Auftakveranstaltung des Projekts „Kombischulung eKultur“

Im vergangenen Dezember fand die Auftakveranstaltung des Projekts „Kombischulung eKultur“ in Trägerschaft der LKJ Berlin statt. Das Projekt beinhaltet die Konzeptentwicklung und Durchführung einer barrierearmen, inklusiven, gender- und diversitysensiblen Kombischulung als Fortbildung für Fachkräfte und TutorInnen für Jugendliche zur Durchführung von Jugendbarcamps. Mit Abschluss des Projekts wird Ende 2015 ein Curriculum für eine innovative KombiSchulung zur Verfügung stehen, welches bundesweit zur Anwendung kommen kann.

ikosom ist Partner des Projekts und zusammen mit Mediale Pfade für die Entwicklung des Curriculums und der Erstellung zugehöriger OER-Materialien verantwortlich. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Die Dokumentation der Auftaktveranstaltung (zusammen mit der Denkwerkstatt „Partizipationskongress“ der Bundesvereinigung kulturelle Jugendbildung) ist online verfügbar. Dazu gehört auch die Aufzeichnung des Livestreams:

Vorbereitungen für ein Berliner Jugendportal

Im vergangenen Jahr wurde ikosom von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft des Landes Berlin mit der Prozessbegleitung und Konzeption der Eintwicklung eines Berliner Jugendportals beauftragt. Wir führten 22 persönliche und telefonische Interviews, werteten eine Jugendbefragung mit über 700 Jugendlichen aus allen Bezirken aus, nahmen an vielen Experten-Runden teil, verglichen über 80 Jugendportale in Deutschland und Europa sowie bündelten die Erkenntnisse aus zahlreichen einschlägigen Studien zur Jugendkommunikation.
wordle jugendportal

Kurzum: Wir bündelten die Ideen, Anregungen und kritischen Herausforderungen aus der Berliner Trägerlandschaft mit den Erfahrungen anderer Städte, den Erkenntnissen aus Studien und ermittelten daraus einen Möglichkeitskorridor für ein Berliner Jugendportal.

Zum neuen Jahr nun geht es an die Umsetzung durch die Senatsverwaltung und die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin und da gibt es einige News:

Zum Hintergrund des Berliner Jugendportals:

Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft beabsichtigt das Landesprogramm jugendnetz-berlin konzeptionell weiterzuentwickeln. Zukünftig soll die Beteiligung junger Menschen noch stärker im Vordergrund stehen. Eine zentrale Rolle wird dabei ein digitales Jugendportal einnehmen, welches sich an Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren richtet.
Das Thema ePartizipation wird bereits durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft verfolgt und unter anderem mit dem Jugenddemokratiefonds bearbeitet. Bislang konnten jedoch keine eigenen Anwendungserfahrungen gesammelt werden. Das Land Berlin steht – ähnlich wie andere Bundesländer –
vor der Herausforderung Ansätze der ePartizipation zu erproben und Jugendbeteiligung auch digital zu stärken.
Die Ziele des Jugendportals sind es, die Informationen und Angebote für junge Menschen in Berlin online darzustellen, für Jugendliche relevante Themen gemeinsam mit ihnen aufzubereiten und verschiedene Ansätze von ePartizipation zu erproben. Gute Ansätze sollen vernetzt und skaliert sowie die Sichtbarkeit guter Jugendarbeit in Berlin erhöht werden. Bundesweit gibt es bislang kein vergleichbares Projekt, welches Jugendinformation, die Arbeit einer Jugendredaktion und Online-Beteiligung auf dem aktuellen Stand der Technik zusammenführt.

Wir laden Sie zur Lektüre des Kurzkonzepts ein und stehen bei Fragen gerne zur Verfügung. Im nächsten Schritt werden die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft sowie die mit der Umsetzung beauftragte Jugend- und Familienstiftung potentielle Partner ansprechen und in die Diskussion des Konzepts einbinden.

Online-Petition sind kein wirksames politisches Instrument

Unterschriftensammlung waren früher viel viel Arbeit: Man musste das Informaterial vorbereiten, layouten und drucken, die Unterschriftenzettel drucken, den Infostand für die Innenstadt beim Ordnungsamt anmelden und letztlich stundenlang erklärend und überzeugend auf der Straße Unterschriften sammeln. Das macht man nicht mal ebenso und schon gar nicht alleine.

Das Aufkommen der Online-Petitionen hat das Unterschriftensammeln massiv vereinfacht: Auf eine Plattform gehen, Text eingeben, Ziel festlegen und kommunizieren. Es braucht immer noch einiges an Hirnschmalz für das Texten und ordentlich Kommunikationsarbeit, aber viele Zwischenschritte entfallen online. Und vor allem fällt es leichter, dass Unterstützer widerum ihre Freunde und Bekannte zum Mitmachen animieren können.

Wenn im Rahmen einer Online-Petition einige tausend oder zehntausend Unterschriften zusammenkommen, sollte man dies jedoch nicht politisch überbewerten. Das ist ein Signal, eine gebündelte Meinungsäußerung, aber noch lange kein repräsentatives Stimmungsbild.

Wie politisch ist eine Unterschrift bei einer Petition? Weder online noch offline lässt sich nachvollziehen, wieviel Auseinandersetzung mit dem Thema stattgefunden hat oder welche Informationen (nicht) wahrgenommen. Slacktivism oder Clicktivism wird solcher „fauler Aktivismus auch genannt. https://www.ikosom.de/2012/06/21/slacktivism-und-clicktivism-politische-beteiligung-mit-einem-klick/

Politisch wirksam ist eine Petition alleine in der Regel nicht. So einfach funktioniert unser politisches System nicht. Es gilt die politischen Entscheidungsträger zu überzeugen. Das kann dann funktionieren, wenn eine Petition in einen Mix aus Advocacy und Lobbyarbeit eingebettet ist. Hier können sie die notwendige Aufmerksamkeit schaffen um mehr zu bewegen.

Der Elektrische Reporter hat sich in der aktuellen Folge mit Online-Petitionen beschäftigt und ich konnte mit ein paar Einschätzungen beitragen:

Einladung: ikosom im Gespräch mit brabbl, 28.04., 11 Uhr

Anfang April hat ikosom-Kollege Wolfgang Gumpelmaier ein Interview mit  Carsten Cielobatzki von brabbl geführt und hier im Blog veröffentlicht. brabbl ist ein Online-Werkzeug für „geordnete Diskussionen und Abstimmungen“ und versteht sich als „Antwort auf das meist chronologische Chaos z.B. in Foren und Kommentarspalten“. Darüber hinaus ist die Art der Finanzierung über Crowdfunding und ein Genossenschaftsmodell besonders spannend.

Um dieses vielseitige Instrument allen Interessierten vorzustellen, haben wir Carsten Cielobatzki zu einem Hangout am 28.04.2014 um 11:00 Uhr eingeladen.

Er wird die Möglichkeiten des Mitbestimmungs-Tools  vorstellen, von seinen Ideen und Zukunftsvorstellungen erzählen.

Mit dabei sind die ikosom-Kollegen aus den Themenbereichen Partizipation und Crowdfunding.

Sind Sie auch dabei? Wir laden alle Interessierte herzlich dazu ein, sich zu beteiligen. Fragen können via Twitter und Google+ gestellt werden.

Das Gespräch findet via Google Hangout am 28.4.2014 um 11 Uhr statt. Der Link zum Live-Stream lautet: http://youtu.be/vOsFVRwVEI8

Hier gibt’s die Aufzeichnung unseres Gesprächs:

Jugendstudie „Toleranz Online 2014“ erschienen

Heute erscheint die Jugendstudie „Toleranz Online 2014“ von DATAJOCKEY in Kooperation mit ikosom: die Jugend im Netz, in Geschichten, Zahlen und Zitaten. Endlich einmal keine Internet-Klischees. Unverblümt berichten Jugendliche von einem besseren Internet.

Toleranz Online - Cover - ©2014 Datajockey

Toleranz Online 2014 ist eine Jugendstudie über Respekt, Freiheit und Sicherheit im Internet. Die Ergebnisse zeigen, wie brisant das Thema ist: 58% der 14-17-jährigen Studienteilnehmer_innen haben schon negative Erfahrungen im Internet gemacht, 49% wurden bereits beleidigt, 14% gestalkt und 12% bedroht. Die Konsequenzen beleidigender Kommentare sind den meisten Jugendlichen nicht bewusst – weder die psychologischen, noch die strafrechtlichen. Gute Aufklärungsarbeit ist aus der Sicht Jugendlicher der beste Weg für ein sicheres Internet und mehr Respekt.

Eine trotzige Studienteilnehmerin streckt den Zeigefinger ins Bild und sagt: „Ich stehe zu meiner Meinung, egal ob online oder offline!“. Die Mehrheit der befragten „Digital Natives“ (14-34-Jährige) ist nicht gleichgültig bzgl. ihrer Meinungsäußerungen online: 59% fühlen sich im Internet weniger frei ihre Meinung zu äußern. Was können Jugendliche, die Internetwirtschaft oder Lehrer für mehr Respekt und Sicherheit im Internet tun? Die Antwort ist vielfältig: gute Medienbildung ermöglichen, Realitäten im Netz begreifen, Respektkultur fördern, Transparenz bzgl. Regeln schaffen und klare Ansprechpartner für Sicherheit benennen.

Das Ziel des Projekts „Toleranz online“ ist es, durch Forschung und Trainings zu mehr Sicherheit und Respekt im Internet beizutragen. www.toleranzonline.de ist ein Jugendforschungsprojekt, das nach Open Science-Manier offen, partizipativ und transparent im deutschsprachigen Raum durchgeführt wird. In der Studie „Toleranz Online 2014“ sind die Ergebnisse durch anschauliche Infografiken, spannende Zitate und authentische Geschichten greifbar und lebendig aufbereitet.

Die Studie wurde von DATAJOCKEY: Social Research & Dialogue in Kooperation mit ikosom, dem Institut für Kommunikation in sozialen Medien erstellt und im Diplomica Verlag herausgegeben.

Die Projektseite www.toleranzonline.de hält weitere Einblicke und Studienergebnisse bereit. Die Studie kann im Diplomica Verlag bestellt werden.

Ansprechpartnerin für ikosom ist die Koautorin der Studie Kristin Narr.

11.02. Studienvorstellung „Toleranz Online“ im #pb21-WebTalk

Toleranz Online - Cover - ©2014 Datajockey

Die Studie „Toleranz Online 2014“ wird am 19. Februar veröffentlicht. Schon vorher gibt es einen exklusiven Einblick in die Ergebnisse im #pb21-WebTalk. Für 11.2.2014 (Di.), also am europaweiten Safer Internet Day #SID14, lädt pb21.de für 16.00 Uhr zum #pb21-WebTalk mit den Koordinatoren der Studie und einem prominenten Bewohner des Internets. Die Ergebnisse zeigen konkret und anschaulich, was Schulen, Unternehmen, Politik und nicht zuletzt die Jugendlichen selbst beitragen können, um Respekt, Sicherheit und Freiheit online zu stärken.

 

 

Mit dabei:
*Jöran Muuß-Merholz (Moderator und Redaktionskoordinator #pb21)
*Simon Schnetzer (Jugendforscher und Autor / datajockey.eu)
*Kristin Narr (Medienpädagogin und Koautorin / ikosom – Institut für Kommunikation in sozialen Medien)
*Daniel Sahib (Botschafter für Respekt! Kein Platz für Rassismus | Fanseite und Sänger / AZZIS MIT HERZ)

* Und Sie? Wir würden uns sehr freuen!

Weitere Informationen finden Sie unter: http://pb21.de/2014/02/toleranz-online-jugendstudie-zu-respekt-und-sicherheit-im-internet/

Von welcher ePartizipation reden wir? Feldmatrix ePartizipation

Netzbasierte Beteiligungsformen werden bereits seit Jahren in unterschiedlichen Zusammenhängen eingesetzt. Ein neues Phänomen ist ePartizipation daher bei weitem nicht. In den Medien und auf Konferenzen taucht es als Buzzword seit mehreren Jahren auf. Problematisch ist, dass kein gemeinsames Begriffsverständnis festgestellt werden kann. Das führt dazu, dass das Etikett ‘ePartizipation’ viele Projekte und Konzepte schmückt, doch nicht überall ein gleiches Maß an ‘e’, an ‘Partizipation’ und an ‘ePartizipation’ beinhaltet ist.

Es erscheint notwendig, die verschiedenen Ansätze zu differenzieren und in Beziehung zu setzen. Eine Annäherung geschieht idealerweise auf zwei Ebenen: den Typen der Beteiligung und der Intensität des Einsatzes digitaler Instrumente.

Typen der Beteiligung

Mit der Unterscheidung der Typen von Beteiligung unterscheidet Sarah C. White (1996 S.144 ff.) vier Erscheinungsformen. Im Folgenden werden diese wiedergegeben und für den Bereich der ePartizipation eingeordnet:

  • Die nominale Beteiligung umfasst eine legitimationsfördernde passive Unterstützung. Für den Bereich der ePartizipation können hierunter die Ansätze von Clicktivism und Slacktivism (z.B. Online-Lichterkette) eingeordnet werden.
  • Mit der instrumentalen Beteiligung sind jene Formate umschrieben, in denen Betroffene sich aktiv an Teilen der Umsetzung eines Vorhabens mitwirken. Im digitalen Raum werden solche Aktivitäten auch unter dem Begriff Kollaboration (z.B. Brainstorming) zusammengefasst.
  • Die repräsentative Beteiligung beinhaltet Formen der Interessensvertretung, bei der Betroffene ihre Meinung vertreten und darüber hinaus eine nachhaltiger Verantwortung für den Transfer übernehmen. In der digital gestützten Beteiligung können hier ePartizipations-Projekte zugeordnet werden, die über eine Meinungsbildung hinausgehen und zum Ziel haben, mit den Beteiligten gemeinsam Veränderungsprozesse anzustoßen.
  • Bei der transformativen Beteiligung werden die Betroffenen in die Lage versetzt, aktiv an der Entscheidungsfindung und Umsetzung mitzuwirken, sodass die Beteiligung Mittel zur Stärkung und ein Selbstzweck zugleich ist. Für den Bereich der ePartizipation sind hierunter komplexe Verfahren zu verstehen, die eine dauerhafte Implementierung der Mitwirkung und Mitgestaltung zum Ziel haben.

Intensität des Einsatzes digitaler Instrumente

Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal von ePartizipations-Projekten ist die Intensität des Einsatzes digitaler Instrumente. Der Begriff der Intensität bezieht sich in diesem Kontext auf die Anteile an Zeit und Interaktion, die netzbasiert stattfinden. Unterschieden wird zwischen kaum digitaler Beteiligung (würde auch ohne digitale Instrumente funktionieren), überwiegend digitaler Beteiligung (digitale Instrumente sind relevanter Bestandteil) und nur digitaler Beteiligung (würde ohne digitale Instrumente nicht funktionieren).

Feldmatrix ePartizipation
Feldmatrix ePartizipation

Mit der vorliegenden Feldmatrix für ePartizipation soll hierfür eine Grundlage geschaffen werden, welche den verschiedenen Akteuren eine Hilfestellung zur multidisziplinären Auseinandersetzung ermöglicht. Sie ordnet an der y-Achse die Typen von Beteiligung (nach White) und an der x-Achse die digitale Intensität. Der “Einsatz” digitaler Instrumente umschreibt hierbei Anteile der digitalen Informations- und Abstimmungsprozesse an dem Gesamtprojekt.

Enges und weites Verständnis von ePartizipation

Ein enges Verständnis von ePartizipation umfasst all jene internetgestützen oder vorwiegend internetbasierten Vorhaben, die einen repräsentativen oder tranformativen Beteiligungscharakter aufweisen. Ein weites Verständnis von ePartizipation umfasst auch solche Vorhaben, die eher einer instrumentalen (z.B. digitale Kollaboration) oder nominalen (z.B. Slacktivism, Clicktivism) zugeordnet werden können. Beteiligungsvorhaben, bei denen der Einsatz digitaler Instrumente nur eine Randerscheinung ist, können nicht als ePartizipation bezeichnet werden.

Überspitzt könnte man die Extrempositionen aus verschiedenen Disziplinen begründen: Disziplinen, die sich überwiegend und fast ausschließlich netzbasierte agieren, haben ein sehr viel engeres Verständnis von ePartizipation, als Disziplinen, die unterschiedliche Ausprägungen beim Einsatz digitaler Instrumente verfolgen. So liegt es nahe, dass Informatiker ePartizipation als nur digital stattfindend beschreiben und Pädagogen bereits einen geringen Einsatz digitaler Instrumente als (Teil von) ePartizipation auffassen. Diese Extrempositionen sind natürlich stark verkürzt. In der Praxis wird man sich stets in dem weiten Feld dazwischen einordnen können.

