uberMetrics DELTA meets Crowdsourcing

Dass die Beobachtung der Kommunikation im Netz zeitaufwendig sein kann, wissen die Nutzer von Monitoring Instrumenten nur zu gut. Um den persönlichen Aufwand zu verringern, haben die Anbieter von Social Media Measurement Instrumenten deshalb sinnvolle Dinge, wie lernende Algorithmen, die Viralitätsanalyse oder das Drag & Drop Reporting entwickelt. Diese „kleinen Helferlein“ sollen die Nutzer dabei unterstützen, den Arbeitsaufwand so gering wie möglich halten. 

Patrick Bunk – CEO uberMetrics

Dennoch stoßen automatische Hilfsmittel an ihre Grenzen, wenn Sentiment-Muster nachhaltig und individuell trainiert, wenn Erwähnungen konsistent mit ausgewählten Schlagworten versehen werden und irrelevante Treffer der Vergangenheit angehören sollen.

Der Social Media Monitoring Anbieter uberMetrics geht jetzt neue Wege und eröffnet seinen Nutzern die Möglichkeit, diese lästigen, aber notwendigen Aufgaben durch Crowdsourcing erledigen zu lassen.

Unser Kollege Patrick Widera sprach mit dem Gründer und Geschäftsführer von uberMetrics Patrick Bunk über die Beweggründe, Crowdsourcing in ihr Tool zu integrieren.

Patrick Widera: Ihr habt vor wenigen Wochen den Nutzern von uberMetrics angekündigt, die Relevanz der Suchagenten durch Crowdsourcing verbessern zu helfen. Was waren die Gründe für die Implementierung dieses neuen Features?

Patrick Bunk: Im Media Monitoring ist oft notwendig, sehr breite Themen, wie zum Beispiel Supply Chains oder Corporate Social Responsibility, zu beobachten. Die notwendigen Einschränkungen der Suchbegriffe fällt Anwendern teilweise schwer. Wir möchten deshalb unsere Anwendern anbieten, sich das aufwendige manuelle Nacharbeiten in der Bereinigung und Kategorisierung der Suchbegriffe abnehmen zu lassen. Dieser Prozess lässt sich häufig nicht automatisieren, da unsere menschliche Intelligenz in vielen Verständnisfragen selbst den besten Künstlichen Intelligenz-Systemen (immer noch) überlegen ist.

Patrick Widera: Wie wird die Crowdsourcing-Option von euren Nutzern angenommen? Welche Ziele möchtet ihr perspektivisch damit erreichen?

Patrick Bunk: Unsere Kunden reagieren sehr positiv darauf, weil dies einen Dauerschmerz im Einsatz von Media Monitoring Systemen für 90% der Nutzer adressiert und nachvollziehbar löst. Wenn ich 800,- € im Monat ausgebe, um mir in der Erstellung eines Pressespiegels 20 Stunden Arbeitszeit zu ersparen, dann gebe ich auch gerne 10-20 Prozent mehr aus, um die zehn Stunden manuelle Nacharbeitung zur Qualitätssicherung auszulagern. Dies war bisher nicht möglich bzw. für viele Kunden prohibitiv teuer.

Patrick Widera: Wie groß ist euer Crowdsourcing-Team und was kostet die Nutzung im Tool?

Patrick Bunk: Unser Crowdsourcing-Prozess wird von zur Zeit ca. 50.000 Nutzern unseres Partners Workhub unterstützt. Damit konnten wir bereits im Live-Betrieb Volumina von 60.000 Bewertungen am Tag mühelos erbringen. Wir haben diese natürlich auch gegen eigene Mitarbeiter im Vergleich laufen lassen und waren von der Qualität der Crowd sehr beeindruckt. Die Bewertung von einer Erwähnung (vorgenommen von drei unterschiedlichen Personen) kostet aktuell 0,05 € bzw. 50,- € für 1000 Erwähnungen.

