DeGut 2020 – Boost your Startup

Auf der DeGut2020 am 9. Oktober 2020 wird Karsten Wenzlaff eine Podiumsdiskussion moderieren, die Start-Ups informiert, die passenden Unterstützungsmethoden in Zeiten von Covid-19 zu finden. Die Podiumsdiskussion hat den Titel „Boost your StartUp„, hier kann man sich für die DeGut anmelden.

Gäste der Podiumsdiskussion sind:

  • Marie Seiler (Startnext)
  • Robert Kusche (IBB Ventures der IBB Beteiligungsgesellschaft mbH)
  • Torsten Fiegler (Brandenburg Kapital GmbH der ILB Brandenburg)

Survey „Social Responsibility in Business“

Finding common social impact goals & fields of interest of social entrepreneurs and altruistic entrepreneurs in Central Europe

In our project CE-RESPONSIBLE, we want to support social entrepreneurs to connect better with large companies, and we want large companies to better collaborate with social entrepreneurs!  To achieve that, we need to find out what social entrepreneurs and large companies need from each other. We need your feedback!

Support this initiative by filling out the following survey:

ikosom mit CrowdfundPort bei Diskussion zur Kulturfinanzierung im Deutschen Bundestag bei der Fraktion Bündnis90/Grüne

Karsten Wenzlaff ist am Freitag, den 28.9.2018 von 14 bis 17 Uhr Gast in der Fraktion von Bündnis 90/Die Grüne zum Crowdfunding in der Kulturfinanzierung. Er wird dort auch das Projekt Crowdfundport vorstellen.

Im Fachgespräch wollen wir die Möglichkeiten und Grenzen dieser alternativen Form der Kulturfinanzierung mit Expertinnen und Experten diskutieren. Wir wollen uns mit Vertreterinnen und Vertretern der Kulturbranche über die Frage austauschen, ob Crowdfunding eine Chance oder ein Lückenbüßer ist, in welchen Verhältnis Crowdfunding zur öffentlichen Kulturförderung stehen sollte und wo es gegebenenfalls Regulierungsbedarf gibt.

Man kann sich noch registrieren unter dieser Adresse:
https://www.gruene-bundestag.de/no_cache/termin/kunst-fuer-alle-alle-fuer-die-kunst-crowdfunding-in-der-kulturfinanzierung.html

Crowdfundport in the German Parliament

The Green Party in the German Parliament is hosting a public discussion on Financing Cultural Initiatives. Karsten Wenzlaff, CEO of the German Project Partner ikosom, will present CrowdfundPort and the Interreg Central Europe Programm during the discussion on Friday, 28th of September 2018.

Registration is still available at:
https://www.gruene-bundestag.de/no_cache/termin/kunst-fuer-alle-alle-fuer-die-kunst-crowdfunding-in-der-kulturfinanzierung.html

Photo by A.J.85

Crowdfunding und Sport

Der folgende Blogbeitrag soll verdeutlichen, in welche Richtung sich Crowdfunding im Sport entwickelt.

Crowdfunding und Sport passen sehr gut zueinander: erstens ist Sport vielfach in Vereinen und Clubs organisiert und die sozialen Netzwerke online und offline in den Vereinen ermöglichen es sehr gut, die Crowdfunding-Kampagnen erfolgreich zu gestalten. Zweitens ist Sport emotional und Crowdfunding-Kampagnen können diese Emotionalität nutzen, um erfolgreich durchgeführt zu werden. Drittens, Sport, insbesondere Profi-Sport, kann für Investoren attraktive Renditen hervorbringen.

Crowdfunding im Sport ist Teil des Civic Crowdfunding, denn insbesondere auf den Donation-based Plattformen gibt es viele Beispiele, bei denen lokale Vereine Crowdfunding-Kampagnen durchführen. Plattformen wie FairPlaid haben sich auf diese Form des Donation-based Civic Crowdfunding for Sports spezialisiert.

Im Reward-based Crowdfunding gibt es viele Beispiele für Sport-Crowdfunding – die deutschen Plattformen Startnext und Visionbakery haben jeweils eigene Kategorien für die Projekte. Viele Profi-Clubs nutzen Reward-based Crowdfunding, zum Beispiel der Fanrat des FC Rot-Weiß-Erfurt finanzierte auf diese Weise das Nachwuchszentrum.

Wie man an dem Blogpost des Erfurter Fanrats sieht, ist es nicht ganz so leicht, die Erwartungen der Fans an die Vereine zu erfüllen. Die Fans erwarten Mitsprache auf Augenhöhe, die Vereine können mit dieser Form der Finanzierung nicht immer etwas anfangen.

Deswegen ist es nicht erstaunlich, dass die Rolle der Fans in der Regel nur auf Investoren ohne Mitsprache reduziert wird. In den letzten Jahren kamen zunehmend auch Equity-based Crowdfunding-Kampagnen und Lending-based Crowdfunding-Kampagnen für Sport-Vereine, insbesondere im Profifußball zustande. Zu nennen ist hier die das 1,5 Mio Euro Investment auf der Plattform CONDA für ein neues nachhaltiges Stadium des Vereins FK Austria Wien bzw die 1 Mio Euro für Hertha BSC Berlin auf der Plattform Kapilendo.

Es bleibt zu beobachten, inwiefern Vereine die Möglichkeiten des Crowdfundings nutzen, um eine aktive Fankultur zu fördern.

Interview zu „Chancen und Herausforderungen von Crowdfunding für Filmschaffende im deutschsprachigen Raum“

Im Rahmen der Bachelorarbeit an der Fachhochschule des BFI Wien hat die Studentin Z.H. ein Interview mit Karsten Wenzlaff und Wolfgang Gumpelmaier-Mach zum Thema Film-Crowdfunding durchgeführt, das wir nun mit freundlicher Unterstützung hier im Blog veröffentlichen durften.

Z.H.: Crowdfunding gewinnt bei Filmschaffenden zunehmend an Popularität und immer mehr Filme werden dadurch (teil-)finanziert. Worauf ist dies zurückzuführen bzw. welche Vorteile hat Crowdfunding gegenüber konventionellen Finanzierungsmodellen?

Karsten Wenzlaff: Crowdfunding kombiniert die Suche nach Finanzierung mit Marketing. Gerade bei Filmen kann allein schon die Finanzierung Teil des Vertriebs sein. Als ein Beispiel von vielen kann man Holger & Hanna nennen, ein Low-Budget-Film, der über Crowdfunding als erster Liebesfilm aus Cottbus vermarktet wurde und deswegen regionale Resonanz fand.

Wolfgang Gumpelmaier-Mach: Genau. Einerseits gibt es mit Crowdfunding eine zusätzliche Film-Finanzierungsmöglichkeit, andererseits sind Filmemacher dadurch näher an ihrem Publikum und umgekehrt. Neben dem Funding und dem späteren Vertrieb setzen manche Filmschaffende auch schon im Entstehungsprozess auf die Crowd. Für den Dokumentarfilm Late Blossom Blues hat zum Beispiel der Regisseur und Produzent Wolfgang Almer während seiner Kickstarter-Kampagne die Blues- Community rund um seinen Protagonisten Leo (Bud) Welch um Film-, Ton-, Foto- Material gebeten und es haben sich wirklich ein paar Freunde und Kollegen des Musikers gemeldet und Footage beigesteuert.

Z.H.:: Wie hat sich die Einstellung zu Film-Crowdfunding in den vergangenen acht Jahren im deutschsprachigen Raum geändert?

Wenzlaff: Crowdfunding war eher gedacht für Nischenfilme und besondere Projekte, zum Beispiel die Bud Spencer-Doku auf MySherpas.

Gumpelmaier-Mach: Ja, genau. Der Filmemacher Karl-Martin Pold hat für seinen Film über Bud Spencer und seine Fans von Beginn an auf die Crowd gesetzt. Das erste war ein Blog mit dem Aufruf: “Ich möchte einen Film über Bud Spencer drehen, wer hilft mir?”. Mittlerweile ist der Film fertig, wird gefeiert und die Facebook-Seite von „Sie nannten ihn Spencer“ hat über 260.000 Fans. Eine gute Basis nach der Fertigstellung nun auch für den weiteren Vertrieb.

Wenzlaff: Das haben auch große Produktionen wie Stromberg entdeckt und mittlerweile ist die Nutzung von Crowdfunding Teil des normalen Marketing-Mixes geworden.

Z.H.: Gibt es Film-Genres, die sich besonders für Crowdfunding-Kampagnen eignen? Haben eher Mainstream- oder Arthouse-Filme bzw. fiktionale oder non-fiktionale Filmprojekte Erfolg?

Wenzlaff: Dokumentationen scheinen besser zu Laufen als fiktionale Filmprojekte, weil hier meistens eine klare Zielgruppe vorherrscht. Als Beispiel sind zu nennen die Filme von Enno Seifried auf Visionbakery, der über Lost Places in Leipzig und Umgebung Dokumentationen über Crowdfunding mehrmals finanziert hat.

Gumpelmaier-Mach: Beim Dokumentarfilm kommt hinzu, dass man viel recherchiert und Material sammelt und somit auch genug Content für Social Media und Online Medien zur Verfügung hat. Denn die laufende Begleitung und der Aufbau einer eigenen Crowd bzw. Community ist essentiell, um eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagnen durchzuführen.

Z.H.: Spielt es für den Erfolg einer Crowdfunding-Kampagne eine Rolle, ob die Filme Langspiel- oder Kurzspielfilme sind?

Wenzlaff: Die Budgets bei Crowdfunding sind noch relativ klein, selten können sie alle Ausgaben abdecken. Insofern sind kürzere Filme einfacher zu finanzieren. Aber die Ausnahmen bestätigen die Regel, wie z.B. IronSky zeigt. In der Regel wird Crowdfunding bei Spielfilmen kombiniert mit anderen Finanzierungsarten, zum Beispiel Filmförderung.

Gumpelmaier-Mach: Insofern ist Crowdfunding immer als Komplimentär-Förderung zu verstehen. Einen ganzen Film nur dadurch zu finanzieren ist schwierig, aber nicht unmöglich. Vor allem steigen mit der Bekanntheit des Tools auch der Mut zu mehr und damit auch die Summen, die erzielt werden (können).

Z.H.: Warum werden Filmprojekte in der Regel mit dem reward-based und nicht mit dem donation-based, lending-based und equity-based Crowdfunding-Modell (teil-)finanziert?

Wenzlaff: Es gab erste Plattformen und Projekte im Bereich Crowdinvesting, aber anscheinend sind die Investoren noch nicht bereit, sich bei der Filmfinanzierung sehr stark zu beteiligen.

Gumpelmaier-Mach: Außerdem ist ein Film ein hoch emotionales Produkt und vielen Unterstützern reicht es oft dabei gewesen zu sein. Wenn man dann den Film noch früher, exklusiver oder billiger im Rahmen der rewards bekommt, dann ist das eine Zusatz-Motivation. Auf der anderen Seite wissen wohl auch viele Menschen, dass die revenues von Filmen, zumindest im Arthaus-Bereich, sehr schwierig einzufahren sind.

Z.H.: Könnte Crowdsustaining eine spannende Form der Finanzierung für Filmschaffende sein?

Wenzlaff: Ja, insbesondere zum Beispiel im Bereich der Serienfinanzierung. Die Schwierigkeit ist sicherlich, dass die Umsetzungszeiträume relativ lang sind. Crowdsustaining setzt voraus, dass die Filmemacher kontinuierlich neuen Content liefern.

Gumpelmaier-Mach: Aber so wie sich das Kommunikationsverhalten und das Nutzungsverhalten der User, des Publikums ändern, so werden sich auch die Formate ändern und anpassen müssen. Insofern bleibt es hier spannend, wie kreativ die Filmemacher da sind. Aber für mich ist da zwingend auch ein Umdenken nötig, was das Erreichen des Publikums in den unterschiedlichen Kanälen angeht. Viele sehen ja nicht mehr “normal” TV, sondern streamen via Netflix oder schauen Videos auf Youtube.

Z.H.: Welche Rolle spielen internationale, deutsche und spezialisierte Plattformen für Filmschaffende im deutschsprachigen Raum? Nach welchen Kriterien sollten Filmschaffende eine geeignete Internet-Plattform auswählen?

Wenzlaff: Mein Eindruck ist, dass viele Filmprojekte eine regionale Zuschauerschaft haben und deswegen Plattformen in Deutschland vorgezogen werden. Kickstarter und Indiegogo sind nur relevant für überregionale Themen.

Gumpelmaier-Mach: Internationale machen nur Sinn, wenn man die internationale Crowd und die Multiplikatoren zur Verbreitung der Kampagne auch mit Inhalten bedienen kann. Nur weil man in Cannes einmal ein paar Visitenkarten von Französischen, Britischen oder US-Vertrieben erhalten hat und in der Szene gut vernetzt ist, heißt das noch nicht, dass man das notwendige Publikum dort erreicht.

Z.H.: Viele Filmprojekte scheitern leider. Woran liegt das, Ihrer Meinung nach?

Wenzlaff: In der Regel, eine schlechte Vorbereitung.

Gumpelmaier-Mach: Ich denke, oft fehlt es am offenen Mindset und dass man gelernte, klassische Strukturen verlassen kann. Crowdfunding funktioniert dann super, wenn es ein Teil einer größeren Strategie ist und die Projektinhaber digital-affin sind.

Z.H.: Wie wichtig ist es, einen (Business-)Plan vorab zu haben? Finden Sie, dass Filmschaffende genügend über die Planungsprozesse (Kosten, Steuern und rechtlichen Rahmenbedingungen) informiert sind, bevor sie Ihre Kampagne starten?

Wenzlaff: Es ist wichtig, das Budget für die Kampagne gut zu planen. Man kann sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen relativ einfach informieren, zum Beispiel hat das deutsche Bundeswirtschaftsministerium dazu eine Broschüre herausgebracht. Aber auch auf crowdfundport.eu gibt es dazu Materialien.

Gumpelmaier-Mach: Ja, schon. Ich muss wissen, was ich mit meinem Film erreichen will und vor allem auch wen ich erreichen möchte. Noch immer wollen viele Filme ins Kino, aber oft ist das der falsche Ansatz. Es gab Beispiele, wo die Zielgruppe via DVD in ausgewählten Geschäften erreicht wurde und der Film nie im Kino war.

Z.H.: Ein Blick in die Zukunft: Glauben Sie, wird Crowdfunding zukünftig ein wichtiger Bestandteil der Filmfinanzierung im deutschsprachigen Raum sein?

Wenzlaff: Ja, als Teil eines Finanzierungsmix.

Gumpelmaier-Mach: Ja, allerdings müssen alle Seiten sich noch etwas mehr öffnen und auch experimentierfreundlicher sein. Und vor allem müssen Kompetenzen aufgebaut werden, damit man alle Funding-Optionen ideal verknüpfen kann.

Z.H.: Abschließend noch: Welche Tipps haben Sie für Filmschaffende, um eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne durchzuführen?

Wenzlaff: Authentisch sein, sich gut vorbereiten und mit Crowdfunding-Experten sprechen.

Gumpelmaier-Mach: Engagement zeigen, im Vorfeld eine Crowd aufbauen und viel kommunizieren. Ein schöner Spruch eines Bloggers dazu: “Kontakte. Kontakte. Kontakte. Darüber reden. Darüber reden. Darüber reden.” – das hilft.

Photo by ToastyKen

Crowdlounge: Neue Crowdfunding-Tools für Deine Kampagne

Digital Tools are a great help for your Crowdfunding Campaign. ikosom will present some of the digital tools avaliable in pre-campaigning, campaigning and post-campaigning phase.

The event is co-hosted by Crowd-Fund-Port – an project funded by the Interreg Central Europe of the European Union. During the event, we will also show what the project does for platforms and supporters in Germany.

Date: 12th of June 2018, 8-10pm
Venue: Studio Weissensee, Streustrasse 42
13086 Berlin

Please register here:

https://www.eventbrite.com/e/crowdlounge-neue-crowdfunding-tools-fur-deine-kampagne-tickets-46708161368

 

http://www.studioweissensee.berlin

Photo by Laineys Repertoire

Umfrage zum Thema Civic Crowdfunding

Gemeinsam mit der Metropolregion Bologna und der Universität Hamburg untersuchen wir im Rahmen des Projekts Crowd-Fund-Port die Bedingungen für Civic Crowdfunding.

Erstellen Sie Ihre eigene Umfrage zu Nutzerfeedback.

Photo by Marco Nürnberger

Civic Crowdfunding – Examples in Germany, Europe and Globally

The following list is part of our research on Civic Crowdfunding. Feel free to add any new projects in the comments.

My definition of Civic Crowdfunding is as follows:

Civic Crowdfunding is the subset of Crowdfunding campaigns which aim to finance a civic cause. A civic cause is a cause which improves public infrastructure – this can be means of public transport, public institutions, public events. The dominant feature of a public infrastructure is that it is impossible to exclude anyone from using it. In this case Civic Crowdfunding is generating benefits where it is impossible to exclude a non-supporter from benefitting from the cause.

Our network partner Alexandra Partale (from Place2Help) defines Civic Crowdfunding with a strong component of regional identity:

Civic Crowdfunding describes the financing of Projects with local and regional impact through the Crowd. The project owners can be public institutions.

The list is quite wide – it has the following categories:

  • Platforms dedicated to Civic Crowdfunding – The list aims to include platforms which are dedicated to Civic Crowdfunding or which a special category for Civic Purposes.
  • Platforms operated by Public Entities – The list aims to include platforms which are operated by public institutions, public banks or public service providers.
  • Platforms operated by Banks for Civic Crowdfunding – The list aims to include platforms (especially in the field of donation-based Crowdfunding) run by private banks or cooperative banks, where often the Bank does not charge the projects.
  • Meta Platforms by Public Entities – The list aims to provide news portals and meta-platforms where public entities inform about Crowdfunding in a systematic way.
  • Support Schemes – The list aims to provide examples of public support schemes for Crowdfunding, such as subsidizing the cost of Crowdfunding.
  • Competitions – The list aims to provide examples of competitions run by public entities to promote Crowdfunding campaigns.
  • Crowdfunding Campaigns for Civic Infrastructure – The list aims to provide examples of Civic Crowdfunding campaigns, where public infrastructure is financed.
  • Crowdfunding Campaigns for Cultural Infrastructure – The list aims to privde examples of Civic Crowdfunding campaigns for cultural institutions, such as theaters, museums or galleries.
  • Crowdfunding Campaigns for Touristic Infrastructure – The list aims to provide examples of Crowdfunding campaigns which try to combine tourism and Crowdfunding.

Germany

Platforms dedicated to Civic Crowdfunding

LeihDeinerStadtGeld is a German lending-based Crowdfunding platform. Citizens can lend their city money at reduced interest rates for civic projects. One case was the renovation of the local firefighter house of the village Oestrich-Winkel. 83,200 Euro in loans were given by the citizens.

Place2Help was a German Crowdfunding Platform for Civic Crowdfunding. It was supported by the Sparda Bank Munich, a local cooperative bank. It featured civic projects from the region of Munich. The network has reinvented itself recently as Place2Help Rhein-Main, where it helps Crowdfunding projects in the region to find partners.

Platforms operated by Public Entities

En Crowd – Platform operated by AVU Aktiengesellschaft für Versorgungs-Unternehmen (a local energy and water provider in the Germen Ennepe-Ruhr-Kreis). The platform is a donation-based Crowdfunding platform.

Mikrocrowd – Platform to support entrepreneurs, operated by the Baden Württemberg Landesbank (L-Bank). Combines a loan of 10.000 Euros with a successful Crowdfunding campaign. The campaigns have to be launched at Startnext-page.

Wir-bewegen.sh is a Donation-based Platform run by the Investitionsbank Schleswig-Holstein, a publicly owned bank in the North of Germany. The platform allows the support of Civic projects, however it is also being used as part of the CSR-activities of the bank by matchfunding some of the projects.

Platforms operated by Banks for Civic Campaigns

The network of local saving bankings (Sparkassen) operate a network of donation-based Crowdfunding-platforms under the label „Einfach.Gut.Machen„. The software is provided by Whitelabel-Provider TableOfVisions.

Some Sparkassen-Banks also cooperate with the donation-based platform Betterplace. Regional banks can operate a regional Crowdfunding platform, where regional projects from the Betterplace-Database are featured.

Volksbanken and Raiffeisenbanken – The network of cooperative Banks (Volksbanken) operates a network of donation-based Crowdfunding platforms. They are run under the label of „Viele schaffen mehr„. The software is provided by the German platform Startnext.

Meta-Platforms

crowdfunding-berlin.com is a platform run by the Government of Berlin. It features projects from Berlin, Crowdfunding Experts and Events.

Crowdfunding-Competitions

The Berlin Crowdfunding Prize was given for the best Crowdfunding campaign voted by the audience in three branches.

Crowdfunding-Support

The City of Munich sponsors local campaigns by providing them with subsidies for creative services, such as hiring a video editor for the pitch videos.

Campaigns for Civic Infrastructure

Feuerwehr Wenzlow – Fire Brigade in Brandenburg which did a donation-based Crowdfunding campaign to finance equipment. Led to a discussion in local media about the financing of public fire safety.

Campaigns for Cultural Infrastructure

Co-Berlin was a campaign for a Museum for Modern Photography in Berlin. When the Museum had to move to new premises, it used Crowdfunding to generate money for the renovation of the new building. The support also showed the media reach of the museum even during its closing.

The Kindermuseum Unikatum (Childrens Museum) reached private and commercial sponsors through the Crowdfunding campaign.

The Walhalla-Theater created a campaign for the lighting at an Off-Theatre in Wiesbaden. Unfortunately, the campaign was not successful despite good press work.

Spain

Platforms dedicated to Civic Crowdfunding

Goteo is a Spanish Crowdfunding Platform for Civic Purposes. Citizen initiatives, social, cultural, technological and educational projects can be funded. Goteo has developed its Crowdfunding software and published as open source software. There are more than 65.000 people active on the platform. The platform is run by a non-profit foundation.

United Kingdom

Platforms dedicated to Civic Crowdfunding

SpaceHive is a British Crowdfunding Platform and probably the biggest Civic Crowdfunding platform in Europe. It has financed 4.9 million GBP in projects and partnered with more than 68 towns and local municipalities.

Italy

Platforms dedicated to Civic Crowdfunding

The Italian Platform Derev features a Civic Crowdfunding category which enables local projects as well political projects.

The city of Milano cooperated with the Italian-reward based platform Eppela and co-financed 400.000 Euros in civic Crowdfunding projects with up to 50.000 Euros each.

Netherlands

Campaigns for Civic Purposes

The Luchtsingel Bridge was built between 2013 and 2015 and connects two areas of Rotterdam by crossing a large street with heavy traffic. The bridge is 400 meters long and links a vegetable garden and a bar district. 17.000 wooden planks were sold to the citizens and companies in Rotterdam – in total 1300 funders. The project started a debate on the role of local government in building infrastructure.

The Ziekenhuis Vlissing was a lending-based Crowdfunding campaign to finance the continued existance of a hospital in the city of Vlissingen in in the Netherlands. The total amount of 10,600,000 € was financed on the platform Zibcrowd.nl, using an equity-based Crowdfunding approach by paying an interest of 5%.

Switzerland

Campaigns for Civic Purposes

wemakeit.com/projects/hilfe-fuer-whistleblower – Reward-based Campaign for a Whistleblower of a Swiss Building Cartel, one of the most successful campaigns on Wemakeit.

Rest of Europe

Worldwide

New Zealand

The Abel Tasman Beach in New Zealand was sold to the public in a campaign that received 2,280,461.92 NZ$ from 39,249 supporters. The aim of the donation-based Crowdfunding campaign was to keep the beach open to the public and prevent a sale to a private owner. The government also supported the campaign with 350.000 NZ$, as well as a large-scale donor who chose to remain anonymous.

USA

The Pool+ is a combination of reward-based Crowdfunding campaigns on the platform Kickstarter. The aim is to develop a public pool which is situated in the Hudson River in New York. The pools water stems from the river itself, being filtered. The first campaign received 41,647 US$ from 1203 supporters, the second campaign in April 2013 received 273,114 US$ from 3175 supporters. Both amounts made it possible to finance early research into the construction of the pool as well as reaching out to possible partners.

Photo by AntoineJamin.com

Social Media Kampagnen zur Spendengewinnung für NGOs – Workshopteilnehmer gesucht

Im Rahmen unseres Projektes CSOS Online wird es am 15. und 16. Februar 2018 in Krakau (Polen) einen Workshop geben zum Thema „Social Media Campaigning and Fundraising“.

Der Workshop findet in englischer Sprache statt – wir und unsere Partner präsentieren Best Practices aus den Ländern Deutschland, Polen, Tschechien, Ungarn und Rumänien.

Das werden die Themen sein:

  • How do NGOs use social media channels to fundraise?
  • What are the trends in our countries, (e.g. what kind of social media do they use, and how?.
  • What are the best practices(e.g. successful fundraising campaigns)?
  • E-mail marketing tools: which tools are popular, statistics, details, how NGOs work with lead generation?
  • How are NGOs using Google AdWords to convert visitors into donors?

Im Rahmen des Erasmus+-Programms können bis zu zwei weitere Personen an dem Workshop teilnehmen. ikosom übernimmt bis zu einer Höhe von ca. 500 Euro die Fahrt- und Übernachtungskosten von Deutschland nach Krakau.

Interessierte Fundraiser, Crowdfunding-Experten, Social-Media Experten, NGO-Mitarbeiter oder Studierende können sich bei uns melden – wir freuen uns auf eine kurze Email mit etwas Background über Eure Arbeit bis zum 31.1.2018.

Photo by Jason A. Howie

CrowdfundHub Challenge

Im Rahmen des Projekts CrowdfundPort werden wir auch einen Crowdfunding Hub erstellen. Ziel ist es, eine zentrale Anlaufstelle für Unternehmen anzubieten, welche sich über Crowdfunding informieren wollen.

Unser Partner hat dazu auf einer Crowdsourcing-Seite einen Ideenwettbewerb gestartet. Wir freuen uns sehr über Eure Teilnahme!

Uns geht es um die Fragen:

  • Was erwarten Berater, Projekte und Plattformen von einem Crowdfunding-Hub?
  • Welche Materialien sollten vor Ort verfügbar sein?
  • Welche Aktivitäten sollten im Hub stattfinden?

port photo
Photo by studio photos C sabinpaul. Thanks for + 2.184.280

Shuuz – Recycling used shoes

Shuuz is a German initiative for recycling used shoes that still can be used for other purposes:

Shuuz ist seit 2011 das Original, wenn Sie sozial korrekt und nachhaltig alte Schuhe entsorgen möchten. Privatpersonen können bei Shuuz umweltfreundlich gebrauchte Schuhe verkaufen. Und Institutionen können einen dauerhaften Fundraising Erfolg (z.B. im Kindergarten oder der KiTa) etablieren, indem sie Ihr Umfeld zum alte Schuhe spenden auffordern.

Alte Schuhe wertet Shuuz seriös mit Kolping Recycling aus. Kaputte Schuhe werden aussortiert, für die noch tragbaren Schuhe erhalten die Einsender einen fairen Erlös. Gebrauchte Schuhe werden weltweit zum kleinen Preis an bedürftige Menschen verkauft, die sich anderweitig keine Schuhe leisten könnten.

Deshalb tun Sie mit Ihrer Teilnahme gleich 3x Gutes: Zu Hause profitieren Sie, weil ihre Altschuhe seriös und transparent verwertet werden und der Erlös gezielt verwendet werden kann (statt in manch dubiosem Altkleider-Container zu versickern). Vor Ort helfen Sie Händlerfamilien, ihre Existenz zu sichern und Käufern, gute und günstige Schuhe zu bekommen. Und generell helfen Sie mit dem Schuhe Recycling, viel Müll zu vermeiden und wertvolle Rohstoffe einzusparen.

Photo by jchapiewsky

The ecological damage of (electronic) cars

The German Newspaper has researched the social and economic costs of car-production – especially the mining of Cobalt, Iron, Graphite, Platinum and Copper:

Grafit ist ein wichtiger Rohstoff für E-Auto-Batterien. Es muss nicht aus Minen kommen, denn es kann auch für einen etwas höheren Preis künstlich hergestellt werden. Weil aber China den Weltmarkt mit billigem Grafit flutet, lohnt sich die Herstellung in Fabriken nicht.
• In den Batterien eines Elektroautos stecken durchschnittlich 50 Kilogramm Grafit.

• China dominiert den Weltmarkt mit knapp 66 Prozent Marktanteil.

• Laut Recherchen der WirtschaftsWoche landet Grafit aus skandalösen chinesischen Produktionsstätten in den E-Auto-Akkus von Samsung. Der koreanische Konzern beliefert unter anderem BMW mit Akkus. Im November will Samsung den Vorwürfen vor Ort nachgehen.

• BMW erklärt, man sei davon ausgegangen, kein Grafit aus diesen Produktionstätten in den eigenen Produkten zu haben.

Photo by James St. John

A new offline movement

In an interesting article of the German Newspaper „Die Süddeutsche„, the author Michael Moorstedt writes:

„Ich habe geholfen, ein Monster zu schaffen“, gehört noch zu den harmloseren Einlassungen über seine ehemalige Firma Facebook. „Weiß Gott, was es den Gehirnen unserer Kinder antut“ schon eher nicht mehr. Mark Zuckerberg und alle anderen Gründer-Halbgötter hätten die Bestätigungs-Feedbackschleife aus Postings, Likes und Kommentaren wohl wissentlich eingebaut, um eine Schwäche in der menschlichen Psyche auszunutzen. Die Plattformen mit ihren Apps seien gebaut worden, um so viel Zeit und Aufmerksamkeit wie möglich zu kosten.

Es lässt sich ohne Risiko behaupten, dass sie Erfolg hatten. Studien zufolge hat der Durchschnittsnutzer inzwischen täglich mehr als 2000 Interaktionen mit seinem Smartphone; Drücken, Tippen, Wischen, Liebkosen. Aus Gründen wie diesen formiert sich momentan ausgerechnet im Silicon Valley eine kleine, aber lautstarke und schnell wachsende Bewegung von Technikverweigerern. Neu ist, dass sie ihre Mitglieder nicht aus den üblichen besorgten Pädagogen rekrutiert. Stattdessen versammeln sich hier Industrie-Veteranen, die früher selbst bei Facebook oder Google gearbeitet haben.

