SozPad: Online-gestützt – Veranstaltungen zum Peer-Austausch

Natürlich ersetzen soziale Medien nicht jegliche Art von Veranstaltungen. Doch die zur Verfügung stehenden digitalen Instrumente können den Peer-Austausch intensivieren – vor, während und nach den Veranstaltungen. Ein gutes Beispiel hierfür sind sogenannte BarCamps.

BarCamp

Zwei zentrale Prinzipien des Formats BarCamp (auch Unkonferenz) sind der gegenseitige Wissens- und Erfahrungsaustausch und die Selbstorganisation der Teilnehmenden. Sie sind dialogisch und interaktiv angelegt. Vorgegeben wird lediglich das Oberthema. Die konkrete inhaltliche Ausgestaltung liegt ganz in der Hand der Teilnehmenden.

Jedes BarCamp beginnt mit einer öffentlichen Sessionplanung. Themen werden vorgeschlagen und das Interesse abgefragt, woraufhin Räumlichkeiten und Uhrzeit zugewiesen werden. Das Prinzip der Selbstorganisation betrifft dabei auch die Leitung der einzelnen Sessions, deren Moderation und Strukturierung durch die Teilnehmenden wiederum eigenständig erfolgt. Teilnehmende sind zudem aufgefordert aktiv selber Themen für Sessions einzubringen.

Für die Koordination und Durchführung von BarCamps wird auf verschi dene digitale Dienste zur Kommunikation und Dokumentation zurückgegriffen. Twitter und Etherpad werden in nahezu jedem BarCamp intensiv genutzt. Mit Mixxt (mixxt.de) kann für ein BarCamp eine Community geschaffen werden, innerhalb derer bereits frühzeitig Themen eingebracht, beworben und diskutiert werden können.

BarCamps eignen sich für alle Zielgruppen, die Themen partizipativ, gleichberechtigt und transparent diskutieren möchten.

Twitter zur Diskussion

Für die digitale Kommunikation einer Veranstaltung hat sich der Microblogging-Dienst Twitter etabliert. Impressionen, Fragestellungen oder besonders nennenswerte Erkenntnisse eines Vortrags oder einer Session können via Twitter mit Teilnehmenden und auch der Öffentlichkeit geteilt werden. Durch die Nutzung von Hashtags werden Beiträge gebündelt. Auch externe Nutzende haben die Möglichkeit zu kommentieren oder Fragen zu stellen.

Während einer Veranstaltung werden sogenannte Twitterwalls genutzt, um alle Beiträge rückzuspiegeln und in die Diskussion vor Ort einfließen zu lassen. Sie zeigen die neuesten Tweets mit dem jeweiligen Hashtag auf Bildschirmen oder Leinwänden an. Ein kostenfreier Anbieter ist twitterwallr.com.

Facebook zur Vernetzung

Die Einrichtung einer Facebookgruppe eignet sich für die Bekanntgabe organisatorischer Details und fungiert in der Regel als Plattform für Fragen und Antworten aller Beteiligten. Aus Sicht der Teilnehmenden stellen Facebookgruppen eine erste Möglichkeit dar, sich untereinander zu vernetzen und gedanklich auszutauschen. Oft kann beobachtet werden, dass erste inhaltliche Fragestellungen in den Facebookgruppen kommuniziert und diskutiert werden. Nach einer Veranstaltung bilden sie einen zentralen Anlaufpunkt für die Fortsetzung von Diskussionen.

Etherpad zur Dokumentation

Etherpad ist ein Instrument zum kollaborativen Schreiben. Es ermöglicht mehreren Autoren gleichzeitig an einem Textdokument zu arbeiten. Für Veranstaltungen eignet sich ihr Einsatz vor allem, weil sie es ermöglichen, in Echtzeit an ihnen zu arbeiten und Veränderungen damit sofort für alle sichtbar sind. Mithilfe von Etherpads dokumentieren die Teilnehmenden selbst, wobei die einzelnen Autoren farblich unterschiedlich hervorgehoben werden. Der Bearbeitungsstand zu einem bestimmten Zeitpunkt kann zudem auch im Nachhinein eingesehen werden, wodurch der zeitliche und inhaltliche Verlauf der Dokumentation im Detail nachzuvollziehen ist.