 

Nikolai Miron, Online Campaigner bei BUND Deutschland

Interview mit Nikolai Miron (@nikolaimiron) zu Social Media Measurement

Nikolai Miron, Online Campaigner bei BUND DeutschlandWelche Instrumente nutzt der BUND gegenwärtig für sein Social Media Measurement und welche Ausbaustufen wird es zukünftig geben?
Gegenwärtig befinden wir uns noch im Aufbau eines umfassenden Social Media Measurement. Wir haben uns vor kurzem für Social Listening Instrumente interessiert, mussten davon aber Abstand nehmen, weil die Kosten dafür unser Budget übersteigen würden. Deshalb haben wir uns jetzt dazu entschieden, unser Measurement zentral auf den Bereich der Optimierung unserer eigenen Social Media Kommunikation und den Vergleich mit anderen Organisationen in unserem Arbeitsfeld zu fokussieren. Als sehr interessant in Hinsicht auf das Preis-Leistungs-Verhältnis erschien uns dabei das Analyseinstrument von Fanpage Karma.

Welche Kennzahlen werden gegenwärtig für die Erfolgsbewertung der Social Media Kommunikation des BUND als relevant angesehen?
Von zentraler Bedeutung ist für uns die Reichweite unserer geteilten Inhalte, da wir diese aussagekräftiger finden als der bloße Blick auf Likes, Shares und Kommentare Likes und Shares steigern natürlich die Reichweite, deshalb versuchen wir, unsere Inhalte so zu gestalten, dass unsere Unterstützer die Inhalte gerne verbreiten. Zudem besteht ein wichtiges Ziel unserer Social Media Kommunikation darin, möglichst viele Menschen auf unsere Website zu bewegen, also ein hohes Maß an Social Media Referrer zu generieren. Deshalb werden unsere Posts auch immer mit einem Deeplink versehen, der dann direkt auf einen Artikel oder eine Aktion auf unserer Website verweist.

Wie regelmäßig wertet ihr eure Kennzahlen aus?
Das geschieht noch nicht in einem regelmäßigen Rhythmus, sondern wird an konkrete Bedarfe geknüpft. So zum Beispiel, wenn wir eine Kampagne durchgeführt haben und dann gezielt die Kennzahlen auslesen, um den jeweiligen Erfolg bewerten zu können. Außerhalb davon werten wir unsere Kennzahlen eher dann aus, wenn neben der täglichen Arbeit genügend Zeit verbleibt.

Welche Ziele habt ihr euch für die Social Media Kommunikation des BUND gesetzt?
Das sind vornehmlich weiche Ziele, sich nicht an der Erreichung bestimmte Kennzahlen orientieren, sondern eher die Art der Kommunikation und die behandelten Themen bestimmen. Wir möchten in einen Austausch mit unseren Unterstützern kommen, die Arbeit unseres Verbandes in seiner ganzen Breite darstellen, Informationen und Handlungsoptionen anbieten.Wir möchten z.B. auch stärker auf tagesaktuelle politische Ereignisse reagieren und gezielt unsere Inhalte an Multiplikatoren und in relevante Diskussionszusammenhänge vermitteln. Hier erhoffen wir uns einen großen Nutzen von Social Media Measurement Instrumenten, damit wir Key Influencer identifizieren und mit ihnen ins Gespräch kommen können.

Studie Social Media Measurement 2014Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der Studie „Social Media Measurement 2014“. Darin wird die Erfolgsbewertung der Social Media Kommunikation deutschsprachigen Nonprofit-Organisationen untersucht. Auf der der Publikationsseite kann die Studie als PDF kostenfrei heruntergeladen werden.

Mehr zu Fundraising und Digitale Kommunikation für gemeinnützige Organisationen finden Sie auch im Fundraising-Blog www.sozialmarketing.de

Interview mit Soufian El Khayari zu Social Media Measurement

Soufian El Khayari, Online Community Management und Markenkommunikation bei muslimehelfen e.V.Anhand welcher Kennzahlen messen Sie den Erfolg ihrer Kommunikation in sozialen Medien?
Die Anzahl der Fans, Follower und Abonnenten und dessen Wachstum ist sehr prominent und zweifelsohne nicht unwichtig, stellt aber für sich betrachtet noch kein qualitatives Kennzeichen dar. Vielmehr steckt darin ein Potential für den möglichen Erfolg und die Reichweite der Marke. Interessanter ist es dabei sich zielgerichtet zu vernetzen und in einen relevanten Dialog zu treten, um damit Unterstützer an sich zu binden. Hohe Interaktionsraten sind ein ausgezeichnetes Signal dafür. Möglichst viele „Gefällt mir“-Angaben, Kommentare, Teilungen und Direkt-nachrichten sind dabei Gold wert. Weiterführend aus den sozialen Netzwerken lassen sich idealerweise aus der E-Commerce bzw. Fundraising Perspektive die Besucherzahlen, Bestellungen und Spenden als objektive Erfolgswerte messen.