Die Feldmatrix für ePartizipation zeigt auf, dass ein differenziertes Verständnis von Beteiligung und vom Einsatz digitaler Instrumente notwendig ist, um sich einem gemeinsamen Verständnis zu nähern. Sie bietet ein theoretisches Modell, anhand dessen Unterschiede deutlich werden. Gleichwohl können ePartizipations-Projekte in der Praxis so vielfältig sein, dass sie mitunter nicht einem einzigen Feld zugeordnet werden können und Mischformen entstehen.

 

Weiterführende Literatur:

Adventskalender: Lessons Learned – Besonderheiten grenzübergreifender ePartizipationsprojekte

Von September 2012 bis Juli 2013 haben ikosom und das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) ein grenzübergreifendes ePartizipations-Projekt durchgeführt. Junge Menschen aus Frankreich und Deutschland waren aufgerufen, unter dem Leitsatz „Europa ist meine Zukunft, wenn…“ ihre Wünsche und Forderungen für ihre Zukunft hier in Europa einzubringen. Die Ergebnisse des Projekts wurden in Form des Appells der deutschen und französischen Jugend an die Politik offiziell an die Jugendministerinnen von Deutschland und Frankreich überreicht.

Nachdem ikosom-Kollegin Kristin am Montag kurz ein paar nützliche Tools für (e)Partizipations-Projekte vorgestellt hat, möchten wir Euch heute an unseren Erfahrungen mit international ausgerichteter ePartizipation teilhaben lassen. Im Folgenden stellen wir Euch die aus unserer Erfahrung heraus wichtigsten Faktoren vor, die bei der Konzeption und Durchführung derartiger Projekte beachtet werden sollten.

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Juristische Rahmenbedingungen

International ausgerichtete ePartizipations-Projekte sollten mit den relevanten juristischen Rahmenbedingungen der beteiligten Länder vertraut sein. Die Datenschutzbestimmungen sind beispielsweise von Land zu Land verschieden. Um hier juristische Fettnäpfchen zu vermeiden, ist es also bei jedem ePartizipations-Projekt – und bei jenen, die sich an jugendliche Zielgruppen wenden um so mehr – ratsam, sich mit den Datenschutzrichtlinien der am Projekt beteiligten Länder vertraut zu machen und diese in der Konzeption und Durchführung des Projekts zu berücksichtigen.

Der Faktor Sprache

Die Sprache ist in grenzübergreifenden ePartizipations-Projekten einer der wichtigsten Aspekte und hat Einfluss auf mehrere Projektfaktoren.

Lingua Franca?

Zunächst muss die Entscheidung getroffen werden, ob man mit einer Lingua Franca arbeiten möchte oder aber die Sprachen aller Zielgruppenländer gleichwertig integrieren möchte. Eine Lingua Franca hat den Vorteil, dass die Beteiligungs-Website in nur einer Sprachversion erstellt werden muss, hier also weniger finanzielle Ressourcen benötigt werden. Auch der personelle Aufwand ist bei dieser Option geringer, da der nicht zu unterschätzende Übersetzungsaufwand umgangen wird. Eine Lingua Franca kann jedoch auch zur Beteiligungshürde werden. Für potenzielle Teilnehmer der ePartizipation ist es unter Umständen schwierig und abschreckend, ihre Meinungen, Gedanken und Forderungen in einer Fremdsprache formulieren zu müssen, und kann dazu führen, dass sie sich gegen eine Teilnahme entscheiden.

Da wir im DFJW-Projekt lediglich zwei Kernsprachen bedienten, haben wir uns gegen eine Lingua Franca entschieden und sind damit sehr gut gefahren, auch wenn das zeitnahe Übersetzen neu eingereichter Beiträge zu Stoßzeiten eine echte Herausforderung war. Diese Option ist aus unserer Sicht das Ideal, rechnet sich aber je nach vorhandenem Budget und Personal ab einer Anzahl von mehr als 2-3 Sprachen vermutlich leider nicht mehr.

Übersetzung ≠ Übersetzung
Entscheidet man sich für die Integration aller beteiligten Sprachen, sollte man sich eines Risikos laufend bewusst sein: Übersetzung ist nicht gleich Übersetzung. Gerade bei inhaltlich anspruchsvollen ePartizipations-Projekten, die komplexe Themen behandeln, sind sprachliche Feinheiten und das, was zwischen den Zeilen eines Beitrags gesagt wird, sehr wichtig. Diese Details und impliziten Botschaften sollten in der Übersetzung in die jeweils andere(n) Sprache(n) möglichst nicht verloren gehen, um den Sinn des Originals nicht versehentlich zu verfälschen. Das funktioniert in der Regel nur dann, wenn im Übersetzungsteam Muttersprachler aller Projektsprachen vorhanden sind, die mindestens eine der anderen Projektsprachen sehr gut beherrschen.

Projekt-Website
Auch im Backend der Projekt-Website sollte der Faktor Übersetzung angemessenen berücksichtigt werden. Das gewählte CMS-System sollte das Übersetzen von neuen Beiträgen für die Online-Moderatoren/Übersetzer so schnell und unkompliziert wie möglich machen.

Zusammenstellung des Projektteams
Der Faktor Sprache spielt in der internen Kommunikation des Projektteams ebenfalls eine wichtige Rolle. Vor allem in etwas stressigeren Zeiten hat es sich für uns im DFJW-Projekt als großer Vorteil erwiesen, dass alle Mitglieder des Kernteams sowohl Französisch als auch Deutsch beherrschten – und sei es nur passiv, d.h. zumindest das Hör- und Leseverstehen in der Fremdsprache klappte zuverlässig. Es kam beispielsweise immer wieder vor, dass in einer Diskussion (ob per E-mail oder „face-to-face“) der Wechsel von einer Sprache zur nächsten fließend stattfand. Sprachliche Missverständnisse kamen so kaum vor und konnten wenn doch schnell geklärt werden.

Der Faktor Kultur

Man versteht sich sprachlich, hat aber dennoch das Gefühl, immer wieder aneinander vorbei zu reden? In diesem Fall machen einem vermutlich die Aspekte der Kultur und der interkulturellen Kompetenz zu schaffen. Auch dies sind Faktoren, die sich vielfältig auf grenzübergreifende ePartizipations-Projekte auswirken können, vor allem in Projekten, an denen sehr unterschiedliche Kulturkreise beteiligt sind. Deutschland und Frankreich liegen kulturell zwar nicht allzu weit auseinander, der Kulturfaktor war aber auch hier im Detail dennoch immer wieder relevant.

Kommunikationsarbeit
In der Kommunikationsarbeit mit Presse und Öffentlichkeit sind bei grenzübergreifenden Projekten die Eigenheiten und die formellen Gepflogenheiten der professionellen Öffentlichkeitsarbeit der beteiligten Länder zu berücksichtigen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Eine Pressemitteilung in einem Land kann beispielsweise etwas anders aufgebaut sein als die in einem anderen. Im Extremfall können die kulturellen Unterschiede in der professionellen Kommunikationsarbeit für einzelne Projektländer eine jeweils eigene Kommunikationsstrategie erfordern.

Projektteam
Innerhalb des Projektteams ist es für die Motivation, das zwischenmenschliche Verständnis und eine reibungslose Zusammenarbeit hilfreich, wenn bei allen Beteiligten ein Bewusstsein für die wichtigsten kulturellen Charakteristiken der involvierten Länder vorhanden ist und auf interkulturelle Kompetenz Wert gelegt wird.

Projekt-Website
Wird auf der Projekt-Website mit Symbolik gearbeitet, so ist es wichtig, dass diese in allen beteiligten Kulturkreisen gleich interpetiert und eindeutig verstanden wird. Vor allem dann, wenn die Symbolik für das Verständnis des Teilnahmemechanismus entscheidend sind.

Gelten diese Eigenheiten grenzübergreifender ePartizipation tatsächlich nur für internationale Beteiligungsprojekte, oder sollten sie bei genauerem Betrachten auf alle, auch nationale Beteiligungsprojekte angewendet werden? Schließlich leben in den meisten Ländern dieser Erde mehrere Kulturen und Sprachen zusammen bzw. nebeneinander. Was meint Ihr? Wir freuen uns auf Eure Meinung!

Adventskalender: ein Essen mit ePartizipation

Im November gab ich eine Fortbildung in NRW zu ePartizipation für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der offenen Jugendarbeit. Sie setzten sich intensiv mit (e)Partizipationsprozessen auseinander und lernten in den Tagen ganz verschiedene Online-Instrumente für Partizipationsprozesse kennen. Bei einigen handelte es sich um „klassische“ Social Media-Angebote, andere sind explizit für Beteiligungsprozesse angelegt. Eine Aufgabe bestand darin, die Instrumente ganz praktisch auszuprobieren und  anschließend zu bewerten. Im Mittelpunkt der abschließenden Präsentation standen die Fragen: Welcher Mehrwert steckt in diesem Instrument und wie kann dieses Instrument für Beteiligungsprozesse genutzt werden?

ikosom-advent-9Eine Gruppe erstellte für ihre Präsentation eine Prezi und stellte aus den vielen Instrumenten ein eigenes Gericht mit verschiedenen Gängen und Zutaten für ePartizipation zusammen. Ihre Ergebnisse werden im Folgenden zusammengefasst.

Das Essen mit ePartizipation benötigt zunächst folgende Voraussetzungen:

  • Menschen 
  • Anlass/Thema
  • Internet
  • internetfähiges Gerät

Des Weiteren werden die folgenden Gänge gereicht:

  • Doodle = Reis: pragmatisch, zielführend, mitunter verwirrend, langwierig, reduziert
  • Forum = Nudelauflauf: viele Schichten und Möglichkeiten, attraktiv und beliebt
  • Chat = Becherrezept: einfach, schnell, macht Spaß
  • Etherpad = Eintopf: kann lecker sein, wenn die Zutaten passen…kann aber auch in die Hose gehen, persönliche Ansprüche müssen nach hinten gestellt werden
  • Facebook = „Gemischte Tüte vonne Bude“: bunt, gemischt, nach Bedürfnis nutzbar
  • YouTube = Kugelfisch : bei richtiger Nutzung nicht gefährlich, ansonsten Finger….
  • Vine = Bommerlunder:  geht schnell, kurzes Vergnügen

Resümee der Gäste: Wir sind satt, einiges hat besser geschmeckt als anderes, manches würden wir öfter benutzen, es ist nicht alles Fett was glänzt…

Fachtagung „Partizipation und Medien“

Am vergangenen Dienstag fand in Münster die Fachtagung „Partizipation und Medien – Das Social Web als Chance für mehr Jugendbeteiligung“ statt. Mit dabei waren auch Kristin Narr und Jörg Eisfeld-Reschke vom ikosom-Team.

Die Foliensätze ihrer beiden Vorträge stehen zur Ansicht zur Verfügung:

Wir danken den Veranstaltern Landschaftsverband Westfalen-Lippe – LWL-Landesjugendamt Westfalen, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW, Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), LWL-Medienzentrum für Westfalen und Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland herzlich für die Einladung und die guten Diskussionen.

Erstes europäisches Youth BarCamp in Wien #ybcvie

Vom 18.10 bis 20.10. 2013 kommen 70 Jugendliche aus sechs europäischen Ländern zum ersten europäischen Jugend BarCamp in Wien zusammen.

Im Kontext der Implementierung einer EU-Jugendstrategie dreht sich das Jugend BarCamp um Themen wie eDemocracy und Partizipation junger Menschen. Darüber hinaus wird der aktuelle Stand der im youthpart-Projekt entwickelten „Guidelines for e-participation of young people“ (aktuelle Fassung als PDF) von den Jugendlichen diskutiert.

Header_BarCamp_Der Hauptorganisator des Jugend BarCamps ist wienXtra – institut für freizeitpädagogik in Kooperation mit dem Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend Österreich und Projekt youthpart. Darüber hinaus unterstützen verschiedene Partner aus insgesamt sechs Ländern die Veranstaltung.

Wolfgang Gumpelmaier und Kristin Narr von ikosom sind vor Ort und für die fachliche Dokumentation des Jugend BarCamps zuständig. Neben Berichten aus Sessions und Interviews mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden sie auf Facebook, Twitter und auf dem Blog über den Austausch und den Diskussionen berichten.

Weitere Informationen zum Jugend BarCamp unter: youthbarcamp.eu

Der Livestream ist verfügbar unter: proj.adobeconnect.com/youthbarcamp

SMW Berlin 2013: Grenzübergreifende ePartizipations-Projekte – Wie geht das und worauf muss ich achten?

Online-Beteiligungsprojekte sind vor allem im Bereich der Politik zunehmend das Instrument der Wahl, um die Bürger direkter mit einzubeziehen und deren Meinungen und Ideen zu verschiedenen Themen zu erfahren. Was genau versteht man aber unter ePartizipation? Wo fängt sie an, wo hört sie auf? Wie werden Online-Beteiligungsprojekte erfolgreich konzipiert, koordiniert und betreut? Und was ist speziell bei grenzübergreifenden ePartizipations-Projekten zu beachten?

Im Rahmen der diesjährigen Social Media Week Berlin geben Jörg Eisfeld-Reschke und Klaudia Krauss Antworten zu diesen Fragen und stellen die Grundlagen erfolgreicher ePartizipations-Projekte vor. Sie legen dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die Besonderheiten grenzübergreifender Online-Beteiligungsprojekte und erläutern diese beispielhaft am kürzlich abgeschlossenen, deutsch-französischen ePartizipations-Projekt „Europa ist meine Zukunft, wenn…/L’Europe, c’est mon avenir, si…“, das ikosom gemeinsam mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk durchgeführt hat.

Sessiontitel:  „Grenzübergreifende ePartizipations-Projekte – Wie geht das und worauf muss ich achten?“

Datum:            23. September 2013SMW Berlin 2013_Logo2

Uhrzeit:           19-20 Uhr

Ort:                    design akademie berlin, Aufbau Haus Moritzplatz

Anmeldung:  Die Anmeldung ist über die Website der Social Media Week möglich. Die Session ist kostenfrei und wird von ikosom gehosted.

 

Für weitere SMW-Sessions des  ikosom-Teams, bitte  hier entlang.

 

Followerpower – Was blieb hängen vom Social Media Wahlkampf 2013?

Liebe ikosom-Fans und ikosom-Freunde, wir brauchen Eure Hilfe. Nächsten Donnerstag machen wir einen Workshop zum Thema ePartizipation und Social Media Kampagnen für Jugendliche aus der Slovakei, Tschechien und Polen.

Wir wollen Euch fragen: was ist Euch besonders gut aufgefallen im Social Media Wahlkampf von Parteien, NGOs und Verbänden? Was hat Euch genervt? Wir freuen uns auf Eure Kommentare!

Facebook in Beteiligungsprozessen – wie ein neues Jugendhaus online geplant wurde

In Biberach, einer Kreisstadt in Oberschwaben mit rund 32.000 Einwohner, fand dieses Jahr etwas Außergewöhnliches statt: Jugendliche planten gemeinsam mit der Stadt das neue Jugendhaus. Ihre Wünsche und Entscheidungen, wie das Jugendhaus aussehen soll, diskutierten die Jugendlichen in einer Facebook-Gruppe.

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„Misch mit!“ – Der Online-Jugend-Bürgerhaushalt von Marzahn-Hellersdorf

Bürgerhaushalte gibt es in Deutschland mittlerweile einige, Online-Jugendhaushalte stellen aber immer noch eine Seltenheit dar. Im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf ist die Beteiligung junger Bürger an kommunalen Haushaltsentscheidungen jedoch seit 2008 fixer Bestandteil. Im Jahr 2005 wurde dort das Pilotprojekt „Partizipative Haushaltsplanaufstellung, -entscheidung und -kontrolle im Bezirk“ gestartet, mit dem Ziel die Bürger verstärkt in kommunale Finanzentscheidungen mit einzubeziehen. Bereits in dieser frühen Phase wurde festgelegt, „dass junge Menschen ab 14 Jahren in dieses Projekt miteinbezogen werden sollen“. Das geht aus dem 2006 vorgelegten Abschlussbericht hervor, der die Grundlage für die Einführung eines Bürgerhaushalts in Marzahn-Hellersdorf darstellt.

Mischen Sie mit!

