Crowdfunding for innovation and research

20150721_Experiment_NanoParticles_Science_Health_ProjectHow Crowdfunding predicts trends in society, how research can benefit from Crowdfunding and why it is necessary to combine Science and Crowdfunding – by Karsten Wenzlaff.

Crowdfunding platforms exist for about a decade now, and for more than five years in Germany. While analyzing this market, we noticed something peculiar: trends in society, especially trends around consumer behaviour emerge 2 to 3 years on Crowdfunding platforms before they reach the mass market. Why is this case?

Firstly, the people who are creating new Crowdfunding platforms are highly innovative. They see a gap in funding for a specific niche and then create a platform to bring together money and ideas. Not all of these platforms succeed, more often platforms are created and after a few months the platform ceases to exist. Not enough traction was created, not enough projects were shown on the platform. But for those that succeed, they can often claim to be the first to have developed an innovative funding method. Continue reading „Crowdfunding for innovation and research“

Jugendstudie „Toleranz Online 2014“ erschienen

Heute erscheint die Jugendstudie „Toleranz Online 2014“ von DATAJOCKEY in Kooperation mit ikosom: die Jugend im Netz, in Geschichten, Zahlen und Zitaten. Endlich einmal keine Internet-Klischees. Unverblümt berichten Jugendliche von einem besseren Internet.

Toleranz Online - Cover - ©2014 Datajockey

Toleranz Online 2014 ist eine Jugendstudie über Respekt, Freiheit und Sicherheit im Internet. Die Ergebnisse zeigen, wie brisant das Thema ist: 58% der 14-17-jährigen Studienteilnehmer_innen haben schon negative Erfahrungen im Internet gemacht, 49% wurden bereits beleidigt, 14% gestalkt und 12% bedroht. Die Konsequenzen beleidigender Kommentare sind den meisten Jugendlichen nicht bewusst – weder die psychologischen, noch die strafrechtlichen. Gute Aufklärungsarbeit ist aus der Sicht Jugendlicher der beste Weg für ein sicheres Internet und mehr Respekt.

Eine trotzige Studienteilnehmerin streckt den Zeigefinger ins Bild und sagt: „Ich stehe zu meiner Meinung, egal ob online oder offline!“. Die Mehrheit der befragten „Digital Natives“ (14-34-Jährige) ist nicht gleichgültig bzgl. ihrer Meinungsäußerungen online: 59% fühlen sich im Internet weniger frei ihre Meinung zu äußern. Was können Jugendliche, die Internetwirtschaft oder Lehrer für mehr Respekt und Sicherheit im Internet tun? Die Antwort ist vielfältig: gute Medienbildung ermöglichen, Realitäten im Netz begreifen, Respektkultur fördern, Transparenz bzgl. Regeln schaffen und klare Ansprechpartner für Sicherheit benennen.

Das Ziel des Projekts „Toleranz online“ ist es, durch Forschung und Trainings zu mehr Sicherheit und Respekt im Internet beizutragen. www.toleranzonline.de ist ein Jugendforschungsprojekt, das nach Open Science-Manier offen, partizipativ und transparent im deutschsprachigen Raum durchgeführt wird. In der Studie „Toleranz Online 2014“ sind die Ergebnisse durch anschauliche Infografiken, spannende Zitate und authentische Geschichten greifbar und lebendig aufbereitet.

Die Studie wurde von DATAJOCKEY: Social Research & Dialogue in Kooperation mit ikosom, dem Institut für Kommunikation in sozialen Medien erstellt und im Diplomica Verlag herausgegeben.

Die Projektseite www.toleranzonline.de hält weitere Einblicke und Studienergebnisse bereit. Die Studie kann im Diplomica Verlag bestellt werden.

Ansprechpartnerin für ikosom ist die Koautorin der Studie Kristin Narr.