Wie gestaltet sich die Nutzung von Social Media Measurement in ihrem Arbeitsalltag?
Ein wöchentlicher und kampagnenbezogner Check der großen Hausnummern in den jeweiligen Plattformen und ein regelmäßiger vergleichender Blick auf die Konkurrenz mittels Freeware-Tools ist essentiell. Darüber hinaus ist die Resonanz eines jeden einzelnen Beitrags auf täglicher Basis zu evaluieren um entsprechende Schlüsse für die Zukunft zu ziehen.

Was wünschen Sie sich, um den Erfolg ihrer Social Media Kommunikation noch besser bewerten zu können?
Integrierte Statistiken der bekannten Plattformen sollten weiter ausgebaut werden um das Social Media Measurement effizienter zu gestalten und nicht unnötig Drittanbieter in Anspruch nehmen zu müssen. Auch sollten erweiterte Tracking-Möglichkeiten eingebettet werden.

Studie Social Media Measurement 2014Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der Studie „Social Media Measurement 2014“. Darin wird die Erfolgsbewertung der Social Media Kommunikation deutschsprachigen Nonprofit-Organisationen untersucht. Auf der der Publikationsseite kann die Studie als PDF kostenfrei heruntergeladen werden.

Melanie Gömmel, Social Media Redakteurin beim WWF Deutschland

Interview mit Melanie Gömmel (@melaniegoemmel) zu Social Media Measurement

Welche Analyse- und Monitoringinstrumente nutzt der WWF Deutschland für sein Social Media Measurement?
Wir nutzen die integrierten Statistiken auf den Social Media Plattformen, wie Facebook Insights, Twitter Analytics, etc. sowie das Monitoringinstrument von Brandwatch.

Melanie Gömmel, Social Media Redakteurin beim WWF DeutschlandWarum habt ihr euch für diesen Instrumentenmix entschieden?
Die Analyseinstrumente liefern uns wichtige Kennzahlen über die eigene Community, wie z.B. über die Reichweite, das Engagement oder die User-Demographie. Mit einem Monitoring-Instrument wie Brandwatch, werden wir zudem in die Lage versetzt, die Gespräche im Netz in Echtzeit zu verfolgen und so frühzeitig auf mögliche Krisen reagieren zu können, oder auch spannende Themen zu finden. Denn wenn wir z.B. eine aktuelle Kampagne zur Wilderei durchführen, dann interessiert uns natürlich sehr, wo und wie über das Thema auch außerhalb unserer eigenen Kanäle gesprochen wird. Vielleicht wird unsere Position ja in einem für uns wichtigen Zusammenhang gar nicht gehört und wir können sie gezielt mit einbringen!

Wie die Ergebnisse unserer Studie aufzeigen, verwenden bislang erst etwa eine Drittel aller deutschsprachigen NRO’s ausführlichere Social Media Measurement Instrumente. Wie würdest Du die Gründe für diesen Umstand beschreiben?
Ich denke, dass es vornehmlich eine Frage der Ressourcen ist, die der eigenen Social Media Kommunikation zu Verfügung gestellt wird und natürlich auch immer davon abhängt, welche Prioritäten eine NRO mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln setzt.

Wenn zum Beispiel der Kommunikation in sozialen Medien im Allgemeinen keine angemessene Aufmerksamkeit geschenkt wird, dann werden in der Regel natürlich auch keine oder nur wenige Ressourcen für das Measurement bereit gestellt. Obwohl es eigentlich jeder bräuchte.

