Crowdfunding ist eines von vielen Instrumenten zur Finanzierung von Kulturprojekten. Gerade bei jungen, innovativen Projekten die keine öffentliche Förderung bekommen ist es eine vielversprechende Option. Doch nicht jede Crowdfunding-Kampagne hat Erfolg, nur jedes zweite Projekt kann tatsächlich realisiert werden. Woran liegt das? Welche Faktoren begünstigen den Erfolg einer Crowdfunding Kampagne und wie mache ich mein Projekt erfolgreich?
Schaut man sich die bisher veröffentlichten Studien, Blogeinträge und Publikationen an, so finden sich scharenweise Faktoren die ein Projekt erfolgreich machen sollen. Angefangen bei passenden und überzeugenden Gegenleistungen, sowie der Projektlaufzeit und der Plattformwahl, über die genaue Kenntnis der Zielgruppe, hin zur Mobilisierung vom engsten Unterstützerkreis und der Kenntnis der social-media Plattformen (um nur einige zu nennen). Projektinitiatoren können in diesem Dschungel von Ratschlägen und Erfolgsfaktoren die unbedingt einzuhalten seien leicht den Überblick verlieren. Vergleicht man mehrere Quellen, so finden sich unterschiedliche Faktoren, mit teilweise gegenteiligen Akzentuierungen und Aussagen. So zum Beispiel empfehlen die meisten Crowdfunding-Plattformen eine Laufzeit des Projekts zwischen 30 und 60 Tagen. Einerseits braucht es eine gewisse Zeit um Leute zu überzeugen und den Zahlungsverkehr abzuwickeln (Untergrenze 30 Tage), andererseits sollte die Kampagne nicht zu lange dauern (max. 60 Tage), um die Motivation Geld zu geben hoch zu halten und den Kommunikationsaufwand des Projektes nicht künstlich in die Höhe zu treiben. Andere Quellen betonen, dass der Aufbau einer Unterstützer-Crowd auch durchaus länger als nur 60 Tage brauchen kann und empfehlen dementsprechend längere Kampagnenlaufzeiten. Schaut man sich die unterschiedlichen Projekte in der Praxis an, so werden beide Varianten erfolgreich umgesetzt. An diesem Beispiel kann man bereits nachvollziehen, dass eine Generalisierung nur schwer möglich ist, da jedes Projekt andere Ausgangsbedingungen hat.. Erfolgsfaktoren suggerieren immer eine Allgemeingültigkeit, die im Crowdfunding für Kulturprojekte nicht gegeben ist. Eine reflektierte und kritische Planung der Kampagne kann aber helfen die spezifische Vorgehensweise innerhalb der Kampagne festzulegen und damit eine überzeugende und wohl überlegte Kampagne zu starten, die dann erfolgreich umgesetzt werden kann.
Für noch unerfahrene Projektinitiatoren stellt jedoch auch diese Reflektion eine große Herausforderung dar. Die Dimension und der Arbeitsaufwand einer Crowdfunding-Kampagne sind Neulingen im Crowdfunding oftmals nicht bewusst. Zur besseren Orientierung habe ich eine Roadmap entworfen, die die wichtigsten Fragen aufwirft und zur Planung einer Crowdfunding-Kampagne dienen soll. Anhand der Rückfragen und Entscheidungsfragen sollen die wichtigsten Schritte und potentielle Probleme im Voraus bedacht werden. Auch hier gilt kein Universalanspruch. Nicht alle Fragen sind für alle Projekte gleich wichtig und manche Projekte werden auf Fragen stoßen, die nicht in dieser Roadmap enthalten sind. Erste empirische Anwendungen zeigen bereits, dass die Fragen bei der Konzeption eines Crowdfunding Projektes helfen.
Prüffragen zur erfolgreichen Umsetzung deines Crowdfundingprojektes (Download):
Diese Fragen solltest du dir zu Beginn der Konzeption deines Crowdfundingprojektes stellen. Entscheidungsfragen sind fett geschrieben – folge bei deiner Antwort den Pfeilen. Hinweise und Kontrollfragen solltest du genau beantworten bzw. nachvollziehen können. Ist dies nicht der Fall, so versuche einen Weg zu finden diese zu beantworten und/oder die Zweifel zu beseitigen. Konkrete Handlungsempfehlungen sind farbig markiert. Viel Erfolg!“