Wie man als Wissenschaftler zum Unternehmer wird…

scientist_entrepreneur

Letzten Sommer hatte ich das große Vergnügen, in Oxford über meine eigene Erfahrungen als Wissenschaftsunternehmer zu sprechen. Diesmal ergibt sich die Möglichkeit, dass ein Freund von mir aus Cuimbra bzw. Cambridge seine Perspektiven dazu erläutert:

The Scientist als Entrepreneur – kann man als Wissenschaftler erfolgreich ein Unternehmen gründen?

ikosom Büro Berlin, Markgrafenstr. 12-14, 10969 Berlin – Montag, 25.März 2013 – 19 Uhr – Eintritt frei

joao_pereiraDr. Joao Pereira wird darüber berichten, welche Erfahrungen er in der Gründung und Betreuung von Start-Ups gemacht hat. Er hat in Cambridge als Doktorand und Portugal als Professor forscht, viele Unternehmen und Start-Ups (darunter eine Modelagentur) gegründet und ein Buch über Erfolge und Mißerfolge als Wissenschaftsunternehmer geschrieben.

Wir haben in unserem neuen Büro einen schönen großen gemütlichen Vortragsraum, den wir dafür gerne nutzen könnten. Und wir zeigen Euch gleich mal den tollen Blick über Berlin, den wir aus unserem Büro genießen dürfen.

Dr. João Pereira is a research associate and biomathematics lecturer at the Faculty of Medicine of the University of Coimbra in Portugal. His undergraduate degree was in electrical and telecommunications engineering, graduated from the Lisbon Technical University, where he also lectured Statistics. After working as a business analyst for McKinsey & Company in 2005, he pursued a PhD degree in Brain Imaging in MRI systems at the University of Cambridge which he obtained in 2010. He co-founded and worked on four start-ups in Cambrigde: an internet based modelling agency, an ultra-small antenna company, a boutique business consultancy for SMEs, and an investment fund for rare string instruments, gathering investment from angels and public funds alike. He was considered by The Spectator magazine as one of the top 10 most promising young entrepreneurs in the UK in 2010, and won a number of business plan awards, notably in the London Business School
competition. Currently, in parallel with his academic interests, he is a founding partner of yet another company, in medtech, for the commercialization of a novel point-of-care diagnosis system.

Terminhinweis: 3. Scicamp – Wissenschaft im Netz

Vom 01.06.2013 um 12:00 Uhr bis zum 02.06.2013 um 15:00 Uhr findet das 3. Scicamp im co-up (Berlin) statt.

scicamp

 

Über das Scicamp

Das Scicamp zum Thema „Wissenschaft im Netz“ beschäftigt sich noch einmal mit der Frage, wie Wissenschaft im Internet präsentiert und vermittelt werden kann und welche Möglichkeiten das Internet der Wissenschaft bietet. Beim vorherigen Scicamp entstand die Idee das Thema noch einmal aufzugreifen. Anfang Juni wird es in Berlin nun noch einmal die Möglichkeit geben, diese Themen zu besprechen.
Den genauen Ablaufplan und die konkreten Inhalte der Veranstaltung bestimmt ihr selbst vor Ort. Ihr kennt interessante Leute mit spannenden Themen, über die ihr gerne mehr erfahren und diskutieren möchtet? Ladet sie ein, denn das Scicamp lebt von eurer aktiven Teilnahme!

Vom Zusammenhang der Facebook-Likes mit der Sterblichkeitsrate in Krankenhäusern

Photo by geralt (CC0)
Photo by geralt (CC0)

Vor drei Jahren gründeten Karsten Wenzlaff und ich das Institut für Kommunikation in sozialen Medien. Grund dafür war – vereinfacht gesagt – dass die Social Media Forschung in Deutschland fast nur aus Marketing-Befragungen und der Wiedergabe von US-Erhebungen bestand.

