Social Media Kampagnen zur Spendengewinnung für NGOs – Workshopteilnehmer gesucht

Im Rahmen unseres Projektes CSOS Online wird es am 15. und 16. Februar 2018 in Krakau (Polen) einen Workshop geben zum Thema „Social Media Campaigning and Fundraising“.

Der Workshop findet in englischer Sprache statt – wir und unsere Partner präsentieren Best Practices aus den Ländern Deutschland, Polen, Tschechien, Ungarn und Rumänien.

Das werden die Themen sein:

  • How do NGOs use social media channels to fundraise?
  • What are the trends in our countries, (e.g. what kind of social media do they use, and how?.
  • What are the best practices(e.g. successful fundraising campaigns)?
  • E-mail marketing tools: which tools are popular, statistics, details, how NGOs work with lead generation?
  • How are NGOs using Google AdWords to convert visitors into donors?

Im Rahmen des Erasmus+-Programms können bis zu zwei weitere Personen an dem Workshop teilnehmen. ikosom übernimmt bis zu einer Höhe von ca. 500 Euro die Fahrt- und Übernachtungskosten von Deutschland nach Krakau.

Interessierte Fundraiser, Crowdfunding-Experten, Social-Media Experten, NGO-Mitarbeiter oder Studierende können sich bei uns melden – wir freuen uns auf eine kurze Email mit etwas Background über Eure Arbeit bis zum 31.1.2018.

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CrowdfundHub Challenge

Im Rahmen des Projekts CrowdfundPort werden wir auch einen Crowdfunding Hub erstellen. Ziel ist es, eine zentrale Anlaufstelle für Unternehmen anzubieten, welche sich über Crowdfunding informieren wollen.

Unser Partner hat dazu auf einer Crowdsourcing-Seite einen Ideenwettbewerb gestartet. Wir freuen uns sehr über Eure Teilnahme!

Uns geht es um die Fragen:

  • Was erwarten Berater, Projekte und Plattformen von einem Crowdfunding-Hub?
  • Welche Materialien sollten vor Ort verfügbar sein?
  • Welche Aktivitäten sollten im Hub stattfinden?

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ikosom supports the CrowdfundersHub in Vienna

Through the Interreg-Program Central Europe Crowdfund-Port (www.crowdfundport.eu), ikosom Team member Wolfgang Gumpelmaier-Mach is supporting the first Crowdfunding course of CROWDFUNDERS HUB (http://www.crowdfundershub.at/) which starts in Vienna in November.

It’s a four months lasting training program, which is supported by the WTZ Ost – a collaboration of nine Universities in eastern Austria. The goal is to have 10 projects ready by November, which will be trained for free in offline and online courses with the help of the partnering experts. Next wednesday there will be a so called Micro Conference, where the program will be presented – Wolfgang will give an introduction to Crowdfunding. Also CONDA and ISN/1000×1000 are partners of the program.

Civic Crowdfunding – Die Stadt als Facilitator

Im Rahmen der Masterarbeit „Die Relevanz von Civic Crowdfunding als kommunales Finanzierungs- sowie Beteiligungsinstrument in der deutschen Stadtentwicklung“ von Robin Zöllig von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster habe ich ein Interview gegeben, welches hier in gekürzter Fassung erscheint.

In welchem Maße deiner Meinung nach findet Civic Crowdfunding in Deutschland statt und welches Potenziale noch vorhanden ist?

Civic Crowdfunding ist die Finanzierung öffentlicher Güter, die meist lokal genutzt werden. Wenn das Ziel einer Crowdfunding-Kampagne etwas ist, bei dem es keine Zugangsbeschränkungen gibt oder wenn man ein öffentliches Gut herstellt durch die Crowdfunding-Kampagne, dann nennt man dies Civic Crowdfunding.

Das ist natürlich eine sehr weit gefasste Definition. Wenn man sich überlegt, dass fast alle Sachen, die im Crowdfunding ein öffentliches Gut herstellen, dann kann man sehr viel darunter subsumieren.

Wenn man sich im engeren Sinne die Projekte anschaut, wo ausschließlich ein öffentliches Gut hergestellt wird, dann gibt esrelativ wenige Crowdfunding-Kampagnen, die man dem Civic Crowdfunding zuordnen kann.

Ich glaube, wenn man die enge Definition nehmen würde, dann gehören zu Civic Crowdfunding zum Beispiel die Finanzierung öffentlicher Infrastruktur. Wenn man Dinge finanziert, wie ein Stadion, das sich im Besitz einer öffentlichen Körperschaft befindet und wo im Unterschied zu allen anderen Sorten des Crowdfunding man auch dann von der Bereitstellung des öffentlichen Gutes profitiert, wenn man nicht Teil der Crowdfunding-Kampagne war, dann würde ich dies als Civic Crowdfunding definieren.

Wenn man diese enge Definition nimmt ist es tatsächlich so, dass Crowdfunding noch nicht weit verbreitet ist. Es gibt einige Plattformen, die das machen: Place2help, leih-deiner-stadt-geld. Im Vergleich zu den Volumina ist es aber schon so, dass das gegenbasierte Crowdfunding oder das equity-based Crowdfunding oder lending-based Crowdfunding wesentlich größer sind als das Civic Crowdfunding – sowohl was das Volumen angeht als auch die Anzahl der Projekte.

Diese anderen Arten von Crowdfunding, lending-based usw. Die passen deiner Meinung nach eher weniger in diese Definition von Civic Crowdfunding rein?

Lending-based, equity-based, reward-based und donation-based Crowdfunding haben ja nichts mit dem Zweck zu tun, sondern es geht ja immer um die konkrete Gegenleistung, die damit verknüpft ist. Und Civic Crowdfunding wird definiert über den Zweck – öffentliche Güter.

Aber das gibt es in allen Bereichen des Crowdfundings. Es gibt lending-based Plattformen wie Leih-deiner-stadt-geld, es gibt equity-based Plattformen, die Civic Crowdfunding Projekte stattfden, z.B. die Stadionfinanzierung von Fussballclubs. Und dann gibt es natürlich im reward-based Crowdfunding einzelne Kampagnen und im donation-based einzelne Kampagnen. Civic Crowdfunding ist ein Thema, das sich über alle Crowdfunding-Arten erstreckt.

Ich habe für meine Arbeit den Fokus auf donation- und reward-based Crowdfunding gelegt, weil ich es auch als Beteiligungsinstrument in den Fokus rücken möchte. Und da hatte ich schon das Gefühl, dass es bei equity-based und lending-based weniger die Möglichkeit gibt für die Leute, sich zu beteiligen. Würdest du das auch so sehen?

Ich glaube nicht, dass das 100-prozentig zutrifft, weil die Beteiligungsform hängt vom Projekt ab und nicht von der Form des Crowdfunding. Man könnte z.B. auch ein equity-based Crowdfunding oder ein lending-based Crowdfunding so gestalten, dass es einen Beteiligungsaspekt gibt. Das steht vielleicht nicht im Vordergrund bei den aktuellen Projekten, aber das hat eher mit dem Projekt selber zu tun, ob man bereit ist, das zu machen.

Was kenn denn deiner Meinung nach die deutsche Stadtplanung lernen von anderen Ländern, wo Crowdfunding oder Civic Crowdfunding schon einen anderen Stellenwert einnimmt, wie z.B. in den USA oder Großbritannien oder auch in den Niederlanden?

Gerade in UK und in den Niederlanden sind Städte und Regionen und Gemeinden schon sehr stark mit Crowdfunding-Plattformen in Kooperation, z.B. betreiben die eigene Plattformen, haben Crowdfunding-Projekte kofinanziert. Im Unterschied zu Deutschland würde ich sagen zu Deutschland, dass dort die Bereitschaft von Städten und Gemeinden wesentlich größer ist, vor allem in den Niederlanden. Dadurch habendie Projekte auch eine größere Reichweite

Also fehlt es deiner Meinung nach da ein bisschen an der Bereitschaft von den Kommunen oder wer müsste da den ersten Schritt wagen?

In Deutschland ist die kommunale Finanzierung sehr konservativ. Meiner Meinung nach könnten Kämmerer mehr mit Crowdfunding mit kleinen Budgets experimentieren.

Aufgrund der Niedrigzinssituation an den Kapitalmärkten ist es für die meisten Kommunen relativ leicht, sich auf den Kapitalmärkten Geld besorgen zu können.

Glaubst du schon, dass Civic Crowdfunding in Zukunft dann auch eine andere Rolle einnehmen kann in der Stadtentwicklung?

Ich denke es wird darauf hinauslaufen, dass Crowdfunding als ein ganz normale Finanzierungsmöglichkeit für kommunale Projekte oder für regionale Projekte gesehen wird.

Crowdfunding dient nicht nur Finanzierungzielen, sondern dient den strategischen Kommunikationsziele einer Stadt oder Gemeinde. Man kann damit beispielsweise die Not-In-
My-Backyard-Mentalität lösen, da Bürger sich für die Projekte, die sie finanzieren auch stärker einsetzen und wissen wollen, was daraus geworden ist.

Ich würde gerne auf den zweiten Teil übergehen. Der bezieht sich hauptsächlich auf die Chancen und Risiken, die sich für die Städte und Kommunen über Civic Crowdfunding ergeben können, durchaus aber auch für die Initiatoren von Projekten oder Unterstützer – also welche Chancen und Risiken siehst du da?

Crowdfunding kann man kombinieren mit Community-Building. Das ist das wertvolle an Crowdfunding, das man zusätzliche Reichweite aufbaut. Als Risiko ist es vorhanden, dass der Aufwand eine Crowdfunding-Kampagne zu erstellen unterschätzt wird.

Manche Plattformen versuchen, die Projekte zu coachen und zu unterstützen, manche Plattformen versuchen, bei den Kofinanzierungen zu helfen – es gibt ja eine Reihe an Plattformen, die mit öffentlichen Partnern Kofinanzierungen aufgebaut haben.

Da gibt es ja verschiedene Möglichkeiten, solche Kofinanzierungswettbewerbe zu gestalten. Man sieht das sehr gut an dem Beispiel place2help München, bei dem die Spardabank München kooperiert mit der Plattform und hilft, die Projekte zu stärken.

Das wäre dann durchaus auch ein Weg, um größere Projekte auch über Civic Crowdfunding in Zukunft umsetzen zu können?

Beim reward-based und beim donation-based Crowdfunding sind generell die Projekte relativ klein. Das liegt daran, dass das Thema insgesamt noch klein ist, also auch das Thema Civic Crowdfunding.

Investitionen in Infrastruktur sind aber sehr wichtig, man könnte daher lernen von Projekten wie Luchtsingel in Rotterdam, bei dem die Stadt Rotterdam kofinanziert hat. Die Bürger waren bereit die Brücke mitzufinanzieren und haben mehrere Millionen Mio. Euro gespendet.

Im normalen Crowdfunding gibt es ja diese „Stretch Goals“ oder so eine Art Zusatzziele, die dann als Anreiz dienen, wenn das eigentliche Finanzierungsziel schon erreicht ist. Siehst du da bei Projekten in der Stadtentwicklung auch ein Potenzial für solche Anreizsysteme?

„Stretch Goals“ werden sehr bewusst eingesetzt als Teil der Kommunikationsvorbereitung eines Projektes. Teilweise werden die Finanzierungsziele etwas niedriger gelegt, damit man mit „Stretch Goals“ arbeiten kann. Es gibt eine Vielzahl von Kampagnen-Kommunikationselementen, die man für Civic Crowdfunding Kampagnen einsetzen kann: die Ausgestaltung der Gegenleistungen, Offline-Events, Community-Building, Stretch Goals.

Das ist ja auch gerade ein großer Positivaspekt vom Civic Crowdfunding, dass neue Netzwerke oder Akteure, die vorher noch nicht so viel mit Stadtentwicklung zu tun hatten, beteiligt werden, oder plötzlich einen Sinn darin sehen. Hast du noch andere Ideen, wie solche neu entstandenen Netzwerke auch längerfristig beteiligt werden können?

Wenn man sich die erfolgreichen Civic Crowdfunding Projekte anguckt, dann sieht man, dass bei denen, die es gut gemacht haben, dimmer eine Debatte darüber entsteht, was mit dem finanzierten Projekt jetzt passieren soll. Bei Luchtsingel ging es z.B. um die Frage, wie denn das Projekt umgesetzt wird in der konkreten Stadtplanung.

In den Niederlanden gab es ein Crowdfunding für ein Krankenhaus, das sollte geschlossen werden. Das Crowdfunding hat gezeigt, dass die Menschen das Krankenhaus relevant fanden.

In Deutschland gab es eine Crowdfunding-Kampagne für das Museum CO/Berlin. Beim Umzug des Museums in neue Räumlichkeiten wurde eine Crowdfunding-Kampagne gemacht, nämlich für eine Sicherheitstechnik. Die Crowdfunding-Kampagne wurde sehr stark unterstützt. Der Effekt war, dass die Politik in der Stadt gesehen hat: dieses Fotomuseum hat eine große Relevanz. Obwohl es geschlossen war, haben sie es geschafft, das Projekt erfolgreich zu finanzieren.

Also so ein Aufmerksamkeitsindikator?

Genau als Indikator dafür, ob eine öffentliche Einrichtung Reichweite erzeugt. Es gibt auch noch andere Beispiele, wo Museen usw. es geschafft haben über Crowdfunding ihren Politikern zu zeigen, dass immer noch genug öffentliches Interesse vorhanden ist. In den Niederlanden führte ein Crowdfunding für ein Religionsmuseum dazu, dass die Stadt anhand der Resonanz ihre Entscheidung zurücknahm das Museum zu schließen.

Jetzt ist ja dennoch einer der Kritikpunkte an Civic Crowdfunding, dass diese Abstimmung mit dem Geld stattfindet. Dass da nicht wirklich so ein demokratisch erzeugter, gesamtgesellschaftlicher Mehrwert da ist. Oder wie würdest du das sehen?

Natürlich braucht man parallel immer noch demokratische Prozesse, an denen jeder teilnehmen kann, unabhängig davon, ob er es sich leisten kann oder nicht, aber aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, das mit Crowdfunding zu kombinieren, weil die Verwaltung ja auch immer noch die Möglichkeit hat, solche Projekte zu stoppen.

Die Stadtentwicklung lebt immer sehr stark vom privaten Engagement Einzelner. Gerade die großen Stadterweiterungen im 19. Jahrhundert kamen zum Teil auf das Betreiben einzelner Personen zustande, die ganze Stadtviertel erschlossen haben.

Auch die Gestaltung öffentlicher Infrastruktur und Marktplätzen wurde nicht immer durch die Gemeinschaft finanziert, sondern einzelne Mäzene drückten der Stadt ihren Stempel auf.
Mit Crowdfunding ist es aber demokratischer. Hier kann jeder mit einer kleinen Summe mitmachen. Man darf Crowdfunding nicht nutzen, um damit kommunale Beteiligungsprozesse zu ersetzen. Ich würde es immer nur als eine weitere Säule sehen, um das Engagement der Bürger zu mobilisieren.

Es gibt ja gerade in den städtischen Bereichen auch Quartiere, die vielleicht schon etwas vernachlässigt sind oder wo die Leute auch finanzieller eingeschränkt sind. Inwieweit können denn diese Quartiere oder diese Personen deiner Meinung nach von Civic Crowdfunding profitieren?

Es gibt auch Kampagnen, wo über Crowdfunding Zwischennutzungskonzepte finanziert worden sind, z.b. da wo Gewerberäume leer standen in Gebieten, die nicht besonders attraktiv waren. Durch das Zwischennutzungskonzept, das über die Crowd finanziert worden ist, ist dann auch gleichzeitig eine Kreativ-Szene dort entstanden.

Auf welche Art können denn die Kommunen die Entwicklung von Projekten über Civic Crowdfunding fördern oder durchaus auch in die formale Planung integrieren, aber ohne den alternativen oder innovativen Charakter dieser Bottom-Up-Planung zu sehr einzuschränken.

Ich glaube sie können einfach mit den Plattformen kooperieren und dort solche Wettbewerbe machen, solche Kofinanzierungs-Wettbewerbe, wo mit jedem Euro der Crowd ein Euro aus dem Stadthaushalt bereit gestellt wird.

Gehen wir zum dritten Teil über. Da geht’s eher um die Vorteile, die Crowdfunding gegenüber anderen Finanzierungs- oder Beteiligungsinstrumenten hat. Die erste Frage aus dem Bereich ist, dass ja beim normalen Crowdfunding dieses Alles-oder-Nichts-Prinzip sehr beliebt ist. Glaubst du, dass das auch für die Finanzierung städtischer Projekte geeignet ist?

Es gibt ja drei Arten, wie eine Crowdfunding-Kampagne gemacht wird. Einmal das „Alles-oder-nichts-Prinzip“, das nennt sich auch All or Nothing. Dann gibt es das flexible Crowdfunding oder auch Keep-It-All. Und dann gibt es ein Prinzip, das nennt sich Crowd-Sustaining. Crowd-Sustaining zeichnet sich dadurch aus, dass es keinen konkreten Endzeitpunkt der Kampagne gibt, sondern eine kontinuierliche Unterstützung.

Beim reward-based Crowdfunding ist das Alles-oder-Nichts-Prinzip sehr stark. Dieses Alles-oder-Nichts-Prinzip ist kein Bestandteil unbedingt des Crowdfundings, sondern nur eine Variante und die muss nicht unbedingt die Einzige bleiben. Die hat einen psychologischen Vorteil, weswegen es so oft eingesetzt wird, dass das Projektziel sehr stark und einfach kommuniziert wird, weil die Leute eben wissen: Okay, ich muss das jetzt finanzieren, ansonsten wird es das halt nicht geben.

Es gibt ja jetzt auch andere Beteiligungsinstrumente in der Stadtentwicklung. E-Partizipation oder Bürgerhaushaltmodelle. Siehst du da Verknüpfungspotenzial mit solchen Instrumenten?

Das Problem bei Bürgerhaushalten ist, dass die ein sehr starkes Vorwissen benötigen und auch die Konsequenzen der Beteiligung nicht so ganz klar sind. Das große Problem bei E-Partizipationsprojekten ist immer: Was ist das Ziel der E-Partizipation und wie erreicht man das, das Projekt dann umzusetzen entsprechend der E-Partizipations-Ergebnissen. Daran scheitern viele E-Partizipationsprojekte, weil die Leute denken: Warum soll ich daran teilnehmen.

Beim Crowdfunding ist das Gute, dass man unmittelbar sieht, was mit dem eigenen Geld passiert. Es gibt ja immer einen Projektträger und es gibt ein klares, definiertes Projektziel. Es ist im Interesse der Projektträger die Projektziele weiter zu kommunizieren und die Umsetzung transparent zu machen. Das ist der Vorteil von Crowdfunding als E-Partizipationstool.

Welche Rolle sollte die Kommune denn deiner Meinung nach übernehmen? Ich habe hier aus der Literatur von Davies gefunden… er hat vier mögliche Wege vorgeschlagen. Eins ist Promoter, Curator, Facilitator und Platform. Das Promoter meint im Grunde, dass die Kommune als Hauptfundraiser auftritt, also selbst Spenden sammelt für gewisse Projekte. Das zweite, Curator, das wäre, dass die Kommune hauptsächlich dazu da ist, um Aufmerksamkeit für bestimmte Projekte zu erzeugen und durchaus das z.B. mit Matchfunding verknüpft. Das dritte wäre Facilitator. Da geht’s eigentlich eher um so eine Art Informationsbereitstellung oder Training von Leuten, die an Crowdfunding interessiert sind. Und das letzte, Platform, wäre halt, dass die Kommune eine eigene Plattform komplett betreibt.

Ich glaube die ersten drei Möglichkeiten sind die relevanten Sachen. Eine eigene Plattform braucht eine Kommune eigentlich nicht zu machen. Man sieht das an den in Deutschland existierenden Plattformen, dass die Kommunen eigentlich nicht in der Lage sind, die Plattform sinnvoll weiter zu entwickeln. Ich finde das Portal Crowdfunding-Berlin.com ganz gut, weil die einfach dort die Projekte vorstellen und helfen zur Reichweite beizutragen.

Wichtig ist, dass eine Stadt oder ein städtischer Akteur versuchen sollte, relativ neutral zu agieren und versuchen eher mit verschiedenen Plattformen zusammen zu arbeiten und verschiedene Projekte, Beratung und solche Sachen zu finanzieren. Oder wie die Stadt Berlin es gemacht hat, einen Crowdfunding-Wettbewerb voran zu bringen.

Es entstehen Plattformen wie Sand am Meer und ich glaube das bringt nicht so viel, eine eigene Plattform zu gründen. Man sollte mit den existierenden Plattformen zusammenarbeiten.

Als letzte Frage noch. Nochmal zurück zum ikosom, wie ihr eure eigene Rolle seht in der weiteren Etablierung von Crowdfunding oder in dem Fall auch Civic Crowdfunding.

Wir machen Marktberichte, forschen, wir beraten auch viele Projekte. Wir sorgen eigentlich dafür, dass dieses Ökosystem sich weiter entwickelt.

Photo by mamnaimie piotr

Auftakveranstaltung des Projekts „Kombischulung eKultur“

Im vergangenen Dezember fand die Auftakveranstaltung des Projekts „Kombischulung eKultur“ in Trägerschaft der LKJ Berlin statt. Das Projekt beinhaltet die Konzeptentwicklung und Durchführung einer barrierearmen, inklusiven, gender- und diversitysensiblen Kombischulung als Fortbildung für Fachkräfte und TutorInnen für Jugendliche zur Durchführung von Jugendbarcamps. Mit Abschluss des Projekts wird Ende 2015 ein Curriculum für eine innovative KombiSchulung zur Verfügung stehen, welches bundesweit zur Anwendung kommen kann.

ikosom ist Partner des Projekts und zusammen mit Mediale Pfade für die Entwicklung des Curriculums und der Erstellung zugehöriger OER-Materialien verantwortlich. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Die Dokumentation der Auftaktveranstaltung (zusammen mit der Denkwerkstatt „Partizipationskongress“ der Bundesvereinigung kulturelle Jugendbildung) ist online verfügbar. Dazu gehört auch die Aufzeichnung des Livestreams:

Vorbereitungen für ein Berliner Jugendportal

Im vergangenen Jahr wurde ikosom von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft des Landes Berlin mit der Prozessbegleitung und Konzeption der Eintwicklung eines Berliner Jugendportals beauftragt. Wir führten 22 persönliche und telefonische Interviews, werteten eine Jugendbefragung mit über 700 Jugendlichen aus allen Bezirken aus, nahmen an vielen Experten-Runden teil, verglichen über 80 Jugendportale in Deutschland und Europa sowie bündelten die Erkenntnisse aus zahlreichen einschlägigen Studien zur Jugendkommunikation.
wordle jugendportal

Kurzum: Wir bündelten die Ideen, Anregungen und kritischen Herausforderungen aus der Berliner Trägerlandschaft mit den Erfahrungen anderer Städte, den Erkenntnissen aus Studien und ermittelten daraus einen Möglichkeitskorridor für ein Berliner Jugendportal.

Zum neuen Jahr nun geht es an die Umsetzung durch die Senatsverwaltung und die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin und da gibt es einige News:

Zum Hintergrund des Berliner Jugendportals:

Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft beabsichtigt das Landesprogramm jugendnetz-berlin konzeptionell weiterzuentwickeln. Zukünftig soll die Beteiligung junger Menschen noch stärker im Vordergrund stehen. Eine zentrale Rolle wird dabei ein digitales Jugendportal einnehmen, welches sich an Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren richtet.
Das Thema ePartizipation wird bereits durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft verfolgt und unter anderem mit dem Jugenddemokratiefonds bearbeitet. Bislang konnten jedoch keine eigenen Anwendungserfahrungen gesammelt werden. Das Land Berlin steht – ähnlich wie andere Bundesländer –
vor der Herausforderung Ansätze der ePartizipation zu erproben und Jugendbeteiligung auch digital zu stärken.
Die Ziele des Jugendportals sind es, die Informationen und Angebote für junge Menschen in Berlin online darzustellen, für Jugendliche relevante Themen gemeinsam mit ihnen aufzubereiten und verschiedene Ansätze von ePartizipation zu erproben. Gute Ansätze sollen vernetzt und skaliert sowie die Sichtbarkeit guter Jugendarbeit in Berlin erhöht werden. Bundesweit gibt es bislang kein vergleichbares Projekt, welches Jugendinformation, die Arbeit einer Jugendredaktion und Online-Beteiligung auf dem aktuellen Stand der Technik zusammenführt.

Wir laden Sie zur Lektüre des Kurzkonzepts ein und stehen bei Fragen gerne zur Verfügung. Im nächsten Schritt werden die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft sowie die mit der Umsetzung beauftragte Jugend- und Familienstiftung potentielle Partner ansprechen und in die Diskussion des Konzepts einbinden.

Vorgestellt – Crowdfunding-Projekt “Die Bildung und das Netz”

Für Netzpiloten habe ich mir das Crowdfunding-Projekt „Die Bildung und das Netz“ genauer angesehen und mich mit dem Initiator Martin Lindner unterhalten.  Mittlerweile ist das unterste Crowdfunding-Ziel erreicht. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle! Das Projekt läuft noch gut eine Woche und die Möglichkeiten der Ausgestaltung in Richtung professionelle Hilfe bei Design und Satz sind fast grenzenlos!

Das Interview mit Martin Lindner können sich Interessierte auch hier im ikosom-Blog zu Gemüte ziehen:

Bildung und Lernen verändern sich gerade tiefgreifend, aber wie genau? Wir wissen es noch nicht recht, aber Martin Lindner möchte mit dem Crowdfunding-Projekt “Die Bildung und das Netz” untersuchen, welche Rolle die Digitalisierung dabei spielt und welche das Netz. Im Interview mit Kristin Narr erklärt Lindner, dass das Buch nicht für Fachleute und Insider bestimmt ist, sondern ein Sachbuch für alle werden soll, die sich Gedanken über Bildung machen. Continue reading „Vorgestellt – Crowdfunding-Projekt “Die Bildung und das Netz”“

uberMetrics DELTA meets Crowdsourcing

Dass die Beobachtung der Kommunikation im Netz zeitaufwendig sein kann, wissen die Nutzer von Monitoring Instrumenten nur zu gut. Um den persönlichen Aufwand zu verringern, haben die Anbieter von Social Media Measurement Instrumenten deshalb sinnvolle Dinge, wie lernende Algorithmen, die Viralitätsanalyse oder das Drag & Drop Reporting entwickelt. Diese „kleinen Helferlein“ sollen die Nutzer dabei unterstützen, den Arbeitsaufwand so gering wie möglich halten. 

Patrick Bunk – CEO uberMetrics

Dennoch stoßen automatische Hilfsmittel an ihre Grenzen, wenn Sentiment-Muster nachhaltig und individuell trainiert, wenn Erwähnungen konsistent mit ausgewählten Schlagworten versehen werden und irrelevante Treffer der Vergangenheit angehören sollen.

Der Social Media Monitoring Anbieter uberMetrics geht jetzt neue Wege und eröffnet seinen Nutzern die Möglichkeit, diese lästigen, aber notwendigen Aufgaben durch Crowdsourcing erledigen zu lassen.

Unser Kollege Patrick Widera sprach mit dem Gründer und Geschäftsführer von uberMetrics Patrick Bunk über die Beweggründe, Crowdsourcing in ihr Tool zu integrieren.

Patrick Widera: Ihr habt vor wenigen Wochen den Nutzern von uberMetrics angekündigt, die Relevanz der Suchagenten durch Crowdsourcing verbessern zu helfen. Was waren die Gründe für die Implementierung dieses neuen Features?

Patrick Bunk: Im Media Monitoring ist oft notwendig, sehr breite Themen, wie zum Beispiel Supply Chains oder Corporate Social Responsibility, zu beobachten. Die notwendigen Einschränkungen der Suchbegriffe fällt Anwendern teilweise schwer. Wir möchten deshalb unsere Anwendern anbieten, sich das aufwendige manuelle Nacharbeiten in der Bereinigung und Kategorisierung der Suchbegriffe abnehmen zu lassen. Dieser Prozess lässt sich häufig nicht automatisieren, da unsere menschliche Intelligenz in vielen Verständnisfragen selbst den besten Künstlichen Intelligenz-Systemen (immer noch) überlegen ist.

Patrick Widera: Wie wird die Crowdsourcing-Option von euren Nutzern angenommen? Welche Ziele möchtet ihr perspektivisch damit erreichen?

Patrick Bunk: Unsere Kunden reagieren sehr positiv darauf, weil dies einen Dauerschmerz im Einsatz von Media Monitoring Systemen für 90% der Nutzer adressiert und nachvollziehbar löst. Wenn ich 800,- € im Monat ausgebe, um mir in der Erstellung eines Pressespiegels 20 Stunden Arbeitszeit zu ersparen, dann gebe ich auch gerne 10-20 Prozent mehr aus, um die zehn Stunden manuelle Nacharbeitung zur Qualitätssicherung auszulagern. Dies war bisher nicht möglich bzw. für viele Kunden prohibitiv teuer.

Patrick Widera: Wie groß ist euer Crowdsourcing-Team und was kostet die Nutzung im Tool?

Patrick Bunk: Unser Crowdsourcing-Prozess wird von zur Zeit ca. 50.000 Nutzern unseres Partners Workhub unterstützt. Damit konnten wir bereits im Live-Betrieb Volumina von 60.000 Bewertungen am Tag mühelos erbringen. Wir haben diese natürlich auch gegen eigene Mitarbeiter im Vergleich laufen lassen und waren von der Qualität der Crowd sehr beeindruckt. Die Bewertung von einer Erwähnung (vorgenommen von drei unterschiedlichen Personen) kostet aktuell 0,05 € bzw. 50,- € für 1000 Erwähnungen.

 

Online-Petition sind kein wirksames politisches Instrument

Unterschriftensammlung waren früher viel viel Arbeit: Man musste das Informaterial vorbereiten, layouten und drucken, die Unterschriftenzettel drucken, den Infostand für die Innenstadt beim Ordnungsamt anmelden und letztlich stundenlang erklärend und überzeugend auf der Straße Unterschriften sammeln. Das macht man nicht mal ebenso und schon gar nicht alleine.

Das Aufkommen der Online-Petitionen hat das Unterschriftensammeln massiv vereinfacht: Auf eine Plattform gehen, Text eingeben, Ziel festlegen und kommunizieren. Es braucht immer noch einiges an Hirnschmalz für das Texten und ordentlich Kommunikationsarbeit, aber viele Zwischenschritte entfallen online. Und vor allem fällt es leichter, dass Unterstützer widerum ihre Freunde und Bekannte zum Mitmachen animieren können.

Wenn im Rahmen einer Online-Petition einige tausend oder zehntausend Unterschriften zusammenkommen, sollte man dies jedoch nicht politisch überbewerten. Das ist ein Signal, eine gebündelte Meinungsäußerung, aber noch lange kein repräsentatives Stimmungsbild.

Wie politisch ist eine Unterschrift bei einer Petition? Weder online noch offline lässt sich nachvollziehen, wieviel Auseinandersetzung mit dem Thema stattgefunden hat oder welche Informationen (nicht) wahrgenommen. Slacktivism oder Clicktivism wird solcher „fauler Aktivismus auch genannt. https://www.ikosom.de/2012/06/21/slacktivism-und-clicktivism-politische-beteiligung-mit-einem-klick/

Politisch wirksam ist eine Petition alleine in der Regel nicht. So einfach funktioniert unser politisches System nicht. Es gilt die politischen Entscheidungsträger zu überzeugen. Das kann dann funktionieren, wenn eine Petition in einen Mix aus Advocacy und Lobbyarbeit eingebettet ist. Hier können sie die notwendige Aufmerksamkeit schaffen um mehr zu bewegen.