Dank der positiven Ergebnisse dieses Pilotprojekts ist der so genannte „Bürgerhaushalt“ – also die Möglichkeit zur Mitbestimmung des Einsatzes finanzieller Mittel – seit 2008 Realität. Immer mehr Menschen beteiligen sich seither bei öffentlichen Veranstaltungen in den Stadtteilzentren, in schriftlicher Form und vor allem über das Online-Beteiligungsportal „Mischen Sie mit!“ an der Mitgestaltung des Bezirksbudgets.

Screenshot Mischen Sie mit
Online-Beteiligungsportal „Mischen Sie mit!“ – http://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/buergerhaushalt/

Für den Bürgerhaushalt 2014/2015 wurden im vergangenen Jahr insgesamt 214 Verbesserungsvorschläge, aber auch Ideen für Einsparungsmaßnahmen eingereicht und anschließend online bewertet. Dabei kamen über 4000 Stimmen und über 300 Kommentare aus der Bevölkerung. Die zehn bestbewerteten Vorschläge und fünf Sparvorschläge der Internetabstimmung wurden dem Bezirksamt und der Bezirksverordnetenversammlung übergeben, die in weiterer Folge darüber entscheidet, „welche der Vorschläge ganz oder teilweise in den Haushaltsplan aufgenommen oder nicht aufgenommen werden können“, heißt es auf der Beteiligungsplattform.

Jugend und Beteiligung in Marzahn

Auch wenn es um die Integration Jugendlicher in den Partizipationsprozess geht, hat die Bezirksverwaltung Marzahn-Hellersdorf ihre Hausaufgaben gemacht. Eine Broschüre klärt Kinder und Jugendliche über die Möglichkeiten der Online-Beteiligung auf. Zudem erhalten die Jugendlichen über eine extra Facebook-Seite sowie ein eigens eingerichtetes Blog Informationen dazu, wie sie ihre Meinung zu öffentlichen Finanzfragen kundtun können. Via E-Mail oder ein Formular im Blog, das ohne Registrierung nutzbar ist, können die Jugendlichen ihre Vorschläge melden und an die zuständigen Stellen schicken.

www.misch-mit.de
„Misch Mit!“-Blog – http://buergerhaushalt.wordpress.com/

Daneben werden die Jugendlichen mit diversen Aktionen und Veranstaltungen gezielt an den Bürgerhaushalt herangeführt, etwa in Workshops an den Grundschulen zum Portal „Mischen Sie mit!“ oder mit der Entwicklung eines Bildungskoffers, der vor allem Multiplikatoren motivieren soll, sich an politischen Prozessen zu beteiligen. Die Koordination und Durchführung dieser Maßnahmen hat das bezirkliche Kinder- und Jugendbüro (KJB) übernommen.

Der Erfolg dieser pädagogischen Begleitmaßnahmen wirkt sich auch positiv auf die Online-Partizipation aus. Laut Frauke Groner vom Kinder und Jugendbüro beteiligen sich seit der Einführung immer mehr Kinder und Jugendliche über die Online-Plattform „Mischen Sie mit!“ am Bürgerhaushalt. In dieser zentralen Anlaufstelle fließen alle Einreichungen, Bewertungen, Kommentare und Beschlüsse zusammen. „Im aktuellen Bürgerhaushalt kamen online ca. 700 Stimmen von Kindern und Jugendlichen, also knapp 18% aller abgegeben Stimmen“, weiß Groner.

In den kommenden Jahren soll das sogar noch mehr werden, wie Oliver Märker von der ePartizipations- und Bürgerbeteiligungsagentur Zebralog weiß: „Es ist generell ein steigender Trend in Sachen (Online-) Bürgerbeteiligung zu beobachten. Einerseits, weil es mehr Angebote gibt und sich die Verwaltung und die Politik stärker öffnet. Andererseits, weil mehr Druck aus der Bevölkerung kommt und die Bürger, speziell auch Jugendliche, Beteiligungsmöglichkeiten aktiv einfordern.“

Sichtbarkeit und Verbindlichkeit der Ergebnisse

„Die (zeitnahe) Sichtbarkeit der Ergebnisse ist eine zentrale Gelingensbedingung für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen“, heißt es im Dossier von Lisa Peyer auf Buergerhaushalt.org, der zentralen Anlaufstelle in Deutschland für alle Interessierten zu Fragen rund um das Thema Bürgerhaushalt. Das bestätigt auch Frauke Groner: „Kinder und Jugendliche brauchen ganz sichtbare Ergebnisse. Die Prioritäten liegen dabei sehr oft im unmittelbaren sozialen Umfeld, z.B. wenn der eigene Jugendclub geschlossen werden soll oder ähnliches.“ So hat die Bezirksverwaltung von Marzahn-Hellersdorf unter anderem ein Ampelsystem zur Darstellung des Umsetzungsstandes der Vorschläge eingerichtet. Zudem können alle bisher umgesetzten Vorschläge auf einer eigenen Unterseite des Beteiligungsportals eingesehen werden. Beim Bürgerhaushalt 2012/2013 wurden die von Kindern und Jugendlichen eingereichten Vorschläge zusätzlich mit dem Kürzel „KiJu“ versehen, die Zuordnung erfolgte über die Registrierung, die jeder Vorschlagende vornehmen musste.

Graffiti-Bild
Graffiti-Wand – Umgesetzter Vorschlag aus dem Bürgerhaushalt 2010

„Die Ergebnisse, egal wie sie methodisch gewonnen wurden, müssen zeitnah durch die Politik entschieden werden und es muss den Jugendlichen in einer verständlichen und ansprechenden Sprache zurückgemeldet werden, was mit ihren Vorschlägen passieren wird. Ganz wesentlich ist, dass ein Kreislauf zustande kommt, der von der Vorschlagsabgabe bis zu Umsetzung/Nicht-Umsetzung alle Prozesse abbildet und allen Bürgern, aber vor allem Jugendlichen leicht zugänglich gemacht wird”, ergänzt Märker.

Eine Schwierigkeit sieht Groner in den unterschiedlichen Zuständigkeiten, da manche Vorschläge direkt vom Bezirksamt behandelt werden, andere wiederum sind Ländersache. „Gerade Kindern und Jugendlichen sind die Zuständigkeiten oft noch schwieriger zu vermitteln als Erwachsenen“, weiß Groner. Mit viel Aufklärungsarbeit, zum Beispiel in Schulen, versucht das KJB diesen Unsicherheiten aber entgegenzuarbeiten.

Jugendliche müssen Verwaltungsprozesse verstehen und sich auf diese einstellen können. Es ist aber auch eine Frage des gegenseitigen Verständnisses, denn auch die Verwaltung selbst sollte sich auf die junge Zielgruppe einstellen und verständliche Informationen bereitstellen. Dabei sollte allerdings auch klar sein, dass Bürgerhaushalte oftmals nur einen kleinen Ausschnitt von Beteiligung an Haushaltskonsultation zulassen.

In Marzahn-Hellersdorf konnten aus dem Bürgerhaushalt 2010/2011 bereits 40 Vorschläge umgesetzt werden, darunter der Spielplatz auf dem Wilhelmplatz. Für das kommende Budget wurden von den Jugendlichen wieder zahlreiche Vorschläge eingereicht, etwa eine bessere finanzielle Ausstattung der Bibliotheken oder die Errichtung einer legalen Fläche für Graffiti bzw. öffentliche Kunst. Ob und wie die Wünsche der Jugend in Marzahn-Hellersdorf Realität werden, entscheiden auch in den kommenden Jahren nicht zuletzt die Jugendlichen selbst mit.

Dieser Bericht ist für das Projekt youthpart angefertigt worden und wurde zuerst im Rahmen des Dialog Internet veröffentlicht. Dieses Werk bzw. dieser Inhalt von Wolfgang Gumpelmaier und Kristin Narr (ikosom) steht unter einer Creative Commons Namensnennung – Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz http://creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/de/

 

Kinderbeteiligung im Netz – Chancen und Herausforderungen

Ist von ePartizipation bei „Nicht-Erwachsenen“ die Rede, findet sie sich fast ausschließlich in Bezug auf Jugendliche als Zielgruppe wieder. Die jugendlichen Teilnehmenden von ePartizipations-Projekten haben zu großen Teilen bereits das Internet in ihre Lebenswelt integriert und Erfahrungen gemacht. Die Debatte vernachlässigt bisher Kinder als Zielgruppe. Zur Entwicklung einer Partizipationskultur und um sich gesellschaftliche Beteiligung früh und selbstverständlich anzueignen, sollten Kinder stärker in den Fokus von Online-Partizipationsmöglichkeiten genommen werden.

Beteiligungsformen und -möglichkeiten von Kindern, beispielsweise Grundschulkindern, die gerade erst beginnen, digitale Medien zu entdecken, finden sich in den Auseinandersetzungen über netzbasierte Beteiligung kaum wieder. Demgegenüber steht die tatsächliche Nutzung digitaler Medien durch jüngere Kinder. Sie bewegen sich zunehmend vielfältig und selbstverständlich im Internet. Die Standarduntersuchung KIM des medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest stellte bei jeder Erhebung eine erneute Steigerung der Internetnutzung im Alter zwischen 6 und 10 Jahren fest. Ihre Aktivitäten gehen oftmals über die Spieleangebote für Kinder hinaus. Sie suchen im Internet Informationen und Angebote, die ihre Lebenswelt und Interessen betreffen. Besonders eine Erhöhung in der Nutzung sozialer Medien und kommunikativer Aktivitäten konnte in den letzten Jahren festgestellt werden. Die Veröffentlichung der Ergebnisse der KIM 2012 im April 2013 (www.mpfs.de) wird das nochmals verdeutlichen.

Das Interesse an Internetangeboten, die soziale und kommunikative Komponenten kindgerecht einbinden, lässt sich durch das zunehmende Bedürfnis von Heranwachsenden erklären, sich Gleichaltrigen zuzuwenden und mit ihnen in den Austausch zu treten. Vor allem digitale Medien bieten einen idealen Nährboden zur Selbstdarstellung, Selbstwirksamkeit und der Herausbildung sozialer Kompetenzen.

Das Internet bietet Kindern geeignete Möglichkeiten, um sie frühzeitig an Partizipationsverfahren heranzuführen.

Der erste Schritt zur Online-Beteiligung und die Bereitschaft zur Teilhabe sind im Grunde genommen durch die Kinder selbst bereits gemacht: sie haben gegenüber digitaler Medien eine  grundsätzlich positive Einstellung und sind durch ihre kindliche Neugierde offen für neue Dinge. Sie orientieren sich immer stärker an Gleichaltrigen und suchen verstärkt nach Austauschmöglichkeiten. Kindern eine Mitsprache und Anlässe zum Mitgestalten zu gewähren, die Wirkungen erzeugen und Veränderungsprozesse nach sich ziehen, sind vor diesem Hintergrund fast schon eine logische Konsequenz.

Kai Hanke, Medienreferent des Deutschen Kinderhilfswerkes, ist der Meinung, dass es „keine Frage des Alters ist, wann ein Kind Beteiligungsmöglichkeiten geboten bekommen sollte“. Vielmehr, so Hanke, ist „Beteiligung immer auch altersabhängig, weil sie sich nach dem Grad der kognitiven und sozialen Entwicklung eines Kindes richten sollte“. Das Internet bietet auch für jüngere Kinder hervorragende Voraussetzungen für Beteiligungsverfahren und hat die Möglichkeit, ihnen schon frühzeitig Partizipationskompetenzen zu vermitteln. Die Gründe, die Hanke anführt, sind einleuchtend: „Zum einen kann man dadurch leichter Angebote für kindliche Zielgruppen entwickeln, die diese wirklich interessieren und die den Kindern auch Spaß machen. Zum anderen ist frühe Beteiligung wichtig, um Kinder in ihrem Selbstwert zu bestärken und ihre Kompetenzen zur Mitgestaltung ihrer Lebenswelt zu fördern“.

Kinder wollen sich beteiligen – Drei Beispiele aus der Praxis

Viele Internetseiten für Kinder bieten bereits Möglichkeiten, sich einzubringen: Kinder können sich registrieren und eigene Kommentare oder Artikel verfassen. Bislang gibt es allerdings wenige Seiten, die darüber hinaus ihren jungen Userinnen und Usern Partizipationsverfahren anbieten und sie in die Aus- und Mitgestaltung konsequent einbinden.

www.knipsclub.de
www.knipsclub.de 

Der knipsclub, eine Fotocommunity für Kinder von 8 bis 12 Jahren, ist eines dieser wenigen Angebote. Er wurde vom JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis entwickelt und seither pädagogisch betreut. In der geschlossenen Plattform können die Kinder eigene Fotos hochladen und mit anderen Mitgliedern teilen. Mit kurzen Videobeiträgen und Mitmachangeboten werden Informationen über Datenschutz und sichere Kommunikation vermittelt.

„Fotografie ist ein Medium, das Kinder schon in frühen Jahren nutzen und lieben, denn über Fotos können sie ihre Sicht auf die Welt zeigen“, so Kati Struckmeyer vom JFF. Die Community nutzt diese Begeisterung und bietet darüber hinaus aktive Beteiligung und Austauschmöglichkeiten. Struckmeyer betont: „Im Knipsclub gibt es die Möglichkeit, in einem sicheren Rahmen Fotos hochzuladen. Sicher heißt hier, dass die Fotos vor der Veröffentlichung erst von der Redaktion geprüft werden und nur für Community-Mitglieder einsehbar sind. Außerdem werden die Kinder vor dem Upload über das Urheberrecht und das Recht am eigenen Bild informiert.“

www.kindersache.de
www.kindersache.de

Das Deutsche Kinderhilfswerk bietet mit seinen Internetseiten Kindersache und Juki ebenfalls Online-Beteiligungsmöglichkeiten, die über das Kommentieren und Verfassen von Artikeln hinausgehen. Bei Kindersache finden Kinder, neben Informationen über Rechte von Kindern und Wettbewerbe, auch einen kindgerechten, moderierten Chat. Außerdem haben sie durch das Verfassen eigener Beiträge und dem Veröffentlichen eigener Geschichten die Möglichkeit, ein Teil der Redaktion zu werden. Juki (ehemals Clipklapp) ist eine Videocommunity, die auch für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren gedacht ist. Ebenfalls als geschlossene und pädagogisch betreute Plattform können sich Kinder auf Juki altersgerechte Videos angehen und eigene hochladen.

www.juki.de
www.juki.de

Kai Hanke betreut diese Angebote und meint, „mit den Onlineangeboten des Deutschen Kinderhilfswerkes versuchen wir zu gewährleisten, dass diese noch viel mehr Beteiligung von Kindern ermöglichen.“ Die Beteiligung geschieht beispielsweise bei der Gestaltung von Angeboten, in die Kinder mit einbezogen und nach ihren Wünschen und Bedürfnissen gefragt werden. Neben dem Schreiben von Artikeln und Kommentaren können die eigene Video- und Audiobeiträge hochladen, mit denen sie sich selbst und ihren Wünschen und Vorstellungen Ausdruck verleihen.

Die Beispiele zeigen jungen Surfanfängern aktivierende Wege auf, um sich altersgerecht in einem überschaubaren und sicheren Raum zu beteiligen. Sie lernen mit Hilfe der pädagogischen Betreuung verschiedene Beteiligungsformen kennen, um sich eine Stimme für Themen, die sie interessieren, zu verschaffen. Die partizipativen Angebote orientieren sich dabei an denen für ältere Kinder und Erwachsene, sind allerdings auf die Interessen und Fähigkeiten der Kinder zugeschnitten. Vor allem Instrumente und Formate, die einen lebensweltlichen – weniger einen politischen – Bezug herstellen und die Kinder zum eigenen Produzieren und Veröffentlichen von Beiträgen anhalten, sind ein wichtiger Bestandteil der Angebote.

Herausforderungen zwischen Fähigkeiten, Jugendschutz und Aufwand

Generell stellen sich Anbietern von Internetangeboten für jüngere Kinder besondere Herausforderungen, die in erster Linie eine genaue Kenntnis ihrer Zielgruppe erfordert. Formate, die partizipative Elemente einsetzen, betrifft das ganz besonders. Das Bewusstsein, dass ihre Userinnen und User, ihre Lese- und Schreibkompetenz sowie kognitive Fähigkeiten und soziale Kompetenz gerade ausbilden und sich je nach Entwicklungsstand noch verstärkt unterscheiden, ist eine nennenswerte Herausforderung. Beispielsweise muss sich ein Kind, das seine ersten Surferfahrungen macht, in diesen Umgebungen erst zurecht finden und benötigt eine andere Zuwendung als eines, das bereits viel und vielfältig das Internet erkundet hat. Für ePartizipationsverfahren bedeutet das eine Öffnung in Richtung der kindlichen Wahrnehmung und die Bereitschaft, auf die individuellen Fähigkeiten und Wünsche einzugehen und diese ernst zu nehmen.