He claims there are studies which show that people have more than 2000 interactions with their smartphone daily on average and new movement of offline advocates are active in the Silicon Valley.

 Photo by d26b73

What are the costs of living offline?

I know a family at my child’s school that does not have a computer at home. So the family decided not to use emails and not accessing the internet. But what are the cost of living without email and without internet?

Internet and email communication have so deeply been integrated in modern life, that it is very difficult to even imagine how to be able to do even basic stuff without the internet. Just a quick brainstorming on what is really difficult without the internet:

  • Banking: traditional banking costs more than online banking.
  • Travelling: going to a traditional travel agency takes more time than searching online.
  • Communication: Having to use traditional mail costs more and takes more time than email.

Probably, for all these activities, offline alternatives still exist. But I wonder if there are activities that are simpl not possible offline anymore?

Photo by Vintuitive

“Crowdfunding and Crossborder Fundraising” Workshop in Dresden, November 6th-7th 2017

The workshop is part of an Erasmus+ Project “CSOs online”. CSOs are Civil Society Organisations, such as Non-Profit Organisations and Non-Governmental Organisations. “CSOs online” is a project for the development of nonprofit sector workers’ digital skills, especially in the field of online communication and fundraising, based on the exchange of experience, innovative practices and know-how in the frame of transnational partner meetings.

Partners

NIOK

Since 1994, Nonprofit Information and Training Centre (NIOK) Foundation has been working on strengthening civil society in Hungary by providing support and capacity building services to CSOs, facilitating dialogue on civil society issues, while enhancing the non-profit sector links to decision makers and donors.

Czech Fundraising Center

​The Czech Fundraising Center is a leading non-profit in resource mobilization and civil society leadership development serving the CEE region and other countries in transition.

Association for Community Relations

Association for Community Relations (Asociatia pentru Relatii Comunitare, in Romanian, ARC) was established in 2001 and has at first served NGOs interested in fundraising from individuals and companies and for profit organizations interested in giving resources for social change.

​Good Network Foundation

The Good Network Foundation (GNF) was founded in 2009 by the Academy for the Development of Philanthropy in Poland, one of the most experienced non-governmental organization in Poland.

Host

​ikosom

The Institute for Communication in Social Media (ikosom) investigates the use of social media in Germany and in Europe. It is a privately owned research institute which partners with public sector organisations, NGOs, foundations and universities.

 

Logistics

Language

The workshop language is English.

Venue

The workshop will take place at Riesa Efau – a cultural center in Dresden. ikosom has chosen Dresden to as the place for this workshop because of its long tradition as a center of liberalism, multiculturalism and cross-border networks.

Riesa Efau is a cultural center in the heart of Dresden. It offers artists and creatives the possibility to display their works and it interacts with the community around the venue through workshops and events.

 

Media Partner – Fundraiser Magazin

The  Fundraiser Magazin is the leading German Publication in the field of Fundraising, both offline and online. The Fundraiser-Magazin was created in 2006 by Matthias Daberstiel, Daniela Münster and Udo Lehner.

www.fundraiser-magazin.de

Network Partner – Kreatives Sachsen

Kreatives Sachsen – the Center for Cultural and Creative Industries Saxony improves the conditions for successful creative work. It provides consulting and support to companies, freelancers, institutions, associations, networks and municipalities.

http://www.kreatives-sachsen.de

Agenda

Monday, 6th November 2017:

10:00: Welcome and Introduction

10.15: Update on Project Progress (Niok)

10:30: Donation-based Platforms in Germany

10:50: Donation-based Platforms in Poland

11:10: Donation-based Platforms in Czech Republic

11:30: Coffee Break

11:45: Donation-based Platforms in Hungary

12:15: Donation-based Platforms in Romania

12:45: Summary

13:00 Lunch Break

14:30: Crowdfunding Campaign Best Practices: Germany

15:00: Crowdfunding Campaign Best Practices: Poland

15:30: Coffee Break

15:45: Crowdfunding Campaign Best Practices: Hungary

16:15: Summary

Tuesday, 7th November 2017

10:00: Welcome

10:15: Crowdfunding Campaign Best Practices in the Czech Republic

10:45: Cross-Border Fundraising in Romania

11:15: Coffee Break

11:30: Summary of Best Practices

12:00: Discussion: How much of Fundraising is Cross-Border?

12:30: Lunch Break

13:30: CSOS Fundraising Guide Book – Working on the Structure and Content

14:30: Conclusion and Wrap-Up

15:00: Workshop ends

ikosom supports the CrowdfundersHub in Vienna

Through the Interreg-Program Central Europe Crowdfund-Port (www.crowdfundport.eu), ikosom Team member Wolfgang Gumpelmaier-Mach is supporting the first Crowdfunding course of CROWDFUNDERS HUB (http://www.crowdfundershub.at/) which starts in Vienna in November.

It’s a four months lasting training program, which is supported by the WTZ Ost – a collaboration of nine Universities in eastern Austria. The goal is to have 10 projects ready by November, which will be trained for free in offline and online courses with the help of the partnering experts. Next wednesday there will be a so called Micro Conference, where the program will be presented – Wolfgang will give an introduction to Crowdfunding. Also CONDA and ISN/1000×1000 are partners of the program.

Carta Salon: „Was tun?! Die Rückkehr des Politischen – zwischen Aktivismus und Aktionismus“.

The Carta Salon on 24th of March promises to be very fascinating event:

Es soll um die Frage gehen, was jeder/ einzelne und wir gemeinsam machen können in diesen Zeiten. „Unser System kämpft ums Überleben“, sagt Harvard-Politikwissenschaftler Sascha Mounk. Und was tun wir?

Es geht ja viel rum in letzter Zeit: in Parteien eintreten, neue Parteien gründen, eigene Projekte entwickeln, Plattformen bauen, demonstrieren und protestieren, aber auch Abwendung und panischer bis geordneter Rückzug… Für viele, die sich politisch eher zurück gehalten haben bislang, ist das auch mit einigen Fragezeichen und Unsicherheiten verbunden nach vermeintlich fetten Zeiten.

Eingeladen haben wir dazu auch Romy Krämer (Geschäftsführerin von der Guerilla Foundation), Jasmin Siri (Politische Soziologie, Bielefeld / LMU München), Dieter Rucht (Vorsitzender des Vereins für Protest- und Bewegungsforschung). Die Moderation übernehmen Bettina Fackelmann und Christian Neuner-Duttenhofer.

Photo by philwirks

Meet Dorsen, 8, who mines cobalt to make your smartphone work – an excellent coverage by Sky News

SkyNews has released an intriguing documentary on Cobalt Mines in the Democratic Republic of Congo.

The mineral is an essential component of batteries for smartphones and laptops, making billions for multinationals such as Apple and Samsung, yet many of those working to extract it are earning as little as 8p a day in desperately dangerous conditions.

With little regulation requiring companies to trace their cobalt supply lines, and most of the world’s cobalt coming from the Democratic Republic of Congo, the chances are your smartphone contains a battery with cobalt mined by children in the central African nation.

It produces 60% of the world’s cobalt – a fifth of which is extracted by hand or artisanal miners known locally as creusseurs.

Cobalt collected by small mining operations is sold to mostly Chinese traders, who we filmed secretly.

They don’t ask questions about where their cobalt comes from or who has worked to extract it – they just want the best price.

Traders then sell it mostly to exporter Congo Dongfang International, a subsidiary of Zhejiang Huayou Cobalt, which supplies most of the world’s largest battery makers.

A number of tech and automotive firms Sky News contacted said they would review their protocols, but would rather improve conditions than make a clean break from established supply chains.

Apple, whose response referenced the specific mine in our report, said it told one of its smelters, Huayou Cobalt, to suspend sourcing from artisanal mines.

But it said it would not sever all ties with artisanal mines as that „would be harmful to communities who rely on this mining for their income“.

An Apple spokesperson added: „Apple is deeply committed to the responsible sourcing of materials for our products and we’ve led the industry in establishing the strictest standards for our suppliers.

„We know our work is never done, and we will continue to drive our standards deep in our supply chain. If our suppliers are unable or unwilling to meet our standards then we suspend or terminate business with them.“

Speaking to Sky News, a Huayou spokesperson said the firm „pays attention“ to child labour issues and was „monitoring“ its supply chain.

Photo by JohnKarak

Crowdfunding & Peer-to-Peer-Workshop für Vereine, NGOs, Stiftungen und Non-Profit-Organisationen

Am 5. November 2017 werden wir in Dresden einen Workshop zum Thema Crowdfunding & Peer-to-Peer-Fundraising für Vereine, NGOs, Stiftungen und Non-Profit-Organisationen durchführen.

Agenda und Ort sowie die Teilnahmebedingungen werden wir Ihnen hier hier zeitnah mitteilen. Die Teilnehmeranzahl wird allerdings auf 50 Personen beschränkt sein. Wenn Sie Interesse an dem Workshop haben, dann kontaktieren Sie uns bitte.

Civic Crowdfunding – Die Stadt als Facilitator

Im Rahmen der Masterarbeit „Die Relevanz von Civic Crowdfunding als kommunales Finanzierungs- sowie Beteiligungsinstrument in der deutschen Stadtentwicklung“ von Robin Zöllig von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster habe ich ein Interview gegeben, welches hier in gekürzter Fassung erscheint.

In welchem Maße deiner Meinung nach findet Civic Crowdfunding in Deutschland statt und welches Potenziale noch vorhanden ist?

Civic Crowdfunding ist die Finanzierung öffentlicher Güter, die meist lokal genutzt werden. Wenn das Ziel einer Crowdfunding-Kampagne etwas ist, bei dem es keine Zugangsbeschränkungen gibt oder wenn man ein öffentliches Gut herstellt durch die Crowdfunding-Kampagne, dann nennt man dies Civic Crowdfunding.

Das ist natürlich eine sehr weit gefasste Definition. Wenn man sich überlegt, dass fast alle Sachen, die im Crowdfunding ein öffentliches Gut herstellen, dann kann man sehr viel darunter subsumieren.

Wenn man sich im engeren Sinne die Projekte anschaut, wo ausschließlich ein öffentliches Gut hergestellt wird, dann gibt esrelativ wenige Crowdfunding-Kampagnen, die man dem Civic Crowdfunding zuordnen kann.

Ich glaube, wenn man die enge Definition nehmen würde, dann gehören zu Civic Crowdfunding zum Beispiel die Finanzierung öffentlicher Infrastruktur. Wenn man Dinge finanziert, wie ein Stadion, das sich im Besitz einer öffentlichen Körperschaft befindet und wo im Unterschied zu allen anderen Sorten des Crowdfunding man auch dann von der Bereitstellung des öffentlichen Gutes profitiert, wenn man nicht Teil der Crowdfunding-Kampagne war, dann würde ich dies als Civic Crowdfunding definieren.

Wenn man diese enge Definition nimmt ist es tatsächlich so, dass Crowdfunding noch nicht weit verbreitet ist. Es gibt einige Plattformen, die das machen: Place2help, leih-deiner-stadt-geld. Im Vergleich zu den Volumina ist es aber schon so, dass das gegenbasierte Crowdfunding oder das equity-based Crowdfunding oder lending-based Crowdfunding wesentlich größer sind als das Civic Crowdfunding – sowohl was das Volumen angeht als auch die Anzahl der Projekte.

Diese anderen Arten von Crowdfunding, lending-based usw. Die passen deiner Meinung nach eher weniger in diese Definition von Civic Crowdfunding rein?

Lending-based, equity-based, reward-based und donation-based Crowdfunding haben ja nichts mit dem Zweck zu tun, sondern es geht ja immer um die konkrete Gegenleistung, die damit verknüpft ist. Und Civic Crowdfunding wird definiert über den Zweck – öffentliche Güter.

Aber das gibt es in allen Bereichen des Crowdfundings. Es gibt lending-based Plattformen wie Leih-deiner-stadt-geld, es gibt equity-based Plattformen, die Civic Crowdfunding Projekte stattfden, z.B. die Stadionfinanzierung von Fussballclubs. Und dann gibt es natürlich im reward-based Crowdfunding einzelne Kampagnen und im donation-based einzelne Kampagnen. Civic Crowdfunding ist ein Thema, das sich über alle Crowdfunding-Arten erstreckt.

Ich habe für meine Arbeit den Fokus auf donation- und reward-based Crowdfunding gelegt, weil ich es auch als Beteiligungsinstrument in den Fokus rücken möchte. Und da hatte ich schon das Gefühl, dass es bei equity-based und lending-based weniger die Möglichkeit gibt für die Leute, sich zu beteiligen. Würdest du das auch so sehen?

Ich glaube nicht, dass das 100-prozentig zutrifft, weil die Beteiligungsform hängt vom Projekt ab und nicht von der Form des Crowdfunding. Man könnte z.B. auch ein equity-based Crowdfunding oder ein lending-based Crowdfunding so gestalten, dass es einen Beteiligungsaspekt gibt. Das steht vielleicht nicht im Vordergrund bei den aktuellen Projekten, aber das hat eher mit dem Projekt selber zu tun, ob man bereit ist, das zu machen.

Was kenn denn deiner Meinung nach die deutsche Stadtplanung lernen von anderen Ländern, wo Crowdfunding oder Civic Crowdfunding schon einen anderen Stellenwert einnimmt, wie z.B. in den USA oder Großbritannien oder auch in den Niederlanden?

Gerade in UK und in den Niederlanden sind Städte und Regionen und Gemeinden schon sehr stark mit Crowdfunding-Plattformen in Kooperation, z.B. betreiben die eigene Plattformen, haben Crowdfunding-Projekte kofinanziert. Im Unterschied zu Deutschland würde ich sagen zu Deutschland, dass dort die Bereitschaft von Städten und Gemeinden wesentlich größer ist, vor allem in den Niederlanden. Dadurch habendie Projekte auch eine größere Reichweite

Also fehlt es deiner Meinung nach da ein bisschen an der Bereitschaft von den Kommunen oder wer müsste da den ersten Schritt wagen?

In Deutschland ist die kommunale Finanzierung sehr konservativ. Meiner Meinung nach könnten Kämmerer mehr mit Crowdfunding mit kleinen Budgets experimentieren.

Aufgrund der Niedrigzinssituation an den Kapitalmärkten ist es für die meisten Kommunen relativ leicht, sich auf den Kapitalmärkten Geld besorgen zu können.

Glaubst du schon, dass Civic Crowdfunding in Zukunft dann auch eine andere Rolle einnehmen kann in der Stadtentwicklung?

Ich denke es wird darauf hinauslaufen, dass Crowdfunding als ein ganz normale Finanzierungsmöglichkeit für kommunale Projekte oder für regionale Projekte gesehen wird.

Crowdfunding dient nicht nur Finanzierungzielen, sondern dient den strategischen Kommunikationsziele einer Stadt oder Gemeinde. Man kann damit beispielsweise die Not-In-
My-Backyard-Mentalität lösen, da Bürger sich für die Projekte, die sie finanzieren auch stärker einsetzen und wissen wollen, was daraus geworden ist.

Ich würde gerne auf den zweiten Teil übergehen. Der bezieht sich hauptsächlich auf die Chancen und Risiken, die sich für die Städte und Kommunen über Civic Crowdfunding ergeben können, durchaus aber auch für die Initiatoren von Projekten oder Unterstützer – also welche Chancen und Risiken siehst du da?

Crowdfunding kann man kombinieren mit Community-Building. Das ist das wertvolle an Crowdfunding, das man zusätzliche Reichweite aufbaut. Als Risiko ist es vorhanden, dass der Aufwand eine Crowdfunding-Kampagne zu erstellen unterschätzt wird.

Manche Plattformen versuchen, die Projekte zu coachen und zu unterstützen, manche Plattformen versuchen, bei den Kofinanzierungen zu helfen – es gibt ja eine Reihe an Plattformen, die mit öffentlichen Partnern Kofinanzierungen aufgebaut haben.

Da gibt es ja verschiedene Möglichkeiten, solche Kofinanzierungswettbewerbe zu gestalten. Man sieht das sehr gut an dem Beispiel place2help München, bei dem die Spardabank München kooperiert mit der Plattform und hilft, die Projekte zu stärken.

Das wäre dann durchaus auch ein Weg, um größere Projekte auch über Civic Crowdfunding in Zukunft umsetzen zu können?

Beim reward-based und beim donation-based Crowdfunding sind generell die Projekte relativ klein. Das liegt daran, dass das Thema insgesamt noch klein ist, also auch das Thema Civic Crowdfunding.

Investitionen in Infrastruktur sind aber sehr wichtig, man könnte daher lernen von Projekten wie Luchtsingel in Rotterdam, bei dem die Stadt Rotterdam kofinanziert hat. Die Bürger waren bereit die Brücke mitzufinanzieren und haben mehrere Millionen Mio. Euro gespendet.

Im normalen Crowdfunding gibt es ja diese „Stretch Goals“ oder so eine Art Zusatzziele, die dann als Anreiz dienen, wenn das eigentliche Finanzierungsziel schon erreicht ist. Siehst du da bei Projekten in der Stadtentwicklung auch ein Potenzial für solche Anreizsysteme?

„Stretch Goals“ werden sehr bewusst eingesetzt als Teil der Kommunikationsvorbereitung eines Projektes. Teilweise werden die Finanzierungsziele etwas niedriger gelegt, damit man mit „Stretch Goals“ arbeiten kann. Es gibt eine Vielzahl von Kampagnen-Kommunikationselementen, die man für Civic Crowdfunding Kampagnen einsetzen kann: die Ausgestaltung der Gegenleistungen, Offline-Events, Community-Building, Stretch Goals.

Das ist ja auch gerade ein großer Positivaspekt vom Civic Crowdfunding, dass neue Netzwerke oder Akteure, die vorher noch nicht so viel mit Stadtentwicklung zu tun hatten, beteiligt werden, oder plötzlich einen Sinn darin sehen. Hast du noch andere Ideen, wie solche neu entstandenen Netzwerke auch längerfristig beteiligt werden können?

Wenn man sich die erfolgreichen Civic Crowdfunding Projekte anguckt, dann sieht man, dass bei denen, die es gut gemacht haben, dimmer eine Debatte darüber entsteht, was mit dem finanzierten Projekt jetzt passieren soll. Bei Luchtsingel ging es z.B. um die Frage, wie denn das Projekt umgesetzt wird in der konkreten Stadtplanung.

In den Niederlanden gab es ein Crowdfunding für ein Krankenhaus, das sollte geschlossen werden. Das Crowdfunding hat gezeigt, dass die Menschen das Krankenhaus relevant fanden.

In Deutschland gab es eine Crowdfunding-Kampagne für das Museum CO/Berlin. Beim Umzug des Museums in neue Räumlichkeiten wurde eine Crowdfunding-Kampagne gemacht, nämlich für eine Sicherheitstechnik. Die Crowdfunding-Kampagne wurde sehr stark unterstützt. Der Effekt war, dass die Politik in der Stadt gesehen hat: dieses Fotomuseum hat eine große Relevanz. Obwohl es geschlossen war, haben sie es geschafft, das Projekt erfolgreich zu finanzieren.

Also so ein Aufmerksamkeitsindikator?

Genau als Indikator dafür, ob eine öffentliche Einrichtung Reichweite erzeugt. Es gibt auch noch andere Beispiele, wo Museen usw. es geschafft haben über Crowdfunding ihren Politikern zu zeigen, dass immer noch genug öffentliches Interesse vorhanden ist. In den Niederlanden führte ein Crowdfunding für ein Religionsmuseum dazu, dass die Stadt anhand der Resonanz ihre Entscheidung zurücknahm das Museum zu schließen.

Jetzt ist ja dennoch einer der Kritikpunkte an Civic Crowdfunding, dass diese Abstimmung mit dem Geld stattfindet. Dass da nicht wirklich so ein demokratisch erzeugter, gesamtgesellschaftlicher Mehrwert da ist. Oder wie würdest du das sehen?

Natürlich braucht man parallel immer noch demokratische Prozesse, an denen jeder teilnehmen kann, unabhängig davon, ob er es sich leisten kann oder nicht, aber aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, das mit Crowdfunding zu kombinieren, weil die Verwaltung ja auch immer noch die Möglichkeit hat, solche Projekte zu stoppen.

Die Stadtentwicklung lebt immer sehr stark vom privaten Engagement Einzelner. Gerade die großen Stadterweiterungen im 19. Jahrhundert kamen zum Teil auf das Betreiben einzelner Personen zustande, die ganze Stadtviertel erschlossen haben.

Auch die Gestaltung öffentlicher Infrastruktur und Marktplätzen wurde nicht immer durch die Gemeinschaft finanziert, sondern einzelne Mäzene drückten der Stadt ihren Stempel auf.
Mit Crowdfunding ist es aber demokratischer. Hier kann jeder mit einer kleinen Summe mitmachen. Man darf Crowdfunding nicht nutzen, um damit kommunale Beteiligungsprozesse zu ersetzen. Ich würde es immer nur als eine weitere Säule sehen, um das Engagement der Bürger zu mobilisieren.

Es gibt ja gerade in den städtischen Bereichen auch Quartiere, die vielleicht schon etwas vernachlässigt sind oder wo die Leute auch finanzieller eingeschränkt sind. Inwieweit können denn diese Quartiere oder diese Personen deiner Meinung nach von Civic Crowdfunding profitieren?

Es gibt auch Kampagnen, wo über Crowdfunding Zwischennutzungskonzepte finanziert worden sind, z.b. da wo Gewerberäume leer standen in Gebieten, die nicht besonders attraktiv waren. Durch das Zwischennutzungskonzept, das über die Crowd finanziert worden ist, ist dann auch gleichzeitig eine Kreativ-Szene dort entstanden.

Auf welche Art können denn die Kommunen die Entwicklung von Projekten über Civic Crowdfunding fördern oder durchaus auch in die formale Planung integrieren, aber ohne den alternativen oder innovativen Charakter dieser Bottom-Up-Planung zu sehr einzuschränken.

Ich glaube sie können einfach mit den Plattformen kooperieren und dort solche Wettbewerbe machen, solche Kofinanzierungs-Wettbewerbe, wo mit jedem Euro der Crowd ein Euro aus dem Stadthaushalt bereit gestellt wird.

Gehen wir zum dritten Teil über. Da geht’s eher um die Vorteile, die Crowdfunding gegenüber anderen Finanzierungs- oder Beteiligungsinstrumenten hat. Die erste Frage aus dem Bereich ist, dass ja beim normalen Crowdfunding dieses Alles-oder-Nichts-Prinzip sehr beliebt ist. Glaubst du, dass das auch für die Finanzierung städtischer Projekte geeignet ist?

Es gibt ja drei Arten, wie eine Crowdfunding-Kampagne gemacht wird. Einmal das „Alles-oder-nichts-Prinzip“, das nennt sich auch All or Nothing. Dann gibt es das flexible Crowdfunding oder auch Keep-It-All. Und dann gibt es ein Prinzip, das nennt sich Crowd-Sustaining. Crowd-Sustaining zeichnet sich dadurch aus, dass es keinen konkreten Endzeitpunkt der Kampagne gibt, sondern eine kontinuierliche Unterstützung.

Beim reward-based Crowdfunding ist das Alles-oder-Nichts-Prinzip sehr stark. Dieses Alles-oder-Nichts-Prinzip ist kein Bestandteil unbedingt des Crowdfundings, sondern nur eine Variante und die muss nicht unbedingt die Einzige bleiben. Die hat einen psychologischen Vorteil, weswegen es so oft eingesetzt wird, dass das Projektziel sehr stark und einfach kommuniziert wird, weil die Leute eben wissen: Okay, ich muss das jetzt finanzieren, ansonsten wird es das halt nicht geben.

Es gibt ja jetzt auch andere Beteiligungsinstrumente in der Stadtentwicklung. E-Partizipation oder Bürgerhaushaltmodelle. Siehst du da Verknüpfungspotenzial mit solchen Instrumenten?

Das Problem bei Bürgerhaushalten ist, dass die ein sehr starkes Vorwissen benötigen und auch die Konsequenzen der Beteiligung nicht so ganz klar sind. Das große Problem bei E-Partizipationsprojekten ist immer: Was ist das Ziel der E-Partizipation und wie erreicht man das, das Projekt dann umzusetzen entsprechend der E-Partizipations-Ergebnissen. Daran scheitern viele E-Partizipationsprojekte, weil die Leute denken: Warum soll ich daran teilnehmen.

Beim Crowdfunding ist das Gute, dass man unmittelbar sieht, was mit dem eigenen Geld passiert. Es gibt ja immer einen Projektträger und es gibt ein klares, definiertes Projektziel. Es ist im Interesse der Projektträger die Projektziele weiter zu kommunizieren und die Umsetzung transparent zu machen. Das ist der Vorteil von Crowdfunding als E-Partizipationstool.

Welche Rolle sollte die Kommune denn deiner Meinung nach übernehmen? Ich habe hier aus der Literatur von Davies gefunden… er hat vier mögliche Wege vorgeschlagen. Eins ist Promoter, Curator, Facilitator und Platform. Das Promoter meint im Grunde, dass die Kommune als Hauptfundraiser auftritt, also selbst Spenden sammelt für gewisse Projekte. Das zweite, Curator, das wäre, dass die Kommune hauptsächlich dazu da ist, um Aufmerksamkeit für bestimmte Projekte zu erzeugen und durchaus das z.B. mit Matchfunding verknüpft. Das dritte wäre Facilitator. Da geht’s eigentlich eher um so eine Art Informationsbereitstellung oder Training von Leuten, die an Crowdfunding interessiert sind. Und das letzte, Platform, wäre halt, dass die Kommune eine eigene Plattform komplett betreibt.

Ich glaube die ersten drei Möglichkeiten sind die relevanten Sachen. Eine eigene Plattform braucht eine Kommune eigentlich nicht zu machen. Man sieht das an den in Deutschland existierenden Plattformen, dass die Kommunen eigentlich nicht in der Lage sind, die Plattform sinnvoll weiter zu entwickeln. Ich finde das Portal Crowdfunding-Berlin.com ganz gut, weil die einfach dort die Projekte vorstellen und helfen zur Reichweite beizutragen.

Wichtig ist, dass eine Stadt oder ein städtischer Akteur versuchen sollte, relativ neutral zu agieren und versuchen eher mit verschiedenen Plattformen zusammen zu arbeiten und verschiedene Projekte, Beratung und solche Sachen zu finanzieren. Oder wie die Stadt Berlin es gemacht hat, einen Crowdfunding-Wettbewerb voran zu bringen.

Es entstehen Plattformen wie Sand am Meer und ich glaube das bringt nicht so viel, eine eigene Plattform zu gründen. Man sollte mit den existierenden Plattformen zusammenarbeiten.

Als letzte Frage noch. Nochmal zurück zum ikosom, wie ihr eure eigene Rolle seht in der weiteren Etablierung von Crowdfunding oder in dem Fall auch Civic Crowdfunding.

Wir machen Marktberichte, forschen, wir beraten auch viele Projekte. Wir sorgen eigentlich dafür, dass dieses Ökosystem sich weiter entwickelt.

Photo by mamnaimie piotr

Fears and Drivers for Crowdfunding – Motivation von Crowdfunding-Unterstützern

In einer Studie im Rahmen des Projekts „Crowd-Fund-Port“ erheben wir zur Zeit, ob es Unterschiede in der Motivation und den Bedenken von Unterstützern in verschiedenen Ländern gibt.

Die Studie ist nicht repräsentativ – das kann sie gar nicht sein bei der Vielzahl an Unterstützern. Ziel ist es zu erfassen, ob es Unterschiede in den Einstellungen gegenüber Crowdfunding in den Partnerländern gibt, also ob in Polen oder Kroatien Crowdfunding anders wahrgenommen wird als in Italien oder Deutschland.

Wir würden uns über eine zahlreiche Beteiligung freuen. Wer Interesse hat, kann am Ende der Unterstützung gerne eine Emailadresse angeben – wir versenden dann den kostenlosen Report an die Empfängeradresse. Continue reading „Fears and Drivers for Crowdfunding – Motivation von Crowdfunding-Unterstützern“

Crowd-Fund-Port: Co-Creation Workshops

Im Rahmen unseres Projektes „Crowd-Fund-Port“ führen wir eine Umfrage unter Plattform-Betreiben durch (PDF).

Die EU hat alle Projektpartner einen Co-Creation Workshop durchzuführen. Da es in Deutschland sehr viele Plattformen gibt, werden wir stattdessen einen virtuellen Co-Creation-Workshop durchführen, in dem wir einen kurzen Fragebogen an die Plattformen senden werden und bei Treffen der Plattformen in Hamburg und Frankfurt das Projekt kurz vorstellen werden. Continue reading „Crowd-Fund-Port: Co-Creation Workshops“

Electroreturn by Deutsche Post: Return used electronic gadgets for recycling for free

Waste from electronic tools is a big problem – I have two big boxes sitting around with electronic gadgets which are either broken or not used anymore. In researching which kind of tools are available, I came upon a service called „Electroreturn“ run by the Deutsche Post AG – the German mailservice.

Their twitter account exists since 2012 and unfortunately only has a few hundred followers. According to the Youtube video, the service exists since 2005 and has in an impressive 2.5 million recycled mobile phones.

How does it work? Download the free stamp from their website, put the electronic gadget into an envelope and send it off.

For the private consumer the service is free of charge. The producer has to pay for the delivery and the service. The alternative is to drop of the electronic items at the local recycling facilities, but the Deutsche Post claims that through their service, the electronic items get sorted and thus better recycled.

They also address the climate impact, claiming that the delivery uses existing logistics. I will follow-up with a question to their CSR department on this issue.

All in all, it is a great service – which I was not aware of. Probably more consumers should know about this.

Photo by Kevin Steinhardt

Civic Crowdfunding – Definition

Crowdfunding is defined as an open-call for funding projects, often on internet-platforms, often through a group of people with a common purpose. The most commonly used Crowdfunding taxonomy distinguishes between four types of Crowdfunding:

Donation-Based
Reward-Based
Equity-Based
Lending-Based

Very roughly these types of Crowdfunding correspond to the type of exchange which a supporter (a member of the crowd) receives from the project. In donation-based Crowdfunding, this can be a tax statement indicating the amount and recipients, in reward-based Crowdfunding this can be a physical item or an immaterial perk. In equity-based Crowdfunding, this can be a share in a company or some other form of profit-participating agreement, in lending-based Crowdfunding, this can be a form of interest and/or repayment of invested money.