Der Elektrische Reporter hat sich in der aktuellen Folge mit Online-Petitionen beschäftigt und ich konnte mit ein paar Einschätzungen beitragen:

OER-Whitepaper 2014 erschienen und in Berlin vorgestellt

Bild: Sebastian Horndasch/Wikimedia Deutschland (CC BY-SA 3.0)
Bild: Sebastian Horndasch/Wikimedia Deutschland (CC BY-SA 3.0)

Zwei Jahre ist es her als das erste Whitepaper zu Open Educational Resources (OER) an Schulen in Deutschland vom Internet & Gesellschaft Collaboratory erschien. Die Diskussionen und Debatten um OER, also Lehr- und Lernmaterialien, die kostenlos genutzt, weiterbearbeitet und frei weitergegeben werden können, rissen seither nicht ab – im Gegenteil, denn vor allem 2013 und 2014 wurden sie intensiver geführt denn je. Das zweite OER-Whitepaper erscheint nun als komplette Überarbeitung des ersten und bietet einen aktuellen Einstieg und Überblick für Betroffene, Interessierte und Entscheidungsträger auf insgesamt 77 Seiten. Die Autoren Jöran Muuß-Merholz und Felix Schaumburg, die bereits das erste Whitepaper verfassten, erstellten eine umfassende Bestandsaufnahme  zum Thema OER in Schulen mit Grundlagen, Verständnisse, Akteurinnen und Akteuren sowie dem aktuellen Entwicklungsstand.

Neben der Druckfassung in kleiner Auflage steht die 2014er Edition des OER-Whitepapers in verschiedenen anderen Formaten zur Verfügung: oer-whitepaper.collaboratory.de.

Grafische Aufbereitungen, teilweise aktualisierte Inhalte zum Whitepaper und vieles mehr zum Thema OER gibt es unter: www.open-educational-resources.de.

Auf der Veranstaltung “Europe goes OER – Welchen Weg geht Deutschland?” von Wikimedia Deutschland wurde die druckfrische 2014er Edition des Whitepapers vorgestellt. Der Abend nahm insgesamt eine Bestandsaufnahme zu OER in Deutschland und Europa vor. Denn neben Jöran Muuß-Merholz, der das Whitepaper vorstellte (Video seines Vortrags), war auch Professor Fred Mulder, UNESCO Chair für Open Educational Resources an der Open Universiteit Nederland, zu Gast. Mulder sprach über den Stand von OER in anderen europäischen Ländern und referierte über die Idee von Open Education im europäischen und weiteren internationalen Kontext (Mulders Präsentation & Video seines Vortrags).

Im internationalen Vergleich, so machte Mulder in der anschließenden Diskussion deutlich, nehme Deutschland eher eine “konservative Haltung” ein, die “es in Opposition zu OER gebraucht habe” (vgl. Blogartikel von Ingo Bless). Der Abend und die vielfältigen Entwicklungen zeigen letztlich, dass uns das Thema OER auch in den nächsten Jahren noch beschäftigen wird und auch sollte.

Weitere Eindrücke der Veranstaltung sind auf Wikimedia Commons zu finden. Auf dem Blog des Bildungsservers hat Ingo Bless einen ausführlichen Artikel verfasst. Außerdem hat Ole Wintermann einen Beitrag zur Veranstaltung und Stand der Dinge im Bereich OER geschrieben.

Wie beim ersten Whitepaper waren Jörg Eisfeld-Reschke und Kristin Narr von ikosom auch bei Entstehung der 2014er Edition beteiligt. Eisfeld-Reschke gehörte dem Reviewteam an und Narr leitete das gesamte Projekt.

Dieser Blogbeitrag ist zuerst im Blog des Internet & Gesellschaft Collaboratory e.V. erschienen und steht unter der Creative Commons Lizenz CC BY 3.0 DE

Crowdfunding-Artikel im Rahmen der „10 trends in open innovation“

Das Aluminportal Deutschland hat im Auftrag der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mit 10 innovations eine neue Webseite gelauncht, auf der in den kommenden Wochen 10 Trends zum Thema Open Innovation vorgestellt werden sollen.

Der erste Artikel ging vor rund zwei Wochen online und hat sich mit „Technology Hubs“ beschäftigt. Nun wurde auch der zweite, von uns verfasste, Beitrag veröffentlicht: Crowdfunding – What‘s in it for development aid?

In diesem Gastartikel beschäftigen wir uns mit dem Status Quo, den Chancen und Herausforderungen des Einsatzes von Crowdfunding in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit.

Dabei dreht sich in Kapitel 1 alles um die Geschichte des Crowdfundings, in Kapitel 2 erklären wir die unterschiedlichen Arten von Crowdfunding und fahren in Kapitel 3 mit einer Übersicht der unterschiedlichen Crowdfunding-Plattformen und deren Vorteile fort. Kapitel 4 widmet sich dem Potenzial von Crowdfunding, in Kapitel 5 geben wir dann konkrete Beispiele für den Einsatz von Crowdfunding im Bereich der Internationalen Entwicklungszusammenarbeit. In Kapitel 6 ziehen wir schließlich unser Fazit und weisen noch einmal auf die Vorteile, aber auch Herausforderungen von Crowdfunding für Organisationen im Umfeld der IZ hin.

Alle zehn Artikel werden zudem auch in einer Print-Version erscheinen. Bis dahin wünschen wir euch eine hoffentlich interessante Lektüre unseres Artikels „Crowdfunding – What‘s in it for development aid?“ und empfehlen euch zusätzlich das komplette Interview mit Khadi-Bag-Gründer Dave Balzer, das in unserem Gastbeitrag zitiert wird.

European Crowdinvesting – What are the next steps? Ideas for a European Crowdinvesting Share

For a long time, the European Crowdfunding Platforms were in a comfortable space:

  1. National regulators would scarcely consider Crowdinvesting an important topic, amidst the turmoil of the European Debt Crisis and the impending need to reign in the Banking Industry.
  2. Politicians of all parties would comment favorably on the innovative and creative approach to financing.
  3. National Crowdinvesting Platforms would seek their nice (both in terms of products and equity instrument) and would not be harmed much from other European competitors.
  4. The American platforms were busy building up their business model in the states, after the SEC finally allowed them to do any business in terms of Crowdinvesting at all.

Things have changed considerably. Continue reading „European Crowdinvesting – What are the next steps? Ideas for a European Crowdinvesting Share“

Interview zu Crowdfunding für gemeinnützige Organisationen

Crowdfunding ist mittlerweile ein vielbesprochenes Fundraising-Instrument. Kaum eine Fundraising-Bildungsveranstaltung vergeht, ohne dass ein Seminar oder Workshop das Thema in den Fokus stellt oder zumindest streift. In den vergangenen zwei Wochen erklärte ich die Chancen und Möglichkeiten unter anderem auf der Social Media Week, der kollekta und beim Bundeskongress Kommunikation der Diakonie.

In Workshops und Gesprächen sind die Fragen von Fundraisern und Nonprofit-Organisationen konstant gleich. Aus diesem Grund danke ich Kristin Vienco, dass wir huer das Interview veröffentlichen können, welches sie für Ihre Masterarbeit über Crowdfunding – Möglichkeiten und Grenzen für das Fundraising mit mir führte.

Kristin Vienco: Welche Kategorien von Crowdfunding kann man dabei unterscheiden?
Jörg Eisfeld-Reschke: Die eine international übergreifende Definition von Crowdfunding gibt es nicht. Es gibt unterschiedliche Praktiken, die in Deutschland ist relativ einheitlich. Das klassische Crowdfunding wird verstanden als das reward-based Crowdfunding, das mit Gegenleistungen arbeitet. International ist die Definition, die am weitesten verbreitet ist und die auch am weitesten anerkannt ist, jene aus dem Crowdfunding Industry Report. Die unterteilt Crowdfunding in vier verschiedene Ansätze: Erstens donation-based – das ist das, was wir hier als klassisches Spendensammeln bezeichnen würden. Zweitens reward-based, also das Arbeiten mit Gegenleistungen – das klassische Crowdfunding Konzept. Drittens lending-based, bei dem es um kreditähnliche Modelle geht. Viertens dann das equity-based Crowdfunding, was wir hier als Crowdinvesting bezeichnen würden. Das sind die vier maßgeblichen Ansätze im Crowdfunding, die alle auch mit unterschiedlichen Begriffen zum Teil abgetrennt werden, z.B. in Spendensammeln, klassisches Crowdfunding, Crowdlending und Crowdinvesting.

Welche grundsätzlichen Merkmale lassen sich denn für das Crowdfunding mit Gegenleistungen, also dem reward-based Crowdfunding, erkennen?
Im reward-based Crowdfunding, also das am meisten verbreitete Konzept in Deutschland, geht es hauptsächlich um Gegenleistungen, d.h. um Fundraising mit implementierter Gegenleistung. Weiterhin gibt es eine Zielsumme und einen Zielzeitraum und daran werden zwei Prinzipien angesetzt: das eine ist das Transparenz-Prinzip. Dieses stellt dar, welche Summe tatsächlich benötigt wird, um ein Projekt umzusetzen. Das ist dann die Zielsumme. Und das bedeutet, wenn diese Summe zusammenkommt, dann ist dieses Projekt realistisch umzusetzen. Wenn es mehr wird, kann umso mehr umgesetzt werden, aber das ist so das Versprechen. Und zweitens gibt es das Alles-oder-Nichts-Prinzip, d.h. nur wenn die Zielsumme im Zielzeitraum zusammenkommt, wird das Geld an das Projekt ausgezahlt, andernfalls geht es zurück an die Unterstützer. Das dient in gewisser Weise als Schutz für die Unterstützer, weil eben nur dann das Geld fließt, wenn das Versprechen, also das beschriebene Projekt, auch so umgesetzt werden kann mit den zustande gekommenen, finanziellen Mitteln. Das ist der klassische Crowdfunding-Ansatz und der Ansatz, den wir in Deutschland unter Crowdfunding finden und was die Plattformen hier aktuell anbieten und umsetzen. Continue reading „Interview zu Crowdfunding für gemeinnützige Organisationen“

Social Media in der Schule und das Problem mit dem Datenschutz

Ende Juli 2013 gab das Kultusministerium in Baden-Württemberg eine Handreichung heraus, nach der die Verwendung von sozialen Netzwerken für die dienstliche Verarbeitung personenbezogener Daten generell verboten ist.

Genauer umfasst das sowohl die Kommunikation der Lehrkräfte untereinander und zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern als auch das Speichern und Verarbeiten personenbezogener Daten.

Soziale Medien können allerdings weiterhin im Unterricht verwendet werden, um beispielsweise den kompetenten Umgang mit ihnen zu üben und die unterschiedlichen Funktionen der einzelnen Plattformen zu behandeln.

Eine Zusammenfassung der Handreichung ist auf der Website des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg zu finden. Leider lässt diese Meldung viele Punkte ungeklärt und einige Fragen offen. Aber der Reihe nach.

 Was erreicht werden sollte: Sicherheit

Das Kultusministerium in Baden-Württemberg machte deutlich, dass es nicht um das Verbieten von Sozialen Medien generell gehe, vielmehr beziehe man sich auf das geltende Landesdatenschutzgesetz. Um etwaigen Unsicherheiten bei der Kommunikation zwischen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern entgegenzutreten, wurde die Handreichung im Sinn von Leitlinien erarbeitet. Es gehe nicht darum, bestimmte Dinge unter Strafe verbieten zu wollen, sondern handele sich um einen Hinweis auf die aktuell bestehende datenschutzrechtliche Situation, so Kultusminister Andreas Stoch im Interview mit dem SWR.

Datenschutzrechtlich sind Social Media-Angebote nicht erst seit gestern in der Diskussion, vor allem, wenn es um deren pädagogischen Einsatz geht. Die Speicherung und Weiterverbreitung personenbezogener Daten ist oftmals undurchsichtig und problematisch, da die Nutzerinnen und Nutzer kaum bis gar keinen Einfluss nehmen können. Und ja, das stellt durchaus ein Problem dar. Das wird in diesen Tagen klar, in denen uns immer deutlicher vor Augen geführt wird, welchen Einfluss und welche Macht Social Media haben.

Das Dilemma ergibt sich aus der alltäglichen Praxis. Facebook ist beispielsweise für viele Schülerinnen und Schüler die Informations- und Kommunikationsplattform. Lehrkräfte stehen daher oft vor der Herausforderung, dass sie diese praktischen Zugänge nutzen wollen oder auch selbst das Bedürfnis haben, sich neuer Kommunikationswege zu bedienen. Letztlich sind es oft ganz praktische Überlegungen, die Lehrerinnen und Lehrer dazu bewegen, auch via Social Media mit den Jugendlichen in Kontakt zu bleiben, gemeinsame Vorhaben zu planen und Diskussionen durchzuführen.

Die Schülerinnen und Schüler tatsächlich zu erreichen und in einer ihnen bekannten Umgebung anzusprechen, ist oft ein ausschlaggebender Punkt. Zudem können neue Formen und Lernumgebungen gemeinsam erprobt werden.

Hier eine Regelung zu finden, ist eigentlich eine logische Konsequenz. Aber stellt eine Handreichung, wie die aus Baden-Württemberg, eine angemessene und sinnvolle Lösung dar? Und wenn die Kommunikation über einige Kanäle nun unzulässig ist, wo bleiben dann die Alternativen?

 Was erreicht wurde: Unsicherheit

Nach den Meldungen aus Baden-Württemberg geben auch andere Länder ähnliche Vorhaben bekannt: Schleswig-Holstein und Bayern haben bereits vergleichbare Lösungen. Andere geben zu verstehen, dass die Nutzung von Facebook und Co. nicht untersagt, aber auch nicht empfohlen wird (s. auch Handelsblatt).

Die Vermutung liegt nahe, dass solche Handreichungen nicht etwa Klarheit in den komplizierten Sachverhalt bringt, sondern mehr Unsicherheit und Verwirrung schaffen. Lehrkräften in ihrer Kommunikation mit Schülerinnen und Schülern bestimmte Wege zu verbauen und andere zuzulassen, ist vor dem Hintergrund dynamischer Kommunikationsformen ein schwieriges Unterfangen. Sich auf bereits bekannte Wege, beispielsweise die Kommunikation per E-Mail zu berufen, hemmt die Beteiligten und geht an den üblichen Kommunikationswegen der Schülerinnen und Schüler vorbei.

Lehrkräfte sollten vielmehr beim Einsatz digitaler Medien in der eigenen Unterrichtspraxis unterstützt und bestärkt werden, neue Lernformen auszuprobieren und unbekannte Lernumgebungen gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern zu erkunden – Social Media bieten dafür zahlreiche Möglichkeiten. Mit ihrer Hilfe können offene und partizipative Lernumgebungen geschaffen werden.

Die rechtlichen Schwierigkeiten dürfen nicht dazu führen, dass Social Media gänzlich außen vor gelassen werden. Vielmehr müssen die Sicherheitsfragen in den Blick genommen und den Schülerinnen und Schülern bei all der Begeisterung eine kritische, reflektierte Haltung und kompetenter Umgang nahegelegt werden. Das gilt insbesondere für personenbezogene Daten und die aktuelle datenschutzrechtliche Situation.

Kann daher die Lösung wirklich darin bestehen, einige dieser Wege einfach zu versperren? Weder werden Alternativen angeboten, noch gibt es Unterstützung: Lehrkräfte, die digitale Medien distanziert betrachten oder sie ablehnen, werden sich bestätigt fühlen, jene, die bereits erfolgreich damit arbeiten, gehemmt. Die Probierfelder, die wir im Kontext digitaler Medien dringend brauchen, werden durch solche Festsetzungen ausgebremst.

 

Der Artikel von Kristin Narr wurde zuerst auf Carta veröffentlicht und steht unter einer Creative Commons Namensnennung – 3.0 Deutschland Lizenz. http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/

 

Facebook in Beteiligungsprozessen – wie ein neues Jugendhaus online geplant wurde

In Biberach, einer Kreisstadt in Oberschwaben mit rund 32.000 Einwohner, fand dieses Jahr etwas Außergewöhnliches statt: Jugendliche planten gemeinsam mit der Stadt das neue Jugendhaus. Ihre Wünsche und Entscheidungen, wie das Jugendhaus aussehen soll, diskutierten die Jugendlichen in einer Facebook-Gruppe.

Continue reading „Facebook in Beteiligungsprozessen – wie ein neues Jugendhaus online geplant wurde“

„Europa ist meine Zukunft, wenn…“ Der französische Premierminister Jean-Marc Ayrault bedankt sich bei der Jugend für ihre Vorschläge

Das Deutsch-Französische Jugendwerk hat das ePartizipations-Projekt „Europa ist meine Zukunft, wenn…“  mit Unterstützung von ikosom durchgeführt. Das Projekt erreichte am 5. Juli 2013 in der Maison de la Mutualité in Paris mit der Übergabe des Abschlussdokuments
„Appell der deutschen und französischen Jugend an die Politik” seinen Höhepunkt .

Appell_Uebergabe_MG_0551  „Appell der deutschen und französischen Jugend an die Politik”
Das Dokument wurde im Rahmen des Festakts zu 50 Jahren DFJW offiziell von zwei jugendlichen ProjektteilnehmerInnen an die Jugendministerinnen von Deutschland und Frankreich, Dr. Kristina Schröder und Valérie Fourneyron, überreicht. Der Appell weckte in der Politik so viel Interesse, dass am Tag der Feierlichkeiten auch VertreterInnen anderer Ministerien der deutschen und französischen Regierungen an der Übergabe teilnahmen.

Am selben Tag, kurz nach der Überreichung, wurde dem Appell in der Rede zu Ehren des 50-jährigen Bestehens des Deutsch-Französischen Jugendwerks des französischen Premierministers eine zentrale Rolle eingeräumt. Die Veranstaltung fand im Hôtel de Matigon statt, dem Amtssitz des französischen Premierministers. Jean-Marc Ayrault bedankte sich in seiner Rede bei den Jugendlichen, die an dem Projekt „Europa ist meine Zukunft, wenn…“ teilgenommen haben, für ihre Vorschläge.

Dabei betonte er die Bedeutung des politischen Engagements der Jugendlichen: „Wir brauchen euch, die neue Generation. Wir brauchen euch, um die deutsch-französische Freundschaft zu leben und unserer gemeinsamen Geschichte neue Kapitel hinzuzufügen.“ (original: „Nous avons en effet besoin de vous, la nouvelle génération. Nous avons besoin de vous pour faire vivre l’amitié franco-allemande et ajouter de nouveaux chapitres à notre histoire commune.“)

Für die Frankophilen, hier der Link zur kompletten Rede des Premierministers

Allgemeine Information zum ePartizipations-Projekt:

Mit „Europa ist unsere Zukunft, wenn…” führte das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) in Zusammenarbeit mit ikosom das erste grenzübergreifende, mehrsprachige ePartizipations-Projekt in Europa durch, welches sich gezielt an Jugendliche und junge Erwachsene richtete.

Das Projekt sollte sichtbar machen, was sich junge Deutsche, junge Franzosen und junge Europäer im Alter zwischen 13 und 30 Jahren heute für ihre Zukunft in Europa wünschen, indem ihnen eine Plattform geboten wurde, auf der sie diese Wünsche und Forderungen ausdrücken und sich darüber mit anderen Teilnehmern austauschen konnten. Abschließendes Ergebnisziel des Projektes war es, eine Sammlung von Forderungen und Handlungsvorschlägen der Jugendlichen an die Politik zu überreichen.

Das ePartizipations-Projekt gliederte sich in zwei Hauptelemente: einen Videowettbewerb und eine aus drei Phasen bestehende Online-Konsultation. Alle Inhalte der Projekt-Website waren in deutscher und französischer Sprache verfügbar.

Mehr Informationen über das Projekt auf der Ergebnisseite:

http://50jahre.dfjw.org/epartizipation

In den kommenden Wochen werden wir weitere Artikel zum Konzeptionsprozess, den verschiedenen Schritten und Phasen der Projektentwicklung auf unserem Blog veröffentlichen.

Stay tuned!

Start des DFJW-Blogprojekts „Junge Wahlbeobachter“ in Kooperation mit ikosom

Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) veranstaltet in Kooperation mit ikosom das Blogprojekt „Junge Wahlbeobachter“ / << Jeunes observateurs en campagne >>. Im Zeitraum von Mitte Juli bis Ende September 2013 berichten zehn junge Menschen aus Deutschland und Frankreich über ihre Ansichten, Eindrücke und Perspektiven auf die Bundestagswahl 2013. Der Auftaktworkshop fand Mitte Juli in Berlin statt. Die Jugendlichen lernten einander kennen, sprachen über Themen, die sie im Zusammenhang mit der Bundestagswahl interessieren und erprobten das Bloggen mit verschiedenen Formaten.

Im Teamvideo erklären die Jugendlichen selbst, was hinter dem Projekt steckt und was sie vorhaben.

 

Screenshot III - Junge WahlbeobachterDas Herzstück des Projekts bildet der zweisprachige Blog www.junge-wahlbeobachter.de als Ort für Diskussionen und Austausch. Jede Woche veröffentlichen die Jugendlichen dort Artikel zu Themen, über die sie im Zusammenhang mit der Bundestagswahl berichten und in den Austausch treten möchten. In regelmäßigen Online-Redaktionssitzungen werden die bisherigen Beiträge besprochen und neue geplant.

 

 

Der Blog wächst und gedeiht

Viele spannende Beiträge sind bereits entstanden. Sie beschäftigen sich mit den politischen Systemen in Deutschland und Frankreich, mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden, stellen die Wahlen in Deutschland in einen gesamteuropäischen Zusammenhang und nehmen konkrete Jugendthemen in den Blick.

Coline beschäftigt sich mit „Campagne d’été“ – „Sommerwahlen“, die in Frankreich undenkbar wären.

Sie stellt fest: „En France, l’été, on est en vacances. Les politiciens ne sont pas là, ils sont partis aux quatre coins du pays. La presse quotidienne réduit ses pages, nous parle de faits divers ou de conseils pour bien dormir les nuits de canicule. D’où ma surprise de constater que les élections en Allemagne se tiennent en Septembre. La campagne électorale a donc lieu… en été ?!“

Deutsche Übersetzung: Frankreich ist im Sommer im Urlaub. Politiker sind am Strand, in der Presse wurden nur Artikel über Reise und Kultur veröffentlicht. Deswegen bin ich absolut überrascht, dass die deutsche Wahl im September stattfindet: soll das etwa heißen, dass der Wahlkampf im … Sommer ausgetragen wird?

Und Julia fragt sich in ihrem Blogbeitrag „Strategisch wählen – aber wie?“, wie man am besten wählen soll und stellt verschiedene Optionen vor: „Die Auswahl an Parteien und Kandidaten ist allemal groß genug. Das ist genau mein Problem. Deins auch? Ich frage mich, WIE ich wählen soll, damit am Ende auch etwas Anständiges dabei herumkommt.

Schauen Sie vorbei und erzählen Sie es weiter!

Schauen Sie doch einmal selbst vorbei und hinterlassen Sie ihren Eindruck als Kommentare auf dem Blog! Die Jugendlichen sind auf Ihre Meinungen sehr gespannt: www.junge-wahlbeobachter.de

From SmartPhone to SmartDrone

Smartphones sind nicht viel schlauer als Handys – echte mobile Technologie hat mehr mit Drohnen zu tun als uns vielleicht lieb ist. Was wir deshalb gründen sollten: Ein ThinkTank für smarte, mobile Technologie die nichts mit dem Handy zu tun hat.

Ich finde es fast schon bedrückend, dass alle Welt das kleine, batterie-getriebene Etwas in unseren Händen „smartphone“ nennt, nur weil es Internet, GPS und Foto hat. Es ist nicht viel smarter als die klobigen Telefone der ersten Handy-Generation, denn es klebt nach wie vor an der Hand oder steckt in der Hosentasche. Was ist smart daran, wenn ein von Ladekabeln und Funkmasten abhängiges Plastik-Chip-Metall-Ensemble lediglich mehr und mehr Funktionen akkumuliert und jeder Journalist das als Durchbruch „mobiler“ Technologie zelebriert?

Der Durchbruch mobiler Technologie wird dann kommen, wenn nicht jeder ein „iPhone“ mit sich herumträgt, sondern eine „iDrone“ – eine personalisierte, nicht hackbare Drohne, die einige Hundert Meter über einem schwebt. Kein Nokia Smartphone, sondern eine „Nokia Smartdrone“. Kein „Samsung Galaxy“ in der Jacke, sondern ein „Samsung Full Galaxy“ in der Luft.

flickrdrone

Für viele mag schon die Überlegung daran gruselig erscheinen: den blauen Sommerhimmel voll mit dem Gewirr von quadromotorigen fliegenden Einheiten. Schlimmer als „Chemtrails“ und alle Überwachungskameras der Welt. Aber wie ein sehr spannender Artikel namens „Drones: Not just for Killing anymore“ auf Salon.com beschreibt, gibt es schon jetzt viele, die aktiv über die  zivile Nutzung von Drohnen nachdenken:

 “The systems have evolved to the point where what used to seem like an RC toy can now be used as a tool for a variety of applications such as taking pictures of your child’s birthday party, monitoring the health of plant life at a community park or delivering a ring at a wedding.”

Das kann man noch weiterdenken. Man stelle sich vor, die eigene „Smartdrone“ könnte schnell zur Post fliegen und einen Brief abholen. Oder zum Supermarkt um etwas Milch zu holen. Oder könnte beim Autofahren schauen, wie sich der Verkehr voraus entwickelt und dann schlau das Auto steuern.

Der technische Durchbruch kommt dann, wenn die eigene Smartdrone mit sozialer Technologie ausgestattet wird, sich kombinieren kann mit anderen Smartdrones und selbständig senden. Man kann sich vorstellen, wie Konzertaufnahmen werden, wenn Hunderte von Drohnen gleichzeitig streamen. Oder wie man bei menschlichen und natürlichen Katastrophen die Smartdrones zur Aufklärung einsetzt.

Natürlich gibt es auch jede Menge offener Fragen. Wie geht man mit dem Schutz der Privatsphäre um, wenn jeder einem eine Drohne vor das Fenster setzen kann:

According to a woman there, a “stranger set an aerial drone into flight over [her] yard … the man insisted that it is legal for him to fly an aerial drone over our yard and adjacent to our windows. He noted that the drone has a camera, which transmits images he viewed through a set of glasses. He purported to be doing ‘research.’”

Der Einsatz von Drohnen ist keine rein militärische Frage. Die Debatte darum wird ja im Augenblick gerade vor allem im Hinblick auf das Töten von Menschen geführt – und das ist richtig, denn wenn man die militärische Anwendung und deren zivile Konsequenzen anschaut, dann möchte einem oft das Kotzen kommen. Am eindrucksvollsten hat das wohl das Daten-Visualisierungsprojekt „Out of Sight – out of Mind“ gezeigt.

dronestrike

Aber es hilft nichts, allein die militärische Komponente zu thematisieren, ohne die zivile Komponente zu analysieren. Carsten Sinns in seinem recht mutigen Blogpost diskutiert zum Beispiel, warum er im Zweifelsfall doch für den Einsatz von Drohnen im Krieg wäre. Er wirft die Frage auf, ob nicht doch militärische Überlegungen zugunsten dem Einsatz der Drohne überzeugen könnten. Aber die Frage ist viel weitgehender: wie können wir eigentlich als Gesellschaft die Vorteile und Nachteile echter, persönlicher, im wahrsten Sinne des Wortes „mobiler“ Technologie diskutieren, wenn wir Drohnen nur als Killerroboter wahrnehmen?

Meines Erachtens benötigen wir dazu einen ThinkTank, der über Technologie „Beyond mobile“ und ihren Einfluss auf die digitale Gesellschaft nachdenkt. Ich fand es erstaunlich, wie wenig bei der letzten re:publica die vier oder fünf Drohnen über dem Kopf der Versammelten eine Debatte auslösten, zumindest wesentlich weniger als das Herumtragen einer gefakten GoogleGlass-Brille. Es spricht viel dafür, dass die digitale Gesellschaft ihre mobile Technologie nicht versteht.

In spätestens einer Legislaturperiode werden wir uns intensiv damit beschäftigen müssen, was Technologie bedeutet, wenn man „mobil“ bis zum Ende konsequent durchdenkt. Es wäre Zeit, schon jetzt damit anzufangen.

Jugend Internet Governance Forum 2013

In Vorbereitung auf das deutsche Internet Governance Forum, eine nationale Initiative des UN Internet Governance Forums, fand am vergangenen Samstag in Berlin die Jugendsektion Jugend Internet Governance Forum statt.

Jugend Internet Governance ForumUngefähr 20 Jugendliche aus verschiedenen Städten in Deutschland nahmen an dem Forum teil, um sich zusammen mit geladenen Experten aus der Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft über netzpolitische Themen auszutauschen.

Der verantwortungsvolle Umgang mit dem Internet, Zensur in Netz, Anonymität im Netz und Netzneutralität standen im Kern der Diskussionen und Debatten. Anschließend haben die TeilnehmerInnen die Möglichkeit genutzt, eigene Anregungen zum Thema Netzpolitik zu verfassen. Diese werden am Montag von drei freiwilligen TeilnemerInnen im Rahmen des Internet Governance Forum vorgetragen. Durch eine Podiumsdiskussion wird ein offenes Gespräch zwischen den Jugendlichen und der Politik zum Thema Netzpolitik ermöglicht.

Kinderbeteiligung im Netz – Chancen und Herausforderungen

Ist von ePartizipation bei „Nicht-Erwachsenen“ die Rede, findet sie sich fast ausschließlich in Bezug auf Jugendliche als Zielgruppe wieder. Die jugendlichen Teilnehmenden von ePartizipations-Projekten haben zu großen Teilen bereits das Internet in ihre Lebenswelt integriert und Erfahrungen gemacht. Die Debatte vernachlässigt bisher Kinder als Zielgruppe. Zur Entwicklung einer Partizipationskultur und um sich gesellschaftliche Beteiligung früh und selbstverständlich anzueignen, sollten Kinder stärker in den Fokus von Online-Partizipationsmöglichkeiten genommen werden.

Beteiligungsformen und -möglichkeiten von Kindern, beispielsweise Grundschulkindern, die gerade erst beginnen, digitale Medien zu entdecken, finden sich in den Auseinandersetzungen über netzbasierte Beteiligung kaum wieder. Demgegenüber steht die tatsächliche Nutzung digitaler Medien durch jüngere Kinder. Sie bewegen sich zunehmend vielfältig und selbstverständlich im Internet. Die Standarduntersuchung KIM des medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest stellte bei jeder Erhebung eine erneute Steigerung der Internetnutzung im Alter zwischen 6 und 10 Jahren fest. Ihre Aktivitäten gehen oftmals über die Spieleangebote für Kinder hinaus. Sie suchen im Internet Informationen und Angebote, die ihre Lebenswelt und Interessen betreffen. Besonders eine Erhöhung in der Nutzung sozialer Medien und kommunikativer Aktivitäten konnte in den letzten Jahren festgestellt werden. Die Veröffentlichung der Ergebnisse der KIM 2012 im April 2013 (www.mpfs.de) wird das nochmals verdeutlichen.

Das Interesse an Internetangeboten, die soziale und kommunikative Komponenten kindgerecht einbinden, lässt sich durch das zunehmende Bedürfnis von Heranwachsenden erklären, sich Gleichaltrigen zuzuwenden und mit ihnen in den Austausch zu treten. Vor allem digitale Medien bieten einen idealen Nährboden zur Selbstdarstellung, Selbstwirksamkeit und der Herausbildung sozialer Kompetenzen.

Das Internet bietet Kindern geeignete Möglichkeiten, um sie frühzeitig an Partizipationsverfahren heranzuführen.

Der erste Schritt zur Online-Beteiligung und die Bereitschaft zur Teilhabe sind im Grunde genommen durch die Kinder selbst bereits gemacht: sie haben gegenüber digitaler Medien eine  grundsätzlich positive Einstellung und sind durch ihre kindliche Neugierde offen für neue Dinge. Sie orientieren sich immer stärker an Gleichaltrigen und suchen verstärkt nach Austauschmöglichkeiten. Kindern eine Mitsprache und Anlässe zum Mitgestalten zu gewähren, die Wirkungen erzeugen und Veränderungsprozesse nach sich ziehen, sind vor diesem Hintergrund fast schon eine logische Konsequenz.

