Sozial und digital im Alter #smwberlin

Zum vierten Mal in Folge findet die Social Media Week in Berlin und gleichzeitig in vielen weiteren Städten weltweit statt. Die Konferenz hat am Montag, den 23. September, begonnen und von ikosom machte Kristin Narr den Anfang mit ihrer Session über „Sozial und digital im Alter – Wie Seniorinnen und Senioren Social Media nutzen und wie man sie erreichen kann“ in der Design Akademie Berlin.

Social Media sind zu einem selbstverständlichen Teil unserer persönlichen Lebenswelt geworden. Allerdings kann man dies nicht auf alle Altersgruppen der deutschen Bevölkerung übertragen. Die Nutzung von Social Media deutscher Onliner über 60 Jahre fällt im internationalen Vergleich sehr niedrig aus. Diese Altersgruppe hat eine andere Mediensozialisierung genossen als jüngere Menschen. Es fehlt oftmals eine persönliche Bindung zu Social Media und die Internetanwendungen fallen eher klassisch aus. Man benutzt das Internet meist für die Informationssuche, wie zum Beispiel auf Wikipedia oder auch in Nachrichtendiensten (vgl. Czajka/ Jechová 2012, S. 419 – 420). Das Internet wird zielorientierter und weniger zur persönlichen Kommunikation angewendet. Gründe dafür sind die anderen Bedürfnisse und Motivationen der Seniorinnen und Senioren. Oft werden Ängste bzgl. Datenweitergabe und damit verbundenen Anstrengungen bei der Registrierung und Nutzerführung deutlich (vgl. Busemann/Gscheidle 2012, S. 384). Es ist also eine besondere Herausforderung diese Zielgruppe zur Anwendung zu motivieren und ihnen die Vorzügen von Social Media aufzuzeigen.

Zielgruppenspezifische Angebote zur Nutzung von Social Media sind bereits vorhanden. Beispielsweise Feierabend.de oder Seniorbook.de. haben sich auf die Bedürfnisse und Interessen von Seniorinnen und Senioren spezialisiert. Die Plattformen bieten Möglichkeiten für den persönlichen Austausch aber auch attraktive Dienstleistungen und Services. Weiterhin bleibt es spannend wie die Gestaltung digitaler Medien und den damit verbundenen Wunsch, Onliner über 60 in die sozialen Netzwerke zu integrieren, ausfallen wird. Außerdem werden zukünftige Generationen der Seniorinnen und Senioren wiederum andere Bedürfnisse und Nutzerverhalten aufzeigen.

Die „neuen Alten“ kommen zunehmend immer selbstverständlicher mit Social Media in Berührung und stehen ihnen tendenziell offener gegenüber (vgl. infas 2010). Es wird ein interessanter digitaler Wandel in der ganzen Gesellschaft zu verfolgen sein.

Zukunft des sozial vernetzten Lernens

Im Rahmen der Collaboratory-Initiative „Lernen in der digitalen Gesellschaft“ habe ich mir gerade einige Gedanken zur Zukunft der Bildung gemacht:

Das Internet hat seit Beginn der 90er Jahre Einfluss auf alle Lebensbereiche. War der Bildungsbereich zunächst von allzu großen Veränderungen ausgenommen und zeigte ein erstaunliches Verharrungsvermögen, führten Kostendruck und internationaler Wettbewerb, sowie der rasante technische Fortschritt und der damit einhergehende kulturelle und gesellschaftliche Wandel zu Änderungen. Auch erfolgte ein Generationswechsel der Lehrpersonen: sogenannte „Digital Natives“ verstehen sich nicht mehr als Top-Down-Instruktoren sondern als Moderatoren von Lernprozessen in der omnipräsenten digitalen Umwelt. Dabei wird ihre Rolle immer mehr in den Hintergrund gerückt, da optimal in den Alltag integrierte „smart devices“ zum sozial vernetzen lebenslangen Lernen derart intrinsisch motivieren, dass die klassischen Anzreizsysteme (z.B. Benotung durch Lehrende) ausgedient haben.