Crowdfunding platforms intermediate an exchange between a supporter and a project. The return received by the supporter is often personalized. The underlying idea is that a supporter receives some rare, exclusive opportunity to obtain a benefit, which in turn provides him with an incentive to support the project during the campaign, and not wait until the campaign is over and the product market-ready.

For instance, a supporter might receive a tech gadget which has not been produced yet, he pays an early-bird price, the platform puts the money into an escrow account, after the end of the campaign, the project receives the money and starts the production. The supporter carries the risk of losing the money if some production problems occur, but at the same time he is part of a special community of first movers.

For practical and theoretical purposes, it is essential to understand the motives of supporters in a Crowdfunding campaign. Rational-choice theorist might point to the value of being a first mover, of obtaining a product or service before anybody else, of being part of early-stage investors with higher chances for profits. All of these benefits might be greater than the potential risk of losing money (or the real loss of interest if the money would have been used for other purposes, for instances in risk-free).

There is, however, a conundrum: how would rational choice theory explain if someone supports a campaign where he or she does not receive any tangible benefits exclusively for him- or herself? In donation-based Crowdfunding, altruistic motives are often assumed on the side of the supporter. The supporter gives money in order to facilitate a project of civic value: he or she donates to a non-profit organisation which generates some form of common good.

The supporter is thus part of a community of enablers, which goes beyond the advantages of first movers. The supporters derive some value from joining campaigns of which they don’t receive special exclusive benefits, but the benefit is generated for society as a whole.

One might argue that the supporters fund projects where they feel that their money bridges a finance gap, where private sponsorship enables causes which are not adequately funded. Interestingly, also causes are funded on platforms where adequate funding should be available – through tax money. In the Netherlands, the bridge Luchtensingel was funded through an external website, thus prompting the question why the city government did not pay for the bridge through its own budget.

This question is not just a theoretical one, because it is at the core of the definition of Civic Crowdfunding. Civic Crowdfunding can be found on mostly donation-based platforms, some reward-based platforms, few equity-based platforms and very few lending-based platforms, but the topic is likely to increase in scope and relevance over the next couple of years.

I define “Civic Crowdfunding” as the subset of Crowdfunding campaigns which aim to finance a civic cause. A civic cause is a cause which improves public infrastructure – this can be means of public transport, public institutions, public events. The dominant feature of a public infrastructure is that it is impossible to exclude anyone from using it. In this case Civic Crowdfunding is generating benefits where it is impossible to exclude a non-supporter from benefitting from the cause.

The bridge Luchtensingel is a prime example: the supporters of the project cannot exclude non-supporters in using the bridge for free. They have no right and no means to make non-supporters pay for the use of the bridge through tolls or taxes – and they have no incentive to do so. They have funded a bridge which could have been financed by tax money as well, thus indirectly making everybody pay for it, but they have chosen not to. The infrastructure generates public benefits and the supporters have chosen to generate the public benefits by becoming part of a community of enablers.

Photo by Jonathan Gross

Crowdfunding Tools for Boosting Campaigns – Crowdfunding Werkzeuge für Kampagnen

In the context of the UNDP Alternative Finance Lab  and the Crowdfunding Academy we have collected a list of Crowdfunding Tools which are available on the market. We have published a list of Social Media Tools (2014) and Communication Tools for Youth Particpation (2012).

You can also find some these tools at this pinterest collection „Crowdfunding Service Providers„.

Update 6.3.2017: For our learning material, me and Wolfgang Gumpelmaier are currently updating this list.

Campaign Tools

Agencies

Whitelabel Software

Photo by toolstop

Crowdfunding – for Refugees – a short and incomplete list of campaigns and projects from Germany, Austria, Switzerland and the rest of the world

2015-10-20-www.refupreneur.eu- http www.refupreneur.eu -11-39-51At the CEO Fall Meeting in Berlin, I held a presentation on the topic „How Crowdfunding can solve the refugee crisis“. Below you can find a list of Crowdfunding projects which I presented at the conference. I organized them according to the type of need that the project tries to solve.

Continue reading „Crowdfunding – for Refugees – a short and incomplete list of campaigns and projects from Germany, Austria, Switzerland and the rest of the world“

Crowdfunding for innovation and research

20150721_Experiment_NanoParticles_Science_Health_ProjectHow Crowdfunding predicts trends in society, how research can benefit from Crowdfunding and why it is necessary to combine Science and Crowdfunding – by Karsten Wenzlaff.

Crowdfunding platforms exist for about a decade now, and for more than five years in Germany. While analyzing this market, we noticed something peculiar: trends in society, especially trends around consumer behaviour emerge 2 to 3 years on Crowdfunding platforms before they reach the mass market. Why is this case?

Firstly, the people who are creating new Crowdfunding platforms are highly innovative. They see a gap in funding for a specific niche and then create a platform to bring together money and ideas. Not all of these platforms succeed, more often platforms are created and after a few months the platform ceases to exist. Not enough traction was created, not enough projects were shown on the platform. But for those that succeed, they can often claim to be the first to have developed an innovative funding method. Continue reading „Crowdfunding for innovation and research“

Reward-Based or Equity-Based Crowdfunding for Market Research by German Mittelstand

20150715_Bergfuerst_CHWolf_Wearable Crowdfunding is increasingly used for market-research – not just funding, but also for marketing and market research. A recent example is C.H.Wolf (Glashütte), which is raising growth funds on the German Equity Crowdfunding Platform Bergfuerst. The campaign has attracted about 200.000 Euros of its 500.000 Euro goal.

C.H.Wolf is an usual company. It can reference a history of 170 years, but has been refounded only last year. Its owners are not Berlin-type Startup people but rather settled Mittelständler – medium-sized companies which often export their hiqh-quality products, but are not often on the mind of a typical startup journalist.

Interestingly, the campaign not only serves raising the funds, but also tries to achieve a number of marketing goals. The background of the company, well-know East German watchmaker town Glashütte, is displayed favorably, recent products such as the „Special Bootsmann“ (a high-end watch for Yacht Owners) is presented as well. Some form of preselling is also evident – for every 7.000 Euros invested, investors can buy a Special Edition Watch for 2000 Euros.

C.H.Wolf is only a recent example of watches being funded on Crowdfunding platforms. In the last 4 years, a number of new smart watches (Wearables) have been funded on Kickstarter and Indiegogo. Their functionality have pre-shadowed the functions of the AppleWatch and sometimes even surpassed the innnovativeness of the AppleWatch. Continue reading „Reward-Based or Equity-Based Crowdfunding for Market Research by German Mittelstand“

Medizin und Pflege wird vom Crowdfunding erobert – LARACompanion auf Aescuvest und B-Cared auf Visionbakery

Der Markt für medizinische Geräte wächst und wächst, weil die Lebenserwartung und das Einkommen steigt und damit auch der Wunsch nach ausgefeilter Medizintechnik. BCC Research schätzt, dass pro Jahr knapp 400 Milliarden US-Dollar ausgegeben werden für medizinische Geräte. Zunehmend sind auch „personal medical devices“ verfügbar – die Health-Apps auf den Smartwatches von Apple und Co zeigen den Trend von Konsumenten, ihre medizinischen Daten bequem und flexibel überwachen zu können.

20150715_Indiegogo_uBiome_Project_HealthBislang gab es einige Crowdfunding-Projekte im Bereich Medizin, vor allem auf den großen Reward-Based Plattformen wie Kickstarter und Indiegogo. Auf Indiegogo wurde beispielsweise mit uBiome ein Projekt finanziert, welches sich auf die Analyse der körpereigenen Mikroben spezialisierte.  Die Kampagne nahm mehr als 350.000 US-Dollar ein. Continue reading „Medizin und Pflege wird vom Crowdfunding erobert – LARACompanion auf Aescuvest und B-Cared auf Visionbakery“

Reddit ist die beste Form der Krisen-PR für die GDL

Die Gewerkschaft der Lokomotivführer ist sicherlich bei vielen Bahnfahrern nicht besonders beliebt, obwohl die Mitglieder lediglich ihre Grundrechte ausüben. Wenn sogar die Politik sich zugunsten eines Tarifpartners einschaltet, obwohl es ja auch eine im Grundgesetz verankerte Tarifautonomie gibt, dann zeigt sich, wie schnell man mit etwas Populismus mittlerweile auf Wählerfang gehen kann.

[AMA  Ich bin GDL-Mitglied und Lokomotivführer. Fragt mich alles!   de_IAmA

Wie es anders gehen kann, zeigt ein junger Lokführer. Bei der Internet-Plattform Reddit.com veranstaltet er einen „AMA – Ask me Anything-Diskussionsthread„. Jeder kann hier fragen stellen und die Community kann die besten Fragen und Antworten nach oben wählen. Die Fragen sind erstaunlich direkt („Wieviel verdienst Du?“), die Antworten auch („1900 Euro mit Zuschlägen“).

Es zeigt sich, dass manchmal die beste Möglichkeit der Kommunikation Transparenz und Ehrlichkeit ist. Schade, dass sich zuwenige Unternehmen, Gewerkschaften, Parteien und Politiker auf so etwas einlassen. Barack Obama hatte das vor drei Jahren schon gemacht. Wir sind gespannt, wann die Bundeskanzlerin ein Ask me Anything zur BND-Affäre erlaubt.

Offene Fragen in der Crowdfunding-Beratung

Wir erhalten sehr viele Anfragen von Crowdfunding-Interessierten, die mit uns telefonieren wollen wegen eines möglichen Crowdfunding-Projekts für ihr Produkt, ihre Dienstleistung oder ihre Organisation.

In der Regel vereinbaren wir dann ein Beratungsgespräch, wo eine Reihe an Fragen durchgegangen werden und man natürlich für die Punkte Antworten aufschreibt – das hilft dann bei der Planung der Kampagne. Bisher hatte ich das auf einem kleinen Spickzettel auf dem Handy stehen, aber weil sehr viele Fragen kamen, hier nun als Blogpost. Kommentare ausdrücklich erwünscht! Continue reading „Offene Fragen in der Crowdfunding-Beratung“

Präsident Obama aka @potus ist fortschrittlicher als @regsprecher und @pontifex hat dazu gelernt

Heute begann Präsident Obama, auch bekannt als Vater zweier Töchter, Basketball-Star, Internetberühmtheit und Friedensnobelpreisträger zu twittern – und zwar nicht als @barackobama, sondern als @potus. Wem auch immer der Account früher gehörte, der Präsident hat wohl eigene Möglichkeiten, den Twitter-Account sich registrieren zu lassen.

@POTUS joins Twitter

Natürlich freuen sich darüber auch seine Ehefrau, die dann doch schon etwas länger dabei ist.

@Flotus congratulates

Und Bill Clinton, der in seinem privaten Umfeld eine aussichtsreiche Aspirantin auf den Twitternamen @Potus hat, fragt natürlich ganz selbstbewußt, ob Obama plant, den Twitter-Account seinem Nachfolger bzw. seiner Nachfolgerin zu hinterlassen – Obama bejaht dies.

@billclinton congratulates

Damit unterscheidet sich im Amtsverständnis schon etwas von Regierungssprecher Steffen Seibert aka @regsprecher, der seinen Twitter-Account nicht weitergeben will. Vielleicht sollte man den Papst fragen, denn erst sollte @pontifex mit dem Rücktritt von Benedikt XVI geschlossen werden, mittlerweile hat sich ein ebenbürtiger Nachfolger gefunden.

Wenn ein Instagram-Meme zur Fernsehwerbung wird

Der Fernsehsender Vox wirbt gerade ganzflächig in Deutschland für die neue Fernsehshow „Outlander„. Wem kommt das dafür benutzte Bild seltsam bekannt vor?

outlander

Die Ästhetik einer ausgestreckten Hand, die nach der rückwärtig ausgestreckten Hand einer jungen Dame greift, ist vielen Instagram-Nutzern bekannt. Der Fotograf Murad Osmann nutzt eine ähnliche Ästhetik bei seinen Globetrotter-Snapshots mit seiner Freundin.

Murad Osmann  @muradosmann Instagram-Fotos und -Videos

Die Ästhetik des linearen Fernsehens orientiert sich am nicht-linearen Konsum sozialer Medien, weil die Marketing-Experten der Sender glauben, damit die junge Zielgruppe besser zu erreichen können. Gleichzeitig wird fast jedes lineare Fernsehereignis zu einem Internet-Meme – die kreative Krönung der Fernsehmacher besteht darin, dass eine kurze Szene sich auf Instagram, auf Imgur oder in den Whatsapps dieser Welt als Meme wiederfindet. Vox scheint das wohl vorweg nehmen zu wollen.

Crowdfunding Industry Report 2015 und Crowdfunding Real Estate Report 2015 erschienen

2015CF Report Pages

Am 31. März 2015 wurde der Crowdfunding Industry Reports 2015 erstellt, der für die globale Crowdfunding-Branche die wichtigsten Markttrends und Szenarien zusammenstellt. Parallel wurde auch der Crowdfunding Real Estate Report veröffentlicht. Beide Reports können hier bestellt werden:

Die wichtigsten Ergebnisse:

The strong growth in 2014 was due in part to the rise of Asia as a major crowdfunding region. Asian crowdfunding volumes grew by 320 percent, to $3.4 billion raised. That puts the region slightly ahead of Europe ($3.26 billion) as the second-biggest region by crowdfunding volume. North America continued to lead the world in crowdfunding volumes, growing by 145 percent and raising a total of $9.46 billion.

Crowdfunding-Regulierung in den Niederlanden und in Frankreich – Lektionen für die Regulierung von Crowdfunding in Deutschland

Für diesen Artikel wurden interviewt:

  • Gijsbert Koren – Douw& Koren
  • Simon Douw – Director Nederlandse Crowdfunding Association
  • Fabien Risterucci – FR Prospektif

Danke für die gute Zusammenarbeit!

Inspiration für die deutsche Regulierung – Ausgangssituation in Frankreich und den Niederlanden

Die Regulierung des Crowdfunding-Markts in Deutschland im Kleinanlegerschutzgesetz führt zu vielen Nachteilen für die Crowdfunding-Branche – dies hat nicht nur das German Crowdfunding Network als Branchenvertretung mehrfach dargelegt, sondern auch eine Reihe andere Verbände.
Wenn man die Regulierungsansätze in anderen europäischen Ländern stellt man schnell fest, dass die Regierungen in der Regel Gesetze erlassen, welche die noch junge Crowdfunding-Branche stärken sollen. Die Gründe dafür sind vielfältig, in Großbritannien beispielsweise gibt es schon historisch bedingt eine sehr liberale Finanzmarktordnung, in den skandinavischen und baltischen Ländern sieht man Crowdfunding als Teil eines wachsenden und unterstützenswerten Sektors im Bereich des „FinTech“, also internet-basierter Lösungen für Finanzmarktprodukte.
In Italien und Spanien wird Crowdfunding als Möglichkeit der Lückenfinanzierung für ausgefallene öffentliche Investitionen verstanden. Man kann diese Unterschiede auf wirtschaftlich und kulturell sehr unterschiedliche Ausgangssituationen in Bezug auf Kapitalmarktregulierung und Innovationsfreudigkeit erklären.
Wenn man sich aber unsere unmittelbaren Nachbarn, Frankreich und die Niederlande, betrachtet, dann ist es schwer, die Regulierungsunterschiede auf kulturelle Unterschiede zurückzuführen, denn beide Kapitalmärkte sind von ihrer Struktur und ihrem Regulierungsansatz dem deutschen Regulierungsansatz ähnlich. Im Unterschied zu Deutschland ist Crowdfunding-Regulierung nicht Teil eines anderen Gesetzes, sondern ein eigenständiger politischer Prozess. Continue reading „Crowdfunding-Regulierung in den Niederlanden und in Frankreich – Lektionen für die Regulierung von Crowdfunding in Deutschland“

Jetzt anmelden für „Kombischulung eKultur“ vom 13.–15.03.14 in Berlin

Ihr möchtet lernen, wie man mit digitalen Instrumenten eine selbstbestimmte Konferenz organisiert? Oder wie man als Fachkraft in der Kinder- und Jugendarbeit bei der Durchführung eines Jugendbarcamps tatkräftige Unterstützung leisten kann? Dann seid ihr hier genau richtig!

Die Landesstelle für kulturelle Jugendbildung Berlin e.V (LKJ), mediale pfade – Agentur für Medienbildung und ikosom, das Institut für Kommunikation in sozialen Medien, laden euch herzlich ein zur „2. Kombischulung eKultur“ am 13. – 15.03.2014 in Berlin.

Die Kombischulung kann von Fachkräften im Rahmen einer Fortbildung und von Jugendlichen als Tutor_innenschulung zur Durchführung von eine barrierearmen, inklusiven, gender- und diversitysensiblen Jugendbarcamps besucht werden. Hier findet Ihr alle wichtigen Informationen zur Methode „Jugendbarcamp“ und einige Beispiele für erfolgreiche Jugendbarcamps.

Wer sich jetzt für die Schulung anmelden möchte, kann dies bequem über die Homepage der LKJ Berlin tun:

Wir freuen uns auf eure Teilnahme.

Alternative Finance Report: „3 Milliarden Euro in 2014, 7 Milliarden Euro in 2015“

movingmainstreamkeystatisticsDas Alternative Finance Center der Universität Cambridge hat einen Report „Moving Mainstream“ veröffentlicht. Spannend ist, dass das Volumen für 2015 auf 7 Milliarden steigen könnte. Insgesamt sind europaweit fast 3 Milliarden Euro durch Crowdfunding finanziert worden, davon in Deutschland 140 Mio Euro. Deutschland ist damit der drittgrößte Markt in Europa nach Großbritannien und Frankreich. Der europäische Crowdfunding Markt ist 2014 um 144% gewachsen, allein 201 Millionen Euro im Bereich von Early-Stage-Finanzierungen.
Es wurden in Deutschland bisher 236 Millionen Euro via Crowdfunding finanziert, die Wachstumsrate betrug 113% von 2013 auf 2014. Crowdlending im Bereich Peer-to-Peer hat mit 80 Mio Euro im Jahr 2014 das größte Volumen, wobei Crowdinvesting mit 174% am stärksten wächst.Ein großer Teil der Plattformen gaben an, mit der aktuellen geplanten Regulierung sehr unzufrieden zu sein.

Wir haben bei dem Report dahingehend mitgeholfen, dass wir die Daten für Deutschland zusammengestellt und analysiert haben.

European Benchmarking Report über die Einschränkungen für Crowdfunding/Crowdinvesting

Der Finanzausschuss des Bundesrats hat dem Bundestag empfohlen, auf europäischer Ebene eine Übersicht über die verschiedenen Einschränkungen bezüglich Crowdfunding und Crowdinvesting zu machen. Hier eine Übersicht über die wichtigsten europäischen Märkte:

Niederlande

Ausnahme von der Prospektus-Richtlinie: 2,5 Mio Euro
Maximales Einzelinvestment: 20.000 Euro pro Person pro Jahr, maximales Einzelinvestment von 2500 Euro pro Projekt, Beschränkung auf 100 Investments pro Plattform

Österreich

Ausnahme von der Prospektus-Richtlinie: 250.000 Euro
Kein Maximales Einzelinvestment
Kein Eigenkapital notwendig für Plattformen

Frankreich

Ausnahme von der Prospektus-Richtlinie: 1 Mio Euro
Kein Maximales Einzelinvestment
Kein Eigenkapital notwendig für Plattformen

Belgien

Ausnahme von der Prospektus-Richtlinie: 300.000 Euro
Maximales Einzelinvestment von 1000 Euro pro Person
Kein Eigenkapital notwendig für Plattformen

Italien

Ausnahme von der Prospektus-Richtlinie: 5 Mio Euro
Kein Maximales Einzelinvestment
Kein Eigenkapital notwendig für Plattformen

Finnland

Ausnahme von der Prospektus-Richtlinie: 1,5 Mio Euro
Kein Maximales Einzelinvestment
Kein Eigenkapital notwendig für Plattformen

Deutschland

Ausnahme von der Prospektus-Richtlinie: Bislang 100.000 Euro (außer für Partiarische Darlehen), mit KASG 1 Mio Euro
Maximales Einzelinvestment von 10.000 Euro pro Person
Kein Eigenkapital notwendig für Plattformen

Großbritannien

Ausnahme von der Prospektus-Richtlinie: 5 Mio Euro
Maximales Einzelinvestment pro Person beschränkt auf 10% des Vermögens
Kein Eigenkapital notwendig für Plattformen

United States

(noch nicht in der Umsetzung)
Crowdinvesting für weniger als 100.000 US-$: Letzter Steuerbescheid des Projekts
Crowdinvesting für mehr als 100.000 US-$, bis zu 500.000 US-$: Steuerbescheid geprüft durch Buchhalter
Crowdinvesting für mehr als 500.000 US-$: Steuerbescheid geprüft durch Wirtschaftsprüfer

Investoren dürfen nicht mehr als 2000 US-$ oder 5% des jährlichen Einkommens pro Jahr investieren, aber maximum 100.000 US-$.

Hochschulkurs Social-Media- und E-Marketing-Manager startet

euro-fhDie Europäische Fernhochschule Hamburg startet den Hochschulkurs „Social-Media- und E-Marketing-Manager“. ikosom war wesentlich an der Erstellung der Studienhefte zu Online-Marketing, Social Media Marketing und E-Commerce beteiligt. Jörg Eisfeld-Reschke hat die inhaltliche Leitung des Zertifikatskurses übernommen.

Studierende in diesem Fernlehrgang machen sich zunächst mit den Grundlagen des Online-Marketings un des Web2.0 vertraut. Anhand der einschlägigen Social Media-Instrumente erschließen sich anschließend das Social Web aus User- und Unternehmensperspektive. Vom Redaktionsmanagement über Evaluation und Community-Management bis hin zu Crowdsourcing und Open Innovation erhalten die Studierenden einen Rundum-Einblick in das Handwerkszeig des Social Media Marketings. Darüber werden sie mit den Grundlagen des E-Commerce vertraut gemacht, setzen sich zukunftsträchtigen Themen wie Social Commerce und Mobile Commerce auseinander und lernen wichtige rechtliche Aspekte des Onlinegeschäfts kennen.

Weitere Informationen zum Kurs und zur Anmeldung stehen auf der Internetseite der Europäischen Fernhochschule zur Verfügung. http://www.euro-fh.de/zertifikatskurse/marketing-sales/social-media-und-e-marketing-manager/

Auftakveranstaltung des Projekts „Kombischulung eKultur“

Im vergangenen Dezember fand die Auftakveranstaltung des Projekts „Kombischulung eKultur“ in Trägerschaft der LKJ Berlin statt. Das Projekt beinhaltet die Konzeptentwicklung und Durchführung einer barrierearmen, inklusiven, gender- und diversitysensiblen Kombischulung als Fortbildung für Fachkräfte und TutorInnen für Jugendliche zur Durchführung von Jugendbarcamps. Mit Abschluss des Projekts wird Ende 2015 ein Curriculum für eine innovative KombiSchulung zur Verfügung stehen, welches bundesweit zur Anwendung kommen kann.

ikosom ist Partner des Projekts und zusammen mit Mediale Pfade für die Entwicklung des Curriculums und der Erstellung zugehöriger OER-Materialien verantwortlich. Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Die Dokumentation der Auftaktveranstaltung (zusammen mit der Denkwerkstatt „Partizipationskongress“ der Bundesvereinigung kulturelle Jugendbildung) ist online verfügbar. Dazu gehört auch die Aufzeichnung des Livestreams:

Thüringer zum Thema „Verarbeitung von Trauer durch Kommunikation“ gesucht

Tod und Social Media? Trauer und Social Media? Richtig, da war mal was. Einige Vorträge, Interviews und eine gut verbreitete Blogparade, mit der wir zur intensiveren Auseinandersetzung mit diesem sensiblen und emotionalen Thema anregten.

Weil uns das Thema wichtig ist, teilen wir gerne den Aufruf einer Gruppe Studierender der Universität Erfurt:

Eine Gruppe von sechs Studierenden der Universität Erfurt führen über zwei Semester ein Forschungsprojekt durch. Themen wie Trauer und Tod finden in der Forschung oft nur wenig Aufmerksamkeit. Deswegen möchten sie sich mit der Verarbeitung von Trauer durch Kommunikation beschäftigen. Es wäre ihnen eine große Hilfe, wenn sich Personen aus Thüringen finden würden, die um eine nahestehende Person trauern und mit ihnen ein Interview durchführen würden. Diese können sich gerne unter stud.proj.geteiltesleid@uni-erfurt.de bei der Forschungsgruppe melden. Vielen Dank!

Bitte mitmachen und ggf. weiterverbreiten.

Vorbereitungen für ein Berliner Jugendportal

Im vergangenen Jahr wurde ikosom von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft des Landes Berlin mit der Prozessbegleitung und Konzeption der Eintwicklung eines Berliner Jugendportals beauftragt. Wir führten 22 persönliche und telefonische Interviews, werteten eine Jugendbefragung mit über 700 Jugendlichen aus allen Bezirken aus, nahmen an vielen Experten-Runden teil, verglichen über 80 Jugendportale in Deutschland und Europa sowie bündelten die Erkenntnisse aus zahlreichen einschlägigen Studien zur Jugendkommunikation.
wordle jugendportal

Kurzum: Wir bündelten die Ideen, Anregungen und kritischen Herausforderungen aus der Berliner Trägerlandschaft mit den Erfahrungen anderer Städte, den Erkenntnissen aus Studien und ermittelten daraus einen Möglichkeitskorridor für ein Berliner Jugendportal.

Zum neuen Jahr nun geht es an die Umsetzung durch die Senatsverwaltung und die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin und da gibt es einige News:

Zum Hintergrund des Berliner Jugendportals:

Die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft beabsichtigt das Landesprogramm jugendnetz-berlin konzeptionell weiterzuentwickeln. Zukünftig soll die Beteiligung junger Menschen noch stärker im Vordergrund stehen. Eine zentrale Rolle wird dabei ein digitales Jugendportal einnehmen, welches sich an Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren richtet.
Das Thema ePartizipation wird bereits durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft verfolgt und unter anderem mit dem Jugenddemokratiefonds bearbeitet. Bislang konnten jedoch keine eigenen Anwendungserfahrungen gesammelt werden. Das Land Berlin steht – ähnlich wie andere Bundesländer –
vor der Herausforderung Ansätze der ePartizipation zu erproben und Jugendbeteiligung auch digital zu stärken.
Die Ziele des Jugendportals sind es, die Informationen und Angebote für junge Menschen in Berlin online darzustellen, für Jugendliche relevante Themen gemeinsam mit ihnen aufzubereiten und verschiedene Ansätze von ePartizipation zu erproben. Gute Ansätze sollen vernetzt und skaliert sowie die Sichtbarkeit guter Jugendarbeit in Berlin erhöht werden. Bundesweit gibt es bislang kein vergleichbares Projekt, welches Jugendinformation, die Arbeit einer Jugendredaktion und Online-Beteiligung auf dem aktuellen Stand der Technik zusammenführt.

Wir laden Sie zur Lektüre des Kurzkonzepts ein und stehen bei Fragen gerne zur Verfügung. Im nächsten Schritt werden die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft sowie die mit der Umsetzung beauftragte Jugend- und Familienstiftung potentielle Partner ansprechen und in die Diskussion des Konzepts einbinden.

Crowdfunding als Verkaufsmotor für E-Commerce – Crowdlounge #10

Datum: 13.01.2015
Zeit: 18:00 – 21:00
Veranstaltungsort: SUPERMARKT

Kreative, die ihr Produkt über eigene Online-Shops oder E-Commerce-Plattformen vertreiben, nutzen zunehmend Crowdfunding als Methode, um ihr Produkt bei den Kunden zu testen. Darüber holen sie sich Feedback und erhalten eine Vorstellung davon, worauf ihre Kunden beim Kauf achten. Einige Plattformen bieten schon E-Commerce-Lösungen an, die es auch nach dem Crowdfunding ermöglichen, die Produkte über die Plattformen zu vertreiben.
Zunehmend gibt es auch Crowdfunding-Plattformen, die sich auf Pre-Selling spezialisieren: dort müssen erst genügend Käufer*innen zusammen kommen, bevor ein Produkt fabriziert wird. In unserer nächsten Crowdlounge werden wir mit Plattformen, Start-ups und Projektemacher*innen darüber sprechen, wie Crowdfunding als Verkaufsmotor für die eigenen Produkte eingesetzt werden kann.
Zugesagt haben bisher 3 Kultur- und Kreativpilot*innen 2014:

Julia Depis & Judith Trifonoff | Newniq
https://www.newniq.com/
Gerald Dissen | ROOM IN A BOX
http://roominabox.de
Moderation: Karsten Wenzlaff | ikosom & German Crowdfunding Network

WeTeK / ARTWert und ikosom führen mit der Crowdlounge eine unregelmäßige, interaktive Veranstaltungsreihe rund um das Thema Crowdfunding durch. Die Crowdlounge richtet sich an alle an Crowdfunding Interessierten sowie an konkrete Crowdfunding-Projekte, die Fragen haben oder ihr Projekt vorstellen möchten. Sie findet, oft auch mit weiteren Partnern, in Berlin und Brandenburg statt und informiert anhand von individuellen Crowdfunding-Erfahrungsberichten und Expertengesprächen zu verschiedensten Fragestellungen rund um dieses Thema.

Die Teilnahme an der Crowdlounge ist kostenfrei, wir bitten jedoch um eine Anmeldung hier auf Eventbrite: http://www.crowdlounge10.eventbrite.de/

Die TOP 10+ Crowdfunding-Projekte im Film 2014

In den vergangenen Jahren haben wir als Crowdfunding-Berater viele Film-Projekte beobachtet und begleitet und bei diversen Veranstaltungen, etwa der Social Media Week Berlin oder zuletzt beim Crowd Dialog in München, zahlreiche Filmemacher kennengelernt, die ihre Filme via Crowdfunding (teil-) finanziert haben. Daher entstand die Idee, zum Jahresende eine kleine Liste unserer persönlichen Favorites aus dem Jahr 2014 zu veröffentlichen.