Kai Hanke, Medienreferent des Deutschen Kinderhilfswerkes, ist der Meinung, dass es „keine Frage des Alters ist, wann ein Kind Beteiligungsmöglichkeiten geboten bekommen sollte“. Vielmehr, so Hanke, ist „Beteiligung immer auch altersabhängig, weil sie sich nach dem Grad der kognitiven und sozialen Entwicklung eines Kindes richten sollte“. Das Internet bietet auch für jüngere Kinder hervorragende Voraussetzungen für Beteiligungsverfahren und hat die Möglichkeit, ihnen schon frühzeitig Partizipationskompetenzen zu vermitteln. Die Gründe, die Hanke anführt, sind einleuchtend: „Zum einen kann man dadurch leichter Angebote für kindliche Zielgruppen entwickeln, die diese wirklich interessieren und die den Kindern auch Spaß machen. Zum anderen ist frühe Beteiligung wichtig, um Kinder in ihrem Selbstwert zu bestärken und ihre Kompetenzen zur Mitgestaltung ihrer Lebenswelt zu fördern“.

Kinder wollen sich beteiligen – Drei Beispiele aus der Praxis

Viele Internetseiten für Kinder bieten bereits Möglichkeiten, sich einzubringen: Kinder können sich registrieren und eigene Kommentare oder Artikel verfassen. Bislang gibt es allerdings wenige Seiten, die darüber hinaus ihren jungen Userinnen und Usern Partizipationsverfahren anbieten und sie in die Aus- und Mitgestaltung konsequent einbinden.

www.knipsclub.de
www.knipsclub.de 

Der knipsclub, eine Fotocommunity für Kinder von 8 bis 12 Jahren, ist eines dieser wenigen Angebote. Er wurde vom JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis entwickelt und seither pädagogisch betreut. In der geschlossenen Plattform können die Kinder eigene Fotos hochladen und mit anderen Mitgliedern teilen. Mit kurzen Videobeiträgen und Mitmachangeboten werden Informationen über Datenschutz und sichere Kommunikation vermittelt.

„Fotografie ist ein Medium, das Kinder schon in frühen Jahren nutzen und lieben, denn über Fotos können sie ihre Sicht auf die Welt zeigen“, so Kati Struckmeyer vom JFF. Die Community nutzt diese Begeisterung und bietet darüber hinaus aktive Beteiligung und Austauschmöglichkeiten. Struckmeyer betont: „Im Knipsclub gibt es die Möglichkeit, in einem sicheren Rahmen Fotos hochzuladen. Sicher heißt hier, dass die Fotos vor der Veröffentlichung erst von der Redaktion geprüft werden und nur für Community-Mitglieder einsehbar sind. Außerdem werden die Kinder vor dem Upload über das Urheberrecht und das Recht am eigenen Bild informiert.“

www.kindersache.de
www.kindersache.de

Das Deutsche Kinderhilfswerk bietet mit seinen Internetseiten Kindersache und Juki ebenfalls Online-Beteiligungsmöglichkeiten, die über das Kommentieren und Verfassen von Artikeln hinausgehen. Bei Kindersache finden Kinder, neben Informationen über Rechte von Kindern und Wettbewerbe, auch einen kindgerechten, moderierten Chat. Außerdem haben sie durch das Verfassen eigener Beiträge und dem Veröffentlichen eigener Geschichten die Möglichkeit, ein Teil der Redaktion zu werden. Juki (ehemals Clipklapp) ist eine Videocommunity, die auch für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren gedacht ist. Ebenfalls als geschlossene und pädagogisch betreute Plattform können sich Kinder auf Juki altersgerechte Videos angehen und eigene hochladen.

www.juki.de
www.juki.de

Kai Hanke betreut diese Angebote und meint, „mit den Onlineangeboten des Deutschen Kinderhilfswerkes versuchen wir zu gewährleisten, dass diese noch viel mehr Beteiligung von Kindern ermöglichen.“ Die Beteiligung geschieht beispielsweise bei der Gestaltung von Angeboten, in die Kinder mit einbezogen und nach ihren Wünschen und Bedürfnissen gefragt werden. Neben dem Schreiben von Artikeln und Kommentaren können die eigene Video- und Audiobeiträge hochladen, mit denen sie sich selbst und ihren Wünschen und Vorstellungen Ausdruck verleihen.

Die Beispiele zeigen jungen Surfanfängern aktivierende Wege auf, um sich altersgerecht in einem überschaubaren und sicheren Raum zu beteiligen. Sie lernen mit Hilfe der pädagogischen Betreuung verschiedene Beteiligungsformen kennen, um sich eine Stimme für Themen, die sie interessieren, zu verschaffen. Die partizipativen Angebote orientieren sich dabei an denen für ältere Kinder und Erwachsene, sind allerdings auf die Interessen und Fähigkeiten der Kinder zugeschnitten. Vor allem Instrumente und Formate, die einen lebensweltlichen – weniger einen politischen – Bezug herstellen und die Kinder zum eigenen Produzieren und Veröffentlichen von Beiträgen anhalten, sind ein wichtiger Bestandteil der Angebote.

Herausforderungen zwischen Fähigkeiten, Jugendschutz und Aufwand

Generell stellen sich Anbietern von Internetangeboten für jüngere Kinder besondere Herausforderungen, die in erster Linie eine genaue Kenntnis ihrer Zielgruppe erfordert. Formate, die partizipative Elemente einsetzen, betrifft das ganz besonders. Das Bewusstsein, dass ihre Userinnen und User, ihre Lese- und Schreibkompetenz sowie kognitive Fähigkeiten und soziale Kompetenz gerade ausbilden und sich je nach Entwicklungsstand noch verstärkt unterscheiden, ist eine nennenswerte Herausforderung. Beispielsweise muss sich ein Kind, das seine ersten Surferfahrungen macht, in diesen Umgebungen erst zurecht finden und benötigt eine andere Zuwendung als eines, das bereits viel und vielfältig das Internet erkundet hat. Für ePartizipationsverfahren bedeutet das eine Öffnung in Richtung der kindlichen Wahrnehmung und die Bereitschaft, auf die individuellen Fähigkeiten und Wünsche einzugehen und diese ernst zu nehmen.

Auch seitens des Jugendschutzes gibt es Herausforderungen, die es erfordern, aber auch befördern, diese Angebote auf eine sichere und geschlossene Umgebung einzugrenzen. Das kindgerechte Ausprobieren steht hierbei im Mittelpunkt. Die ersten Gehversuche, sich mit Hilfe von ePartizipationsverfahren Ausdruck zu verschaffen, stellen einen Lernprozess dar, der Rückschläge und Hindernisse beinhalten kann. Der geschützte Raum ist daher nicht als Begrenzung im negativen Sinne, sondern vielmehr als Übungsort zu verstehen, der auf die Bedürfnisse des Kindes eingestellt ist.

Die größte Herausforderung, die auch als Hemmnis beschrieben werden kann, ist der Umstand, dass diese Angebote sehr teuer in der Unterhaltung sind. Da der persönliche Kontakt und die Beziehungspflege im Mittelpunkt stehen, ist ein großer personeller Aufwand nötig.

Kati Struckmeyer spricht aus Erfahrung: „Redaktionelle Inhalte müssen eingestellt und aktualisiert werden, Fotos geprüft, Kommentare gegengelesen, Mitglieder freigeschaltet werden. Außerdem setzen wir stark auf den persönlichen Kontakt zu den Kindern. Das heißt, dass ich das Kind, das versucht hat, ein Foto von der Barbie-Homepage als sein eigenes hochzuladen, auch anschreibe, dass das aufgrund des Urheberrechts nicht geht. Der Lerneffekt für die Kinder ist so garantiert, aber es kostet von unserer Seite aus viel Zeit und Budget.”

Die Kenntnisse über die altersabhängigen und individuellen Fähigkeiten der Kinder, die Aspekte des Jugendschutzes und die Herausforderung des Aufwandes stellen gewissermaßen auch Gelingensfaktoren im Zusammenhang mit erfolgreichen ePartizipationsverfahren dar. Dabei steht im Mittelpunkt, die Kinder an Partizipation heranzuführen und ihnen Wege zu eröffnen, sich mit der Unterstützung von Erwachsenen für ihre eigenen Interessen und Ziele einzusetzen.

Zusammenfassung – Mehr ePartizipations-Angebote für Kinder!

Je früher Kinder erkennen, dass sie durch ihr Handeln Veränderungen herbeiführen können, desto besser. Sie müssen dabei unterstützt und ihnen müssen geeignete Wege aufgezeigt werden. Das gilt sowohl online als auch offline.

Auch im Zusammenhang der frühzeitigen Entwicklung einer Partizipationskultur bleibt eine der wichtigsten Notwendigkeiten, weiterhin verstärkt digitale Medien in den Alltag kinderbetreuender und -begleitender Einrichtungen pädagogisch zu integrieren.

Bezogen auf ePartizipationsverfahren sind die Herausforderungen groß, aber die Investition lohnt sich. Die Praxisbeispiele zeigen, dass das Wahr- und Ernstnehmen von Kindern einen besonderen Stellenwert einnimmt. Die Mitwirkungsmöglichkeiten der Projekte erzeugen unmittelbare Wirkungen.

Im Verhältnis zu Beteiligungsverfahren für Jugendliche und Erwachsene sind es kleine Projekte, Bereiche und Themen, dennoch werden dadurch erste Gehversuche unternommen. Den Mut für mehr ePartizipation von Kindern müssen die Erwachsenen aufbringen.

 

Dieser Bericht ist für das Projekt youthpart angefertigt worden und wurde zuerst im Rahmen des Dialog Internet veröffentlicht. Dieses Werk bzw. dieser Inhalt von Kristin Narr (ikosom) steht unter einer Creative Commons Namensnennung – Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz. http://creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/de/

Wikipedia, Unternehmen und PR

Am Dienstag vergangener Woche veranstaltete ikosom im RallyPad eine Veranstaltung unter dem Titel „Wikipedia, Unternehmen und PR“. Die Wikipedia ist vermutlich das bekannteste Crowdsourcing-Projekt. Wer sich schon mal daran versucht hat umfassende Änderungen an Beiträgen vorzunehmen oder einen neuen Artikel anzulegen, der wird rasch merken, dass die Community eine Reihe von Leitlinien und Regeln zur Qualitätssicherung entwickelt hat.

Unternehmen und PR

Für Unternehmen ist Wikipedia ein relevanter Ort zur Sicherung der Unternehmensreputation. Ihr Ziel ist es, dass nach Informationssuchende dort aktuelle und relevante Informationen finden – Kritik eher weniger. Doch die Wikipedia ist kein Instrument der Unternehmens-PR, das haben auch schon einige größere Konzerne erleben müssen. Mitunter beauftragen sie Agenturen zur Verbesserung der einschlägigen Beiträge oder nehmen die Änderungen selbst vor. Auch steht es ihnen offen einen verifizierten Unternehmens-Account zu einzusetzen und damit das eigene Vorgehen transparent zu gestalten.

Kürzlich wurde eine Befragung in der deutschsprachigen Wikipedia-Community zur Frage des Umgangs mit bezahlten Schreibern durchgeführt. 43 von 281 Teilnehmenden sind dagegen, dass Unternehmen an der Wikipedia mitarbeiten. Sie sollten maximal Hinweise auf Diskussionsseiten geben. 157 Personen sagten hingegen, dass Unternehmen uneingeschränkt mitarbeiten dürfen – nur der Inhalt zähle. Ein Verbot bezahlten Schreibens wäre ohnehin nicht durchsetzbar. Die Diskussion machte jedoch deutlich, dass verschiedenste Ängste rund um das Themenfeld bezahlte Schreiber (u.a. Motivations- und Qualitätsfrage) zu berücksichtigen sind.u

Die Wikipedia-Community selbst ist an der Klärung des Umgangs mit bezahltem Schreiben ebenfalls sehr interessiert. Zuletzt wurde eigens ein Community-Projekt dazu gestartet. Der Projektleiter Dirk Franke nahm ebenfalls an der Veranstaltung teil. Über weitere Veranstaltungen zur Vertiefung der Diskussion wird zu gegebenen Zeitpunkt auf der Projektseite informiert.

Das Freiwilligen-Phänomen Wikipedia

Eines sollte man bei der Bewertung von Wikipedia nie vergessen: Wikipedia ist und bleibt ein Freiwilligenprojekt. Jede/r macht nur was und soviel er oder sie will. Das führt dazu, dass manche Baustellen und Diskussionen ungeklärt bleiben. Es gibt keine Chefredaktion, an die man sich wenden könnte und keine festen Zuständigkeiten. So bleibt bleibt durchaus viel Zufall im „Spiel“, was die Bearbeitung von Beiträgen anbelangt.

Uwe Rohwedder nahm in seiner persönlichen Betrachtung der Wikipedia-Community folgende Unterscheidung vor: Die Masse der Benutzer sind Gelegenheitsbeiträger. Davon gibt es etwa 20.000 aktive Benutzer. Etwa 1.000 von ihnen können als heavy user imt mehr als 100 Bearbeitungen pro Monat bezeichnet werden. Das ist die aktive Community, die diskutiert und Aufgaben übernimmt. Und dann gibt es noch den Kern der „inneren“ Community, die sich auch mit der Entwicklung des Projekts an sich beschäftigt. Diesen Personenkreis mit dem höchstem Involvement besteht seiner Schätzung nach aus 300-500 Personen.

Das Freiwilligen-Projekt Wikipedia ist der ständigen Dynamik aus Freiwilligkeit und Motivation ausgesetzt. Und natürlich sind die Kapazitäten der Freiwilligen, die in ihrer Freizeit noch Änderungen sichten und sich an Diskussionen beteiligen, begrenzt. Selber Artikel inhaltlich editieren, Änderungen und allein 400 neue Beiträge täglich sichten, an Diskussionen über Artikel und Prozesse teilnehmen – da wird der ein oder andere Beitrag etwas Geduld haben müssen. Der Community-Kern stagniert, nicht aber die Anzahl der Artikel und Änderungen.

Wikipedia und Nonprofit-Organisationen

Spendensammelnde Organisationen sind ebenso wie Unternehmen daran interessiert den Traffic ihrer Internetseiten zu steigern. Ihnen darf ebenso ein Interesse unterstellt werden wertvolle Backlinks zu generieren. Ein Beispiel für den Linkaufbau einer Nonprofit-Organisation in Wikipedia ist beispielsweise die Stiftung Warentest (aktuell 646 Treffer).

Viele Backlinks steigern den Traffic und das hilft bei der Suchmaschinenoptimierung. Doch ebenso muss die Frage nach der Qualität und Ausgewogenheit von Artikel gestellt werden. Am Beispiel des WWF, dessen Wikipedia-Eintrag nur 95 Wörter über die 50-jährige Geschichte aber 1279 Wörter zu Kritik enthält, ist die Frage berechtigt, wie viele Spender und Unterstützer ein schlechter Wikipedia-Eintrag kostet. Für auf Spenden angewiesene Vereine und Organisationen ist das eine bedeutsame Frage!

Ein interessanter Ansatz zur Selbsthilfe sollte hier ebenfalls Erwähnung finden: Das Wikipedian in Residence-Programm. Dabei wird ein/e erfahrene/r Wikipedia-Autor/in für einen mehrmonatigen Zeitraum zur Mitarbeit in einem Unternehmen oder in einer Organisation eingeladen. Die Person unterstützt die Aufnahme-Institution bei der Erstellung von Artikeln und hilft beim Aufbau von Wikipedia-Kompetenz bei den Mitarbeiter/innen. Insbesondere für große Organisationen mit vielen relevanten Inhalten oder Verbünden von Organisationen könnte dies ein lohnenswerter Ansatz sein.

Fazit

Vielen Dank insbesondere an Markus Franz (Sucomo Consulting) und Dr. Uwe Rohwedder (Wikipedia-Autor) für die interessanten Einblicke und die gute Diskussion.

Das Fazit des Tages war unerwartet einfach:

 

Seminar „Themen für soziale Netzwerke“

Akademie für PublizistikVom 16. bis 17. Mai erprobte ich bei der Akademie für Publizistik ein neues Seminarkonzept „PR im Web: Themen für Soziale Netzwerke“. Mit den Teilnehmenden arbeitete ich zu Themen wie Themen für Social Media-Kanäle finden und planen, Redaktionspläne für Facebook, Twitter und Blogs erstellen, Texten für Social Media: die richtige Ansprache, Einbinden und Aktivieren der Zielgruppe, Communities suchen und aktivieren und Social Media Measurement – relevante Erfolgsindikatoren.

Ziel des Seminar war es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Lage zu versetzen

  • Redaktionspläne für Social Media-Kanäle erstellen
  • eine Community aufbauen und entwickeln und
  • Monitoring auf Social Media ausweiten.

Der Foliensatz des Seminars ist öffentlich auf Slideshare zugänglich und steht dort auch zum Download bereit. Das Seminar kann bei ikosom in Teilen oder in Gänze auch als inhouse-Veranstaltung gebucht werden.

Digitale Kollaboration im Kontext des Lernens – Voraussetzungen, Herausforderungen und Nutzen

Innerhalb der Co:llaboratory-Initiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft“ haben sich Jörg Eisfeld-Reschke und Kristin Narr, gemeinsam mit Lisa-Maria Kretschmer, mit digitaler Kollaboration beschäftigt. Der Text ist im Abschlussbericht der Initiative erschienen und wird nun auch im ikosom-Blog veröffentlicht. Darüber hinaus sprachen die Autoren in der Reihe „Fachgespräche on Air“ über ihre Arbeit und Ergebnisse (Link zur Aufzeichnung).

Jörg Eisfeld-Reschke, Lisa-Maria Kretschmer, Kristin Narr

Gemeinschaftliches Lernen, also das gemeinsame und zielgerichtete Lernen, Denken und Arbeiten in einer Gruppe, ist Kollaboration. Und Kollaboration ist gemeinschaftliches Lernen, da die beteiligten Personen sich in einem Prozess des Austausches und der Reflexion befinden.

Dem Kollaborationsbegriff liegt die aus dem Lateinischen (collaborare) stammende Bedeutung „zusammenarbeiten“ zugrunde. Davon ausgehend ist Kollaboration definiert als Zusammenarbeit von Individuen auf Basis einer Kooperation und geschaffenen Koordinations- und Kommunikationsvoraussetzungen unter Berücksichtigung der organisationalen und persönlichen Kontexte. Jede Kollaboration beruht auf Kooperation, der gemeinsame Absprachen und Konventionen zugrunde liegen, die die Zusammenarbeit regeln. Je nach Koordinationsgrad (Organisations- strukturen, Standardisierung von Produkten, Prozessen und Qualikationen) und Kommunikationskonventionen (synchron/asynchron, Feedbackschleifen) kann die Kollaboration verschiedene Intensitätsgrade annehmen (vgl. Behm 2009).

Menschen streben seit jeher danach, sich mit anderen zusammenzuschließen und gemeinsam aktiv zu werden. Nicht dieses Streben nach Kollaboration ist neuartig, sondern die Vielfalt an Technologien, dieses Vorhaben zu realisieren: Mittels technologischer Werkzeuge schließen wir uns mit neuer Leichtigkeit mit bekannten und unbekannten Personen zusammen – und das unabhängig von Ort und Zeit. Findet die Zusammenarbeit mit digitalen Medien und in (teil-)virtuellen Umgebungen statt, spricht man von digitaler Kollaboration.

Digitale Medien haben keinen Selbstzweck: Durch sie sind wir in der Lage, Umgebungen nach unseren Bedürfnissen zu kreieren und für unsere Zwecke in Gebrauch zu nehmen. Sie werden also je nach Kontext mit unterschiedlichen Zielsetzungen eingesetzt und können sowohl eine Erweiterung der Offlinezusammenarbeit als auch eine Plattform für alle gemeinsamen Arbeitsprozesse darstellen.

Bei der Betrachtung digitaler Zusammenarbeit stehen oftmals konkrete Werkzeuge und Instrumente im Vordergrund. Die Fragen sind vorrangig praxisorientiert und konzentrieren sich auf geeignete Anwendungen. Die Tools, Instrumente und Formen digitaler Kollaboration sind zweckgebunden und stehen in bestimmten Zusammenhängen. Daher rückt eine intensivere und übergeordnete Beschäftigung der damit verbundenen Voraussetzungen, Herausforderungen und Nutzen in den Mittelpunkt dieser Betrachtung.

Voraussetzungen digitaler Kollaboration

Kollaboration – analog wie digital – basiert auf einem positiven Menschenbild, das die Fähigkeit und Bereitschaft zu vertrauen, zu sozialem Denken und zu einem kollektiven Miteinander umfasst. Hinzu kommen der Wunsch und die Zustimmung, mit anderen zusammenzuarbeiten, mit ihnen zu teilen sowie die eigenen Arbeitsprozesse an den Bedürfnissen einer Gruppe auszurichten. Die Motivation dafür basiert auf einer individuellen Überzeugung, dass durch diese Form Zusammenarbeit effektiver und geeigneter erfolgen kann.

Um im digitalen Umfeld kollaborieren zu können, müssen zunächst die technischen Voraussetzungen geschaffen, Hardware zur Verfügung gestellt und ein gemeinsamer Zugang zu Instrumenten bereitgestellt werden. Je nach Intensität der digitalen Kollaboration sind auch der Zugang und die Bearbeitung derselben Arbeitsversion für die Zusammenarbeit notwendig.

Ausgehend von dieser funktionierenden technischen Infrastruktur können Verantwortungs- und Zuständigkeits-, aber auch Abhängigkeitssysteme neu ausgestaltet werden. Digitale Kollaboration ermöglicht dem Einzelnen und der Gruppe die Möglichkeit, selbstbestimmt und selbstverantwortlich im eigenen Tempo zusammenzuarbeiten. Sie setzt aber gleichzeitig eine gemeinsame Arbeitsorganisation und definierte Zuständigkeiten und Absprachen des Einzelnen und der Gruppe voraus. Das durch technische Veränderungen angestoßene Überprüfen klassischer Strukturen und die davon ausgehende Reorganisation von Gruppen ermöglicht die Veränderung von Hierarchien und je nach Intensität der Kollaboration das Testen neuer Abläufe und Formen der Zusammenarbeit.

Dies setzt jedoch voraus, dass die Gruppenmitglieder über individuelle Kompetenzen im Umgang mit digitalen Umgebungen und Instrumenten verfügen. Sowohl die Fähigkeiten zur Bedienung digitaler Instrumente als auch das notwendige Verständnis wird zumindest im geringen Maße vorausgesetzt. Für jene Personen, die in digitaler Kollaboration noch ungeübt sind, stellt sich im Besonderen die Herausforderung, einen Umgang mit dem potenziellen Informationsüberfluss und der Beschleunigung des Austauschens zu finden.

Digitale Kollaboration versetzt den Einzelnen und u.U. die Gruppe in eine stetige Reflexion über den eigenen Arbeitsprozess – ob bewusst oder unbewusst. Das meint zum einen, dass Einzelne sich als Bestandteil innerhalb eines gemeinsamen Prozesses wahrnehmen und sich in ihre Rolle und Aufgabe einfinden, und zum anderen, dass gängige Mechanismen, beispielsweise persönliche Vorgehensweisen, hinterfragt und möglicherweise aufgegeben werden.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass zu den Voraussetzungen digitaler Kollaboration zählt, Arbeitsprozesse an den gemeinsamen Bedürfnissen auszurichten und zu verhandeln. Neben den technischen Voraussetzungen (z.B. Hardwareaus- stattung, Internetzugang, Zugang zu digitalen Instrumenten) müssen auch soziale Faktoren (z.B. Verantwortung, Zuverlässigkeit, Kompromissbereitschaft) gegeben sein. Auf der individuellen Ebene setzt digitale Kollaboration die Fähigkeiten voraus, die digitalen Instrumente für sich in den Gebrauch nehmen zu können, gleichermaßen für andere nutzbar zu machen und den eigenen Arbeitsprozess durch die Wahrnehmung bzw. die Teilhabe an anderen Arbeitsprozessen zu reflektieren.

Herausforderungen digitaler Kollaboration

Wie bereits deutlich wurde, ist der Einsatz digitaler Instrumente in Kooperation und Kollaboration voraussetzungsreich für die beteiligten Personen und die Strukturen, in denen sie agieren. Anders als bei neuen Gruppen, die ohnehin gemeinsame Ver- abredungen für die Zusammenarbeit treffen müssen, fallen die Veränderungskosten für bestehende Gruppen deutlich ins Gewicht. Bestehende Arbeitsprozesse müssen übertragen und auf die Notwendigkeit von Anpassungen an den digitalen Workflow hin untersucht werden.

Die Heranführung an die Nutzung digitaler Instrumente geht in der Regel einher mit Fortbildungen und Übungen, welche die Kapazitäten zumindest in der ersten Zeit binden. Eine Gruppe wird erst dann wieder eine hohe Effzienz erreichen, wenn alle Mitglieder ein ausreichend hohes Anwendungsniveau erreicht haben. Andernfalls ist die Kette nur so stark wie ihr schwächstes Glied.

In der Regel beschränkt sich der Einsatz digitaler Medien nicht auf ein einzelnes Instrument, sondern auf ein Set an Instrumenten, deren Verwendung zunächst auf- einander abgestimmt werden muss. Für die Sicherstellung einer gemeinsamen und effzienten Verwendung werden zusätzliche Ressourcen in einer Moderation gebun- den, die zu einem gemeinsamen Verständnis, einer einheitlichen Nutzungsweise und aufeinander abgestimmten Prozessen führen soll.

Das deutsche Urheberrecht sieht vor, dass dem Urheber eines Werkes bzw. einer geistigen Schöpfung jegliche Rechte vorbehalten sind. Für den Fall, dass mehrere Personen an einem Werk beteiligt sind, gelten sie laut Urheberrechtsgesetz § 8 Abs. 2 als Miturheber. Änderungen am gemeinsamen Werk sind nur mit Zustimmung der Miturheber zulässig. Diese dürfen jedoch ihre Einwilligung zur Veröffentlichung, Verwertung oder Änderung nicht wider Treu und Glauben verweigern. Vor dem rechtlichen Hintergrund scheint es unabdingbar, weitergehende Vereinbarungen hinsichtlich der Weiterverwendung in Kollaboration entstandener Werke zu treffen.

Zu Recht werden beim Einsatz digitaler Instrumente Befürchtungen einer möglichen Verhaltens- und Leistungskontrolle laut. Überarbeitungsverläufe und Zeitstempel machen die Überprüfung und Zuordnung von Aktivitäten – wer trägt wann und wie viel bei – vermeintlich einfach. Diese Annahme ist insofern berechtigt, dass zumindest eine soziale Leistungskontrolle auch im digitalen Raum stattfindet. Für eine tatsächliche Leistungskontrolle sind die Nutzungsdaten digitaler Instrumente keinesfalls ausreichend. Sie können stets nur jenen kleinen Ausschnitt der Aktivitäten darstellen, die in gemeinsamen Instrumenten stattfinden. Für eine formale Einbeziehung digitaler Nutzungsdaten wäre ohnehin eine Mitbestimmungspflicht bindend sicherzustellen.

Nutzen digitaler Kollaboration

Selbst wenn eine Reihe von strukturellen, technologischen und sozialen Voraussetzungen erst geschaffen werden müssen, deren Etablierung Ressourcen bindet, kann sich diese Investition langfristig auszahlen.

Die Technologien erleichtern nicht nur die Vernetzung mit bekannten und unbekannten Personen, sondern anschließend ebenfalls – sobald neue organisationale Strukturen geschaffen und Zuständigkeiten geklärt sind – die Koordination gemeinsamer Aktivitäten. Gruppeninterne Kommunikation und Absprachen werden vereinfacht, da jeder potenziell über den Zugang zu relevanten Informationen verfügt und so Zeitverlust durch umständliche Kommunikationsschleifen minimiert wird. Nicht nur Kosten für Arbeitsräume und (Informations-)Transaktionen sinken, auch Frustration über Missverständnisse und dadurch entstehende Mehrarbeit kann vermieden werden.

Selbst inhaltlich zeichnen sich Vorteile ab – Stichwort: kollektive Intelligenz. Hat sich ein Team gebildet, stehen die individuellen Erfahrungen, das Wissen und Know-how zentral gebündelt zur Verfügung. ldeen können in Echtzeit mitgeteilt und durch das Feedback der Gruppe unmittelbar weiterentwickelt werden. Ein kurzes Nachfragen oder selbst nur die Kommunikation über einen Sachverhalt löst Denkblockaden und die eigene Argumentationslogik wird schon während des Entwicklungsprozesses auf die Probe gestellt. Durch die Vernetzung von Denken und Arbeiten kann eine Gruppe die Entstehung, Entwicklung und die konkrete Umsetzung von Ideen und Projekten von Beginn an gemeinsam erleben und so im Prozess miteinander und voneinander lernen.

Dies fördert nicht nur eine positive Teamdynamik, auch auf individueller Ebene wirkt diese Art der Zusammenarbeit motivierend. Zum einen wird durch die Möglichkeit – oder mehr noch Aufforderung – zur Partizipation der Einzelne in dem Gefühl bestärkt, dass die eigene Meinung gefragt ist und er auf das Gelingen eines gemeinschaftlichen Projekts tatsächlich einen Einfluss hat. Zum anderen sind aufgrund des transparenten Entstehungsprozesses Entscheidungen nachvollziehbar und stoßen somit potenziell auf mehr Verständnis und Akzeptanz.

Weiterhin ist – gegeben sei der technische Zugang – im digitalen Umfeld eine hier- archiefreiere Zusammenarbeit möglich. Im Analogen können ab einer bestimmten Gruppengröße die Mitglieder nicht mehr direkt interagieren. Um Aufgaben mit einer großen Anzahl an Beteiligten zu realisieren, ermöglichen klassische Management- und Kontrollstrukturen Kommunikation und Koordination mit möglichst geringem Aufwand. Mittels neuer Technologien lässt sich nun die Organisation dezentral auf vielen Schultern verteilen, wodurch traditionelle hierarchische Organisationsstrukturen obsolet werden. Die Möglichkeit, dabei anonym zu bleiben, verschafft zudem zu Beginn der Zusammenarbeit eine Freiheit, sich als Gleicher unter Gleichen zu bewegen. Nicht Alter, Geschlecht, Rang und Ethnizität stehen im Mittelpunkt. Viel- mehr erlangt man in der Gruppe im Laufe der weiteren Kollaboration Status und Anerkennung durch das stärkste Argument.

Je nach Intensität wird durch digitale Kollaboration die Effektivität von (Lern-)Prozes- sen gesteigert: durch die zentrale Bündelung von individuellen Erfahrungen, Wissen und Know-how, durch eine vereinfachte dezentrale Organisation und Koordination sowie durch eine hohe Motivation in der Gruppe und auf persönlicher Ebene durch die Chance auf Einflussnahme auf Entscheidungen und deren Transparenz.

Abschließende Betrachtung

Die analysierten Voraussetzungen für digitale Kollaboration, die Herausforderungen und der Nutzen digitaler Instrumente machen deutlich, dass es sich um ein viel- schichtiges und komplexes Phänomen handelt. Ein Phänomen, das aufwendig und ressourcenbindend ist. Die Herausforderungen sind bestimmt durch Umstellungen und Veränderungen der Arbeits- und Lernprozesse. Dennoch oder gerade deswegen stecken in digitaler Kollaboration Potenziale, die sich langfristig für den Menschen und die Gemeinschaft auszahlen.

Dabei geht es nicht darum, analoge durch digitale Instrumente zu ersetzen, sondern unterschiedliche Möglichkeiten je nach Kontext und Umgebung sinnvoll und gewinnbringend einzusetzen und nutzbar zu machen.

Das Bekannt- und Bewusstmachen der Herausforderungen und lösungsorientiertes Herangehen sind dabei die Schlüssel, die digitale Kollaboration ermöglichen. Dafür ist es nötig, die unterschiedlichen Voraussetzungen und Fähigkeiten positiv einzubinden und nutzbar zu machen, den Einzelnen als Teil der Gruppe mit Aufgaben und Zuständigkeiten zu verstehen und eine stetige Reflexion der Arbeitsprozesse anzustreben.

Im vermeintlichen Widerspruch – gemeinschaftlich individuell lernen – liegt der große Nutzen digitaler Kollaboration. Die gemeinsame Ausgestaltung des Weges, begleitet durch Aneignung und Reflexion von Instrumenten und Umgebungen, führt zu einem Miteinander- und Voneinanderlernen unter allen Beteiligten.

Quellen und weiterführende Literatur

Behm, Astrid (2009): Ein formaler Rahmen zur Beschreibung von Kollaborationssituationen im Softwareentwicklungsprozess – Umgebungsparameter als Auswahlkriterien für CSCW-Werkzeuge. Dissertation. Universität Karlsruhe. Online verfügbar unter: http://digbib.ubka.uni-karlsruhe.de/volltexte/1000011862, Stand: 12.03.2013.