Auch seitens des Jugendschutzes gibt es Herausforderungen, die es erfordern, aber auch befördern, diese Angebote auf eine sichere und geschlossene Umgebung einzugrenzen. Das kindgerechte Ausprobieren steht hierbei im Mittelpunkt. Die ersten Gehversuche, sich mit Hilfe von ePartizipationsverfahren Ausdruck zu verschaffen, stellen einen Lernprozess dar, der Rückschläge und Hindernisse beinhalten kann. Der geschützte Raum ist daher nicht als Begrenzung im negativen Sinne, sondern vielmehr als Übungsort zu verstehen, der auf die Bedürfnisse des Kindes eingestellt ist.

Die größte Herausforderung, die auch als Hemmnis beschrieben werden kann, ist der Umstand, dass diese Angebote sehr teuer in der Unterhaltung sind. Da der persönliche Kontakt und die Beziehungspflege im Mittelpunkt stehen, ist ein großer personeller Aufwand nötig.

Kati Struckmeyer spricht aus Erfahrung: „Redaktionelle Inhalte müssen eingestellt und aktualisiert werden, Fotos geprüft, Kommentare gegengelesen, Mitglieder freigeschaltet werden. Außerdem setzen wir stark auf den persönlichen Kontakt zu den Kindern. Das heißt, dass ich das Kind, das versucht hat, ein Foto von der Barbie-Homepage als sein eigenes hochzuladen, auch anschreibe, dass das aufgrund des Urheberrechts nicht geht. Der Lerneffekt für die Kinder ist so garantiert, aber es kostet von unserer Seite aus viel Zeit und Budget.”

Die Kenntnisse über die altersabhängigen und individuellen Fähigkeiten der Kinder, die Aspekte des Jugendschutzes und die Herausforderung des Aufwandes stellen gewissermaßen auch Gelingensfaktoren im Zusammenhang mit erfolgreichen ePartizipationsverfahren dar. Dabei steht im Mittelpunkt, die Kinder an Partizipation heranzuführen und ihnen Wege zu eröffnen, sich mit der Unterstützung von Erwachsenen für ihre eigenen Interessen und Ziele einzusetzen.

Zusammenfassung – Mehr ePartizipations-Angebote für Kinder!

Je früher Kinder erkennen, dass sie durch ihr Handeln Veränderungen herbeiführen können, desto besser. Sie müssen dabei unterstützt und ihnen müssen geeignete Wege aufgezeigt werden. Das gilt sowohl online als auch offline.

Auch im Zusammenhang der frühzeitigen Entwicklung einer Partizipationskultur bleibt eine der wichtigsten Notwendigkeiten, weiterhin verstärkt digitale Medien in den Alltag kinderbetreuender und -begleitender Einrichtungen pädagogisch zu integrieren.

Bezogen auf ePartizipationsverfahren sind die Herausforderungen groß, aber die Investition lohnt sich. Die Praxisbeispiele zeigen, dass das Wahr- und Ernstnehmen von Kindern einen besonderen Stellenwert einnimmt. Die Mitwirkungsmöglichkeiten der Projekte erzeugen unmittelbare Wirkungen.

Im Verhältnis zu Beteiligungsverfahren für Jugendliche und Erwachsene sind es kleine Projekte, Bereiche und Themen, dennoch werden dadurch erste Gehversuche unternommen. Den Mut für mehr ePartizipation von Kindern müssen die Erwachsenen aufbringen.

 

Dieser Bericht ist für das Projekt youthpart angefertigt worden und wurde zuerst im Rahmen des Dialog Internet veröffentlicht. Dieses Werk bzw. dieser Inhalt von Kristin Narr (ikosom) steht unter einer Creative Commons Namensnennung – Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz. http://creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/de/

Crowdscience: Crowdfunding JD2013 – Kampagnenstart (VI)

(ein Beitrag von Simon Schnetzer, Gründer des Projekts „junge Deutsche“ und ikosom-Experte für digitalen Gesellschaftswandel)

Liebe Unterstüzerinnen und Unterstützer,

€ 185 in den ersten 4 Tagen! Vielen herzlichen Dank an alle, die uns schon dabei unterstützen, dass wir weitermachen können! Und vielen Dank an all diejenigen, die sich noch einen Ruck geben und es auch tun werden. Denn wir brauchen wir noch mehr Geld, damit wir mit den Ergebnissen Aktionen durchführen und als Open Data und schöne Studie veröffentlichen können. Diesem Link bitte folgen und Daumen hoch für Reichweite geben, oder Euros und was bewegen: http://www.sciencestarter.de/jungedeutsche-crowdfunding

 

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Jugend im Netz: ikosom forscht „open“ für Meinungsfreiheit & Toleranz

Der ikosom-Experte und Jugendforscher Simon Schnetzer führt die Jugendstudie „Meinungsfreiheit und Toleranz im Internet“ als OpenScience-Projekt durch. Die Ergebnisse gibt’s jeden Freitag hier aktualisiert, aber für fundierte Aussagen benötigen wir  noch mind. 500 Teilnehmer_innen. Jetzt mitmachen und weitersagen …

 

Für ein sicheres und Tolerantes Netz

Bildschirmfoto 2013-01-29 um 09.02.43„Meinungsfreiheit und Toleranz im Internet“ (www.toleranzonline.de) ist eine Jugendstudie und Initiative, die das Ziel verfolgt, das Internet zu einem sicheren und respektvollen Ort zu machen. Die Initiative setzt auf Offenheit und Beteiligung, von der Studienentwicklung bis zur Auswertung und Nutzung der Ergebnisse. Die Ergebnisse sind online frei verfügbar und stellen eine Wissensgrundlage dafür dar, wie junge Menschen das Internet als Sozialraum erleben und wahrnehmen – welche Chancen und welche Risiken sie darin sehen: konkret geht es z.B. um Mobbing und andere negative Erfahrungen, das Verhalten gegenüber anderer, Freiheit im Internet und ePartizipation. Um die Ergebnisse erklären zu können und durch Bilder und Geschichten zu erzählen, waren ein Jugendforscher und ein Fotograf im Februar auf Interviewtour unterwegs durch Deutschland. Die Ergebnisse, Geschichten und Bewertung der Erkenntnisse werden digital und gedruckt als Studie veröffentlicht.

Studienteilnahme: www.toleranzonline.de/teilnahme (die Teilnahme ist noch bis 30.05.2013 möglich)
Studienergebnissse: www.toleranzonline.de/ergebnisse
Projektseite allgemein: www.toleranzonline.de
Zielgruppe: 14-34-Jährige in Deutschland und deutschsprachigem Ausland, insbesondere bis Anfang-20-Jährige

 

Bildschirmfoto 2013-02-25 um 23.45.26

ikosom & andere Partner

ikosom betreut und begleitet die OpenScience-Durchführung des Projekts und fördert als Partner die Verbreitung des Studienaufrufs sowie die Auswertung, Nutzung und Verbreitung der Ergebnisse.

Das Projekt freut sich über weitere Partner (Initiativen, Vereine, Schulen, Städte, Organisationen, Jugendtreffs etc.), die ähnliche Ziele Verfolgen, junge Menschen zur Studienteilnahme aufrufen und die Ergebnisse und Erkenntnisse für ihre Arbeit nutzen. Bitte eine Mail mit Statement und Logo an partner@toleranzonline.de senden. Partner bisher: APROTO e.V. – Aktionen und Projekte pro Toleranz, IG BCE Jugend, ikosom – Institut für Kommunikation in sozialen Medien, KaJuTo – Kampagnen von Jugendlichen für Toleranz, youthpart, Rap4Respect, Stadt Hanau, YouTube/361° Respekt …

 

* * * Teilnahmeaufruf, bitte so oder verändert in Newslettern, soz. Netzwerken etc. verbreiten * * *

Deine Meinung für Respekt im Netz

Endlich eine Studie die keine Internet-Klischees bedient, weil sie von jungen Leuten selbst gemacht wird. Die Jugendstudie und Initiative www.toleranzonline.de beschreibt digitale Lebenswelten, identifiziert vermeidbare Risiken und findet ungenutzte Potenziale. Jetzt online teilnehmen und das Netz zu einem sicheren und respektvollen „Ort“ machen – noch bis 31.05.2013 … und am Besten Freunde einladen auch mitzumachen : )

Hier geht’s zur Online-Teilnahme: www.toleranzonline.de/teilnahme
Studienergebnisse und Informationen: www.toleranzonline.de/ergebnisse

* * * PROJEKT-INFORMATIONEN * * *

Fragebogen: http://toleranzonline.de/wp-content/uploads/2013/02/www.toleranzonline.de-Fragebogen-zur-Studie-cc-by-wwwDATAJOCKEYeu.pdf

Studienlogo: http://toleranzonline.de/wp-content/uploads/2012/12/headerlogo.png

Pressemitteilung: http://de.slideshare.net/JUGENDSTUDIE/datajockeynews-pm-20130326
Studienaufruf/Flyer: http://de.slideshare.net/JUGENDSTUDIE/wwwtoleranzonlinede-teilnahmeaufruf-kurzinformation-ccby-2013-www-datajockeyeu

Verantwortlich: Simon Schnetzer, DATAJOCKEY: Social Research & Dialogue (www.datajockey.eu), zuständig für die Gesamtkoordination von Studie, Initiative und Webauftritt
Finanzierung: Die Durchführung der Studie als OpenScience-Projekt wird durch die finanzielle Unterstützung von Google ermöglicht.

 

 

Interview – Deutschland ist in Sachen E-Partizipation ein Entwicklungsland

Logo politik.deAuf politik.de entwickelt die Agentur ]init[ eine Plattform, die von der polidia GmbH betrieben wird,  für Informationen und den Austausch zu Beteiligung mit digitalen Instrumenten. Im Interview äußerte sich Jörg Eisfeld-Reschke gegenüber der politik.de-Redaktion zu ePartizipation, Jugendliche als Zielgruppe in Beteiligungsverfahren und die Gemeinsamkeiten von ePartizipation und Crowdfunding.

„Deutschland ist in Sachen E-Partizipation noch in vielerlei Hinsicht ein Entwicklungsland. Das schafft zwar einerseits Raum für viele neue Ideen und Ansätze, allerdings ist das Verständnis von E-Partizipation nicht genügend ausgeprägt.“

„Ich persönlich bin kein Freund von Plattformen, auf denen man nur Mängel melden kann oder von Bürgerhaushalten, die ausschließlich über Kürzungen debattieren.“

Das ganze Interview ist hier zu lesen.

Preis für ePartizipation

Bürgerbeteiligung und E-Partizipation gewinnen stetig an Bedeutung für gesellschaftliche und politische Prozesse. Dieser Entwicklung möchten die Agentur ]init[ AG für digitale Kommunikation und der Behörden Spiegel mit dem Online-Partizipationspreis Rechnung tragen. Sie bieten erfolgreichen Projekten aus Bund, Ländern und Kommunen eine breite Öffentlichkeit und möchten damit zu einer stärkeren Förderung der Bürgerbeteiligung auf allen Ebenen beitragen.

preis für online-partizipation

Teilnahmebedngungen

  • Projekte aus der Verwaltung in der D-A-CH-Region. Wenn Partizipationsprojekte mit mehreren Akteuren durchgeführt wurden, muss mindestens ein Projektpartner aus der Verwaltung kommen.
  • Aktuell laufende oder Projekte, die im Jahr 2012 abgeschlossen worden sind
  • Projekte müssen mindestens teilweise online durchgeführt werden oder worden sein
  • Das Projekt muss den Austausch mit den Bürgern fördern und auch einen Rückkanal in die Verwaltung/Politik bieten.

Bewertungskriterien:

  • Förderung der Partizipationskultur in der Verwaltung
  • Nutzungsgrad innerhalb der angesprochenen Zielgruppe
  • Rückfluss der Ergebnisse in die Verwaltung oder ins Projekt
  • Wie ist das Projekt innerhalb der Verwaltung verortet/eingebettet

Bewerbung

Eine Bewerbung ist bis zum 28.3.2013 unter politik.de möglich. Nähere Informationen und die Teilnahmebedingungen sind ebenfalls dort verfügbar.

Gesucht: Praktikantin oder Praktikanten – Schwerpunkt ePartizipation

Update: Der Praktikumsplatz ist bereits vergeben.

Das Institut für Kommunikation in sozialen Medien (ikosom) erforscht das Digitale. Durch Social Media wird aus der analogen Gesellschaft eine digitale Gesellschaft. Diese zeichnet sich durch Transparenz, Partizipation und Authentizität aus. Wir sind als Institut ein Teil dieser digitalen Gesellschaft und gestalten diese mit.

Als junges Team von Experten aus unterschiedlichen Bereichen der digitalen Kommunikation erforschen und beschreiben wir Trends, bieten wissenschaftliche Analysen und auf unsere Expertise gestützte Beratung. ikosom begleitet Unternehmen, Organisationen und Projekte dabei, das neugewonnene Wissen zur Anwendung zu bringen.

Für unseren Standort Berlin suchen wir ab sofort bis Mitte Juli 2013 eine/einen

Praktikantin oder Praktikanten (m/w)

Schwerpunkt ePartizipation/digitale Beteiligungsverfahren

Deine Aufgaben

  • Unterstützung der Kommunikationsarbeit und Projektkoordination eines deutsch-französischen ePartizipation-Pilotprojekts mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen
  • E-Mail-Kommunikation (vorwiegend auf Französisch) mit Teilnehmern und Partnern des Projektes
  • Unterstützung bei der Entwicklung und Begleitung von ePartizipatiojns-Projekten
  • Recherchearbeiten zum Themenbereich ePartizipation
  • Teilnahme an Strategietreffen und Projektentwicklung

Was Du mitbringen solltest

  • sehr gute Französischkenntnisse in Schrift und Wort
  • Interesse für deutsch-französische Themen
  • ca. 20 Stunden Zeit pro Woche
  • hohe Affinität zu digitaler Kommunikation/Social Media
  • Kommunikationsstärke und freundliches Auftreten
  • selbständiges Arbeiten
  • sicherer Umgang mit gängigen Tools der Online-Kommunikation

Was Dich erwartet

  • 400€ monatlich Aufwandsentschädigung
  • Einblicke in aktuelle Trends und Entwicklungen im Bereich ePartizipation
  • Mitarbeit an Pilotprojekten im Bereich ePartizipation
  • Offene Ohren für Deine eigenen Ideen

Gerne bieten wir dieses Praktikum auch in Verbindung mit einer Abschlussarbeiten/Hausarbeiten an.

Du bist neugierig geworden und hast Lust, uns kennenzulernen? Wir freuen uns über Dein Motivationsschreiben und Lebenslauf, die Du uns bitte bis zum 17. März 2013 ausschließlich per Email sendest an info@ikosom.de.

Workshop zu “Fortbildungsbedarf ePartizipation”

Im Auftrag der Jugend- und Familienstiftung Berlin und angeregt durch Treffen der Allianz für ePartizipation Berlin führte ikosom am 19.02. einen Workshop zum “Fortbildungsbedarf im Bereich ePartizipation” durch. Die insgesamt 16 Teilnehmenden kamen zum überwiegenden Teil aus der Jugendarbeit, Bildungsarbeit und Verwaltung.

Der Workshop stellte zum einen die bisherigen Rechercheergbnisse zu (e)Partizipations-Lehrgängen und -Ausbildungen im Jugendbereich vor und gab einen Überblick über Bedarfe im Bereich ePartizipation. Zum anderen entwickelten die Teilnehmenden selbst eine Vorstellung davon, wie eine solche Ausbildung aussehen und was sie beinhalten sollte. Im Mittelpunkt des Interesses standen daher Diskussionen über erforderliche Inhalte, Methoden und Instrumente in einem ePartizipations-Curriculum, mit dem Fachkräfte in die Lage versetzen werden, ePartizipations-Projekte selbst zu konzipieren und zu begleiten.