Dabei ging es uns weniger darum, ein Ranking zu erstellen, sondern vielmehr darum, die Vielfalt und Lebendigkeit von Crowdfunding allgemein, aber speziell im Filmbereich aufzuzeigen. Insofern ist unsere Liste nicht nach Top-Verdienern sortiert und wir beschränken uns nicht auf Projekte mit großem Medien-Hype. Dafür haben wir Projekte ausgewählt, die wir aus mindestens einem Grund erwähnenswert finden und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen wollen. Hier also unsere TOP 10 FILM-CROWDFUNDING PROJEKTE 2014:

The Dreamlands

Nachdem der Filmemacher Huan Vu mit seiner H.P.Lovecraft Verfilmung „The Dreamlands“ beim ersten Crowdfunding-Versuch scheiterte, startete er noch einmal mit einer Kombination aus reward-based Crowdfunding auf Indiegogo und equity-based Crowdfunding auf der eigenen Webseite durch. Mit Erfolg: knapp EUR 150.000 sammelte er auf diese Weise von den Fans ein, die nun zur Produktion des Fantasy-Klassikers verwendet werden.

Fonotune

Auf einen Indiefilm freue ich mich besonders: Fonotune. Diese „electric fairytale“ konnte via Kickstarter über USD 42.000 einsammeln. Der Film mischt verschiedene Elemente aus japanischem Kino, Grafikdesign, Comics und Musik und ist „ein ungewöhliches Roadmovie, in dem wir drei sehr unterschiedliche Charaktere auf ihrer episodenhaften Odyssee am letzten Tag vor dem Weltuntergang begleiten“, verriet mir Toby Fleischer, einer der Produzenten, im Interview auf www.socialfilmmarketing.com. Dass es beim Crowdfunding angenehme Nebeneffekte gibt, beweist auch der Umstand, dass aufgrund der Kickstarter-Kampagne das deutsche Kultlabel Rapid Eye Movies die Verleihrechte für den Film erworben hat.

Leo Bud Welch Documentary Movie

Der Linzer Filmemacher Wolfgang Almer hat vor wenigen Wochen mit den Dreharbeiten zu seinem Dokumentarfilm über den US-Blues Musiker Leo Welch begonnen, der dieses Jahr im Alter von 82 Jahren sein Debütalbum veröffentlichte. Für die Realisierung benötigten er und seine Kollegen noch das nötige Kleingeld und weil öffentliche Förderungen und andere Finanzierungswege zu lange auf sich warten ließen, haben sich Wolfgang und sein Team für Crowdfunding entschieden. Ein paar Tipps für seine Kickstarter-Kampagne hat sich Wolfgang im Vorfeld in meinem Online-Crowdfunding-Workshop geholt und letztendlich konnte er die Kampagne zum Leo “Bud” Welch Documentary Movie erfolgreich abschließen.

Nowitzki. Der perfekte Wurf

Eine Neuerung im Bereich des Film-Crowdfundings gab es dieses Jahr mit dem Film „Der perfekte Wurf„, einer Doku über den Basketball-Star Dirk Nowitzki. Der Film wurde nämlich über die lending-based Crowdfunding-Plattform Zencap teil-finanziert. Innerhalb von nur einem Tag kamen EUR 100.000 in Form von Kleinkrediten für das Projekt zusammen. Den 72 Kreditgebern des Crowdfunding-Projekts „Der perfekte Wurf“ wurde dafür eine Rendite von 5,51%  versprochen.

Lena Love

Mit CineDime ging 2014 auch die erste Crowdinvesting-Plattform für Filme in Deutschland online. Das erste Projekt Lena Love kann aktuell noch unterstützt werden und liegt bei knapp 20%. Dabei wird sich mit dem Crowdfunding-Erfolg oder Misserfolg zu diesem Jugendthriller auch zeigen, ob und wie sich equity-based Crowdfunding im Filmbereich hierzulande etabliert kann. Denn neben CineDime steht mit Filmkraut eine weitere Plattform in den Startlöchern und für beide bleibt zu hoffen, dass der Start ins Film-Crowdinvesting mit Erfolg gekrönt ist.

On the Bride’s side

Von diesem italienischen Projekt habe ich erst vor Kurzem gehört, aber der Film schaffte es dennoch in meine Bestenliste. Denn das Projekt „Io sto con la sposa“ erreichte nicht nur eine beeindruckende Summe von über EUR 98.000 auf Indiegogo, sondern überzeugt vor allem auf Grund seiner Geschichte. Der Dokumentarfilm erzählt von der Reise fünf fliehender Palästinenser und Syrier, die über Lampedusa nach Milan kommen. Dort wird ihnen von zwei Italienern geholfen, ihr Reiseziel zu erreichen: Schweden. Ihre Tarnung: eine Hochzeitsgesellschaft. Was hier leicht amüsant klingt, hat durchaus ernsten Charakter. Vor allem weil die Filmemacher mit der Veröffentlichung ihres Films 15 Jahre Haft riskierten. Chappeau!

Geschichten hinter vergessenen Mauern

Enno Seifried hat 2012 mit seinem Team den ersten Teil seines Dokumentarfilms „Geschichten hinter vergessenen Mauern“ via Crowdfunding finanziert und war vom Zuspruch und Support überwältigt. Ein Jahr darauf folgte Teil 2, auch hier kam das Geld aus der Crowd. Aber weil die Fans mehr wollten und auch die Recherche-Arbeiten weiteres Material zu Tage brachten, entschied sich Enno dazu, einen dritten Teil zu drehen. Auf der Crowdfunding-Plattform Visionbakery sammelt er dafür über EUR 22.000 ein, um seine zeitgeschichtliche Film-Trilogie zu beenden.

Iron Sky – The Coming Race

Der finnische Kultfilm Iron Sky gilt ja als DER crowdgesourcte Film schlechthin. Mit einer Mischung aus Crowdfunding, Merchandising-Einnahmen und klassischen Produzentengeldern wurde Teil 1 2012 fertiggestellt und in die Kinos gebracht. Bei „The Coming Race“ setzt das Team nun erneut auf die Crowd: eine Crowdinvesting-Kampagne war bereits erfolgreich und brachte über EUR 260.000, davor gab’s eine reward-basierte Crowdfunding-Aktion, mit der über EUR 182.000 eingesammelt werden konnten. Aktuell funden Regisseur Timo Vuorensola und seine Kollegen erneut. Dieses Mal geht’s um EUR 500.000, fast 85% sind bereits erreicht. Ich bin gespannt, ob sich das „Freikaufen“ durch die Crowd auf die – vor allem humoristische – Qualität von Teil 2 auswirken wird.

Augenhöhe – Film und Dialog

Ein spannendes Projekt aus Deutschland ist der Film Augenhöhe, in dem es darum geht, „wie wir im 21. Jahrhundert leben und arbeiten wollen: selbstbestimmt, eigenverantwortlich, wertschätzend, respektvoll – kurz: „artgerecht“ und auf Augenhöhe“. Der Film „zeigt lebendige Beispiele dafür und gibt Pionieren der Arbeitswelt des 21. Jahrhunderts eine Stimme.“, so die Beschreibung zum Crowdfunding auf Startnext. Dabei soll das Projekt nicht nur als Film erscheinen, sondern die Macher entwickeln daneben Veranstaltungsformate, „die ZuschauerInnen des Films miteinander in Dialog bringen sowie Materialien und Methoden, die den Wandel im eigenen Unternehmen unterstützen können.“ Das fanden viele Menschen zeitgemäß und unterstützten den Film mit über EUR 52.000.

Tour International Danubien

Daniel Weißbrodt hat ein Buch veröffentlicht. Und zwar eine Reise-Reportage durch alle zehn Anrainerstaaten der Donau. Weil ihn das Thema „Donau“ fasziniert, macht er nun als Quereinsteiger einen Film über die Tour International Danubien, die längste Paddelfahrt der Welt, die durch acht Länder geht. Er war mit der Kamera dabei und hat seinen Dokumentarfilm mittels Crowdfunding finanziert.

Argentiniens geraubte Kinder

In meinem Crowdfunding-Workshop beim Crowd Day 2014 in Köln war Jenny Hellmann eine der TeilnehmerInnen. Sie und ihre Kollegin Regina Mennig standen zu diesem Zeitpunkt kurz vor dem Start ihrer Crowdfunding-Aktion zu „Algo mío – Argentiniens geraubte Kinder„, einer Doku über die Opfer der argentinischen Diktatur: Kinder von damals Verfolgten, die bei Militärfamilien aufwuchsen und 30 Jahre später ihre wahre Identität entdecken. Mittlerweile ist der Film mit Hilfe der Crowd finanziert und die beiden arbeiten an der Fertigstellung.

Where to, miss?

Auch Where to, miss? ist ein Dokumentarfilm, der via Crowdfunding realisiert werden konnte. Neben der interessanten Thematik des Filmes – Frauen auf der Suche nach Gleichberechtigung – hat mich vor allem die Film-Webseite inklusive integrierter Crowdfunding-Funktionalität begeistert. Mit der Producerin Bianca Laschalt habe ich deswegen ein Interview geführt, in dem ich einige interessante Dinge erfahren habe. Das Interview gibt’s hier: Dokumentation über die ersten Taxifahrerinnen in Indien.

New Films on the Block

Sechs Filmemacher des Abschlussjahrgangs der unabhängigen Filmschule filmArche Berlin schließen sich zusammen und crowdfunden als New Films on the Block gemeinsam ihre Abschluss-DVD. Ich finde das Projekt deswegen spitze, weil man dabei auch ein bisschen hinter die Kulissen blicken kann und ich die Idee super finde, sich zu einem Team zusammenzuschließen, um gemeinsames Crowdfunding zu betreiben.

Das war’s. Wir hoffen, ihr habt den einen oder anderen Film für euch entdecken können. Es gibt natürlich noch viele andere Filme, die dieses Jahr unser Interesse geweckt haben und ihr dürft sie uns gerne in den Kommentaren nennen 😉 Für all jene, die 2015 eine Crowdfunding-Kampagne planen und natürlich für alle anderen Film-Interessierten haben wir abschließend noch ein paar Lese-Tipps:

Wir wünschen einen guten Rutsch und ein erfolgreiches Crowdfunding Jahr 2015!

Blogstöckchen zum Digitalen Nachlass

Blogstöckchen, kennt ihr das noch? Blogstöckchen sind in gewisser Weise die Vorreiter der Blogparaden. Sie unterscheiden sich von Blogparaden durch eine relativ klare Struktur. Sie ähneln einem Fragebogen und bedienen sich dem Nominierungsprinzip.

Das hier ist ein Blogstöckchen zum Thema Digitaler Nachlass. Ein Thema, mit dem wir uns zumeist schon unbewusst und durch Beobachtung beschäftigt haben – in den seltensten Fällen aber schon feste Regelungen, etwa in Form eines Testaments, getroffen haben. Dieses Blogstöckchen möchte sensibilisieren und ein Hilfestellung sein, sich diesem wichtigen Thema anzunähern. Die Idee dazu kam bei einem Mittagessen mit Michaela Zinke vom Bundesverband Verbraucherschutz.

Ausschnitt aus der Kampagne #machsgut des Verbaucherzentrale Bundesverband
Ausschnitt aus der Kampagne #machsgut des Verbaucherzentrale Bundesverband

Wie funktioniert das Blogstöckchen?

Es ist eigentlich ganz einfach. Die zwanzig Minuten Aufwand sind für Dich, Deine Freunde und Deine Familie ein guter Anlass sich intensiver mit dem Thema Digitaler Nachlass zu beschäftigen. Das Ganze lässt sich in vier Schritten zusammenfassen:

  • Du wirst nominiert.
    (Oder wenn Du von alleine drauf gestoßen bist: Fühl Dich nominiert!)
  • Kopiere die untenstehenden Fragen und beantworte sie.
  • Veröffentliche die Fragen und Deine Antworten in Deinem Blog, auf Facebook oder an anderer Stelle im Netz.
  • Benenne mindestens eine Person aus Deinem Bekanntenkreis, die sich ebenfalls mit dem Thema Digitaler Nachlass beschäftigen sollte.

Fragen

  1. Hast Du schon mal auf Facebook oder in anderen sozialen Netzwerk öffentlich den Tod von Prominenten betrauert? In welcher Weise?
  2. Hast Du schon mal auf Facebook oder in anderen sozialen Netzwerk den Tod von Freunden, Haustieren oder Familienmitgliedern betrauert? In welcher Weise?
  3. Wann warst Du das letzte Mal auf einem Friedhof?
  4. Wann hast Du das letzte Mal ein Social Media-Profil einer verstorbenen Person aufgerufen?
  5. Sollten Beerdigungen/Trauerfeiern auf Video aufgezeichnet und bei Youtube hochgeladen werden? Warum (nicht)?
  6. Wie viele Profile in sozialen Medien & Netzwerken existieren von Dir?
  7. Wie viele Fotos hast Du selbst im Netz veröffentlicht?
  8. Wie viele Videos hast Du selbst im Netz veröffentlicht?
  9. Würden Deine Familie in Deinem digitalen Nachlass „Überraschungen“ finden?
  10. Benutzt Du Apps oder Verknüpfungen, mit denen Du einige Deiner Tweets oder Facebook-Posts automatisch veröffentlicht werden?
  11. Nutzt Du einen Passwort-Manager?
  12. Wie viele Menschen wären (wenn sie wollten) in der Lage auf Dein Emailpostfach zuzugreifen?
  13. Würden andere Menschen im Fall der Fälle in der Lage Zugriff auf Deine Passwörter zu erhalten?
  14. Weiß Deine Familie, dass sie als Hinterbliebene ggf. rechtlich verantwortlich für Deine Online-Inhalte werden?
  15. Sollen alle von Dir im Netz verfassten Inhalte (Fotos, Texte, Videos…) verschwinden? Warum (nicht)?
  16. Hast Du ein Testament verfasst?
  17. Hast Du Deinen digitalen Nachlass im Testament geregelt?
  18. Nutzt du einen Anbieter, um deinen digitalen Nachlass zu regeln? Warum (nicht)?
  19. Ist dieses Blogstöckchen der erste Anlass, Dir Gedanken um den Digitalen Nachlass zu machen?
  20. Wer sollte sich als nächstes Gedanken um den Digitalen Nachlass machen? (Bitte Personen markieren oder anderweitig informieren)

 

[BQV] Neue Formen des Wirtschaftens | SLOW POLITICS 13.-15.11.

berliner_gazette_logo*SLOW POLITICS* | Internationale Konferenz | 13.-15. November 2014
Supermarkt | Brunnenstr. 64 | Berlin
Info: www.berlinergazette.de/slowpolitics

Wir freuen uns auf den Track 4 | „Bitcoin Meets Blue Marble“

Die anhaltende Umweltkrise und die Zusammenbrüche verschiedener
gesellschaftlicher Systeme (u.a. Finanzmarkt) erschüttern unsere
bürgerliche Bequemlichkeit und mobilisieren Menschen aus allen möglichen
gesellschaftlichen Milieus. Überall entstehen Bürgerenergieprojekte. Sie
nehmen die kommunale Energieversorgung in die eigene Hand, um sie
klimafreundlich und selbstbestimmt zu gestalten. Berliner Bürger etwa
wollen das Stromnetz kaufen und genossenschaftlich verwalten.
Gleichzeitig teilen immer mehr Menschen Autos, nutzen Tauschbörsen oder
verschenken Essen, das sie nicht brauchen. Dezentrale Formen des
Wirtschaftens verbreiten sich. Die Basis dafür bilden neue digitale
Währungen – beispielsweise Bitcoin. Gemeinsam haben diese Initiativen,
dass sie sich für eine sinnvolle Verteilung von Ressourcen einsetzen.
Doch begreifen sich die Akteure als Teil einer größeren Bewegung? Ein
derart holistischer Ansatz im Zeichen der Blue Marble kommt heutzutage
allenfalls auf der lokalen Ebene zum Tragen. In sogenannten Transition
Towns etwa. Kann er Schule machen und im größeren Maßstab umgesetzt
werden? Wie können neuartige Allianzen dazu beitragen?

*Public Talk* | „Bitcoin Meets Blue Marble“ | Samstag, 15.11. | 17:45
Mit Luise Neumann-Cosel (buerger-energie-berlin.de) & Paula Bialski
(Leuphana Universität). Moderation: Ela Kagel (Berlin). Die Public Talks
erfordern keine Anmeldung. Der Eintritt ist frei.

*Workshop* | „Bitcoin Meets Blue Marble“ | 13. & 14.11. | ganztägig
Der Workshop rückt Berlin in den Fokus als inoffizielles Zentrum der
Nischen- und Subkulturen, der informellen Expertengruppen und
alternativen/kreativen Milieus. Aus dieser Welt bringt der Workshop
erprobte Ansätze zu Alternativen in Energieversorgung mit neuen
Bewegungen aus dem Bereich der Sharing Economy und der digitalen
Währungen zusammen. Interviews mit den Akteuren zu der Frage „Sind wir
Teil einer größeren Bewegung?“ bilden die Basis für einen Kurzfilm, der
im Workshop entsteht.

Die Gäste sind Paula Bialski (Leuphana Universität), Thomas Dönnebrink
(OuiShare), Camilla Elle (utopie-magazin.org), Christophe Guené
(Kreditunion), Barbara Hennecke (buendnis-buergerenergie.de), Annette
Jensen (taz.de), Luise Neumann-Cosel (buerger-energie-berlin.de), Ute
Scheub (taz.de), Andrea-Liane Spangenberg (bioenergiedorf-coaching.de),
Akseli Virtanen (robinhoodcoop.org), Karsten Wenzlaff (Institut für
Kommunikation in Sozialen Medien), Nikolai Wolfert (leila-berlin.de).
Die Moderatoren sind Tatiana Abarzua (berlinergazette.de) und Ela Kagel
(Supermarkt).

*Anmeldung*: Der Workshop richtet sich an AktivistInnen und findet am
13. und 14. November von 10-18 Uhr statt. Am 15.11. werden die
Ergebnisse präsentiert (10-12 Uhr). Die Workshop-Plätze sind begrenzt.
Interessierte können sich bis zum 10.11. anmelden. Email:
bgcon14@supermarkt-berlin.net. Die Gebühr beträgt 30,- inkl. Catering.

SLOW POLITICS ist ein Projekt der Berliner Gazette und wird durch
Bundeszentrale für politische Bildung/bpb, Gemeinnützige Hertie-Stiftung
und ZEIT-Stiftung gefördert. Sponsoren sind Streampark TV, TAB
Ticketbroker und Webmagazin. Partner sind Bündnis Bürgerenergie e.V.,
Exberliner, Heinrich-Böll-Stiftung, Institut für Kommunikation in
Sozialen Medien, KnightMozilla OpenNews, Pfefferwerk AG, Sapporo Media
Arts Lab, Social Impact, Supermarkt und ThoughtWorks Werkstatt Berlin.

Wo haben die Crowdfunding-Plattformen ihren Sitz im deutschprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz)?

Wir haben die Firmensitze der Plattformen analysiert und innerhalb ihrer Regionen gruppiert:


Sitz der
Plattform
Status der Plattform Name der Plattform
Bayreuth Aktiv Filmkraut
Berlin Aktiv Aurango
    Betterplace
    Companisto
    Companisto
    crowdener.gy
    Crowdfans
    deepr
    Ecocrowd
    finmatch
    Friendfund
    Fundedbyme
    gigflip
    Indiegogo
    Innovestment
    KisskissBankBank
    Krautreporter
    Lendico
    Musicstarter
    Newniq
    OnePlanetCrowd
    Pledgemusic
    Reset.to
    Sciencestarter
    Smava
    Stagelink
    Welcome Investment
    Zencap
  Inaktiv BerlinCrowd
    FoundingCrowd
    Inkubato
    Pling
  Wird gelaunched IniCat
Dresden Aktiv Dresden Durchstarter
    Econeers
    Seedmatch
    Startnext
Düsseldorf Aktiv Auxmoney
    Crowdrange
    Fundsters
Frankfurt Aktiv bankless24
    bettervest
    bettervest
    Fundernation
    LightFin
    Greenvesting
  Inaktiv bestBC
  Wird gelaunched aescuvest
    Giromatch
Graz Aktiv Conda
    greenRocket
    1000×1000
Hamburg Aktiv Addact
    Exporo
    finmar
    Kiezhelden
    Nordstarter
    Talent-Invest
  Inaktiv Crowdstein
  Wird gelaunched Civum
    Die Beteiligungsplattform
Kassel Aktiv Unikat
Köln Aktiv Deutsche Mikroinvest
    GreenCrowding
    HelpDirect
    Sonicangel
    United Equity
    Viele schaffen mehr
    Deutsche Unternehmerbörse
Leipzig Aktiv Visionbakery
Mainz Aktiv LeihDeinerStadtGeld
    LeihDeinerUmweltGeld
München Aktiv CineDime
    Deutsche Mikroinvest
    Gynny
    Kapitalfreunde
    Mashup Finance
    Sellaband
  Inaktiv ipoGO AG
    MySherpas
    Seedexperts
Paderborn Wird gelaunched Padercrowd
Stuttgart Aktiv Crowd Nine
    Fairplaid
    Youcan2
    greenXmoney
Wien Aktiv Respekt.net
Zürich Aktiv Investiere.ch
    Wemakeit
     

„Lebenswelten 2.0“: Potenziale medialer Räume für eine sozialraumorientierte Jugendkulturarbeit

Am 3. Dezember veranstalten die Akademie Remscheid für Kulturelle Bildung und die Bundesakademie für Kulturelle Jugendbildung Wolfgenbüttel in Kooperation mit der Stiftung Digitale Chancen die Regionalkonferenz „Lebenswelten 2.0“: Potenziale medialer Räume für eine sozialraumorientierte Jugendkulturarbeit.

Mediale Räume spielen als informelle Lern- und Bildungsorte für Jugendliche eine immer größere Rolle. Im Sinne einer sozialraumorientierten Jugendkulturarbeit gilt es, diese neuen Lebenswelten stärker in den Blick zu nehmen: Wie kommunizieren Kinder und Jugendliche in medialen Räumen? Welche neuen Lernformen haben Angebote des Web 2.0 hervorgebracht? Welche Chancen, aber auch Herausforderungen sind für eine sozialraumorientierte Jugendkulturarbeit mit den „Lebenswelten 2.0“ verbunden?

Im Rahmen der Fachkonferenz soll ein differenzierter Blick auf aktuelle Strategien, Formate und Tools in der Jugendmedienarbeit geworfen werden. Die Teilnehmer/innen sind eingeladen, in den Workshops einzelne Methoden selber zu erproben und deren Einsatzmöglichkeiten in Projekten der Kulturellen Bildung und der Jugendarbeit zu diskutieren.

Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos. Die Anmeldung kann bis spätestens 19. November 2014 unter www.qualitaetsverbund-kultur-macht-stark.de erfolgen.

Crowdfunding/Crowdinvesting für Filmprojekte beim Crowddialog 2014

CrowdDialog 2014Am 20. November findet in München der Crowd Dialog 2014 statt, Deutschlands größte Crowd-Konferenz. In 3 Themen-Tracks werden sich die über 60 Experten in Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden gemeinsam mit den Teilnehmern den Themen CrowdSourcingCrowdInnovation und CrowdFunding nähern. Auch wir von ikosom sind natürlich mit dabei und hosten unter anderem eine Panel-Diskussion zum Thema „Crowdfunding und Crowdinvesting für Filmprojekte„. Als Diskussionsteilnehmer konnten wir folgende Branchen-Experten gewinnen:

Jakob M. Erwa: Der in Berlin lebende Österreichische Regisseur wurde mit seinem Langfilm-Debüt Heile Welt (2007) unter anderem mit dem Großen Diagonale-Preis ausgezeichnet. Den 90-minütigen Arthouse-Psychothriller HOMESICK hat der Filmemacher nun frei und unabhängig von herkömmlicher Sender- und Förderpolitik selbst produziert und dafür eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, die im Oktober 2013 mit knapp 12.000 Euro abgeschlossen werden konnte. Mittlerweile ist der Film fertig und wird gerade bei diversen Festivals eingereicht. Kinostart ist voraussichtlich 2015.

Huan Vu: Mit The Dreamlands möchte der Regisseur einen Fantasy-Klassiker des Autors H.P.Lovecraft auf die Leinwand bringen. Eine erste Crowdfundig-Kampagne im reward-based Bereich scheiterte leider. Kurz darauf gingen der Filmemacher und sein Team aber erneut mit einer Kampagne online, allerdings mit einen geänderten Plan: einem Mix aus Crowdfunding und Crowdinvesting, letzteres über die eigene Film-Webseite abgewickelt. Mit Erfolg. Insgesamt konnten durch diese Mischung über 190.000 Euro von der Crowd eingesammelt werden.

Christoph Mathieu: Der Filmjournalist und Drehbuchautor arbeitete im Hintergrund bereits an mehreren Crowdfunding-Aktionen mit und beobachtet das Thema seit einiger Zeit. Mittlerweile ist er bei Rushlake Media tätig, eine Firma, die sich auf den digitalen Vertrieb von Filmen spezialisiert hat. Auch in diesem Zusammenhang spielt Crowdfunding eine immer größere Rolle, wie uns Christoph Mathieu im Vorfeld zum Panel verraten hat.

Hard Facts zum Crowd Dialog 2014:

Datum: 20. November 2014

Zeit: 9:00 bis 18:00 Uhr

Ort: IHK München, Orleansstraße 10

Tickets: Anmeldung zum CrowdDialog

Facebook-SeiteCrowdDialog

Facebook-Event: CrowdDialog 2014

 

Hard Facts zur Film-Session:

Zeit: 16:00 bis 16:30 Uhr

Moderation: Wolfgang Gumpelmaier (ikosom)

SponsorCineDime, Deutschlands erster Film-Crowdinvesting-Plattform

 

Wir freuen uns auf euer Kommen!

Weitere Informationen zum Thema gibt’s in unserer Studie „Crowdfunding im Film – Crowdfunding als Alternative Finanzierungsmöglichkeit für Filmproduktionen in Deutschland„.

Spannende Interviews zu Crowdsourcing und Crowdfunding-Projekten im Filmbereich finden Sie zudem regelmäßig im SocialFilmMarketing-Blog, darunter auch Interviews mit den Panel-Teilnehmern sowie dem Sponsor:

Welches Science-Projekt soll bei @onespark in Berlin dabei sein? Sag Juror @kasi Deine Crowd-Meinung!

Das OneSpark-Festival findet am 12. und 13. September 2014 statt – ein riesiges Crowdfunding-Festival in Berlin.

Ich bin in der Jury für den Bereich Science und darf dort die Projekte aussuchen, die sich auf dem Festival zeigen dürfen. Wollt ihr mir helfen?

Schaut mal hier rein: http://www.beonespark.com/berlin/discover/creator_projects?category=science – welche Projekte findet ihr spannend? Ich freue mich über Eure Kommentare bis morgen um 12 Uhr!

One Spark START Berlin Banner

Trendblogger-Redaktionssitzung mit Wolfgang Gumpelmaier

trendbloggerlogoAm 31. August um 15 Uhr wird die nächste Trendblogger-Redaktionssitzung stattfinden. Den Zugang erhält man über diesen Link: http://proj.adobeconnect.com/trendblogger. Gast wird diesmal ikosom-Teammitglied Wolfgang Gumpelmaier, der mit den Trendbloggern über das Monatsthema Lifestyle und Medien diskutieren wird.

In diesem Monat waren die vorgestellten Medientrends sehr vielfältig: Tools für Gehörlose, Läster-Apps, Tandemploy, Schock-App Pavlok, Fitness-App Yayog, Smartphone-Abstinenz und die Sharing-App Domerang Eine Übersicht über Zukunftstrends findet sich hier.

Darüberhinaus wurden auch eine Reihe an Journalismus-Startups vorgestellt: Correct!v, Wortwalz, Boas Noticias, Hacerbilgic und Contributoria

44 hilfreiche Social Media Tools für Einsteiger und Fortgeschritte

In Vorträgen und Workshops werden wir immer gebeten, welche Tools wir empfehlen können, um die Nutzung von sozialen Medien so einfach wie möglich zu machen, Diskussionen im Netz in Gang zu bringen, Reichweite zu steigern und vieles mehr. Diese Liste hier ist sicherlich keineswegs vollständig, aber vielleicht gibt es den einen oder anderen, der bestimmte Tools noch nicht kennt.

Weitere Tools posten wir auch immer wieder auf unserer Facebook-Seite, bei Twitter oder bei Pinterest. Weitere Tool-Sammlungen gibt es unter anderen von Wolfgang Gumpelmaier.

ikosom_Institut_für_Kommunikation_in_sozialen_Medien_on_Pinterest_-_2014-07-08_11.27.23

Namenssuche für Internet-Projekte

Nach freien Domains suchen:

http://www.domai.nr

Schauen, ob Social Media Accounts in den Netzwerken frei sind:

http://namechk.com/

http://knowem.com

Blogsysteme

Kostenlos Blog einrichten:

http://www.wordpress.com

WordPress als OpenSource Software herunterladen:

http://www.wordpress.org

Bilder für Artikel finden (CC-Bilder verwenden):

http://www.flickr.com

Präsentationen hochladen und fürs Web bereitstellen:

http://www.slideshare.com

http://www.prezi.com

Tools rund um Facebook

Testen, wie ein Link aussieht, wenn ihn Facebook anzeigt:

https://developers.facebook.com/tools/debug/

Eine Facebook-Ad einrichten:

https://www.facebook.com/ads/create

Facebook mit anderen sozialen Netzwerken verknüpfen:

https://ifttt.com/

Social Media Monitoring

Mehrere Twitter- und Facebook-Accounts bzw. Hashtags zentral beobachten:

http://netvibes.com

Für den Einstieg in erste Social Media Analysen:

http://www.quintly.com/

Für den Vergleich von Facebook-Seiten

http://www.fanpagekarma.de

Für umfangreiches Reporting von Blogs, Social Media und klassische Nachrichtenquellen

http://www.ubermetrics-technologies.com/

Für Vergleich vieler öffentlicher Accounts:

https://pluragraph.de/ 

Weitere Microblogging-Systeme neben Twitter

Für Bilder:

http://www.Instagram.com

http://www.eyeem.com/

Für Bilder und Texte

http://www.tumblr.com

Für Bilder und Infografiken

http://www.pinterest.com

Twitter-Tools 

Mehrere (Twitter-)Accounts administrieren:

http://www.hootsuite.com

Im Team Twitter nutzen

http://www.some.io

Kurzvideos für Twitter teilen:

https://vine.co/

Twitter als Suchmaschine nutzen:

http://www.tame.it

Twitter- und Facebook-Accounts synchronisiert etwas posten lassen

http://www.Thunderclap.it

 

Umfragen erstellen

Klassische Umfragen

http://www.surveymonkey.com

 

Umfragen und Crowdsourcing

http://www.allourideas.org/

 

Teamkoordination

Termine gemeinsam finden:

http://www.Doodle.com

https://dudle.inf.tu-dresden.de/

 

Projekte organisieren:

https://trello.com/

https://basecamp.com/

 

Teammessaging:

http://www.Whatsapp.com

http://www.Threema.com

 

Dateien verwalten

http://www.Dropbox.com

http://www.Wuala.com

http://drive.google.com

https://owncloud.org/

 

Kollaboratives Arbeiten

Gemeinsam Notizen erstellen

http://etherpad.org/

 

Gemeinsam Texte speichern

http://www.evernote.com

 

Gemeinsam Flussdiagramme erstellen

http://www.Draw.io

 

Gemeinsam Bookmarks sammeln:

http://www.diigo.com

 

Diskussionen führen

Entscheidungen im Team herbeiführen

http://www.Tricider.com

 

Öffentliche Diskussionen anregen:

http://www.Publixsphere.com

http://www.Brabbl.comPhoto by mkhmarketing

Club-Journalismus bei @krautreporter – Warum man das Experiment unterstützen sollte

Das Magazin „Krautreporter“ will innerhalb von einem Monat 900.000 Euro von 15.000 Unterstützern sammeln und dafür eine neue Form des Online-Journalismus etablieren. Heute ist der letzte Tag und es wird spannend bis zum Schluss, aber es lohnt sich, das Experiment zu unterstützen. Einige der Gründe hat Sascha Lobo schon aufgeführt:

Aus meiner Sicht gibt es noch ein paar Ergänzungen:

Krautreporter erfordert Mut – und mutige Journalisten brauchen wir.

