ikosom auf der Berlin Music Week – New Money Flows in the Music Industry

Logo Berlin Music Weekikosom wird durch Karin Blenskens heute auf der Berlin Music Week vertreten sein, in einem Panel zu Finanzströmen in der Musikindustrie. Los geht es am 6.9. um 15 Uhr.

Does the music industry system today need to encompass so much more than in the good old days of Popkomm? Are other players more relevant in the business than the industrial music complex? If, for example, a music-tech start-up, which offers its services to the classical music industry, receives millions of euros in capital, then real money is flowing into the music industry. Who does it belong to, and who decides which fields will receive investment? How does the money flow? Are there gaps? Will this work over the long term and, if yes, for whom? We are especially interested in the new, non-traditional players active on the music market. What are the latest forms of financing and who really profits from them? Where is the money coming from outside of the music industry? How does the added value of musicians come into play? Are there drawbacks? To what extent will this change the existing commercial practices and networks?

Hier die Panelteilnehmer:

  • Karin Blenskens / IKOSOM Institut für Kommunikation in sozialen Medien
  • Katja Lucker / Musicboard
  • Sandra Passaro (Moderation) / Founder and Owner of Stars & Heroes, international PR Agency
  • Benjamin Ruth / Benjamin Ruth is publisher and CEO of VICE Germany
  • Wolfgang Seibold / Partner Earlybird

Crowdfunding für klassische Musik

Im Vorfeld zu einem Crowdfunding-Workshop mit der Jungen Deutschen Philharmonie in Frankfurt habe ich Projekte aus dem Umfeld der klassischen Musik recherchiert. Überraschenderweise fand ich dazu mehrere Beispiele, sogar einige aus dem deutschsprachigen Raum. Aufgefallen ist mir dabei, dass die meisten Projekte sich in eine der folgenden vier Funding-Kategorien einordnen lassen, wobei es natürlich Überschneidungen zwischen den Kategorien gibt:

(CD-) Aufnahmen: Die Projektinhaber finanzieren sich via Crowdfunding eine Konzert-Aufnahme, die für die Produktion einer DVD/CD verwendet wird.

Ein Beispiel dafür ist das Projekt „DVD Götterdämmerung Voigt/Tate“ der Hamburger Symphoniker, das auf startnext 23.130 Euro für die geplante DVD-Aufzeichnung des Symphoniekonzertes mit Deborah Voigt und Jeffrey Tate einsammeln konnte. Interessant ist hier, dass diese Summe von nur 22 Supportern eingezahlt wurde. Das liegt daran, dass Projektstarter Alexander Busche mehrmals Beträge von Großsponsoren in den Topf geworfen hat, die offensichtlich über das Crowdfunding auf das Projekt aufmerksam wurden. Zudem konnte er die ursprüngliche Zielsumme von 40.000 Euro halbieren, da sich aufgrund des Crowdfundings ein gewisser „Rabatt-Effekt“ eingestellt hat, wie er auf seiner Projektseite selber schreibt: „Nicht zuletzt dank dieser Plattform und der Präsenz, die das Projekt schon im Vorfeld durch die Crowdfunding-Aktion bekommen hat, ist es gelungen, die avisierten Partnerfirmen so sehr für das Projekt zu begeistern, dass sie uns unschlagbar gute Angebote gemacht haben und alle Resourcen Ihrer eigenen Firmen so bündeln, dass wir nun mit 20.000 Euro aufzeichnen können.“

(Spezial-) Veranstaltungen: Die Projektinhaber finanzieren sich via Crowdfunding eine oder mehrere Veranstaltungen oder Konzert-Touren.

So wird aktuell etwa für die „Deutschlandtour der Jungen Waldorf-Philharmonie“ Geld gesammelt. Insgesamt 5.000 Euro sollen mit Hilfe der Crowd zusammenkommen, um das Jugendorchester zum 10-Jährigen Jubiläum auf eine Konzert-Tour nach Berlin, Hamburg und Kassel zu schicken. Sehr nett fand ich hier, dass man sich hier mit der kleinsten Prämie á 10,- Euro an Schüler und Studenten richtete und ihnen auf diese Weise den Erwerb von ermässigten Karten ermöglichte. 