Eine Studie der Forschungsgruppe Kooperationssysteme an der Universität der Bundeswehr München liefert Erkenntnisse zu Zusammenarbeitskontexten, Intensitätsstufen von Kollaboration sowie dem eingesetzten Werkzeugmix.
Denner, Jonathan/Koch, Michael (2012): Digitale Team-Zusammenarbeit in jungen, innovativen Unternehmen – Eine qualitative Interview-Studie. Online verfügbar unter:http://www.soziotech.org/digitale-team-zusammenarbeit-in-jungen-innovativen-unternehmen-eine-qualitative-interview-studie/, Stand:16.02.2013.

Warum aus sozialpsychologischer Sicht das Lernen in Gruppen zu einer höheren Motivation führt und welche Rahmenbedingungen für Gruppenprozesse geschaffen werden müssen, wissen Dieter Frey und Martin Inle, Professoren für Sozialpsychologie.
Frey, Dieter/Inle, Martin (Hrsg.) (2008): Theorien der Sozialpsychologie. Soziales Lernen, Interaktion und Gruppenprozesse: Gruppen-, Interaktions- und Lerntheorien. Band 2. Bern/Göttingen: Huber.

Clay Shirky beschreibt, wie und warum durch digitale Kollaboration Aufgaben schneller, effizienter und hierarchiefreier gelöst werden können. Shirky, Clay (2008): Here Comes Everybody. The Power of Organizing Without Organization. New York: Penguin Books.

James Surowiecki begründet, warum Gruppen bessere Entscheidungen treffen als Individuen. Er stellt Problemtypen und Voraussetzungen zur erfolgreichen Problemlösung in Gruppen dar und illustriert seine theoretischen Denkanstöße mit Praxisbeispielen aus Unternehmen, Märkten und Demokratie.
Surowiecki, James (2005): The wisdom of crowds. London: Abacus.

 

Crowdlounge #07 zum Thema „Crowdfunding – Alternative Finanzierungsmöglichkeiten für Projekte Kultureller Bildung im Land Brandenburg“

wetek.logokreatives-brandenburg-logoAm 6. Mai veranstalteten ikosom, das Regionalbüro Berlin-Brandenburg der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung, Plattform Kulturelle Bildung und die ZukuftsAgentur Brandenburg die Crowdlounge #07, einen Workshop, der sich thematisch mit dem Crowdfunding für Kunst- und Kulturprojekte auseinandersetzte. Als Medienpartner war das Onlineportal Kreatives Brandenburg involviert.

 

In einem einführenden Vortrag erläuterte Karin Blenskens vom ikosom Funktionsweise, Geschichte, Bedeutung und Potential von Crowdfunding.

BMWi-InitiativeKKW-logo4cAnschließend wurde ein Workshop durchgeführt. Stephan Popp von Vision Bakery und Anna Theil von Startnext gaben den insgesamt 90 Teilnehmer_innen in zwei Gruppen praktische Hinweise zur Präsentation eines Projekts auf einer Plattform. Speziell wurden die Budgetplanung, die Gestaltung von Video und Text sowie die Auswahl der Gegenleistungen diskutiert, wobei immer wieder betont wurde, dass alle Entscheidungen dazu sehr projektindividuell getroffen werden müssen.

visionbakery_material_mafialandmade_wahrsager_CrowdfundingDen Abschluss der Veranstaltung bildete eine Diskussion, in der Karin Blenskens mit Katja von Helldorff, Gründerin der Material Mafia, und Gabriele Konsor aus dem Team der Zeitschrift Wahrsager über ihre Crowdfunding-Erfahrungen sprach. Die Material Mafia hatte ihr Projekt über die Plattform Vision Bakery finanziert, der „Wahrsager“ hatte die eigene Internetseite für das Crowdfunding genutzt. Die Vor- und Nachteile beider Formen wurden gegenübergestellt und diskutiert.

Crowdfunding für Genossenschaften – Informations- und Diskussionveranstaltung

Am 3.5. lud die Crowdfunding-Plattform Startnext zur Diskussion rund um das Thema Crowdfunding und Crowdinvesting für Genossenschaften ein. Mit dabei waren die Gründer von Fairnopoly, einem sich gerade im Aufbau befindenden genossenschaftlich organisierten Onlinemarktplatz, die sowohl ihre Erfahrungen zum Crowdfunding weitergaben als auch von der Idee der Genossenschaft 2.0 berichteten.

 

Fairnopoly ist ein Onlinemarktplatz, dessen Schwerpunkt auf Fairness und verantwortungsvollem Konsum liegt. So können zwar grundsätzlich alle Artikel gehandelt werden, fair gehandelte Produkte und Gebrauchtwaren werden jedoch durch besondere Konditionen besonders gefördert. Zudem soll 1 % jeder Transaktion als Spende an Organisationen gehen, die sich der Korruptionsbekämpfung widmen.

Passend zu den Prinzipien Fairness und Transparenz ist Fairnopoly als Genossenschaft organisiert. Jedes Mitglied erhält genau eine Stimme, die es in den Entscheidungsprozess mit einbringen kann, unabhängig davon, ob es mit dem Mindestbetrag von 50 € oder dem Maximalbetrag von 10.000 € an der Genossenschaft beteiligt ist. Die Gewinne sind kein Selbstzweck, sondern werden zu je 1/4 auf gemeinnützige Organisationen, die Anteilseigner, am Aufbau der Plattform beteiligte Personen und den weiteren Ausbau des Marktplatzes verteilt. Durch die regelmäßige Online-Veröffentlichung aller zur wirtschaftlichen Lage der Genossenschaft relevanten Daten wird der Anspruch an eine hohe Transparenz erfüllt.

 

Finanziert wurde Fairnopoly über 2 Kampagnen: zunächst eine Kampagne zur Startfinanzierung über Indiegogo, anschließend eine (mit mehr als 400% der Zielsumme sehr erfolgreiche) Crowdinvesting-Kampagne über Startnext, bei der Interessierte direkt Genossenschaftsanteile zeichnen konnten.

 

Neben den ethischen Aspekten wurde auch die praktische Seite der Organisation als Genossenschaft diskutiert:  eine Genossenschaft hat den Vorteil, dass auch bei Summen über 100.000 € und/oder der Ausgabe einer hohen Anzahl von Anteilen keine Prospektpflicht besteht. Dafür muss jedoch eine Eintragung ins Genossenschaftsregister stattfinden. Ein Nachteil entsteht, wenn zusätzlich Bankkredite in Anspruch genommen werden sollen. Da niemand persönlich verantwortlich gemacht werden kann, gibt es hier unter Umständen Probleme mit der Bewilligung. Bei zusätzlichem Finanzierungsbedarf muss im Zweifelsfall also wieder Verlass auf die Crowd sein.

OpenScience – was machen wir draus?

Vor fast einem Jahr haben wir hier im Blog „ikosom goes OpenSience“ angekündigt. Damals schrieben Karsten Wenzlaff und ich folgendes:

Wir sind davon überzeugt, dass OpenScience sehr viel mehr ist als OpenAccess und OpenData. Es geht darum die Kultur und Haltung von Wissenschaft zu verändern. Interessierte sollen zu Mitforschern und Beteiligten gemacht werden. Ergebnisse müssen verständlich aufbereitet werden – nicht “nur” für die Wissenschaft, sondern für die Gesellschaft.

Im Jahr 2012 wollten wir uns noch mehr informieren, austauschen und planen rund um das Themenfeld OpenScience. Unsere Vorsätze für 2013 waren groß:

Wir werden im Jahr 2013 das gesamte Institut nach dem Prinzip OpenScience führen. Die Herausforderung dabei ist, dass wir damit neue Wege beschreiten. Es gibt zwar einzelne Projekte, die dem OpenScience-Ansatz folgen, aber wir möchten alle unsere internen und öffentlichen Prozesse dokumentieren und öffnen. Wie genau? Das wissen wir noch nicht.

In den folgenden Monaten haben wir sehr viel hilfreiches und positives Feedback erhalten (u.a. in den Kommentaren des Beitrages). Wir haben viele interessante Menschen kennengelernt, die unsere Haltung und Idee teilen. Aus unserem damaligen Aufschlag hat sich einiges entwickelt.
Aber machen wir wirklich schon „OpenScience“?!


Wir stellen fest, dass wir bis heute keine gemeinsame Arbeitsdefinition für OpenScience bei ikosom. Wir nutzen viele Gelegenheiten zum Diskutieren und versuchen zu begreifen, auch uns selbst begreifbar zu machen, was eine umfassende Open-Haltung für ikosom bedeutet und wie sie sich in Handlungen manifestieren soll. Die Meta-Definitionen sind inspirierend, aber für den Alltag helfen sie uns wenig.

Was wir versucht haben:
Einfach machen.

Ohne ein Korsett an Regeln oder Verfahren haben wir stellenweise versucht dem Open-Gedanken Leben einzuhauchen. Wir haben halboffene Peer-Review-Verfahren für Kapitel des Crowdsourcing Report und den Leitfaden JugendBarCamp durchgeführt, geschäftliche RichtungsEntscheidungen diskutiert, die Konzeption eines Uni-Seminars,  den Ansatz auch in andere Sphären getragen, Studien unter CC-BY veröffentlicht, den Ideenentwicklung eines Buchbeitrages im Blog geöffnet, uns im Crowdsourcing von Projektsammlungen versucht, unsere Teamfortbildungen für Externe geöffnet, unser Wissenschafts-Verständnis hinterfragt und unsere Wissen schaffende Zusammenarbeit reflektiert.

Kommentare und Reaktionen auf unsere Ansätze sind sehr unterschiedlich. Zu keinem Zeitpunkt allerdings waren der Andrang und die Reaktionen so groß, dass sie uns zeitlich überfordert hätten. Eher haben wir festgestellt, dass wir an eigene Grenzen stoßen: Zeitlich oder weil das Bloggen mitunter eine Überwindung ist.

Was wir vorhaben:
Einfach machen.

Unser altes Ziel, „alle unsere internen und öffentlichen Prozesse dokumentieren und öffnen“, werden wir so wohl nicht beibehalten. Das ist ein Ideal, dass uns als Vision inspiriert, aber wir so nicht umzusetzen schaffen. Auch stoßen wir an rechtliche Grenzen, wenn uns Auftraggeber auf Stillschweigen verpflichten und wir das zulassen.

Unsere aktuellen Überlegungen gehen dahin nicht mehr vom großen OpenScience-Wurf zu sprechen, sondern die Idee in kleineren Stücken zu denken. Nicht alle unsere Projekte sind hochwissenschaftlich – wie können wir diese öffnen?

In den vergangenen Wochen sind mehrere Anträge und Angebote nicht erfolgreich. Dies nahmen wir zum Anlass darüber nachzudenken, inwieweit wir unser Scheitern öffentlich machen können und sollten. David hat den Spieß einfach umgedreht und als wir noch diskutierten, hat er angefangen seine Idee für einen Projektantrag einfach schon vor der Antragstellung zu öffnen. Für diese Ideen ist der Begriff OpenConcept vielleicht noch treffender als OpenScience.

Aber wo soll man anfangen?

In unserem wöchentlichen Teammeeting haben wir überlegt, in welchen Phasen eines (Forschungs-)Projektes der Open-Ansatz Anwendung finden kann:

  • Ideenfindung/Forschungsfrage
  • Konzeption/Finanzierung/Antrag
  • Forschungs- und Studiendesign
  • Durchführung/Reflexion
  • Ergebnisse
  • Nachbetrachtung/Evaluation
  • Abrechnung

Also grundsätzlich geht es immer.
Bleibt noch eine andere Frage zu klären: Wann ist ein Projekt relevant genug für OpenScience? Bei „komplexen“ Forschungsprojekten fällt uns die Planung am leichtesten, aber wie schaut es aus mit „einfachen“ Artikeln und Vorträgen? Für Vorträge immerhin haben wir schon ein recht einheitliches Procedere: einen ersten Blog-Beitrag zur Ankündigung und einen zweiten mit dem Foliensatz (auf Slideshare) und einer Reflexion.

tl;dr

Wie Open ist ikosom und wie Open sollte es sein? Wir wissen es nicht. Aber damit wissen wir uns in bester Gesellschaft. Bei Euch. Wir freuen uns über Anregungen, Diskussionen, Kritik und Lob – ihr seid, die uns helfen den Open-Ansatz mit Leben zu füllen. Danke dafür und weiter so!

Open ikosom: pro & contra offener Prozesse

Ist es schädlich oder nützlich, wenn man das geistige Eigentum einer Firma offenlegt? Das ist nicht leicht zu beantworten, daher führen wir diese Diskussion öffentlich weiter. Grund der Diskussion: einige aus dem Netzwerk von ikosom sind große Anhänger der Open Science-Bewegung und fragen wie offen ikosom sein soll.

Verlauf einer typischen Diskussion zum Thema, die beim Ikoconnect (der virtuellen Team-Sitzung) am 26. März 2013 mal wieder stattfand:

A: „Also ich fände es gut, wenn wir auch unsere Projektanträge offenlegen.“

B: „Nein, das möchte ich nicht! Damit würden wir quasi unser geistiges Eigentum verschenken.“

C: „Auf der anderen Seite sind wir dadurch sichtbar für unsere Aktivitäten und Kompetenzen!“

A: „Eigentlich wollte ich nur die abgelehnten offenlegen. Aber wirklich „open“ würde bedeuten, dass man Anträge schon in der Entstehungsphase öffentlich macht.“

D: „Seid ihr jetzt verrückt geworden? Dann bekommen wir Konkurrenz mit unseren eigenen Ideen?!“

A: „Naja, es wären dann nicht mehr nur unsere eigenen Ideen. Das ist ja der Charme von „open“, dass man Beteiligung und Wissensnetzwerke schafft.“

E: „Also ich bin auch dafür. Unsere Projekte drehen sich um Beteiligung, die Einbindung von Menschen und Netzwerken und es wäre nur konsequent, diese Einbindung schon in der Entwicklungsphase zu nutzen. Damit könnten wir einerseits die Qualität von Anträgen verbessern und demonstrieren, dass wir die Crowd mobilisieren können. Die Durchführung des partizipativen Entstehungsprozesses wäre dann Profilierung und Bestandteil des Antrags. Wir könnten schon vor der Auftragsvergabe beweisen, dass wir dem Projekt die notwendige Reichweite geben.“

F: „E, das finde ich sehr wichtig. Kannst du da bitte einen Blog-Beitrag daraus machen?“

E: „Et voilá“

Nochmal die Frage: Wie open soll ikosom werden?

Das ist nicht das Ende dieser Diskussion. Wir freuen uns über weitere Meinungen.

 

Crowdinvesting goes viral

companisto-livekritikDas Unternehmen livekritik.de, die mit dem Gründer Rod Schmid auch Gast der letzten Crowdlounge war, hat drei Tage vor Abschluss des Crowdfundings eine wichtige Marke durchbrochen: mehr als 500 Gründer investierten etwas mehr als 80.000 Euro in das Unternehmen. Soweit wir das überblicken können, gibt es kein Unternehmen, dass auf den anderen Crowdinvesting-Plattformen in Deutschland diese hohe Anzahl an Investoren erreicht hat.

Es ist vermutlich sogar das Crowdinvesting-StartUpProjekt mit den meisten Investoren in Europa. In Europa gibt es bisher nur einige wenige Crowdinvesting-Plattformen wie GrowVC, Symbid oder Crowdcube. In den USA ist Crowdinvesting erst seit kurzem erlaubt und die Plattformen werden gerade gegründt. Im Rest der Welt gibt es daher kaum so viele Crowdinvesting-Plattformen wie im deutschsprachigen Raum.

Auf der holländischen Plattform Symbid, die auf einem Genossenschaftsmodell basierend bis zu 2,5 Millionen Euro, kamen ähnliche Investorenzahlen zusammen: dort hatte das Projekt Enviu 392 Investoren und erzielte 100.000 Euro. Auf Crowdcube wurde das Unternehmen The Rushmore Group mit 1 Million Pfund unterstützt, allerdings nur von 143 Investoren.

Companisto LogoAus Sicht des Crowdinvesting-Markts ist das interessante Ergebnis, dass die Plattform Companisto mit 5-Euro-Investitionen damit die Start-Up-Finanzierung einer breiten Masse ermöglicht. Zwar kam die Finanzierung nicht so schnell zustande wie bei anderen Projekten beispielsweise auf Seedmatch (Sugarshape), aber unter Marketing-Aspekten ist es sicherlich erfreulich für das Unternehmen livekritik.de, soviele potenzielle Werbebotschafter mobilisiert zu haben, die in den nächsten Monaten und Jahren für die Plattform sich einsetzen können.

Damit zeichnen sich drei Formen von Viralität ab, die durch Crowdinvesting ermöglicht wird. Einerseits die superschnelle Finanzierung, die auf Plattformen wie Seedmatch mit einem Investment ab 250 Euro eine entsprechende Aufmerksamkeit in den Medien generiert. Andererseits die hohe Investorenanzahl, die später in der Unternehmenskommunikation sehr hilfreich sein kann.

Sehr spannend ist aber auch, dass klassische Technologie-Unternehmen wie Sonnenrepublik eine Form des Crowdinvesting bevorzugen, welche eher weniger, dafür aber höhere Investitionen forciert. Auf Innovestment kann man erst ab 1000 Euro investieren, aber hat dafür die Möglichkeit, dass im Auktionsprozess vorab das Unternehmen eine deutliche Wertsteigerung erhält.

Diese Beispiele zeigen aber alle, wie vielfältig sich das Crowdinvesting in Deutschland entwickelt – von lückenschließender Seedfinanzierung hin zu einer spannenden Form der Wachstumsfinanzierung und damit einer viralen Unternehmenskommunikation. Dies wird auf der Crowdinvesting-Konferenz intensiv diskutiert.

Update: Wir wurden darauf aufmerksam gemacht, dass das startnext-Projekt fairnopoloy 861 Unterstützer hat. Fairnopoly ist ein Mischprojekt aus Crowdfunding und Crowdinvesting. Es wurde eine Genossenschaft gegründet und kein klassisches Start-Up. Daher wurde das Projekt nicht als reines Crowdinvesting-Projekt mitgezählt. 4900 Genossenschaftsanteile á 50 Euro wurden angeboten – es ist nicht ganz klar, ob 4209 Anteile verkauft wurden oder die Differenz zwischen 4209 und 4900 – also 691 Anteile. Die 861 Unterstützer, die Crowdfunding und Crowdinvesting nutzen, haben gemeinsam entweder 4209 oder 691 Anteile gezeichnet, aber es ist nicht klar, wieviele der 861 Unterstützer wieviele Anteile gezeichnet haben.

Online-Fundraising für die politische Bildung

Im Februar lud die Landeszentrale für politische Bildung Brandenburg die Träger politischer Bildung zu einem Netzwerktreffen ein. In diesem Rahmen stellte ich die Möglichkeiten und Instrumente des Online-Fundraisings für politische Bildung dar.

Eine Zusammenfassung ist nun auf der Seite der Landeszentrale verbloggt:

Vereinen und Organisationen in der politischen Bildung fehlt es oft an Geld für ihre Projekte. Das Internet eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, um neben den traditionellen Geldgebern – Staat, Stiftungen und Privatwirtschaft – zusätzliche finanzielle Quellen zu erschließen.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl derjenigen, die regelmäßig online sind, nahezu verdoppelt. Rund 40 Prozent der Internetnutzer suchen dabei vor allem das Gespräch mit anderen. Sie wollen sich unterhalten, Kontakt haben, kommunizieren. Etwa jeder fünfte, rund 22 Prozent, möchte unterhalten werden und surft auf Seiten, die dies bieten. Mit diesen Zahlen im Hinterkopf lassen sich auch für Vereine und Organisationen der politischen Bildung Wege finden, das Internet für die Finanzierung von Projektideen zu nutzen.

Und die Vortragsfolien stehen zur Ansicht und zum Download ebenfalls bereit:

Workshop zu “Fortbildungsbedarf ePartizipation”

Im Auftrag der Jugend- und Familienstiftung Berlin und angeregt durch Treffen der Allianz für ePartizipation Berlin führte ikosom am 19.02. einen Workshop zum “Fortbildungsbedarf im Bereich ePartizipation” durch. Die insgesamt 16 Teilnehmenden kamen zum überwiegenden Teil aus der Jugendarbeit, Bildungsarbeit und Verwaltung.

Der Workshop stellte zum einen die bisherigen Rechercheergbnisse zu (e)Partizipations-Lehrgängen und -Ausbildungen im Jugendbereich vor und gab einen Überblick über Bedarfe im Bereich ePartizipation. Zum anderen entwickelten die Teilnehmenden selbst eine Vorstellung davon, wie eine solche Ausbildung aussehen und was sie beinhalten sollte. Im Mittelpunkt des Interesses standen daher Diskussionen über erforderliche Inhalte, Methoden und Instrumente in einem ePartizipations-Curriculum, mit dem Fachkräfte in die Lage versetzen werden, ePartizipations-Projekte selbst zu konzipieren und zu begleiten.

Verschiedene Rollen und Zielgruppen

In der ersten Diskussion wurde herausgestellt, dass es je nach Zielgruppen und Rolle auch einen unterschiedlichen Fortbildungsbedarf gibt und die erforderlichen Inhalte unterschiedliche sind. Der Organisator/die Organisatorin übernimmt beispielsweise die Konzeption und Gesamtleitung. Diese Rolle erfordert es, die Grundsätze und Mechanismen von Beteiligungsarbeit zu verinnerlichen, ein technisches Grundverständnis mitzubringen und zwischen allen Beteiligten zu vermitteln. Etwas anders ist es auch bei technischen Dienstleistern. Bei ihnen ist erforderlich, dass sie sich nicht auf das Abarbeiten eines Anforderungskatalogs beschränken, sondern sich auch konzeptionell mit Kenntnissen und Erfahrungen einbringen können. So ist es auch auf der Ebene der technischen Dienstleister ein Grundverständnis von Beteiligungsarbeit unabdingbar. Auf der Verwaltungsebene konnte ebenfalls ein Fortbildungsbedarf festgestellt werden. Dieser unterschiedet sich allerdings stark von dem der anderen Rollen. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass es auch eine informierte und kompetente Verwaltung braucht, damit ePartizipations-Projekte überhaupt umsetzen werden können. Eine Unterscheidung der Rollen bei ePartizipations-Projekten ist im ikosom-Blog zu finden.

Die Vorstellung der bisherigen Rechercheergebnisse, die sich in einem ersten Schritt mit dem Bereich Jugendbeteiigung beschäftigte, machte noch einmal deutlich, dass es einen großen Bedarf gibt. Die Recherche stellte insgesamt wenige Angebote zum Thema Partizipation heraus. Bei einigen konnte der Einbezug digitaler Medien festgestellt werden. Aber es wurde kein Angebot im deutschsprachigen Raum gefunden, das sich explizit mit ePartizipation auseinandersetzt. Insgesamt sind die Angebote schwer miteinander vergleichbar. Sie unterscheiden sich sowohl auf der inhaltlichen als auch methodischen bis hin zur organisatorischen Ebene stark voneinander.
Im ikosom-Blog ist eine ausführliche Darstellung der bisherigen Rechercheergebnisse zu finden.

Welche Inhalte und Themen?

Im Mittelpunkt des Workshops stand die Frage, welche Inhalte und Themen in einem Curriculum für ePartizipation enthalten sein müssen. In Gruppen gingen die Teilnehmenden verschiedene Optionen durch und legten unterschiedliche systematische Aufbereitungen an. Es wurde deutlich, dass sie unterschiedliche Anforderungen und Fragen an ein ePartizipations-Curriculum haben.

Für eine Gruppe stand beispielsweise die Konzentration auf ePartizipations-Inhalte und ePartizipations-Anforderungen im Mittelpunkt. Somit standen für diese Gruppe die Themen Kenntnisse über andere ePartizipations-Projekte und deren Risiken, Kenntnisse von Online-Instrumenten, Evaluation von Online-Beteiligungsverfahren und Moderation von Social Media und Internetseiten im Fokus. Darüber hinaus werteten sie die Thematisierung rechtlicher Rahmenbedingungen und der Partizipationsarbeit insgesamt als hoch ein.

Eine andere Gruppe sondierte die Inhalte nach übergreifenden “Skill-Sets”. In den Bereich der zu thematisierenden Fertigkeiten gehörte beispielsweise die Präsentationskompetenz, Projektmanagement oder auch das Contentmanagement von Social Media und anderen Internetseiten. Der Bereich Voraussetzungen umfasste für die Gruppe u.a. die Reflexionsfähigkeit, eine technische Kompetenz und die mediale Gestaltung. Zu den Fähigkeiten zählten sie die Kenntnis über Anleitung von Gruppen, die Online- und Offline-Moderationsfähigkeit und die Struktierungsfähigkeit. Schließlich beinhaltete der Bereich Wissen die Kenntnis und das Erfahrungswissen von Online-Instrumenten über rechtliche Rahmenbedingungen bis hin zu Kenntnissen anderen ePartizipations-Projekte.

Die dritte Gruppe hat wiederum übergreifende Inhalte sortiert. Auf der Ebene des Wissens gehören für sie u.a. die allgemeinen systematischen Rahmenbedingungen von Beteiligung genauso dazu wie das Thematisieren der Risikofaktoren von ePartizipations-Projekten. Zu den Fertigkeiten zählte die Gruppe beispielsweise den Themenbereich der Grundlagen der Beteiligungsarbeit oder auch Datenschutz und Urheberrecht. Die Online-Moderation und die Evaluation von Beteiligungsverfahren wurde wiederum als besonders wichtig im Bereich der Fähigkeiten gesehen.

Anforderungen an ein ePartizipations-Curriculum

In der Diskussion über die jeweiligen Gruppenergebnisse wurden die folgenden Anforderungen an ein ePartizipations-Curriculum herausgearbeitet:

  • Die Zielgruppe und deren Voraussetzungen entscheidet über die Ziele, Methoden und Inhalte.
  • Der Aufbau sollte modular gestaltet werden, z.B. die Einteilung in Technik und Moderation.
  • Das Grundlagenwissen zu ePartizipation muss enthalten sein.
  • Ausreichend Raum und Zeit für Diskussion sollten berücksichtigt werden, um beispielsweise auf die jeweiligen (e)Partizipationsverständnisse oder auch Themen wie Zensur vs. Moderation eingehen zu können.
  • Auf die Thematisierung von grundlegenden Voraussetzungen, wie beispielsweise die Sprachkompetenz, kann verzichtet werden.
  • Der Zugang sollte offen und nach Möglichkeit barrierefrei gestaltet sein.
  • Im Hinblick auf einzusetzende Methoden sind Online-Anteile wünschenswert, da nur auf diese Weise die Praxis probiert werden kann.
  • Insgesamt ist das Ausprobieren und das eigenständige Handeln – für sich selbst und in der Gruppe – besonders wichtig und sollte in verschiedenen Bereichen thematisiert werden.

Ikosom wird in diesem Jahr einen Lehrgang entwickeln, der Fachkräfte in die Lage versetzt, ePartizipations-Projekte zu konzipieren und zu begleiten. Über Hinweise, Anregungen und Kooperationspartner würden wir uns freuen.

Crowdfunding in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit

Für die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit verfassen wir aktuell ein Dossier über die Einsatzmöglichkeiten und Erfolgsbedingungen für Crowdfunding im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit. Es erscheint voraussichtlich im März dieses Jahres.

Im Rahmen dieser Zusammenarbeit haben wir unterschiedliche Projekte beobachtet, darunter KhadiBag, ein Social Enterprise, das im Rahmen des Gründergarage-Programms im Vorjahr über € 10.000 für die Entwicklung und Produktion von sozialen und biologischen Taschen einsammeln konnte. Derzeit ist das Team um Projektinitiator Dave Balzer auf der Suche nach Vertriebs- und Kooperationspartnern, im April soll der KhadiBag-Online Store seine virtuellen Tore öffnen.

Ich habe mit Dave Balzer über sein Projekt und die Crowdfunding-Kampagne gesprochen und darüber, welche Rolle Crowdfunding in Zukunft im Bereich der Internationaler Entwicklungszusammenarbeit spielen kann.

ikosom: Was ist KhadiBag?

Dave Balzer: KhadiBag.com ist ein Social Enterprise. Unser Hauptziel ist es, die Welt nachhaltig zu verändern. Wir entwickeln und produzieren 100% soziale und ökologische Produkte und verzichten gänzlich auf nicht erneuerbare Rohstoffe. Wir sind der Meinung, dass mittels Einsatz von Kreativität, nicht nur wirklich nützliche Produkte entstehen können, sondern auch Produkte, die zu 100% biologisch abbaubar sind.

Alle unsere Produkte bestehen aus 100% Khadi Bio-Baumwolle und werden im größten Sozialprojekt Indiens hergestellt, das ebenfalls den Namen Khadi trägt.

In Zukunft möchten wir dieses Sozialprojekt lokal umlegen, um damit Menschen weltweit zu helfen und die Natur dabei nachhaltig zu schonen.

ikosom: Was ist Khadi?

Dave Balzer: Khadi ist von Hand gepflückte, gesponnene und verwebte Baumwolle und ist heute das größte Sozialprojekt Indiens. Khadi und die Village Factories wurden von M.K. Gandhi gegründet, um sich von der Kolonialmacht Großbritanniens zu befreien. Das Hauptziel des Projektes ist es, innerhalb des Landes Arbeit zu schaffen, anstatt sie in ein anderes Land zu verlegen. Dies geschieht unter dem strengen Auge des indischen Staates und bedeutet: keine Kinderarbeit, faire Bezahlung nach Kollektivvertrag, angenehme und menschenwürdige Arbeitsbedingungen und vieles mehr!

ikosom: Warum habt ihr das Projekt über Crowdfunding finanziert?

Dave Balzer: Neben dem Aspekt der Finanzierung, war es uns wichtig, ein Proof-of-Concept auf internationaler Bühne für unser Projekt zu erreichen. Wir wollten Crowdfunding einsetzen, um das Konzept auf Herz und Nieren zu testen und um zu sehen, ob der Markt und die Zielgruppe für unser Projekt offen sind und es von ihnen angenommen wird. Weiters haben wir enorm viel Feedback bekommen, dass wir bereits für unsere erste Produktreihe einsetzen konnten.

Es sei nur nebenbei erwähnt, dass gerade soziale Projekte wie unseres, das mehr auf den Social Impact fokussiert ist, als auf bloßem Profit, weniger Chancen auf eine staatliche Förderung oder einen Bankkredit haben. Dies war mit ein Grund, dass wir uns für Crowdfunding entschieden haben.

ikosom: Welche Vorteile bringt Crowdfunding im Gegensatz zu herkömmlichen Fördermethoden?

Dave Balzer: Zunächst einmal ist Crowdfunding eine relativ einfache, aber auch zeitaufwändige Angelegenheit. Einfach im Sinne von schneller Finanzierung ohne Sicherheiten, die normal notwendig wären, um bei Banken an dasselbe Kapital zu kommen. Zudem erhält man dieses Geld viel schneller, als von Banken oder von staatlichen Förderstellen. Somit ist eine rasche Vorfinanzierung eines Projektes möglich, das sich noch in einer sehr frühen Phase befindet.

ikosom: Welche negativen Erfahrungen habt ihr mit Crowdfunding gemacht?

Dave Balzer: Wie oben angesprochen, ist Crowdfunding eine enorm zeitaufwändige Geschichte. Wie Social Media sollte es nicht nebenbei gemacht, sondern von einem Team dauerhaft betreut werden. Es reicht einfach nicht ein schlichtes Video hochzuladen mit ein paar Zeilen Text. Eine Crowdfunding Kampagne erfordert viel Zeit, Mühe und eine Kommunikationsstrategie, damit es auch von der gewünschten Zielgruppe war genommen und auch verstanden werden kann.

Ein wichtiger Punkt dabei ist nicht außer Acht zu lassen: das Risiko, zu versagen! Es ist natürlich auch möglich, dass man das Fundingziel nicht erreicht und somit die ganze Arbeitszeit in den Sand setzt, die man für eine erfolgreiche Umsetzung des Projektes dringend brauchen würde.