Die wichtigste Charaktereigenschaft der Journalisten und Journalistinnen hinter dem Projekt ist ihre Experimentierfreudigkeit. Keiner weiß am Anfang eines Crowdfunding-Projekt, ob es klappt, welche Kritik kommt, ob es schnell oder langsam geht. Jedes Crowdfunding-Projekt ist anders – und jedes ist spannend für sich. Es gibt keine Garantie, dass es klappt. Ich finde es toll, dass es Journalisten gibt, die sich das einfach mal trauen und damit zeigen, dass später das Projekt auch weiterhin Experimente wagen wird.

Krautreporter waren lernfähig – und lernfähige Journalisten brauchen wir.

Es gab jede Menge Kritik, teilweise berechtigt, teilweise unberechtigt. Mein Eindruck war, dass diese Kritik angenommen, aufgenommen, weiterverarbeitet und konstruktiv genutzt worden ist. Man kann nicht innerhalb einer Kampagne alles umkrempeln und alles neu machen, man kann auch Fehler nicht einfach weglöschen, aber in Deutschland wird immer erwartet, dass jedes Konzept perfekt ist und damit verderben wir uns den Spass beim Ausprobieren.

Krautreporter ist eine Blaupause für leserfinanzierte Medienhäuser – davon kann es ruhig noch mehr geben.

Man hat es an der frühen Unterstützung von Menschen wie Jakob Augstein, Frank Schirrmacher und Konstantin Neven-DuMont gemerkt: Krautreporter ist mehr als nur ein Projekt mit einer großen Summe, sondern kann als Vorbild für leserfinanzierte Online-Medienhäuser dienen, welche die Quersubvention aus Werbung nicht in ihr Geschäftsmodell integrieren wollen. Ich bin mir sicher, dass es in Zukunft in Europa noch mehr solche Projekte geben wird und Krautreporter zeigt, dass es möglich ist, mehr als nur projektbasiert Crowdfunding erfolgreich zu machen.

Krautreporter sorgt für eine neue Form des Clubjournalismus – mehr Clubgeist bitte

Krautreporter setzt die Paywall nicht vor den Inhalt, sondern vor die Community. Das Kommentieren von Artikeln wird den Unterstützern vorbehalten sein. Das läutet eine neue Ära im Journalismus ein, weil man sich nun Gedanken machen kann, wie man die Community-Funktionen innerhalb einer Seite so werthaltig machen kann, dass die Unterstützung gerechtfertigt ist. Communities sind auch bereit, eine gemeinsame Sache zu finanzieren und sie tragen auch die Verantwortung dafür, dass die Sache weitergeht – die taz ist das beste Beispiel dafür.

Krautreporter erzählen eine Geschichte, die alle überrascht.

Vielleicht dachten die Krautreporter, dass die Geschichte des Projekts darin besteht, ein tolles Projekt finanziert zu haben. Die Geschichte aber ist mittlerweile anders: tolles Projekt wurde gelaunched, erhielt viel Aufmerksamkeit, viel Kritik, es war alles knapp – am Ende klappt es doch. Rebound-Kids for Journalism!

Krautreporter ist Open Source Journalismus.

Die Krautreporter versprechen, innerhalb der Seite auch über ihre Quellen zu reden, Texte im Rohentwurf zum Kommentieren freizugeben, Daten zu teilen – OpenSource und OpenInnovation wird auf den Journalismus ausgedehnt und das ist eine tolle Sache.

Krautreporter ist Open Source Crowdfunding.

Die Plattform hinter Krautreporter – Sparker von Bitcrowd – wird nach dem Magazin als Open Source Software gelaunched und wird damit Bewegung in den Crowdfunding-Markt ingesamt bringen.

Der Erfolg von Krautreporter hat mit dem Crowdfunding nichts zu tun – ob das Experiment geglückt ist oder scheitert, sehen wir einem Jahr.

Alle, die in der letzten Woche über das Scheitern gesprochen haben – Crowdfunding-Projekte sind nicht allein erfolgreich, wenn sie die Finanzierungssumme zusammen haben, sie sind dann erfolgreich, wenn sie ihr inhaltliches Ziel umgesetzt haben. Ich finde, dann kann man schauen, was aus dem Projekt geworden ist. Vielleicht werden die Erwartungen nicht erfüllt, vielleicht übererfüllt – aber wer jetzt schon versucht, zu analysieren, was zum Erfolg und Mißerfolg führte, der versteht nicht, dass das richtige Experiment erst morgen losgeht.

Vorgestellt – Crowdfunding-Projekt “Die Bildung und das Netz”

Für Netzpiloten habe ich mir das Crowdfunding-Projekt „Die Bildung und das Netz“ genauer angesehen und mich mit dem Initiator Martin Lindner unterhalten.  Mittlerweile ist das unterste Crowdfunding-Ziel erreicht. Herzlichen Glückwunsch an dieser Stelle! Das Projekt läuft noch gut eine Woche und die Möglichkeiten der Ausgestaltung in Richtung professionelle Hilfe bei Design und Satz sind fast grenzenlos!

Das Interview mit Martin Lindner können sich Interessierte auch hier im ikosom-Blog zu Gemüte ziehen:

Bildung und Lernen verändern sich gerade tiefgreifend, aber wie genau? Wir wissen es noch nicht recht, aber Martin Lindner möchte mit dem Crowdfunding-Projekt “Die Bildung und das Netz” untersuchen, welche Rolle die Digitalisierung dabei spielt und welche das Netz. Im Interview mit Kristin Narr erklärt Lindner, dass das Buch nicht für Fachleute und Insider bestimmt ist, sondern ein Sachbuch für alle werden soll, die sich Gedanken über Bildung machen. Continue reading „Vorgestellt – Crowdfunding-Projekt “Die Bildung und das Netz”“

uberMetrics DELTA meets Crowdsourcing

Dass die Beobachtung der Kommunikation im Netz zeitaufwendig sein kann, wissen die Nutzer von Monitoring Instrumenten nur zu gut. Um den persönlichen Aufwand zu verringern, haben die Anbieter von Social Media Measurement Instrumenten deshalb sinnvolle Dinge, wie lernende Algorithmen, die Viralitätsanalyse oder das Drag & Drop Reporting entwickelt. Diese „kleinen Helferlein“ sollen die Nutzer dabei unterstützen, den Arbeitsaufwand so gering wie möglich halten. 

Patrick Bunk – CEO uberMetrics

Dennoch stoßen automatische Hilfsmittel an ihre Grenzen, wenn Sentiment-Muster nachhaltig und individuell trainiert, wenn Erwähnungen konsistent mit ausgewählten Schlagworten versehen werden und irrelevante Treffer der Vergangenheit angehören sollen.

Der Social Media Monitoring Anbieter uberMetrics geht jetzt neue Wege und eröffnet seinen Nutzern die Möglichkeit, diese lästigen, aber notwendigen Aufgaben durch Crowdsourcing erledigen zu lassen.

Unser Kollege Patrick Widera sprach mit dem Gründer und Geschäftsführer von uberMetrics Patrick Bunk über die Beweggründe, Crowdsourcing in ihr Tool zu integrieren.

Patrick Widera: Ihr habt vor wenigen Wochen den Nutzern von uberMetrics angekündigt, die Relevanz der Suchagenten durch Crowdsourcing verbessern zu helfen. Was waren die Gründe für die Implementierung dieses neuen Features?

Patrick Bunk: Im Media Monitoring ist oft notwendig, sehr breite Themen, wie zum Beispiel Supply Chains oder Corporate Social Responsibility, zu beobachten. Die notwendigen Einschränkungen der Suchbegriffe fällt Anwendern teilweise schwer. Wir möchten deshalb unsere Anwendern anbieten, sich das aufwendige manuelle Nacharbeiten in der Bereinigung und Kategorisierung der Suchbegriffe abnehmen zu lassen. Dieser Prozess lässt sich häufig nicht automatisieren, da unsere menschliche Intelligenz in vielen Verständnisfragen selbst den besten Künstlichen Intelligenz-Systemen (immer noch) überlegen ist.

Patrick Widera: Wie wird die Crowdsourcing-Option von euren Nutzern angenommen? Welche Ziele möchtet ihr perspektivisch damit erreichen?

Patrick Bunk: Unsere Kunden reagieren sehr positiv darauf, weil dies einen Dauerschmerz im Einsatz von Media Monitoring Systemen für 90% der Nutzer adressiert und nachvollziehbar löst. Wenn ich 800,- € im Monat ausgebe, um mir in der Erstellung eines Pressespiegels 20 Stunden Arbeitszeit zu ersparen, dann gebe ich auch gerne 10-20 Prozent mehr aus, um die zehn Stunden manuelle Nacharbeitung zur Qualitätssicherung auszulagern. Dies war bisher nicht möglich bzw. für viele Kunden prohibitiv teuer.

Patrick Widera: Wie groß ist euer Crowdsourcing-Team und was kostet die Nutzung im Tool?

Patrick Bunk: Unser Crowdsourcing-Prozess wird von zur Zeit ca. 50.000 Nutzern unseres Partners Workhub unterstützt. Damit konnten wir bereits im Live-Betrieb Volumina von 60.000 Bewertungen am Tag mühelos erbringen. Wir haben diese natürlich auch gegen eigene Mitarbeiter im Vergleich laufen lassen und waren von der Qualität der Crowd sehr beeindruckt. Die Bewertung von einer Erwähnung (vorgenommen von drei unterschiedlichen Personen) kostet aktuell 0,05 € bzw. 50,- € für 1000 Erwähnungen.

 

Studienreihe Crowdfunding: „Online Crowdfunding Platforms“

online crowdfunding platforms martha damusIn ihrer Masterarbeit hat Martha Damus deutschsprachige Crowdfunding-Plattformen analysiert und hinsichtlich ihres Optimierungspotenzials untersucht. Heraus kam eine äußerst spannende und wichtige Arbeit für die deutschsprachige Crowdfunding-Szene im kreativ-wirtschaftlichen Bereich.

Ihre Arbeit ist nun in der ikosom Crowdfunding-Studienreihe erschienen und zum Download bzw. zur Bestellung als gedruckte Version verfügbar. Die Arbeit wurde in englischer Sprache verfasst, demnach habe ich auch das Vorwort dazu auf Englisch geschrieben. Darin habe ich Martha Damus‘ Ansatz kurz zusammengefasst und auf die Wichtigkeit ihrer Beobachtungen und vor allem ihre konkreten Vorschläge zur Verbesserung hingewiesen:

„In 2010 the first crowdfunding platforms for creative projects launched in Germany. By providing reward based crowdfunding, those platforms created new opportunities for filmmakers, writers, designers, musicians and other protagonists in the creative industries to finance their ideas. Since then a lot of projects have been funded successfully and the crowdfunding market showed steady growth.

Although most of the platforms are doing a great job, there’s still room for improvement. To establish crowdfundig as an important financing and marketing tool for the long term, there need to be more successfull projects. Not only in terms of reaching a set funding goal, but also in terms of building a sustainable and economically independent project or company.

In her master’s thesis, Martha Damus gives valueable feedback on how crowdfunding platforms can support projects beyond the funding phase by implementing additional features on their websites. By classifying crowdfunding platforms as creativity support tools, she discusses their importance on a higher level and makes some great suggestions to strengthen one of the basic prerequisites of any crowdfunding-­‐campaign: building trust.

Building trust, not only in the project owners, but also in the platforms. In that context, her work is not only a great overview of the concept of crowdfunding, but also a fundamental altercation with some really smart ideas to establish the general use of crowdfunding for the long term. Therefore I have only one wish: platform-­‐provider -­‐ read this and act!“

In diesem Sinne ist Martha Damus‘ Arbeit „Online Crowdfunding Platforms – Developing concepts for supportive instruments beyond the funding phase“ ein Werk, dass sich nicht nur an Crowdfunding-Plattform-Betreiber richtet, sondern für alle Protagonisten in der hiesigen Crowdfunding-Szene lesenswert ist. Daher kann ich meine Worte nur noch einmal wiederholen: LESEN!

 

@Krautreporter als Magazin gestartet

Die Crowdfunding-Plattform Krautreporter hat sich in ein Magazin umgewandelt, das nach dem Vorbild des holländischen DeCorrespondent eine Kampagne zum Erlangen von 15.000 Abonennten durchführt. Auf Carta habe ich die Auswirkungen auf Medienunternehmen beschrieben, auf Future-Crowdfunding die Kampagne nochmal kurz vorgestellt.

Nikolai Miron, Online Campaigner bei BUND Deutschland

Interview mit Nikolai Miron (@nikolaimiron) zu Social Media Measurement

Nikolai Miron, Online Campaigner bei BUND DeutschlandWelche Instrumente nutzt der BUND gegenwärtig für sein Social Media Measurement und welche Ausbaustufen wird es zukünftig geben?
Gegenwärtig befinden wir uns noch im Aufbau eines umfassenden Social Media Measurement. Wir haben uns vor kurzem für Social Listening Instrumente interessiert, mussten davon aber Abstand nehmen, weil die Kosten dafür unser Budget übersteigen würden. Deshalb haben wir uns jetzt dazu entschieden, unser Measurement zentral auf den Bereich der Optimierung unserer eigenen Social Media Kommunikation und den Vergleich mit anderen Organisationen in unserem Arbeitsfeld zu fokussieren. Als sehr interessant in Hinsicht auf das Preis-Leistungs-Verhältnis erschien uns dabei das Analyseinstrument von Fanpage Karma.

Welche Kennzahlen werden gegenwärtig für die Erfolgsbewertung der Social Media Kommunikation des BUND als relevant angesehen?
Von zentraler Bedeutung ist für uns die Reichweite unserer geteilten Inhalte, da wir diese aussagekräftiger finden als der bloße Blick auf Likes, Shares und Kommentare Likes und Shares steigern natürlich die Reichweite, deshalb versuchen wir, unsere Inhalte so zu gestalten, dass unsere Unterstützer die Inhalte gerne verbreiten. Zudem besteht ein wichtiges Ziel unserer Social Media Kommunikation darin, möglichst viele Menschen auf unsere Website zu bewegen, also ein hohes Maß an Social Media Referrer zu generieren. Deshalb werden unsere Posts auch immer mit einem Deeplink versehen, der dann direkt auf einen Artikel oder eine Aktion auf unserer Website verweist.

Wie regelmäßig wertet ihr eure Kennzahlen aus?
Das geschieht noch nicht in einem regelmäßigen Rhythmus, sondern wird an konkrete Bedarfe geknüpft. So zum Beispiel, wenn wir eine Kampagne durchgeführt haben und dann gezielt die Kennzahlen auslesen, um den jeweiligen Erfolg bewerten zu können. Außerhalb davon werten wir unsere Kennzahlen eher dann aus, wenn neben der täglichen Arbeit genügend Zeit verbleibt.

Welche Ziele habt ihr euch für die Social Media Kommunikation des BUND gesetzt?
Das sind vornehmlich weiche Ziele, sich nicht an der Erreichung bestimmte Kennzahlen orientieren, sondern eher die Art der Kommunikation und die behandelten Themen bestimmen. Wir möchten in einen Austausch mit unseren Unterstützern kommen, die Arbeit unseres Verbandes in seiner ganzen Breite darstellen, Informationen und Handlungsoptionen anbieten.Wir möchten z.B. auch stärker auf tagesaktuelle politische Ereignisse reagieren und gezielt unsere Inhalte an Multiplikatoren und in relevante Diskussionszusammenhänge vermitteln. Hier erhoffen wir uns einen großen Nutzen von Social Media Measurement Instrumenten, damit wir Key Influencer identifizieren und mit ihnen ins Gespräch kommen können.

Studie Social Media Measurement 2014Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der Studie „Social Media Measurement 2014“. Darin wird die Erfolgsbewertung der Social Media Kommunikation deutschsprachigen Nonprofit-Organisationen untersucht. Auf der der Publikationsseite kann die Studie als PDF kostenfrei heruntergeladen werden.

Mehr zu Fundraising und Digitale Kommunikation für gemeinnützige Organisationen finden Sie auch im Fundraising-Blog www.sozialmarketing.de

Die Rookie-Anleitung zur re:publica #rp14

re:publica 14 - INTO THE WILDIn der kommenden Woche strömen wieder tausende webaffine Menschen durch die Hallen der Station in Berlin. Die re:publica hat zum achten Mal gerufen und schätzungsweise 5.000 Menschen werden dem Ruf folgen.

Für all jene, die das erste Mal auf der re:publica sind, folgen hier ein paar Tipps:

Checkin

  • Nutzt den frühen Checkin am Montagnachmittag. Am Dienstag ist mit einer längeren Warteschlange und deutlich höherer Niederschlagswahrscheinlichkeit zu rechnen.
  • Um es Dir und den nachfolgenden in der Wartschlange einfach zu machen: Bring das ausgedruckte re:publica-Ticket gleich mit.

Dresscode

  • Die Frage nach einem Dresscode ist leicht zu beantworten: es gibt keinen. Hoodies, Jeans und T-Shirts mit Sprüchen dominieren das Bild. Anzugträger mit Hemd und Krawatte werden in der Regel nur an Sponsorenständen ausgestellt.
  • Aktuell erwartet Berlin nicht das super Sonnenwetter, welches man sich eigentlich für die re:publica wünscht. Was warmes zum Anziehen sollte man dieses Jahr dabei haben…

Technik

  • Akkus und am Besten Ersatz-Akkus sollte man für alle seine Geräte aufgeladen mitbringen. Bei den in den Räumen verfügbaren Steckdosen heißt es meist: Wer zuerst kommt mahlt zuerst.
  • Ein gutes Argument bei belegten Steckdosen kann eine mitgerachte Mehrfachsteckdose sein. Nicht vergessen selbige mit Namen (besser noch: Twittername) zu beschriften.

Twitter

  • Das vorwiegende Kommunikationsinstrument bleibt Twitter. Der Hashtag lautet #rp14 und es empfiehlt sich schon auf der Anreise danach digital Ausschau zu halten um nette Reisebekanntschaften zu schließen.

Welche Sessions sollte man beim ersten re:publica-Besuch nicht verpassen?

  • 1. Tag 10:00 Vorausgesetzt man hat den Checkin rechtzeitig bewältigt, gehört es zum guten Ton sich die Willkommens-Session anzuschauen. Dort sieht man die Veranstalter mal persönlich und hat das erste Mal die Gelegenheit die Licht-Show im großen Saal zu erleben.
  • 1. Tag 12:30 Das BarCamp-Format gehört zur Digitalen Szene. Noch? Die Ideale, den Status Quo und was davon zu retten ist – darüber wird in der Session „Geh mir weg mit BarCamp!“ gesprochen.
  • 1. Tag 17:30 Er polarisiert wie kaum einer, aber seine Rede zur Lage der Nation ist ein MUSS für re:publica-Besucher. Wie immer wird man manches schon kennen, in einigen Aspekten nicht zustimmen, aber eines gelingt Sascha Lobo immer: uns erfolgreich ins Gewissen zu reden.
  • 2. Tag 10:00 Eine kleine Einführung in die erschreckende Realität des überwachten Netzes gibt Markus Beckedahl (einer der Veranstalter, netzpolitik.org).
  • 2. Tag 11:15 Das Stichwort ‚Big Data‘ hat mittlerweile jeder mal gehört. Für Die ethischen Grenzen von Big Data sollte man sich hier sensibilisieren lassen.
  • 2. Tag 12:30 Nur für Nullcheckerbunnys ist die Session „Irgendwo muss man halt anfangen“ gedacht. Dabei geht es nicht ums gemeinschaftliche Prokastrinieren, sondern darüber, wie man sich die Grundkenntnisse des Programmierens aneignen kann.
  • 2. Tag 15:00 Das Thema Vorratsdatenspeicherung bewegt die Netzpolitik seit Jahren und ist ein regelmäßiger Widerkäuer, sobald irgendwo ein Amoklauf oder eine terroristische Aktivität vermutet wird. Hier gibt es die Einführung ins Thema Vorratsdatenspeicherung für Anfänger und Fortgeschrittene.
  • 2. Tag 17:30 Die Rechtsprechung rund um das Internet bzw. die Aktivitäten von Menschen und Unternehmen damit befindet sich im stetigen Wandel. Den Social Media & Recht: Saisonrückblick 2014 sollte man daher nicht verpassen.
  • 3. Tag 10:00 Über Marketing, Ethik und Monetarisierung von Blogs dreht es sich in der englischsprachigen Session How do you buy a blogger?
  • 3. Tag 11:45 In Zeiten von Online-Petitionen werden sich die Vorfälle häufen, dass Partizipation und Grundrechte kollidieren. Was können wir tun um Minderheitenschutz zu gewährleisten und Hatespeech nicht unter dem Mantel der Meinungsfreiheit zu verstecken?
  • 3. Tag 15:00 Welche Gründe und Faktoren gibt es, die zu einer bewussten Nichtnutzung des Internets oder bestimmter Internet-Dienste führen? Diese Fragen werden in der Session „Into the Wild? Nicht mit mir!“ erörtert.
  • 3. Tag 18:30 Der re:publica-Erlebnis ist erst dann vollständig, wenn wir vor der großen Bühne gemeinsam „Bohemian Rhapsody“ gesungen haben. Die Goodbye & farewell-Session ist quasi eine Pflichtveranstaltung – die Züge werden schon warten…

Die hier erwähnten Session-Vorschläge sind meine persönliche Empfehlung für re:publica-Einsteiger. Ich glaube, dass man mit dem Besuch dieser Veranstaltungen einen guten Blick auf die aktuellen Themen und das #rp14-Feeling erhält.

Und in den Pausen? Zum Netzwerken und Energietanken sind vor allem das Kaffee-/Biertrinken im Hof, die abendlichen Parties und die zahlreichen Side-Events zu empfehlen!

Crowdfunding-Statistiken von Indiegogo

Screen-Shot-2014-04-22-at-11.56.52-AM

In ihrem neuen Handbuch für Crowdfunding-Projekte veröffentlicht Indiegogo ein paar spannende Statistiken:

  1. Teams of two or more people typically generate 94% more funding than projects run by a single campaigner.
  2. Campaigns with a pitch video raise an average of 114% more than campaigns that don’t.
  3. 89% of campaigns overfund, by an average of 30%.
  4. Campaigns that run between thirty and forty days raise the most money.
  5. The 25$ Perk is the most claimed perk on Indiegogo.

Via Future-Crowdfunding.de

10 wichtige Sessions auf der #rp14

Noch eine knappe Woche bis zur re:publica und die ganze Welt macht eine Auswahl von schönen Sessions: mein ikosom-Kollege Julian Heck hier, meine Trendblogger-Kollegen Lukas und Heng hier und hier.Jetzt bin ich an der Reihe – diese Sessions sollte man sich mal näher angucken.

Mit AC Coopens am OpenMike kann man spannende Medienunternehmen kennenlernen. AC Coopens hat ein richtig gutes Gespür für Medientrends und die digitale Ökonomie. Im Rahmen des Open-Mike wird sie einen Wettbewerb leiten, bei dem sich innovative Formate und Medienunternehmen einer hochkarätigen Jury stellen wird. Die drei Sessions gibt es hier.

Michael Metzger sagt uns, warum Urban Gaming so ein wichtiger Trend ist.Michael Metzger ist ein alter Bekannter von uns ikosomologen aus der Jugendpresse. Im ScienceSlam am Mittwoch abend stellt er seine Magisterarbeit vor. Zum Science Slam sollte man aber auch gehen, weil Comic-Zeichner Johannes Kretzschmer aka beetlebum einen Vortrag hält.

Joel Dullroy wird zum digitalen Nomaden. Joel ist einer der Initiatoren der Social Media Week und der europäischen Freelancer Gewerkschaft. In seiner Session wird er sich mit Arbeitskulturen in der digitalen Welt auseinandersetzen.

Christina Pautsch erklärt das Design von Innovationen. Christina, die auch hier bei ikosom gearbeitet hat, wird uns erzählen,wie man Innovationen rund um den Menschen schafft, vermutlich mit Praxisbeispielen.

Mit Michael Seemann aka mspro auf der Suche nach den dezentralen Netzwerken. mspro wird man bei seiner Session Session zum Thema Dezentrale soziale Netzwerke finden.

Kixka Nebraska redet über flüchtige Accounts. Kixka Nebraska bringt angehenden Journalisten in Hamburg bei, wie das Internet funktioniert. In ihrem Vortrag erzählt sie, welche Rolle flüchtige Inhalte im Netz spielen.

Brigitte Zypries spricht über die digitale Agenda.. Die parlamentarische Staatssekretärin hat die digitale Agenda ihres Hauses schon ordentlich vorangebracht. Bin gespannt, welche Inputs sie zur #rp14 mitbringt.

Annika Stenzel nimmt uns die Angst vorm Lokaljournalismus. Annika Stenzel war Referentin bei den Trendbloggern und engagiert sich bei Vocer. Sie wird über die Rolle des Kiezes und über Lokaljournalismus diskutieren.

Michael Praetorius diskutiert das Versagen. Der bekannte Web-TV-Moderator nimmt sich mit einigen sehr spannenden internationalen Gästen das Thema vor, was man beim Scheitern lernen kann, Teil der Kreativlounge auf der #rp14.

Wohin führt uns die Crowd? Lisa Altmeier und Steffi Fetz erzählen. Die Journalistinnen von Crowdspondent haben rund um die WM-Themen recherchiert. Wird sicherlich sehr spannend, wenn man mal sieht, wie das in der Praxis geklappt hat.

Interview zu Crowdfunding für gemeinnützige Organisationen II

Zu meiner Freude gibt es zunehmend Studierende, die sich in ihren Bachelor- und Masterarbeiten mit Crowdfunding und dessen Potential, Chancen, Risiken, Rahmenbedingungen oder Erfolgsfaktoren für gemeinnützige Organisationen untersuchen.

Bereits im Herbst letzten Jahres hatte ich ein solches Interview im Blog veröffentlicht. Heute gibt es ein weiteres, ergänzendes Interview, welches ebenfalls von Crowdfundng für gemeinnützige Organisationen handelt.

Julia Biadacz: Zu Beginn würde ich Sie gern einmal fragen, was Ihrer Meinung nach die zentralen Charakteristika des Crowdfunding sind und was dieses von herkömmlichen Fundraisingmethoden unterscheidet?Also was zunächst einmal typisch ist, dass es einen Zielzeitraum und eine Zielsumme gibt, was so nicht bei allen Fundraisingaktionen ist, aber was wir dort zumindest teilweise wiederfinden. Was es aber einmalig macht, jetzt im Fundraisingmix, sind zwei bestimmte Charakteristika. Das eine ist das Alles-oder-Nichts-Prinzip. Nur wenn die Zielsumme im Zielzeitraum erreicht wird, wird das Geld ausgezahlt, andernfalls geht es an die Unterstützer zurück. Das ist zumindest die Ausprägung von Crowdfunding, die in Deutschland weit verbreitet ist, das Alles-oder-Nichts-Prinzip. Und das andere wichtige Charakteristika ist die Gegenleistung. Also Crowdfunding ist Fundraising mit implementierter Gegenleistung, was für Fundraiser erst mal ein Widerspruch in sich ist, da sie es gewohnt sind ohne Gegenleistung zu arbeiten, weil es sonst ja keine Spende ist. Das heißt, hier bewegen wir uns außerhalb des Spendenfundraisings. Das heißt, gerade die Gegenleistung macht es für Non-Profit-Organisationen etwas schwierig, weil sie es weder gewohnt sind, damit konzeptionell umzugehen, noch das es die steuerlichen Vorteile beinhaltet, die sie sonst beim Spendenfundraising haben.

Sie haben die Spenden gerade schon angesprochen. Sehen Sie weitere Vor- und Nachteile, die die Gemeinnützigkeit für eine Organisation haben kann, in Hinblick auf Crowdfunding?

Also was die Gemeinnützigkeit betrifft, ist das natürlich ein Aspekt, der besondere Glaubwürdigkeit verleiht. Also da haben es Non-Profit-Organisationen leichter als so manche Unternehmen. Was ebenfalls gut ist, ist das es halt bei dem Produktkauf, also bei dem Gegenleistungskauf der da ja stattfindet, zusätzlich noch dieses altruistische ein Stückweit mitträgt. Also man kauft etwas und tut damit auch etwas Gutes, beziehungsweise unterstützt damit etwas. Was Nachteil der Gemeinnützigkeit ist, ist dass die Einnahmen des Crowdfunding im wirtschaftlichen Betrieb verbucht werden müssen und insofern natürlich nicht überwiegen sollen und dürfen. Ansonsten haben wir da ein bisschen mehr Aufwand und Schwierigkeiten als notwendig.