Eine Kombination von holographischen Systemen, die zu erstaunlichen Augmented-Reality-Szenarien führen, mit ortsbasierten Diensten sowie Social Networks erlauben gobal vernetzte Lernerfahrungen. Smart Devices lassen diese in jeder Alltagssituation zu.

Interaktion wird live am unmittelbarsten erlebt. Bisher werden in Webvideokonferenzen der akustische und optische Sinn angesprochen. Haptische und olfaktorische Erfahrungen – wenn gewünscht – intensivieren die Sinneswahrnehmung und ermöglichen ein stärkeres Eintauchen in die Lernszenerie und erleichtern das gemeinsame Lernen. Insbesondere holographische Systeme, die quasi ein Beamen anderer Personen zulassen, bewirken das Gefühl von Präsenz.
Die Sinneswahrnehmung des realen Raumes wird computergestützt erweitert (Augmented Reality).Bewegung der Lernenden bei der Live-Online-Kommunikation durch mobile holografische Systeme fördert die Merkfähigkeit. Der klassische Lernort „Schreibtisch“ hat damit weitgehend ausgedient. Aktuell relevante Lerninhalte werden kontextbezogen und oft in peer-to-peer Umgebungen erfahrbar gemacht. Matching-Systeme vernetzen Menschen hinsichtlich ihrer aktuellen Interessen. Kommunikation und Vernetzung sowie das Befriedigen intrinsischer, spontaner Lernbedürfnisse spielen dabei die Hauptrolle. Globale vernetzte Lerncommunities entstehen problem- und lösungsorientiert. Der Zugang zu diesen ist offen und flexibel. Lernerfahrungen werden weitgehend automatisiert dokumentiert und stehen anderen zur Verfügung.

Auge und Ohr werden noch einige Zeit die wichtigsten Schnittstellen des menschlichen
Körpers zur Technologie sein. Nach einem massiven Nutzungsanstieg mobiler Endgeräte,
etablieren sich neue Formate dafür, die nebenbei bedienbar sind, nicht unsere volle
Aufmerksamkeit beanspruchen und uns die Hände zurückgeben. Datenbrillen oder
auch Sprachsteuerungen sind wichtige Innovationen für nahtlose technologische Unterstützung. Neurointerfaces haben den klinischen Anwendungsbereich und
ihre Funktion als Hilfstechnologie für Menschen verlassen und sind nahtlos-niederschwelliges Alltagstool. Die erwähnten Technologien sind in der Lage unsere geistigen und physischen (Lern-)Fähigkeiten über die bisherigen Dimensionen hinaus kontinuierlich und dynamisch zu erweitern.

Interaktion und Vernetzung mit anderen Lernenden sind Motivationsfaktoren und dienen dem Aufbau von Sozialkapital, das im Verlauf des Lebens gewinnbringend eingesetzt werden kann. Potentielle ArbeitgeberInnen legen immer weniger Wert auf formelle Abschlüsse. Die nachvollziehbare Darstellung von Vernetzung und der erworbenen Kenntnisse lösen Zeugnisse und Diplome ab.

Szenarien:

Ben ist ein aufgewecktes Kind. Er ist 10 Jahre und spielt gerne Klavier. Da seine Eltern Anhänger der um 2012 entstandenen Bewegung des „Quantified Self“ sind, messen sie seine Aktivitäten. Dadurch können Sie, wie auch er selbst, Rückschlüsse über seine Entwicklung ziehen. Auswertbar sind zum Beispiel die Zeitdauer, die er in holographischen Meetings mit Peers verbracht hat und seine Interaktionsquantität. Sprachanalyse erlaubt auch eine qualitative Auswertung. Bei diesen holographischen Zusammenkünften interessiert sich Ben für aktuelle Gadgets wie zum Beispiel Nanadronen und Nanoroboter und deren Gestaltung mit 3D-Druckern. Ben hat schon eine ansehnliche Sammlung von Nanadronen, die er gemeinsam mit Freundinnen und Freunden in aller Welt gestaltet hat. Damit erkundet er nicht nur die eigene Nachbarschaft sondern – aufgrund der Fernsteuerbarkeit über das Internet – auch die seiner Freunde. Die Nanadronen selbst dienen ebenso der Livekommunikation, haben sie doch Mikrofone, Kameras und Lautsprecher eingebaut.