Welche Innovationen im Social Media Measurement wünscht du dir?
Bislang müssen wir, wie beschrieben, noch verschiedene Instrumente benutzen, um alle wichtigen Kennzahlen für uns erfassen zu können. Was ich mir persönlich Wünsche, wäre ein Instrument, welches alle relevanten quantitativen und qualitativen Kennzahlen auf einem Dashboard übersichtlich vereinigt. Klingt ein bisschen nach eierlegender Wollmichsau, aber man darf ja mal träumen.

Studie Social Media Measurement 2014Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der Studie „Social Media Measurement 2014“. Darin wird die Erfolgsbewertung der Social Media Kommunikation deutschsprachigen Nonprofit-Organisationen untersucht. Auf der der Publikationsseite kann die Studie als PDF kostenfrei heruntergeladen werden.

Mehr zu Fundraising und Digitale Kommunikation für gemeinnützige Organisationen finden Sie auch im Fundraising-Blog www.sozialmarketing.de

Studie Social Media Measurement erschienen

Studie Social Media Measurement 2014Heute hat ikosom die Studie Social Media Measurement 2014 veröffentlicht. Darin wird die Erfolgsbewertung der Social Media Kommunikation in deutschsprachigen Nonprofit-Organisationen untersucht.

Die Studie gibt ein Überblick über den Rahmen der gegenwärtig verwendeten Analyseinstrumente, die relevanten Kennzahlen zur Erfolgsbewertung und den Zeitaufwand für die Erhebung und Auswertung derselbigen. Zudem wird untersucht, welchen Nutzen die Einführung verschiedener Social Media Measurement Instrumente bringen und welche Kosten mit ihnen verbunden sind.

Im Rahmen der Studie wurden die 100 in Social Media erfolgreichsten Nonprofit-Organisationen im deutschsprachigen Raum angesprochen, von denen 52 an der Studie teilnahmen.

Die Studie kann hier kostenlos heruntergeladen werden. In der nachfolgenden Präsentation können Sie sich bereits einen ersten Überblick über die Kernergebnisse der Studie verschaffen.

Adventskalender: Lesetipps Social Media Measurement-Tools

Bevor wir im Januar die ikosom-Studie “Social Media Measurement in den deutschen NGO’s” veröffentlichen, möchten wir in Vorbereitung darauf heute einige Seiten empfehlen, die
einen sehr guten Überblick über Tools und deren Anbieter erlauben.

In der Studie haben wir die 100 erfolgreichsten deutschen NGO’s zu ihrer Nutzung von Social Media Analyse- und Monitoring-Instrumenten befragt. In Rahmen der Datenerhebung sind wir dabei auf folgende Fragestellungen eingangen:

  • ikosom-advent-14Mit welchen Kennzahlen messen Sie den Erfolg Ihrer Aktivitäten in sozialen Medien?
  • In welchen Abständen erheben Sie die Kennzahlen zur Erfolgsbewertung?
  • Wie hoch schätzen Sie den Aufwand für die Erhebung und Auswertung der Kennzahlen ein?
  • Wie messen Sie die Kennzahlen zur Erfolgsbewertung?

Gerade bei der letzten Frage haben wir eine interessante Übersicht über die gegenwärtig verwendeten Analyseinstrumente gewinnen können. Aber nur soviel sei verraten: erst zwei von zehn NGO’s nutzen wirklich die Möglichkeiten umfassender Social Media Measurement Tools!

Leider war es uns im Rahmen der Studie nicht möglich, eine Vollerfassung aller auf dem deutschen Markt vorhandenen Tools und deren Anbieter durchzuführen. Sollten Sie aber mit dem Gedanken spielen, die Kommunikation ihrer NGO in sozialen Medien durch eine bessere Analyse aufzuwerten, dann empfehle ich ihnen, zusätzlich zur Lektüre unserer Studie, sich auf folgenden Seiten einen ausführlichen Überblick zu verschaffen:

www.medienbewachen.de

Startseite von www.medienbewachen.de
Startseite von www.medienbewachen.de

Die Betreiber von medienbewachen.de haben es sich zum Ziel gesetzt, alle Social Media Measurement Werkzeuge vorzustellen, die speziell für den deutschsprachigen Markt verfügbar sind. Fast 30 Anbieter haben die Möglichkeit genutzt, um sich ausführlich auf der Seite darzustellen. Über 50 weitere Anbieter werden darüber hinaus in Grundzügen beschrieben. Eine wahre Schatzkammer, wenn man sich einen ersten Überblick über die Angebotsstruktur an Social Media Measurement Tools verschaffen möchte.