Dabei gilt: Vorbereitung ist alles! Sollte es dennoch nicht klappen, ist das ein Zeichen dafür 1.) das Grundkonzept zu überdenken oder 2.) die Kampagne zu überarbeiten und es auf einer anderen Crowdfunding-Plattform erneut zu versuchen.

ikosom: Welche Rolle kann Crowdfunding in der Internationalen Entwicklungszusammenarbeit spielen?

Dave Balzer: Crowdfunding funktioniert über das Internet und ist somit von Grund auf international und kann auch als ein solches Tool eingesetzt werden. Es ist ein ausgezeichnetes Werkzeug, um auf Probleme in Entwicklungs- und Schwellenländern hinzuweisen, ohne massiges Werbebudget, da es sich, bei guter Vorbereitung, wie von selbst im Internet verbreiten kann. Damit legt man den Grundstein für gleich 2 absolut entscheidende Dinge, um das Problem zu lösen: 1.) Bewusstmachen und Verbreitung der Problematik in und durch die Öffentlichkeit und 2.) Sammeln von Geldern, um dieses Problem zu beheben oder zumindest zu vereinfachen.

Crowdfunding ist ein absolut geeignetes Tool, um auf kleinere Probleme in Entwicklungsländern hinzuweisen und mit ein wenig Geld zu unterstützen. Für größere Probleme ist Crowdfunding, in dieser Form, jedoch noch unzureichend im Bewusstsein der europäischen Bevölkerung verankert. Um Größeres zu erreichen wäre dahingehend noch einiges an Aufklärungsarbeit notwendig.

ikosom: Wie kannst du eure Erfahrungen zusammenfassen?

Dave Balzer: Crowdfunding ist ein exzellentes Werkzeug, um schnell die erste Finanzierung zu ermöglichen und um zeitgleich das Konzept von Grund auf zu analysieren und testen zu lassen. Es ist weit zeitaufwändiger, als man es sich im Vorfeld vorstellt. Durch die kurze Laufzeit der einzelnen Kampagnen ist es aber ein sehr rasches Tool. Aber wie bei allen Projekten ist dabei das Wichtigste: die Vorbereitung!

Alles sollte im Vorfeld bereits erledigt sein, wie Texte und Videos, Fotos und eine Kommunikationsstrategie, um das Projekt von Anfang an voran treiben zu können (Stichwort: Social Media).

Alles in allem ist Crowdfunding kein Garant für eine erfolgreiche Finanzierung! Es ist ein hartes Stück Arbeit und keineswegs leicht verdientes Geld! Dennoch können wir aus eigener Erfahrung sprechen: ausprobieren sollte man es auf alle Fälle! Denn neben dem extrem schnellen und hohen Lernfaktor, erhält man direkt von der Zielgruppe ehrliches Feedback, welches das Projekt noch einmal weiter, schneller und besser vorantreiben kann.

ikosom: Vielen Dank für das Gespräch!

 

Twitter und Facebook in der politischen Kommunikation

Twitter und Facebook sind mittlerweile feste Bestandteile im Instrumentekanon der politischen Kommunikation. Doch die Profile und Kanäle von Politiker alleine reichen noch nicht – sie sollten auch gut eingesetzt werden.

Anlässlich der bevorstehenden Wahlen in Italien beschäftigte pressetext sich mit politischer Social Media Kommunikation. Im Hintergrundgespräch sagte Jörg Eisfeld-Reschke von ikosom folgendes:

„Politische Parteien machen mitunter den klassischen Anfängerfehler, die beiden Dienste miteinander zu verknüpfen und stimmen damit den Inhalt nicht auf die einzelnen Instrumente ab. Insbesondere gezieltes Negative-Campaigning gegen politische Gegner und das schlichte Veröffentlichen von Aussagen ohne dabei in den Dialog zu treten, geht an den Interessen vieler Follower vorbei.“

Fortbildungslücke ePartizipation?

Im Vorfeld unseres Workshops am 19.02. zu ePartizipations-Lehrgängen und Ausbildungen (Blogeintrag vom 5.02.) hat ikosom Informationen zu themennahen Angeboten zusammengetragen. In der Recherche wollen wir uns dem Thema nähern, Ansätze und mögliche Partner identifizieren.

Erste Ergebnisse der Recherche zu Ausbildungsangeboten im Bereich ePartizipation/Jugendbeteiligung werden im Folgenden zusammenfassend vorgestellt:

  • Wir konnten insgesamt 13 Angebote zusammentragen, die sich im weiteren Sinne mit dem Themenfeld Jugendbeteiligung beschäftigen und damit explizit das Ziel der Ausbildung in Form eines Lehrgangs oder ähnlichem verfolgen.
  • Das Spektrum reichte dabei von Angeboten in der Kita bis zu klassischen Lehrgängen über Jugendbeteiligung und ihre Formen. Den geringsten Anteil nahmen dabei deutschsprachige Angebote ein, die sich ausschließlich mit ePartizipation beschäftigen.
  • Angesichts der geringen Vielzahl, aber auch der Divergenz der Angebote scheint es vor allem im Bereich der Aus- und Fortbildung zu Jugendbeteiligung – online und offline – einen großen Nachholbedarf nach Angeboten  zu geben.
  • ePartizipation nimmt bei den meisten recherchierten Lehrgängen nur einen sehr kleinen Teil des Curriculums ein. Den Schwerpunkt auf ePartizipation legen im deutschsprachigen Raum lediglich zwei Angebote.
  • Die Zielsetzungen der Bildungsangebote beschränken sich zumeist auf das grundlegende Verständnis von ePartizipation und nicht darauf, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer  selbst in die Lage zu versetzen, ePartizipations-Projekte zu konzipieren, durchzuführen und zu moderieren.
  • Einige Lehrgänge setzen digitale Instrumente intensiv in der Vermittlung der Inhalte ein. In Helsinki gibt es einen Anbieter, der das Thema „right tools for e-participation“ in einem interaktiven Online-Kurs vermittelt.
Es gibt unserer Recherche zufolge bislang kein deutschsprachiges Angebot für die explizite Ausbildung von Begleiterinnen und Begleiter von ePartizipations-Projekten. Wir setzen die Recherche fort und sind für Hinweise dankbar.

In der Schweiz sollen Soziale Medien fester Bestandteil im Unterricht werden

Die Schweiz möchte die Vermittlung von Medienkompetenz als festen Bestandteil in die Schule bringen. Auch die ikosom-Expertin Kristin Narr wurde um Meinung gebeten. „Soziale Medien spielen mittlerweile bereits im frühen Kindheitsalter eine Rolle, dementsprechend wichtig ist es, einen verantwortungsvollen Umgang zu fördern. Wir müssen erkennen, dass junge Menschen aufgrund der zunehmenden Digitalisierung heutzutage anders sozialisiert werden“.

Der Beschränkung auf ein dafür vorgesehenes und explizites Schulfach „Medienkompetenz“ würde sie zwar nicht beipflichten, dafür sind die Möglichkeiten in verschiedenen Unterrichtsfächern zu vielfältig. Es ist aber wichtig zu verstehen, dass beispielsweise Facebook nicht nur für den privaten Gebrauch von großem Nutzen sein kann. „Es gibt bereits vereinzelt Lehrer, die ihren Unterricht teilweise in Facebook-Gruppen organisieren, um einen besseren Austausch zu ermöglichen. Sie stellen sich auf die Lebenswelt der Kinder ein und holen sie dort ab, wo sie anzutreffen sind“, so die Medienpädagogin.

Durch die föderale Struktur in Deutschland gibt es mittlerweile in einigen Bundesländern Konzepte für Medienerziehung in der Schule. Eine Übersicht der einzelnen Bundesländer findet man beispielsweise auf dem deutschen Bildungsserver. Auch die KMK beschloss im März 2012 die Implementierung als Pflichtaufgabe in der Schule (Beschluss als pdf).
Was diese Festsetzung in der schulischen Realität tatsächlich bedeutet, steht auf einem anderem Blatt. Dass es mittlerweile die Einigkeit zu geben scheint, dass es eine Implementierung geben muss, ist allerdings als sehr positiv zu bewerten.

Artikel „Crowdfunding für Theaterprojekte“ auf nachtkritik.de

Esther Slevogt hat auf Nachtkritik.de einen längeren Artikel über Crowdfunding für Theaterprojekte geschrieben:

rotzdem sehen viele hier ein Zukunftsmodell. Und zwar nicht allein des Geldes wegen, sondern weil sich über Crowdfunding ein Projekt bereits im Vorfeld gut ins Gespräch bringen lässt: Bevor die Produktion überhaupt steht, hat sich im besten Fall um sie herum bereits eine Community gebildet, die sich auf dem Weg der Social-Media-Kommunikation, zu der man auch den Austausch auf Crowdfunding-Plattformen zählen muss, durch Partizipation an der Stückentwicklung beteiligt sieht. Eine so entstandene Community kann damit eine starke Lobby für eine Arbeit bedeuten, bevor diese überhaupt das Scheinwerferlicht einer Bühne erblickt.

Wir arbeiten gerade mit Hochdruck am Handbuch „Crowdfunding für Puppenspieler und Theaterprojekte“ und werden ihre Beispiele sicherlich miteinbeziehen.

Datenjournalismus-Dossier der Trendblogger

Die nächste Redaktionskonferenz der Trendblogger findet am 13.2.2013 um 16.00 Uhr statt. Wer Lust hat, dazu kommen, mag einfach einen Kommentar hier beim Artikel setzen, wir schicken dann die Adresse des virtuellen Raums per Email.

Unser Gast ist diesmal Frederik Fischer.frederikfischer

Frederik Fischer ist freier Journalist für sub-, pop- und netzkulturelle Themen und schreibt u.a. für das ZDF Hyperland Blog. Seit Juli 2012 ist er Geschäftsführer des Internet-Startups tazaldoo. Gemeinsam mit befreundeten Hacks und Hackern entwickelt er Softwarelösungen für die Kuratierung und Verifikation von Inhalten in sozialen Medien. Das erste Produkt heißt tame und ist eine kontextbasierte Suchmaschine für Twitter.

Er wird die Artikel des Datenjournalismus-Dossier sich genauer anschauen und ein paar Thesen zum sich verändernden Berufsbild des Journalisten mit den Trendbloggern diskutieren. Die Trendblogger haben sehr spannende Entwicklungen recherchiert:

  • Annette Mehlhorn berichtet aus dem Vereinigten Königreich und stellt fest:

    Datenjournalismus ist aber leider nicht gleich pure Faktenwiedergabe, sondern genauso abhängig von der subjektiven Selektion, Interpretation und Wiedergabe der Journalisten.

  • Luise Hoffmann stellt das Datajournalism Handbook vor:

    Das “Data Journalism Handbook” ist also wirklich ein sehr spannend und informativ und macht dem Namen Handbuch alle Ehre.Schade am ganzen Projekt ist nur, dass seit fast einem Jahr nichts mehr passiert ist. Die im Internet befindliche Version trägt immer noch den Name Beta 1.0 und das Versprechen der Herausgeber in der Einleitung des Buch; dass das Projekt immer noch im Arbeitsprozess ist und weiter geführt wird, wurde bis jetzt nicht erfüllt.

  • Karin Kutter stellt das Veritometre vor:

    In Deutschland ist dieses Jahr Bundestagswahlkampf. Der Einsatz einer deutschen Variante von „véritomètre“ wäre da durchaus spannend. Denn auch dieses Jahr sollen sich die Kandidaten wieder in einem Duell im Fernsehen gegenüberstehen – über die Form wird derzeit noch gestritten.

    Außerdem schreibt sie über die Einstellung von owni.fr

    Einen Monat später mussten die Macher der Website vorerst ihre Arbeit aufgeben. Der Grund: Zahlungsunfähigkeit. Das ist schade. Denn die Seite war über die Grenzen Frankreichs für ihre Innovationen und grafisch aufbereiteten Recherchen populär.

  • Finn Pauls schreibt über das Netzwerktreffen von Journalisten und Hackern:

    Meist finden sich Programmierer oder Jungunternehmer zusammen, jetzt haben auch Journalisten ihren Platz gefunden. Kooperationen zwischen den Gruppen gibt es auch: Einige der Mitglieder von Hacks/Hackers Helsinki besuchen im Februar ein Meetup-Gruppe von Programmierern, um dort mehr über Javascript zu lernen.

  • Niklas Wieczorek diskutiert die Frage, welcher Fortschritt von Datenjournalismus zu erwarten sei:

    Daten und deren (graphische) Auswertung dürfen und müssen also auch in Zukunft weiter in den Online-Journalismus eingebunden werden. Doch wichtig ist, sich nicht in ihnen zu verlieren, sondern den Überblick zu wahren und die Position des Zusammenfassenden einzunehmen. Was wäre die Bundesligatabelle ohne Spielberichte? Was wären die Börsenzahlen ohne Wirtschaftskommentare?

  • Mareike Schönherr stellt die Frage nach der ökonomischen Verwertbarkeit von Daten:

    Diese Art des Journalismus ist längst im Informationsalltag integriert. Allerdings ist der Arbeitsaufwand für die Artikel Visualisierungen für die Zeitungsredaktionen bisher noch zu hoch und wird daher an Projekte wie We Do Data oder Dataveyes abgegeben. Fraglich bleibt, ob man die benötigten Statistiker, Grafiker und Programmierer in Zukunft in die Redaktionen einbinden oder die Arbeit weiter outsourcen wird. Man wird sich Gedanken machen müssen, denn der Datenjournalismus ist keine zeitweilige Modererscheinung und es reicht nicht, alle halbe Jahre einen grafisch aufbereiteten Artikel zu veröffentlichen.

  • Johanna Kardel stellt den Zusammenhang von Transparenzgesetzen und Datenjournalismus her:

    Datenjournalismus ist immer nur so gut, wie die ihm zu Grunde liegenden Datensätze. In Lateinamerika könnten die neuen Transparenz-Gesetze und die damit geschaffenen Open-Data-Datenbanken langfristig entscheidend zur Qualität der neuen Journalismusform beitragen. Kurzfristig zeugen die Anwendungen jedoch von mangelnder Kreativität

Eine wichtige Debatte zum Thema Journalismus und Datenschutz wurde durch das Lobbyplag von Richard Gutjahr aufgeworfen. In einem Blogbeitrag auf ikosom.de habe ich die Frage des Ziels von Lobbyplag diskutiert und dazu zwei sehr gute Beiträge von Michael Seemann und Thomas Stadler verlinkt. Kann man also ergänzend lesen, wenn man mag.

Bis am Mittwoch zur Redaktionskonferenz!

Statement zu Kirche und Kundenkontakt im Social Web

Vor kurzem bat mich das sinnstiftermag ein Statement zu formulieren. Bei dem sinnstiftermag handelt es sich um einen Zusammenschluss aus Zeitanalytikern, Werbern, Designern und Fotografen, welche religiöse und mediale Kommunikation im weitesten Sinn erörtern.

Mir stellte man die folgende Frage:

„Herr Eisfeld-Reschke, Sie sind Experte auf dem Gebiet „Kommunikation in sozialen Medien”. Welche Tipps und Ratschläge würden Sie der Kirche mit auf den Weg geben, wenn sie Sie als Kunde kontaktieren würde?“

Mein Statement ist hier verfügbar.

Kann man ePartizipation lehren und lernen?

Im Rahmen unterschiedlicher Projekte (z.B. mit youthpart und dem Deutsch-Französischen Jugendwerk) untersucht ikosom die Gelingensbedingungen und Voraussetzungen für ePartizipations-Projekte. In Gesprächen mit den Akteuren stellen wir fest, dass es vielfältige Anforderungen an die Begleiter solcher Projekte gibt. Bislang fehlt es allerdings an einer systematischen Aufbereitung, welche Grundlage für die Entwicklung von Lehrgängen und Lernmaterial sein könnte.

Wir haben vor in diesem Jahr einen Lehrgang zu entwickeln, der Fachkräfte in die Lage versetzt ePartizipations-Projekte zu konzipieren und zu begleiten.

Bereits im Januar diskutierten wir im Rahmen der Berliner Allianz für ePartizipation einige Ansätze für ein solches Vorhaben. Die Gespräche haben uns darin bestärkt, dass ein Fortbildungsbedarf besteht. Als Zielgruppen des Angebots sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Verbänden, Trägern der Bildungsarbeit und der Verwaltung identifiziert. Continue reading „Kann man ePartizipation lehren und lernen?“

Digitale Kommunikationstools in der Internationalen Jugendarbeit

Die Fachstelle für Internationale Jugendarbeit e.V. der Bundesrepublik Deutschland (IJAB) erarbeitet aktuell ein Handreichung zur Nutzung digitaler Kommunikationstools in der Internationalen Jugendarbeit.

An welchen Stellen können Formate der Internationalen Jugendarbeit (Gruppenbegegungen, Freiwilligendienste, Trainings etc.) durch Social Media-Tools ergänzt werden, um Partizipation und Wirkung zu erhöhen? Welche Tools bieten sich an?

In einem Entwicklungsworkshops des Innovationsforums Jugend global wurden bereits erste Ideen gesammelt, die jetzt nachgelesen und ergänzt werden können.
http://yourpart.eu/p/SocialMediaIJA

Ihr habt Erfahrungen mit dem Einsatz digitaler Tools in der Jugendarbeit? Das Etherpad steht bis Mitte Februar offen und freut sich über Input, Erfahrungen und Projektbeispiele. ikosom unterstützt die IJAB bei der Konzeption der Handreichung und wir würden uns freuen, wenn viele Interessierte im Etherpad mitdenken.

Kreispräventionstag des Landeskreises Dahme-Spreewald zu Jugendbeteiligung im Web 2.0

Am vergangenen Mittwoch (5.12.) fand im Jugendbildungszentrum Blossin der 2. Kreispräventionstag des Landkreises Dahme-Spreewald statt. Dieser widmete sich dem Thema „Neue Medien – schöne, neue Welt?“ und hinterfragte in verschiedenen Inputreferaten und Workshops die Bedeutung, Chancen und Gefahren neuer Medien für jugendliche Lebenswelten. Die Teilnehmenden kamen vor allem aus der offenen Kinder- und Jugendarbeit.

Der Tag begann nach der Eröffnung durch den Sozialdezernenten mit einem Inputreferat durch Kristin Narr zur allgemeinen Bedeutung von Medien für Jugendliche. In insgesamt 5 Workshops konnten sich die Teilnehmenden vertiefend und praktisch mit einzelnen Themen auseinandersetzen. Es fanden beispielsweise Workshops zum Medienrecht,  Cybermobbing oder auch medialer Öffentlichkeitsarbeit statt. Narr bot einen Workshop zum Thema ePartizipation unter dem Titel „Chancen der Beteiligung am Stammtisch 2.0“ an. Neben der Diskussion um gängige Formen und Potentiale der Jugendbeteiligung im Web 2.0, nahm der Workshop geeignete Formen der Teilnehmenden im Zusammenhang ihrer persönlichen Arbeit in den Blick und stellte machbare Möglichkeiten zu mehr Jugendbeteiligung mit Hilfe digitaler Medien heraus.

Überblick – Beiträge zur Blogparade „Tod und Trauer im Internet“

Vor einigen Wochen starteten Birgit Aurelia Janetzky und ich die Blogparade zu „Tod und Trauer im Internet“. Die Blogparade lief bis zum 26. November 2012. In den kommenden Wochen nehmen wir die inhaltliche Zusammenfassung vor.

Hier der Überblick über alle Beiträge, die zur Blogparade eingereicht wurden:

Vielen herzlichen Dank an alle Autorinnen und Autoren für die inspirierenden, aufklärerischen und interessanten Beiträge!

(Un-)Konferenzbericht: ParCamp 2012 “e-Partizipation im Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit”

Was ist e-Partizipation im Jahr 2012? Wo kann „e“ in der vielfältigen Partizipationslandschaft Österreich seinen Platz haben? Können alle Jugendlichen an e-Partizipation teilhaben? Diesen Fragen widmete sich das ParCamp, das erste BarCamp in Österreich zum Thema ePartizipation.

Foto: Lisa Peyer

Siebzig Fachkräfte und Experten der Jugendarbeit hatten sich am 06. November 2012 in Wien zum ersten österreichischen ParCamp eingefunden, einem BarCamp speziell zur ePartizipation im Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit. Gastgeber des ParCamps waren die ARGE Partizipation, das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend und das Projekt youthpart. Mit der Veranstaltung eines BarCamps hatte sich das Bundesministerium auf Neuland begeben. BarCamps stellen in institutionellen Kontexten noch immer eine Seltenheit dar.

Wie Robert Lender, Referent für Partizipation in der Abteilung Jugendpolitik des BMWFJ, erklärte, hatte die Entscheidung für das Format einen ganz zielgerichtete Motivation: „Wir wollen lernen und gemeinsamen Erfahrungsaustausch initiieren.“ Technisch und redaktionell unterstützt wurde ParCamp vom Web Literacy Lab des Studiengangs für Journalismus und PR der FH Joanneum. Die Studierenden dokumentierten das ParCamp via Livestream und verfassten Kurzberichte zu den einzelnen Sessions. Im Mittelpunkt der über 20 Sessions stand für die Teilnehmer immer wieder der Wissenstransfer und die Frage: Wo gibt es schon Erfahrung im Bereich e-Partizipation und wie können diese nutzbar gemacht werden?

e-Partizpation in Österreich

Vorgestellt wurden zahlreiche aktuelle Projekte, wie die neue Plattform iDEPART und das Wiki-Projekt PoliPedia, über das youthpart bereits berichtete. Große Beachtung fand auch die „Partizipative Jugendstudie des Landes Tirol 2012“.  Schon bei der Erstellung des Fragenkataloges hatte man Jugendliche dabei partizipativ eingebunden und von über 800 Schülern Vorschläge zu Themen und Fragen erhalten. Die Verfasser der Studie verweisen auf die hohe Validität der Ergebnisse durch diesen partizipativen Forschungsprozess. Auch die Kommunikation des Fragebogens hatte man anschließend  gezielt über Online-Plattformen und Soziale Netzwerke betrieben. Über 3400 Jugendliche aus Tirol hatten sich daraufhin an der Studie beteiligt. Berichtet wurde auch vom kürzlich abgeschlossenen Projekt Wiener Charta, an dem sich über 1400 registrierte Nutzer online beteiligt hatten und dessen Ergebnisse im November 2012 vorgelegt werden sollen.

„Partizipationsparadies Salzburg“

Jochen Höfferer, Jugendbeauftragter der Stadt Salzburg, stellte die vielfältigen Partizipationsangebote in Salzburg vor. Vertreter der Stadt arbeiten gemeinsam mit verschiedenen Bürgerinitiativen bereits seit Jahren an dem Salzburger Modell „Direkte Demokratie“, dass eine stärkere Beteiligung der Bürger an der Gemeindepolitik durch Initiativrecht, Bürgerbegehren und Volksentscheide vorsieht. Auch um die Einbindung von Jugendlichen ist man in Salzburg bemüht. Höfferer berichtete von dem Beteiligungsprojekt für die Gestaltung des Stadtteils Schallmoos West und dem Graffiti-Projekt SalzWand. Dieses koordiniert die Bereitstellung legaler Flächen für Graffitis und kennzeichnet sie auf Google Maps. Im Zuge dieses Projektes können Jugendliche im Alter von 15-26 Jahren noch bis zum 30.11.2012 an einem Graffiti-Wettbewerb teilnehmen und ihre Bilder auf www.facebook.com/salzblog posten. Marietta Oberrauch von der außerschulischen Jugendbildungsstätte akzente in Salzburg ergänzte den Bericht durch die positiven Erfahrungen, die man durch die Einbindung von Social Media in LandesschülerInnenparlamenten gemacht habe.

Qualitätskriterien von ePartizipations-Projekten

Martina Eisendle von invo – service für Kinder- und Jugendbeteiligung stellte in ihrer Session die Frage, welche spezifischen Qualitätskriterien für ePartizipations-Projekte bestehen. Dabei wurde von den Teilnehmern der Session zunächst festgestellt, dass sich viele Erfolgskriterien klassischer Partizipationsprojekte auch auf digitale Beteiligungsprojekte übertragen lassen. Die aktive Beteiligung von Jugendlichen in allen Phasen eines Projektes, die gemeinsame Zielformulierung und die Verbindlichkeit der gemeinsam getroffenen Entscheidungen gelten z.B. in analogen und digitalen Beteiligungsprojekten gleichermaßen als wichtige Gelingensbedingungen.

Welches aber sind die spezifischen Kriterien digitaler Beteiligungsprojekte und welche besonderen Chancen bieten sie gegenüber klassischen Verfahren? Jürgen Ertelt von youthpart warf dahingehend die Frage auf, ob die Unterstützung durch erwachsene Prozessbegleiter und Moderatoren bei ePartizipations-Projekten in jedem Falle notwendig sei. Digitale Beteiligungsprojekte würden jungen Menschen, so Ertelt, grundsätzlich die Chance bieten, ihre Interessen auch unvermittelt und ohne pädagogische Anleitung zu formulieren und sie ohne Agenten an Entscheidungsträger zu übermitteln.

ePartizipation ohne Text?

Die Teilnemer des ersten ParCamps in Wien. Foto: ParCamp,CC BY-NC-SA 2.0

Rege Diskussionen warf bei den Teilnehmern des ParCamps auch immer wieder die Frage auf, inwiefern bei ePartizipations-Projekten besondere Anforderungen hinsichtlich der sprachlichen Gestaltung bestehen. Die unaufbereitete Komplexität politischer und gesellschaftlicher Themen stellt für junge Menschen oft eine Hemmschwelle für eine aktive Beteiligung dar. Die Herausforderung diese Komplexität zu reduzieren stellt sich für digitale Beteiligungsprojekte in besonderem Maße. Gleichzeitig bieten sie aber auch die Chance, Inhalte durch die Einbindung alternativer Darstellungsformate besser zu visualisieren.

Eine eigene Session wurde daraufhin der Frage „ePartizipation ohne Text?“ gewidmet. Debattiert wurde hier über die Wirkkraft von Voting- und Ranking-basierten Abstimmungsverfahren und die digitale Beteiligung durch Klicks. Die Teilnehmer schilderten ihre Erfahrungen mit foto- und videobasierten Beteiligungsprojekten, wie etwa dem aktuellen Videowettbewerb des Deutsch-Französischen Jugendwerks. Berichtet wurde auch vom Bau eines Spielplatzes, der auf Basis von den von Kinder und Jugendlichen eingereichten Fotos geplant und gestaltet wurde.

Herausforderung für Verwaltungsstrukturen und Ministerien

Robert Lender vom BMWFJ zog abschließend ein positives Resümee vom ParCamp und formulierte die nun anstehenden Aufgaben: „ePartizipation ist ein wichtiges Thema, bedarf aber auch noch vieler Diskussionen wie wir sie umsetzen können und wie wir den Kritikern vermitteln können, dass das Internet eine wichtige Möglichkeit für Partizipation sein kann.“ Ziel sei es nun, zu überlegen, wie man JugendarbeiterInnen unterstützen und Projekte adäquat fördern könne. „Eine spezielle Herausforderung für Ministerien ist hierbei die Frage, wie sich ePartizipation mit üblichen Verwaltungs- und Kommunikationsstrukturen in Ministerien vereinbaren lässt.“  Erste Ideen für Nachfolgeprojekte vom ParCamp gebe es auch bereits, so Lender, man denke beispielsweise überein erstes JugendBarCamp in Österreich im kommenden Jahr nach.

Neben dem bereits bestehenden Etherpad-Tool yourpart.eu wird in Kürze ein weiteres Tool im Zuge des Projektes youthpart zur Verfügung gestellt werden, mit dem es wesentlich erleichtert werden soll, eigenständig Barcamp-Veranstaltungen zu planen und durchzuführen. Mit dem Tool kann eine eigene Barcamp-Seite generiert werden, auf der das Teilnehmenden-Management und die Session-Planung möglich ist.

Das Projekt youthpart erstellt zudem aktuell unter Mitarbeit von Daniel Seitz und ikosom einen Leitfaden für JugendBarCamps. Der Leitfaden richtet sich an Fachkräfte der Jugendarbeit und wir voraussichtlich im Dezember 2012 veröffentlicht werden.

 

Dieser Bericht ist für das Projekt youthpart angefertigt worden und wurde zuerst im Rahmen des Dialog Internet veröffentlicht. Dieses Werk bzw. dieser Inhalt von Lisa Peyer (ikosom) steht unter einer Creative Commons Namensnennung-Keine Bearbeitung 3.0 Deutschland Lizenz. http://creativecommons.org/licenses/by-nd/3.0/de/

Auf dem Weg in die Selbstorganisation – Jugendliche übernehmen Verantwortung für das Gamescamp

Zum zweiten Mal trafen sich im Sommer 2012 vierzig junge Gamerinnen und Gamer anlässlich eines BarCamps rund um das Thema Gaming. Drei Tage lang diskutierten sie vor der mittelalterlichen Kulisse der Burg Lohra über die wichtigste Nebensache in ihrem Leben: Computerspiele.

Foto: Jürgen Sleegers, CC-BY-SA

„Let there be Games!“ hieß es vom 01.-03. Juni 2012 für die Teilnehmer des 2.Gamescamps. Inmitten der alten Steinmauern der Burg Lohra im Norden Thüringens hatten sie für ein verlängertes Wochenende ihr Lager aufgeschlagen, um ihr Wissen über Computerspiele zu teilen. Zusammen mit Experten aus der Spieleentwicklung, Vertretern aus der Politik und juristischen Fachleuten debattierten sie über technische und ethische Aspekte von Games, Berufsmöglichkeiten und Urheberrechte im Spielebereich und jugendschutzrechtliche   Fragen rund ums Spielen. Zur Freude der Initiatoren spielte dabei das Bedürfnis nach Selbstorganisation bei den Teilnehmern des Gamescamps eine wichtige Rolle. Continue reading „Auf dem Weg in die Selbstorganisation – Jugendliche übernehmen Verantwortung für das Gamescamp“

Mitmachen beim Peer-Review zum Leitfaden JugendBarcamps

Gemeinsam mit medialePfade und für das Projekt youthpart schreiben wir aktuell an einem Leitfaden zur partizipativen Organisation und Durchführung von JugendBarCamps.

Ziel des Leitfadens ist es die besonderen Rahmenbedingungen und mögliche Herangehensweisen von BarCamps in der Jugendarbeit zu beschreiben. Wir möchten Pädagogen damit eine Unterstützung anbieten, damit sie das Format ausprobieren und mit Jugendlichen gestalten können.

Aktuell suchen wir Freiwillige, die Interesse haben als Peer-Reviewer mit ihrer Erfahrung und Meinung zum Leitfaden beizutragen. Wer Interesse hat, kann sich gerne in unserer Facebook-Gruppe oder per Email melden.

Einladung zur ikosom Jahresfeier 2012 und Buchpreis-Party

Am Abend des 28. November ab 18 Uhr wollen wir, das Institut für Kommunikation in sozialen Medien, in Berlin das gelungene Jahr 2012 feiern. Wir feiern im Theater Verlängertes Wohnzimmer e.V. und wollen auf diesem Weg schon mal alle unsere Partner und Freunde von ikosom einladen, mit uns auf das Jahr 2012 zurückzublicken und neue Pläne für 2013 zu schmieden.

Und wenn wir schon in einem Theater feiern, wird es natürlich auch ein kleines Bühnenprogramm geben: Der Sprecher, Musiker und Ohrenblicker Jens Wenzel präsentiert im Rahmen einer „Uku-Lesung“ unterhaltsame Einblicke in seine Australienreise und stellt außerdem den Berliner Privatdetektiv Robert Slopinsky vor. Letzterer ist nicht nur Protagonist in Deutschlands erster Kalendersoap, sondern lebt auch auf diversen Social-Media-Plattformen sein virtuelles Dasein aus – eben ein echter (Anti-)Held des Web 2.0!

Insbesondere wollen wir dies als Anlass zum Feiern nehmen:

Wir möchten alle bitten, sich bei diesem Formular anzumelden – und freuen uns auf das Wiedersehen!

Zwischenstand zur Blogparade „Tod und Trauer im Internet“

Vor einigen Tagen starteten Birgit Aurelia Janetzky und ich die Blogparade zu „Tod und Trauer im Internet“. Die Blogparade läuft bis zum 26. November 2012. Anschließend fassen wir die Ergebnisse zusammen.