Was sind Ihrer Meinung nach die Hauptbeweggründe, warum sich Menschen finanziell an einem Crowdfunding-Projekt beteiligen?

Das ist zum einen, weil sie ein gemeinsames Ziel verfolgen. Also Crowdfunding-Projekte lösen ja in der Regel ein Problem oder wollen Beitrag zur Lösung leisten. Das heißt, da teilen Menschen das Problem und wollen ebenfalls an der Lösung, wenn es um ein Produkt geht oder aber sehen soziale Probleme und wollen das daran gearbeitet wird, aber teilen das es dieses Ziel gibt, das Problem zu beseitigen oder zu mindern. Eine weitere Motivation ist die Gegenleistung, die man dafür bekommt, also meistens Leistungen, die man sonst so auf dem Markt nicht erhalten kann. Das ist ja das Attraktive an den Gegenleistungen im Crowdfunding. Das heißt, diese Leistungen sind auch ein Motivationsgrund und insbesondere der Motivationsgrund dafür, vielleicht ein bisschen mehr zu geben, um eine bestimmte Leistung erhalten zu können. Weitere Motivation ist der Projektträger an sich. Also die Organisation die das macht, unterstützenswert zu finden, oder die Personen die das Projekt machen unterstützenswert zu finden. Auch das ist ganz viel Sozialkapital, das dort eingesetzt wird, was die Leute motiviert. Und letztendlich, wenn man ein Projekt unterstützt im Crowdfunding, wenn man damit dafür sorgt, dass es überhaupt stattfinden kann, dann ist es auch so ein bisschen Partizipation. Das man da eine Erwartung hegt, damit etwas beeinflussen zu können, mindestens dass das Projekt stattfinden, aber vielleicht auch darüber hinaus und das sind Dinge die mit der Gegenleistung teilweise stattfinden, dass man die Möglichkeit hat dort noch die Leute kennenzulernen oder gar am Projekt selber teilzunehmen oder Ähnliches. Das sind Dinge, die zusätzlich motivieren.

Sehen Sie gerade in Hinblick auf Non-Profit-Organisationen neben der reinen Projektfinanzierung auch noch weitere Möglichkeiten der Unterstützung durch die Crowd?

Da kommen wir dann schnell in den Bereich von Crowdsourcing. Also wo Entscheidungen oder weitere Ressourcen, neben Geld, mobilisiert werden um das Ziel zu erreichen. Sei es jetzt Wissen, sei es Fähigkeiten, seien es weitere Kontakte. Je nachdem wie das Projekt aufgebaut ist, kann man das ja bewusst öffnen für weitere Unterstützer, die dann auch in der Umsetzung helfen oder in der Verbreitung. Und das sind dann nochmal so zusätzliche Vorteile oder Möglichkeiten, die sich durch diese sehr partizipative Finanzierung ergeben können.

Gerade in Hinblick auf den Erfolg eines Crowdfunding-Projekts, wie sehr spielt da der Aspekt der Web-Präsenz und der Social-Media-Arbeit einer Non-Profit-Organisation mit rein?

Das ist extrem wichtig, weil das die Basis zur Mobilisierung ist. Also als nicht Social-Media-Instrument, spielt der Newsletter eine wichtige Rolle, weil man die Leute per E-Mail mobilisieren kann, das ist sehr sehr hilfreich. Aber was die Kampagnentauglichkeit angeht, was vor allem auch die Kommunikationsstrategie angeht, die sollte halt von Anfang an so partizipativ und so einfach teilbar aufgebaut sein und dafür braucht es Erfahrungswerte. Und das sind die Erfahrungswerte, die eine Non-Profit-Organisation dadurch erhält, dass sie selber schon Kampagnen im Social Web durchgeführt hat und diese dann auch als Ausgangslage zur Mobilisierung nutzen kann. Also da besteht dann schon eine Grundreichweite.

In vielen Fällen wird Crowdfunding auch als Marketingkampagne eingesetzt. Sehen Sie Potenzial darin, beispielsweise in Hinblick auf Marktanalyse?

Im Profit-Bereich sofort. Also wenn ich mir anschaue, welche Unternehmen oder aus Unternehmsideen Crowdfunding durchgeführt haben, um erst einmal festzustellen, ob für das Produkt was sie sich ausgedacht haben, eine relevante Nachfrage besteht. So ist es für die definitiv ein Instrument der Marktforschung. Für Organisationen, die ja als solche schon in der Regel existieren, die jetzt nicht mit der Kampagne aufgebaut werden, für die ist das klar ein Marketing-Instrument. Da ist die Verwendung von Crowdfunding wohlmöglich ein Unterscheidungsmerkmal der Social-Media-Readiness, das sie sich da jetzt besonders social-media-affin darstellen wollen oder Ähnliches, das ist möglich. Grundsätzlich ist aber ja jede Fundraisingaktion, jede Fundraisingkampagne, auch Marketing.

Kann eine Non-Profit-Organisation Ihrer Meinung nach mit einem Crowdfunding-Projekt auch eine neue Zielgruppe erschließen?

Ja. Also das ist für mich definitiv Vorteil des Crowdfunding einer Non-Profit-Organisation. Es besteht die Chance neue Zielgruppen zu erreichen, vielleicht auch solche, die nicht rein altruistisch unterstützen. Also die, die diese Gegenleistung brauchen, um zu geben, dann vielleicht auch ein bisschen mehr geben, als Notwendig ist, aber die, denen ein einfaches Danke nicht ausreicht. Das ist die Zielgruppe, die man versuchen kann über Crowdfunding, oder das ist eine Zielgruppe, der man versuchen kann, Crowdfunding anzubieten, um in Kontakt und in die Nähe der Organisation zu kommen. Und zum anderen kann Crowdfunding aber auch ein Instrument sein, um bestehende Spendergruppen zum Upgrading zu bewirken, also das sie mehr geben. Und die durchschnittliche Unterstützung beim Crowdfunding ist, jetzt muss ich grad die Zahl überlegen, liegt glaub ich bei erfolgreichen Projekten zwischen 70 und 80 Euro, also weit über Micropayment. Und das ist dann doch eine attraktive Zielsumme für die einzelne Unterstützung. Sodass das durchaus gelingen kann damit solche onlineaffinen Unterstützer, die bisher wenig spenden, vielleicht zu einem höheren Betrag zu bewegen, die sie dann auch bei der nächsten Spendenaktion beibehalten.

Wie sieht es mit der Nachhaltigkeit beispielsweise in Form von Anschlussfinanzierungen oder Realisierung von möglichen Folgeprojekten aus?

Also meistens würde ich es eher anders herum denken. Meistens ist Crowdfunding eher das Instrument für ein Ergänzungsprojekt. Crowdfunding ist eher nicht dazu da, die Grundfinanzierung und Verwaltungskosten einer Organisation zu refinanzieren, weil es halt eher sehr viel um Transparenz geht, die nicht stattfinden würde, wenn es die Crowdfundingaktion nicht gäbe. Das heißt, ich sehe Crowfunding selber eher als Teilfinanzierung von Projekten. Wenn wir jetzt insbesondere in den Non-Profit-Bereich gucken, ist da bisher, sind es ohnehin wenige Non-Profit-Organisationen, die Crowdfunding bisher erprobt haben und davon ist mir keine bekannt, die es auch ein zweites Mal gemacht hat. Was weniger daran liegt, dass es nicht erfolgreich war, sondern eher daran, dass sie erkannt haben, wie der Mechanismus funktioniert, dass es sich vielleicht übertragen kann auf vielleicht andere Fundraisingaktionen, dass sie vielleicht kein ähnlich gelagertes Projekt wieder hatten, das sich so für Crowdfunding eignet. Das ist jetzt weniger der Misserfolg, der sie dazu führt, dass sie es bisher kein zweites Mal gemacht haben. Aber es sind halt ohnehin sehr wenige Non-Profit-Organisationen, die dieses Instrument bisher für sich erprobt haben.

Wie erklären Sie sich das bislang nur vereinzelnd Non-Profit-Organisationen das Crowdfunding-Prinzip für sich zu Nutze gemacht haben?

Das ist zum einen stückweise Risiko, dass da mitträgt, weil das Alles-oder-Nichts-Prinzip entsprechend besagt, das Geld geht zurück, wenn es nicht erfolgreich ist und diese Blöße möchte man sich nicht geben. Zum anderen ist es eine enorme Herausforderung für Fundraiser, die sich jahrelang abgewöhnt haben, irgendeine Form der Gegenleistung anzubieten, plötzlich Gegenleistung als elementarer Bestandteil einer Fundraisingkampagne zu entwickeln. Also das ist da einfach so eine strategische konzeptionelle Hürde, da die das nicht gewohnt sind und das sich auch nicht für alle Projekte anbietet. Also muss man schon abwägen vom Kommunikationsaufwand, den man betreiben muss für Crowdfunding-Projekte, versus dessen was realistisch ist zu erreichen und ob es zum Projekt passt.

Gibt es weitere Faktoren die sich negativ auf ein Crowdfunding-Projekt auswirken können?

Also zum einen beim Thema Transparenz, halt wenn es mangelnde Transparenz ist, also wenn die, wenn der Bedarf nicht ordentlich formuliert ist und warum diese Zielsumme notwendig und erstrebenswert ist. Oder wenn auf Nachfragen die dann da im Blog, oder bei Twitter oder Facebook oder wo auch immer über das Projekt kommuniziert wird, nicht geantwortet wird, dann sind das natürlich Faktoren schlechter Öffentlichkeitsarbeit. Oder wenn nicht genug Zeit und Innovation in die Kampagne geflossen ist, also wie kann man das nach außen darstellen? Wenn da nicht die notwendige Dramatik, also das Alles-oder-Nichts-Prinzip hat ja auch den Vorteil, dass es eine Dramatik aufbaut. Aber wenn eine Organisation sagt: Naja gut wenn wir nur 70% zusammen bekommen, ist nicht schlimm, wir zahlen die anderen 30% aus der Portokasse. Wenn dieser Eindruck entsteht, dann ist das natürlich eher hinderlich. Und insofern haben es da vielleicht große Organisationen gar ein Stück schwerer, authentisch zu kommunizieren. Also generell würde ich sagen, Crowdfunding ist für traditionelle Organisationsstrukturen eine enorme Herausforderung, weil sie diese Dramatik, diese Transparenz, den Umgang mit Gegenleistungen und die Feedbackorientierung, wie sie im Social Media Gang und Gebe ist, so nicht unbedingt gewohnt sind.

Wie kann Ihrer Meinung nach die Verbreitung von Crowdfunding unterstützt und gefördert werden und wie können beispielsweise potenzielle Sponsoren oder Stiftungen auf Crowdfunding-Projekte aufmerksam gemacht werden?

Ich glaub, die Fördermittelgeber müssen gar nicht mehr unbedingt drauf aufmerksam gemacht werden, die haben das schon mitbekommen. Für die ist eher die Frage, wie kann es ihre bestehende Fördermittelvergaben ändern. Also ist das eine Konkurrenz für sie oder können sie das als Chance nutzen? Ist das eine Möglichkeit gar Crowdfunding, oder eben crowdbasierte Entscheidungen, in die eigene Vergabe einfließen zu lassen? Also wenn es da im ersten Schritt darum geht, die mit Proben eine Vorinstanz über Onlinevotings Mittelvergaben zu beeinflussen oder gar komplett online abzuwickeln, dass der Mainstream oder die interessierte Crowd darüber abstimmt. Oder dass es ein Matching-Fund gibt, das heißt, das Crowdfunding-Projekte sich bewerben, dass die eben so viel hinzubekommen können, beantragen können, wie sie über Crowdfunding eingesammelt haben. Also wenn es da solche Piloten gibt, dann sind das, glaube ich, die spannenden Erfahrungswerte für andere Fördermittelgeber und dann können die für sich schauen, wie sehr ist das auf uns übertragbar und wie ließe sich das umsetzen. Und darüber zu reden, also überhaupt erst einmal solche Erfahrungswerte zu machen, indem einzelne vorpreschen, indem sie über ihre Erfahrungen reden, das ist ganz wichtig um solche traditionellen Förderstrukturen in Bewegung zu bringen. Crowdfunding ist mittlerweile ausreichend bekannt, aber nicht wie man es vermischen kann in bestehenden Förderstrukturen.

Abschließend noch einen kurzen Blick in die Zukunft. Was erwarten Sie vom künftigen Crowdfunding-Markt? Sehen Sie weiteres Potenzial oder mögliche Einbrüche bzw. Risiken?

Da müssten wir vielleicht noch einmal kurz unterscheiden zwischen Crowdfunding und Crowdinvesting. Also Crowdfunding als das Arbeiten mit Gegenleistungen, wo gemeinnützige oder kreative oder wirtschaftliche Betriebe quasi Projekte organisieren und Crowdinvesting als Unternehmensfinanzierungsmodell. Weil das glaube ich eigentlich zwei unterschiedliche Märkte sind. Crowdinvesting geht gerade unheimlich ab. Das macht den größten Teil des Gesamt-Crowdfunding-Markts aus. Da ist eher abzuwarten, wie Gesetzgeber und wie Reglementierungen dort zukünftig ausfallen und eventuell Veränderungen herbeiführen wird. Was das klassische Crowdfunding angeht, auf das wir uns konzentriert haben, da geh ich davon aus, dass es da weiter ein ordentliches Wachstum gibt. Die Anzahl der Projekte steigen von Jahr zu Jahr. Die Anzahl der erfolgreich umgesetzten Summen steigt von Jahr zu Jahr. Es gibt etliche Crowdfunding-Plattformen mittlerweile im deutschsprachigen Raum. Eine Sache ist aber relativ konstant geblieben und das sind die Erfolgsquoten und ich gehe davon aus, dass dieses gesunde Wachstum mehr Unterstützer, mehr Projekte, größere Summen, aber relativ gleichbleibende Erfolgsquoten, dass das vermutlich die nächsten Jahre so bleibt. Was aber natürlich auf Grund der steigenden Projektzahlen damit einhergehen wird, besteht die Erwartungshaltung an die Professionalität der Projekte. Also wie sie sich nach außen darstellen, wie fundiert deren Projektideen sind. Davon gehe ich aus, dass das in den nächsten Jahren eher noch steigen wird, was die Erwartungen betrifft.

Interview mit Soufian El Khayari zu Social Media Measurement

Soufian El Khayari, Online Community Management und Markenkommunikation bei muslimehelfen e.V.Anhand welcher Kennzahlen messen Sie den Erfolg ihrer Kommunikation in sozialen Medien?
Die Anzahl der Fans, Follower und Abonnenten und dessen Wachstum ist sehr prominent und zweifelsohne nicht unwichtig, stellt aber für sich betrachtet noch kein qualitatives Kennzeichen dar. Vielmehr steckt darin ein Potential für den möglichen Erfolg und die Reichweite der Marke. Interessanter ist es dabei sich zielgerichtet zu vernetzen und in einen relevanten Dialog zu treten, um damit Unterstützer an sich zu binden. Hohe Interaktionsraten sind ein ausgezeichnetes Signal dafür. Möglichst viele „Gefällt mir“-Angaben, Kommentare, Teilungen und Direkt-nachrichten sind dabei Gold wert. Weiterführend aus den sozialen Netzwerken lassen sich idealerweise aus der E-Commerce bzw. Fundraising Perspektive die Besucherzahlen, Bestellungen und Spenden als objektive Erfolgswerte messen.

Wie gestaltet sich die Nutzung von Social Media Measurement in ihrem Arbeitsalltag?
Ein wöchentlicher und kampagnenbezogner Check der großen Hausnummern in den jeweiligen Plattformen und ein regelmäßiger vergleichender Blick auf die Konkurrenz mittels Freeware-Tools ist essentiell. Darüber hinaus ist die Resonanz eines jeden einzelnen Beitrags auf täglicher Basis zu evaluieren um entsprechende Schlüsse für die Zukunft zu ziehen.

Was wünschen Sie sich, um den Erfolg ihrer Social Media Kommunikation noch besser bewerten zu können?
Integrierte Statistiken der bekannten Plattformen sollten weiter ausgebaut werden um das Social Media Measurement effizienter zu gestalten und nicht unnötig Drittanbieter in Anspruch nehmen zu müssen. Auch sollten erweiterte Tracking-Möglichkeiten eingebettet werden.

Studie Social Media Measurement 2014Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der Studie „Social Media Measurement 2014“. Darin wird die Erfolgsbewertung der Social Media Kommunikation deutschsprachigen Nonprofit-Organisationen untersucht. Auf der der Publikationsseite kann die Studie als PDF kostenfrei heruntergeladen werden.

Online-Petition sind kein wirksames politisches Instrument

Unterschriftensammlung waren früher viel viel Arbeit: Man musste das Informaterial vorbereiten, layouten und drucken, die Unterschriftenzettel drucken, den Infostand für die Innenstadt beim Ordnungsamt anmelden und letztlich stundenlang erklärend und überzeugend auf der Straße Unterschriften sammeln. Das macht man nicht mal ebenso und schon gar nicht alleine.

Das Aufkommen der Online-Petitionen hat das Unterschriftensammeln massiv vereinfacht: Auf eine Plattform gehen, Text eingeben, Ziel festlegen und kommunizieren. Es braucht immer noch einiges an Hirnschmalz für das Texten und ordentlich Kommunikationsarbeit, aber viele Zwischenschritte entfallen online. Und vor allem fällt es leichter, dass Unterstützer widerum ihre Freunde und Bekannte zum Mitmachen animieren können.

Wenn im Rahmen einer Online-Petition einige tausend oder zehntausend Unterschriften zusammenkommen, sollte man dies jedoch nicht politisch überbewerten. Das ist ein Signal, eine gebündelte Meinungsäußerung, aber noch lange kein repräsentatives Stimmungsbild.

Wie politisch ist eine Unterschrift bei einer Petition? Weder online noch offline lässt sich nachvollziehen, wieviel Auseinandersetzung mit dem Thema stattgefunden hat oder welche Informationen (nicht) wahrgenommen. Slacktivism oder Clicktivism wird solcher „fauler Aktivismus auch genannt. https://www.ikosom.de/2012/06/21/slacktivism-und-clicktivism-politische-beteiligung-mit-einem-klick/

Politisch wirksam ist eine Petition alleine in der Regel nicht. So einfach funktioniert unser politisches System nicht. Es gilt die politischen Entscheidungsträger zu überzeugen. Das kann dann funktionieren, wenn eine Petition in einen Mix aus Advocacy und Lobbyarbeit eingebettet ist. Hier können sie die notwendige Aufmerksamkeit schaffen um mehr zu bewegen.

Der Elektrische Reporter hat sich in der aktuellen Folge mit Online-Petitionen beschäftigt und ich konnte mit ein paar Einschätzungen beitragen:

Melanie Gömmel, Social Media Redakteurin beim WWF Deutschland

Interview mit Melanie Gömmel (@melaniegoemmel) zu Social Media Measurement

Welche Analyse- und Monitoringinstrumente nutzt der WWF Deutschland für sein Social Media Measurement?
Wir nutzen die integrierten Statistiken auf den Social Media Plattformen, wie Facebook Insights, Twitter Analytics, etc. sowie das Monitoringinstrument von Brandwatch.

Melanie Gömmel, Social Media Redakteurin beim WWF DeutschlandWarum habt ihr euch für diesen Instrumentenmix entschieden?
Die Analyseinstrumente liefern uns wichtige Kennzahlen über die eigene Community, wie z.B. über die Reichweite, das Engagement oder die User-Demographie. Mit einem Monitoring-Instrument wie Brandwatch, werden wir zudem in die Lage versetzt, die Gespräche im Netz in Echtzeit zu verfolgen und so frühzeitig auf mögliche Krisen reagieren zu können, oder auch spannende Themen zu finden. Denn wenn wir z.B. eine aktuelle Kampagne zur Wilderei durchführen, dann interessiert uns natürlich sehr, wo und wie über das Thema auch außerhalb unserer eigenen Kanäle gesprochen wird. Vielleicht wird unsere Position ja in einem für uns wichtigen Zusammenhang gar nicht gehört und wir können sie gezielt mit einbringen!

Wie die Ergebnisse unserer Studie aufzeigen, verwenden bislang erst etwa eine Drittel aller deutschsprachigen NRO’s ausführlichere Social Media Measurement Instrumente. Wie würdest Du die Gründe für diesen Umstand beschreiben?
Ich denke, dass es vornehmlich eine Frage der Ressourcen ist, die der eigenen Social Media Kommunikation zu Verfügung gestellt wird und natürlich auch immer davon abhängt, welche Prioritäten eine NRO mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln setzt.

Wenn zum Beispiel der Kommunikation in sozialen Medien im Allgemeinen keine angemessene Aufmerksamkeit geschenkt wird, dann werden in der Regel natürlich auch keine oder nur wenige Ressourcen für das Measurement bereit gestellt. Obwohl es eigentlich jeder bräuchte.

Welche Innovationen im Social Media Measurement wünscht du dir?
Bislang müssen wir, wie beschrieben, noch verschiedene Instrumente benutzen, um alle wichtigen Kennzahlen für uns erfassen zu können. Was ich mir persönlich Wünsche, wäre ein Instrument, welches alle relevanten quantitativen und qualitativen Kennzahlen auf einem Dashboard übersichtlich vereinigt. Klingt ein bisschen nach eierlegender Wollmichsau, aber man darf ja mal träumen.

Studie Social Media Measurement 2014Dieser Beitrag ist ein Auszug aus der Studie „Social Media Measurement 2014“. Darin wird die Erfolgsbewertung der Social Media Kommunikation deutschsprachigen Nonprofit-Organisationen untersucht. Auf der der Publikationsseite kann die Studie als PDF kostenfrei heruntergeladen werden.

Mehr zu Fundraising und Digitale Kommunikation für gemeinnützige Organisationen finden Sie auch im Fundraising-Blog www.sozialmarketing.de

Einladung: ikosom im Gespräch mit brabbl, 28.04., 11 Uhr

Anfang April hat ikosom-Kollege Wolfgang Gumpelmaier ein Interview mit  Carsten Cielobatzki von brabbl geführt und hier im Blog veröffentlicht. brabbl ist ein Online-Werkzeug für „geordnete Diskussionen und Abstimmungen“ und versteht sich als „Antwort auf das meist chronologische Chaos z.B. in Foren und Kommentarspalten“. Darüber hinaus ist die Art der Finanzierung über Crowdfunding und ein Genossenschaftsmodell besonders spannend.

Um dieses vielseitige Instrument allen Interessierten vorzustellen, haben wir Carsten Cielobatzki zu einem Hangout am 28.04.2014 um 11:00 Uhr eingeladen.

Er wird die Möglichkeiten des Mitbestimmungs-Tools  vorstellen, von seinen Ideen und Zukunftsvorstellungen erzählen.

Mit dabei sind die ikosom-Kollegen aus den Themenbereichen Partizipation und Crowdfunding.

Sind Sie auch dabei? Wir laden alle Interessierte herzlich dazu ein, sich zu beteiligen. Fragen können via Twitter und Google+ gestellt werden.

Das Gespräch findet via Google Hangout am 28.4.2014 um 11 Uhr statt. Der Link zum Live-Stream lautet: http://youtu.be/vOsFVRwVEI8

Hier gibt’s die Aufzeichnung unseres Gesprächs:

OER-Whitepaper 2014 erschienen und in Berlin vorgestellt

Bild: Sebastian Horndasch/Wikimedia Deutschland (CC BY-SA 3.0)
Bild: Sebastian Horndasch/Wikimedia Deutschland (CC BY-SA 3.0)

Zwei Jahre ist es her als das erste Whitepaper zu Open Educational Resources (OER) an Schulen in Deutschland vom Internet & Gesellschaft Collaboratory erschien. Die Diskussionen und Debatten um OER, also Lehr- und Lernmaterialien, die kostenlos genutzt, weiterbearbeitet und frei weitergegeben werden können, rissen seither nicht ab – im Gegenteil, denn vor allem 2013 und 2014 wurden sie intensiver geführt denn je. Das zweite OER-Whitepaper erscheint nun als komplette Überarbeitung des ersten und bietet einen aktuellen Einstieg und Überblick für Betroffene, Interessierte und Entscheidungsträger auf insgesamt 77 Seiten. Die Autoren Jöran Muuß-Merholz und Felix Schaumburg, die bereits das erste Whitepaper verfassten, erstellten eine umfassende Bestandsaufnahme  zum Thema OER in Schulen mit Grundlagen, Verständnisse, Akteurinnen und Akteuren sowie dem aktuellen Entwicklungsstand.

Neben der Druckfassung in kleiner Auflage steht die 2014er Edition des OER-Whitepapers in verschiedenen anderen Formaten zur Verfügung: oer-whitepaper.collaboratory.de.

Grafische Aufbereitungen, teilweise aktualisierte Inhalte zum Whitepaper und vieles mehr zum Thema OER gibt es unter: www.open-educational-resources.de.

Auf der Veranstaltung “Europe goes OER – Welchen Weg geht Deutschland?” von Wikimedia Deutschland wurde die druckfrische 2014er Edition des Whitepapers vorgestellt. Der Abend nahm insgesamt eine Bestandsaufnahme zu OER in Deutschland und Europa vor. Denn neben Jöran Muuß-Merholz, der das Whitepaper vorstellte (Video seines Vortrags), war auch Professor Fred Mulder, UNESCO Chair für Open Educational Resources an der Open Universiteit Nederland, zu Gast. Mulder sprach über den Stand von OER in anderen europäischen Ländern und referierte über die Idee von Open Education im europäischen und weiteren internationalen Kontext (Mulders Präsentation & Video seines Vortrags).

Im internationalen Vergleich, so machte Mulder in der anschließenden Diskussion deutlich, nehme Deutschland eher eine “konservative Haltung” ein, die “es in Opposition zu OER gebraucht habe” (vgl. Blogartikel von Ingo Bless). Der Abend und die vielfältigen Entwicklungen zeigen letztlich, dass uns das Thema OER auch in den nächsten Jahren noch beschäftigen wird und auch sollte.

Weitere Eindrücke der Veranstaltung sind auf Wikimedia Commons zu finden. Auf dem Blog des Bildungsservers hat Ingo Bless einen ausführlichen Artikel verfasst. Außerdem hat Ole Wintermann einen Beitrag zur Veranstaltung und Stand der Dinge im Bereich OER geschrieben.

Wie beim ersten Whitepaper waren Jörg Eisfeld-Reschke und Kristin Narr von ikosom auch bei Entstehung der 2014er Edition beteiligt. Eisfeld-Reschke gehörte dem Reviewteam an und Narr leitete das gesamte Projekt.

Dieser Blogbeitrag ist zuerst im Blog des Internet & Gesellschaft Collaboratory e.V. erschienen und steht unter der Creative Commons Lizenz CC BY 3.0 DE

Crowdfunding-Studie der Deutschen Bank beleuchtet das heikle Thema der Unternehmensbewertung beim Crowdinvesting

dbresearch201404crowdfundingDie Forschungsabteilung der Deutschen Bank DB Research hat eine Studie herausgebracht, die den aktuellen Stand des Crowdfundings und Crowdinvestings beleuchtet. Bemerkenswert ist vor allem ein längeres Kapitel zur Unternehmensbewertung von Start-Ups beim Crowdinvesting. Zuerst wird ausführlich die unterschiedlichen Bewertungsmethoden der Plattformen vorgestellt, aber gleichzeitig auch in Frage gestellt, ob die Crowd die theoretischen Annahmen hinter den verschiedenen Bewertungsmethoden verstehen kann:

Aufgrund der vielen theoretischen Annahmen, die bei den unterschiedlichen Bewertungsmethoden getroffen werden, kann ein Interessenskonflikt bei einer unternehmenseigenen Bewertung nicht ausgeschlossen werden. Es besteht also durchaus die Gefahr, dass einigen potenziellen Investoren ein zu hoher Unternehmenswert kommuniziert wird, um erfolgversprechende Investitionsperspektiven vorzutäuschen und um höhere Finanzierungsbeträge erreichen zu können.

Die Autoren fordern einen Dialog zwischen den Aufsichtsbehörden und der Crowdfunding-Branche. Zum Glück ist dieser im German Crowdfunding Network schon im Gang.

Link zur Studie: http://www.dbresearch.de/PROD/DBR_INTERNET_DE-PROD/PROD0000000000333161/Crowdfunding%3A+Tr%C3%BCbt+die+Euphorie+der+Crowd+das+Risikobewusstsein%3F.pdf;jsessionid=21ABD04C22ADA0C5A4D50D5D5EE61E4E.srv-net-dbr-de

Crowdfunding-Artikel im Rahmen der „10 trends in open innovation“

Das Aluminportal Deutschland hat im Auftrag der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mit 10 innovations eine neue Webseite gelauncht, auf der in den kommenden Wochen 10 Trends zum Thema Open Innovation vorgestellt werden sollen.

Der erste Artikel ging vor rund zwei Wochen online und hat sich mit „Technology Hubs“ beschäftigt. Nun wurde auch der zweite, von uns verfasste, Beitrag veröffentlicht: Crowdfunding – What‘s in it for development aid?

In diesem Gastartikel beschäftigen wir uns mit dem Status Quo, den Chancen und Herausforderungen des Einsatzes von Crowdfunding in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit.

Dabei dreht sich in Kapitel 1 alles um die Geschichte des Crowdfundings, in Kapitel 2 erklären wir die unterschiedlichen Arten von Crowdfunding und fahren in Kapitel 3 mit einer Übersicht der unterschiedlichen Crowdfunding-Plattformen und deren Vorteile fort. Kapitel 4 widmet sich dem Potenzial von Crowdfunding, in Kapitel 5 geben wir dann konkrete Beispiele für den Einsatz von Crowdfunding im Bereich der Internationalen Entwicklungszusammenarbeit. In Kapitel 6 ziehen wir schließlich unser Fazit und weisen noch einmal auf die Vorteile, aber auch Herausforderungen von Crowdfunding für Organisationen im Umfeld der IZ hin.