Und der Bedarf eines differenzierteren Forschungsansatzes zeigt sich noch heute! Zuletzt brachte AllFacebook dieses Fundstück an die deutsche Öffentlichkeit:

„Eine Studie, die aber jetzt im ‚American Journal of Medical Quality‘ veröffentlicht wurde, ist kaum zu glauben. Dort hat man um die Qualität eines Krankenhauses besser bewerten zu können vorgeschlagen die Anzahl der Likes als Indikator zu nehmen. Und damit es nicht nur bei diesem Vorschlag bleibt, wurde auch direkt eine entsprechende Untersuchung vorgenommen, die Fanzahl und Sterberate in Relation setzt.“

Es ist schon erstaunlich dass eine solche Hypothese zu einem Forschungsprojekt wird und diese Ergebnisse in einem auf Peer-Review basierten Journal veröffentlicht werden. Etwas obskur, aber zumindest bestätigt sich unsere Annahme, dass es noch ein weiter Weg zu einer umfassenden Social Media Forschung ist. Oder bestätigen solche Ausnahmen die Regel?

Crowdfunding für die Wissenschaft

Der deutsche Crowdfunding-Markt befindet sich derzeit in der Phase der Segmentierung. Neben den allgemeinen Plattformen entstehen immer mehr mono-thematische Anbieter. Ein Beispiel hierfür ist Sciencestarter, die erste deutsche Crowdfunding-Plattform  für die Wissenschaft.

Crowdfunding für wissenschaftliche Projekte ist nicht gänzlich neu, aber fand innerhalb der deutschen Community bislang fast gar nicht statt. Über die Möglichkeiten, den Rahmen und bisherige Ansätze haben wir mit Ulrich Herb gemeinsam einen Beitrag für den Sammelband Science2.0 geschrieben, der in den kommenden Monaten veröffentlicht wird.

Startseite von sciencestarter.de, der Crowdfunding-Plattform für Wissenschaft
Startseite von sciencestarter.de, der Crowdfunding-Plattform für Wissenschaft

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#ikoklausur-Rückblick – Gibt es keine Genies mehr?

Passend zu unserer Debatte auf der #ikoklausur erschien heute auf dem Technologieportal ArsTechnica eine Zusammenfassung eines Artikels von Dean Keith Simonton, Psychologie Professor an der University of California Davis, der letzte Woche in der Nature publiziert wurde:

The “scientific genius” Simonton refers to is a particular type of scientist; their contributions “are not just extensions of already-established, domain-specific expertise.“ Instead, “the scientific genius conceives of a novel expertise.” Simonton uses words like “groundbreaking” and “overthrow” to illustrate the work of these individuals, explaining that they each contributed to science in one of two major ways: either by founding an entirely new field or by revolutionizing an already-existing discipline.

Today, according to Simonton, there just isn’t room to create new disciplines or overthrow the old ones. “It is difficult to imagine that scientists have overlooked some phenomenon worthy of its own discipline,” he writes. Furthermore, most scientific fields aren’t in the type of crisis that would enable paradigm shifts, according to Thomas Kuhn’s classic view of scientific revolutions. Simonton argues that instead of finding big new ideas, scientists currently work on the details in increasingly specialized and precise ways.

And to some extent, this argument is demonstrably correct. Science is becoming more and more specialized. The largest scientific fields are currently being split into smaller sub-disciplines: microbiology, astrophysics, neuroscience, and paleogeography, to name a few. Furthermore, researchers have more tools and the knowledge to hone in on increasingly precise issues and questions than they did a century—or even a decade—ago.

Damit eng verbunden, auch wenn nicht auf dem ersten Blick erkennbar, ist die Debatte um die Doktorentitel der Schavans und Guttensbergs an der politischen Spitze in Deutschland. Nach wie vor geht das wissenschaftliche System davon aus, dass Abschlüsse, insbesondere Promotionen und Habilitationen individuelle Forschungsleistungen sein müssen. Wir erleben aber in allen Bereichen den Durchbruch kollektiver Forschung, die ironischerweise wie Guttenplag und Schavanplag die Plagiatoren zu Fall bringen.

Das wissenschaftliche Genie mag es daher nicht mehr geben, aber das geniale Wissenschaftskollektiv schon. Wir werden den Beweis antreten.

#ikoklausur-Rückblick – Was ist Wissenschaft?