Musik-Experimente: Die Projektinhaber finanzieren sich via Crowdfunding ein innovatives, experimentelles Vorhaben. 

Serj Tankin ist vor allem als Lead-Sänger der Alternative-Metal-Band System of a down bekannt. Auf Kickstarter hat er 2012 für das Projekt „ORCA, The New Symphony by Serj Tankian: Live Show & Album“ über 40.000 Dollar von den Fans für die Inszenierung seiner ersten Symphonie erhalten. Sowohl Sänger als auch Crowdfunding-Plattform sind zwar aus den USA, die Premiere fand jedoch mit dem Karussell Orchestra (bestehend aus Mitgliedern des Bruckner Orchesters) im Brucknerhaus in Linz/Österreich statt.

Auch das Projekt „Open Goldberg Variations – Setting Bach Free“ passt am besten in diese Kategorie, weil es laut Initiator Robert Douglass nicht das klassische Klassik-Publikum ansprach, wie er in einem sehr lesenswerten Live-Chat erklärte: „Eigentlich waren die Leute meistens sehr technologie interessierte. Hacker Freaks und Programmierer die stundenlang Musik hören während die Arbeiten – die haben unseres Projekt sehr geschätzt. Nur die wenigsten gehören dem typischen klassischen Publikum.“

Jugend-Projekte: Die Projektinhaber finanzieren sich via Crowdfunding ein Projekt mit Bezug zur Jugend/Jugendarbeit. 

Bildschirmfoto 2013-07-01 um 23.19.26Generell fällt auf, dass sich viele Crowdfunding-Projekte aus dem Klassik-Bereich an die junge Zielgruppe richten, wobei laut Crowdfunding-Report der Popakademie die am stärksten vertretenen Altersgruppen die 20-49jährigen sind und sich die Jüngeren eher zurückhalten. Dennoch scheint es zu funktionieren, wie zum Beispiel das Projekt „jung | klasse | KLASSIK – Der Musiksommer im Braunschweiger Land 24.6“ aus dem Jahr 2012 beweist.

Auf der Crowdfunding-Seite heißt es dazu: „Ein wichtiges Anliegen ist es, jungen Menschen einen Zugang zur Musik, sei es nun Klassik, Jazz oder auch zeitgenössischer Musik, zu eröffnen. Gelingen soll dies durch ein Angebot an erstklassigen Künstlern und einer Preisstruktur, die es auch Menschen mit geringem Kulturbudget ermöglicht, die Konzerte zu besuchen.“ Offensichtlich mit Erfolg, denn momentan läuft bereits die zweite Crowdfunding-Aktion zum diesjährigen Festival: jung I klasse I KLASSIK – Der Musiksommer im Braunschweiger Land.

Crowdfunding für Klassik – was ist noch möglich?  

Auch wenn in DE-AT-CH bereits erste Schritte in Richtung Klassik-Crowdfunding gemacht wurden, so bin ich der Meinung, dass da noch viel möglich ist. Mich würde interessieren, ob euch noch andere Einsatzgebiete im Zusammenhang mit Orchester und/oder klassischer Musik einfallen? Oder ob ihr Projekte aus diesem Bereich kennt, die ihre Sache besonders gut gemacht haben? Aber auch welche Bereiche ihr gerne funden würdet? Wie immer freue ich mich über eure Kommentare.