Die selbst erstellten Nanadronen erlauben es auch Bens Klavierlehrern, ihn bei seinem Spiel zu unterstützen. Sie können sich mittels der ferngesteuerten Nanadronen seine Haltung aus jeder gewünschten Perspektive ansehen und kommentieren. Auch das gemeinsame Musizieren klappt mit den Nanodronen sehr gut. Ben hat Freunde auf der ganzen Welt, die er über diese Technologie einlädt. Das Repertoire reicht vom klassischen Klaviertrio bis zu zeitgenössischem Jazz. Für Konzerte verwenden die jungen Musiker holographische Systeme. Dabei wird physische Präsenz aller Beteiligten simuliert. Die Synchronität führt aufgrund der direkten Interaktion zu einer besonders qualitätsvollen Vernetzung von Ben mit seinen Musikerkollegen. Der Erwerb von Sprachkenntnissen und interkulturelle Aspekte spielen bei den weltweiten Musikproben einen wünschenswerten Nebeneffekt. Ben und seine Eltern messen selbst bei diesen sehr frei wirkenden musikalischen Zusammenkünften Bens Fortschritte.

Layla ist 16 Jahre alt und lebt in einem Land, in dem Religion eine große Rolle spielt. Diese fordert von unverheiratet lebenden Personen strikte Geschlechtertrennung. Auch ist ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Ihre Stadt darf Layla nicht verlassen. Layla ist sehr interessiert an der über 1000jährigen Geschichte ihres Landes. Daher unternimmt sie regelmäßig Spaziergänge mit ihrer Datenbrille. Sie erfährt dabei über Augmented Reality wissenswertes über Plätze, Gebäude und Denkmäler. Über Social Networks hat sie Menschen in anderen Ländern kennengelernt, die sich auch für ihre Stadt interessieren. Diese kann sie auf ihren Rundgängen mitnehmen. Sie bekommen dieselbe Information wie Layla auf Ihre Displays. Die standortbezogene Information ist übrigens großteils von anderen Lernenden erstellt worden. Layla kann sich nun über das gemeinsam Erlebte mit ihren Kollegen während des Rundgangs austauschen. Gleichzeitig kann Layla nun die Geschlechtertrennung – zumindest ein wenig – überwinden. Ebenso kann Layla nun virtuell ihr Land verlassen und sich auf Entdeckungsreise irgendwo auf der Welt begeben. Über ihr Social Network werden ihr schnell passende Partner für die gemeinsamen Erfahrungen vermittelt. Verbesserung der Sprachkenntnisse und interkulturelle Erfahrungen sind auch hier interessante Nebeneffekte. Layla lernt so auch das Leben in liberalen Gesellschaften kennen. Gemeinsam mit anderen Landsleuten und einem Teil ihrer internationalen Community organisiert sie sich im digitalen Untergrund und wird Teil einer Graswurzelbewegung, die sich trotz staatlicher Repressionen immer mehr Gehör und Zuspruch verschafft. Das vernetzte Lernen hat somit auch Auswirkungen in der politischen Sphäre.

(Crossposting)

ikosom im taz-Interview über StudiVZ

Anlässlich des Relaunch der VZ-Gruppe mit reduzierter Belegschaft und neuer Ausrichtung hin zur Lernplattform wurde Simon Schnetzer, ikosom-Experte zu digitalem Gesellschaftswandel von taz.de interviewt. Der Artikel diskutiert die Chancen dieser Neuausrichtung im Umfeld existierender Plattformen, die im Lernumfeld bereits etabliert sind oder themenspezifisch erfolgreich sind. Das Institut für Kommunikation in sozialen Medien ikosom veröffentlicht 2012 in Kooperation mit DECODE aus Kanada die internationale Social Media Studie „Decoding Digital Connections“ über die Beziehungen junger Menschen in sozialen Netzwerken.