Reflektionen aus unserer ikosom-Klausur – an unsere Contentpartner: bitte nicht 1:1 ins eigene Blog übernehmen!

Auf der ikosom-Klausur am letzten Wochenende haben wir oft diskutiert: Was ist OpenScience? Was ist unser wissenschaftlicher Anspruch an unsere Publikation? Wie ermöglicht man ePartizipation im Bereich Wissenschaft? Wie nutzt man die Crowd für wissenschaftliches Forschen? Aber die Kernfrage haben wir dabei nur gestreift: Was ist Wissenschaft?

Klar ist, dass es dabei nicht um den Versuch einer Neudefinition geht, sondern um die Frage Was ist Wissenschaft für uns, unsere Kunden, Partner und unser Netzwerk? Es geht um eine kontext- und zielgruppenbezogene Definition von Wissenschaft, die sich vielleicht radikal abhebt von der weithin verbreiteten Idee der Wissenschaft als intersubjektiv vergleichbar, objektiven, auf Hypothesen, Daten, Argumenten und Beweisen basierenden Vertiefung von Wissen.

Wissenschaft ist, was Wissen schafft. Einige aus unserem Team sind mindestens einmal pro Woche in einer Uni-Bibliothek und viele Wissenschaftler sind es täglich. Wer die Unibibliothek als Referenzobjekt nimmt, dessen Wissen „schafft sich“ u.a. aus der Auseinandersetzung mit dem dort vorhandenen, kategorisierten, peer-reviewten, in Journals und Büchern veröffentlichten Wissen.

Ich war vermutlich seit fünf Jahren in keiner Uni-Bibliothek mehr. Mein Wissen „schafft sich“ vor allem in Gesprächen im Café, bei Vorträgen in Konferenzen, beim Lesen von Artikeln und Studien im Netz, aber auch beim Twittern und Bloggen. Mein Wissen vertiefe ich weniger durch den Zugriff auf katalogisiertes, selektiertes Wissen als durch das Selektieren und Katalogisieren von Wissen.

Vermutlich würden viele traditionelle Wissenschaftler sagen, dass das Ansammeln von Wissen noch keine Wissenschaft ist, sondern erstmal nur den Prozess des Lernens charakterisiert. Erst das Publizieren von Wissen ist wissenschaftlich – und zwar insbesondere das Publizieren von Wissen in anerkannten Verlagen, Journals, der Review durch andere Wissenschaftler, die Reputation durch den Stempel etablierter Wissenschaftsinstitutionen.

Auch ich haben mich immer gefreut, wenn wir Artikel in Büchern veröffentlichen konnten, die von großen Wissenschaftsverlagen herausgegeben wurden. Aber eigentlich ist das nur eine Metrik von vielen – eine andere Metrik könnte sein, wie oft ein Wikipedia-Artikel editiert wird oder ein Blogartikel retweetet wird. Oder wieviele Kommentare es gibt oder welche Debatten ausgelöst wird.

Die Frage Was ist Wissenschaft? kann man also nicht losgelöst davon betrachten von der Frage Wie mißt man wissenschaftlichen Erfolg?. Aber Erfolgsmessung ist in der Regel nicht intersubjektiv vergleichbar, sondern Erfolg ist vor allem eine gesellschaftliche Konvention.

Insofern ist wissenschaftlicher Erfolg und damit auch die Definition von Wissenschaft nicht mehr als eine gesellschaftliche Konvention. Ein Aushandelungsprozess. Die Definition von Wissenschaft ist Teil des Dialogs über gesellschaftliche Institutionen, Teil des Infragestellens etablierter Hierarchiern. Oder?

Es geht also nicht darum, eine Definition von Wissenschaft zu erarbeiten und sich an dieser zu orientieren, sondern gerade in der sich formierenden digitalen Gesellschaft den Aushandelungsprozess um diese Definition zu beeinflussen.

Sollte sich Wissenschaft in der digitalen Gesellschaft an den Paradigmen der analogen Gesellschaft orientieren, davon lösen, oder radikal distanzieren? Wir werden dazu eine Antwort finden. Was meint ihr?