Crowdfunding für Musikprojekte: ikosom auf der Berlin Music Week 2012

Vom 5. bis 9. September 2012 findet die diesjährige Berlin Music Week statt. Auch in diesem Jahr sind wir wieder mit dabei. Wie bereits 2011 beschäftigen wir uns mit einem unserer Schwerpunktthemen: Crowdfunding. Im Rahmen der a2n-Werkstatt werden wir einen kompletten Tag lang ( voraussichtlich am 7. September 2012) darüber informieren, welche Möglichkeiten Musiker haben, ihre Projekte über Crowdfunding zu finanzieren: von der CD über den Videodreh bis zum Konzert. Veranstaltungsort ist die Noisy Music World in Berlin-Friedrichshain. Continue reading „Crowdfunding für Musikprojekte: ikosom auf der Berlin Music Week 2012“

Musik-Crowdfunding und die Labels: Kommentare erwünscht

Studie Crowdfunding in der MusikÜber Crowdfunding für Musikprojekte haben wir schon mehrfach diskutiert, u.a. vor kurzem beim Kulturmanagement-Treff mit Malte Graubner von sellaband und Svenja Mahlstede, Autorin der Studie The Power of the Crowd: Crowdfunding als neues Finanzierungsmodell für Musikprojekte.
Im Fokus standen dabei bisher in der Hauptsache die Musiker und ihre Projekte. Welchen Stellenwert aber hat Crowdfunding für die Musikindustrie? Wie bewerten die deutschen Plattenlabels Crowdfunding heute und in der Zukunft?

Um das herauszufinden, planen wir eine Umfrage bei den A&R-Verantwortlichen und Produktmanagern von etwa 30 großen und kleinen Labels. Die Fragen findet Ihr hier aufgelistet.

Habt Ihr weitere Fragen oder Anregungen? Gerne bauen wir Eure Ergänzungen oder Kommentare in den Fragebogen ein – Ihr seid herzlich eingeladen, mitzudiskutieren. Vielen Dank!

 

1. Allgemein

1.1   Ich beobachte die Entwicklung von Crowdfunding und der Portale
◯ regelmäßig     ◯ wenn ich per Zufall darüber lese     ◯ nein

1.2   Ich beobachtet die Künstler, die ihre Projekte via Crowdfunding finanzieren
◯ regelmäßig     ◯ wenn ich per Zufall darüber lese     ◯ nein

1.3   In der Wertschöpfungskette von Musiklabels könnte Crowdfunding am besten eingesetzt werden im
◯ A&R
◯ Marketing / Promotion
◯ Vertrieb
◯ Merchandising
◯ Verlagsgeschäft
◯ Künstlermanagement
◯ Live-Geschäft
◯ gar nicht
◯ dazu habe ich keine Meinung
Begründung:
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1.4   Grundsätzlich ist Crowdfunding für die etablierten Musiklabels zukünftig
◯ ein strategisch interessantes Geschäftsfeld
◯ eine mögliche Konkurrenz
◯ völlig irrelevant
◯ dazu habe ich keine Meinung
Begründung:
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2. A&R / Talent Scouting:

2.1   Ich halte die Crowdfunding-Plattformen für eine gute Möglichkeit
◯ Marktrecherche zu betreiben und zu beobachten, welche Musiktrends von den Fans angenommen werden
◯ Talente zu scouten
◯ nichts von beidem, sind für mich irrelevant
◯ dazu habe ich keine Meinung

2.2   Ich könnte mir vorstellen, einen Künstler auf einer Crowdfunding-Plattform zu “entdecken” (unabhängig davon, ob sein Projekt dort erfolgreich ist oder nicht) und ihn für eine Zusammenarbeit mit unserem Label zu gewinnen
◯ auf jeden Fall (a)     ◯ eventuell (b)     ◯ unvorstellbar (c)
Falls (c) unvorstellbar, bitte begründen:
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2.3   Sollte ich einen Künstler einer Crowdfunding-Plattform als interessant für unser Label einstufen, wäre ein denkbares Konzept einer Zusammenarbeit
◯ ein Bandübernahme- oder Künstlervertrag
◯ ein Vertriebsdeal (mit oder ohne Promotion, ohne A&R / Marketing)
◯ sonstige, z.B.:
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2.4   Ich würde den Künstler
◯ direkt ansprechen     ◯ über die Plattform kontaktieren
Begründung:
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2.5   Ich habe bereits Künstler auf einer Crowdfunding-Plattform entdeckt und wegen eines möglichen Signings / Vertriebsdeals angesprochen
◯ ja     ◯ nein
Falls ja, bitte erläutern:
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2.6   Ich bin in der Vergangenheit von einer oder mehreren Crowdfunding-Plattformen angesprochen und auf Künstler hingewiesen worden (mit dem Ziel eines Plattenvertrags oder Vertriebsdeals)
◯ ja     ◯ nein