Verschiedene Rollen und Zielgruppen

In der ersten Diskussion wurde herausgestellt, dass es je nach Zielgruppen und Rolle auch einen unterschiedlichen Fortbildungsbedarf gibt und die erforderlichen Inhalte unterschiedliche sind. Der Organisator/die Organisatorin übernimmt beispielsweise die Konzeption und Gesamtleitung. Diese Rolle erfordert es, die Grundsätze und Mechanismen von Beteiligungsarbeit zu verinnerlichen, ein technisches Grundverständnis mitzubringen und zwischen allen Beteiligten zu vermitteln. Etwas anders ist es auch bei technischen Dienstleistern. Bei ihnen ist erforderlich, dass sie sich nicht auf das Abarbeiten eines Anforderungskatalogs beschränken, sondern sich auch konzeptionell mit Kenntnissen und Erfahrungen einbringen können. So ist es auch auf der Ebene der technischen Dienstleister ein Grundverständnis von Beteiligungsarbeit unabdingbar. Auf der Verwaltungsebene konnte ebenfalls ein Fortbildungsbedarf festgestellt werden. Dieser unterschiedet sich allerdings stark von dem der anderen Rollen. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es auch eine informierte und kompetente Verwaltung braucht, damit ePartizipations-Projekte überhaupt umsetzen werden können. Eine Unterscheidung der Rollen bei ePartizipations-Projekten ist im ikosom-Blog zu finden.

Die Vorstellung der bisherigen Rechercheergebnisse, die sich in einem ersten Schritt mit dem Bereich Jugendbeteiigung beschäftigte, machte noch einmal deutlich, dass es einen großen Bedarf gibt. Die Recherche stellte insgesamt wenige Angebote zum Thema Partizipation heraus. Bei einigen konnte der Einbezug digitaler Medien festgestellt werden. Aber es wurde kein Angebot im deutschsprachigen Raum gefunden, das sich explizit mit ePartizipation auseinandersetzt. Insgesamt sind die Angebote schwer miteinander vergleichbar. Sie unterscheiden sich sowohl auf der inhaltlichen als auch methodischen bis hin zur organisatorischen Ebene stark voneinander.
Im ikosom-Blog ist eine ausführliche Darstellung der bisherigen Rechercheergebnisse zu finden.

Welche Inhalte und Themen?

Im Mittelpunkt des Workshops stand die Frage, welche Inhalte und Themen in einem Curriculum für ePartizipation enthalten sein müssen. In Gruppen gingen die Teilnehmenden verschiedene Optionen durch und legten unterschiedliche systematische Aufbereitungen an. Es wurde deutlich, dass sie unterschiedliche Anforderungen und Fragen an ein ePartizipations-Curriculum haben.

Für eine Gruppe stand beispielsweise die Konzentration auf ePartizipations-Inhalte und ePartizipations-Anforderungen im Mittelpunkt. Somit standen für diese Gruppe die Themen Kenntnisse über andere ePartizipations-Projekte und deren Risiken, Kenntnisse von Online-Instrumenten, Evaluation von Online-Beteiligungsverfahren und Moderation von Social Media und Internetseiten im Fokus. Darüber hinaus werteten sie die Thematisierung rechtlicher Rahmenbedingungen und der Partizipationsarbeit insgesamt als hoch ein.

Eine andere Gruppe sondierte die Inhalte nach übergreifenden “Skill-Sets”. In den Bereich der zu thematisierenden Fertigkeiten gehörte beispielsweise die Präsentationskompetenz, Projektmanagement oder auch das Contentmanagement von Social Media und anderen Internetseiten. Der Bereich Voraussetzungen umfasste für die Gruppe u.a. die Reflexionsfähigkeit, eine technische Kompetenz und die mediale Gestaltung. Zu den Fähigkeiten zählten sie die Kenntnis über Anleitung von Gruppen, die Online- und Offline-Moderationsfähigkeit und die Struktierungsfähigkeit. Schließlich beinhaltete der Bereich Wissen die Kenntnis und das Erfahrungswissen von Online-Instrumenten über rechtliche Rahmenbedingungen bis hin zu Kenntnissen anderen ePartizipations-Projekte.

Die dritte Gruppe hat wiederum übergreifende Inhalte sortiert. Auf der Ebene des Wissens gehören für sie u.a. die allgemeinen systematischen Rahmenbedingungen von Beteiligung genauso dazu wie das Thematisieren der Risikofaktoren von ePartizipations-Projekten. Zu den Fertigkeiten zählte die Gruppe beispielsweise den Themenbereich der Grundlagen der Beteiligungsarbeit oder auch Datenschutz und Urheberrecht. Die Online-Moderation und die Evaluation von Beteiligungsverfahren wurde wiederum als besonders wichtig im Bereich der Fähigkeiten gesehen.

Anforderungen an ein ePartizipations-Curriculum

In der Diskussion über die jeweiligen Gruppenergebnisse wurden die folgenden Anforderungen an ein ePartizipations-Curriculum herausgearbeitet:

  • Die Zielgruppe und deren Voraussetzungen entscheidet über die Ziele, Methoden und Inhalte.
  • Der Aufbau sollte modular gestaltet werden, z.B. die Einteilung in Technik und Moderation.
  • Das Grundlagenwissen zu ePartizipation muss enthalten sein.
  • Ausreichend Raum und Zeit für Diskussion sollten berücksichtigt werden, um beispielsweise auf die jeweiligen (e)Partizipationsverständnisse oder auch Themen wie Zensur vs. Moderation eingehen zu können.
  • Auf die Thematisierung von grundlegenden Voraussetzungen, wie beispielsweise die Sprachkompetenz, kann verzichtet werden.
  • Der Zugang sollte offen und nach Möglichkeit barrierefrei gestaltet sein.
  • Im Hinblick auf einzusetzende Methoden sind Online-Anteile wünschenswert, da nur auf diese Weise die Praxis probiert werden kann.
  • Insgesamt ist das Ausprobieren und das eigenständige Handeln – für sich selbst und in der Gruppe – besonders wichtig und sollte in verschiedenen Bereichen thematisiert werden.

Ikosom wird in diesem Jahr einen Lehrgang entwickeln, der Fachkräfte in die Lage versetzt, ePartizipations-Projekte zu konzipieren und zu begleiten. Über Hinweise, Anregungen und Kooperationspartner würden wir uns freuen.

2. Offenes Werkstattgespräch der Berliner Allianz für ePartizipation

Die Berliner Allianz für ePartizipation lädt zum 2. Offenen Werkstattgespräch ein. Fachkräfte und Träger der Jugendarbeit sowie weitere Interessierte nutzen die Allianz als Ort zum Erfahrungsaustausch rund um ePartizipation – mit dem Schwerpunkt Jugendbeteiligung.

Das 2. Offene Werkstattgespräch findwt am 08. März 2013 von 15:00 bis 18:00 Uhr im Medienkompetenzzentrum Friedrichshain-Kreuzberg „Bits 21“ (http://goo.gl/maps/KpqNV) statt.

Zwei größere ePartizipations-Projekte stehen diesmal im Fokus:

  • jugendforum RLP
    Im Rahmen des Beteiligungsprojektes „jugendforum RLP“ haben Jugendliche aus Rheinland-Pfalz insgesamt 400 Textbeiträge auf der Plattform www.jugendforum.rlp.de eingestellt und 1.000 Bewertungen vorgenommen. Die Internetseite hatte über 7.300 Besucher und mehr als 37.000 Seitenaufrufe. Als Höhepunkt des bislang einmaligen Beteiligungsprojektes „jugendforum rlp“ fand am 21. Und 22. September 2012 eine große Jugendkonferenz in Mainz statt. Das „jugendforum rlp“ ist eine gemeinsame Initiative der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz und der Bertelsmann Stiftung.
    Link zum Projekt: https://www.jugendforum.rlp.de
  • Europa ist meine Zukunft, wenn…
    Anlässlich des fünfzigjährigen Jubiläums der Elysee-Verträge fragt das Deutsch-Französische Jugendwerk Jugendliche, was die Politik tun muss, damit Europa ihre Zukunft ist. Das Projekt begann mit einem Videowettbewerb und wird mit drei Online-Konsultationen (3 Themenblöcke à 3 Monate) fortgesetzt. Einen vorläufigen Höhepunkt stellte das Zusammentreffen von 150 Jugendlichen mit Angela Merkel und Francois Hollande im Januar diesen Jahres dar.
    Link zum Projekt: http://konsultation.dfjw.org

Um Voranmeldung bei Bernd Gabler (gabler@jfsb.de) wird gebeten.

Stark gemacht! – Berlins neues Förderprogramm sucht erste Projektvorschläge

Zur Förderung der Beteiligung und des Engagements junger Menschen hat der Berliner Senat den Jugend-Demokratiefonds Berlin ins Leben gerufen. Unter dem Motto “Stark gemacht! – Jugend nimmt Einfluss” können interessierte Einrichtungen zeitlich begrenzte Projekte einreichen. Dabei ist eine Förderung von jeweils bis zu 15.000€ möglich. Insgesamt stehen über 500.000€ zur Verfügung.
Gesucht werden Projekte, die junge Menschen bestärken, “sich aktiv durch demokratisches Handeln an der Gestaltung ihrer Lebenswelt zu beteiligen”. Umfassende Informationen zur Struktur des Programms und Fördermöglichkeiten bietet die Website www.stark-gemacht.de.

Der erste Aufruf für die Einreichung von Projektvorschlägen endet am 13. März 2013. Eine weitere Förderungsrunde folgt im Laufe des Jahres. Antragsberechtigt sind Initiativen und freie Träger der Jugendarbeit.

Das Projektbüro des Jugend-Demokratiefonds Berlin bietet in dieser Woche Vertreterinnen und Vertretern von Initiativen und Organisationen, die einen Projektantrag stellen möchten und noch Fragen haben, eine Beratung vor Ort. Termine und Orte finden Sie hier.

Als Experte für online-basierte Beteiligungsformen und für ePartizipations-Projekten im Jugendbereich (z.B. mit youthpart und dem Deutsch-Französischen Jugendwerk) bietet ikosom interessierten Einrichtungen eine Begleitung von der Konzeption bis zur Umsetzung von ePartizipations-Projekten an.

Bei Interesse senden Sie eine E-Mail an narr[at]ikosom.de!

Fortbildungslücke ePartizipation?

Im Vorfeld unseres Workshops am 19.02. zu ePartizipations-Lehrgängen und Ausbildungen (Blogeintrag vom 5.02.) hat ikosom Informationen zu themennahen Angeboten zusammengetragen. In der Recherche wollen wir uns dem Thema nähern, Ansätze und mögliche Partner identifizieren.

Erste Ergebnisse der Recherche zu Ausbildungsangeboten im Bereich ePartizipation/Jugendbeteiligung werden im Folgenden zusammenfassend vorgestellt:

  • Wir konnten insgesamt 13 Angebote zusammentragen, die sich im weiteren Sinne mit dem Themenfeld Jugendbeteiligung beschäftigen und damit explizit das Ziel der Ausbildung in Form eines Lehrgangs oder ähnlichem verfolgen.
  • Das Spektrum reichte dabei von Angeboten in der Kita bis zu klassischen Lehrgängen über Jugendbeteiligung und ihre Formen. Den geringsten Anteil nahmen dabei deutschsprachige Angebote ein, die sich ausschließlich mit ePartizipation beschäftigen.
  • Angesichts der geringen Vielzahl, aber auch der Divergenz der Angebote scheint es vor allem im Bereich der Aus- und Fortbildung zu Jugendbeteiligung – online und offline – einen großen Nachholbedarf nach Angeboten  zu geben.
  • ePartizipation nimmt bei den meisten recherchierten Lehrgängen nur einen sehr kleinen Teil des Curriculums ein. Den Schwerpunkt auf ePartizipation legen im deutschsprachigen Raum lediglich zwei Angebote.
  • Die Zielsetzungen der Bildungsangebote beschränken sich zumeist auf das grundlegende Verständnis von ePartizipation und nicht darauf, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer  selbst in die Lage zu versetzen, ePartizipations-Projekte zu konzipieren, durchzuführen und zu moderieren.
  • Einige Lehrgänge setzen digitale Instrumente intensiv in der Vermittlung der Inhalte ein. In Helsinki gibt es einen Anbieter, der das Thema „right tools for e-participation“ in einem interaktiven Online-Kurs vermittelt.
Es gibt unserer Recherche zufolge bislang kein deutschsprachiges Angebot für die explizite Ausbildung von Begleiterinnen und Begleiter von ePartizipations-Projekten. Wir setzen die Recherche fort und sind für Hinweise dankbar.

Europe so close – Webinarreihe über die dringendesten Fragen Europas: Daseinsvorsorge, Datenschutz, EU-Haushalt, Jugendarbeitslosigkeit

Gemeinsam mit Projektkompetenz von David Röthler arbeiten wir zur Zeit an dem spannenden Projekt „Europe-So-Close„. Das Ziel ist, eine neue Form der politischen Diskussion in Form von Webinaren auszuprobieren – ePartizipation als Live-Debattenformat.

Entstanden ist dabei auch dieses Video, welches das Demokratiemodell der Europäischen Union vorstellt:

Hier kann man auch die Projektidee nochmal nachblättern:

Gemeinsam mit Abgeordneten verschiedener Parteien, Interessensvertretern sowohl von Unternehmen und als auch von Nicht-Regierungs-Organisationen werden wir vier brennende Themen diskutieren:

  • Welche Zukunft hat die kommunale Daseinsversorgung, insbesondere die Versorgung mit sauberem, preisgünstigerem Trinkwasser in Europa? Welche Privatisierungsbemühungen gibt es und welche Argumente gibt es dafür und dagegen?
  • Welche Richtung nimmt der Datenschutz in Europa? Wie lassen sich die Interessen von Nutzern und Start-Ups in Einklang bringen?
  • Wie kann man wirkungsvoll die Jugendarbeitslosigkeit in Europa bekämpfen?
  • Welchen Einfluss wird der nächste EU-Haushalt auf die Ziele Europas haben?

Diese Themen werden in 8 Webinaren diskutiert:

Themen und Termine

22. Februar/ 7. März 2013 jeweils 10-11.30 Uhr
Konzessionsvergabe von Dienstleistungen

22. März/ 12. April jeweils 10-11.30 Uhr
Personal Data Protection

26. April/ 17. Mai jeweils 10-11.30 Uhr
Mittelfristiger Finanzrahmen

24. Mai/ 14. Juni jeweils 16-17.30
Jugendarbeitslosigkeit (Youth Guarantee)

Jeder kann daran teilnehmen und ist herzlich eingeladen, die Termine weiterzutragen und zu verteilen.

Der Zugang zum Online-Raum befindet sich hier. Bitte „als Gast eintreten“. Es ist kein Username oder Passwort erforderlich.

Lobbyplags Stärken und Schwächen: Gute Visualisierung, tolle Idee, falsches Ziel, kein Crowdsourcing

Gestern abend ist Lobbyplag an den Start gegangen. Am Beispiel der EU-Datenschutzverordnung wird deutlich gemacht, welchen Einfluss Unternehmen und Unternehmensverbände auf die Ausarbeitung von EU-Direktiven haben können. Das Projekt hat Stärken und Schwächen, die wir hier kurz vorstellen werden.

Das Projekt von OpenDataCity, unterstützt von prominenter Seite durch den Blogger Richard Gutjahr, ist sicherlich eine spannende Plattform. Die Idee, direkte Kopien analog zu den Wikis von Guttenplag und Schavanplag zu visualisieren, ist sehr gut – hoffentlich findet die Plattform eine gute Resonanz.

Es scheint mir aber so, als ob Lobbyplag mit sehr heißer Nadel gestrickt worden ist.

Es gibt einen konzeptionellen Unterschied zwischen Lobbyplag und Guttenberg-Plag. Bei den Wikis zur Überführung von Plagiaten der Politikpromis war das Ziel, gemeinsam festzustellen, dass ein Verstoss gegen eine bekannte und sinnvolle Regel („Du sollst für Deine Doktorarbeit alle Quellen offenlegen.“) vorlag.

Ob es für die Beamten der EU-Kommission oder für die Mitarbeiter der EU-Parlamentarier eine solche Regel gibt, weiß ich gar nicht – aber erstes politisches Ziel sollte es doch sein, so eine Regel zu etablieren. Die Frage ist, wie jetzt die Reaktion der Beamten und Mitarbeiter auf Lobbyplag sein wird, werden sie weniger Texte kopieren oder einfach mehr Sorgfalt darauf verwenden, nicht 1:1 die Formulierungen zu übernehmen.

Letzteres wäre schade, denn eigentlich ist es ja grundsätzlich nichts Schlimmes, wenn Gesetzestexte in Kooperation mit den Betroffenen erarbeitet werden. Es ist auch nichts grundsätzlich Schlimmes, wenn Lobbygruppen Vorschläge machen für Gesetzesvorhaben (in der Politikwissenschaft nennt man so ein kooperatives System Korporatismus). Das Problem ist erst, wenn es keine Öffentlichkeit gibt, d.h. man nicht sehen kann, wer die Vorschläge gemacht hat.