Goldbach Interactive Social Media Monitoring Tool Report 2013Social Media Monitoring Toolreport 2013 von Goldbach Interactive

Eine ausführliche Bewertung der Tools hat Goldbach Interactive unternommen. In ihrem Social Media Monitoring Tool Report 2013 wurden über 300 Tools in einem mehrstufigen Auswahlverfahren untersucht und eine TOP 5 herausgefiltert. Die Zielgruppe der Studie liegt zwar stärker im Profit-Bereich, aber auch für Nonprofit-Organisationen bieten sich interessante Einblicke in den Markt und erleichtern die Einschätzung, mit welchen Tools das Thema Social Media Measurement richt aufgesetzt werden kann, damit sich die Investition für die gesamte Organisation auch langfristig lohnt.

Viel Spaß beim Stöbern!

Die erfolgreichsten Posts der Fluthilfe 2013

In unserer Kurzstudie Fluthilfe 2013 haben wir untersucht, welche Posts besonders erfolgreich waren. Kamen Bilder, Videos oder Links bei den Fans besser an und welche Inhalte haben zu den höchsten Interaktionsraten geführt? Außerdem sind wir der Frage nachgegangen, ob es einen Zusammenhang zwischen einer hohen Interaktionsrate und dem Zeitpunkt sowie der Länge eines Posts gab.

Um diesen Fragestellungen nachzugehen wurden die jeweils drei interaktionsreichsten Posts je Organisation zusammengetragen und verglichen. Insgesamt konnten somit 36 Posts für die Untersuchung der Inhalte ermittelt werden.

Übersicht der interaktionsreichsten Posting-Arten
Übersicht der interaktionsreichsten Posting-Arten

Mit 64 Prozent bilden Bilderposts die stärkste Gruppe. Bilder kommen bei NutzerInnen gut an und werden von Facebook offensichtlich auch bevorzugt im Newsfeed dargestellt. Viele Bilder oder Bilderalben wurden mit einem kurzen Informationstext untermalt und haben dadurch die höchsten Interaktionsraten hervorgerufen. Bei den erfolgreichsten Posts machen Links (19 Prozent) und Status (14 Prozent) einen deutlich kleineren Anteil aus.

Der richtige Zeitpunkt des Postings ist wichtig. Dazu wird zwischen drei Tageszeiten unterschieden: morgens von 6 bis 12 Uhr, mittags von 12-17 Uhr und abends ab 17 Uhr. Etwa 56 Prozent der erfolgreichsten Posts wurden im zweiten Zeitfenster zwischen 12 und 17 Uhr veröffentlicht und nur 25 Prozent morgens und 19 Prozent abends.

Die Zeichenanzahl von 42 Prozent der Top Posts beträgt zwischen 0 und 200. Zwischen 201 und 400 sind es 36 Prozent und ab 401 Zeichen nur 22 Prozent. Die Gruppierung der Zeichenanzahl begründet sich durch die Anzahl an Zeichen die bei einem Post angezeigt werden, bis er in der Facebook-Anzeige automatisch gekürzt wird, nämlich 400.

Welche Posts waren denn die Abräumer während der Flutkatastrophe?

Durch eine Auflistung des jeweiligen stärksten, also dem Top 1 Post jeder Organisation wurden die Interaktionsraten, also Reaktion pro Fan, verglichen und eine Top 3 ermittelt.

Top 1: arche noVa e.V.

Den erfolgreichsten Post mit der höchsten Interaktionsrate kann arche noVa e.V. mit einem Bilderalbum zur Fluthilfe am 6. Juni verzeichnen. Die Bilder zeigen die aktive Hilfe der ehrenamtlichen Mitarbeiter von arche noVa e.V.

Top 2: DLRG

Auf Platz zwei befindet sich der DLRG mit einem Bild in dem ein junges Mädchen vor den Fluten gerettet wird und einen kurzen Text zur ehrenamtlichen Arbeit der DLRG in der Flutkatastrophe. Die Rettung eines Kindes aus den Gefahren der Fluten ist besonders dramatisch und erklärt die hohe Interaktionsrate.