Die Vielzahl der Tweets zeigt, dass das Thema viele Menschen berührt. In den ersten zwei Wochen wurden schon einige Beiträge eingereicht, die Antworten geben und neue Fragen aufwerfen:

In den kommenden Wochen finden einige Veranstaltungen statt, die sich ebenfalls mit diesem Thema auseinandersetzen. Ich hoffe, dass von den Teilnehmenden einige Personen darüber berichten und bloggen werden:

1. Deutscher Bestatter Kongress (7.-8.11.2012)

  • Prof. Dr. Norbert Fischer: Friedhöfe: Ort der Toten und der Lebenden? Welche Bedeutung haben sie im digitalen Zeitalter?
  • Jörg Bauer/Ulrich Liener: Das Internet als Erinnerungsspeicher und Bindeglied zu den Gedächtnisstätten des 21. Jahrhunderts
  • Andreas Rosenkranz: QR-Codes auf Gräbern: Das digitale Grabmahl in der analogen Welt

Tagung „Leben und Tot im Netz“ (9.-11.11.2012)

  • Dr. Erik Meyer: Erinnerungskultur 2.0 – crowdsourced, mobile & social memory
  • Birgit Aurelia Janetzky: Chancen und Gefahren des Internets bei Abschied und Trauer
  • Boris Hänßler: Auf ewig virtuell – Unser künftiges Leben als Avatar

Die Blogparade läuft weitere vier Wochen. Wir freuen uns über Beiträge in jeglicher Form und möchten gemeinsam mit Ihnen erreichen, dass das dem Thema die Aufmerksamkeit zukommt, die wir ihm schon zu Lebzeiten widmen sollten.

deutsch-französisches ePartizipations-Projekt für Jugendliche gestartet

Anlässlich der Jubiläumsveranstaltungen zu 50 Jahren Elysée-Vertrag veranstaltet das DFJW ein ePartizipations-Projekt. Ziel ist es, deutsche und französische Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 13 bis 30 Jahren zu erreichen.

Der Leitsatz lautet „Ich habe eine Zukunft in Europa, wenn…“. Zu den Elementen des Projekts gehören ein Videowettbewerb bis Ende November, drei dreimonative Phasen Online-Konsultation sowie ein Jugendevent in Berlin im kommenden Januar.

ikosom unterstützt des Deutsch-Französische Jugendwerk in Konzeption und Steuerung des ePartizipations-Projekts. In den kommenden Wochen fassen wir im Blog die Herausforderungen und Erfahrungswerte zusammen.

Wir schreiben einen Leitfaden für JugendBarCamps

Gemeinsam mit medialePfade und für das Projekt youthpart schreiben wir aktuell an einem Leitfaden zur partizipativen Organisation und Durchführung von JugendBarCamps.

Ziel des Leitfadens ist es die besonderen Rahmenbedingungen und mögliche Herangehensweisen von BarCamps in der Jugendarbeit zu beschreiben. Wir möchten Pädagogen damit eine Unterstützung anbieten, damit sie das Format ausprobieren und mit Jugendlichen gestalten können.

Wer Interesse an dem Thema hat ist herzlich in der Facebook-Gruppe willkommen. Dort stellen wir gelegentlich Fragen zur Diskussion. Die erste Vorab-Version des Leitfadens möchten wir einem Peer-Review unterziehen. Wer Interesse hat die Alpha-Version zu kommentieren und gegenzulesen, die/der möge sich bitte bei uns melden.

Initiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft“ gestartet

Am vergangenen Montag fand in Berlin der Auftaktworkshop der 7. Co:llaboratory-Initiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft – offen, vernetzt, integrativ“ statt. Die Experten werden in den kommenden Monaten zahlreiche Themenstränge zum digitalen Lernen verfolgen und eine Reihe an Handlungsempfehlungen formulieren.

Im Blog des collaboratory wird die Auftaktveranstaltung zusammengefasst:

Zu Beginn des Tages haben der Community Manager Sebastian Haselbeck und die Projektleiterin Kristin Narr die Arbeit des Co:llaboratory, seine Struktur, die Ziele der Initiative und den Ablauf erläutert. Anschließend stellten sich die Expertinnen und Experten gegenseitig vor und tauschten sich über ihre Interessen und Hintergründe aus. Nach der Vorstellungsrunde bereiteten sie konkrete Fragestellungen und Ideen für die Arbeit in kleineren Gruppen vor. Insgesamt wurden 18 Arbeitsgruppen gebildet, die sich auf theoretischer und praktischer Ebene mit dem Lernen in der digitalen Gesellschaft beschäftigen. Jede Gruppe besteht aus zwei bis sechs Kernexperten.
Die Themenfelder, mit denen sich die Expertinnen und Experten in den nächsten Monaten beschäftigen, sind u.a. Open Educational Resources, location based services, technologische, pädagogische und gesellschaftliche Herausforderungen und erforderliche Kompetenzen im Zusammenhang mit dem Lernen mit digitalen Medien.
Zur Unterstützung ihrer Arbeit stehen den Expertinnen und Experten u.a. Howard Rheingold, Prof. Dr. Stefan Aufenanger und Philipp Schmidt als Berater zur Seite.

 

Kristin Narr stellt sich vor

Kristin Narr ist Projektmitarbeiterin bei ikosom.

Im Folgenden stellt sie sich vor: 

Wer bin ich? 

Mein Name ist Kristin Narr, ich bin 1984 in Leipzig geboren und aufgewachsen. Ebenfalls in Leipzig habe ich Kommunikations- und Medienwissenschaft, im Schwerpunkt Medienpädagogik und Germanistik studiert. In Berlin lebe ich seit 2010.

In Leipzig, München und Berlin habe ich Erfahrungen in der medienpädagogischen Forschung, der praktischen Medienarbeit mit Kindern und Jugendlichen und im Jugendmedienschutz gemacht.

Was mache ich bei ikosom? 

Bei ikosom habe ich quasi die medienpädagogische Brille auf und bringe meine Erfahrungen und mein Wissen ein. Beispielsweise bezüglich Einsatzmöglichkeiten von Social Media in der Schule, digitalen Beteiligungsformen von Kindern und Jugendlichen, Open Education und digitaler Kollaboration.

Berliner Allianz für ePartizipation gegründet

Vergangene Woche gründete sich die Berliner Allianz für ePartizipation – und ikosom ist Gründungsmitglied der Allianz.  Die Berliner Allianz für ePartizipation hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen, die sie betreffen, mittels digitaler Informations- und Kommunikationstechniken zu fördern. Die gesamte Gründungserklärung steht zum Download bereit.

Bereits die Präambel macht deutlich, dass ikosom und die weiteren Unterstützer eine gute gemeinsame Basis haben. Die Präambel ist der studie „Jugendbeteiligung und digitale Medien – e-Partizipation in der Jugendarbeit“ des österreichischen Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend entnommen, an dem unser Kollege David Röthler mitgearbeitet hat:

„ePartizipation ist die Teilhabe von Personen an sozialen, gesellschaftlichen, kulturellen, politisch administrativen Prozessen der Entscheidungsfindung mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnik.“

In den kommenden Monaten werden wir mit unseren Erfahrungen und Kontakten dazu beitragen dem Thema ePartizipation in Berlin größere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen und mit den Partnern relevante Erfahrungen auszutauschen.

Call for Questions – Crowdfunding-Panel @#a2n_werkstatt_2012

Wow – vor kurzem saßen wir noch im St. Oberholz am Rosenthaler Platz mit Andrea von der all2gethernow und Janine von VisionBakery zusammen und haben die Möglichkeiten für eine Crowdfunding Konferenz während der Berlin Music Week ausgelotet. Und jetzt sind es nur noch zwei Tage, bis sich die Türen der noisy Musicworld öffnen und dem Crowdfunding zum ersten Mal während der Berlin Musik Week ein ganzer Tag gewidmet wird. Das gab es bisher noch nie. Und es zeigt, dass die Musikbranche und auch die Stadt Berlin diesem Thema eine wachsende Bedeutung beimessen.

Wir freuen uns auf spannende Diskussionen in unseren Panels und hoffen, dass wir vielen kreativen Menschen wichtige Tipps für ihre eigenen Crowdfunding-Projekte mit auf den Weg geben können. Und da dies die erste Crowdfunding-Konferenz ist, die sich ganz auf den Aspekt der Wissensvermittlung konzentriert, möchten wir natürlich möglichst viele interessante Fragen in den Panels ansprechen.

Und hier seid ihr gefragt! Wir möchten gerne speziell unser zweites Vormittagspanel nutzen, um eure Fragen aufzunehmen und mit ihnen die Diskussion zu bereichern. Uns interessiert dabei z.B., ob die Bereiche Promotion, Vermarktung und Vertrieb ebenfalls erfolgreich über Crowdfunding finanziert werden können. Bisher ist das bekanntlich eines der Kerngeschäfte großer Labels. Gerade bekanntere Musiker und Bands, wie Ben Folds Five, Amanda Palmer oder die HBlockx haben über Crowdfunding so viel Geld eingesammelt, dass das weit über die Kosten für die reine Plattenproduktion hinaus geht. Wir nehmen an, dass sie das Geld auch für Promotion, Konzerte, etc. benutzen, um unabhängig von den großen Plattenfirmen ihre Musik erfolgreich zu vertreiben. Sind das nur besondere Ausnahmen, die sich nicht übertragen lassen, oder lässt sich daraus ein neuer Trend für die Musikindustrie ableiten? Und wie werden die Majorlabels darauf reagieren?

Schickt uns eure spannenden Fragen rund um das Thema Marketing und Vertrieb von Musikprojekten, damit wir sie in der Diskussion aufgreifen können. Oder seid dabei beim crowdfunding_special der #a2n_werkstatt_2012 und bereichert die Panels mit euren Gedanken!

Die KasselAssel-KinderreporterInnen: Öffentlichkeit für die Interessen junger Menschen

Um ihre Mitspracherechte wahrnehmen zu können, brauchen Kinder und Jugendliche Öffentlichkeit für ihre Interessen. Im nordhessischen Kassel haben Studenten ein Projekt initiiert, das jungen Menschen ermöglicht, ihre Ideen in die kommunalpolitische Debatte einzubringen: die „KasselAssel-KinderreporterInnen“. Diese berichten seit 2010 im Netz über aktuelle Ereignisse in ihrer Stadt und stellen Wünsche und Forderungen an die Politik.

Kassel-Assel-Kinderreporterinnen der Amos-Comenius-Schule Kassel
interviewen Stadtbaurat Christof Nolda zu Schlaglöchern auf Kasseler Straßen.                        
Foto: Die Kopiloten e.V.
 

„Liebe Stadt Kassel, bitte kümmern Sie sich um die Schlaglöcher, damit kein weiterer Schaden entsteht.“ Lässt man Kinder und Jugendliche zu Wort kommen, dann haben sie sehr konkrete Forderungen. Sie demonstrieren gegen die Schließung ihrer Skatehalle, fragen nach einer Tischtennisplatte für den Schulhof oder eben nach der Reparatur der Schlaglöcher vor ihrer Schule. Netzbasierte Medien können ihnen helfen, ihre Interessen zu kommunizieren, wie das Projekt „KasselAssel-KinderreportInnen“ zeigt. Continue reading „Die KasselAssel-KinderreporterInnen: Öffentlichkeit für die Interessen junger Menschen“

ARD/ZDF-Onlinestudie 2012

Die ARD/ZDF-Onlinestudie 2012 wurde veröffentlicht. Im Folgenden einige der Ergebnisse zusammengefasst:

  • Mit 53,4 Millionen Internetnutzer in Deutschland sind drei Viertel der Bevölkerung (75,9%) mindestens gelegentlich online.
  • Der leichte Rückgang der durchschnittlichen Online-Verweildauer von 137 auf 133 Minuten pro Tag sind vor allem auf die Altersgruppe der 30-49-Jährigen zurückzuführen.
  • Die Nutzungsdauer des Mediums Fernsehen kann einen deutlichen Anstieg um 13 Minuten auf insgesamt 242 Minuten verzeichnen.
  • Der Trend zu multiplen Endgeräten für die Internetnutzung setzt sich fort. Mittlerweile verfügen 21% der Befragten ein Smartphone (inkl. iPhone) mit Zugang zum Internet.
  • Private Online-Communities und soziale Netzwerke werden hauptsächlich dazu genutzt sich über neues aus dem Freundeskreis zu informieren (36%), zu chatten (34%) und persönliche Nachrichten verschicken (32%). Kaum eine Rolle spielt die medienübergreifende Verwendung. So wird sich kaum über Inhalte aus der Zeitung (4%), aus dem Fernsehen (3%) oder dem Radio (2%) ausgetauscht.

Die Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2012 wurden in der “Media Perspektiven” (MP 7-/2012) veröffentlicht und sind unter www.ard-zdf-onlinestudie.de abrufbar.

Hier die Zusammenfassung der ARD/ZDF-Onlinestudie 2011.

Bericht vom Crowdfunding/Crowdinvesting-Branchentreffen in Frankfurt/Main

Die Teilnehmer des Crowdinvesting Branchentreffens in Frankfurt/M

Am 27. Juli 2012 trafen sich die Crowdinvesting Plattformen. Veranstaltet wurde das Treffen vom Deutschen Crowdsourcing Verband eV und ikosom mit Unterstützung durch das European Crowdfunding Network. Finanziell wurden wir unterstützt von der Kanzlei GSK Stockmann+Kollegen sowie der Innovationsberatung von Bernhard Jöckel.  Bei den Örtlichkeiten wurden wir unterstützt vom RKW (Rationalisierungszentraum der Deutschen Wirtschaft).

Anwesend waren die Plattformen Bergfürst, BestBC, Finmar, Foundingcrowd, Gründerplus, Nordstarter, Innovestment, 1000×1000, LeihDeinerStadtGeld, Meet&Seed und United Equity. Als Experten vor Ort waren neben den Mitarbeitern von ikosom und Deutschem Crowdsourcing-Verband auch ein Vertreter des IPTV-Verbandes sowie zwei Studierende (Institut für Journalistik in Hannover und dem Karlsruher Institut für Technologie), die uns beide bei der Dokumentation der Tagung halfen.

Die Gespräche waren sehr fruchtbar und spannend. Da wir Vertraulichkeit über die Inhalte der Gespräche und der geführten Diskussionen vereinbart haben, wollen wir hier im Blogpost zumindest die wichtigsten Ergebnisse festhalten:

  • Es wurden fünf Arbeitsgruppen gegründet, die sich eng an der Aufteilung im European Crowdfunding Network orientieren. Wer Interesse hat, in einer der Arbeitsgruppen zu arbeiten, kann sich gerne an uns wenden, wir stellen den Kontakt her:
    • Customer Protection (beinhaltet die Arbeit an gemeinsamen Maßnahmen zur plattformübergreifenden Sicherheit des Schutz des Investoren und der Startups)
    • Policy und Regulation (beinhaltet die Arbeit an an den rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen für Crowdfunding)
    • Stakeholder Education and Public Relations (beinhaltet die Arbeit an gemeinsamen Marketing-Maßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit)
    • Data & Research (beinhaltet die Arbeit an gemeinsamen Standards für Branchendaten)
    • Funding for Crowdfunding-Platforms and International Cooperation (beinhaltet die Arbeit an Möglichkeiten der interationalen Kooperation und der Finanzierung von Plattform durch nationale oder europäische Innovationsmittel)
  • Das nächste Treffen wird voraussichtlich Ende November in Potsdam stattfinden, im Rahmen der Verleihung des Crowdfunding-Awards. Bis dahin sollen die Arbeitsgruppen erste Ergebnisse vorlegen.
  • Eine weitere Arbeitssgruppe wird sich damit beschäftigen, wie wir mit dem RKW zusammenarbeiten können, auch hier werden Ideen gesammelt.
  • Intensiv wurde auch diskutiert, wie sich die Crowdinvesting-Plattformen im Europäischen Crowdfunding Network engagieren können.
  • Ebenso wurde diskutiert, welche Kommunikations- und Umgangsformen man in der Branche anstreben würde und wie man bei Konflikten reagiert.

Darüberhinaus wurde diskutiert, welche Kongresse und Veranstaltungen im zweiten Halbjahr anstehen und wie die Crowdinvesting-Branche dort präsent sein könnte. Und abschließend wurde bei Pizza, Pasta und Wein beim einzigen Italiener in Eschborn, der bei dem heißen Wetter geöffnet war, die gute Atmosphäre des Treffens gefeiert.

Wer Interesse hat, beim nächsten Crowdinvesting-Branchentreffen dabei zu sein, kann uns kontaktieren.

Update #1: Für alle Crowdfunding-Unternehmen und Experten gibt es eine eigene Mailingliste, administriert vom Deutschen Crowdsourcing-Blog mit Unterstützung durch das European Crowdfunding Network: https://groups.google.com/forum/?fromgroups#!forum/crowdfunding-germany

Update #2: Für die Social Media Week suchen wir noch einen Sponsoring-Partner für die Session zum Thema Crowdinvesting.

Update #3: Eine Europäische Diskussionsgruppe namens „Crowdfunding for Europe“ wurde mit Unterstützung des European Crowdfunding Netzwerks gegründung. Hier wird gerade an einem Komentar zur Prospectus-Richtlinie gearbeitet. Die Mailing-Gruppe kann man hier finden: https://groups.google.com/forum/?fromgroups#!forum/crowdfunding-for-europe

 

Youth Generated Content: Stadtwikis aus Rheinland-Pfalz

Foto: medien+bildung.com

Ludwikishafen“, „Gerpedia“ und „Speyerpedia“ sind Stadtwikis, kollaborativ erstellte Online-Enzyklopädien über die Städte Ludwigshafen, Germersheim und Speyer. Die Autoren der drei Wikis sind Schülerinnen und Schüler aus Rheinland-Pfalz. Drei Jahre lang erkundeten sie ihre Städte und füllten die Wikis mit Texten, Videos und Audioaufnahmen. Das 2009 initiierte Pilotprojekt „Ludwikishafen“ wurde in Kooperation mit sieben Schulen verwirklicht und ist heute Ludwighafens erster digitaler Stadtführer aus der Feder von Jugendlichen.

Die Einträge in „Ludwikishafen“ sind nicht vergleichbar mit den Artikeln einschlägig bekannter Online-Lexika, weil sie häufig subjektive Eindrücke beschreiben, statt bloße Fakten aufzuzählen. Oft lesen sie sich wie Berichte von einem Schulausflug und sind reich bebildert mit den Fotos der „Wikireporter“, zahlreichen Schülerinnen und Schülern aus Ludwigshafen. Ganz unbefangen und persönlich berichten sie in ihren Artikeln über das Tierheim in ihrem Stadtteil oder vom dem Besuch in der Kletterhalle um die Ecke. Dafür haben sie recherchiert, Fotos und Videos angefertigt, Beiträge geschrieben und den Umgang mit „Mediawiki“, der lizenzfreien Software die hinter „Ludwikishafen“ steht, gelernt.

Schülerinnen und Schüler der der Anne-Frank-Realschule erstellten 2010 sogar einen eigenen Audio-Guide für die Innenstadt. Nach Besuchen im Stadtarchiv und Interviews mit den Mitarbeitern von Stadtbibliothek und Stadtmuseum produzierten sie 20 Hörtexte zu bekannten Sehenswürdigkeiten. Der so entstandene Stadtführer für die Ohren kann heute in der Touristeninformation von Ludwigshafen ausgeliehen werden.

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neXTvote: Jugendpolitische Themen bei Wahlen stärken

Anlässlich der Kommunalwahlen 2011 startete der Landesjugendring Niedersachsen gleich zwei netzbasierte Aktionen, die „glüXprüfung“ und den „glüXtest“. Ziel der Projekte war es, ein Stimmungsbild über die Lebensqualität von Jugendlichen zu schaffen und den Stellenwert von jugendpolitischen Themen im Wahlkampf zu erhöhen. Um dies zu erreichen, wurde eine landesweite Online-Befragung unter jungen Menschen durchgeführt und eine zentrale Informationsstelle für die jugendpolitischen Positionen der Parteien geschaffen.

Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan probiert gemeinsam mit
Jugendlichen den „glüXtest“ aus
Foto: Landesjugendring Niedersachsen e.V. | www.neXTvote.de

Niedersachsen ist eines von sieben Bundesländern, in denen Jugendliche bei Kommunalwahlen bereits mit 16 Jahren wählen dürfen. Im Zuge der Absenkung des Wahlalters wurde das Label „neXTvote“ ins Leben gerufen, unter dessen Dach seitdem Partizipations-Projekte im Vorfeld von Kommunal- und Landeswahlen durchgeführt werden. Das erste Internet-Projekt startete der Landesjugendring Niedersachsen bereits 2001 mit der Kampagne „neXTvote – i vote“. Zehn Jahre später setzte man einmal mehr auf netzbasierte Partizipation und begleitete die Kommunalwahlen mit zwei Aktionen: dem „glüXtest“ und der „glüXprüfung“.

Parteien auf dem Prüfstand: die „glüXprüfung“
Die Bereitstellung von jugendgerechten Informationen ist eine zentraler Bestandteil und Gelingensbedingungen für erfolgreiche Partizipation. „Was bei Kommunalwahlen immer fehlt, ist eine Synopse der Parteiprogramme, bei der die wichtigsten Aussagen der Parteien zur Jugendpolitik zusammengefasst werden.“ sagt Björn Bertram, Referent für Jugendarbeit und Jugendpolitik beim Landesjugendring Niedersachen.   Es sei für junge Menschen wichtig zu erfahren, was die Parteien in der nächsten Legislaturperiode jugendpolitisch erreichen wollen. Deshalb habe man 2011 die „glüXprüfung“ ins Leben gerufen und ein Online-Tool geschaffen, das als zentrale Sammelstelle für die jugendpolitischen Positionen der Parteien dienen sollte. Continue reading „neXTvote: Jugendpolitische Themen bei Wahlen stärken“

From Academic to Entrepreneur – using the Lean-Startup-Technology to create something out of your wildest idea

Observers House and the Radcliffe Observatory from the McAlpine Quad, Green Templeton College, Oxford. Photo by cwawebber. Licensed unter CC BY-SA 3.0

On July 17th at 6 pm, I have the honour to talk about the secret to creating a start-up as a scientist. The talk is at the Green Templeton College at Oxford University. GTC, as it is called locally, is known for bringing together people with some really wild ideas and I am very thankful to be invited there. I want to encourage the young scientists to think beyond the obvious path in academics – PhD, Post-Grad, Professor:

Before graduation, many academics are thinking about their next career step. For people in technology classes, such as IT or Engineering, starting a company is often quite easy, but how about if you are a student of social science or political science, you might wonder if creating a startup is really that easy. But if you have a great idea, and maybe already a few friends that share your idea, it is actually not too difficult: with crowdfunding and the lean-startup-method it is possible to make a start with your project without burning too many ressources.

I think I will talk heavily about OpenScience as a mind-frame and a method, also about crowdfunding, but most importantly how it feels like to be an academic entrepreneur.

The event is mainly aimed at students from Green Templeton College, but all other attendees are welcome as well. Just drop us a quick note if you are interested.

Gastbeitrag: DRadio Wissen und der Rückzug aus Google+

Ohne es zu wollen, wurde gestern Mittag eine ganze neue Diskussion in Social-Web-Deutschland angestoßen. Mit kurzen Worten verkündete die Redaktion von DRadio Wissen mit einer Meldung auf Google+ ihren Rückzug aus dem Sozialen Netzwerk von Google:

Liebe Google+-Community, wir sind raus. Und zwar aus Google+. Social Media-Aktivitäten finden aber natürlich trotzdem weiterhin statt. Ihr findet uns auf Facebook und bei Twitter. Grüße und bis bald, die Redaktion.

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Slacktivism und Clicktivism – politische Beteiligung mit einem Klick?!

Im Internet ist es einfach sich zu vernetzten, Informationen schnell und weltweit zu verbreiten. Mit einem Klick werden Sternchen verteilt oder Daumen nach oben gedrückt. Je mehr Klicks, desto größer die Bekanntheit und der Einfluss.

Clicktivism wird diese neue Art der politischen Beteiligung im Fachjargon genannt, mit der man sich vom Computer aus mit wenigen Klicks bequem engagiert. Bestrebt danach solche Klicks zu sammeln sind insbesondere solche Organisationen, die sich politisch einsetzen, Unterstützung suchen oder Kampagnen starten. Denn je mehr Klicks sie erhalten, desto größer der digitale Wirkungsgrad.

Wenn dieser Wirkungsgrad über die Grenzen der digitalen in die analoge Welt hinausgeht, nennt man das Slacktivism. Der Begriff Slacktivism setzt sich zusammen aus den englischen Wörtern „slacker“ für „Faulenzer“ und „activism“ für “Aktivismus”. Dass diese Beteiligung niedrigschwellig ist, drückt sich besonders im Widerspruch der zusammengesetzten Wörter aus. Das Engagement bei Slacktivism ist meist symbolisch. Continue reading „Slacktivism und Clicktivism – politische Beteiligung mit einem Klick?!“

Rückblick: Input zur Open Educational Resources in der Arbeitsgruppe Bildung des Kreativpakts

Vergangene Woche hatten wir die Gelegenheit der FES-Arbeitsgruppe Bildung zum Kreativpakt einige Impulse und Anregungen mitzuteilen. Bislang finden Open Education bzw. Open Educational Ressources nur in einem Satz Erwähnung:

Lernmittel können unter Umständen kollaborativ erarbeitet werden, wenn vorgegebene Qualitätskriterien eingehalten werden.

Für einen zukunftsweisenden Kreativpakt erwarten wir eine optimisterische und zukunfsweisendere Aussage. Es reicht nicht aus, dass Lernmittel unter Umständen kollaborativ erarbeitet werden könnten. Sie können erarbeitet werden und es ist am Gesetzgeber, dafür zu sorgen, die notwendigen Rahmenbedingungen zuu gestalten. Dazu gehören nicht nur Kontrollsysteme, sondern zunächst die Reduktion von Schranken.

Open Education umfasst neben freien Lernmaterialien auch weitere Formen der Wissensvermittlung über das Internet. Im Rahmen des Fachgesprächs und in unserem Input konzentrierten wir uns allein auf den Aspekt freier Lernmaterialien. Dabei stellten wir die folgenden Chancen und Herausforderungen heraus:

Chancen

  • OER stehen unter bestimmten Lizenzen, die es ermöglichen, diese legal zu vervielfältigen, zu verbreiten, öffentlich zugänglich zu machen und unter Umständen zu verändern. Lehrkräfte verwenden diese Unterrichtsmaterialien, können aber sie auch verändern und neu kombinieren. Außerdem können sie eigens erstellte Materialien an andere weitergeben.
  • Durch die Verwendung von OER können sich die Lehrkräfte stärker auf ihre pädagogische Arbeit konzentrieren und brauchen sich weniger mit dem Urheberrecht auseinandersetzen.
  •  OER ermöglicht auch ein anderes Lernen, das verstärkt auf individuelle Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler eingeht, aber auch projektorientierte Prozesse und vernetztes Arbeiten möglich macht.

Herausforderungen

  • In vielen Unterrichtsfächer (z.B. Deutsch) ist die Nutzung von Originalmaterialien erforderlich. Die Verknüpfung von OER und von Material aus Drittquellen ist bislang unklar. Es braucht seitens der Lehrkräfte einen kritischen Blick zur Einschätzung der enthaltenden Inhalte oder aber eine zuverlässige Instanz, welche mittels Qualitätsstandards die Unterrichtsmaterialien zusammenstellen.
  • Aktuelle Ansätze zur Bereitstellung digitaler Lernmaterialien (u.a. Apple iBooks 2, Portal „Digitale Schulbücher“) basieren auf bestehenden Inhalte, die zwar interaktiv angereichert werden, jedoch zumeist einer restriktiven Lizenz unterliegen.
  • Eine besondere Herausforderung bildet derzeit die Etablierung neuer Geschäftsmodelle zur Finanzierung und Kuration von OER.

Für einen vertieften Einstieg ins Thema und eine Bestandsaufnahme Open Educational Ressources im schulischen Bereich ist das Whitepaper von Bretschneider/Muuß-Merholz/Schaumburg zu empfehlen, welches für unsere Auseinandersetzung mit dem Thema ebenfalls inspirierend war.

Social Media lernen – und ein interessanter Perspektivenwechsel

Anfang des Jahres stellten wir die Frage „Kann man Social Media lernen?“. Diese Frage stellen wir uns bei ikosom in mehrfacher Hinsicht:

  1. Als Dozenten und Berater für Unternehmen und Non-Profit-Organisationen 
  2. Als Fernlehrer im ILS-Lehrgang Social Media Manager
  3. Bei der Durchführung einer Marktstudie zu Social Media Ausbildungen
  4. Wenn wir neue Projektmitarbeiter und Praktikanten bei ikosom einführen
Wir beobachten weiterhin die Entwicklung der Social Media Ausbildungsgänge in Deutschland – die entsprechende Marktstudie erscheint voraussichtlich im im August dieses Jahres erscheint.

Heute möchten wir Dörte Giebel gratulieren. Sie ist Leiterin des Lehrgangs „Social Media Manager“, der heute sein einjähriges Bestehen feiert. In dem lehrgang haben wir die Gelegenheit mit ihr die Entwicklung von Fernlerndenen zu beobachten, Einsendeaufgaben zu korrgieren und sie auf Veranstaltungen persönlich kennenzulernen.

Begleitend zum Lehrgang hat Dörte das Blog Netzfaktorei aufgebaut. Heute hat sie dort das Interview mit der ersten Absolventin des Lehrgangs veröffentlicht. Der Perspektivenwechsel zurück zum aktiven Lernen und den ersten Schritten mit Social Media leigt bei uns schon lange zurück – umso wertvoller finde ich dieses Interview und die Reflektion von Bianka Blavustyak.

Wie wollen wir lernen?

Im Rahmen des Vision Summit fand in diesem Jahr auch das Visioncamp statt. Es bot SchülerInnen und LehramtsstudentInnen sowie interessierten Besuchern des Vision Summits die Möglichkeit sich drei Tage lang mit Lernkultur zu beschäftigen.

Im Workshop entstanden einige Impuls und Anregungen, wie Lernen zukünftig gestaltet sein könnte. Mittels Prototyp Design sollten die Ideen zugleich modellhaft entwickelt und damit erlebbar gemacht werden

Bereits im Vorfeld hatte Elias Barrasch zu diesem Zweck einige Impulse in Videos festgehalten. Sie dienten im Workshop als Anregung von außen. ikosom-Gesellschafter Jörg Eisfeld-Reschke regte an über zeit- und ortsunabhängigere Lernmethoden nachzudenken.

Hier gibt es alle Videos im Überblick.

Acht Jahre in die Zukunft schauen möchte Nico Kirch und hat zu diesem Zweck die Blogparade „Wie sieht das Lernen im Jahr 2020 aus?“ gestartet. Was sind Eure vorstellungen – wie sollte sich Lernen im Kontext Schule entwickeln?!

Bericht zur „youth & e-participation“ – Internationale Konferenz zur Jugendbeteiligung in der digitalen Gesellschaft

Das multilaterale Kooperationsprojekt youthpart hatte vom 4.-5. Juni nach Berlin zur internationalen Konferenz zum Thema „youth & e-participation“ geladen. Zwei Tage lang tauschten sich 120 Expertinnen und Experten aus vierzehn europäischen und außereuropäischen Ländern über ihre Erfahrung mit netzbasierten Beteiligungsverfahren aus. Die verschiedenen Vertreter von Jugendeinrichtungen und Modellprojekten, der kommunalen Verwaltung, sowie der deutschen und europäischen Politik kreierten ein vielstimmiges, kritisches und perspektivenreiches Bild über die Chancen und Anforderungen von Jugendbeteiligung im Internet. Continue reading „Bericht zur „youth & e-participation“ – Internationale Konferenz zur Jugendbeteiligung in der digitalen Gesellschaft“

ikosom im taz-Interview über StudiVZ

Anlässlich des Relaunch der VZ-Gruppe mit reduzierter Belegschaft und neuer Ausrichtung hin zur Lernplattform wurde Simon Schnetzer, ikosom-Experte zu digitalem Gesellschaftswandel von taz.de interviewt. Der Artikel diskutiert die Chancen dieser Neuausrichtung im Umfeld existierender Plattformen, die im Lernumfeld bereits etabliert sind oder themenspezifisch erfolgreich sind. Das Institut für Kommunikation in sozialen Medien ikosom veröffentlicht 2012 in Kooperation mit DECODE aus Kanada die internationale Social Media Studie „Decoding Digital Connections“ über die Beziehungen junger Menschen in sozialen Netzwerken.