Die EU ist da aber schon relativ weit, ganz im Gegensatz zum Beispiel zu Deutschland. Es gibt ein öffentlich einsehbares Lobbyregister, es gibt Transparenzregeln und es gibt eine eigene Behörde, die sich mit Korruption und falscher Einflussnahme beschäftigt. Das gesellschaftliche Ziel wäre es also nicht, das Kopieren von Gesetzesvorschlägen zu verhindern, sondern die Kopien deutlich in den Gesetzestexten zu machen. Das könnte man sehr einfach – indem in Gesetzesvorschlägen bei den entsprechenden Paragraphen der Hinweis auf die entsprechenden Vorschläge von außen verpflichtend gekennzeichnet werden. Wir sollten also nicht weniger Plagiarismus fordern, sondern mehr Plagiarismus, dafür aber transparent gemacht! Continue reading „Lobbyplags Stärken und Schwächen: Gute Visualisierung, tolle Idee, falsches Ziel, kein Crowdsourcing“

Kann man ePartizipation lehren und lernen?

Im Rahmen unterschiedlicher Projekte (z.B. mit youthpart und dem Deutsch-Französischen Jugendwerk) untersucht ikosom die Gelingensbedingungen und Voraussetzungen für ePartizipations-Projekte. In Gesprächen mit den Akteuren stellen wir fest, dass es vielfältige Anforderungen an die Begleiter solcher Projekte gibt. Bislang fehlt es allerdings an einer systematischen Aufbereitung, welche Grundlage für die Entwicklung von Lehrgängen und Lernmaterial sein könnte.

Wir haben vor in diesem Jahr einen Lehrgang zu entwickeln, der Fachkräfte in die Lage versetzt ePartizipations-Projekte zu konzipieren und zu begleiten.

Bereits im Januar diskutierten wir im Rahmen der Berliner Allianz für ePartizipation einige Ansätze für ein solches Vorhaben. Die Gespräche haben uns darin bestärkt, dass ein Fortbildungsbedarf besteht. Als Zielgruppen des Angebots sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Verbänden, Trägern der Bildungsarbeit und der Verwaltung identifiziert. Continue reading „Kann man ePartizipation lehren und lernen?“

1. Offenes Werkstattgespräch der Allianz für ePartizipation

Die Berliner Allianz für ePartizipation lädt ein zum 1. offenen Werkstattgespräch. Vorgestellt werden Ideen, Konzepte und Projekte zur ePartizipation junger Menschen.

Am 16. Januar 2013 von 15:00 bis 18:00 Uhr im Medienkompetenzzentrum Mitte „barrierefrei kommunizieren!“ Wilhelmstraße 52, 10117 Berlin

Programm:
15:00 – Willkommen & Begrüßung
15:15 – Projektvorstellungen

  • OpenData-Workshops (Daniel Seitz, Mediale Pfade)
  • Prozessbegleitung ePartizipation (Jörg Eisfeld-Reschke, ikosom UG)
  • Barcamp als Brücke zw. analoger & digitaler Beteiligung (Daniel Seitz)
  • Adhocracy (Eva Panek, LiquidDemocracy e.V.)
  • Offene Kommune / ypart.eu (Eva Panek und Jürgen Ertelt, IJAB e.V.)

16:00 – Austausch & Diskussion in Gruppen
17:45 – Feedback

Anmeldung bitte bei: gabler@jfsb.de

(Un-)Konferenzbericht: ParCamp 2012 “e-Partizipation im Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit”

Was ist e-Partizipation im Jahr 2012? Wo kann „e“ in der vielfältigen Partizipationslandschaft Österreich seinen Platz haben? Können alle Jugendlichen an e-Partizipation teilhaben? Diesen Fragen widmete sich das ParCamp, das erste BarCamp in Österreich zum Thema ePartizipation.

Foto: Lisa Peyer

Siebzig Fachkräfte und Experten der Jugendarbeit hatten sich am 06. November 2012 in Wien zum ersten österreichischen ParCamp eingefunden, einem BarCamp speziell zur ePartizipation im Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit. Gastgeber des ParCamps waren die ARGE Partizipation, das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend und das Projekt youthpart. Mit der Veranstaltung eines BarCamps hatte sich das Bundesministerium auf Neuland begeben. BarCamps stellen in institutionellen Kontexten noch immer eine Seltenheit dar.

Wie Robert Lender, Referent für Partizipation in der Abteilung Jugendpolitik des BMWFJ, erklärte, hatte die Entscheidung für das Format einen ganz zielgerichtete Motivation: „Wir wollen lernen und gemeinsamen Erfahrungsaustausch initiieren.“ Technisch und redaktionell unterstützt wurde ParCamp vom Web Literacy Lab des Studiengangs für Journalismus und PR der FH Joanneum. Die Studierenden dokumentierten das ParCamp via Livestream und verfassten Kurzberichte zu den einzelnen Sessions. Im Mittelpunkt der über 20 Sessions stand für die Teilnehmer immer wieder der Wissenstransfer und die Frage: Wo gibt es schon Erfahrung im Bereich e-Partizipation und wie können diese nutzbar gemacht werden?

e-Partizpation in Österreich

Vorgestellt wurden zahlreiche aktuelle Projekte, wie die neue Plattform iDEPART und das Wiki-Projekt PoliPedia, über das youthpart bereits berichtete. Große Beachtung fand auch die „Partizipative Jugendstudie des Landes Tirol 2012“.  Schon bei der Erstellung des Fragenkataloges hatte man Jugendliche dabei partizipativ eingebunden und von über 800 Schülern Vorschläge zu Themen und Fragen erhalten. Die Verfasser der Studie verweisen auf die hohe Validität der Ergebnisse durch diesen partizipativen Forschungsprozess. Auch die Kommunikation des Fragebogens hatte man anschließend  gezielt über Online-Plattformen und Soziale Netzwerke betrieben. Über 3400 Jugendliche aus Tirol hatten sich daraufhin an der Studie beteiligt. Berichtet wurde auch vom kürzlich abgeschlossenen Projekt Wiener Charta, an dem sich über 1400 registrierte Nutzer online beteiligt hatten und dessen Ergebnisse im November 2012 vorgelegt werden sollen.

„Partizipationsparadies Salzburg“

Jochen Höfferer, Jugendbeauftragter der Stadt Salzburg, stellte die vielfältigen Partizipationsangebote in Salzburg vor. Vertreter der Stadt arbeiten gemeinsam mit verschiedenen Bürgerinitiativen bereits seit Jahren an dem Salzburger Modell „Direkte Demokratie“, dass eine stärkere Beteiligung der Bürger an der Gemeindepolitik durch Initiativrecht, Bürgerbegehren und Volksentscheide vorsieht. Auch um die Einbindung von Jugendlichen ist man in Salzburg bemüht. Höfferer berichtete von dem Beteiligungsprojekt für die Gestaltung des Stadtteils Schallmoos West und dem Graffiti-Projekt SalzWand. Dieses koordiniert die Bereitstellung legaler Flächen für Graffitis und kennzeichnet sie auf Google Maps. Im Zuge dieses Projektes können Jugendliche im Alter von 15-26 Jahren noch bis zum 30.11.2012 an einem Graffiti-Wettbewerb teilnehmen und ihre Bilder auf www.facebook.com/salzblog posten. Marietta Oberrauch von der außerschulischen Jugendbildungsstätte akzente in Salzburg ergänzte den Bericht durch die positiven Erfahrungen, die man durch die Einbindung von Social Media in LandesschülerInnenparlamenten gemacht habe.

Qualitätskriterien von ePartizipations-Projekten

Martina Eisendle von invo – service für Kinder- und Jugendbeteiligung stellte in ihrer Session die Frage, welche spezifischen Qualitätskriterien für ePartizipations-Projekte bestehen. Dabei wurde von den Teilnehmern der Session zunächst festgestellt, dass sich viele Erfolgskriterien klassischer Partizipationsprojekte auch auf digitale Beteiligungsprojekte übertragen lassen. Die aktive Beteiligung von Jugendlichen in allen Phasen eines Projektes, die gemeinsame Zielformulierung und die Verbindlichkeit der gemeinsam getroffenen Entscheidungen gelten z.B. in analogen und digitalen Beteiligungsprojekten gleichermaßen als wichtige Gelingensbedingungen.

Welches aber sind die spezifischen Kriterien digitaler Beteiligungsprojekte und welche besonderen Chancen bieten sie gegenüber klassischen Verfahren? Jürgen Ertelt von youthpart warf dahingehend die Frage auf, ob die Unterstützung durch erwachsene Prozessbegleiter und Moderatoren bei ePartizipations-Projekten in jedem Falle notwendig sei. Digitale Beteiligungsprojekte würden jungen Menschen, so Ertelt, grundsätzlich die Chance bieten, ihre Interessen auch unvermittelt und ohne pädagogische Anleitung zu formulieren und sie ohne Agenten an Entscheidungsträger zu übermitteln.

ePartizipation ohne Text?

Die Teilnemer des ersten ParCamps in Wien. Foto: ParCamp,CC BY-NC-SA 2.0

Rege Diskussionen warf bei den Teilnehmern des ParCamps auch immer wieder die Frage auf, inwiefern bei ePartizipations-Projekten besondere Anforderungen hinsichtlich der sprachlichen Gestaltung bestehen. Die unaufbereitete Komplexität politischer und gesellschaftlicher Themen stellt für junge Menschen oft eine Hemmschwelle für eine aktive Beteiligung dar. Die Herausforderung diese Komplexität zu reduzieren stellt sich für digitale Beteiligungsprojekte in besonderem Maße. Gleichzeitig bieten sie aber auch die Chance, Inhalte durch die Einbindung alternativer Darstellungsformate besser zu visualisieren.

Eine eigene Session wurde daraufhin der Frage „ePartizipation ohne Text?“ gewidmet. Debattiert wurde hier über die Wirkkraft von Voting- und Ranking-basierten Abstimmungsverfahren und die digitale Beteiligung durch Klicks. Die Teilnehmer schilderten ihre Erfahrungen mit foto- und videobasierten Beteiligungsprojekten, wie etwa dem aktuellen Videowettbewerb des Deutsch-Französischen Jugendwerks. Berichtet wurde auch vom Bau eines Spielplatzes, der auf Basis von den von Kinder und Jugendlichen eingereichten Fotos geplant und gestaltet wurde.

Herausforderung für Verwaltungsstrukturen und Ministerien

Robert Lender vom BMWFJ zog abschließend ein positives Resümee vom ParCamp und formulierte die nun anstehenden Aufgaben: „ePartizipation ist ein wichtiges Thema, bedarf aber auch noch vieler Diskussionen wie wir sie umsetzen können und wie wir den Kritikern vermitteln können, dass das Internet eine wichtige Möglichkeit für Partizipation sein kann.“ Ziel sei es nun, zu überlegen, wie man JugendarbeiterInnen unterstützen und Projekte adäquat fördern könne. „Eine spezielle Herausforderung für Ministerien ist hierbei die Frage, wie sich ePartizipation mit üblichen Verwaltungs- und Kommunikationsstrukturen in Ministerien vereinbaren lässt.“  Erste Ideen für Nachfolgeprojekte vom ParCamp gebe es auch bereits, so Lender, man denke beispielsweise überein erstes JugendBarCamp in Österreich im kommenden Jahr nach.

Neben dem bereits bestehenden Etherpad-Tool yourpart.eu wird in Kürze ein weiteres Tool im Zuge des Projektes youthpart zur Verfügung gestellt werden, mit dem es wesentlich erleichtert werden soll, eigenständig Barcamp-Veranstaltungen zu planen und durchzuführen. Mit dem Tool kann eine eigene Barcamp-Seite generiert werden, auf der das Teilnehmenden-Management und die Session-Planung möglich ist.

Das Projekt youthpart erstellt zudem aktuell unter Mitarbeit von Daniel Seitz und ikosom einen Leitfaden für JugendBarCamps. Der Leitfaden richtet sich an Fachkräfte der Jugendarbeit und wir voraussichtlich im Dezember 2012 veröffentlicht werden.

 

Dieser Bericht ist für das Projekt youthpart angefertigt worden und wurde zuerst im Rahmen des Dialog Internet veröffentlicht. Dieses Werk bzw. dieser Inhalt von Lisa Peyer (ikosom) steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz. http://creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/de/

ePartizipations-Projekte gesucht!

Foto: CenTerO, CC BY-NC-ND 2.0

Partizipation ist eine wichtige Voraussetzung für eine lebendige Demokratie. Ohne Partizipation verliert unsere Gesellschaftsordnung an Legitimation. Beteiligung soll sich dabei nicht auf die Teilnahme am Wahlen beschränken sondern auch darüber hinaus stattfinden. Partizipation über das Internet kann den Zugang zu Beteiligung erleichtern, da sie orts- und zeitunabhängig sowie in strukturierter Form erfolgen kann.

ePartizipations-Projekte gibt es nun seit vielen Jahren. Soweit uns bekannt ist, existiert aber bisher noch keine Übersicht über die zahlreichen Projekte.

Wir suchen ePartizipations-Projekte im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus und sind dankbar für eure Hinweise!

Dafür haben wir ein Formular aufgesetzt. Ihr kennt ein Projekt? Dann tragt es bitte ein!

Die aktuelle Liste könnt ihr hier einsehen. Die Aufstellung wird anschließend von uns strukturiert und veröffentlicht.

Wir freuen uns über eure Beteiligung!

Auf dem Weg in die Selbstorganisation – Jugendliche übernehmen Verantwortung für das Gamescamp

Zum zweiten Mal trafen sich im Sommer 2012 vierzig junge Gamerinnen und Gamer anlässlich eines BarCamps rund um das Thema Gaming. Drei Tage lang diskutierten sie vor der mittelalterlichen Kulisse der Burg Lohra über die wichtigste Nebensache in ihrem Leben: Computerspiele.

Foto: Jürgen Sleegers, CC-BY-SA

„Let there be Games!“ hieß es vom 01.-03. Juni 2012 für die Teilnehmer des 2.Gamescamps. Inmitten der alten Steinmauern der Burg Lohra im Norden Thüringens hatten sie für ein verlängertes Wochenende ihr Lager aufgeschlagen, um ihr Wissen über Computerspiele zu teilen. Zusammen mit Experten aus der Spieleentwicklung, Vertretern aus der Politik und juristischen Fachleuten debattierten sie über technische und ethische Aspekte von Games, Berufsmöglichkeiten und Urheberrechte im Spielebereich und jugendschutzrechtliche   Fragen rund ums Spielen. Zur Freude der Initiatoren spielte dabei das Bedürfnis nach Selbstorganisation bei den Teilnehmern des Gamescamps eine wichtige Rolle. Continue reading „Auf dem Weg in die Selbstorganisation – Jugendliche übernehmen Verantwortung für das Gamescamp“

Veranstaltungsüberblick ePartizipation – Herbst 2012

Aktuell finden zahlreiche Veranstaltungen und Konferenzen zu epartizipation statt. Kaum eine Diskussion über Beteiligung geht vorüber, ohne dass über die digitale Erweiterung solcher Prozesse ein Wort verloren wird.

Im Folgenden ein grober Überblick über interessante Veranstaltungen zum Austausch und zur Diskussion:

September 2012

Oktober 2012

November 2012

Dezember 2012

Gibt es weitere Veranstaltungen, die sich hauptsächlich oder in Teilen mit ePartizipation beschäftigen?

Berliner Allianz für ePartizipation gegründet

Vergangene Woche gründete sich die Berliner Allianz für ePartizipation – und ikosom ist Gründungsmitglied der Allianz.  Die Berliner Allianz für ePartizipation hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen, die sie betreffen, mittels digitaler Informations- und Kommunikationstechniken zu fördern. Die gesamte Gründungserklärung steht zum Download bereit.

Bereits die Präambel macht deutlich, dass ikosom und die weiteren Unterstützer eine gute gemeinsame Basis haben. Die Präambel ist der studie „Jugendbeteiligung und digitale Medien – e-Partizipation in der Jugendarbeit“ des österreichischen Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend entnommen, an dem unser Kollege David Röthler mitgearbeitet hat:

„ePartizipation ist die Teilhabe von Personen an sozialen, gesellschaftlichen, kulturellen, politisch administrativen Prozessen der Entscheidungsfindung mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnik.“

In den kommenden Monaten werden wir mit unseren Erfahrungen und Kontakten dazu beitragen dem Thema ePartizipation in Berlin größere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und mit den Partnern relevante Erfahrungen auszutauschen.