Zum Artikel auf taz.de: Abstieg der VZ-Gruppe – Die Bildung soll SchülerVZ pushen

Podiumsdiskussion der FES Warschau „Gefangen im Netz?“

Die Friedrich-Ebert-Stiftung Warschau veranstaltet am 29. Februar 2012 eine Podiumsdiskussion mit dem Titel: „Gefangen im Netz? Politiker und Wähler in der Welt des Internets“. Hintergrund und Anlass ist die Veröffentlichung der Analyse „Internet im Parlamentswahlkampf 2011“, welche die FES in Kooperation mit dem Institut für Öffentliche Angelegenheiten Polen erstellt hat. Untersucht wurde u.a. in welchen Sozialen Netzwerken die Kandidaten präsent waren, was sie dort kommuniziert haben und wie wichtig das Internet als Informationsquelle für die Wähler war. Neben Theresa Bücker, Referentin vom Newsdesk des SPD Parteivorstands, wird auch Lisa Peyer von ikosom an der Podiumsdiskussion teilnehmen.

Die Diskussion wird simultan ins Deutsche und Polnische gedolmetscht und auf der Seite des FES Warschau per Livestream übertragen. Die Studie ist hier veröffentlicht, bisher allerdings nur auf Polnisch. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse findet sich auf 9-15.

Social Habit 2011 – Studie über die Nutzung von sozialen Netzwerken in den USA

„The Social Habit“-Studie wird herausgegeben von den amerikanischen Firmen Edison Research and Arbitron und ist Teil einer Längsschnitt-Studie zu Medien-Nutzung in den USA. Dies sind die wichtigstigen Ergebnisse, die im wesentlichen auch die Trends weltweit widerspiegeln (mobile Nutzung, location-based), wobei ein interessanter Fakt darunter ist, nämlich dass Facebook am ehesten genutzt wird, um mit Unternehmen in Kontakt zu treten:

  • Social Media now reaches the majority of Americans 12+, with 52% having a profile on one or more social networks.
  • This figure is driven largely by Facebook, which is now used by over half (51%) of Americans 12+.
  • Twitter is as familiar to Americans as Facebook (with 92% and 93% familiarity, respectively); however, Twitter usage stands at 8% of Americans 12+.
  • Approximately 46 million Americans 12+ now check their social media sites and services several times every day.
  • Much of this frequent usage is driven by mobile access. 56% of frequent social network users own smartphones, and 64% of frequent social networkers have used a mobile phone to update their status on one or more social networks.
  • Location-based sites and services (such as Foursquare and Facebook Places) are familiar to 30% of Americans 12+, and used by 4% of Americans 12+.
  • One in four social network users knowingly follow brands, products or services on social networks. For those who use these sites and services several times per day, this figure increases to 43%.
  • Amongst those who do follow brands, products or companies on social networks, 80% indicate that Facebook is the network they use the most to connect with companies.
  • Nearly a quarter of social network users indicated that Facebook is the social site or service that most influences their buying decisions. No other site or service was named by more than 1% of the sample, and 72% indicated that no one social site or service influenced their buying decisions the most.

via The Social Habit 2011.

Das digitale Leben heute und morgen

Ein spannendes Video mit Vorhersagen über das digitale Leben im 2015. Hier die Fakten aus dem Video als Übersicht:

