Leitfaden JugendBarCamp – aktualisiert und in englischer Sprache

BarCamps sind seit einigen Jahren eine beliebte Alternative zur klassischen Konferenz – inzwischen ist es möglich, (fast) jede Woche ein BarCamp irgendwo in Deutschland zu besuchen. Für Pädagoginnen und Pädagogen veröffentlichten wir im März dieses Jahres den Leitfaden Jugendbarcamp.

Dieser ist nun in einer aktualisierten Fassung auf deutsch erschienen. Ersmals liegt auch eine englische Fassung vor.

Bildcollage: Sebastian Jabbusch (cc-by)
Bildcollage: Sebastian Jabbusch (cc-by)

Leitfaden JugendBarCamp: Vorbereitung von Technik und Material

Mitte März ist der Leitfaden JugendBarCamp erschienen. Die Broschüre ist digital und gedruckt verfügbar (siehe untere Infobox). Heute stellen wir auszugsweise die Phase 6: Vorbereitung von Technik und Material vor.

leitfaden jugendbarcampEs gehört zu jedem guten BarCamp, dass der Internetzugang mal überlastet ist. Das ist in dem Moment zwar ärgerlich für die TeilnehmerInnen, aber für die Veranstalter ist es ein positives Zeichen: die digitale Kollaboration wird intensiv genutzt! Dennoch sollte man sich bereits im Vorfeld um eine gute Internetversorgung kümmern. Auf Aussagen wie „Klar haben wir im Tagungshaus Internet“ ist selten Verlass. Ein BarCamp verlangt nicht nur eine hohe Bandbreite, es müssen auch mehrere dutzend Endgeräte Anschluss finden. Unter Umständen bringen alle TeilnehmerInnen mindestens ein Endgerät, manchmal auch zwei (Laptop und Smartphone), mit.

Am besten ist ein persönliches Gespräch mit den Haus-
technikern, um folgende Fragen zu beantworten:

  • Wie hoch ist die tatsächliche Bandbreite des Internetzugangs?
  • Kann die Bandbreite für den Zeitraum der Veranstaltung aufgestockt werden?
  • Wie viele Endgeräte können die eingesetzten Router verbinden?
  • Ist das WLAN in allen Räumen zu empfangen?
  • Können zusätzlich LAN-Kabel in den Räumen angeschlossen werden?

Die Verfügbarkeit von schnellem Internet ist für das Gelingen eines BarCamps von zentraler Bedeutung und ähnlich bedeutsam für die Stimmung wie gute Verpflegung. Es braucht den Zugang zu gemeinsamen Dokumenten und Plattformen, um das gemeinsame Arbeiten digital abbilden und ergänzen zu können. Daher ist eine Bandbreite von sechs MBit wünschenswert. Als Notalternative sollte auch geprüft werden, ob in allen Räumlichkeiten ausreichend UMTS-Empfang besteht. Wenn dies der Fall ist, dann kann ein Veranstalter mit Hilfe von UMTS-Sticks und Ersatz-Routern eine Notversorgung gewährleisten.

Das Jugenschutzgesetz sieht vor, dass Jugendlichen bestimmte Inhalte im Internet nicht zugänglich gemacht werden dürfen und der Veranstalter dafür Sorge tragen muss. Nun stellt sich die Situation bei einem JugendBarCamp so dar, dass die meisten Jugendlichen ihre eigenen Endgeräte mitbringen. Vorinstallierte Filter kommen daher nicht in Frage. angemessenere Herangehensweisen sind gemeinsam mit den Jugendlichen entwickelte Regelungen (Nutzungsordnung) sowie eine Aufsicht, die beispielsweise durch eine freiwillige Selbstkontrolle der Jugendlichen ergänzt wird.

Der tatsächliche technische Bedarf eines JugendBarCamps ist abhängig von der Größe der Veranstaltung, der Intensität des Einsatzes digitaler Instrumente sowie den Endgeräten, die die Jugendlichen selbst mitbringen. In der folgenden Tabelle nehmen wir daher die Unterscheidung zwischen der technischen Mindesausstattung und der wünschenswerten Technikausstattung vor. Die zusätzliche Technikausstattung betrifft insbesondere die erweiterte Dokumentation der Veranstaltung.