Alle zehn Artikel werden zudem auch in einer Print-Version erscheinen. Bis dahin wünschen wir euch eine hoffentlich interessante Lektüre unseres Artikels „Crowdfunding – What‘s in it for development aid?“ und empfehlen euch zusätzlich das komplette Interview mit Khadi-Bag-Gründer Dave Balzer, das in unserem Gastbeitrag zitiert wird.

brabbl: Ein per Crowd finanziertes Mitbestimmungs-Tool (Interview)

brabbl logo„Eine Revolution in Sachen Mitbestimmung“, so heißt es in der Pressemitteilung zum Crowdfunding-Start von brabbl. Mit ihrer Crowdfunding-Kampagne haben die Macher hinter dem Tool sehr schnell unsere Aufmerksamkeit erhalten. Denn wann gibt es unsere beiden ikosom-Themen „Partizipation“ und „Crowdfunding“ schon in einer solch vielversprechenden Kombination. Insgesamt 100.000 € wollen Carsten Cielobatzki und sein Team für die Weiterentwicklung des Projekts über die Crowd einsammeln, die Fundingschwelle des Crowdinvesting-Projekts von 40.000 € wurde diese Woche bereits erreicht. Welche Visionen hinter brabbl stehen und in welche Richtung sich das Diskussionstool in Zukunft entwickeln soll, das hat uns Carsten in einem Interview erzählt.

Wolfgang: Hallo Carsten! Was genau ist brabbl?

Carsten: Hallo Wolfgang! brabbl ist ein Online-Werkzeug, das geordnete Diskussionen und Abstimmungen ermöglicht. brabbl ist unsere Antwort auf das meist chronologische Chaos z.B. in Foren und Kommentarspalten. Durch die Pro- und Contra-Struktur von brabbl sowie die Bewertungsfunktionen werden konstruktive Diskussionen gefördert. Leser einer Diskussion finden auf diese Weise schnell die am besten bewerteten Argumente und können daher leicht in einen Diskurs einsteigen. Außerdem kann über das Meinungsbarometer abgestimmt, das Meinungsbild erfasst und so Entscheidungen gemeinsam getroffen werden. Diskutieren mit brabbl kann so zielführend sein und Spaß machen!

Wolfgang: Was wären Einsatzgebiete für euer Tool?

Carsten: Mit der freien Plattform kann jedes beliebige Thema öffentlich diskutiert werden. Dies soll dauerhaft kostenlos und werbefrei möglich sein. So soll brabbl es den Nutzern ermöglichen gesellschaftliche Themen zu diskutieren und sich über diese zu informieren, indem auf einen Blick die am besten bewerteten Pro- und Contra-Argumente zu sehen sind. Aber auch im Privaten kann diskutiert werden, indem man eine versteckte Diskussion oder Umfrage anlegt und den dazugehörigen Link an die Teilnehmer sendet. So kann man z.B. mit Freunden oder Kollegen über ein internes Thema diskutieren und zu Ergebnissen kommen. Schon bald soll es brabbl auch als White Label Lösung zur Integration in andere Webseiten geben. Der Kunde kann brabbl dann auf seiner eigenen Seite einsetzen und so z.B. unter einem Artikel Lesern die Möglichkeit zur Diskussion geben. Dies macht in unseren Augen mehr Sinn als die endlosen, chronologischen Kommentarspalten. Außerdem kann brabbl als Kommunikationswerkzeug in Unternehmen und Organisationen eingesetzt werden. Diese können dann auf ihrer eigenen brabbl-Seite intern diskutieren, Arbeitsgruppen anlegen und die Diskussionen und Umfragen verwalten. brabbl kann so z.B. in weit vernetzten Unternehmen oder Organisationen dazu genutzt werden, die Mitarbeiter oder Mitglieder zu beteiligen und demokratische Entscheidungen herbeizuführen.

Wolfgang: Ihr habt euch für Crowdfunding und ein Genossenschaftsmodell entschieden. Warum?

Carsten: Chronologisch gesehen war es umgekehrt: Wir haben uns zuerst für die Genossenschaft entschieden und dann erkannt, dass eine Finanzierung über Crowdfunding perfekt zu diesem Modell passt. Wir wollten ein nachhaltiges Unternehmen, das wie unser Tool auf Beteiligung und Mitbestimmung setzt. Daher haben wir uns für das Genossenschaftsmodell entschieden, da dieses demokratisch organisiert ist und wir über die Satzung auch noch Gestaltungsmöglichkeiten hatten. Hier haben wir unter anderem unsere Grundwerte definiert. Außerdem fanden wir die Vorstellung schön, dass brabbl den Menschen gehört, die es nutzen und Lust haben an dem Projekt zu partizipieren. Über die Einlagen möglichst vieler solcher Genossinnen und Genossen soll die Grundfinanzierung sicher gestellt werden. Bei diesem Modell drängt sich eine Kombination mit dem Konzept des Crowdfundings nahezu auf, denn auch hier wird über die Masse – den Schwarm – finanziert und nicht über wenige Investoren. Der Unterschied liegt darin, dass die Unterstützer bei uns nicht spenden, sondern der brabbl eG beitreten und dadurch direkt über die Geschicke des Unternehmens mitbestimmen können und an Gewinnen beteiligt werden. Daher handelt es sich auch eher um ein Crowdinvesting als um ein Funding.

Wolfgang: Ihr habt die Fundingschwelle von 40.000 Euro genommen. Was heißt das nun?

Carsten: Erstmal heißt das, dass wir unser kleines Ziel schon einmal erreicht haben. Mit diesem Geld können wir schon einige unserer definierten Ziele umsetzen. Z.B. können wir der brabbl-Plattform, die ja als Beta-Version bereits online ist, ein paar Funktionen hinzufügen und wir können unser Konzept für brabbl-Pro umsetzen. Dies ist eines unserer Kernprodukte, die in Zukunft den Betrieb von brabbl finanzieren sollen. Mit brabbl-Pro erhalten z.B. Organisationen und Unternehmen die Möglichkeit eine eigene interne Diskussions-Seite zu verwenden und auf dieser eigene Themen, Diskussionen und Umfragen zu sammeln und zu verwalten. Auch können Diskussionsgruppen erstellt werden und eigenen Inhalte redigiert werden. Mitglieder können sich dadurch sehr einfach an Entscheidungen beteiligen und ihr Wissen einbringen. Das überschreiten der Schwelle heißt aber auch, dass es jetzt weiter geht und wir alles geben, um unser Ziel von 100.000 Euro zu erreichen. Denn dann können wir noch weitere sehr wichtige Funktionen umsetzen: die API, eine Schnittstelle zur Integration von brabbl auf anderen Webseiten oder die Übersetzung in andere Sprachen.

Wolfgang: Netzbasierte Entscheidungsfindung – Zukunftsvision oder schon Realität?

Carsten: Wir von brabbl glauben natürlich, dass in der netzbasierten Entscheidungsfindung die Zukunft liegt. Es gibt viele Beispiele die auch heute schon zeigen, dass diese Form der Entscheidungsfindung viele Möglichkeiten eröffnet und daher auch schon Anwendung findet. Ein prominentes Beispiel dafür ist z.B. Doodle. Hier werden täglich Termine gefunden und beschlossen. Dies ist jedoch erst der Anfang. Die Gesellschaft wird immer stärker vernetzt wodurch reale Distanzen schwinden. Gleichzeitig sind Unternehmen und Organisationen im realen Raum weit verstreut. Daher werden Lösungen gebraucht, die die digitale Kommunikation in diesen komplexen Strukturen verbessert. Das Internet bietet die Chance Beteiligung und Mitbestimmung unabhängig von Ort und Zeit zu organisieren. Wir stellen uns eine Anwendung in vielen Bereichen vor: Z.B. kann brabbl eine direkte Kommunikation zwischen Bürgern und Politik ermöglichen. Mitglieder von weit verzweigten Organisationen können ohne aufwendige Versammlungen gemeinsam entscheiden. brabbl soll mit seinen Grundfunktionen und den geplanten Erweiterungen hierzu einen entscheidenden Beitrag leisten.

Wolfgang: Vielen Dank für das Gespräch!

Carsten: Ich danke!

Die Crowdinvesting-Kampagne von brabbl läuft noch 7 Tage und ist über den folgenden Link erreichbar: brabbl – Das Mitbestimmungs-Tool der Zukunft 

 

Crowdfunding im Film wird auch in Deutschland immer relevanter

Erfolgreichste Film-Crowdfunding-Projekte im Kino

Vor einigen Wochen feierte Stromberg – Der Film in den deutschen Kinos Premiere. Mittlerweile haben über 1 Million Menschen den Film auf der Leinwand gesehen und das ist „crowdfuntastisch“, wie es Hauptdarsteller Christoph Maria Herbst in einer kleinen Grußbotschaft formuliert. Und zwar nicht nur für die Filmemacher selbst, sondern auch für alle Crowd-Investoren. Über 3300 Menschen halfen 2011 mit, das Projekt real werden zu lassen und innerhalb einer Woche war die 1 Million Euro Marke geknackt. „Seit dem ersten Kinobesucher wurde 1 Euro pro verkauftem Ticket für die Rückführung der Investoreneinlagen angesammelt. Das Beste aber ist: ab dem 1.000.001. Besucher haben die Investoren nicht nur ihr Geld zurückverdient, sondern machen auch einen Gewinn – denn von jedem weiteren verkauften Ticket geht ein Anteil von 0,50 € an die Investorengemeinschaft und wird sechs Monate nach Filmstart erstmals zusammen mit der Einlage ausbezahlt.“, heißt es auf der Webseite zum Film.

In den USA ging in der vergangenen Woche ein noch erfolgreicheres Crowdfunding-Projekt an den Kino-Start: Veroncia Mars. Mit über 5,7 Millionen Dollar ist es das größte Film-Crowdfunding-Projekt auf Kickstarter. Im Unterschied zu Stromberg wurden die Unterstützer aber nicht an den Einnahmen beteiligt, sondern erhielten exklusive Prämien, etwa eine Einladung zu einem Veronica Mars-Fan Event während der San Diego Comic Con, eine Einladung zur Premiere in Los Angeles oder New York oder sogar eine Spezial-Vorführung in einem Kino in deiner Nähe. Das Schöne an diesem Crowdfunding-Erfolg ist, dass der Rechteinhaber Warner Bros. sich dazu entschieden hat, den Film gleichzeitig im Kino und On-Demand zu veröffentlichen – eine Praktik, mit der kleinere Studios bereits seit Jahren experimentieren. Durch Crowdfunding ermöglichte Innovationen halten also mittlerweile selbst bei großen Hollywood-Produktionen Einzug.

Crowdfunding in der deutschen Filmbranche 2013

Mittlerweile ist Crowdfunding auch im deutschsprachigen Film angekommen. Das zeigt unter anderem eine Infografik, die Anfang der Jahres im CrowdsourcingBlog.de veröffentlicht wurde. Knapp ein Viertel aller Crowdfunding-Projekte auf den Plattformen Startnext, Visionbakery, wemakeit, Inkubato, Indiegogo, Kickstarter oder Pling sind demnach Film-Projekte, deren Einnahmen machen rund ein Drittel an der Gesamtsumme deutschsprachiger Projekte aus.

Dass Crowdfunding nicht nur von Stars initiiert werden muss, um erfolgreich zu sein, das habe ich in meinem Gastbeitrag im UPLOAD-Magazin vor einigen Wochen versucht hervorzuheben. Auch im dieswöchigen Interview mit der wochenwebschau ist mir die Frage nach Erfolgskriterien wieder gestellt worden. Meine (leider sehr kurze) Antwort dazu seht ihr im Video unten. Zusammengefasst braucht es aber vor allem viel Engagement, eine gute Vorbereitung und eine aktive Community. Denn nur mit einem bestehenden Netzwerk lässt sich ein Crowdfunding-Projekt in die Gänge bringen.

Apropos Netzwerk, vor einigen Wochen erfolgte die Gründung des German Crowdfunding Network, dem Branchenverband der deutschsprachigen Crowdfunding Szene. Innerhalb des GCN gibt es verschiedene Taskforces zu unterschiedlichen Themen, etwa auch die Taskforce Filmfinanzierung und öffentliche Kulturförderung. Darin beschäftigen wir uns damit, auf welche Weisen sich Crowdfunding und das traditionelle Förderwesen annähern und sich gegenseitig befruchten können. Jeder, der sich in dieser Taskforce mit seinen Erfahrungen und Wünschen einbringen möchte, ist herzlich eingeladen. Wir freuen uns auf euch!

10 Gründe, warum das German Crowdfunding Network auf einem guten Kurs ist

Eine natürlich nicht unvoreingenommene Reflektion zum Gründungsprozess des German Crowdfunding Networks:

1)      Die persönlichen Begegnungen motivieren und begeistern!

Crowdday, Crowddialog, Crowdbiz– die Veranstaltungsvorbereitungen laufen in vollen Zügen. Danke an alle, die hier Veranstaltungen vorbereiten und unsere Branche zusammenbringen – die Treffen sind sehr motivierend für  unser Netzwerk.

2)    Wir erleben und gestalten eine neue Crowdkultur!

Ich erlebe bei allen GCN-Mitgliedern eine große Begeisterung für die gesellschaftsverändernde Kraft des Crowdfunding. Danke an alle, die aktiv daran arbeiten, dass Crowdfunding mehr ist als nur eine Finanzierungsoption, sondern eine kleine Revolution von unten, die vieles auch auf den Kopf stellt.

3)     Wir kartographieren den neuen Kontintent Crowdfunding!

Die Studie von Ivo Blohm zeigt es: es muss noch viel Forschung passieren, viele Daten gesammelt werden. Aber was mich am GCN begeistert, ist die frische Zusammenarbeit zwischen Unis, FHs, privaten Forschungsinstituten wie ikosom und Freelancern. Danke an die vielen Wissenssammler im GCN!

4)     WTF is Kickstarter? Let’s go Crowdfans 😉

Was ich auch schön finde, ist das simmer neue spannende Plattformen an den Markt gehen und niemand angesichts von schon sehr großen Plattformen es aufgibt, neue Ideen zu entwickeln. Danke an alle, die hier sich etwas trauen! Danke aber auch an die anderen Plattformen, die nicht aufhören, innovativ zu sein!

5)      BILD, BamS, Glotze? Crowdfunding überall!

Vor kurzem hat RTL über Crowdfunding berichtet, aber gefühlt nimmt jeden Tag die Berichterstattung über Crowdfunding zu. Mittlerweile wird in Zeitungsartikeln noch nicht mal mehr Crowdfunding erklärt, sondern kurz umschrieben und vorausgesetzt, dass die Leute das wissen. Danke an alle, die über ihre Blogs, über ihre Pressekontakte dafür sorgen, dass Crowdfunding mehr Öffentlichkeit bekommt.

6)     Von Verband zu Verbänden!

Wir hatten vor kurzem ein sehr konstruktives Gespräch mit der DIHK, wir werden noch im März mit weiteren Verbänden, zum Beispiel den Deutschen Kulturrat sprechen. Die Gespräche sind immer von großer Neugier und positiver Grundhaltung bestimmt. Die Angebote der Verbände bezüglich Kooperationen sind klasse – danke daher an alle, die helfen, diese Kontakte herzustellen und zu verfestigen.

7)      Der einheitliche Rechtsrahmen für Crowdfunding wird von uns mitbestimmt!

Im Koalitionsvertrag steht dereinheitliche Rechtsrahmen als Ziel drin. Wie dieser aber genau aussieht, dass wird in der Politik natürlich diskutiert – mit uns. Es gab in letzter Zeit viele Gespräche auf der politischen Ebene, mit Landes- und Bundespolitikern aller Parteien. Danke an alle, die dabei mitgewirkt haben, hier gemeinsame Positionen im Netzwerk zu finden und mit der Politik zu diskutieren!

8)     Crowdfunding vor Ort macht noch mehr Spass!

Neben den vielen großen überregionalen Treffen sind auch die ersten regionalen Treffen geplant, zum Beispiel am 17. März abends in Frankfurt. Solche lokalen Treffen werden zunehmen und gleichzeitig helfen, die Politik und die Wirtschaft vor Ort zu überzeugen. Danke, an alle, die das vor Ort voranbringen!

9)     Ein Crowdfunding Network auch in Österreich!

Am 19. März gibt es das erste Treffen des Austrian Crowdfunding Networks. Wir hatten beim GCN ja lange die Diskussion, wie wir über die Ländergrenzen kooperieren wollen, da es ja auch zahlreiche Mitglieder aus Österreich im GCN gibt. Ich finde es gut, dass sich vor Ort jetzt eine Struktur herausbildet und denke, da wird man gut zusammenarbeiten können. Also danke an alle, die das dort voranbringen. Und auch danke an die Schweizer, Franzosen, Dänen, Polen und Briten im GCN, es ist gut, wenn Crowdfunding als Europaprojekt denken!

10)   Crowdfunding kann man auch lernen!

Die Gespräche, einen IHK-Kurs fürs Crowdfunding zu machen, laufen ziemlich gut. Ich glaube, das wird helfen, Crowdfunding auch noch seriöser zu machen, wenn es für die Projektmacher und Startups da draussen konkrete Ansprechpartner gibt, die beim Crowdfunding helfen können. Danke an alle, die da mitmachen!

 

Kickstarter hat eine Milliarde erwirtschaft – was heißt das für Crowdfunding in Deutschland?

Kickstarter One Billion DollarsKickstarter hat heute auf seinem Blog berichtet, dass sie mittlerweile eine Milliarde über Crowdfunding eingenommen haben und abgesehen von der Provision und den Payment-Gebühren einen Großteil davon an die erfolgreichen Crowdfunding-Projekte ausgeschüttet haben. Was heißt das für die Crowdfunding-Szene in Deutschland und in Europa? Hier die wichtigsten Fragen:

1)      Sind eine Milliarde Dollar viel?

Ja und nein. Für den Crowdfunding-Sektor weltweit ist das Kickstarter-Ergebnis sehr gut. Es zeigt, wie schnell die Plattform wächst. Es zeigt auch, dass die Forbes-Voraussage des weltweiten Crowdfunding-Markts von sechs Milliarden Dollarn im Jahr 2015 realistisch, vielleicht sogar etwas zu vorsichtig geschätzt ist.

2)      Ist Kickstarter damit zum Monopolisten geworden?

Nein. Ein Monopolist kann die Preise auf dem Markt diktieren, weil die Kunden keine Auswahl mehr haben. Dem ist bei weitem nicht so: es gibt Hunderte von Plattformen in den USA, der Crowdinvesting-Markt wächst sehr stark, einige Crowdlending-Plattformen sind auf dem guten Weg, Kickstarter zu überholen. Auch im reward-based Crowdfunding ist Kickstarter nicht die einzige Plattform – es gibt zahlreiche andere reward-based Plattformen, die eine eigene Nische besetzen.

Aber viel wichtiger noch: mit Indiegogo gibt es eine ernstzunehmende Alternative. Viele Künstler und Kreative nutzen auch Indiegogo, wenn sie Angst haben, dass die strengen Kriterien für Kickstarter auf ihr Projekt nicht zutrifft, zum Beispiel wenn es einen politischen Charakter hat.

3)      Ist Kickstarter die größte Plattform weltweit und wird sie es bleiben?

Jein und nein. Jeder, der das behauptet, kann keine Zahlen als Backup festlegen. Indiegogo veröffentlicht zum Beispiel keine Zahlen. Es gibt nur Schätzungen, die zumindest zeigen, dass Kickstarter gegenüber Indiegogo zwar weniger Projekte in den USA hat, dafür aber international wesentlich mehr Projekte.

Ich bin mir sicher, dass Kickstarter weiter wachsen wird. Spannend aber bleibt zum Beispiel, welche Rolle Chinesische oder indische Plattformen in der Zukunft spielen werden. Ich bin mir auch sicher, dass die Crowdlending-Plattformen vollkommen unterschätzt werden –ihr Wachstum ist bei kaum einem Journalisten auf dem Schirm.

4)      Worin besteht der Erfolg von Kickstarter?

Aus meiner Sicht besteht der Erfolg von Kickstarter aus drei Komponenten:

a)      Das Design von Kickstarter ist sehr simpel und sehr einfach – dadurch war es auch visuell für viele Künstler und Kreative ansprechend. Sie fühlten sich dazu mehr hingezogen als zu Indiego, das etwas düster wirkt. Die Benutzerführung bei Kickstarter ist intiutiver als bei Indiegogo.

b)      Amazon als Investor hat die Marke Kickstarter massiv in den Markt gedrückt, viel investiert an Werbung und vor allem an personellen Ressourcen. Langfristig ist das Ziel von Amazon nicht nur als General-Shop zu agieren, sondern auch als General-Vorfinanzier von Produkten.

c)      Frühzeitig wurde von Künstlern entdeckt, dass Crowdfunding ein hervorragendes Marketing-Potenzial hat. Musiker wie Amanda Palmer oder Filmemacher wie Spike Lee versuchten mehr oder weniger erfolgreich, Crowdfunding zum Aufbau einer Fangemeinde zu nutzen. Kickstarter wird auch im Spielebereich zunehmend vor allem genutzt, um Nutzer zu erreichen, weniger um Spiele zu finanzieren.

 

5)      Wird Kickstarter Europa dominieren? Wird Kickstarter in Deutschland alle Plattformen wegfegen?

Nein und nein. Kickstarter ist in UK und in den Niederlanden gestartet. Der Erfolg ist bisher eher vernachlässigbar – die anderen Reward-based Plattformen in UK waren nicht sehr weit entwickelt und daher schaffte Kickstarter dort relativ schnell, im Markt einen gewissen Marktanteil zu erreichen.

In den Niederlanden sieht es ganz anders aus: die Crowdfunding-Landschaft ist dicht und innovativ. Bis jetzt nehme ich nicht wahr, dass Kickstarter dort massiv andere Plattformen kaputt macht.

In Deutschlang gibt es über 70 Plattformen, in Europa wahrscheinlich mehr als 500 Plattformen. Klar wird Kickstarter in Deutschland etwas verändern – es wird zu mehr Aufmerksamkeit für Crowdfunding kommen. Ob aber die Plattformen weniger werden, das würde ich arg bezweifeln.

 

6)      Ist Startnext sowas wie das deutsche Kickstarter?

Nein. Erstens ist Startnext kein Kickstarter-Klon, sondern die Plattform hat viele wesentliche Innovationen gemacht, welche spannend für die Crowdfunding-Szene sind. Als wichtigstes Element beispielsweise die Startphase, die Projektstarter zwingt, erstmal ihre Fans zu mobilisieren.

Obwohl Startnext eine sehr große Reward-Based Plattform ist, so ist ihr Erfolg im Vergleich zu Kickstarter noch sehr klein. Wenn man einfach nur die Bevölkerungszahl als Vergleich nimmt, dann müsste Startnext jetzt nicht im niedrigen Millionenbereich sein, sondern schon einige Hundert Millionen Euro umgesetzt haben.

Startnext ist als Plattform sehr innovativ, aber auch in Deutschland gibt es zahlreiche Alternativen, wie zum Beispiel Visionbakery. Es bilden sich auch ständig neue Plattformen, wie zum Beispiel vor kurzem Crowdfans in Berlin. Ich sehe auch hier eher, dass die Plattformlandschaft sich ausdifferenziert.

 

 

Facebook ist der Disney-Konzern des 21. Jahrhunderts – und Whatsapp dient vor allem der Revitalisierung der Marke

Wenn Whatsapp ein Film wäre, dann wäre es StarWars – einfaches Konzept, große Fanbasis, gekauft durch einen Giganten zur Revitalisierung der eigenen Marke.

Der Kauf von Whatsapp durch Facebook durch Cash und Aktienoptionen dominierte gestern die sozialen Netzwerke. Die 12 Milliarden in bar, 4 Milliarden in Aktien und 3 Milliarden in Aktienoptionen an die Eigentümer von Whatsapp sind auf die rund 450 Millionen Whatsapp-Kunden ein Kaufpreis von 36 Dollar pro Kunde (Quelle 1, Quelle 2).

Im Augenblick hat Whatsapp keine Einnahmen durch Werbung (Quelle), aber die kostenlose App ist im AppleStore als auch im GooglePlayStore einer der beliebsten weltweit (Platz 5 weltweit – Quelle).

Vor allem aber war in den wichtigsten Märkten der Welt die App beliebt. Der AppAnalyst Distimo beispielsweise veröffentlichte im April 2013 diese Infografik, welche die Dominanz von Whatsapp verdeutlicht (Quelle):

whatsapp-total-revenue-april-2013

Nun wird viel darüber spekuliert, welche Hintergründe hinter dem Whatsapp-Deal stecken. Whatsapp bewegt sich jedenfalls in einem wachsenden Markt, der aber gegen disruptive Kommunikationspraktiken nicht abgesichert ist. Der globale Markt für SMS wird sich nach Marktschätzungen auf knapp 160 Milliarden Dollar im Jahr 2017 einpegeln und danach wieder schrumpfen (Quelle). Wachstumsfaktoren sind (noch) die zahlreichen neuen Käufer von Handys ohne Smartphone-Fähigkeiten. Von Analysten wie Benedict Evans wird sogar argumentiert, dass die Anzahl derIn-App-Messages schon größer sind als die globale Anzahl der SMS.

Whatsapp hat als Umsatzquelle ein Abomodell. Das erste Jahr ist kostenlos, ab dem zweiten Jahr muss man $ 0,99 bezahlen (Quelle). Wieviel von den 450 Millionen Nutzern schon Bezahlkunden sind, ist schwer zu schätzen. Für 2013 wurde ein Umsatzu von 20 Millionen US-$ gemeldet, was darauf schließen lässt, das bisher weniger als 25 Millionen Nutzer ein Abo haben (Quelle).

Whatsapp war bisher werbefrei. Marc Zuckerberg hat im Investment-Call gestern abend selber ausgeschlossen, dass Werbung die zentrale Überlegung hinter dem dem Kauf von Whatsapp ist, allerdings hatte er das gleiche auch schon für Facebook behauptet.

Ein wichtiger Aspekt wird daher die Internationalisierung sein. Schom im letzten Jahr zeigte sich, dass in vielen Schwellenländern Whatsapp gegenüber dem Facebook-Messenger eindeutig überlegen war (Quelle). Lange Zeit schien Marc Zuckerberg eher zu versuchen, über Käufe von Whatsapp-Konkurrenten international zu expandieren, aber durch das schelle Wachstum sah er wohl keine andere Chance.

messaging-international

content_screen_shot_2014-02-19_at_4-09-05_pm-1

screen-shot-2014-02-19-at-4-01-23-pm1

Immer wieder wird auch der „Wert“ der Daten diskutiert, so zum Beispiel von Henning Tillmann (Quelle):

Weil [Facebook] nun Zugriff auf jede private Kommunikation von den Nutzerinnen und Nutzern hat. Zugriff auf jeden Gruppenchat, in dem sich über den neusten Film im Kino unterhalten wird. Ebenso kann es jede romantische Konversation zwischen zwei Verliebten (und die dazugehörigen Bilder) oder jedes gesundheitliche Problem, über die ihr mit eurem besten Freund über Whatsapp schreibt, mitlesen. Da Whatsapp auch noch Zugriff auf eure Ortsdaten verlangt, auch Infos, wo ihr gerade oder häufig (= eure Wohnung) seid. Denkt dran: Eure Daten sind Facebook viel wert.

Die Daten an sich haben ja erst einen Wert im Kontext einer Analyse, die verkauft wird. Bei aller (berechtigten) Kritik (z.B. auch von irights) an der Datenverarbeitung innerhalb von Whatsapp, so bin ich skeptisch, ob Facebook oder Whatsapp ein Geschäftsmodell auf der Analyse von privaten Nachrichten aufbauen kann, ohne dass Werbung eine wichtige Rolle spielt. Gleichzeitig ist es so, dass wir weit davon entfernt sind, sagen zu können wie Nutzerdaten, Tracking, Werbung und Suche sich auf den mobilen Endgeräten entwickelt sind. Benedict Evans hat das sehr gut formuliert (Quelle):

Finally, mobile social apps are not, really, about free SMS. Mobile discovery and acquisition is a mess – it’s in a ‚pre-pagerank‘ phase where we lack the right tools and paths to find and discover content and services efficiently. Social apps may well be a major part of this.

Die wichtigste Analyse aber lieferte Kara Swisher:

But a mobile presence is a must-do in the current digital environment, and this massive acquisition makes it clear that Facebook has decided that its core strategy will be to create or buy up must-have apps that consumers demand to have on their mobile devices.

It’s a little like deciding to be Disney, said one source, owning all the good content brands. If Facebook is Disney (by the way, its COO, Sheryl Sandberg, is on the entertainment giant’s board), then Instagram is the Disney Channel (the kids love it!) and WhatsApp is ESPN (everyone loves it!).

Facebook geht es also viel weniger darum, unmittelbar die Kundenbasis von Whatsapp sich einzuverleiben, Anzeigen zu schalten oder das Abomodell auszubauen. Es geht vielmehr darum, sich bei vielen Kommunikationsformen ein Standbein zu sichern und so langfristig den Wert von Facebook als social networking Plattform zu erhalten. Das ist auch dringend notwendig, denn Facebook verliert massiv junge Nutzer.

Whatsapp ist also so etwas wie der Kauf des Star Wars Franchise von George Lucas durch Disney- ein Versuch, eine etwas ins Altern gekommene Marke zu revitalisieren. Es bleibt zu hoffen, dass aber auch die Innovationsfähigkeit von Facebook dadurch gesteigert wird. Wie das aussehen, beschreibt TheVerge-Autorin Ellis Hamburger (Quelle):

It’s unclear how much say Koum will have in future Facebook products, but by including him in its board, Facebook is also diversifying its thought process. Facebook’s internal slogan is „move fast and break things,“ but WhatsApp has done the polar opposite. While competitors, Facebook Messenger included, added features, removed them, came alive, and went under, WhatsApp held fast to its belief in one goal: to replace texting.

Jugendstudie „Toleranz Online 2014“ erschienen

Heute erscheint die Jugendstudie „Toleranz Online 2014“ von DATAJOCKEY in Kooperation mit ikosom: die Jugend im Netz, in Geschichten, Zahlen und Zitaten. Endlich einmal keine Internet-Klischees. Unverblümt berichten Jugendliche von einem besseren Internet.