2.7   Ich wäre daran interessiert, zukünftig von Crowdfunding-Plattformen auf ausgewählte Künstler hingewiesen zu werden
◯ ja     ◯ nein
Begründung:
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3. Marketing/ Promotion: Crowdfunding als Instrument für bestehendes Artist-Signing

3.1   Meiner Meinung nach ist Crowdfunding ein Instrument, das
◯ sich ausschließlich für Künstler eignet, die ihre Produktionen unabhängig von einem Label finanzieren und vermarkten möchten
◯ von einem Label als gezielte Finanzierungsmaßnahme eingesetzt werden kann

3.2   Mithilfe von Crowdfunding können innerhalb eines Labels
◯ Promotion-Effekte optimiert werden (bereits vor Release)
◯ einzelne Produktionsschritte oder Marketingmaßnahmen finanziert werden, z.B.
◯ Special-Editions (z.B. Limited Edition mit Special Content – ggf. nur für die Supporter erhältlich)
◯ Showcases und Fan-Konzerte
◯ weiteres, z.B.

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3.3   Wir haben in der Vergangenheit bereits für einen oder mehrere unserer Künstler Crowdfunding eingesetzt
◯ ja     ◯ nein
Falls ja, bitte Beispiel erläutern:
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3.4   Weiteres / Anmerkungen

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Crowdfunding in der Musik – Was haben Künstler, Labels und A&R-Verantwortliche davon?

„Crowdfunding-Projekt finanziert – wie geht es dann weiter?“ war die Fragestellung unseres virtuellen Talks am vergangenen Mittwoch, 16.05.12, in Kooperation mit dem Kulturmanagement Network. Im Rahmen des Treffpunkts KulturManagement sprachen wir darüber, welche Chance erfolgreiche Musik-Crowdfunding-Projekte haben, wenn sie im Anschluss an die Finanzierung vermarktet werden sollen. Continue reading „Crowdfunding in der Musik – Was haben Künstler, Labels und A&R-Verantwortliche davon?“

Studie: Crowdfunding als neues Finanzierungmodell für Musikprojekte

Eines der wichtigsten Forschungsfelder für ikosom war im vergangenen Jahr das Thema Crowdfunding, insbesondere als alternative Finanzierungsform in der Kreativwirtschaft. Regelmäßig erheben wir die Daten der Crowdfunding-Plattformen und geben einen Überblick über die Entwicklung des Marktes. Dabei arbeiten wir auch mit Studierenden zusammen, die den Datensatz nutzen, um ihre Forschungsfragen zu verfolgen.

Aus diesem Grund haben wir die Crowdfunding-Studienreihe begonnen. In der Studienreihe veröffentlichen wir die Abschlussarbeiten von Studierenden zum Thema Crowdfunding. Den Auftakt macht die Arbeit “The Power of the Crowd – Crowdfunding als neues Finanzierungmodell für Musikprojekte- Entwicklung, aktuelle Relevanz und Ausblick” von Svenja Mahlstede, die an der Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim studiert hat.

In der Publikation wird herausgestellt, wie Crowdfunding speziell von Musikern und Bands erfolgreich zur Schließung von Finanzierungslücken genutzt werden kann und welche Chancen sich daraus für Kreativschaffende sowie für die Musikindustrie ergeben. Die Arbeit umfasst neben einer ausführlichen Zusammenfassung der Geschichte des Musik-Crowdfundings eine eigens durchgeführte Analyse bereits abgeschlossener Musikprojekte, die auf deutschsprachigen Crowdfunding-Plattformen realisiert wurden. Des Weiteren werden die Ergebnisse einer unter Projektinitiatoren durchgeführten Umfrage präsentiert, durch die erste Erfolgsfaktoren für Crowdfunding-Projekte identifiziert werden konnten.