sozpad_70Dieser Text ist erstmals in der Broschüre „SozPad – Soziale Medien für Organisationen und Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe“ des Fachkräfteportal Kinder- und Jugendhilfe erschienen. Auf der Internetseite kann sie als PDF kostenfrei heruntergeladen oder eine gedruckte Version bestellt. Mehr Informationen zur Broschüre

Statement zu Kirche und Kundenkontakt im Social Web

Vor kurzem bat mich das sinnstiftermag ein Statement zu formulieren. Bei dem sinnstiftermag handelt es sich um einen Zusammenschluss aus Zeitanalytikern, Werbern, Designern und Fotografen, welche religiöse und mediale Kommunikation im weitesten Sinn erörtern.

Mir stellte man die folgende Frage:

„Herr Eisfeld-Reschke, Sie sind Experte auf dem Gebiet „Kommunikation in sozialen Medien”. Welche Tipps und Ratschläge würden Sie der Kirche mit auf den Weg geben, wenn sie Sie als Kunde kontaktieren würde?“

Mein Statement ist hier verfügbar.

Summer School in Brauschweig: Wissenschaft kommunizieren

Obwohl es heute relativ einfach geworden ist öffentlich zu publizieren, beispielsweise über Blogs oder Social Media, finden die meisten wissenschaftlichen Debatten immer noch in alten Strukturen statt. Wissenschaftler an Universitäten und Wissensunternehmen in Deutschland veröffentlichen ihre Beiträge in erster Linie in Fachzeitschriften und Aufsatzbänden. Dabei vergeben sie sich viele Chancen, wie eine größere Bekanntheit oder direktere Debatten.

Eine Entwicklung wie in den USA, wo viele Wissenschaftler neben ihren wissenschaftlichen Publikationen in Zeitschriften, auch einen eigenen Blog nutzen um ihre Gedanken und Forschungsergebnisse zu präsentieren, vermisst man in Deutschland weiterhin. Erste Ansätze, die versuchen Forschern eine Plattform für ihre digitale Veröffentlichungen zu bieten, sind SciLogs und ScienceBlogs. Doch kann die Bekanntheit und die wissenschaftliche Wertigkeit dieser und anderer Blogs sicherlich erweitert werden.

In schon veröffentlichten Artikel „@Alma Mater: Zielgruppe gefunden, bitte Kontakt aufnehmen.“ hatten wir das Thema schon einmal vorgestellt.

Das Haus der Wissenschaft in Braunschweig greift diese Problematik in ihrer diesjährigen Summer School für Doktoranten und Postdocs auf. In Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig und dem Spektrum der Wissenschaft soll über das Thema Wissenschaft kommunizieren vom 24. bis 26. August 2011 gesprochen und diskutiert werden.

Für die 295€ (inklusive Verpflegung) erhält der interessierte Doktorand einen Einblick in die klassische Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der Wissenschaft bis hin zu den Möglichkeiten des Web 2.0 in all seinen Plattformen. Da noch Plätze frei sind, kann man sich jetzt noch anmelden.

Erfolgreiche Online-Kommunikation in sozialen Medien

Das Potential und die Einsatzmöglichkeiten sozialer Medien für Unternehmen und Nonprofit-Organisationen sind vielfältig. Möchten sie auch weiterhin ihre Stakeholder, insbesondere Aktive, Ehrenamtliche und Spender erreichen, so führt an einer Präsenz in sozialen Medien kaum ein Weg vorbei.

Die untenstehende Präsentation ermöglicht einen Einblick darin, wer im Internet erreicht werden kann und für welche verschiedenen Aufgabenfelder soziale Medien eingesetzt werden können.

Wenn die Zielsetzung der Internet-Aktivitäten feststehen und man sich bereits in sozialen Medien bewegt, dann ist es hilfreich zu schauen, welche Faktoren die zielgerichtete Online-Kommunikation besonders erfolgreich machen. In der folgenden Präsentation werden 10 Erfolgsfaktoren benannt sowie drei Beispiele guter Praxis von Non-Profit-Organisationen unter die Lupe genommen.