Zum Artikel auf taz.de: Abstieg der VZ-Gruppe – Die Bildung soll SchülerVZ pushen

European Crowdfunding – Workings Groups and Input for Public Hearing of European Commission

Working Groups at the European Crowdfunding Networks

After the Pre-Launch event of the European Crowdfunding Network (ECN), the next steps are approaching soon. Five Working Groups were established:

1. Consumer Protection
2. Education
3. Funding CF
4. Research
5. Regulation

If you are interested in working in one of the working groups, please contact the European Crowdfunding Network.

Policy steps after Eurada Crowdfunding Meeting

Chritian Saublens of Eurada invited ECN to be a Crowdfunding meeting Thursday, 7 June, in Brussels with participants from four Directorate Generals of the European Commission, regional development agencies from across Europe and a number of crowdfunding platforms that are affiliated with ECN. More details can be found on the website of the European Crowdfunding Network.

On 28th June 2012 there will be a follow-up meeting at European Economic and Social Committee’s Public Hearing on Improving SME finance:

The European Commission presented in December 2011 a strategy to promote better access to finance for SMEs with a specific EU Action Plan which includes an increasing financial support from the EU budget and the European Investment Bank as well as a proposal for a regulation setting uniform rules for the marketing of venture capital funds.

The public hearing that will take on 28 June will gather stakeholders from SMEs and the financial community to discuss these issues. The EESC will use the results to draw up an opinion to be submitted to the European Commission for consideration in their decision on access to finance for SMEs.

The hearing will be used to draft an opinion by the EESC to submit to DG Market in order to influence the current review of legislation and regulation especially with regard to venture capital. The ECN will present next to the European Venture Capital Association.

Currently the ECN is asking for data and market research to be used for the making the case to DG Market, DG Industry, DG Information Society and DG Culture.

Jobs, growth, innovation or creative disruption – how to sell Crowdfunding to the European Union?

How to convince the European Union support the new crowdfunding industry? This was part of the discussion of the Pre-Launch Meeting of the European Crowdfunding Network in Brussels on 1st June 2012. Present were three dozen crowdfunding platforms and Crowdfunding experts from all over Europe. The meeting managed to create an exchange on regulatory issues, but to unite the diverse crowdfunding scene behind a single cause was still difficult. Could jobs, growth, innovation or disruption be such a mobilizing argument? A comment by Karsten Wenzlaff

The European Crowdfunding Network is a good idea – networking, exchanging information, lobbying the European Union and national legislators, creating industry codes and disseminating information about this emerging industry to the public is an important task. Therefore a lot of praise is due to the organizers of the European Crowdfunding Network who assembled a group of people dedicated to push for a better visibility of the emerging crowdfunding scene.

Sherwood Neiss, one the driving forces behind the JOBS Act in the US and author of the startup-excemption, kicked off the meeting by explaining how he and his colleagues lobbied the American goverment and Congress to make crowdinvesting possible. Continue reading „Jobs, growth, innovation or creative disruption – how to sell Crowdfunding to the European Union?“

Europäische Jugendbildung mit digitalen Lerninstrumenten

Ein wichtiger Schritt in Richtung aktive politische Partizipation ist getan, wenn das Interesse von Jugendlichen geweckt ist. Für europäische Themen zu begeistern, ist dabei nicht immer ganz einfach. Europa und seine Politik spielen in der Lebenswelt junger Menschen eine eher untergeordnete Rolle. Politische Bildungseinrichtungen stehen vor der Herausforderung innovative und attraktive Angebote zu machen. Das Europa-Haus Marienberg setzt bei seiner Bildungsarbeit seit 2010 auf netzbasierte Dienste und digitale Lerninstrumente. Continue reading „Europäische Jugendbildung mit digitalen Lerninstrumenten“

Crowdfunding in der Musik – Was haben Künstler, Labels und A&R-Verantwortliche davon?

„Crowdfunding-Projekt finanziert – wie geht es dann weiter?“ war die Fragestellung unseres virtuellen Talks am vergangenen Mittwoch, 16.05.12, in Kooperation mit dem Kulturmanagement Network. Im Rahmen des Treffpunkts KulturManagement sprachen wir darüber, welche Chance erfolgreiche Musik-Crowdfunding-Projekte haben, wenn sie im Anschluss an die Finanzierung vermarktet werden sollen. Continue reading „Crowdfunding in der Musik – Was haben Künstler, Labels und A&R-Verantwortliche davon?“

Herausforderungen im Studiendesign: Befragung der Crowdfunding-Unterstützer

Im Frühjahr 2011 veröffentlichte ikosom die erste Crowdfunding-Studie für den deutschsprachigen Raum. Die Studie bestand einerseits aus der Analyse der Projektdaten der Crowdfunding-Plattformen und andererseits aus einer Befragung der Projektinitiatoren. Eine der in den Schlussfolgerungen aufgezeigten Forschungslücken ist die Motivationsanalyse der Crowdfunding-Unterstützer.

Aktuell besteht das Vorhaben diese Forschungslücke zu bearbeiten. Wir bündelten die Forschungsinteressen mehrere Studierender und entwickelten einen Fragebogen für eine empirische Erhebung. Gemäß unseres OpenScience-Ansatzes diskutierten wir den Fragebogenentwurf öffentlich im Blog und öffneten den Pretest für Interessierte.

Ziel ist es eine aussagekräftige Erhebung vorzunehmen, die Rückschlüsse auf die Motivations- und Entscheidungsfaktoren von Crowdfunding-Unterstützern zulässt. Angestrebt wird eine Repräsentativität der Befragung. Vor dem Hintergrund der positiven Marktentwicklung und deutlich gestiegenen Zahl der Crowdfunding-Unterstützer können wir nicht mit einer vergleichbar guten Rücklaufquote von über 25% rechnen, wie es bei der vergangenen Studie der Fall war.

Continue reading „Herausforderungen im Studiendesign: Befragung der Crowdfunding-Unterstützer“

Spannagel: „Nicht erst das Ergebnis, sondern bereits der Prozess von Forschung sollte öffentlich sein“

Am Donnerstag erschien ein Interview ber Open Science mit Christian Spannagel auf den Seiten von Zeit Online. Spannagel ist einer der Treiber der Diskussion (siehe Wikiversity)

Open Science unterscheidet er von Open Access durch die Idee des (Mit)Teilens im Forschen. Wenngleich er patent-relevantes nicht twittern würde, geht es ihm doch darum den Forschungsprozess begreifbar zu machen und beispielsweise in einem Blog zu dokumentieren. Die daraus entstehende Angreifbarkeit von Vorgehen und Inhalten sieht er als bereichernd, dann dadurch durchdenke man das eigene Handeln besser.

Für die weitere Verbreitung von Open Science sieht er die Professoren in der Pflicht:

„Gestandene Professoren sollten Open Science würdigen und vorleben. Heute sind es vielleicht eher Doktoranden, die Open Science betreiben, aber sie werden nicht zum Teilen angeregt – im Gegenteil. Sie sind in der Qualifikationsphase, in der sie es sich nicht leisten zu können, gegen die Billigung des Professors zu agieren. Aber die Professoren selbst haben die Freiheit etwas anders zu machen. Die Angst, den eigenen Ruf zu verlieren, ist irrational. Die Professoren müssen mutiger sein, dieses vermeintliche Risiko einzugehen.“

Wenn sich der traditionelle Forschungsapparat dem Thema nur langsam öffnet, dann braucht es eben private Institute wie ikosom, um den proof of concept vorzunehmen. Das Interview ist ein interessanter Impuls, aber es kann die Fragen natürlich nicht abschließend klären. Insbesondere zwei Fragen bleiben meines Erachtens offen:

  1. Wie manifestiert sich der Gedanken des Teilens im Forschungsprozess? Inwieweit bedeutet OpenScience auch Teilhabe?
  2. Spannagel beschreibt, dass sein Forschungsgebiet der Mathematik- und Informatik-Didaktik sich für mehr Offenheit eignet. Woran bemessen wir, ob sich ein Forschungsfeld eignet?

Wer wagt sich an die Antworten?

Crowdfunding im Journalismus- Erfolgsmodell oder Notlösung?

Kann in Zukunft mit Crowdfunding eine alternative Finanzierungsstrategie für Autoren, Journalisten und Verlage erschlossen werden? Dieser Frage widmete sich das dritte „co:funding“ Panel auf der re:publica12. Auf dem Podium diskutierte die Bestseller-Autorin und Bloggerin Anne Grabs mit der Gründerin des Kleinverlages „Kraut Publishers“ Andrea Kamphuis, dem Leiter von TAZ.de Matthias Urbach und Van Bo Le – Mentzel, Architekt und Autor des erfolgreichen Crowdfunding-Projekts „Hartz IV Möbelbuch“.

Die Diskussion zwischen den auf dem Podium vertretenen Akteuren offenbarte recht schnell, dass es bisher noch keine konsistent-positiven Erfahrungen mit Crowdfunding gibt. Van Bo Le-Mentzel’s enthusiastische Begeisterung für die Nutzung von Crowdfunding stand im deutlichen Kontrast zur zurückhaltenden Meinung von Matthias Urbach. Worin liegt der Grund für dieses Missverhältnis bei der Einschätzung der Potentiale von Crowdfunding im Journalismus- und Verlagsbereich? Ist es allein die geringe Erfahrung, die bisher mit diesem Finanzierungsinstrument gemacht wurde? Vielleicht. Vielleicht verbirgt sich dahinter aber auch ein strukturelles Problem. Continue reading „Crowdfunding im Journalismus- Erfolgsmodell oder Notlösung?“

ikosom goes OpenScience! Was ist OpenScience?

Als wir im Januar 2010 ikosom gründeten, da wollten wir nicht weniger als einen spürbaren Beitrag für die Entwicklung eigenständiger Online-Forschung in Deutschland leisten. Ziel ist es den qualitativen Anspruch an Online-Forschung in Deutschland zu steigern, Wissensschaftsinhalte breiter zu kommunizieren, wissenschaftliche Prozesse für Interessierte verständlich zu machen und sie teilhaben zu lassen. Einiges davon konnten wir bereits in Projekten umsetzen.

Und jetzt nochmal zurück auf Los!

In den vergangenen Monaten haben wir viel über unseren Ansatz und unsere Visionen nachgedacht. Wir stellten fest, dass wir ganz normale Menschen sind, die eine normale Ausbildung erfahren haben, in normalen Strukturen verankert sind und oft ziemlich normal denken. Das reicht uns aber nicht. Wir möchten mehr. Wir möchten mit unserer Arbeit Sinn stiften und Strukturen verändern. Continue reading „ikosom goes OpenScience! Was ist OpenScience?“

Tag der Arbeit: ikosom, warum machen wir das eigentlich?

Social Media Forschung ist ganz einfach. Man nehme einfach Studien und Infografiken aus den USA und behaupte, dass es in zwei bis drei Jahren in Deutschland ganz genauso aussehen werde.

Im Marketing und in Schulungen zur Online-Kommunikation ist die oben genannte Situationsbeschreibung 2009 leider allgegenwärtig gewesen. Zu viele Unwissende übetrugen Forschungsergebnisse aus anderen Länder und mit unterschiedlicher Kommunikationskultur auf die hiesigen Verhältnisse. Das wird dem deutschen Markt und den lokalen Begebenheiten nicht gerecht. Doch auch heute noch werden selbst auf deutschen hochkarätigen Internet-Konferenzen noch internationale Zahlen verwendet um aktuelle Phänomene auch für Deutschland zu erklären. Continue reading „Tag der Arbeit: ikosom, warum machen wir das eigentlich?“

Jugendbarcamp „Ich wähle, also bin ich!“ – Wann ist ein Barcamp ein Barcamp?

Vom 14. bis 17. April 2012 fand in Paris das zweite deutsch-französische Jugendbarcamp statt. Angelehnt an Decartes wurde unter dem Motto „Ich wähle, also bin ich!“ über Jugend und Politik gesprochen. Die fast 100 Jugendlichen kamen auf Einladung des Deutsch-Französischen Jugendwerks zusammen.

ikosom hatte den Veranstalter im November letzten Jahres bei der organisatorischen und methodischen Vorbereitung des 1. deutsch-französischen Jugendbarcamps unterstützt. Bei der Folgeveranstaltung in Paris agierten wir nur noch als Coach für die jugendlichen Moderatoren.

Videotrailer zum 2. deutsch-französischen Jugendbarcamp
Videotrailer zum 2. deutsch-französischen Jugendbarcamp

Berichte einiger TeilnehmerInnen:

Wann ist ein Barcamp ein Barcamp?

Das 2. deutsch-französische Jugendbarcamp bietet einen guten Anlass um darüber nachzudenken, welche Erfordernisse es gibt, damit eine Veranstaltung als Barcamp klassifiziert werden kann. Werfen dazu einen Blick auf die Definition, wie sie gemeinschaftlich auf Wikipedia erarbeitet wurde:

Ein Barcamp (häufig auch: BarCamp, Unkonferenz, Ad-hoc-Nicht-Konferenz) ist eine offene Tagung mit offenen Workshops, deren Inhalte und Ablauf von den Teilnehmern zu Beginn der Tagung selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet werden. Barcamps dienen dem inhaltlichen Austausch und der Diskussion, können teilweise aber auch bereits am Ende der Veranstaltung konkrete Ergebnisse vorweisen.

Die Offenheit der Veranstaltung war über eine offene Ausschreibung gegeben, allerdings wurde nicht nur nach Eingang der Anmeldung entschieden, sondern auch eine gleichmäßige Anzahl deutscher und französischer Teilnehmer sichergestellt. Im Kontext der deutsch-französischen Jugendbildung ist das Vorgehen gerechtfertigt. Die Workshops/Sessions konnten bereits im Vorfeld vorbereitet und angekündigt werden – vorgestellt und über sie entschieden wurde im morgendlichen Plenum durch die Teilnehmer selbst. Vorgegeben war nur das Oberthema Jugend und Politik sowie die Zeiten und Räumlichkeiten. Über Art, Ablauf und Dokumentation der Sessions entschieden die Teilnehmer selbst.

Als Veranstalter trägt das Deutsch-Französische Jugendwerk die pädagogische Verantwortung. Um die Jugendlichen an die Methode Barcamp und ihre Eigenverantwortung heranzuführen erklärten die zwei jugendlichen Moderatoren das Format. Sie selbst waren Teilnehmer auf der vorangegangen Veranstaltung im Herbst vergangenen Jahres. Hinzu kamen ein halbes Dutzend jugendlicher TeilnehmerInnen, die bereits einen halben Tag früher anreisten und eine kurze Schulung zur Barcamp-Methode und Twitter erhielten.

Dem Ansatz eines Jugendbarcamps im Kontext der politischen Bildung bedeutet für das Deutsch-Französische Jugendwerk eine Balance zu schaffen zwischen der Selbstverantwortung der Teilnehmenden und einer inhaltlichen Anleitung, welche das Barcamp nicht dominiert oder steuert. In diesem Fall entschied man sich für zwei Experten-Inputs zu Beginn der Veranstaltung am Samstagabend und einer Podiumsdiskussion mit erwachsenen Experten und jugendlichen Teilnehmern des Barcamps am Montagabend. Der Kernbereich des Barcamps blieb damit von den Jugendlichen selbst bestimmt.

Im Abgleich mit der oben genannten kann man meinen, dass es sich um ein normale Anwendung der Barcamp-Methode handelt. Aber ich bin mir in der Einschätzung unsicher und bitte um eine nähere Diskussion.

Was meines Erachtens ein Barcamp auszeichnet und von der OpenSpace-Methode unterscheidet, ist der Einsatz digitaler Instrumente. Twitter eignet sich ideal um Diskussionen zwischen verschiedenen Sessions und um Meta-Diskussionen während einer Veranstaltung zu führen. Mit Ehterpad oder GoogleDocs können Sessions gemeinschaftlich und in Echtzeit dokumentiert werden. Beide Instrumente gemeinsam erlauben eine sehr vielschichtigere und partizipativere Diskussion. Während in einer Session können sich nicht mehr als zwei Personen gleichzeitig verbal kundtun – jedoch während eines Inputs oder Diskussionsbeitrages können andere Meinungen und ergänzende Fragen über die digitalen Instrumente gesammelt und ausgetauscht werden. Die Diskussion findet auf verschiedenen Ebenen zugleich statt und ist damit tendenziell integrativer, da mehrere Wege ermöglicht werden sich einzubringen. Es werden nicht mehr die Lautesten und Dominantesten gehört.

Wenn nun aber ein Barcamp die meiste Zeit kein funktionstüchtiges Internet aufweist und der Empfang in einigen Teilen des Gebäudes es auch den französischen TeilnehmerInnen kaum ermöglicht sich mobil einzuloggen und an digitalen Diskussionen teilzunehmen – ist es dann noch ein Barcamp? Wenn keine Instrumente zur Dokumentation angeboten werden – ist es dann noch ein Barcamp? Welchen Unterschied macht es für die Erwartungen der TeilnehmerInnen, wenn eine Veranstaltung als Barcamp ausgeschrieben ist?

Handhabungskriterien bei Social Media Glossaren

Avatar, Tags, Podcast, Feeds… Nicht mal jedes Kind der Generation „Digital Natives“ könnte all diese Wörter definieren. Ein Social Media Glossar hat also durchaus seine Berechtigung. Einen Sinn dagegen hat es nur, wenn es qualitativ hochwertig und gut nutzbar ist. Letzte Woche wurde schon die Frage nach möglichen Problemfeldern behandelt. Doch um ein gutes Social Media Glossar zu bieten, sollten auch gewisse Kriterien bei zur Handhabung beachtet werden:

Übersicht über die Handhabungskriterien:

  • Länge der Erklärungen
  • Visualisierung der Erklärungen
  • Kommentarfunktion
  • Suchfunktion

Continue reading „Handhabungskriterien bei Social Media Glossaren“

Whitepaper: Open Educational Resources für Schulen in Deutschland

Im Rahmen der Arbeitsgruppe Digitale Integration & Medienkompetenz des Co:llaboratory von Google wurde in den vergangenen Monaten über Open Educational Ressources (OER) diskutiert. Gestern nun wurde ein Whitepaper zu diesem Thema veröffentlicht, welches eine erste Bestandsaufnahme zur Anwendung im schulischen Bereich vornimmt.

Open Educational Resources für Schulen in Deutschland
Whitepaper zu Grundlagen, Akteuren und Entwicklungsstand im März 2012

Mit dieser ersten Fassung ist dem Autorenteam Mirjam Bretschneider, Felix Schaumburg und Jöran Muuß-Merholz ein sehr gute Diskussionsgrundlage gelungen. In einfacher Sprach geben sie einen Überblick über Ausgangslage und Perspektiven. Es wird die Entstehung der OER-Bewegung ebenso dargestellt wie die Akteure in der deutschen Bildungsressourcen-Landschaft. Spätere Kapitel widmen sich dem Komplex des Urheberrechts an Schulen und möglichen OER-Geschäftsmodellen.

Das Whitepaper verfolgt drei Ziele:

  1. Betroffenen und Interessierten soll der Einstieg in das Thema vereinfacht werden, indem ein Überblick über die relevanten Facetten geboten wird.
  2. Es soll Ausgangpunkt sein für die weitere Beschäftigung mit dem Thema innerhalb der Arbeitsgruppe und darüber hiaus.
  3. Weitere Akteure aus verschiedenen Branchen und Bereichen sollen miteinander ins Gespräch gesetzt werden.

Es war mir eine Freude dem Autorenteam im Review-Prozess zur Seite zu stehen und danke für die konstruktiven Diskussionen. Alle, die das Thema weiter begleiten möchten, sind eingeladen der OER-Gruppe auf Diigo beizutreten.

Neu dabei: Patrick Widera

Patrick Widera ist Projektmitarbeiter bei ikosom.

Im Folgenden stellt er sich vor:

Wer bin ich:Patrick Widera
Mein Name ist Patrick Widera, ich bin 29 Jahre alt und pirsche mich seit Jahren näher an das Stadtzentrum Berlins heran. Geboren wurde ich in Frankfurt/Oder, aufgewachsen bin ich in der schönen Mark Brandenburg und seit 2007 in Berlin-Pankow beheimatet. Und irgendwann werde ich es erreicht haben: ein Zimmer auf dem Fernsehturm!

Was mache ich?
Nun, die Frage könnte auch heißen: was habe ich noch nicht gemacht? Auf jeden Fall habe ich viele Erfahrungen sammeln können, gute wie auch schlechte. Jede von ihnen hat mich ein Stückchen weiter gebracht in meinem Leben. Nach meinem Abschluss als Diplom-Politikwissenschaftler und ersten Arbeitserfahrungen im Landtag von NRW nehme ich gegenwärtig an einer postgraduellen Qualifizierung „Fundraising und Sponsoring“ teil. In diesem Themenbereich werde ich in den kommenden Monaten ikosom unterstützen.

In Bezug auf meine Leidenschaften kann ich nur den Doktor Faust zitieren: „Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust“ – Ich restauriere gerne alte Möbel, lese und sammle Bücher und genieße das gute Leben. Gleichwohl arbeite ich gern im wissenschaftlichen und organisatorischen Rahmen mit analytischem Blick und strategischer Hand.

Was mache ich bei ikosom?
Mein Können zeigen. Nachzulesen in den nächsten Monaten auf www.ikosom.de.
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Problemfelder bei Social Media Glossaren

Nicht jeder Webnutzer ist gleich ein Kind der Generation „Digital Natives“ und fühlt sich im Netz und daheim bei Mutti gleichermaßen wohl. Sich als Neueinsteiger in die Social Media Welt einzuarbeiten, bedarf Zeit und vieler Erklärungen. Ein Social Media Glossar kann einen Ausgangspunkt bieten, um sich in der Welt der Social Media Fachbegriffe zurechtzufinden. Doch ein Social Media Glossar bringt Problemfelder mit sich und diese sollen im Folgenden aufgedeckt werden. Continue reading „Problemfelder bei Social Media Glossaren“

Mit Social Media zur modernen Behördenkommunikation

Social Media (bzw. Soziale Netzwerke) ist zur Zeit im Trend – auch in Kommunen und Behörden des Landes. Hastig werden Twitter-Accounts angelegt, Apps in Auftrag gegeben und YouTube-Videos produziert. Eine kohärente Strategie haben die Wenigsten.

Nach einer aktuellen Analyse des Social Media-Benchmarking-Plattform Pluragraph.de besitzen bereits heute über 470 der 1.000 größten deutschen Städte eigene Social-Media-Präsenzen[1] –täglich kommen neue dazu. Im neuen Netzwerk Google+ sind bereits über 100 deutsche Städte und Gemeinden mit eigenen offiziellen Profilen unterwegs.[2]

Eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger wäre zufriedener mit der öffentlichen Verwaltung, wenn sie mehr Möglichkeiten hätten, mit Behörden und Ämtern in Kontakt zu treten, so eine Studie von SAS Deutschland und forsa.[3] Mit den bestehenden Kontaktmöglichkeiten zu Ämtern und Behörden via Internet sind jedoch lediglich 29 Prozent aller Befragten zufrieden. [4] Continue reading „Mit Social Media zur modernen Behördenkommunikation“

Neu dabei: Simone Janson

Simone Janson ist seit Februar 2012 bei Ikosom und zuständig für den Bereich neue Formen digitaler Arbeit.

Im Folgenden stellt sie sich vor:

Wer bin ich?

Ich heiße Simone Janson, bin 36 Jahre alt, aufgewachsen in der Pfalz, habe in Italien und im Rheinland gelebt und bin seit gut zwei Jahren in Berlin.

Eine meiner größten Leidenschaften ist das Reisen und kennenlernen von fremden Menschen und Kulturen.

Was mache ich?

Ich bin seit über 15 Jahren Journalistin (u.a.für ZEIT-ONLINE, Süddeutsche oder Financial Times) mit Schwerpunkt Bildung, neue Formen digitaler Arbeit, Existenzgründung und neue Formen der Jobsuche.

Nach dem Studium von Geschichte und Linguisitk in Deutschland und Italien war ich Redakteurin zweier Zeitschriften der Bundesagentur für Arbeit.

2003 habe ich meinen Blog Berufebilder.de gegründet. Hier beleuchte ich mit einem Team von über 50 Autoren neue Arbeitsformen und interviewe Menschen weltweit zu Berufsbildern und innovativen Ideen. Wir begleiten die rasante Veränderung unserer Gesellschaft – nicht zuletzt durch die digitale Entwicklung. Sie lässt Berufsbilder wie wir sie kennen verschwinden und neue Arbeitsformen entstehen. Langfristig erfolgreich ist dabei nur, wer ständig dazu zu lernt. Mein Motto daher: Bild Dir Deinen Beruf!

Auf imgriff.com blogge ich zudem über Arbeitsorganisation und mobiles Arbeiten. Außerdem habe ich über 10 Bücher geschrieben. In „Die 110%-Lüge“, übersetzt in mehrere Sprachen, setzte ich mich ausführlich mit Entschleunigung und den Unsicherheiten von Menschen im modernen Arbeitsleben auseinander. In meinem akutellen Buch Nackt im Netz geht es um Social Media und den digitalen Wandel. Außerdem war ich Vortragende und Lehrbeauftragte u.a. an den Universitäten Marburg, Heidelberg oder Darmstadt, an der Hochschule Mittweida oder für die Deutsche Bahn Mobility Logistics AG.

Was mache ich bei ikosom?

Zusammen mit ikosom arbeite ich an Projekten zu neuen, digitalen Arbeitsformen wie z.B. Digital Baltic Space.

Neu dabei: Leonie Geiger

Leonie Geiger ist von März bis Mai 2012 temporäre Projektmitarbeiterin bei Ikosom.

Im Folgenden stellt sie sich vor:

Wer bin ich:

Mein Name ist Leonie Geiger, ich bin 19 Jahre alt und komme aus einem kleinen Dorf in der Nähe von Fulda in Osthessen.

Was mache ich?
Im vergangenen Jahr habe ich mein Abitur in Fulda absolviert und mir im Anschluss zur eigenen beruflichen Orientierung ein Jahr Auszeit vor dem Studium, das ich ab kommenden Wintersemester aufnehmen werden, gegönnt.
So habe ich ab Sommer unterschiedliche publizistische Tätigkeit absolviert und als freie Mitarbeiterin bei der „Fuldaer Zeitung“ und dem hessischen Radiosender „FFH“ gearbeitet. Außerdem bin ich Gastredakteurin bei der vernetzten Zeitung „Berliner Gazette“.

In meiner Freizeit engagiere ich mich im Verein Jollydent. Das ist ein zahnärztlicher Förderverein, der mit Zahngoldspenden Kindern in Notlagen hilft. Gerade arbeiten wir an einem neuen Projekt, bei dem ich für die Pressearbeit zuständig bin: Ein inklusives und integratives Hip Hop Musical mit dem Namen „Durch meine Augen“, für das wir den Rapper Eko Fresh gewinnen konnten.
Ansonsten habe ich eine Schwäche für Fotografie, reise gerne und verbringe Zeit mit Freunden und Literatur.

Was mache ich bei Ikosom?

Für die Zeit meiner Mitarbeit gibt es unterschiedliche Projekte, die ich angehe. Unter anderem werde ich ein Whitepaper zum Ausbildungsmarkt Social Media Manager erstellen.

Titel gesucht: Unser Track auf der LiMA 2012

Banner_LiMA12ikosom ist bei der diesjährigen Linken Medienakademie, die unter dem Thema „SCHNITTSTELLEN /// INTERFACES“ steht, Partner. Vom 21. bis zum 25. März werden Workshops rund um Themen wie Journalismus, Bürgermedien, Öffentlichkeitsarbeit und Medienkompetenz angeboten. Am Samstag den 24. März werden wir den ganzen Tag einen Digital Track organisieren und begleiten. Unser Schwerpunkt sind die völlig neuen Elemente, die dem Journalismus durch die Digitalisierung zur Verfügung stehen. Dafür suchen wir noch einen passenden Titel. Weil wir uns aber nicht entscheiden konnten, bitten wir nun Euch, über unsere Top 5 abzustimmen. Continue reading „Titel gesucht: Unser Track auf der LiMA 2012“

Wie organisiert man ein Jugend-BarCamp? Interview mit der Generalsekretärin des Deutsch-Französischen Jugendwerks

Ende November letzten Jahres veranstaltete das beinahe 50-jährige Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) sein erstes BarCamp über das Thema Glück und Wohlstand – was ist das? Die Veranstaltung bei der 120 Jugendliche zwischen 18 und 30 aus Frankreich und Deutschland in Berlin auf einander trafen, war besonders durch die starke Einbindung von Social Media und anderer Arbeitstools geprägt. Continue reading „Wie organisiert man ein Jugend-BarCamp? Interview mit der Generalsekretärin des Deutsch-Französischen Jugendwerks“

Neu dabei: Anne Hoffmann

Anne Hoffmann ist von Februar bis April 2012 die temporäre Projektmitarbeiterin bei ikosom, in deren Zusammenarbeit sie sich an einer Buchpublikation zu den digitalen Geschäftsmodellen des Journalismus beteiligt.

Im Folgenden stellt sie sich vor:

Wer bin ich?

Ich heiße Anne Hoffmann, bin 22 Jahre alt und aufgewachsen sowohl in Bayern als auch in Berlin.

Zu meinen Leidenschaften zählen das Lesen von Fachbüchern und spannenden Thrillern, konstruktive Diskussionen und Tanzen.

Was mache ich?

Ich studiere Medien und Kommunikation (B.A.) im vierten Semester an der Universität Passau (www.uni-passau.de).

Neben dem eifrigen Studieren, Streben und Wissen tanken, organisiere ich im Team seit dem ersten Semester die Medientage Passau, ein jährlich stattfindendes Symposium zu aktuellen Medienthemen (www.medientage-passau.de), dessen Leitung ich in diesem Jahr übernehmen werde. Neue Erfahrungen sammeln, neue Persönlichkeiten kennenlernen, neue Blickwinkel entdecken – das macht mir Spaß. Deshalb bin ich kürzlich Mitglied im studentischen Verein MuK Aktiv (www.muk-aktiv.de), der sich für Kommilitonen engagiert und setze mich hier ganz besonders für die Organisation der MuKarriere-Tage ein, die den Studenten Einblicke in das Berufsleben der Medienbranche geben sollen.

Was mache ich bei ikosom?

Zusammen mit ikosom arbeite ich an einer Buchpublikation zu den neuen digitalen Geschäftsmodellen des Journalismus und beteilige mich an den Vorbereitungen zum Digital Track der Linken Medienakademie.

Kann man Social Media lernen?

Kann man Social Media lernen? Ja, man kann. Wenn es um zielorientierte Kommunikation, die Haltung und gelebte Kultur von Social Media, Verwendung von einzelnen Diensten oder das Verbinden unterschiedlicher Instrumente in einer Kampagne geht, dann sind das Lerninhalte, die auf unterschiedliche Weise vermittelt werden können. Ob man dazu auf Präsenz-Veranstaltungen, persönliches Coaching, Online-Seminare oder Fernlehre zurückgreift, das hängt maßgeblich vom Lerntyp ab.

Vor gut einem Jahr begannen wir die Zusammenarbeit mit dem Institut für Lernsysteme (ILS), einer der großen Akteure im deutschen Fernlehre-Markt. Dörte Giebel entwickelte zu der Zeit den Fernlehrgang „Social Media Manager“ (Affiliate) und bat uns als Autoren für Studienhefte tätig zu werden. Ihrer Bitte folgten wir gerne und schrieben wir die beiden Hefte „Fundraising 2.0 und Social Media Marketing für Nonprofit-Organisationen“ und „Community-Management“. Beide Hefte gehören zu den vier optionalen Schwerpunkt-Heften, von denen sich die Teilnehmer des Lehrgangs mindestens eines bearbeiten müssen. Zum Bearbeiten eines Heftes gehört das Lösen der Übungsaufgabe und das Einsenden von Aufgaben, die von Fernlehrern bewertet werden.

