Social Media for Global Good (@BillGates we got to reschedule #impatientoptimists)

Die Bill and Melinda Gates Foundation kündigte vor kurzem an, dass sie das Impatient Optimists Netzwerk nun um ein deutsches Chapter erweitern möchten. Hierzu werden insbesonder eDigitale Pioniere ihre (Reichweite und) Ideen zu teilen, wie man mit Social Media und Digitalen Instrumenten die Themen Globale Entwicklung und Gesundheit vorantreiben kann.

Deutschland müsse eine führende Rolle in der Entwicklungspolitik einnehmen, so Bill Gates. Ob wir das nicht grundsätzlich ohnehin schon tun, das sei dahingestellt, aber was digitale Innovationen in der Entwicklungszusammenarbeit angeht, da gibt es ohne Zweifel noch einiges zu tun.

Ad hoc fallen mir vier Ansätze ein, die sich für eine nähere Betrachtung lohnen:

  • Pandemie Mapping
    Seuchen und hochansteckende Krankheiten können sich angesichts der hohen interkontinentalen Mobilität schnell verbreiten. Die anonymisierten und aggregierten Daten (Auftreten bestimmter Krankheiten/Symptome) von Ärzten und Krankenhäusern weltweit könnte dazu beitragen Pandemien frühzeitig zu entdecken und einzudämmen.
  • Depression Detecting
    Einigen Studien zufolge zeigt das Mediennutzungsverhalten depressiver Menschen einige Auffälligkeiten, die sie innerhalb von großen Datenmengen identifizierbar und somit ansprechbar für etwaige Hilfsangebote machen. Hier gibt es noch einigen Forschungsbedarf zur Validierung und einiges an konzeptionellen Hürden, wie Hilfsmaßnahmen angemessen angeboten werden können.
  • Tools for Crisis Coping
    In Katastrophenfällen wir aktuell nach dem Taifun auf den Philippinen, können digitale Instrumente dabei helfen Informationen zu sammeln, aufzubereiten und somit den Notleidenden und den Hilfsorganisationen einen tatstächlichen Mehrwert schaffen. Einige Instrumente wie die Google Crisis Map sind relativ schnell einsatzbereit, jedoch verfügen sie in der Regel kaum über Angebote, wie Freiwillige weltweit bei der Überprüfung und Einordnung von digital vorliegenden Informationen unterstützen können. Dieses enorme Potential an Zeitspenden wird nicht abgerufen.
  • Diaspora Crowdfunding
    Zum Leben in der Diaspora gehört für viele Menschen, dass sie ihre Familien in der Heimat finanziell unterstützen. Für eine geordnete Entwicklungspolitik wäre es wünschenswert die privaten Mitteln mit staatlichen Fördermittel zu aggregieren, indem Elemente des Crowdfunding (zB Vorstellung von Projekten, Auswahl durch die Crowd, Matching mit staatlichen Fördermitteln) zum Tragen kommen.

Diesen Donnerstag trifft sich Bill Gates mit einer Auswahl “Digitaler Pioniere” in Berlin. Die oben genannten Themen würde ich gerne einbringen. Eingeladen hierzu war ich, habe allerdings die Frist zur Terminbestätigung verpasst… @BillGates we got to reschedule #impatientoptimist! And I’d like to bring a colleague, too… 🙂

Update 1: Okay, ich darf auch nach der Frist noch teilnehmen. Und der Kollege? Klärt sich noch…

Update 2: Alles klappt – wir kommen morgen mit reichlich Ideen und zu zweit. Vielen Dank an die Veranstalter!