Toleranz Online - Cover - ©2014 Datajockey

Toleranz Online 2014 ist eine Jugendstudie über Respekt, Freiheit und Sicherheit im Internet. Die Ergebnisse zeigen, wie brisant das Thema ist: 58% der 14-17-jährigen Studienteilnehmer_innen haben schon negative Erfahrungen im Internet gemacht, 49% wurden bereits beleidigt, 14% gestalkt und 12% bedroht. Die Konsequenzen beleidigender Kommentare sind den meisten Jugendlichen nicht bewusst – weder die psychologischen, noch die strafrechtlichen. Gute Aufklärungsarbeit ist aus der Sicht Jugendlicher der beste Weg für ein sicheres Internet und mehr Respekt.

Eine trotzige Studienteilnehmerin streckt den Zeigefinger ins Bild und sagt: „Ich stehe zu meiner Meinung, egal ob online oder offline!“. Die Mehrheit der befragten „Digital Natives“ (14-34-Jährige) ist nicht gleichgültig bzgl. ihrer Meinungsäußerungen online: 59% fühlen sich im Internet weniger frei ihre Meinung zu äußern. Was können Jugendliche, die Internetwirtschaft oder Lehrer für mehr Respekt und Sicherheit im Internet tun? Die Antwort ist vielfältig: gute Medienbildung ermöglichen, Realitäten im Netz begreifen, Respektkultur fördern, Transparenz bzgl. Regeln schaffen und klare Ansprechpartner für Sicherheit benennen.

Das Ziel des Projekts „Toleranz online“ ist es, durch Forschung und Trainings zu mehr Sicherheit und Respekt im Internet beizutragen. www.toleranzonline.de ist ein Jugendforschungsprojekt, das nach Open Science-Manier offen, partizipativ und transparent im deutschsprachigen Raum durchgeführt wird. In der Studie „Toleranz Online 2014“ sind die Ergebnisse durch anschauliche Infografiken, spannende Zitate und authentische Geschichten greifbar und lebendig aufbereitet.

Die Studie wurde von DATAJOCKEY: Social Research & Dialogue in Kooperation mit ikosom, dem Institut für Kommunikation in sozialen Medien erstellt und im Diplomica Verlag herausgegeben.

Die Projektseite www.toleranzonline.de hält weitere Einblicke und Studienergebnisse bereit. Die Studie kann im Diplomica Verlag bestellt werden.

Ansprechpartnerin für ikosom ist die Koautorin der Studie Kristin Narr.

Wie finanziert man OpenScience? Buch erschienen!

Opening ScienceWir freuen uns sehr, dass ein Buch erschienen ist, dass nicht nur OpenScience in vielen Facetten beleuchtet, sondern in dem auch ein Artikel enthalten ist, welches sich mit Finanzierungsformen für OpenScience beschäftigt. Natürlich diskutieren wir darin auch insbesondere das Thema Crowdfunding in der Wissenschaft.

Weitere Informationen zum Bestellen und Lesen des Buches gibt es hier auf der Publikationsseite. Dort gibt es auch einen Link dazu, wie man den Artikel kostenlos lesen kann.

Veranstaltungshinweis: offener Online-Kurs „Kinderzimmer-Productions“ #mlab14

CC BY 3.0 DE by Martina Miocevic
CC BY 3.0 DE by Martina Miocevic

Die Frage „Was machen die jungen Leute da eigentlich in ihren digitalen Welten?“ stellen sich Erwachsene seit vielen Jahren. Auf Tagungen und in Workshops diskutieren sie zumeist über das Informations- und Kommunikationsverhalten von Kindern und Jugendlichen und versuchen deren Lebenswelten zu verstehen. Das ist eine Sichtweise und ein Vorgehen.

Einen anderen Weg will der offene Online-Kurs „Kinderzimmer-Productions – eine Expedition in digitale Kinder- und Jugendwelten“ des Media Literacy Lab gehen. Sie nehmen die Frage sehr wörtlich und wollen untersuchen, was junge Menschen im Internet machen, im Sinne von erstellen. Der Kurs nimmt also die digitalen Kreativitäts- und Produktionsräumen von Kindern und Jugendlichen in den Blick.

Neben dem spannenden Thema, das bislang noch verhältnismäßig wenig betrachtet wird, sind auch die Herangehensweise und das Format des Kurses zumindest in Deutschland neuartig. Dabei steht die Projektarbeit und das gemeinsame Produzieren im Mittelpunkt. Jeder/jede kann selbst eine Arbeitsgruppe zu einem Wunschthema ins Leben rufen und so den Kurs mitgestalten. Die Kursmaterialien werden gemeinsam produziert und unter einer freien Lizenz veröffentlicht und zur Weiterbearbeitung zur Verfügung gestellt. Solche mutigen Unternehmungen und Entwicklungen verdeutlichen die Vielfältigkeit an offenen, digitalen Bildungsangeboten und bringen „Open Education“ und „Open Learning“ in konkreten Praxisvorhaben auf die Tagesordnung. 

Einen Einblick aus der Vorbereitungsphase gibt es in diesem Video (CC-BY Media Literacy Lab):

Der Kurs startet am 23.02. und endet am 16.03.2014. Mitmachen kann jeder/jede, der mitmachen will. Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldungen und weitere Informationen unter: medialiteracylab.de

Studie Social Media Measurement erschienen

Studie Social Media Measurement 2014Heute hat ikosom die Studie Social Media Measurement 2014 veröffentlicht. Darin wird die Erfolgsbewertung der Social Media Kommunikation in deutschsprachigen Nonprofit-Organisationen untersucht.

Die Studie gibt ein Überblick über den Rahmen der gegenwärtig verwendeten Analyseinstrumente, die relevanten Kennzahlen zur Erfolgsbewertung und den Zeitaufwand für die Erhebung und Auswertung derselbigen. Zudem wird untersucht, welchen Nutzen die Einführung verschiedener Social Media Measurement Instrumente bringen und welche Kosten mit ihnen verbunden sind.

Im Rahmen der Studie wurden die 100 in Social Media erfolgreichsten Nonprofit-Organisationen im deutschsprachigen Raum angesprochen, von denen 52 an der Studie teilnahmen.

Die Studie kann hier kostenlos heruntergeladen werden. In der nachfolgenden Präsentation können Sie sich bereits einen ersten Überblick über die Kernergebnisse der Studie verschaffen.

IOSCO Studie zum Thema Crowdlending und Crowdinvesting

Mit der International Organisation of Securities Commission (IOSCO) hat neben der UN eine weitere internationale Organisation sich mit dem Thema Crowdinvesting befasst und einen eigenen Report zu dem Thema herausgeben.

Einen Kurzbericht gibt es auf Crowdfunding-Insider:

The main takeaway from the report is the size of the global crowdinvesting ecosystem. Based on self-reported data, the size of this industry has reached approximately $6.4 billion in 2013.

Another interesting data point from the report is the rate of default among global players in the peer-to-peer lending industry. Prosper leads the list of eight platforms with a 7.0% default rate while Zopa comes in lowest with a 0.2% rate of default.

Much of the growth in crowdinvesting is attributed to the peer-lending industry, which the IOSCO says has experienced 90% year-over-year growth.

Sehr interessant sind aber die Ausführungen zur Einordnung des Crowdlending-Markts. Hier werden die Umsatzzahlen der großen Crowdlending-Plattformen mit den BIS-Zahlen zum Kreditmarkt der Banken verglichen. Man sieht hier deutlich, dass Crowdlending trotz starken Wachstums immer noch ein zartes Pflänzchen ist.

iosco-crowdlending-bank-loans

Welche Steuern muss ich beim Crowdfunding zahlen?

In Crowdfunding-Diskussionen und -Workshops gibt es immer wieder die Frage, wie Crowdfunding steuerrechtlich behandelt wird. Ich probiere an dieser Stelle mal eine Übersicht zu geben unter Berücksichtigung der zahlreichen Diskussionen dazu in diversen Blogs, in der Facebook-Gruppe Crowdfunding und im German Crowdfunding Network.

Im Wesentlichen beschränke ich mich hier auf das Reward-Based Crowdfunding. Die Ausführungen sind nicht als Rechtsberatung zu verstehen, sondern es empfiehlt sich immer einen Anwalt oder Steuerberater zu kontaktieren, bevor man ein Crowdfunding-Projekt beginnt, insbesondere dann, wenn das Projekt einen Umfang im fünfstelligen Eurobereich hat.

Die Diskussion ist natürlich lange nicht abgeschlossen, insofern ist das vorliegende nur mal ein Zusammenstellen meiner Recherchen in dem Bereich. Ich bin aber selbst nicht Steuerberater, insofern kann ich mich natürlich auch irren. Für Kommentare und Ergänzungen bin ich dankbar.

Welche Form des Rechtsgeschäft ist Reward-Based Crowdfunding?

Die kurze Antwort: Es entsteht ein Kaufvertrag.

Wenn jemand über eine Reward-Based Crowdfunding-Plattform ein Projekt unterstützt, dann gehen die AGBs der meisten Plattform davon aus, dass dies einen Kaufvertrag zwischen Geldgeber und Geldempfänger konstituiert, unabhängig davon die Prämie materieller Natur (CD, Download eines Films, Eintrittskarte) oder immaterieller Natur (Widmung, Danksagung, Nennung im Booklet, Logopräsenz) ist (§433ff BGB).

Da in der Regel das Crowdfunding über das Internet zustande kommt, gelten die besonderen Vorschriften für Fernabsatzverträge (§312ff BGB), insbesondere das Widerrufsrecht (§312d BGB).

Ist Crowdfunding eine Schenkung, die steuerfrei ist?

Die kurze Antwort: Nein.

Bei Beträgen, die ohne Gegenleistung gegeben werden, wird teilweise argumentiert, dass hier eine Schenkung vorliegt (zum Beispiel in diesem Blogpost). Tino Kressner argumentiert ebenso in seinem Blog bei startnext. Im Erbschaftssteuergesetz ist auch die Schenkung zwischen Privatpersonen geregelt und dort wird ein Freibetrag von 20.000 Euro pro Person festgelegt, der steuerfrei ist (§16 ErbStG).

Ich persönlich bin mir aber unsicher, ob diese Analyse richtig ist. Eine Schenkung muss in der Regel unentgeltlich (§ 516 BGB) erfolgen. Unentgeltich bedeutet nicht nur, dass die Schenkung nichts kosten darf, sondern auch dass keine Gegenleistung erfolgen darf (§ 320ff BGB). Das bedeutet aber einerseits, dass für viele der Crowdfunding-Projekte Dankeschöns, Prämien, Perks und Gegenleistungen im Zuge der Geldzahlung erworben werden können, kann ohnehin nicht von einer Schenkung geredet werden.

Aber auch für einen Crowdfunding-Betrag ohne Gegenleistung ist der Begriff der Schenkung nicht angebracht. Man könnte leicht argumentieren, dass bei einem Crowdfunding-Projekt mit der Realisierung eines bestimmten Vorhabens geworben wird, insofern jeder gegebene Geldbetrag an das Versprechen geknüpft ist, bei erfolgreicher Finanzierung das beworbene Projekt auch umzusetzen. Selbst wenn also keine Gegenleistung verlangt wird, ist das gesamte Crowdfunding-Projekt eine Gegenleistung für den Geldgeber.

Noch viel weniger ist der Begriff der Schenkung geeignet, wenn der Empfänger mit dem Crowdfunding-Projekt die Ausgaben für ein kommerzielles Projekt finanziert. Wer also ein Buch finanziert, welches er danach verkaufen will, und die Erstellung des Buchs als Crowdfunding-Projekt sich finanzieren lässt, kann vor dem Finanzamt sehr schlecht argumentieren, dass hier ein Geschenk vorgelegen hat. Es könnte ja durchaus sein, dass jemand das Crwodfunding-Projekt erstmal ohne Kauf einer Prämie finanziert, weil er später im Laden beabsichtigt, das Buch zu kaufen. Hinzu kommt, dass eine Schenkung in der Regel von Privatpersonen an Privatpersonen vorgenommen wird – und nicht von Privatpersonen an Unternehmen, die das als Erlös verbuchen müssten.

Der Vollständigkeit halber sei gesagt, dass es zwar die Möglichkeit gibt, Schenkungen mit Auflagen zu versehen und teilweise wird das auch so verstanden, dass Crowdfunding einem Schenkungsvertrag mit Auflagen entspricht, aber auch hier sind die obigen Zweifel (Gegenleistungen, Privat-an-Unternehmen-Schenkung) angebracht.

Der Begriff der Schenkung ist nicht trivial, deswegen würde ich empfehlen, als Projektbetreiber nicht davon auszugehen, dass die Crowd mir etwas schenken will. Es ist auch kein Trinkgeld, denn das wäre zwar eine unentgeltliche Schenkung, aber an einen Arbeitnehmer, der für seinen Arbeitgeber eine Dienstleistung zugunsten des Kunden erfüllt (§ 107 Abs. 3 GewO). Das ist bei Crowdfunding-Projekten in der Regel nicht der Fall, weil das Projekt ja nicht als Dienstleistung eines Arbeitnehmers für einen Arbeitgeber durchgeführt wird. Auch hier gilt aber das Prinzip der Unentgeltlichkeit.

Auch wenn einige Finanzämter und Plattformen den Begriff der Schenkung akzeptieren, so ist davon auszugehen, dass über kurz oder lang nicht aufrecht erhalten wird. Wer also ein Crowdfunding-Projekt gemacht hat und nach einigen Jahren eine Betriebsprüfung erlebt, kann hier garantiert mit Nachforderungen rechnen, wenn er bestimmte Steuern nicht entrichtet hat.

Muss ich als Crowdfunding-Projektbetreiber ein Gewerbe anmelden?

Die kurze Antwort: Wenn das Crowdfunding-Projekt unternehmerischen Charakter hat, dann ja.

Ein Gewerbe anzumelden, ist nicht immer notwendig wenn man etwas verkauft, denn es gibt ja auch Möglichkeit des Privatverkaufs (Flohmärkte, Anzeigenblätter, ebay), aber die Grenzen für Privatverkäufe sind vom Gesetzgeber relativ eng gesetzt. Es hängt vor allem ab, was derjenige macht, der das Crowdfunding-Projekt betreibt.

In Deutschland muss man immer ein Gewerbe anmelden, wenn man langfristig unternehmerisch tätig sein will und Gewinnabsichten erzielen will (§15 EStG Absatz 2). Bei Crowdfunding-Projekten, die klar eine kommerzielle Natur aufweisen oder einem langfristigen Aufbau eines Unternehmens dienen, ist im Zweifel eine Gewerbeanmeldung immer angebracht.

Ausnahmen für die Gewerbeanmeldung gibt es für bestimmte freiberufliche Tätigkeiten, zum Beispiel als Apotheker oder Anwalt – die Ausnahmen werden in § 6 der Gewerbeordnung bestimmt.

Muss ich Einkommensteuer bezahlen?

Die kurze Antwort: Ja.

Ein Crowdfunding-Projekt ist in der Regel einkommensteuerpflichtig für Privatpersonen, Einzelunternehmer und Unternehmer in Personengesellschaften (GbR). Die Crowdfunding-Umsätze können aber mit den Ausgaben für Crowdfunding gegengerechnet werden und ergeben so den Gewinn bzw. das Einkommen. Da Crowdfunding-Projekte in der Regel konkrete Ausgabeziele haben, sollte das kein Problem sein, die Ausgaben zu belegen. Falls dennoch ein Gewinn entstanden ist, muss dieser ganz normal versteuert werden, bei vielen Crowdfundern wird dazu eine einfache Gewinn- und Verlustrechnung ausreichen.

Wenn eine Kapitalgesellschaft (UG, GmbH) hinter dem Crowdfunding-Projekt steht, muss auf den Gewinn in der Regel Gewerbesteuer und Körperschaftssteuer bezahlt werden.

Muss ich Umsatzsteuer bezahlen?

Die kurze Antwort: Ja.

Unternehmer sind in der Regel umsatzsteuerpflichtig. Als Kleinunternehmer kann man sich von der Umsatzsteuer befreien lassen, wenn diese Voraussetzungen gegeben sind:

  • Im vorangegangenen Kalenderjahr darf der Umsatz zuzüglich der darauf entfallenden Steuern nicht höher als 17.500 Euro gewesen sein und
  • im laufenden Kalenderjahr darf der Umsatz zuzüglich der darauf entfallenden Steuern voraussichtlich nicht höher als 50.000 Euro sein

Bei Gründung muss gegenüber dem Finanzamt der voraussichtliche Gesamtumsatz realistisch geschätzt werden. Im Gründungsjahr ist allein auf den voraussichtlichen Gesamtumsatz des laufenden Kalenderjahres abzustellen, der inklusive Umsatzsteuer 17.500 Euro nicht übersteigen darf.

In der Konsequenz heißt dies, dass ein Crowdfunding-Projekt nicht mehr als 17.500 Euro umfassen sein darf, wenn man in der Zukunft von der Umsatzsteuer befreit bleiben möchte.

Wenn mehrere Leute gemeinsam ein Crowdfunding-Projekt machen, dann sind sie eine gemeinsame GbR und man kann dann den Umsatz auf verschiedene Personen aufteilen. Die Personen müssen aber dann einen entsprechenden Anteil in ihrer Einkommensteuererklärung angeben. Am besten sollte man die Aufteilung schriftlich festhalten.

Die Höhe der Umsatzsteuer beträgt in der Regel 19%. Wenn einzelne Prämien mit einem verringerten Umsatzsteuersatz belegt sind (beispielsweise Bücher – vollständige Liste), muss man bei den verkauften Prämien genau ausrechnen, wie hoch der Marktpreis des Gutes innerhalb der Prämie ist. Wer also eine Prämie zu 100 Euro verkauft, in der ein Buch enthalten ist, welches später zu 20 Euro im Laden verkauft wird, der bezahlt 7% Umsatzsteuer auf das Buch und 19% Umsatzsteuer auf den Rest. Andrea Kamphuis ist diejenige, die diesen Aspekt zuerst in die Debatte eingebracht hat.

Muss ich eine Abgabe an die Künstlersozialkasse zahlen?

Die kurze Antwort: Ja, aber nur auf die Honorare der Dienstleister, die sich über die KSK versichern dürfen, und wenn man das Crowdfunding-Projekt unternehmerischer Natur ist.

Die Künstlersozialkasse ist die Sozialversicherung für bestimmte Berufe der Kultur- und Kreativwirtschaft, zum Beispiel Designer. In Deutschland ist jedes Unternehmen, welches regelmäßig auf Dienstleistungen aus diesen Berufen zurückgreift, abgabepflichtig für die KSK. Auch Vereine sind unter bestimmten Umständen verpflichtet, eine KSK-Abgabe zu zahlen, die Gemeinnützigkeit spielt keine Rolle (Infos).

Wer als Endverbraucher diese Dienstleistungen in Anspruch nimmt, braucht keine KSK-Abgabe zu zahlen. Aber wer über ein kommerziell orientiertes Crowdfunding-Projekt die Dienstleistungen in Anspruch nimmt, müsste vermutlich KSK-Abgaben zahlen. Ich bin auch der Meinung, dass die Plattformbetreiber eigentlich KSK-Abgaben leisten müssten.

Die Künstlersozialabgabe bezieht sich auf die Entgelte an die Künstler und Publizisten. Für 2014 muss man 5,2% auf die Honorare an die KSK abführen.

11.02. Studienvorstellung „Toleranz Online“ im #pb21-WebTalk

Toleranz Online - Cover - ©2014 Datajockey

Die Studie „Toleranz Online 2014“ wird am 19. Februar veröffentlicht. Schon vorher gibt es einen exklusiven Einblick in die Ergebnisse im #pb21-WebTalk. Für 11.2.2014 (Di.), also am europaweiten Safer Internet Day #SID14, lädt pb21.de für 16.00 Uhr zum #pb21-WebTalk mit den Koordinatoren der Studie und einem prominenten Bewohner des Internets. Die Ergebnisse zeigen konkret und anschaulich, was Schulen, Unternehmen, Politik und nicht zuletzt die Jugendlichen selbst beitragen können, um Respekt, Sicherheit und Freiheit online zu stärken.

 

 

Mit dabei:
*Jöran Muuß-Merholz (Moderator und Redaktionskoordinator #pb21)
*Simon Schnetzer (Jugendforscher und Autor / datajockey.eu)
*Kristin Narr (Medienpädagogin und Koautorin / ikosom – Institut für Kommunikation in sozialen Medien)
*Daniel Sahib (Botschafter für Respekt! Kein Platz für Rassismus | Fanseite und Sänger / AZZIS MIT HERZ)

* Und Sie? Wir würden uns sehr freuen!

Weitere Informationen finden Sie unter: http://pb21.de/2014/02/toleranz-online-jugendstudie-zu-respekt-und-sicherheit-im-internet/

Sigmar Gabriel, Campact, Facebook, Google+ und Blogs – Warum wir dankbar sein können für diese Form des politischen Dialogs

campact-gabriel-appellEs beginnt mit einer Aktion von Campact – Sigmar Gabriel möge die Energiewende nicht absägen. 133.000 Leute haben den Appell schon unterschrieben, der u.a. behauptet:

Energieminister Sigmar Gabriels „Eckpunkte“ für ein neues Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sind ein Geschenk für die Kohle- und Atomlobby: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien soll abgewürgt werden. Weniger Zubau beim Ökostrom bedeutet: Mit Kohle wird ungebremst weiter Strom erzeugt – auf Kosten des Klimas. Und der Atomausstieg kommt wieder unter Druck.

facebook-gabriel-campactSigmar Gabriel antwortet auf seinem Facebook-Profil, das immerhin etwas mehr als 28.000 Leute erreichen kann:

Ich habe in der Vergangenheit hier auf Facebook mehrfach Campact-Aktionen unterstützt. Diesmal tue ich das nicht, weil ich finde, dass Campact – vorsichtig formuliert – nicht sauber mit den Fakten umgeht. Um das zu erläutern, muss ich ein bisschen ausholen.

Und er tut das auch ausführlich, nimmt die Argumente und Behauptungen von Campact Stück für Stück auseinander. Campact lässt das natürlich nicht auf sich sitzen und schreibt einen längeren Rechtfertigungsblogpost:

campact-blog-gabriel

Auch wir müssen ein „bisschen ausholen” um Ihnen darzulegen, dass wir sehr wohl „sauber mit den Fakten umgehen”.
Eines möchten wir vorausschicken. Für Sie und die Sozialdemokrat/innen geht es aus unserer Sicht im nächsten halben Jahr um eine Richtungsentscheidung:
Stehen Sie weiter zu dem, was Vordenker Ihrer Partei wie Hermann Scheer und Erhard Eppler einst erdacht und auf den Weg gebracht haben, die die Energiewende als dynamischen Jobmotor, als gigantische Chance für die Wirtschaft und als Königsweg aus der Klimafalle begriffen?

In dem Blog werden Gabriels Argumente nochmal auseinandergenommen.

googleplus-campactUnd was bleibt für uns – die wir keine Energieexperten sind, weder die Positionspapier der Großen Koalition genau kennen noch die Argumente der Energieerzeuger oder der Klimawandelkämpfer? Wir können nur staunend mitlesen, uns freuen, dass der Wirtschaftminister in den direkten Dialog mit NGOs tritt und dafür nicht das Schrödersche Mediendreieck von Bild, BAMS und Glotze bedient.

Denn die traditionellen Medien können nicht filtern, sie können sich nicht die Soundbites herauspicken, die sie in 30 Sekunden Tagessschau oder 200 Zeilen Leitartikel verwenden können. Kein Fernsehsender, keine Zeitung kann es uns abnehmen, sowohl Blogpost als auch das Statement von Sigmar Gabriel komplett zu lesen und uns eine eigene Meinung zu bilden. Wir können kommentieren, teilen, lachen, nachdenken, ärgerlich sein, aber niemand entlässt uns aus der Verantwortung, nachzudenken! Wer den Campact Appell unterzeichnet, muss sich mit den Argumenten des Appellierten auseinandersetzen. Und das ist gut so!

Eins bleibt uns nur – bei Facebook, Google+ und den anderen Kanälen diejenigen unterstützen, die den Dialog in Gang gebracht haben.

European Crowdinvesting – What are the next steps? Ideas for a European Crowdinvesting Share

For a long time, the European Crowdfunding Platforms were in a comfortable space:

  1. National regulators would scarcely consider Crowdinvesting an important topic, amidst the turmoil of the European Debt Crisis and the impending need to reign in the Banking Industry.
  2. Politicians of all parties would comment favorably on the innovative and creative approach to financing.
  3. National Crowdinvesting Platforms would seek their nice (both in terms of products and equity instrument) and would not be harmed much from other European competitors.
  4. The American platforms were busy building up their business model in the states, after the SEC finally allowed them to do any business in terms of Crowdinvesting at all.

Things have changed considerably. Continue reading „European Crowdinvesting – What are the next steps? Ideas for a European Crowdinvesting Share“

Warum unterstützen Menschen Künstler beim Crowdfunding, obwohl es Kunst umsonst gibt? Weil sie es können!

Money Sells — Artists on the Internet — MediumKim Boekbinder hat auf Medium.com ein bemerkenswertes Argument gebracht, warum Menschen Künstler unterstützen, obwohl sie viele Formen von Kunst kostenlos bekommen können:

Many people still think of crowd-funding as charity. But crowdfunding art isn’t about charity. It is about the crowd having agency. You and me, music lovers, art enthusiasts, avid readers of fiction and non-fiction, we can directly support the artists, writers, and even scientists we believe in. That isn’t charity, that’s world changing. Art, science, and technology have traditionally been funded by large institutions, churches, corporations, publishers, labels, rich patrons…etc. The internet has given us all the opportunity to be engaged in the creation of new art and new knowledge without the need to be corporations, advertisers, religions, or governments.

Sie nimmt dann das Beispiel eines Films, welches sie für 5$ unterstützen wollte. Der Künstler war Andrew Huang, der Film hieß Solipsist und Andrew Huang wurde zum bekannten Filmemacher, der unter anderem mit Björk zusammenarbeite.

I spent $5 on coffee today, and as far as my life is concerned that $5 I spent on coffee is gone. But the $5 I gave to Andrew Huang will keep having value to me.

Das ist auch der Grund, warum ich mich so auf die Gründung des German Crowdfunding Networks freue. Mein Beitag für das Selbstverständnis des German Crowdfunding Networks wäre:

Wir unterstützen Crowdfunding, weil wir die Welt um uns herum verändern wollen – und weil wir es können

SOLIPSIST from Andrew Thomas Huang on Vimeo.

Wie Google die Wikipedia kaputt macht

leonardo da vinci   Google Search

Zwei folgendenschwere Trends gibt es in mehreren Sprachversionen der Wikipedia zu beobachten:

  • Die Anzahl der Wikipedia-Editoren geht zurück.
  • Der Traffic auf Wikipedia geht zurück.

So berichtet es das Blog Wikipediocracy. Gleichzeitig sieht es auch den Verursacher – den Google Knowledge Graph. Wie im obigen Bild ersichtlich, wird bei fast jeder Suchanfrage ein Ausschnitt aus dem entsprechenden Wikipedia-Artikel gezeigt.

Google hopes that the short, visually appealing semantic data that it displays in the Knowledge Graph will be sufficient to answer your immediate needs, thus keeping you on Google and not letting you slip off to another website to learn more about the subject. Google began to roll out Knowledge Graph to English-language search engine users on a staggered basis through mid-2012. Sure enough, by February 2013, the English Wikipedia began to show its page-view decline. With the success of the English-language Knowledge Graph results, Google expanded the feature to other European language search customers in December 2012. And just as predictably, the visitor traffic to those language Wikipedias began to drop in the early to middle months of 2013.

Wikipedia steht damit vor dem gleichen Problem wie die Zeitungsverleger – einerseits sorgt Google via großzügiger Spenden dafür, dass die Wikipedia finanziell sich trägt, gleichzeitig untergräbt sie den weiteren Aufbau der Wikipedia-Community. Im gleichen Dilemma sind die Zeitungsverleger – sie erhalten Traffic via Google, können sich aber trotz Leistungsschutzrechts nicht gegen die Snippets wehren.

Die Wikipedia bzw. die dahinterstehende Wikimedia Foundation müsste eigentlich zwei Dinge tun: von Google kein Geld mehr annehmen und alle Inhalte unter einer Non-Commercial Creative Commons Lizenz stellen. Dann wären aber nicht nur die Google Snippets weg, sondern auch viele andere, die das Wissen der Wikipedia nutzen und darauf Geschäftsmodelle aufgebaut haben.

Was meint ihr – wie sollte Wikipedia reagieren?

Update:

Es gab eine Reihe spannender Kommentare via Twitter. Markus Franz schickte folgenden spannenden Link:

Dort heißt es:

Alarmierend in viererlei Hinsicht:
Leute, die bei Google bleiben, sehen keine Spendenaufrufe. Momentan ist das kein Problem, da die Foundation in Geld schwimmt, aber langfristig könnte sich das ändern und dazu führen, dass Wikipedia wieder mehr von Großspendern wie Google finanziert wird. So ja auch in Dirk Frankes Artikel vorhergesagt.
Leute, die bei Google und dergleichen bleiben und Wikipedia gar nicht besuchen, korrigieren keine Tippfehler usw. in Wikipedia. Wenn die Seitenaufrufe für Wikipedia (non-mobile) um 30% fallen, verringern sich auch die Gelegenheiten dafür, dass ein Besucher hier ein Konto registriert und zum Mitarbeiter wird, um 30%. Da sich die Foundation eh schon Sorgen um den Mitarbeiterschwund macht, ist eine solche Entwicklung unter diesem Aspekt wohl kein Grund zum Jubeln.
Sichtbarkeit und Einfluss des Markennamens Wikipedia werden durch eine solche Entwicklung ebenfalls geschwächt. Früher oder später könnte es dazu kommen, dass Wikipedia keine Top-Ten-Website mehr ist, und darauf ist man ja stolz.
Wikipedianer haben sich immer gegen Werbung in Wikipedia gewehrt. Wenn es langfristig dazu kommt, dass immer mehr Wikipedia-Inhalte auf mit Werbung ausgestatteten Google-Seiten und dergleichen gesehen werden, könnten sich die Mitarbeiter eines Tags blöd vorkommen, dass sie im Prinzip umsonst für Google schaffen, während Google Milliarden mit den von ihnen erstellten Inhalten verdient. Andreas JN466 14:51, 9. Jan. 2014 (CET)

Weitere Tweets zu der Debatte: