Wer soziale Medien bereits für die eigene Arbeit nutzt, versteht oft nicht, wenn es die eigene Organisation nicht tut. Gerade diesen Zweiflern kann aber eine Schlüsselrolle bei der Modernisierung von Organisationen zukommen, wenn sie mit den richtigen Argumenten vorgehen.
Zahlreiche Hindernisse können der Nutzung sozialer Medien entgegenstehen. Neugier und Skepsis gegenüber Neuem, das sind Instinkte, die uns in unserem Leben begleiten. Bei jedem einzelnen Menschen, in jeder Gruppe und in jeder Organisation treffen diese in unterschiedlichsten Ausprägungen aufeinander. Sie äußern sich beispielsweise am Festhalten an bestehenden Strukturen, in der Angst vor Kontrollverlust und dem Infrage stellen des Mehrwertes. Sind konkrete Hindernisse, wie beispielsweise rechtliche Fragestellungen, greifbar, so fällt es schwerer auf persönliche Vorbehalte und Ängste einzuwirken.
Die Einführung sozialer Medien in den Kommunikationsmix von Organisationen braucht interne Change Agents. Sie nehmen die Rolle interner Berater wahr und befördern die Organisationsentwicklung. Ihnen kommt eine Schlüsselrolle innerhalb der Organisationen zu, wenn es um die Einführung sozialer Medien in die ommunikationskultur geht. Sie sind Initiator von Veränderungen, geben Anstöße zur KomDie Einführung sozialer Medien in den Kommunikationsmix von Organisationen braucht interne Change Agents. Sie nehmen die Rolle interner Berater wahr und befördern die Organisationsentwicklung. Ihnen kommt eine Schlüsselrolle innerhalb der Organisationen zu, wenn es um die Einführung sozialer Medien in die Kommunikationskultur geht. Sie sind Initiator von Veränderungen, geben Anstöße zur Kommunikation, begleiten Personen und Strukturen beim Wandel und halten die Dynamik der Organisationsentwicklung im Griff. Zu diesem Zweck gehen sie strategisch vor und setzen Impulse bei den Kolleginnen und Kollegen:
1. Aufzeigen, was bereits vorhanden ist
Auch ohne eigenes Zutun befindet sich nahezu jede Organisation bereits in sozialen Medien. Seien es Einträge in der Wikipedia, Beiträge in Blogs oder Videos und Fotos, die Teilnehmende auf Veranstaltungen gemacht und anschließend ins Internet (z.B. YouTube und Flickr) gestellt haben.
2. Gute Argumente streuen
Ob das Streuen von Argumenten und Erfolgen im gelegentlichen Weiterleiten von interessanten Funden an eine Mailingliste, dem regelmäßigen Präsentieren in Teamrunden oder auf andere Art stattfindet, hängt jeweils von den traditionellen nformationsflüssen ab.
3. Unterschiedliche Perspektiven einnehmen
Wenn einzelne Instrumente eingeführt und dargestellt werden sollen, ist es ratsam, lieber mehrere Präsentationen vor eingrenzbarem Publikum durchzuführen als eine Präsentation, bei der die Abteilungen und Hintergründe der Zuhörenden sehr unterschiedlich
sind. Die Aufteilung in mehrere Präsentationen ermöglicht es, die Argumente und Beispiele jeweils anzupassen.
4. Mit-Veränderer finden
Einzelkämpfer haben es schwer. Ist es möglich, Gleichgesinnte in mehreren Abteilungen und auf mehreren Ebene zu finden, so können diese miteinander vernetzt werden. Mit gemeinsamer Mikropolitik („Du redest mit ihm, und ich mit ihr…”) können Argumentationen erprobt und auf Diskussionen Einfluss genommen werden.
5. Zuhören und Reagieren
Mit einem ordentlichen Online-Monitoring ist es möglich, frühzeitig mitzubekommen, wenn die Organisation in Online-Medien negativ oder in falschen Zusammenhängen dargestellt wird. Es lohnt sich anhand von Beispielen aufzuzeigen, wie negative Darstellungen verbessert und positive Darstellungen in ihrer Reichweite erweitert wurden.
6. Schrittweise Einführung
Das Kommunikationsverhalten von Menschen kann nicht von einem Tag auf den nächsten verändert werden. Mit einer schrittweisen Einführung (z.B. Erweiterung der Kommunikationskanäle) bleibt den Beteiligten ausreichend Zeit, sich mit dem Instrument vertraut zu machen, es in ihren Arbeitsalltag zu integrieren und den Informationsfluss zu reorganisieren.
Die Einführung sozialer Medien in die Kommunikation einer Organisation ist stets ein großer Treiber der Veränderung. Für die Strukturen bedeutet dies Organisationsentwicklung und für die Menschen einen Bildungsprozess. Beides gilt es wahrzunehmen und mit gezielten Maßnahmen zu unterstützen.
Dieser Text ist erstmals in der Broschüre „SozPad – Soziale Medien für Organisationen und Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe“ des Fachkräfteportal Kinder- und Jugendhilfe erschienen. Auf der Internetseite kann sie als PDF kostenfrei heruntergeladen oder eine gedruckte Version bestellt werden. Mehr Informationen zur Broschüre