Aktuelle Social-Media-Studien im Überblick (Mai 2010)

Morgen Stanley Internet Trends

Im vergangenen Monat ist wieder Internet Trends Report von ein Morgan Stanley erschienen. Zu den wichtigsten Erkenntnissen zählt, dass nachdem bereits mehr Zeit in sozialen Netzwerken verbracht wird als mit dem Lesen und Schreiben von Emails, übersteigt nun auch die Anzahl der registrierten Netzwerk-Nutzer die von Emailpostfächern.

Morgan Stanley Internet Trends Report

Gründe dafür werden nicht genannt. Denkbar ist, dass der Kommunikation in sozialen Netzwerken weniger Barrieren zugrunde liegen als der Email-Korrespondenz. Als weitere wichtigen Trend ist der starke Ausbau der Bandbreite für mobile Kommunikation zu nennen sowie dass auf Facebook mittlerweile der größte Anteil der global verbrachten Online-Zeit entfällt. Continue reading „Aktuelle Social-Media-Studien im Überblick (Mai 2010)“

Jahresberichte von NGOs – Mehr als Papier?

Mit dem Jahreswechsel begann in vielen Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs) die redaktionelle Arbeit an den Jahresberichten. Dieser dient als Instrument zur Kommunikation vor allem mit Spendern, Sponsoren, Mitgliedern und gegebenenfalls weiteren Interessensgruppen. Typischerweise enthält der Jahresbericht vor allem nicht-finanzielle Dokumentation von Aktivitäten und Projekten sowie Angaben zu den Strukturen und Finanzen des abgelaufenen Kalenderjahres. So geschieht es seit Jahrzehnten stets aufs Neue.

Die von NGOs hat sich in den vergangenen Jahre zunehmend in Richtung von Geschäftsberichten entwickelt, wie sie Unternehmen und insbesondere Aktiengesellschaften veröffentlichen. Letztere sind aufgrund ihrer besonderen Informationspflichten gegenüber den Aktionären dazu verpflichtet. Im Unterschied zu Kapitalgesellschaften ist die inhaltliche und finanzielle Berichterstattung von NGOs nicht gesetzlich geregelt. In der Organisationsform eines eingetragenen Vereins ist in der Satzung oft lediglich die Berichtspflicht des Vorstandes an die Mitgliederversammlung festgeschrieben. Dennoch gibt es neben den Mitgliedern weitere Interessensgruppen mit spezifischen Informationsbedürfnissen: „Spender möchten die von ihnen bereitgestellten Ressourcen gut angelegt, Sponsoren über die Wirkung und öffentliche Wahrnehmung der unterstützten Projekte Bescheid wissen und andere Partner wünschen sich eine Informationsgrundlage für die Entscheidung über die Fortsetzung oder Aufnahme einer Kooperation“, so Felix Dresewski, Geschäftsführer der Kinderhilfsorganisation Children for a better World e.V.. Continue reading „Jahresberichte von NGOs – Mehr als Papier?“

Flattr und Kachingle – ein Systemvergleich

Obgleich sich die Diskussion über das Potential von Micropayment für Blogs in den großen Medien meist nur auf Flattr konzentriert (Spon, Morgenpost, Handelsblatt, Heise) gibt es derzeit zwei ernstzunehmende Dienste, die sich um einen raschen Markteintritt bemühen: Flattr und Kachingle. Zeit beide ersten einem groben Systemvergleich zu unterziehen.

Der Name

Flattr kommt von Flatrate, wie Peter Sunde in seinem Vortrag auf der re:publica erläuterte. Kachingle ist eine Mischung aus den Geräuschen Ka-ching! (wie eine alte Registerkasse) und Jingle (wie beim Schütteln eines Sacks voller Münzen).

Das Prinzip

In Youtube-Videos erläutern Flattr und Kachingle (eins und zwei) ihre grundlegenden Funktionsweisen. Leser bekunden mit einem Klick ihre (finanzielle) Unterstützung. Wesentlicher Unterschied der beiden Dienste ist die Reichweite der Unterstützung. Bei Kachingle wird der gesamte Blog unterstützt, wobei derzeit keine Unterscheidung in den Rubriken oder Autoren vorgesehen ist, ein einzelner Autor oder eine Rubrik quasi-institutionell unterstützt. Flattr hingegen zielt auf eine sehr kleinteilige Unterstützung ab, indem Blogbeiträge oder gar einzelne Leser-Kommentare – in jedem Fall aber einzelne Inhalte – „geflattert“ werden. Kachingle loggt hierfür die Anzahl der Besuche einer Internetseite (optional) und verteilt die Abosumme nach Anteil der besuchten Seiten. Flattr verteilt die Summe gleichmäßig auf die „geflatterten“ Inhalte, ohne Unterschied ob  eine Seite nur einmal oder häufiger besucht wurde. Continue reading „Flattr und Kachingle – ein Systemvergleich“

