Warum unterstützen Menschen Künstler beim Crowdfunding, obwohl es Kunst umsonst gibt? Weil sie es können!

Money Sells — Artists on the Internet — MediumKim Boekbinder hat auf Medium.com ein bemerkenswertes Argument gebracht, warum Menschen Künstler unterstützen, obwohl sie viele Formen von Kunst kostenlos bekommen können:

Many people still think of crowd-funding as charity. But crowdfunding art isn’t about charity. It is about the crowd having agency. You and me, music lovers, art enthusiasts, avid readers of fiction and non-fiction, we can directly support the artists, writers, and even scientists we believe in. That isn’t charity, that’s world changing. Art, science, and technology have traditionally been funded by large institutions, churches, corporations, publishers, labels, rich patrons…etc. The internet has given us all the opportunity to be engaged in the creation of new art and new knowledge without the need to be corporations, advertisers, religions, or governments.

Sie nimmt dann das Beispiel eines Films, welches sie für 5$ unterstützen wollte. Der Künstler war Andrew Huang, der Film hieß Solipsist und Andrew Huang wurde zum bekannten Filmemacher, der unter anderem mit Björk zusammenarbeite.

I spent $5 on coffee today, and as far as my life is concerned that $5 I spent on coffee is gone. But the $5 I gave to Andrew Huang will keep having value to me.

Das ist auch der Grund, warum ich mich so auf die Gründung des German Crowdfunding Networks freue. Mein Beitag für das Selbstverständnis des German Crowdfunding Networks wäre:

Wir unterstützen Crowdfunding, weil wir die Welt um uns herum verändern wollen – und weil wir es können

SOLIPSIST from Andrew Thomas Huang on Vimeo.

4 Replies

  • Ein wenig philosophisch (?) angehaucht, sage ich ja gern: Der Sinn des Lebens ist Veränderung. Das ist zumindest ist die einzige Konstante, die ich bisher ausmachen konnte und tatsächlich spendet Veränderung Sinn. Sehr viel sogar. Crowdfunding gibt jedem einzelnen Menschen auf individuelle Weise eine Möglichkeit oder eine Art API/Schnittstelle „in die Hand“, um direkt etwas Kleines, aber eben etwas mit sichtbaren Ergebnis im Anschluss, tun zu können, um wiederum selbst an der Veränderung, an der einzigen Konstante im Leben zu partizipieren. Das Zitat von Kim Boekbinder würde das unterstützen.

  • Ich habe mit industrieller Produktion 30 jahre Erfahrung. Ich denke daß Crowdfunding zu einem Werkzeug werden muß, das hilft, das Publikum vom inhaltlichen Dikatat industrieller Investoren zu befreien, was Literatur, Kunst, Musik, Film und Game angeht. Es gibt einen großen Unterschied zwischen originärer Kunst und produzierter Kunst. Letztere läuft durch den geschmacklichen Filter mächtiger Einzelinvestoren, und damit wird der Inhalt des Kulturangebotes im Sinne von Gruppeninteressen arg verzerrt. Ergo: die guten Bücher, Filme, Games und Comics erscheinen erst gar nicht, und wichtige Erfindungen werden unterdrückt. Da kann Crowdfunding wichtige Optionen schaffen.

Comments are closed.