Technische Mindestausstattung

  • mindestens ein LAN-Kabel für den Präsentations-Laptop
  • Steckdosen in allen Räumen (für jeden vierten Teilnehmer)
  • mehrere Beamer (ggf. Fernseher als alternative Screens)
  • Laptops zur Dokumentation in den Räumen
  • Tonanlage (ab 50 Personen notwendig)
  • Notfallset für UMTS-Versorgung (UMTS-Stick, Router, Bridge)

Wünschenswerte Technikausstattung

  • mehrere LAN-Kabel in allen Räumen
  • ausleihbare Endgeräte (Laptop, Tablet) für TeilnehmerInnen
  • Bühne mit Lichttechnik für das Plenum
  • weitere Screens mit Session-Plan und weiteren Informationen

Zusätzliche Technikausstattung

  • Audio-Aufnahmegeräte (für die Dokumentation)
  • Video-Aufnahmegeräte (für die Dokumentation)

Heutzutage braucht es keinen Ü-Wagen vom Fernsehen mehr, um eine Veranstaltung live zu übertragen. Ein internetfähiges Smartphone reicht bereits aus. Für den Fall, dass einige Sessions übertragen und aufgezeichnet werden sollen, muss entsprechende Hardware (mindestens Laptop, Kamera, Stativ, Mikrofon) bereitgestellt werden. Die Übertragung kann über kostenlose Livestreaming-Anbieter wie www.ustream.tv und www.make.tv erfolgen.

Der Einsatz digitaler Instrumente ist für ein BarCamp von großer Bedeutung. Doch Technik ist nicht alles. Je nach Situation und Session kann es sein, dass die Jugendlichen ebenso gerne auf Material wie Pinnwand und Flipchart zurückgreifen möchten. Mindestens eines von beiden sollte in jedem Raum zur Verfügung stehen. Es ist ratsam, bei den Teilnehmerunterlagen, in den Räumen oder am Info-Tisch Papierblöcke und Kugelschreiber zur Verfügung zu stellen. Wie viel Technik eingesetzt werden kann, ist maßgeblich eine Ressourcenfrage. Stellt das Tagungshaus nicht das gesamte benötigte Equipment zur Verfügung, so kann auf externe Dienstleister zurückgegriffen werden. Und auch das Personal
zur Betreuung der Hardware ist eine endliche Ressource, die bedacht werden sollte.

Logo youthpartDer Leitfaden JugendBarCamp wurde erstellt vom Institut für Kommunikation in sozialen Medien und der Agentur Mediale Pfade im Auftrag des Projektes youthpart. youthpart ist ein Projekt von IJAB – Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. Die Veröffentlichung wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Leitfaden JugendBarCamp: Format- und Themenfindung

Mitte März ist der Leitfaden JugendBarCamp erschienen. Die Broschüre ist digital und gedruckt verfügbar (siehe untere Infobox). Heute stellen wir auszugsweise die Phase 1: Format- und Themenfindung vor.

Das Format BarCamp ist für viele Situationen und Themenzusammenhänge vorstellbar. Grundsätzlich kann es für alle Themen angewandt werden, die Jugendliche interessieren. In gewisser Weise ähnelt das Format einem OpenSpace. Den Unterschied macht die tiefe Integration digitaler Instrumente aus. Bereits in der Vorbereitung gibt es Möglichkeiten, sich zu vernetzen und auszutauschen. Während eines BarCamps sind Etherpad, Twitter, Facebook und GoogleDocs dann elementare Bestandteile der Kollaboration und Dokumentation.

leitfaden jugendbarcampWie in allen Beteiligungsprozessen gilt es, einen Lebensweltbezug herzustellen. Die Verantwortung der Veranstalterliegt darin, Jugendliche angemessen und früh zu beteiligen und sich mit ihnen auf ein Oberthema zu verständigen. Wenngleich das Format BarCamp ursprünglich aus dem IT-Bereich kommt, muss nicht jedes BarCamp zwingend einen Bezug auf das Internet nehmen. Auch für Diskussionen klassischer Offline-Themen wie dem Jugendmedienschutzstaatsvertrag, Bildung oder philosophischen Diskussionen über Glück und Wohlstand kann das Format einen inspirierenden Rahmen schaffen.