Die Resultate der Arbeit geben Aufschluss über die Entwicklung, aktuelle Relevanz und Zukunftsperspektiven des deutschen Crowdfunding-Markts für Musikschaffende sowie über die Möglichkeiten und Grenzen dieser Finanzierungsmethode.

Inhaltsverzeichnis

1. Vorbemerkung der Herausgeber
2. Vorbemerkung der Autorin
3. Grundlagen

3.1 Begriffsdefinitionen
3.1.1 Crowdsourcing
3.1.2 Crowdfunding
3.1.3 Fanfunding
3.2 Die Digitalisierung und ihre Folgen für die Musikindustrie
3.3 Bisherige Projektfinanzierungsmethoden und ihre Probleme
3.3.1 Öffentliche Kulturförderung
3.3.2 Private Musikförderung und Sponsoring
3.3.3 Fazit
4. Historische Entwicklung
4.1 Die Anfänge
4.2 Erste Projekte im Internet
4.3 Die ersten Crowdfunding-Plattformen
4.4 Entstehung des Begriffs „Crowdfunding“
4.5 Der Durchbruch in den USA
5. Krautfunding – Crowdfunding in Deutschland
5.1 Plattformen
5.2 Statistiken
5.2.1 Projektkategorie Musik
6. Fanfunding
6.1 Sellaband
6.2 SonicAngel
6.3 Übersicht weiterer Fanfunding-Plattformen
6.4 Fazit
7. DIY – Nicht-plattformbasierte Projekte
7.1 Populäre Beispiele
7.2 Aktuelle Beispiele
7.3 Fazit
8. Erfolgsfördernde Faktoren für Crowdfunding-Projekte
8.1 Vollerhebung der Projekte
8.2 Umfrage unter Projektstartern
8.2.1 Ausgangspunkt und Fragestellungen
8.2.2 Repräsentativität
8.2.3 Fragebogenkonstruktion
8.2.4 Durchführung
8.2.5 Ergebnisse
8.3 Fazit
9. Sonstige Rahmenbedingungen
9.1 Spendenlandschaft in Deutschland
9.2 Bevorzugte Zahlungsarten im Internet
9.3 Fazit
10. Zehn Schritte zum erfolgreichen Crowdfunding-Projekt
11. Zukunftsprognose

Anhang 1: Interview mit Steffen Wilhelmi von Once Upon A Rooftop
Anhang 2: Email an Projektstarter
Anhang 3: Fragebogen der Online-Umfrage: Erfolgsfaktoren des Crowdfunding

Bestellen Sie hier 

Studienreihe Crowdfunding: Neue Publikationen für Musik und Film veröffentlicht

Eines der wichtigsten Forschungsfelder für ikosom war im vergangenen Jahr das Thema Crowdfunding, insbesondere als alternative Finanzierungsform in der Kreativwirtschaft. Regelmäßig erheben wir die Daten der Crowdfunding-Plattformen und geben einen Überblick über die Entwicklung des Marktes. Dabei arbeiten wir auch immer mit Studierenden zusammen, die den Datensatz nutzen, um ihre Forschungsfragen zu

Aus diesem Grund haben wir die Crowdfunding-Studienreihe begonnen. In der Studienreihe veröffentlichen wir die Abschlussarbeiten von Studierenden zum Thema Crowdfunding.

Den Auftakt macht die Arbeit „The Power of the Crowd“ von Svenja Mahlstede, die an der Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim studiert hat. Ihre Arbeit untersucht Crowdfunding für Musiker und Bands. Unter anderem hat sie die verschiedenen Musik-Crowdfunding-Plattformen (‚Fanfunding‘) untersucht und sie mit den nicht-spezialisierten Plattformen verglichen (hier bestellen).