Top 3: Arbeiter-Samariter-Bund

Platz 3 erreicht der Arbeiter-Samariter-Bund mit einem Bild vom Arbeitseinsatz der Organisation am 7. Juni. Hier handelt es sich um eine direkte Aufforderung, mit einem Like des Bildes allen HelferInnen einen erfolgreichen Einsatz zu wünschen.

Was lernen wir aus diesen Ergebnissen?

Ein Bild sagt oftmals mehr als tausend Worte. Ein reiner Textpost, also ein Status, geht in der Menge der täglich veröffentlichen Posts eher unter. Empfehlenswert dabei sind vor allem authentische Inhalte, die die Effektivität der Arbeit in den Fokus stellen, da sich unter den Fans auch immer potentielle Spender befinden könnten. Aber auch kreative und spontane Posts können eine positive Interaktion hervorrufen.

Für NuzterInnen interessante Inhalte alleine reichen aber nicht aus. Obwohl einige Studien besagen, dass deutsche Facebook-NutzerInnen überwiegend morgens und abends aktiv sind, konnte in Bezug auf die Flutkatastrophe die höchste Aktivität zwischen 12 und 17 Uhr festgestellt werden. Es empfiehlt sich daher, dass jeweilige Publikum einer Fan-Seite mit Hilfe von Facebook Analytics zu analysieren um die für sich beste Post-Tageszeit festzulegen und das Posting anzupassen. Durch die Untersuchung der Zeichenanzahl wird deutlich, dass längere Texte ab 400 Zeichen für NutzerInnen weniger attraktiv sind und somit auch weniger zu einer Interaktion einladen. Bei der Länge der Posts gilt also: je kürzer, aber dennoch inhaltlich interessant, desto besser.

Panel-Diskussion zu Social Media Measurement

Früher oder später stellt sich in einem Unternehmen oder einer Organisation, die sich mit Social Media beschäftigt, die Frage nach dem Erfolg der Social Media Aktivitäten. Wieviel bringen wirklich die 500 Follower auf Twitter? Wie oft werden meine Nachrichten auf Facebook geteilt?

Zwar gibt es zahlreiche Dienstleister, die es erlauben, Social Media Monitoring durchzuführen und so zu überwachen, wo das eigene Unternehmen im Social Web erwähnt wird, aber die qualitative Analyse dieser Daten ist gerade im Social Web sehr schwierig.

Auf der diesjährigen re:publica fand eine Panel-Diskussion zum Thema Social Media Measurement statt. Vielen Dank an die Diskutanten Jörg Blumtritt, Dr. Benedikt Köhler, Stephan Noller, Dirk Lämmerhirt und Oliver Peschke für die angeregte Diskussion.

Die Aufzeichnung ist mittlerweile im Youtube-Kanal von ikosom verfügbar:

Panel Social Media Measurement auf der re:publica

“Was man nicht messen kann, gibt es nicht.” Das Mantra der empirischen Forschung gilt insbesondere, wenn es darum geht, den Wert von Kommunikation zu evaluieren. Ob Media- oder PR-Planung, ob Meinungs- oder Marktforschung: es genügt nicht, nur zu wissen, dass etwas gesprochen wird, sondern es ist entscheidend wieviel.

Auf der re:publica 2008 hatten eine Gruppe von Medienforschern und Bloggern die Arbeitsgemeinschaft Social Media gegründet, die sich seither mit der Forschung der Social Media Messung beschäftigt. Gemeinsam organisieren wir das Panel, das einen Übersicht über den Stand der Dinge in der Social Media Messung gibt. Das Panel findet statt am 14. April 2011 um 10 Uhr.