Gründung der Berliner Allianz für ePartizipation

Die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin, die Kreuzberger Kinderstiftung und die Stiftung Demokratische Jugend laden ein zur Gründungsversammlung der Berliner Allianz für ePartizipation im Jugendbereich.

Gemeinsam mit interessierten Trägern und Akteurinnen und Akteuren der Jugendarbeit in Berlin sollen die Grundlagen und Ziele der geplanten Allianz erörtert und die Gründungserklärung verabschiedet sowie die nächsten Schritte geplant werden.

In dem Entwurf zur Gründungserklärung heißt es: „Die ‚Berliner Allianz für ePartizipation‘ macht es sich zur Aufgabe, die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen, die sie betreffen, mittels digitaler Informations- und Kommunikationstechniken zu fördern.“

Nähere Informationen sind bei jugendnetz-berlin.de zu finden. Der Termin zur Gründung ist aktuell für den 6. September geplant. Bitte melden Sie sich bei Bernd Gabler (gabler@jfsb.de) an, um Interesse zu bekunden und nähere Informationen zu erhalten.

Fishbowl zu ePartizipation: Gibt’s das nicht auch online?

Am 19. September organisiert die Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin eine Fishbowl-Diskussion zu Politik und Partizipation junger Menschen in der digitalen Gesellschaft. Die Teilnahme ist kostenfrei, aber eine Anmeldung ist notwendig.

Ankündigungstext der FES:

Politik mitgestalten – viele junge Menschen haben darauf durchaus Lust. Für sie stellt sich allerdings die Frage, wie genau dieses Mitgestalten aussehen könnte: Die etablierten politischen Strukturen schrecken viele schlicht ab. Neue Beteiligungsformen und das frühe Einbinden in politische Debatten und Entscheidungen bieten die Chance, bei jungen Menschen das Interesse für Politik zu wecken, zu stärken und sie online und offline zum Engagement zu bewegen.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung lädt Sie und Euch ein, die Rolle von OnlineBeteiligungs- und Mitspracheformen für die  Partizipation junger Menschen an politischen Prozessen zu diskutieren: Wie werden digitale Tools von jungen Menschen bislang zur politischen Beteiligung genutzt?
Welche Modellprojekte gibt es – und wie erfolgreich sind sie? Wo liegen die Möglichkeiten und Grenzen der Online-Beteiligung in Bezug auf den politischen Prozess? Welche Probleme sind mit Online-Partizipation verbunden und wie kann man ihnen begegnen? Wie werden sich diese Beteiligungsformate zukünftig entwickeln?
Diese Fragen wollen wir mit unseren Gästen in einem „Fishbowl“ diskutieren. In diesem offenen Veranstaltungsformat steht in der Runde für Sie und Euch ein Platz bereit.

Programm

18.00 Uhr: Begrüßung, Axel Blaschke, Friedrich-Ebert-Stiftung
ePartizipation von Jugendlichen als Herausforderung, Jennifer Paetsch, Mitbegründerin und stellvertretende Vorsitzende von liquid Democracy e.V.
18.15 Uhr: Fishbowl-Diskussion mit:
Jennifer Paetsch, Mitbegründerin und stellvertretende Vorsitzende von liquid Democracy e.V.
Jonas Westphal, Netzaktivist, Digitale Gesellschaft e.V.
Jörg Eisfeld-Reschke, Institut für Kommunikation in sozialen Medien (ikosom)
Stefanie Talaska, Mitarbeiterin im Forschungsteam der Studie „Sprichst Du Politik?“ der Friedrich-Ebert-Stiftung
20.00 Uhr: Imbiss und Ausklang
Moderation: Annett Meiritz, Redakteurin Politik, Spiegel Online

An dem Tag ist ab 18:00 unter der Livestream verfügbar.

Die KasselAssel-KinderreporterInnen: Öffentlichkeit für die Interessen junger Menschen

Um ihre Mitspracherechte wahrnehmen zu können, brauchen Kinder und Jugendliche Öffentlichkeit für ihre Interessen. Im nordhessischen Kassel haben Studenten ein Projekt initiiert, das jungen Menschen ermöglicht, ihre Ideen in die kommunalpolitische Debatte einzubringen: die „KasselAssel-KinderreporterInnen“. Diese berichten seit 2010 im Netz über aktuelle Ereignisse in ihrer Stadt und stellen Wünsche und Forderungen an die Politik.

Kassel-Assel-Kinderreporterinnen der Amos-Comenius-Schule Kassel
interviewen Stadtbaurat Christof Nolda zu Schlaglöchern auf Kasseler Straßen.                        
Foto: Die Kopiloten e.V.
 

„Liebe Stadt Kassel, bitte kümmern Sie sich um die Schlaglöcher, damit kein weiterer Schaden entsteht.“ Lässt man Kinder und Jugendliche zu Wort kommen, dann haben sie sehr konkrete Forderungen. Sie demonstrieren gegen die Schließung ihrer Skatehalle, fragen nach einer Tischtennisplatte für den Schulhof oder eben nach der Reparatur der Schlaglöcher vor ihrer Schule. Netzbasierte Medien können ihnen helfen, ihre Interessen zu kommunizieren, wie das Projekt „KasselAssel-KinderreportInnen“ zeigt. Continue reading „Die KasselAssel-KinderreporterInnen: Öffentlichkeit für die Interessen junger Menschen“

Youth Generated Content: Stadtwikis aus Rheinland-Pfalz

Foto: medien+bildung.com

Ludwikishafen“, „Gerpedia“ und „Speyerpedia“ sind Stadtwikis, kollaborativ erstellte Online-Enzyklopädien über die Städte Ludwigshafen, Germersheim und Speyer. Die Autoren der drei Wikis sind Schülerinnen und Schüler aus Rheinland-Pfalz. Drei Jahre lang erkundeten sie ihre Städte und füllten die Wikis mit Texten, Videos und Audioaufnahmen. Das 2009 initiierte Pilotprojekt „Ludwikishafen“ wurde in Kooperation mit sieben Schulen verwirklicht und ist heute Ludwighafens erster digitaler Stadtführer aus der Feder von Jugendlichen.

Die Einträge in „Ludwikishafen“ sind nicht vergleichbar mit den Artikeln einschlägig bekannter Online-Lexika, weil sie häufig subjektive Eindrücke beschreiben, statt bloße Fakten aufzuzählen. Oft lesen sie sich wie Berichte von einem Schulausflug und sind reich bebildert mit den Fotos der „Wikireporter“, zahlreichen Schülerinnen und Schülern aus Ludwigshafen. Ganz unbefangen und persönlich berichten sie in ihren Artikeln über das Tierheim in ihrem Stadtteil oder vom dem Besuch in der Kletterhalle um die Ecke. Dafür haben sie recherchiert, Fotos und Videos angefertigt, Beiträge geschrieben und den Umgang mit „Mediawiki“, der lizenzfreien Software die hinter „Ludwikishafen“ steht, gelernt.

Schülerinnen und Schüler der der Anne-Frank-Realschule erstellten 2010 sogar einen eigenen Audio-Guide für die Innenstadt. Nach Besuchen im Stadtarchiv und Interviews mit den Mitarbeitern von Stadtbibliothek und Stadtmuseum produzierten sie 20 Hörtexte zu bekannten Sehenswürdigkeiten. Der so entstandene Stadtführer für die Ohren kann heute in der Touristeninformation von Ludwigshafen ausgeliehen werden.

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neXTvote: Jugendpolitische Themen bei Wahlen stärken

Anlässlich der Kommunalwahlen 2011 startete der Landesjugendring Niedersachsen gleich zwei netzbasierte Aktionen, die „glüXprüfung“ und den „glüXtest“. Ziel der Projekte war es, ein Stimmungsbild über die Lebensqualität von Jugendlichen zu schaffen und den Stellenwert von jugendpolitischen Themen im Wahlkampf zu erhöhen. Um dies zu erreichen, wurde eine landesweite Online-Befragung unter jungen Menschen durchgeführt und eine zentrale Informationsstelle für die jugendpolitischen Positionen der Parteien geschaffen.

Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan probiert gemeinsam mit
Jugendlichen den „glüXtest“ aus
Foto: Landesjugendring Niedersachsen e.V. | www.neXTvote.de

Niedersachsen ist eines von sieben Bundesländern, in denen Jugendliche bei Kommunalwahlen bereits mit 16 Jahren wählen dürfen. Im Zuge der Absenkung des Wahlalters wurde das Label „neXTvote“ ins Leben gerufen, unter dessen Dach seitdem Partizipations-Projekte im Vorfeld von Kommunal- und Landeswahlen durchgeführt werden. Das erste Internet-Projekt startete der Landesjugendring Niedersachsen bereits 2001 mit der Kampagne „neXTvote – i vote“. Zehn Jahre später setzte man einmal mehr auf netzbasierte Partizipation und begleitete die Kommunalwahlen mit zwei Aktionen: dem „glüXtest“ und der „glüXprüfung“.

Parteien auf dem Prüfstand: die „glüXprüfung“
Die Bereitstellung von jugendgerechten Informationen ist eine zentraler Bestandteil und Gelingensbedingungen für erfolgreiche Partizipation. „Was bei Kommunalwahlen immer fehlt, ist eine Synopse der Parteiprogramme, bei der die wichtigsten Aussagen der Parteien zur Jugendpolitik zusammengefasst werden.“ sagt Björn Bertram, Referent für Jugendarbeit und Jugendpolitik beim Landesjugendring Niedersachen.   Es sei für junge Menschen wichtig zu erfahren, was die Parteien in der nächsten Legislaturperiode jugendpolitisch erreichen wollen. Deshalb habe man 2011 die „glüXprüfung“ ins Leben gerufen und ein Online-Tool geschaffen, das als zentrale Sammelstelle für die jugendpolitischen Positionen der Parteien dienen sollte. Continue reading „neXTvote: Jugendpolitische Themen bei Wahlen stärken“

Slacktivism und Clicktivism – politische Beteiligung mit einem Klick?!

Im Internet ist es einfach sich zu vernetzten, Informationen schnell und weltweit zu verbreiten. Mit einem Klick werden Sternchen verteilt oder Daumen nach oben gedrückt. Je mehr Klicks, desto größer die Bekanntheit und der Einfluss.

Clicktivism wird diese neue Art der politischen Beteiligung im Fachjargon genannt, mit der man sich vom Computer aus mit wenigen Klicks bequem engagiert. Bestrebt danach solche Klicks zu sammeln sind insbesondere solche Organisationen, die sich politisch einsetzen, Unterstützung suchen oder Kampagnen starten. Denn je mehr Klicks sie erhalten, desto größer der digitale Wirkungsgrad.

Wenn dieser Wirkungsgrad über die Grenzen der digitalen in die analoge Welt hinausgeht, nennt man das Slacktivism. Der Begriff Slacktivism setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern „slacker“ für „Faulenzer“ und „activism“ für “Aktivismus”. Dass diese Beteiligung niedrigschwellig ist, drückt sich besonders im Widerspruch der zusammengesetzten Wörter aus. Das Engagement bei Slacktivism ist meist symbolisch. Continue reading „Slacktivism und Clicktivism – politische Beteiligung mit einem Klick?!“

Bericht zur „youth & e-participation“ – Internationale Konferenz zur Jugendbeteiligung in der digitalen Gesellschaft

Das multilaterale Kooperationsprojekt youthpart hatte vom 4.-5. Juni nach Berlin zur internationalen Konferenz zum Thema „youth & e-participation“ geladen. Zwei Tage lang tauschten sich 120 Expertinnen und Experten aus vierzehn europäischen und außereuropäischen Ländern über ihre Erfahrung mit netzbasierten Beteiligungsverfahren aus. Die verschiedenen Vertreter von Jugendeinrichtungen und Modellprojekten, der kommunalen Verwaltung, sowie der deutschen und europäischen Politik kreierten ein vielstimmiges, kritisches und perspektivenreiches Bild über die Chancen und Anforderungen von Jugendbeteiligung im Internet. Continue reading „Bericht zur „youth & e-participation“ – Internationale Konferenz zur Jugendbeteiligung in der digitalen Gesellschaft“

Europäische Jugendbildung mit digitalen Lerninstrumenten

Ein wichtiger Schritt in Richtung aktive politische Partizipation ist getan, wenn das Interesse von Jugendlichen geweckt ist. Für europäische Themen zu begeistern, ist dabei nicht immer ganz einfach. Europa und seine Politik spielen in der Lebenswelt junger Menschen eine eher untergeordnete Rolle. Politische Bildungseinrichtungen stehen vor der Herausforderung innovative und attraktive Angebote zu machen. Das Europa-Haus Marienberg setzt bei seiner Bildungsarbeit seit 2010 auf netzbasierte Dienste und digitale Lerninstrumente. Continue reading „Europäische Jugendbildung mit digitalen Lerninstrumenten“

OpenIHK – die Vollversammlungswahl als Anlass für eine transparentere, partizipativere und digitalere IHK

Im Mai und Juni 2012 finden in Berlin die IHK-Wahlen zur Vollversammlung statt. Diese wird alle fünf Jahre gewählt und besteht aus ca. 100 Mitgliedern, die dann die Politik der IHK bestimmen. Für die meisten Unternehmen aber ist der einzige Kontakt zur IHK die monatliche Zeitschrift „Berliner Wirtschaft“ sowie die jährliche Bezahlung der IHK-Mitgliedergebühr.

Da das ikosom eine sogenannte Unternehmergesellschaft ist, sind wir auch automatisch Mitglied der IHK und machen uns  Gedanken zu dieser Institution. In dem folgenden Artikel geht es darum, ein paar Fragen zu erläutern, die wir den Kandidaten stellen wollen.

Disclaimer: Da wir dazu mehrere Nachfragen bekommen haben, wollen wir folgendes feststellen: Wir sind Mitglied der IHK Berlin, haben die Kandidaten aber NICHT im Auftrag der IHK befragt. Wir sind auch NICHT Mitglied der Wahlinitiative „proKMU“ oder der Wahlinitiative „Starke Stimme“. Aus dem ikosom-Team steht auch niemand zur Wahl, daher distanzieren wir uns von allen Emails, die diesen Eindruck erwecken.

Continue reading „OpenIHK – die Vollversammlungswahl als Anlass für eine transparentere, partizipativere und digitalere IHK“

Call for Papers „Digitale Gesellschaft – Partizipationskulturen“

Vom 8. bis 10. November findet in Bonn die Tagung „Digitale Gesellschaft – Partizipationskulturen“ im Netz“ der Fachgruppe „Computervermittelte Kommunikation“ der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft e.V. statt.

Ziel der Tagung „soll es sein, den Begriff der Partizipation aus vielfältigen Perspektiven zu beleuchten und dabei materialbezogene und theoretische Zugänge zu verzahnen. Dabei soll der Fokus einerseits auf den Strukturen und Prozessen, liegen die Partizipation auszeichnen, andererseits auch auf den ent- bzw. bestehenden Kommunikaten und Kontexten.“

Bis zum 30. Juni können Beiträge im Umfang von 4.000-5.000 Zeichen eingereicht werden. Die Beiträge müssen einen Themenbezug zur Tagung aufweisen und können beispielsweise folgende Themen behandeln:

  • Zur Theorie und Empirie von Partizipation online
  • Bürgerbeteiligung im Netz – von S21 bis ACTA
  • Protest-Kommunikation online, digitaler Aktivismus
  • Slacktivism, clicktivism, micro-activism und Ad-Hoc-Bewegungen
  • Partizipationskulturen und Normen – wer darf wann was wo?
  • Partizipation und ihre technische Umsetzung – von Adhocracy bis Liquid Democracy
  • Partizipationskompetenzen
  • Partizipation im Netz als Konsummodell, Online-Verbraucherverhalten
  • Partizipative Präsentations- und Vermarktungsoptionen für Künstler im Netz (Crowdfunding, Musikportale etc.)
  • Unternehmenskommunikation im Netz unter Partizipationsaspekten
  • Neue Geschäftsmodelle im Social Web – Partizipation als Geschäftsmodell
  • Selbstoffenbarung und Privatsphäre im Netz: Ich partizipiere – also bin ich?
  • Partizipationskulturen in ausgewählten Gruppen (Jugendliche, Migranten, Senioren etc)
  • Grenzen der Partizipationsoptionen: Digitale Spaltungen und Marginalisierungen

Dia Langfassung der Ausschreibung ist hier zu finden.

Interview mit Martin Delius zur ePartizipation von Jugendlichen

Wie können sich Jugendliche im Social Web an der Arbeit des Berliner Abgeordnetenhauses beteiligen?