Die zweite Ausgabe der Studienreihe befasst sich mit der Filmfinanzierung. Marie Ebenhan von der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) Konrad Wolf in Potsdam-Babelsberg wird im März 2012 erscheinen. In ihr beleuchtet Marie Ebenhan die öffentliche Filmförderung und darin eingebettet Crowdfunding als Möglichkeit, diese Filmförderung zu ergänzen oder zu umgehen (hier bestellen).

Weitere Ausgaben der Studienreihe werden sich mit anderen Aspekten des Crowdfundings beschäftigen. Wer uns ein Thema vorschlagen will, kann sich gerne bei uns melden.

Zahlen zum Crowdfunding in der Musikindustrie

Presseinladung: Aktuelle Zahlen zum Crowdfunding in der Musikindustrie

5. September 2011, Berlin. Ein vielversprechendes Konzept auf der einen Seite, eine kriselnde Branche auf der anderen – wie kann Crowdfunding im deutschen Musikmarkt genutzt werden?

Im Rahmen der Berlin Music Week veranstaltet das Institut für Kommunikation in sozialen Medien (ikosom) am Donnerstag, den 8. September 2011, ein Pressegespräch zum Thema “Entwicklungen des Crowdfunding im deutschen Musikmarkt”.

Zusammen mit artwert, projekt zukunft und der Berlin Music Commission stellt ikosom dabei vor, welche Vorteile Crowdfunding für die Musikindustrie hat. ikosom wird auch aktuelle Forschungsergebnisse zum Finanzierungsvolumen des Crowdfundings im Musikbereich vorstellen.

„Crowdfunding stellt den direkten Draht zwischen Fans und Künstlern her. Das ist eine Herausforderung und Chance für die klassischen Labels“, so Karsten Wenzlaff, Geschäftsführer und Gründer von ikosom.

ikosom analysiert seit 2010 die deutschsprachige und internationale Crowdfunding-Szene. In den vergangenen Wochen hat ikosom die deutschsprachigen Crowdfunding-Plattformen untersucht – aktuelle Ergebnisse dieser Studie, darunter Kriterien für erfolgreiches Crowdfunding, werden im Rahmen des Pressegesprächs vorgestellt. „Fast eine halbe Million Euro wurden in den letzten 18 Monaten über Crowdfunding auf deutschsprachigen Plattformen eingenommen. Crowdfunding beginnt, sich zu etablieren“, so Jörg Eisfeld-Reschke, Gründer von ikosom.

Im Anschluss an das Pressegespräch findet um 13 Uhr eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aus der Crowdfunding- und Musikbranche sowie Crowdfunding-erfahrenen Künstlern statt:

Bart Becks – Mitbegründer und CEO von SonicAngel

SonicAngel vereint Crowdfunding mit einer next-generation label platform. Im ersten Jahr ermöglichte SonicAngel mit einer Erfolgsquote von 94 Prozent bereits über 1.000 Konzerte. Becks war zuvor CEO von Belgacom Skynet und Chief Innovation & New Media der ProsiebenSat1 Gruppe. Becks ist darüber hinaus Chairman des IBBT (Belgian Innovation institute for ICT & Media).

Hans Hafner – Filmkomponist.

Seine Kompositionen für “Danni Lowinski” (Sat1) und “Allein gegen die Zeit” (KiKa) wurden Hafner 2010 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Hafner komponiert die Musik für den Independent-Film “Abschiedstournee”, “Der Kriminalist” (ZDF), “Ein Fall für Zwei” (ZDF), verschiedene Dokumentarfilme für arte und hat mehrere Songs für die US-Serien “The Young And The Restless” sowie “Days Of Our Lives” komponiert.

Stefan Herwig – Geschäftsführer des Musiklabels „Dependent“

Daneben arbeitet Herwig im Management und Konzertbooking, ist als DJ für elektronische Musik tätig und erforscht an der Universität Essen die Gründe der Strukturkrise der Musikwirtschaft. Herwig ist Gründer des Beratungsunternehmens Mindbase Strategic Consulting, welches Lösungen für die Kreativwirtschaft entwickelt.