Die folgenden Personen werden auf dem Panel sitzen:

  • Jörg Blumtritt, Jörg Blumtritt (*1970) arbeitet als Geschäftsführer für die MediaCom in Düsseldorf, verantwortlich für die Forschung. Davor baute er als European Operations Officer das Europageschäft des New Yorker Online-Video-Spezialisten Tremor Media auf. Nach seinem Studium der Statistik und politischen Wissenschaften arbeitete er zunächst in der Verhaltensforschung im Bereich nonverbale Kommunikation. Diese Projekte, mit Schwerpunkt der Erforschung fremdenfeindlichen Verhaltens wurden u. a. von der EU-Kommission, der Bundesregierung und der Max-Planck-Gesellschaft unterstützt. Danach war er im Marketing und in der Forschung bei ProSiebenSat.1 und RTL II und Hubert Burda Media tätig, zuletzt als Head of Marketing Services & Research beim Burda Community Network u.a. verantwortlich für die Marktforschung und die Einführung neuer qualitativer Methoden wie Netnography (< interNET
    ethNOGRAPHY) in die Medienforschung. Jörg Blumtritt ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Social Media und setzt sich als Mit-Initiator der „Slow Media Bewegung“ für Qualität in den Medien ein. Er blogt
    unter http://slow-media.net
  • Dr. Benedikt Köhler studierte an der LMU München Soziologie, Ethnologie und Psychologie. Neben seiner Promotion bei Ulrich Beck arbeitete er als freier Berater für Social-Media-Strategien. Darüber hinaus engagiert sich der Soziologe sehr stark bei der Etablierung allgemeingültiger Erfolgskennziffern im Bereich Social Media und ist ein ausgewiesener Spezialist für Marktforschung in den nutzergenerierten Medien. 2008 war er Mitgründer der Arbeitsgemeinschaft Social Media e.V., deren stellvertretender Vorstand er gegenwärtig ist. Benedikt Köhler bloggt regelmäßig zu mediensoziologischen Themen auf seinem Weblog blog.metaroll.de. Seit Januar 2009 ist er als Director Digital Strategy & Research bei der ethority GmbH & Co.KG in Hamburg tätig und leitet seit Juli 2009 die neue Dependance in München. 2010 hat er zusammen mit Sabria David und Jörg Blumtritt das “Slow Media Manifest” verfasst.
  • Stephan Noller, CEO und Gründer der Targetingplattform nugg.ad sowie Chairman des Policy Committee im IAB Europe, und damit Repräsentant der digitalen Wirtschaft gegenüber der Europäischen Kommission, wenn es um Datenschutz und Cookies geht. Als studierter Psychologe ist er Fan von allem was mit KI, maschinellem Lernen und eben auch Tracking zu tun hat. Diese Leidenschaft hat ihn, ausgehend von Logfileanalysen und Web-Experimenten am Psychologischen Institut der Universität zu Köln, schon früh mit Targeting und Audience Measurement (Aufbau der AGOF-Währung) in Verbindung gebracht. Er ist davon überzeugt, dass intelligente Messung und Algorithmen die Werbewelt im Internet revolutionieren werden – auch weil die User den Wert relevanter Informationen immer mehr schätzen werden. Noller twittert und bloggt natürlich auch leidenschaftlich.
  • Dirk Lämmerhirt startete bei 2007 als Sales Executive bei Nielsen Media und ist für die Betreuung und Beratung von Kunden und Interessenten zu dem gesamten nationalen und internationalen Produktportfolio von The Nielsen Company zuständig. Im Jahr 2010 hat Dirk Lämmerhirt seinen Schwerpunkt auf die Online-Forschung und die Social-Media-Analyse gelegt. Neben seiner Tätigkeit bei Nielsen Media ist er Gründungsmitglied der AG Social Media und bringt dort sein Wissen speziell zum Thema Reichweitenforschung und Kennzahlen ein.
  • Oliver Pischke, Geschäftsführer der spring AG seit 1995, hat Bionik an der Universität des Saarlandes sowie an der Penn State University studiert. Er ist ebenfalls Partner bei nugg.ad. Darüberhinaus ist er leidenschaftlicher Segler.

ikosom auf der re:publica

Auch in diesem Jahr
werden wir auf der re:publica sein. Wir
haben für die re:publica auch verschiedene Vortragsvorschläge
eingereicht und sind gespannt:

  • Social Media
    Measurement (gemeinsam mit der AG Social Media)
  • Der digitale Mensch – Die wichtigsten Studien des
    letzten Jahres
  • Money 2.0 – Crowdfunding und
    Social Payment
  • Digitaler Lobbyismus
  • eParticipation

Weitere
Veranstaltungen finden sich in der Terminübersicht.