Martin Delius, MdA Piratenfraktion Berlin

Um eine Antwort darauf zu finden, führen wir mit dem parlamentarischen Geschäftsführer der Piratenpartei, Martin Delius, morgen (am 03.04.) ein Interview – und zwar bei der Berliner Social Bar, wo er einen Vortrag zum Thema „Transparente Politik kapern mit Social Media?“ hält.

Zur digitalen Jugendbeteiligung im Abgeordnetenhaus Berlin soll dann ein Blog-Artikel unter http://dialog-internet.de/web/initiativen_youthpart/blog/ erscheinen.

Überlegt haben wir uns folgende Fragestellungen: Continue reading „Interview mit Martin Delius zur ePartizipation von Jugendlichen“

Digitale Abgeordnete – die Mitmach-Demokratie künftiger Generationen

Das Ziel des Projekts junge Deutsche (dessen Gründer ich bin) ist es, Deutschland aus der Sicht junger Menschen zu betrachten und etablierte, oft veraltete, Strukturen und Sichtweisen aus dieser Perspektive zu hinterfragen. Nachfolgend stelle ich Ihnen einige Ergebnisse der aktuellen Studie junge Deutsche 2011 vor und beschreibe, wie die parlamentarische Demokratie den Übergang in das digitale Zeitalter wagen könnte. Continue reading „Digitale Abgeordnete – die Mitmach-Demokratie künftiger Generationen“

youth & e-participation conference 4.- 5.6.12 Berlin

Das Projekt “Youthpart” ist ein multilaterales Kooperationsprojekt zur ePartizipation Jugendlicher. Getragen wird das Projekt von Fachstelle für Internationale Jugenarbeit der Bundesrepublik Deutschland. Zum offiziellen Auftakt veranstaltet Youthpart vom 4. bis 5. Juni eine internationale Auftaktkonferenz in Berlin.

Für zwei Tage treffen sich 100 nationale und internationale Experten aus dem Bereich der e-Partizipation Jugendlicher um Best-Practice-Beispiele auszutauschen, fachliche Diskussionen zu führen, und zu netzwerken. Gemeinsam wollen wir den status quo der e-Partizipation Jugendlicher in verschiedenen Bereichen zusammenführen und die leitenden Fragen für weitere Aktivitäten formulieren.

Das Internet hat sich in den letzten Jahren zu einem wirkungsvollen Kommunikations- und Kulturraum entwickelt sowie neue Beteiligungschancen in der demokratischen Gesellschaft eröffnet. Insbesondere Jugendliche verstehen digitale Medien und soziale Netzwerke als selbstverständlichen Teil ihrer Alltagswelt. Neue Formen der politischen Kommunikation und politischer Willensbildungsprozesse beginnen sich durchzusetzen. Die gestiegene Engagementbereitschaft Jugendlicher sowie ein Anstieg des Interesses an Politik bergen neue Potentiale zur Beteiligung junger Menschen an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen.

Das Programm beinhaltet ein breites Spektrum von Themen wie Jugendinformation, Open Data, Open Government, Crowdsourcing, e-Partizipations-Tools, Medienkompentenz sowie die EU-Jugendstrategie. Alle Themen werden in der Konferenz in vier Themenkomplexen gebündelt: e-Partizipation Jugendlicher in der Gesellschaft, e-Partizipation Jugendlicher in der Kommune, Software-Tools und Information als Basis für e-Partizipation.

Wenn Sie Teil dieser Konferenz sein möchten, beachten Sie bitte, dass die Teilnehmeranzahl begrenzt ist. Wir bitten Sie daher sich mittels eines Vorregistrierungsformulars für die Konferenz frühzeitig zu bewerben. Die Frist für internationale Bewerbungen ist der15.April, die Frist für Bewerbungen aus Deutschland ist der 15.Mai. Im Falle der Zulassung werden Bewerber gebeten Teil der Konferenz-Community zu werden. Zulassungen werden bis spätestens 17.Mai versendet. Kontakt: youthpartconference@youthpart.net. Bewerbungsformular: http://www.amiando.com/eParticipationYouth

Quelle: Dialog Internet

Wie organisiert man ein Jugend-BarCamp? Interview mit der Generalsekretärin des Deutsch-Französischen Jugendwerks

Ende November letzten Jahres veranstaltete das beinahe 50-jährige Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) sein erstes BarCamp über das Thema Glück und Wohlstand – was ist das? Die Veranstaltung bei der 120 Jugendliche zwischen 18 und 30 aus Frankreich und Deutschland in Berlin auf einander trafen, war besonders durch die starke Einbindung von Social Media und anderer Arbeitstools geprägt. Continue reading „Wie organisiert man ein Jugend-BarCamp? Interview mit der Generalsekretärin des Deutsch-Französischen Jugendwerks“

BarCamp als Format der internationalen Jugendarbeit – mehr Medien, mehr Eigenverantwortung und mehr Beteiligung

Vertrauen in das Engagement und die Partizipationsbereitschaft von Jugendlichen besaß das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) und erprobte das BarCamp als potentielles Format für seine zukünftige interkulturelle Jugendarbeit.

Das Pilotprojekt fand vom 26. – 28. 11. 2011 im Umspannwerk in Berlin statt und versammelte 120 Teilnehmer aus Frankreich und Deutschland zum Thema „Glück und Wohlstand – was ist das?“. Auch mit der Themenwahl begab sich das DFJW damit auf Neuland. Im Gegensatz zu den üblicherweise internet-  und technikbezogenen BarCamps, setzte das DFJW bewusst auf ein eher philosophisches Rahmenthema.

BarCamps (auch „Unkonferenzen“ genannt) sind ein Veranstaltungsformat, welches sich von klassischen Konferenzen abhebt. Ihre Besonderheit liegt darin, dass von den Veranstaltern zwar ein grober thematischer Rahmen vorgegeben wird, die konkrete inhaltliche Ausgestaltung jedoch den Teilnehmern obliegt: keine festgelegten Referenten, keine vordefinierten Panels, keine langatmigen Vorträge. Ein BarCamp beginnt daher immer mit einer öffentlichen Sessionplanung, bei der jeder Einzelne dazu ermuntert wird, Themen, Workshops oder Diskussionen vorzuschlagen. Zum Referent kann also jeder werden, der mutig den Arm hebt. Stößt ein Sessionvorschlag auf allgemeines Interesse, werden der Raum und die Uhrzeit festgelegt. Dialog und Interaktivität sind charakteristische Bestandteile von BarCamps.

Selbstverantwortung der Jugendlichen

Bereits zur Mobilisierung von Teilnehmern wurde dort geworben, wo sich Jugendliche im Alltag aufhalten: auf Facebook. Unter dem Hashtag #bcdfjw kommunizierten das DFJW und die Teilnehmer bereits vor dem JugendBarCamp via Twitter miteinander. Die Gespräche und der interkulturelle Dialog standen auch im Fokus der Veranstaltungsmoderation. Zugleich sollten die Jugendlichen an ihre Selbstverantwortung für die inhaltliche Ausgestaltung des JugendBarCamps herangeführt werden.

Im Falle des 1. deutsch-französischen JugendBarCamps entschied sich das DFJW für die Verbindung von klassischen Konferenzanteilen und dem offenen BarCamp-Format. So wurde der Abend des Anreisetages dazu genutzt die Jugendlichen sowohl auf das Diskussionsformat als auch auf das philosophische Thema einzustimmen. Hierzu konnten der deutsche Glücksforscher Prof. Dr. Wilhelm Schmid („Glück: Alles, was Sie darüber wissen müssen und warum es nicht das wichtigste im Leben ist“) und der französische Schriftsteller Patrick Dugois („Enfant frigo“) für Impulsvorträge und eine Diskussionsrunde gewonnen werden.

Die folgenden zwei Tage gestalteten die Jugendliche im BarCamp-Format vollkommen selbst. In über zwanzig Sessions beleuchteten sie das Begriffspaar Glück und Wohlstand unter den unterschiedlichsten Fragestellung und teils unerwarteten Blickwinkeln. Ganz selbstverständlich und ohne Berührungsängste wurde dabei das Prinzip der Selbstorganisation angenommen und der Sessionplan mit Leben gefüllt. Bei einem Gang durch die Räume des Berliner Umspannwerks traf man allerorts auf Gesprächskreise der Teilnehmer – vielstimmig und zweisprachig in Diskussionen vertieft.

Existiert eine Anleitung zum Glück?

Besonders positiv wurde von den Teilnehmern die Diskussionsatmosphäre und die Möglichkeit zum intensiven Austausch bewertet. Neben grundsätzlichen Fragen, etwa ob Menschen glücklich sein können oder ob eine Anleitung zum Glück existiert, wurde auch hinterfragt, welche biochemische Prozesse dem Gefühl des Glücklichseins zugrunde liegen. Andere Sessions thematisierten das kollektive Glück und Unglück ganzer Bevölkerungsgruppen und diskutierten die daraus resultierende Verantwortung und Solidarität.

Auf großes Interesse stieß auch die Möglichkeit sich während der Veranstaltung via Twitter auszutauschen. Im Zuge des JugendBarCamps legten sich viele Teilnehmer erstmals einen Account bei dem Microblogging-Dienst zu und nutzen diesen intensiv zur Dokumentation und Kommunikation. Für jede Session wurde ein Protokoll mit Etherpad erzeugt und live dokumentiert. Teilweise beteiligten sich mehr als fünfzehn Teilnehmer an der Dokumentation einzelner Sessions. Auf diese Weise konnten sie die differenzierten bis hitzigen Debatten über die individuellen und kollektiven Erfahrungen mit Glück und Unglück für sich und andere sichern.

Was sind die Potentiale des Formats BarCamp für die Jugendarbeit?

Wie das 1. deutsch-französische JugendBarCamp zeigte, eignet sich das Format zur Initiierung von Lern- und Austauschprozesse auf Augenhöhe. Damit bietet es sich besonders für die Anwendung im Kontext von Peer-to-Peer-Ansätzen an. Als Alternative zur einseitigen Wissensvermittlung klassischer Tagungen, könnte der wechselseitige Erfahrungs- und Wissenstransfer von Jugendlichen im BarCamp-Format größere Verbreitung finden.

Das Format stärkt die Eigenverantwortung der Teilnehmer durch das Prinzip der Selbstorganisation. Positive Effekte sind dabei auch eine höhere Identifikation mit den Ergebnissen und die starke Vernetzung der Teilnehmer untereinander. Nicht zuletzt werden BarCamps auch dem veränderten Mediennutzungsverhalten von jungen Menschen gerecht. Sie bedienen sich nicht nur gängiger digitaler Dienste, sondern stärken auch die Medienkompetenz der Teilnehmer durch den integrierten Einsatz verschiedenster sozialer Netzwerke und Plattformen.

Lisa Peyer ist Projektleiterin bei ikosom, dem Institut für Kommunikation in sozialen Medien und begleitete das Deutsch-Französische Jugendwerk bei der organisatorischen und methodischen Umsetzung des 1. deutsch-französischen JugendBarCamps. Dieser Artikel wurde im Rahmen des Projekts „Youthpart“, einem multilateralen Kooperationsprojekt der  Fachstelle für Internationale Jugenarbeit der Bundesrepublik Deutschland, kurz IJAB, zuerst hier veröffentlicht.

Politik und Verwaltung von Hamburg sollen Social Media ernst nehmen

Eine Grosse Anfrage zum Einsatz von Social Media in der Hansestadt Hamburg – allein vom Thema schon wäre es undenkbar, wenn eine solche Anfrage im Hinterzimmer und ohne die Einbindung sozialer Medien geschieht. Deshalb startet das Institut für Kommunikation in sozialen Medien gemeinsam mit der Bürgerschaftsabgeordneten Kersten Artus (Die LINKE), der Initiative von Bürger & Freunde und dem Hamburger Wahlbeobachter die kollaborative Erstellung einer Grossen Anfrage.

ikosom übernimmt dabei die wissenschaftliche Auswertung der Grossen Anfrage. Unser Plan ist es, auch in den anderen 15 Bundesländern ähnliche Anfragen zu stellen, um länderübergreifend den Stand der Nutzung von Social Media zu analysieren.

Abgeordnete und Fraktionen haben die Möglichkeit mit schriftlichen Anfragen Informationen von der Regierung zu erhalten. Es gibt sowohl Kleine Anfragen als auch Große Anfragen. Die Regierung hat bei einer solchen Anfrage eine festgelegte Zeitspanne, in der sie die Fragen beantworten muss.

Die Beteiligungsphase startet heute am 19. Oktober und endet am 1. November. Jeder kann in dem öffentlichen Etherpad mitschreiben und kommentieren oder Anregungen per Email einsenden. Der parlamentarische Vorgang soll somit möglichst transparent und partizipativ gestaltet werden.

Zudem wird es eine Veranstaltung geben, zu der wir alle Interessierten bereits heute herzlich eingeladen möchten:

Ort betahaus Hamburg
Datum 01.11.2011, ab 19.00 Uhr
Adresse Lerchenstrasse 28a (Eingang Schilleroper)

Informationen zum Projekt und Stand der Grossen Anfrage
Mitschreiben im offenen Etherpad

Wir wünschen uns, dass diese Initiative zeigt, wie einfach und partizipativ parlamentarische Demokratie die Gesellschaft in ihre Aufgaben einbinden kann.

politcamp 2011: Linkschau

Letztes Wochenende fand das dritte politcamp im alten Bundestag in Bonn statt. Die ca. 300 Teilnehmer diskutierten über Social Media in der politischen Kommunikation, die Arbeit der Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“, Open Data, Jugendschutz oder Netzneutralität.

Und wie es sich für ein Barcamp gehört, wurde darüber auch ziemlich viel gebloggt und geschrieben, Fotos und Videos gemacht oder Präsentationen veröffentlicht. Wir haben einmal angefangen alles zu sammeln was wir im Netz dazu finden. Die Liste an Beiträgen hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wenn ihr also noch mehr Links kennt, schreibt sie bitte in die Kommentare, dann nehmen wir es mit auf. Danke und viel Spaß beim lesen.

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Empfehlungen zur re:publica XI

In den kommenden drei Tagen befinden sich die Blogosphäre und die deutschen Twitterati im Ausnahmezustand: Klassentreffen!

Auf der fünften re:publica werden vom 13.-15. April mehr als 3000 Besucher erwartert. Angekündigt sind 160 Stunden Programm, 200 Referentinnen und Referenten sowie die zwei Subkonferenzen co:funding und re:campaign.

Das ikosom-Team ist natürlich auch dabei. Allen Unentschlossenen  möchten wir einige Empfehlungen mitgeben zu Workshops und Vorträgen, bei denen interessante und neue Erkenntnisse zu erwarten sind. Hier geht es zum Gesamtprogramm.

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Liveblogging von der GOR 11

Vom 14. bis zum 16. März 2011 findet in Düsseldorf die „General Online Research Conference“ statt – kurz GOR11. Die GOR ist eine Fachtagung zur Vernetzung der Forschung im Bereich Online-Kommunikation und Online-Marketing.

The focus of the General Online Research (GOR) is the discussion of basic research, innovative developments, and practical experiences in the field of online research. Online research covers a) all methods, instruments and theories that are dealing with the collection of data via online networks and b) effects of online applications and technologies on all levels of society.

Die GOR wird veranstaltet von der Deutschen Gesellschaft für Online-Forschung an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Continue reading „Liveblogging von der GOR 11“

Europäische Bürgerinitiative: In Brüssel mitregieren?

Von den zahlreichen Innovationen im Vertrag von Lissabon hat eine bisher erstaunlich wenig Aufmerksamkeit erhalten: Die Europäische Bürgerinitiative (EBI). Dabei kann die Einführung dieses Verfahrens in das politische System der Europäischen Union durchaus als Grundsatzentscheidung betrachtet werden. Die EBI ist ein Bekenntnis zur Idee der partizipativen Demokratie.

Regelkatalog

Ab 2012 kann die Europäische Kommission von den Bürgern aufgefordert werden, zu einem Thema Richtlinien zu erarbeiten und somit europäisches Recht zu schaffen. Benötigt werden für eine solche Initiative die Unterschriften von 1 Million EU-Bürger. Diese müssen in ihrer Mehrheit aus einem Viertel der EU-Mitgliedstaaten kommen, was derzeit sieben Ländern entspricht. Daneben gilt es eine bestimmte Mindestanzahl von Unterschriften in jedem einzelnen Staat zu sammeln, in Deutschland beispielsweise rund 74.000, in Malta 3.750 Stück. Eine Initiative gilt dann als erfolgreich, wenn die geforderten Stimmen innerhalb eines Jahres erbracht werden. Die Sammlung der Unterschriften kann dabei sowohl in Papierform, als auch Online erfolgen.

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