Crowdfunding in der Wissenschaft

Wenn Musiker, Theaterkünstler und Filmemacher unsere Seminare besuchen, dann sagen wir immer, dass ein Crowdfunding-Projekt möglichst konkret sein soll, damit sich die Unterstützer das Ganze vorstellen können. Ein Crowdfunding-Projekt sollte authentisch sein: es muss erkennbar sein, wer hinter dem Projekt steht. Man sollte erstmal mit einem kleinen Budget anfangen, um sich eine Community aufzubauen. Institutionelle Förderung ist schwierig, weil die Community das Gefühl haben will, den Projektfortschritt verfolgen zu können. Es wird sicherlich nicht mehr lange dauern, bis es die ersten Crowdfunding-Plattformen für Wissenschaftler in Deutschland geben wird. In den USA ist mit Petridish eine solche Plattform bereits entstanden. Was würden wir aber einem Wissenschaftler antworten, der uns fragt, wie er ein Crowdfunding-Projekt umsetzen soll? Continue reading „Crowdfunding in der Wissenschaft“

Buch „OpenScience“ – Finanzierung von Wissenschaft

Wir wurden von Ulrich Herb (Scinoptica, http://twitter.com/#!/scinoptica) gefragt, ob wir gemeinsam einen Artikel zur Finanzierung von Wissenschaft schreiben wollen. Das ganze ist gedacht für einen Buch mit dem Arbeitstitel: Opening up – How Science 2.0 is changing research, scientific collaboration and communication“. Dieses Buch wird herausgegeben von Dr. Sönke Bartling vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, und Dr. Sascha Friesike, Forscher am Alexander von Humboldt Institut in Berlin. Das Buch wird im Springer-Verlag erscheinen. Wir möchten gerne den Artikel kollaborativ schreiben, d.h. erste Ideen und Artikel hier im Blog diskutieren.

Hier eine kurze Beschreibung, wohin es mit dem Artikel hingehen soll:

The advent of Open Science paradigms leads to new interdependences between Research Funding and Open Science. On one hand Research Funders require projects to make more than just text publications available according to the Open Access principles, on the other hand it is to be discussed how Researching Funding itself could be more open (or reach the next level as Research Funding 2.0). This contribution focusses on the both aspects: How Research Funding is promoting Open Science and how an innovative and open Research Funding could look like. The second aspect raises questions like these:

  • Can crowdfunding be a mechanism for funding?
  • Could virtual currencies like BitCoins be used within funding processes?
  • Could there be an opportunity to include Social Payment in funding?
  • Could there be a chance to integrate Social Media into Impact Scores (e.g. Blog Posts on projects or publication) and into funding processes?

Wer hat Interesse, einen Gastbeitrag zu einem dieser Themen für dieses Blog zu schreiben?

Webinar: Social Media Governance in der Wissenschaft

Termine: 17. Juli 2012, 16. Oktober 2012 und 22. Januar 2013

Obwohl nur ein Bruchteil wissenschaftlicher Institutionen soziale Medien strategisch einsetzt (siehe u.a. Ergebnisse des Forschungsprojekts „Social Media in Science“), gibt es nur noch wenige Lehrstühle oder Institute, an denen die Mitarbeiter nicht zumindest in ihrer Freizeit auf den einschlägigen Onlineplattformen unterwegs sind. Weil dabei aber der Übergang von der privaten zur beruflichen Sphäre fließend ist, entzieht sich ein immer größerer Teil der Wissenschaftskommunikation anscheinend jedweder Kontrolle durch diejenigen, die ursprünglich einmal mit genau dieser »Steuerung« der Kommunikation beauftragt wurden. Positiv formuliert gibt es heute an jeder Einrichtung Hunderte von »Kommunikatoren«, die man als authentische »Botschafter« hervorragend in die eigene Strategie mit einbinden kann. Continue reading „Webinar: Social Media Governance in der Wissenschaft“