Aktuelle Social-Media-Studien im Überblick (April 2010)

In den vergangenen Wochen sind wieder zahlreiche interessante Studien über Kommunikation in sozialen Medien erschienen. Auf fünf aktuelle Erscheinungen möchten wir besonders hinweisen: von der infrastrukturellen Voraussetzung für Kommunikation über die (regionale) Verbreitung und Reichweite sozialer Netzwerke bis hin zur kommerziellen Werbemaßnahmen .

Digitale Spaltung: (N)Onliner

Im Nachgang des (N)ONLINER-Atlas der Initiative D21 wurde eine repräsentative Befragung durchgeführt. Daraus geht hervor, dass die digitale Spaltung in Deutschlang längst Realität ist. Etwa eine Drittel der Gesellschaft wird als „digitale Außenseiter“ bezeichnet, die mit dem Internet kaum bis keine Berührungspunkte haben.

Soziale Netzwerke in Deutschland

ComScore veröffentliche eine Untersuchung über die Reichweite sozialer Netzwerke in Deutschland. Durch die gemeinsame Veranlagung der VZ-Netzwerke erreichen diese mit Abstand die höchste Reichweite. Beachtlich: Sowohl die Anzahl der Unique Visitors als auch die Verweildauer der Nutzer auf den VZ-Portalen ist mit Abstand am höchsten. Im vergangenen Monat wurden insgesamt 15,89 Millionen Unique Visitors gezählt, die es auf eine durchschnittliche Verweildauer von über 57 Stunden im Monat brachten. (via Basic Thinking)

Unter geographischen Gesichtspunkten hat Plan.net die Daten der Arbeitsgemeinschaft Onlineforschung zur Nutzung sozialer Medien interpretiert und grafisch aufbereitet. Leider fehlen standen hierzu keine Vergleichsdaten zur Nutzung von Facebook zur Verfügung. (via t3n)

Microblogging-Dienst Twitter
Die ansteigende Nutzung des Microblogging-Systems Twitter im Jahr 2009 belegt die Barracuda Labs Studie. Das Zahlenmaterial gibt einen umfassenden Einblick in die Nutzungsweisen der Anwender. Darüber hinaus wird der Zulauf prominenter Twitter-Nutzer thematisiert. Ein Thema, dass in 2009 die Debatte über den Dienst stetig vorangetrieben hat und sich auch in 2010 unter anderem bei den Olympischen Spielen fortsetzte.

Werbeeffektivität in sozialen Medien
Aufmerksamkeit verdient auch eine aktuelle Studie von Psychster Inc. und Allrecipes.com, welche der Frage auf den Grund gegangen ist, welche Anzeigenformate in sozialen Netzwerken am effektivesten sind. Daraus geht unter anderem hervor, dass aktionsorientiert Werbeformate zwar eine stärkere Bindung ermöglichen, jedoch die klassichen Instrumente Banner und Newsletter-Links bei der Beeinflussung zur Kaufentscheidung derzeit noch effektiver sind. (via t3n)

Twitter für NPOs – Schnickschnack oder Kommunikationsinstrument?

Der direkte Nutzen von Twitter lässt sich sehr schnell erfassen: Es ist ein sehr einfaches Medium um zunächst schon bekannte Gesichter und dann zunehmend weitere Nutzer im gleichen Themenfeld zu folgen (lesen), selbst auf interessante Inhalte hinzuweisen. Im nächsten Schritt antwortet man auf interessante Tweets (Nachrichten) und erhält selber Antworten. Und schon kann der Dialog beginnen.

Mehr ist es dann auch wieder nicht. Oder doch? Continue reading „Twitter für NPOs – Schnickschnack oder Kommunikationsinstrument?“