Erfahrenen Autodidaktikern, die Social Media selbstständig erkundet und sich beigebracht haben mag diese Form des formellen Lernens und die Verbindung mit Bewertung in Form von Noten seltsam vorkommen. Dem sei aber gesagt, dass sich der Kurs insbesondere an Einsteiger richtet, die das Fernlehre-Material als Grundlage und Anlass nehmen das Social Web für sich und ihren Arbeitgeber zu erkunden. Unserer Einschätzung nach bietet der Kurs praxisnahes und auf beliebige Branchen anwendbares Lernmaterial. Der Einsatz verschiedener Aufgabentypen zwingt zum Anwenden, Recherchieren und Reflektieren.

Der Fernlehrgang ist in 13 Module aufgeteilt, von denen die letzten vier optionale Schwerpunkt-Module darstellen:

  1. Was ist Social Media? Grundlagen und Anwendungsfelder
  2. Wissensmanagement im Social Web
  3. Einführung in das (Micro-)Bloggen
  4. Social Networking am Beispiel von XING und Facebook
  5. Facebook für Organisationen
  6. Rechtsfragen im Social Web
  7. Podcasting – eine Einführung ins Audiobloggen
  8. PR 2.0 – Pressearbeit im Social Web
  9. Social Media Monitoring und Suchmaschinenoptimierung (SEO)
  10. Social Media für Non-Profit-Organisationen und Fundraising 2.0 (Wahl-Modul)
  11. Location Based Services (Wahl-Modul)
  12. Enterprise 2.0 (Wahl-Modul)
  13. Community Management (Wahl-Modul)

Auch für die ILS ist der „Social Media Manager“ ein Stück weit Neuland. Die Hefte liegen erstmals nicht nur in gedruckter Form vor, sondern sind darüber hinaus für das iPad verfügbar. Interessierte können sich mit der iPad-App ein Probeheft anschauen. Die iPad-App wurde im Übrigen vergangene Woche auf der didacta-Messe mit dem Deutschen Bildungsmedien-Preis digita 2012 in der Kategorie „Weiterbildung“ ausgezeichnet.

Es gibt im deutschsprachigen Raum noch zahlreiche weitere Anbieter im Themenfeld Social Media Management bzw. Social Media Marketing. ikosom plant in diesem Jahr ein Whitepaper zu deutschsprachigen Social Media-Bildungsangeboten zu erstellen.

BarCamp als Format der internationalen Jugendarbeit – mehr Medien, mehr Eigenverantwortung und mehr Beteiligung

Vertrauen in das Engagement und die Partizipationsbereitschaft von Jugendlichen besaß das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) und erprobte das BarCamp als potentielles Format für seine zukünftige interkulturelle Jugendarbeit.

Das Pilotprojekt fand vom 26. – 28. 11. 2011 im Umspannwerk in Berlin statt und versammelte 120 Teilnehmer aus Frankreich und Deutschland zum Thema „Glück und Wohlstand – was ist das?“. Auch mit der Themenwahl begab sich das DFJW damit auf Neuland. Im Gegensatz zu den üblicherweise internet-  und technikbezogenen BarCamps, setzte das DFJW bewusst auf ein eher philosophisches Rahmenthema.

BarCamps (auch „Unkonferenzen“ genannt) sind ein Veranstaltungsformat, welches sich von klassischen Konferenzen abhebt. Ihre Besonderheit liegt darin, dass von den Veranstaltern zwar ein grober thematischer Rahmen vorgegeben wird, die konkrete inhaltliche Ausgestaltung jedoch den Teilnehmern obliegt: keine festgelegten Referenten, keine vordefinierten Panels, keine langatmigen Vorträge. Ein BarCamp beginnt daher immer mit einer öffentlichen Sessionplanung, bei der jeder Einzelne dazu ermuntert wird, Themen, Workshops oder Diskussionen vorzuschlagen. Zum Referent kann also jeder werden, der mutig den Arm hebt. Stößt ein Sessionvorschlag auf allgemeines Interesse, werden der Raum und die Uhrzeit festgelegt. Dialog und Interaktivität sind charakteristische Bestandteile von BarCamps.

Selbstverantwortung der Jugendlichen

Bereits zur Mobilisierung von Teilnehmern wurde dort geworben, wo sich Jugendliche im Alltag aufhalten: auf Facebook. Unter dem Hashtag #bcdfjw kommunizierten das DFJW und die Teilnehmer bereits vor dem JugendBarCamp via Twitter miteinander. Die Gespräche und der interkulturelle Dialog standen auch im Fokus der Veranstaltungsmoderation. Zugleich sollten die Jugendlichen an ihre Selbstverantwortung für die inhaltliche Ausgestaltung des JugendBarCamps herangeführt werden.

Im Falle des 1. deutsch-französischen JugendBarCamps entschied sich das DFJW für die Verbindung von klassischen Konferenzanteilen und dem offenen BarCamp-Format. So wurde der Abend des Anreisetages dazu genutzt die Jugendlichen sowohl auf das Diskussionsformat als auch auf das philosophische Thema einzustimmen. Hierzu konnten der deutsche Glücksforscher Prof. Dr. Wilhelm Schmid („Glück: Alles, was Sie darüber wissen müssen und warum es nicht das wichtigste im Leben ist“) und der französische Schriftsteller Patrick Dugois („Enfant frigo“) für Impulsvorträge und eine Diskussionsrunde gewonnen werden.

Die folgenden zwei Tage gestalteten die Jugendliche im BarCamp-Format vollkommen selbst. In über zwanzig Sessions beleuchteten sie das Begriffspaar Glück und Wohlstand unter den unterschiedlichsten Fragestellung und teils unerwarteten Blickwinkeln. Ganz selbstverständlich und ohne Berührungsängste wurde dabei das Prinzip der Selbstorganisation angenommen und der Sessionplan mit Leben gefüllt. Bei einem Gang durch die Räume des Berliner Umspannwerks traf man allerorts auf Gesprächskreise der Teilnehmer – vielstimmig und zweisprachig in Diskussionen vertieft.

Existiert eine Anleitung zum Glück?

Besonders positiv wurde von den Teilnehmern die Diskussionsatmosphäre und die Möglichkeit zum intensiven Austausch bewertet. Neben grundsätzlichen Fragen, etwa ob Menschen glücklich sein können oder ob eine Anleitung zum Glück existiert, wurde auch hinterfragt, welche biochemische Prozesse dem Gefühl des Glücklichseins zugrunde liegen. Andere Sessions thematisierten das kollektive Glück und Unglück ganzer Bevölkerungsgruppen und diskutierten die daraus resultierende Verantwortung und Solidarität.

Auf großes Interesse stieß auch die Möglichkeit sich während der Veranstaltung via Twitter auszutauschen. Im Zuge des JugendBarCamps legten sich viele Teilnehmer erstmals einen Account bei dem Microblogging-Dienst zu und nutzen diesen intensiv zur Dokumentation und Kommunikation. Für jede Session wurde ein Protokoll mit Etherpad erzeugt und live dokumentiert. Teilweise beteiligten sich mehr als fünfzehn Teilnehmer an der Dokumentation einzelner Sessions. Auf diese Weise konnten sie die differenzierten bis hitzigen Debatten über die individuellen und kollektiven Erfahrungen mit Glück und Unglück für sich und andere sichern.

Was sind die Potentiale des Formats BarCamp für die Jugendarbeit?

Wie das 1. deutsch-französische JugendBarCamp zeigte, eignet sich das Format zur Initiierung von Lern- und Austauschprozesse auf Augenhöhe. Damit bietet es sich besonders für die Anwendung im Kontext von Peer-to-Peer-Ansätzen an. Als Alternative zur einseitigen Wissensvermittlung klassischer Tagungen, könnte der wechselseitige Erfahrungs- und Wissenstransfer von Jugendlichen im BarCamp-Format größere Verbreitung finden.

Das Format stärkt die Eigenverantwortung der Teilnehmer durch das Prinzip der Selbstorganisation. Positive Effekte sind dabei auch eine höhere Identifikation mit den Ergebnissen und die starke Vernetzung der Teilnehmer untereinander. Nicht zuletzt werden BarCamps auch dem veränderten Mediennutzungsverhalten von jungen Menschen gerecht. Sie bedienen sich nicht nur gängiger digitaler Dienste, sondern stärken auch die Medienkompetenz der Teilnehmer durch den integrierten Einsatz verschiedenster sozialer Netzwerke und Plattformen.

Lisa Peyer ist Projektleiterin bei ikosom, dem Institut für Kommunikation in sozialen Medien und begleitete das Deutsch-Französische Jugendwerk bei der organisatorischen und methodischen Umsetzung des 1. deutsch-französischen JugendBarCamps. Dieser Artikel wurde im Rahmen des Projekts „Youthpart“, einem multilateralen Kooperationsprojekt der  Fachstelle für Internationale Jugenarbeit der Bundesrepublik Deutschland, kurz IJAB, zuerst hier veröffentlicht.

Studie: Crowdfunding als neues Finanzierungmodell für Musikprojekte

Eines der wichtigsten Forschungsfelder für ikosom war im vergangenen Jahr das Thema Crowdfunding, insbesondere als alternative Finanzierungsform in der Kreativwirtschaft. Regelmäßig erheben wir die Daten der Crowdfunding-Plattformen und geben einen Überblick über die Entwicklung des Marktes. Dabei arbeiten wir auch mit Studierenden zusammen, die den Datensatz nutzen, um ihre Forschungsfragen zu verfolgen.

Aus diesem Grund haben wir die Crowdfunding-Studienreihe begonnen. In der Studienreihe veröffentlichen wir die Abschlussarbeiten von Studierenden zum Thema Crowdfunding. Den Auftakt macht die Arbeit “The Power of the Crowd – Crowdfunding als neues Finanzierungmodell für Musikprojekte- Entwicklung, aktuelle Relevanz und Ausblick” von Svenja Mahlstede, die an der Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim studiert hat.

In der Publikation wird herausgestellt, wie Crowdfunding speziell von Musikern und Bands erfolgreich zur Schließung von Finanzierungslücken genutzt werden kann und welche Chancen sich daraus für Kreativschaffende sowie für die Musikindustrie ergeben. Die Arbeit umfasst neben einer ausführlichen Zusammenfassung der Geschichte des Musik-Crowdfundings eine eigens durchgeführte Analyse bereits abgeschlossener Musikprojekte, die auf deutschsprachigen Crowdfunding-Plattformen realisiert wurden. Des Weiteren werden die Ergebnisse einer unter Projektinitiatoren durchgeführten Umfrage präsentiert, durch die erste Erfolgsfaktoren für Crowdfunding-Projekte identifiziert werden konnten.

Die Resultate der Arbeit geben Aufschluss über die Entwicklung, aktuelle Relevanz und Zukunftsperspektiven des deutschen Crowdfunding-Markts für Musikschaffende sowie über die Möglichkeiten und Grenzen dieser Finanzierungsmethode.

Inhaltsverzeichnis

1. Vorbemerkung der Herausgeber
2. Vorbemerkung der Autorin
3. Grundlagen

3.1 Begriffsdefinitionen
3.1.1 Crowdsourcing
3.1.2 Crowdfunding
3.1.3 Fanfunding
3.2 Die Digitalisierung und ihre Folgen für die Musikindustrie
3.3 Bisherige Projektfinanzierungsmethoden und ihre Probleme
3.3.1 Öffentliche Kulturförderung
3.3.2 Private Musikförderung und Sponsoring
3.3.3 Fazit
4. Historische Entwicklung
4.1 Die Anfänge
4.2 Erste Projekte im Internet
4.3 Die ersten Crowdfunding-Plattformen
4.4 Entstehung des Begriffs „Crowdfunding“
4.5 Der Durchbruch in den USA
5. Krautfunding – Crowdfunding in Deutschland
5.1 Plattformen
5.2 Statistiken
5.2.1 Projektkategorie Musik
6. Fanfunding
6.1 Sellaband
6.2 SonicAngel
6.3 Übersicht weiterer Fanfunding-Plattformen
6.4 Fazit
7. DIY – Nicht-plattformbasierte Projekte
7.1 Populäre Beispiele
7.2 Aktuelle Beispiele
7.3 Fazit
8. Erfolgsfördernde Faktoren für Crowdfunding-Projekte
8.1 Vollerhebung der Projekte
8.2 Umfrage unter Projektstartern
8.2.1 Ausgangspunkt und Fragestellungen
8.2.2 Repräsentativität
8.2.3 Fragebogenkonstruktion
8.2.4 Durchführung
8.2.5 Ergebnisse
8.3 Fazit
9. Sonstige Rahmenbedingungen
9.1 Spendenlandschaft in Deutschland
9.2 Bevorzugte Zahlungsarten im Internet
9.3 Fazit
10. Zehn Schritte zum erfolgreichen Crowdfunding-Projekt
11. Zukunftsprognose

Anhang 1: Interview mit Steffen Wilhelmi von Once Upon A Rooftop
Anhang 2: Email an Projektstarter
Anhang 3: Fragebogen der Online-Umfrage: Erfolgsfaktoren des Crowdfunding

Bestellen Sie hier 

Erfahrungen bei Live-Interactions via Adobe Connect

Am Freitag haben wir die Sitzung des Ohus „Urheberrecht“ des Google Co://laboratory Internet und Gesellschaft moderiert. Parallel dazu hatten wir via Twitter, Facebook und über Mailinglisten dazu eingeladen, als Remote-Teilnehmer auch übers Internet an der Sitzung im betahaus zu partizipieren.

Durch die Unterstützung von David Röthler war es möglich, einen virtuellen Raum mit Adobe Connect einzurichten. David Röthler ist auf dem Gebiet der Live-Interaktionen ein viel gefragter Experte, der europaweit zu diesem Thema Institutionen und Unternehmen berät. David Röther nutzt Adobe Connect sowohl für virtuelle Seminare und Vorlesungen als auch für das virtuelle Begleiten von Konferenzen und Sitzungen, zum Beispiel dem Salzburger Stadtrat. Wir als ikosom werden in Zukunft eng mit ihm zusammenarbeiten und solche Sessions anbieten – mehr dazu bald hier im Blog.

Im Ohu hatten wir das zum ersten Mal ausprobiert – und einige spannende Erfahrungen gemacht:

1) Technik ist nicht alles – aber ohne gute Technik funktioniert es nicht

Wir hatten eine externe Kamera und eine Laptop-Kamera, verschiedene Raummikros, einen schnellen Rechner und eine stabile Internetverbindung. Dennoch war es für die virtuellen Teilnehmer nicht immer möglich zu verstehen, was im Raum gesprochen wird.

Ein mobiles Mikro wäre ideal, das aber bei einer Gruppe von 10-20 persönlich Anwesenden vor Ort einzusetzen, verändert sehr drastisch die Gesprächsatmosphäre vor Ort.

2) … und irgendwann vergisst man die Kameras.

Dem Livestreaming von kleineren Treffen wird oft entgegen gebracht, dass dadurch die realen Teilnehmer vor Ort weniger offen sind, weil sie nicht einschätzen können, wer ihnen noch aus dem Netz zuguckt.

Wir hatten am Anfang die Teilnehmer darauf hingewiesen, dass die Sitzung ins Netz übertragen wird und auch immer wieder den Adobe Connect Bildschirm auf die Leinwand übertragen.

Trotzdem war die Gesprächsatmosphäre kaum anders als bei vorherigen Ohu-Treffen, d.h. es wurde sehr offen und kontrovers diskutiert. Ich hatte nicht das Gefühl, dass irgendjemand sich zurückgenommen hat.

Es gibt wahrscheinlich den Punkt, an dem man vergisst, dass eine Kamera noch im Raum ist, wenn man nicht daran erinnert wird.

3) Auch Live Events brauchen ein größeres Team im Hintergrund

Das ganze war im Ohu jetzt sehr improvisiert, weswegen ich die Schwierigkeit hatte, einerseits die Sitzung vor Ort zu moderieren, die Technik zu uberprüfen und Probleme zu lösen (Stichwort: Ton), und den Chat im virtuellen Raum zu moderieren.

Idealerweise betreut ein Team von Personen eine Live-Interaktion:

  • einen Technik-Moderator, der sich darum kümmert, dass die Teilnehmer im Netz sprechen und sehen können
  • einen Chat-Moderator, der den inhaltlichen Dialog steuert
  • einen echten Moderator, der den Dialog vor Ort steuert
  • einen Producer, der virtuellen und realen Dialog koordiniert und mit dem technischen Moderator interagiert bei Problemen

4) Frühzeitig anfangen mit der Kommunikation

Adobe Connect bietet den Vorteil, dass man anders als bei Google Hangouts schon im Vorfeld die URL des virtuellen Raums kennt und diese kommunizieren kann. Allerdings ist es wichtig, schon mehrere Tage vor einer Veranstaltung, diese URL zu kommunizieren, damit die virtuellen Teilnehmer den Raum auch schon mal erkunden können.

Die Vorbereitung ist auch wichtig, um Dokumente wie PDFs oder Präsentationen in den virtuellen Raum zu laden, Umfragen und ähnliches zu erstellen und die Kameras und Mikrofone von Referenten zu testen.

5) Das Follow-Up nicht vergessen

Man sollte sich schon im Vorfeld überlegen, ob man die Aufzeichnung benötigt oder nicht – danach ist es zu spät. Wir haben diesmal die Ohu mit Absicht nicht aufgezeichnet, aber sinnvoll wäre es vielleicht für die Dokumenation.

Aber Follow-Up ist auch mehr als die Aufzeichnung – die Ergebnisse der Sitzungen müssen auch nochmal aufgeschrieben und mit der Aufzeichnung in einen Kontext gebracht werden. Der Aufwand sollte nicht vergessen werden.

Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Livestreamings von Konferenzen und Workshops? Welche Tools nutzen Sie?

Online- und Social Media Fundraising

Wenn die Altspender immer weniger werden und gemeinnützige Organisationen Neuspender erreichen möchten, dann führt heute kaum noch ein Weg am Einsatz von Instrumenten des Online- und Social Media-Fundraising vorbei. Im Idealfall passiert dies nicht im Rahmen von Aktionismus und günstig ist es auch, wenn zunächst eine Strategie existiert, bevor zahlreiche Profile in sozialen Netzwerken angelegt werden.

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Weiterbildungs-angeboten im Bereich Fundraising. Besonders anerkannt ist die zweijährige Ausbildung der Fundraising-Akademie in Frankfurt am Main. Im Rahmen des aktuellen Kurses haben wir eine Einführung zu Online- und Social Media-Fundraising angeboten und stellen den Foliensatz hier zur Verfügung und zur Diskussion.

Twitter zur Berliner Wahl der Abgeordnetenhauses

Wir haben in den letzten Wochen die Abgeordnetenhauswahl auf Twitter verfolgt um nachvollziehen zu können in wie weit die Berliner Wahlen eine Rolle im globalen Nachrichten-Ökosystem spielen. Dabei haben wir Daten vom 30.08.2011 bis zu 19.09.2011 erhoben und alle Tweets mit den Hashtags #ahw11 #berlinwahl und #ltw11 gesammelt.

Die meistgenutzten Hashtags *klicken zum vergrößern
Die meistgenutzten Hashtags *klicken zum vergrößern

Im Zeitraum vom 30.08. bis zum 17.09.2011 – also bis zum Samstag vor der Abgeordnetenhauswahl – konnten wir insgesamt 9.432 Tweets mit den drei angegebenen Hashtags identifizieren. Diese wurden von insgesamt 2.253 Usern verfasst und beinhalteten 2.264 einzelne Links sowie 1.250 verschiedene Hashtags. Am meisten Verwendung fanden bei der Datenerhebung die Hashtags #ahw11 #Piraten und #Berlin, wobei zu diesem Zeitpunkt auch noch #ltw11 und #ltwmw relativ zur Grundgesamtheit oft verwendet wurden. Hier hat uns natürlich die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern am 04. September das Ergebnis etwas verfälscht. So konnten wir zumindest am Wahlsonntag (04.09.) einen leichten Ausschlag von über 1.000 Tweets mit den drei gesuchten Hashtags feststellen.

Ein etwas verändertes Bild auf Twitter fanden wir am Sonntag vor. Bei der Erhebung um 23 Uhr – also fünf Stunden nach dem Schließen der Wahllokale – konnten wir 24.773 Tweets mit mindesten einen der drei Hashtags #ahw11 ##berlinwahl #ltw11 identifizieren. In diesen Tweets fanden wir 3.968 einzelne Links und 2.174 einzel verwendete Hashtags. Die Top 3 der Hashtags blieb dabei unverändert: #ahw11 #Piraten #Berlin. Desweiteren zählten wir 14.030 Mentions – also Erwähnungen anderer Twitter-Accounts – in Tweets. Am meisten Erwähnung fanden @tagesschau, @Piratenpartei und @ZDFonline.

Tweets pro Tag
Tweets pro Tag *klicken zum vergrößern

Am Montag ebbte die Diskussion auf Twitter zumindest in Verbindung mit unseren gesuchten Hashtags wieder ab. So verzeichneten wir insgesamt 27.248 Tweets von 6.807 Usern. Diese fügten noch ein paar Inhalte hinzu, womit wir somit auf 2.320 Hashtag und 4.471 Links kommen.

Die aktivisten Accounts der Abgeordnetenhauswahl sind nach unsere Erkenntnissen folgende gewesen: @berlinschaf (ein ReTweet-Bot), @wally44 und @dielinkeberlin, dich gefolgt von @gruene_berlin und @WahlenRT (einem weiteren ReTweet-Bot).

Interessant ist, dass die Twitter-Nutzung durch die etablierten Parteien selber kaum Wirkungen im Netz hatte. Zwar war die Linken sehr aktiv, aber sie konnten kaum Follower hinzugewinnen. Dies liegt wohl auch daran, dass sie erst ca. vier Wochen vor der Wahl aktiv wurden – viel zu spät. Ähnliches findet man bei den Grünen, die auch relativ aktiv waren im Wahlkampf, sich dies aber kaum in den Follower-Zahlen ausdrückt. Hier eine Übersicht über alle Parteien die im Abgeordnetenhaus sitzen bzw. saßen (Die CDU hat Twitter nicht für sich entdeckt. Die anderen 16 Parteien betrachten wir hier nicht.):

Die aktivsten Nutzer zur #ahw11 *klicken zum vergrößern
Die aktivsten Nutzer zur #ahw11 *klicken zum vergrößern

Die Zahlen stammen vom 27. September, also gute eine Woche nach der Wahl zum Abgeordnetenhaus. Auffällig ist auch, dass kein einziger Spitzenkandidaten (bzw. sein  Wahlkampfteam) Twitter für sich entdeckt hat*. Bis auf @rka – Andreas Baum, der Spitzenkandidat und jetziger Fraktionsvorsitzender der Piratenpartei Berlin. In diesem Zusammenhang kommt man auch zu einer interessante Feststellung: Obwohl die Piratenpartei als Institution keinen herausragenden Auftritt beim Online-Wahlkampf auf Twitter zeigten, hatten sie in gewisser Weise die Deutungshoheit im Nachrichten-Ökosystem: Zumindest waren sie die mit Abstand die meist erwähnte Partei, als Hashtag und als Mention.

Die Daten und Grafik wurden uns von der Social Media Measurement Plattform twingly.com zur Verfügung gestellt. Hierfür ein Danke!

*Man könnte der Annahme verfallen, dass @kuenast ein offiziller Account sei. Wir werten diesen aber als Fake, da auf diesem nur twitterfeed eingebunden ist, nicht auf der Website von Renate Künast beworben wird und von @gruene_berlin nicht verwendet wird (Mention).

Online-Krisenkommunikation beim WWF – Der Pakt mit dem Panda

Für das Jahr des fünfzigjährigen Jubiläums hatte sich die World Wide Fund for Nature sicherlich anders vorgestellt. Eine im Juni 2011 ausgestrahlte Dokumentation löste viele kritische Nachfragen und Reaktionen gegenüber der Arbeit der weltgrößten Naturschutzorganisation aus – besonders deutlich wurde dies in den sozialen Medien Twitter und Facebook.

In einem 43-minütigen Dokumentarfilm geht der renommierte Grimme-Preisträger Wilfried Huismann angeblich zweifelhaften Praktiken und den Einfluss wirtschaftlicher Interessengruppen auf den WWF nach.

Das kritische Potential war bekannt

Mit anwaltlicher Hilfe ging der WWF gegen die Pressemeldung des WDR vor, die den Film ankündigte. Die Naturschutzorganisation war zum Zeitpunkt der Ausstrahlung also alarmiert und vorbereitet – das kritische Potential des Filmes war hinlänglich bekannt.

Mit der abendlichen Ausstrahlung der Dokumentation begann der sogenannten shitstorm. Im Minutentakt diskutierten Twitter-Nutzer miteinander über die Aussagen der Dokumentation und wiesen ihre Mitmenschen auf den Film hin. Sie markierten ihre Meldungen mit dem Hashtag #wwf und machten es somit einfach die Diskussion zentral zu verfolgen.

Bereits während der Erstausstrahlung der Dokumentation twitterten die Mitarbeiter des WWF unter einem neu eingerichteten Account @WWF_Antwortet. Damit verbunden war einerseits das Anliegen die bestehende Anhängerschaft nicht mit einer erhöhten Frequenzzahl zu stören und andererseits die Hoffnung die aufkommende Kritik besser kanalisieren zu können.

Twitter-Konto deaktiviert

Womit das Social Media-Team nicht gerechnet hatte sind die Nutzungsbedingungen von Twitter. Wer in kurzer Zeit eine große Anzahl von Tweets mit Links versendet und das an Personen, die dem Account nicht folgen, dann schürt das bei den Amerikanern den Spamverdacht. In der Folge wurde der Account bereits am Folgetag gelöscht – zum Höhepunkt der Auseinandersetzungen. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch der offizielle Twitter-Account @wwfde zum Antworten eingesetzt, so dass die Kommunikationsfähigkeit erhalten blieb.

Im Juni hatte der WWF bereits mehr als 56.000 Unterstützer auf Facebook und ist damit die erfolgreichste Nonprofit-Organisation in dem sozialen Netzwerk. Von aktiver Kommunikation des WWF war zunächst nichts zu sehen. Die Diskussionen auf der Pinnwand der Organisation blieben am ersten Tag des shitstorms zunächst relativ unbetreut und schaukelten sich gegenseitig auf. Erst am Nachmittag schaltete sich das Redaktionsteam des WWF stärker ein und reagierte auf aufgelaufene Kommentare. Zu diesem Zeitpunkt war die Unzufriedenheit der Kritiker bereits in beleidigenden und verleumderischen Kommentaren gemündet.

Am Tag nach der Ausstrahlung veröffentlichte der WWF auf seiner Internetseite einen Faktencheck. Darin wird Stellung bezogen zu den Vorwürfen und durch den Film aufgeworfene Fragen. Eine inhaltliche Stellungnahme per Video-Livestream wurde für den Nachmittag angesetzt. Auf allen Kanälen wurde fortan bei Kritik auf den Faktencheck und die dort gegebenen Antworten hingewiesen.

Häme zum Feierabend

Nachdem die Diskussionen auf Facebook und Twitter ausuferten und es allen Beteiligten schwer fiel den Überblick zu bewahren, gelang es dem WWF mit einem Forum unter dem Faktencheck eine Kanalisierung der Diskussion anzubieten. Mehrere tausend Kommentare und Fragen kamen innerhalb weniger Tage zusammen.

Das Social Media-Team des WWF bestand während der Krisenkommunikation aus 2-4 Personen, die die Profile bearbeiteten, um auf die Fragen und Kommentare einzugehen. Einige Häme zogen sie allerdings auf sich, als sie auf der Facebook-Seite des WWF um 18 Uhr ihren Feierabend vermeldeten und sich für den Abend aus der Diskussion zurückzogen. Angesichts der hohen Interaktionsrate zu diesem Zeitpunkt war dies kein schlauer Schachzug. Die personellen Kapazitäten wurden nicht rechtzeitig aufgestockt.

Aus den Fehlern des ersten Tages lernte das Team des WWF schnell. Auch am Wochenende waren sie einsatzbereit und betreuten die Profile. Nach nur zwei Tagen veröffentlichten sie zahlreiche Statements von Mitarbeitern auf Youtube, die auf kritische Themen wie Gentechnik und Palmöl eingehen.

Mit der Ankündigung alle Fragen beantworten zu können, hat sich die Naturschutzorganisation einer großen Herausforderung gestellt, der sie nicht immer gerecht wurden. Mitunter wurden einzelne Nutzer mit vielen Fragen zu einem persönlichen Gespräch nach Berlin eingeladen – was Dutzende Mitleser im Forum unbefriedigt zurücklässt. Ebenso unzufrieden dürfte das WWF-Team sein, denn die Angebote zum persönlichen Treffen wurde von den Kritikern jeweils ausgeschlagen.

Enormes geleistet

In Anbetracht der personellen Ressourcen hat der WWF in den Tagen nach der Erstausstrahlung des Dokumentarfilms enormes geleistet. Tausende Kommentare wurden beantwortet, die inhaltliche Auseinandersetzung auf mehreren Kanälen gesucht und der Faktencheck in Schrift und Video umgesetzt. Viele Fehler, wie sie schon in der Online-Krisenkommunikationen vieler Unternehmen passiert sind, haben sie erfolgreich vermieden.

Der WWF kann bei der Online-Krisenkommunikation auf vorhandene Ressourcen zurückgreifen. Bei Facebook und Twitter hat die Organisation eine breite Unterstützerbasis und das Mitarbeiterteam ist in der Handhabung der sozialen Medien erprobt. Damit sind wichtige organisatorische und kulturelle Voraussetzungen dafür vorhanden, dass eine schnelle Krisenkommunikation organisiert wird.

Die zunächst aufgeregte Diskussion über den WWF verlor nach der ersten Woche deutlich an Aufmerksamkeit. Heute herrscht wieder inhaltlicher Normalbetrieb auf den Profilen der Naturschutzorganisation. Das Video der WDR-Dokumentation allerdings wird auch heute noch mehr als einhundert mal täglich angeschaut. Das ist der Long Tail der Krise.

Der Beitrag ist erschienen im Fundraiser-Magazin – Das Branchenmagazin für Spendenmarketing, Stiftungen und Sponsoring (Ausgabe 5/2011).

Seminarzentrum Göttingen: Social Media Marketing

Im Rahmen der beruflichen Bildung führt das Seminarzentrum Göttingen in Berlin ein praxisnahes 7-monatiges Kompakttraining Social Marketing: Fundraising und Sponsoring durch.

Vergangene Woche gestalteten Markus Winkler und Jörg Eisfeld-Reschke einen dreitägigen Input zum Themenbereich Online Marketing und Social Media Marketing. Der Foliensatz ist auf slideshare verfügbar.

Auswertung eines Crowdfunding-Buchprojekts

Andrea Kamphuis hat erfolgreich ihr Buch über Auto-Immunkrankheiten finanziert und eine Auswertung geschrieben:

: Ingesamt gab es 117 Unterstützungsvorgänge; einige Personen haben zweimal Geld gegeben. Zwei Teilbeträge sind nicht über das MySherpas-System gelaufen, weil sie bar und erst am bzw. nach dem Projektende eingegangen sind. […]

Etwa 59 Prozent der Sherpas kenne ich persönlich aus dem “wahren Leben”, etwa 11 Prozent durch Internet- oder Mailkontakte (z. B. Kolleginnen oder Auftraggeber). Etwa 30 Prozent waren mir vor der Kampagne nicht bekannt.[…]

Die mir persönlich bekannten Sherpas haben knapp 72 Prozent des Betrags beigesteuert, die E-Mail- und Netzkontakte 4,5 Prozent und die Unbekannten knapp 24 Prozent. Ganz lehrbuchmäßig haben die mir unbekannten Personen das Projekt vor allem in den letzten 20 von 90 Tagen unterstützt.[…]

Zehn Personen wollten sich nicht bei MySherpas registrieren und haben daher entweder Barbeträge geschickt oder Geld auf das Konto eines Freundes überwiesen, der die Beträge dann in das MySherpas-System eingespeist hat. Diese zehn Unterstützer haben gut 20 Prozent des Gesamtbetrags beigesteuert; vier von ihnen haben 100 Euro oder (deutlich) mehr gegeben. […]

Es sind deutliche Zusammenhänge mit meinen Mailings (erst Familie und Freunde, dann Kolleginnen und Kollegen in mehreren Schüben, dann Xing-Kontakte usw.) zu erkennen. […]

Das sind sehr spannende Einsichten und wir danken Andrea, dass sie diese mit uns teilt. Frohes Schreiben und gutes Gelingen!