Neue Entwicklungen zu OpenAccess in Europa

In der aktuellen Newsletter-Ausgabe des Helmholtz OpenAccess Koordinatiosbüro wird über aktuelle Entwicklungen hinsichtlich OpenAccess in Europa berichtet:

In einer Rede auf der Jahrestagung der britischen Verleger hat der britische Wissenschaftsminister David Willetts am 2. Mai 2012 angekündigt, dass die Ergebnisse öffentlich geförderter Forschung für die Öffentlichkeit frei zugänglich sein sollen. Die britische Regierung wird daher Open-Access-kompatibles Publizieren zur Norm im Bereich ihrer Forschungsförderung machen. Besonders unterstützt werden sollen auch der freie Zugang zu Forschungsdaten und die Verlinkung zwischen Publikationen und Datensätzen.

Auch in Deutschland ist Bewegung zu verzeichnen. Der Unmut gegen eine aus Sicht der Wissenschaft unakzeptable Geschäftspolitik bestimmter Verlage konzentriert sich aktuell auf den Elsevier-Verlag. Die Selbstverpflichtung, keine Gutachterdienste mehr für Elsevier-Zeitschriften zu leisten („The Cost of Knowledge“), wurde auch von deutschen Wissenschaftlern unterzeichnet. Mit der Anfang Mai 2012 angekündigten Abbestellung aller Elsevier-Zeitschriften durch das an der TU München angesiedelte Zentrum für Mathematik hat der Protest jetzt die institutionelle Ebene erreicht.

Open Access wird in der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft des Deutschen Bundestages thematisiert. In dem Zwischenbericht der Projektgruppe Bildung und Forschung, der im Mai veröffentlicht wurde, wird das Thema umfassend behandelt. Handlungsempfehlungen werden folgen.

Auf Landesebene ist der vor einem Jahr geschlossene Koalitionsvertrag zwischen Bündnis 90/Die Grünen und der SPD in Baden-Württemberg hervorzuheben. Darin haben die beiden Parteien festgelegt eine Open-Access-Strategie für das Land zu entwickeln. Die Arbeiten an diesem Projekt haben bereits begonnen.

Summer School in Brauschweig: Wissenschaft kommunizieren

Obwohl es heute relativ einfach geworden ist öffentlich zu publizieren, beispielsweise über Blogs oder Social Media, finden die meisten wissenschaftlichen Debatten immer noch in alten Strukturen statt. Wissenschaftler an Universitäten und Wissensunternehmen in Deutschland veröffentlichen ihre Beiträge in erster Linie in Fachzeitschriften und Aufsatzbänden. Dabei vergeben sie sich viele Chancen, wie eine größere Bekanntheit oder direktere Debatten.

Eine Entwicklung wie in den USA, wo viele Wissenschaftler neben ihren wissenschaftlichen Publikationen in Zeitschriften, auch einen eigenen Blog nutzen um ihre Gedanken und Forschungsergebnisse zu präsentieren, vermisst man in Deutschland weiterhin. Erste Ansätze, die versuchen Forschern eine Plattform für ihre digitale Veröffentlichungen zu bieten, sind SciLogs und ScienceBlogs. Doch kann die Bekanntheit und die wissenschaftliche Wertigkeit dieser und anderer Blogs sicherlich erweitert werden.

In schon veröffentlichten Artikel „@Alma Mater: Zielgruppe gefunden, bitte Kontakt aufnehmen.“ hatten wir das Thema schon einmal vorgestellt.

Das Haus der Wissenschaft in Braunschweig greift diese Problematik in ihrer diesjährigen Summer School für Doktoranten und Postdocs auf. In Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig und dem Spektrum der Wissenschaft soll über das Thema Wissenschaft kommunizieren vom 24. bis 26. August 2011 gesprochen und diskutiert werden.

Für die 295€ (inklusive Verpflegung) erhält der interessierte Doktorand einen Einblick in die klassische Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der Wissenschaft bis hin zu den Möglichkeiten des Web 2.0 in all seinen Plattformen. Da noch Plätze frei sind, kann man sich jetzt noch anmelden.