2010

  • 6.9 Milliarden Menschen
  • 2 Milliarden Internet-Nutzer
  • 500 Millionen Facebook Nutzer
  • 150 Millionen Twitter-Nutzer
  • 2 Milliarden Video-Views pro Tag auf Youtube
  • 7.9 Milliarden Apps heruntergeladen, davon 71% im Apple Store
  • 5 Milliarden Mobilfunk-Kunden
  • 600 Millionen Bezahlfernseh-Kunden
  • 550 Millionen Breitband-Anschlüsse
  • 470 Millionen Smartphones
  • 15 Millionen iPads
  • 8 Millionen Xbox 360 Geräte
  • Online-Zeit: 16% Soziale Netzwerke, 9,2% Chats, 6,6% Emails, 6,2% Multimedia
  • Online-Aufenthalte: Portale -1% (USA) bzw. -3% (Europa), Soziale Netzwerke +4% (USA) bzw. +6% (Europa).
  • Nutzung sozialer Netzwerke unterhalb von 35 Jahren +32%, über 35 Jahre +38%
  • Nutzung von Emails unterhalb von 35 Jahren -11%, über 35  Jahre +6%
  • 1 Smartphone pro 24 normale Mobiltelefone, 1 Tablet pro 212 normale Mobiltelefone, 1 Laptop pro 515 normale Mobiltelefone
  • Gewohnheiten von Online-Lesern: 8:00 Uhr PC, 12:00 Uhr Mobiltelefon, 17:Uhr Tablet-PCs als dominantes Lesegerät
  • Anteil der Menschen, die Online-Shopping nutzen: Afrika 8%, Asien-Pazifik 19%, Nordasien+Europa 50%, Nordamerika 64%, Lateinamerika 28%

2015

  • 1.6 Milliarden mobile Nutzer – genauso viel wie Nutzer des stationären Netzes
  • 788 Millionen Menschen, die nur mobil unterwegs sind (2010: 14 Millionen Menschen)
  • Installierte PCs 2015: 2,3 Milliarden (2010: 1,4 Milliarden)
  • Mobilgeräte 2015: 2,5 Milliarden) (2010: 470 Millionen)
  • Umsatz mit Apps weltweit 37,5 Milliarden US-$ (2010: 2,2 Milliarden US-$)
  • Mobile Endgeräte, die eHealth Apps nutzen: 500 Millionen
  • Umsatzwachstum im Mobil-zu-mobilem Datenverkehr um 350%
  • Internetverkehr der durch 20 Häuser im Jahr 2015 verursacht wird ist so groß wie der gesamte Internetverkehr der Welt im Jahr 1995
  • Umsatz in der Cloud 2015: 173,923 Milliarden US-$ (2010: 68,252 Milliarden US-$)
  • Umsätze in sozialen Netzwerken 2015: 14 Milliarden US-$ (2010: 3,483 Milliarden US-$)
  • Bezahlvolumen: 647 Milliarden US-$ mobiles Bezahlvolumen in 1,699740 Billionen US-$ Online-Bezahlvolumen (2010: 99 Milliarden US-$ mobiles Bezahlvolumen in Markt von 572,492 Milliarden US-$ globale Online-Zahlungsvolumen
  • 20 Milliarden Online-Spielminuten

Digital Life: Today & Tomorrow on Vimeo on Vimeo

@Alma Mater: Zielgruppe gefunden, bitte Kontakt aufnehmen.

Foto: Christoph Hoffmann

Der Einsatz von sozialen Medien im Bereich des Hochschulmarketings ist längst kein Novum mehr.  Der überwiegende Teil der deutschen Hochschulen und akademische Auslandsdienste ist sich der  Notwendigkeit und des Potentials von Facebook, Twitter & Co bewusst und mit Präsenzen auf den gängigen Plattformen vertreten. Bei näherer Betrachtung mangelt es diesen aber sowohl an aktiver und regelmäßiger Pflege als auch an einem ungezwungenen Umgang. Das könnte unter anderem mit der immer noch stark ausgeprägte Angst vor dem Kontrollverlust und einer unzureichenden idellen Bereitsschaft zur dialogorientierten Kommunikation erklärt werden.

Oft fehlt es aber schlichtweg an den dafür benötigten strukturellen Voraussetzungen, den finanziellen und personellen Ressourcen, die für eine aktive  Betreuung der Profile zwingend notwendig ist. So klagen die Verantwortlichen häufig über den entstanden Mehraufwand, den sie nur unzureichend bewältigen können. Infolgedessen mangelt es den Hochschulen ebenfalls an einer klar definierten strategische Zielsetzung, einer Social Media Policy, die Hauptvoraussetzung für einen erfolgreichen Auftritt ist.  Vor diesem Hintergrund sollte noch einmal eine ganz grundlegende Frage aufgeworfen werde: Warum macht es aber überhaupt Sinn Hochschulmarketing mit sozialen Medien zu betreiben?