Die Entscheidung für die Durchführung eines BarCamps kann aus unterschiedlichen Gründen erfolgen. Dies sind die Gründe, die uns am häufigsten begegnen:

Auf unseren klassischen Konferenzen sitzen alle da und hören zu. Wir möchten mehr Aktivität und Austausch, deshalb haben wir uns für dieses Format entschieden.”

“Unsere Einrichtung möchte neue Wege gehen. Wir können das Internet und soziale Medien nicht aus der Seminararbeit heraushalten, deshalb möchten wir sie produktiv einsetzen.”

“Wir haben bereits von dem BarCamp-Format gehört und möchten es nun selbst ausprobieren.”

„Unseren Finanzgebern müssen wir zeigen, dass wir gegenüber innovativen Methoden aufgeschlossen sind.“

Alle genannten Argumente sind legitim und es ließen sich noch viele weitere Gründe aufzählen. Doch das Format stößt nicht nur auf Begeisterung. Der intensive Einsatz von Technologie stellt neue Herausforderungen an die pädagogische Betreuung. Auch liegen noch keine wissenschaftlichen Erhebungen oder Evaluationen vor, die gegenüber raditionellen Formaten einen deutlich höheren Beitrag zur Persönlichkeitsbildung oder zum Lernen bescheinigen.

Das hohe Potenzial an Selbstwirksamkeit und das große Maß an Beteiligung sind die entscheidenden Chancen vdes JugendBarCamps. Hier können Jugendliche selbst gestalten. Indem sie das tun, tauschen sie sich aus und lernen voneinander. Die Vermittlung von Anwendungskompetenzen in Bezug auf digitale Kollaboration geschieht quasi nebenbei.

Je nach Veranstalter und Themengebiet werden unterschiedliche Zielgruppen von Jugendlichen für ein BarCamp angesprochen. Eine ausgewogene Mischung aus jüngeren und älteren Jugendlichen sowie solchen mit und ohne Vorerfahrungen zum Thema beziehungsweise mit dem Format ist der beste Garant dafür, dass sie voneinander und miteinander lernen können.

Zu den Anforderungen an die Teilnehmenden zählt vor allem die Bereitschaft, sich auf offene Prozesse einzulassen und Verantwortung zu übernehmen. Das technische Verständnis für die digitalen Instrumente sowie der methodische Ablauf eines BarCamps können während der Veranstaltung vermittelt werden.

Eine hohe Diversität der Gruppe ist dann kein Problem, wenn der Rahmen für ein konstruktives Miteinander geschaffen wird und unterstützende Maßnahmen angeboten werden. So eignet sich das Format ideal für interkulturelle und mehrsprachige Begegnungen. Hier kann das parallele Diskutieren online und offline das Nachfragen erleichtern und das Verständnis vertiefen.

Logo youthpartDer Leitfaden JugendBarCamp wurde erstellt vom Institut für Kommunikation in sozialen Medien und der Agentur Mediale Pfade im Auftrag des Projektes youthpart. youthpart ist ein Projekt von IJAB – Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. Die Veröffentlichung wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Leitfaden JugendBarCamp erschienen

BarCamps sind seit einigen Jahren eine beliebte Alternative zur klassischen Konferenz – inzwischen ist es möglich, (fast) jede Woche ein BarCamp irgendwo in Deutschland zu besuchen. Seit 2010 haben auch die ersten InnovatorInnen BarCamps als Format für die Jugendarbeit entdeckt. Stattgefunden haben in den vergangenen zwei Jahren allerdings nicht mehr als ein Dutzend tatsächlicher JugendBarCamps im deutschsprachigen Raum. Die Gründe dafür liegen unter anderem am fehlenden Know-how darüber, wie das Format BarCamp für die Jugendarbeit adaptiert werden kann.