Sören Vogelsang -Musiker
Mit über 2,7 Millionen Klicks auf YouTube, über 6000 Abonnenten und knapp 1500 Supportern auf Facebook ist „Der Barde Ranarion“ fester Bestandteil der Mittelalter-Musik-Szene. Jetzt kommt das erste Soloalbum, das er über die Crowdfunding-Plattform-Kickstarter finanziert hat.

Karsten Wenzlaff – Geschäftsführer von ikosom
Gründer und Geschäftsführer des Instituts für Kommunikation in sozialen Medien (ikosom), analysiert die Crowdfunding-Szene in Deutschland und spielt Gitarre.

Wolfgang Barnick – WeTeK Berlin gGmbH

Die Details in Kürze:

Datum/Uhrzeit: 8. September 2011, 12:00-14:00 Uhr

12:30 Uhr: Pressegespräch “Entwicklungen des Crowdfunding im deutschen Musikmarkt”

13:00 Uhr: Podiumsdiskussion “Erfahrungen und Möglichkeiten mit Musik-Crowdfunding”
Ort: .HBC,Karl-Liebknecht-Str. 9, Berlin-Mitte

Weitere Informationen finden Sie unter:

Crowdfunding-Studie 2011

Pressekontakt:
Karsten Wenzlaff, 01512 5369083
wenzlaff@ikosom.de

Über ikosom:
Im Institut für Kommunikation in sozialen Medien (ikosom) arbeiten Experten aus unterschiedlichen Bereichen der digitalen Kommunikation. ikosom beschäftigt sich mit Themen wie Community Management, Digitales Fundraising, Government 2.0, ePartizipation und Urheberrecht.

Crowdfunding in der Musik – eine Einladung und eine Umfrage

Die Berlin Music Week rückt immer näher – und da geht es natürlich darum, auch über alternative Geschäftsmodelle für Musiker zu reden. Crowdfunding ist eines davon. Crowdfunding für Musiker gab es lange, bevor eigene Plattformen dafür entstanden. Ein Beispiel ist zum Verity, eine südafrikanische Sängerin, die schon mehrere Alben über Crowdfunding finanziert hat.

Aber natürlich sind Musiker auch auf den Crowdfunding-Plattformen unterwegs. Neben den sechs deutschsprachigen Plattformen inkubato, mySherpas, visionbakery, respekt.net, pling und startnext oder anderen großen Plattformen wie kickstarter oder indiegogo gibt es zahlreiche Plattformen, die sich auf das Crowdfunding für Musik spezialisiert haben, zum Beispiel sellaband oder sonicangel.

In unserer ersten Crowdfunding Studie vom April 2011 haben wir vor allem die allgemeinen Plattformen uns angeguckt. Für die aktuelle Studie, die im September erscheinen wird, werden wir uns auch einzelne Bereiche angucken, unter die Musikbranche. Dabei arbeiten wir mit Svenja Mahlstede von der Popakademie Mannheim zusammen, die zusätzlich zu unseren Erhebung auch die Musiker selbst kontaktiert hat und nach ihren Erfahrungen gefragt hat. Gleichzeitig möchte Sie aber auch von allen Interessierten wissen, welche Plattform sie am ehesten für geeignet halten – spezialisierte Plattformen wie Sellaband oder allgemeine Plattformen wie mySherpas. Die Umfrage kann man hier schnell ausfüllen.

Nächste Woche werden wir dann einen Teil der Ergebnisse unseres Studienupdates vorstellen. Die genaue Uhrzeit geben wir noch bekannt, aber ihr könnt Euch schon mal den 8. September nachmittags und das HBC Berlin vormerken. Nach der Vorstellung der Ergebnisse wird es eine Podiumsdiskussion zu dem Thema geben – unter anderem mit Bart Becks von SonicAngel, dem Musikkomponisten Hans Hafner (der auf mySherpas erfolgreich sein Projekt finanziert hatte), Sören Vogelsang (aka Barde Ranarion) , Stefan Herwig vom Label Dependent. Genauere Infos folgen noch!