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Workshop „Zivilgesellschaft 2.0 – Wie können soziale Netzwerke sinnvoll genutzt werden?“

Am 22. Januar 2011 findet die Tagung „Kommunikation und Vernetzung – Stärkung der Zivilgesellschaft durch effektive Öffentlichkeitsarbeit“ im Umweltforum Berlin statt. Veranstaltet wird die Tagung vom „Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt“ (BfDT), dass vor 10 Jahren vom Bundesinnenministerium initiert wurde. Continue reading „Workshop „Zivilgesellschaft 2.0 – Wie können soziale Netzwerke sinnvoll genutzt werden?““

Social Media Report, Jugend, Digital Democracy und die Beatles

Digitale Medien und ihre Bedeutung für politische Kommunikation
Wie Parlamentarier in Europa soziale Medien im Rahmen der Politischen Kommunikation verwenden untersuchte eine Studie der Universität Düsseldorf und Ketchum Pleon. Die Anteil der bloggenden und twitternden Parlamentarier beträgt mit 20%. Der aktive Teil (Nutzung mehr als drei Stunden pro Woche) davon beträgt widerum nur 30%.

Einen größerern Anteil erfährt die Nutzung des Internets und sozialer Medien für die eigene Informationsrecherche. Demnach nutzen 76% der Befraten Online-Medien als Informationsquelle, 57 Prozent der Teilnehmer Newsletter und Webseiten und 45 Prozent Soziale Netzwerke. Mehr dazu auch in der Präsentation von UdL Digital:

Social Media Report 2010

Mit dem Social Media Report legt der Fundraising-Dienstleister Spendino eine Untersuchung über die Aktivitäten von 65 deutschen Nonprofit-Organisationen in sozialen Medien vor. Eine ausführliche Besprechung ist auf fundraising2.0 zu finden.

Im Ranking des Social Media Reports von Spendino sind die ersten zehn Plätze wie folgt belegt:

01. Greenpeace Deutschland
02. WWF Deutschland
03. PETA Deutschland
04. Deutsche Knochenmarkspenderdatei
05. Aktion Deutschland Hilft
06. Care Deutschland
07. Rotes Kreuz Deutschland
08. UNICEF Deutschland
09. 2aid.org
10. Foodwatch

Jugend, Information und (Multi-) Media – JIM 2010

Die JIM-Studie ist als Langzeitstudie konzipiert und erscheint seit 1998 jährlich. In der JIM-Studie 2010 wird neben Gerätebesitz, Medien- und Freizeitaktivitäten auch die subjektive Wichtigkeit der Medien abgefragt:

Jugendliche verbringen aktuell 138 Minuten pro Tag im Internet, überwiegend nutzen sie diese Zeit zur Kommunikation – meist in Communities und mit Instant Messenger. Soziale Netzwerke im Internet haben eine starke Anziehungskraft auf Jugendliche. Jeder Zweite zwischen 12 und 19 Jahren loggt sich täglich in seiner Online-Community ein, die meisten von ihnen sogar mehrmals täglich. Der Austausch über Bilder, Einträge, Kommentare und Statusmeldungen über soziale Netzwerke ist somit die am häufigsten verwendete Kommunikationsform im Internet.

Ein Viertel der Befragten hat Angst vor Cybermobbing und bereits 15% haben dies selbst schon erfahren. Eine zunehmende Vorsicht, persönliche Daten von sich zu preiszugeben, wird auf das peer-learning zurückgeführt. Macht eine Person negative Erfahrungen, so werden diese online und offline weitergetragen. Auch führt die häufigere Thematisierung im Unterricht und zu Hause dazu bei. Hinsichtlich der Medienkompetenz Jugendlicher wurde die JIM-Studie im Dotcom-Blog ausgewertet.