JugendBarCamps bieten für Jugendliche einige Chancen und Herausforderungen. Die vorliegende Broschüre arbeitet diese heraus und skizziert Lösungsansätze. Zukünftigen Veranstaltern bietet der Leitfaden Hinweise zur Planung, Organisation und Durchführung von JugendBarCamps.

Der Leitfaden für die Praxis nähert sich dem Organisationsablauf eines JugendBarCamps in elf Phasen von der Format- und Themenfindung, über die Werbung, den eingesetzten Onlinetools, der Sessionplanung bis hin zur Nachbereitung. Angereichert mit Infoboxen, Checklisten und persönlichen Interviews sind Praxiseinblicke möglich und laden zum Nachmachen ein.

Leitfaden jetzt verfügbar

Die Broschüre kann kostenfrei als PDF heruntergeladen sowie die gedruckte Version im IJAB bestellt werden. In den kommenden Wochen werden wir einzelne Kapitel zusätzlich als Blog-Beiträge veröffentlichen. Über Kommentare, Hinweise und Rezensionen würden wir uns freuen.

Logo youthpartDer Leitfaden JugendBarCamp wurde erstellt vom Institut für Kommunikation in sozialen Medien und der Agentur Mediale Pfade im Auftrag des Projektes youthpart. youthpart ist ein Projekt von IJAB – Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. Die Veröffentlichung wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Mitmachen beim Peer-Review zum Leitfaden JugendBarcamps

Gemeinsam mit medialePfade und für das Projekt youthpart schreiben wir aktuell an einem Leitfaden zur partizipativen Organisation und Durchführung von JugendBarCamps.

Ziel des Leitfadens ist es die besonderen Rahmenbedingungen und mögliche Herangehensweisen von BarCamps in der Jugendarbeit zu beschreiben. Wir möchten Pädagogen damit eine Unterstützung anbieten, damit sie das Format ausprobieren und mit Jugendlichen gestalten können.

Aktuell suchen wir Freiwillige, die Interesse haben als Peer-Reviewer mit ihrer Erfahrung und Meinung zum Leitfaden beizutragen. Wer Interesse hat, kann sich gerne in unserer Facebook-Gruppe oder per Email melden.

Social Media Leitfaden für Betriebsräte

Social Media verändert zweifelsohne die Arbeitswelt. Nicht nur die zunehmende Vermischung der persönlichen und beruflichen Kommunikation sonden auch die Unternehmenskommunikationen stellen Arbeitnehmer und Arbeitgeber vor neue Herausforderungen. Eine wichtige Funktion beim Aushandeln einer Social Media Guideline für Unternehmen kommt den Gewerkschaften zu. Continue reading „Social Media Leitfaden für Betriebsräte“

Studienrückblick Q2/2011

Zum Studienrückblick des 1. Quartal 2011 gelangen Sie hier.
Zum Studienrückblick des Jahres 2010 gelangen Sie hier.
Zum Vortrag „Der digitale Mensch“ und den dazugehörigen Folien gelangen Sie hier.

Hier ein Überblick über die wichtigsten Studien des zweiten Quartals 2011 zur Online-Kommunikation. Die Studien sind in folgende Bereiche sortiert:

  • Demographie
  • Infrastruktur
  • Politik
  • Jugend
  • Finanzierung
  • Nutzungsverhalten
  • Mobile
  • Unternehmen
  • Journalismus
  • Weitere interessante Studien
  • Lesenswerte Leitfäden

Es handelt sich um eine Auswahl relevanter Studien und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Kriterien für die Selektion sind unter anderem Methodik, Verbreitung und Neuigkeitswert. Über Hinweise zu weiteren Studien freuen wir uns in den Kommentaren. Continue reading „Studienrückblick Q2/2011“