In der aktuellen Newsletter-Ausgabe des Helmholtz OpenAccess Koordinatiosbüro wird über aktuelle Entwicklungen hinsichtlich OpenAccess in Europa berichtet:
In einer Rede auf der Jahrestagung der britischen Verleger hat der britische Wissenschaftsminister David Willetts am 2. Mai 2012 angekündigt, dass die Ergebnisse öffentlich geförderter Forschung für die Öffentlichkeit frei zugänglich sein sollen. Die britische Regierung wird daher Open-Access-kompatibles Publizieren zur Norm im Bereich ihrer Forschungsförderung machen. Besonders unterstützt werden sollen auch der freie Zugang zu Forschungsdaten und die Verlinkung zwischen Publikationen und Datensätzen.
Auch in Deutschland ist Bewegung zu verzeichnen. Der Unmut gegen eine aus Sicht der Wissenschaft unakzeptable Geschäftspolitik bestimmter Verlage konzentriert sich aktuell auf den Elsevier-Verlag. Die Selbstverpflichtung, keine Gutachterdienste mehr für Elsevier-Zeitschriften zu leisten („The Cost of Knowledge“), wurde auch von deutschen Wissenschaftlern unterzeichnet. Mit der Anfang Mai 2012 angekündigten Abbestellung aller Elsevier-Zeitschriften durch das an der TU München angesiedelte Zentrum für Mathematik hat der Protest jetzt die institutionelle Ebene erreicht.
Open Access wird in der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft des Deutschen Bundestages thematisiert. In dem Zwischenbericht der Projektgruppe Bildung und Forschung, der im Mai veröffentlicht wurde, wird das Thema umfassend behandelt. Handlungsempfehlungen werden folgen.
Auf Landesebene ist der vor einem Jahr geschlossene Koalitionsvertrag zwischen Bündnis 90/Die Grünen und der SPD in Baden-Württemberg hervorzuheben. Darin haben die beiden Parteien festgelegt eine Open-Access-Strategie für das Land zu entwickeln. Die Arbeiten an diesem Projekt haben bereits begonnen.