Beatels brechen die Regeln?
Bei Heises Technology Review wurden vorab die Ergebnisse einer MIT-Studie über das Kaufverhalten bei Musikdateien veröffentlicht. Die Forscher haben herausgefunden, das Nutzer zwar Ausschntte von empfohlenen Stücken anhören, dies jedoch nicht zwangsläufig dazu führt, dass sie auch den Kaufen-Button anklicken. Ein weiteres Ergebnis ist, dass der Einfluss sozialer Netzwerke nur kurzzeitig die Popularität eines Stückes unterstützt. Das Fazit der Studie führt zu dem Schluss, dass die Empfehlungen in sozialen Netzwerken insbesondere in der Startphase eines Musikstückes relevant sind.

Basis der Untersuchung ist die MusicLab-Studie der Princeton University aus dem Jahr 2005. Vor diesem Hintergrund erscheint es interessant, dass die Beatels seit Aufnahme in den iTunes Store dort für erhebliche Käufe sorgen, die über soziale Netzwerke generiert wurden.

Aktuelle Social-Media-Studien im Überblick (April 2010)

In den vergangenen Wochen sind wieder zahlreiche interessante Studien über Kommunikation in sozialen Medien erschienen. Auf fünf aktuelle Erscheinungen möchten wir besonders hinweisen: von der infrastrukturellen Voraussetzung für Kommunikation über die (regionale) Verbreitung und Reichweite sozialer Netzwerke bis hin zur kommerziellen Werbemaßnahmen .

Digitale Spaltung: (N)Onliner

Im Nachgang des (N)ONLINER-Atlas der Initiative D21 wurde eine repräsentative Befragung durchgeführt. Daraus geht hervor, dass die digitale Spaltung in Deutschlang längst Realität ist. Etwa eine Drittel der Gesellschaft wird als „digitale Außenseiter“ bezeichnet, die mit dem Internet kaum bis keine Berührungspunkte haben.

Soziale Netzwerke in Deutschland

ComScore veröffentliche eine Untersuchung über die Reichweite sozialer Netzwerke in Deutschland. Durch die gemeinsame Veranlagung der VZ-Netzwerke erreichen diese mit Abstand die höchste Reichweite. Beachtlich: Sowohl die Anzahl der Unique Visitors als auch die Verweildauer der Nutzer auf den VZ-Portalen ist mit Abstand am höchsten. Im vergangenen Monat wurden insgesamt 15,89 Millionen Unique Visitors gezählt, die es auf eine durchschnittliche Verweildauer von über 57 Stunden im Monat brachten. (via Basic Thinking)

Unter geographischen Gesichtspunkten hat Plan.net die Daten der Arbeitsgemeinschaft Onlineforschung zur Nutzung sozialer Medien interpretiert und grafisch aufbereitet. Leider fehlen standen hierzu keine Vergleichsdaten zur Nutzung von Facebook zur Verfügung. (via t3n)

Microblogging-Dienst Twitter
Die ansteigende Nutzung des Microblogging-Systems Twitter im Jahr 2009 belegt die Barracuda Labs Studie. Das Zahlenmaterial gibt einen umfassenden Einblick in die Nutzungsweisen der Anwender. Darüber hinaus wird der Zulauf prominenter Twitter-Nutzer thematisiert. Ein Thema, dass in 2009 die Debatte über den Dienst stetig vorangetrieben hat und sich auch in 2010 unter anderem bei den Olympischen Spielen fortsetzte.

Werbeeffektivität in sozialen Medien
Aufmerksamkeit verdient auch eine aktuelle Studie von Psychster Inc. und Allrecipes.com, welche der Frage auf den Grund gegangen ist, welche Anzeigenformate in sozialen Netzwerken am effektivesten sind. Daraus geht unter anderem hervor, dass aktionsorientiert Werbeformate zwar eine stärkere Bindung ermöglichen, jedoch die klassichen Instrumente Banner und Newsletter-Links bei der Beeinflussung zur Kaufentscheidung derzeit noch effektiver sind. (via t3n)