Crowdfunding als Projektfinanzierung für Bands und Labels – Diskussion bei Artwert

Am Dienstag, den 07.06.2011 um 17 Uhr im Pfefferberg, Haus 13, findet eine Podiumsdiskussion zu Crowdfunding statt:

Auf der Suche nach alternativen oder komplementären Geldquellen hat das Modell Crowdfunding schon Einzug in die Kulturfinanzierung gefunden. Auch für die Vorfinanzierung von Projekten im Musikgeschäft wie Produktionen oder Tourneen kann Crowdfunding durchaus Sinn machen.

Neben dem finanziellen Aspekt ist dabei der Werbeeffekt, aber auch der Aufwand nicht zu unterschätzen. Schließlich ist eine gute Voraussetzung für eine Crowdfunding-Kampagne eine Aktivierung und virale Vermehrung der eigenen Community.

Wie funktioniert Crowdfunding? Was ist für eine erfolgreiche Kampagne im Musikbetrieb empfehlenswert? Welche erfolgreichen Projekte gibt es bereits? Ist Crowdfunding mit öffentlicher Kulturförderung oder privatem Sponsoring kompatibel?

Diskutieren werden:

  • Karsten Wenzlaff – ikosom, Institut für Kommunikation in sozialen Medien
  • Hagen Lindner – startnext.de
  • Andreas Bischof – analogsoul
  • Frank Nicolas – Good Frames

Moderation:

Wolfgang Barnick – WeTeK Berlin gGmbH

via Crowdfunding als Projektfinanzierung für Bands und Labels – Artwert.

„Wir glauben an die Kraft der Fans“

Michael Bogatzki ist CEO der deutschen Plattform SellaBand.
Michael Bogatzki ist CEO der deutschen Plattform SellaBand.

Wie hat sich Crowdfunding im Bereich Musik entwickelt?
Die Rockband »Marillion« rief bereits 1997 erfolgreich ihre Fans auf, eine Konzerttournee mit 60.000 US-Dollar zu supporten. Als Online-Plattform hat sich SellaBand auf Musik-Crowdfunding spezialisiert. Seit 2006 kommen mittlerweile mehr als 4500 Musiker mit Fans aus 160 Ländern zusammen.

Welche Vorteile gibt es für die Künstler?

Bands und Solokünstler können Projekte wie eine Albumproduktion, Konzert- oder Promotiontour mit dem Support ihrer Fans umsetzen, ohne die Rechte an ihrer Musik zu verlieren.

Wie können Fans Musiker bei der Umsetzung ihrer Projekte unterstützen?

Believer, so werden die Fans bei uns genannt, können Investitionen, so genannte Parts, in zehn Euro-Schritten erwerben. Die Gegenleistung der Künstler sind CD-Downloads, Backstage-Pässe, Gewinnbeteiligungen, aber auch privater Gitarrenunterricht, Wohnzimmerkonzerte oder Auftritte als Backgroundsänger.

Welche Künstler konnten bereits Erfolge auf SellaBand feiern?

Sowohl Newcomer wie auch etablierte Acts. Die holländische Sängerin Hind konnte für ihr neues Album innerhalb von zehn Tagen 40.000 Euro funden. Die Band Public Enemy schaffte mit 75.000 US-Dollar für ihr letztes Album die bisher höchste Summe, die für ein Projekt je zusammen kam.

Wird sich Musik-Crowdfunding als reelle Alternative durchsetzen?

Wir glauben an die Kraft der Fans. Die traditionelle Musikindustrie gibt immer weniger Geld aus, um Musiker aufzubauen. Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zur klassischen Musikindustrie, sondern vielmehr
als Gradmesser: Wenn es Künstlern gelingt, tausende Fans zu mobilisieren, werden sie
auch interessant für Labels.

Dieser Text entstammt dem Handbuch Crowdfunding, das weitere Texte zum Thema Crowdfunding enthält. Es kann im Publikationsverzeichnis bestellt werden.

Michael Bogatzki ist CEO der deutschen Plattform SellaBand.