Der ikosom-Adventskalender 2013

ikosom-adventDas Jahresende steht bald vor der Tür und auch Weihnachten naht mit großen Schritten. Grund genug, um sich über das vergangene Jahr Gedanken zu machen und einen kleinen Rückblick zu wagen. Einen Rückblick auf all die Dinge, die man in diesem Jahr geschaffen, gelesen und gelernt hat. Das haben wir uns auch im letzten ikosom-Team-Meeting gedacht und uns kurzerhand dazu entschlossen, einen Teil dieses Rückblicks in Form eines Adventskalenders hier im Blog zu veröffentlichen. In den kommenden 24 Tagen wird jedes Team-Mitglied mindestens einen Beitrag beisteuern und so über sein(e) Highlight(s) aus 2013 berichten. Damit wir nicht wie wild darauf los schreiben, haben wir uns selbst drei grobe Bereiche auferlegt, die uns als thematische Richtschnur dienen:

  • Tool-Vorstellung: hier berichten wir über hilfreiche Programme, die uns im digitalen Alltag nützlich erscheinen und ans Herz gewachsen sind.
  • Publikationen: an dieser Stelle möchten wir einen kleinen Überblick über alle ikosom-Veröffentlichungen 2013 schaffen.
  • Informationsquellen: über welche Kanäle wir uns updaten, uns informieren und inspirieren lassen, erzählen wir in dieser Kategorie.

Ende des Jahres werden wir dann einen zusammenfassenden Beitrag mit allen Links veröffentlichen. In der Zwischenzeit  seid ihr natürlich alle herzlich dazu eingeladen, euch in Form von Kommentaren an unserem Adventskalender zu beteiligen. Wir freuen uns darauf! Schöne Adventszeit wünscht euch das gesamte ikosom-Team!

Die Trendblogger_innen und Gender-Queer-Journalismus

Am Samstag, den 30 November um 15 Uhr (MEZ) wird Ulrike Langer bei der Redaktionssitzung der Trendblogger dabei sein. Die Redaktionssitzung findet statt am Samstag, den 30. November 2013 um 15 Uhr. Einloggen kann sich jeder über unser Adobe-Connect-Tool: proj.adobeconnect.com/trendblogger – einfach als Gast anmelden. In der Blattkritik geht es vor allem um die Artikel im Dossier „Feminismus, Queer- und Genderblogs.

ulrikelangerUlrike Langer ist wohl Deutschlands bekannteste freie Journalistin und betreibt das Blog www.medialdigital.de wo sie über digitale Medieninnovationen berichtet. Seit Juli 2011 lebt sie in Seattle. Bei medialdigital schreibt sie regelmäßig über Neues, Interessantes und Seltsames aus der digitalen Medienszene und vom digitalen Medienwandel, außerdem ist sie Autorin bei einer Reihe von Fachzeitschriften, u.a. die Journalistenzeitschrift mediummagazin und die Marketing-Fachzeitschrift Horizont.

Das Thema des nächsten Monats ist Hyperlocal Journalism. Betreut wird dies von unserem ikosom-Kollegen Julian Heck vom Blog lokalblogger.de. Continue reading „Die Trendblogger_innen und Gender-Queer-Journalismus“

Das German Crowdfunding Network wird gelauncht – wer will als Gründungsmitglied Crowdfunding in Deutschland, Österreich und der Schweiz voranbringen?

2014 wird das Jahr des Crowdfunding. Im Koalitionsvertrag wurde Crowdfunding verankert, Ende Januar wird in Berlin das erste landesweite Crowdfunding-Portal an den Start gehen, welches die Berliner Crowdfunding-Projekte vorstellt und das German Crowdfunding Network wird gelauncht.

Als Arbeitsgruppe im Rahmen des Deutschen Crowdsourcing Verbands existierte das German Crowdfunding Netzwerk seit 2012. Seitdem gab es sechs Branchentreffen und die Veröffentlichung des Crowdsourcing-Reports . Jetzt wird es Zeit, Crowdfunding als eigenständiges Thema mehr Bedeutung zu bringen.

crowdfunding_germanyIn Folge findet Ihr Antworten auf die wichtigsten Fragen – aber Gründungsmitglied werden will, kann sich registrieren:

Wer kann Mitglied im German Crowdfunding Network werden?

Mitglied im German Crowdfunding Network kann jede natürliche Person werden, die sich dem Thema Crowdfunding verbunden fühlen, insbesondere natürlich jeder, der schon mal ein Crowdfunding-Projekt gestartet hat oder eine Crowdfunding-Plattform betreibt, aber auch Crowdfunding-Berater, Crowdfunding-Wissenschaftler und Crowdfunding-Regulatoren. Continue reading „Das German Crowdfunding Network wird gelauncht – wer will als Gründungsmitglied Crowdfunding in Deutschland, Österreich und der Schweiz voranbringen?“

#Crowdfunding im Koalitionsvertrag – Was die #GroKo beschließen hätte können…

Koalitionsvertragstitelvisions-finalIn diesen Artikel „Crowdfunding im Koalitionsvertrag: was heißt das für die Crowdfunding-Branche in Deutschland?“ erläutert, was die Große Koalition für die nächsten vier Jahre geplant hat. Der Schwerpunkt liegt erwartungsgemäß auf dem Thema Crowdinvesting, die anderen vier Arten des Crowdfundings werden nur versteckt erwähnt.

Wenn die Regierung nicht nur kleine Schritte, sondern auch große Schritte gehen möchte, dann sollte sie doch etwas über den eingeschränkten Raum des Verhandlungstisches hinausschauen. Hier ein paar Vorschläge dazu, die sich zum Teil aus den Überlegungen unserer Future of Crowdfunding Konferenz ergeben:

1. Crowdfunding ist mehr als eine Brücke über eine Finanzierungslücke – sondern eine disruptive Emanzipationsbewegung für Produzent und Käufer!

Crowdfunding wird oft vor allem unter dem Finanzierungsaspekt gesehen, ist aber viel mehr als das: sie stellt einen direkten Draht zwischen Verkäufer und Käufer her. Die Verkäufer – Künstler, Unternehmer, Visionäre – können sich mit der Bitte um Feedback, Analyse und Wissen direkt an ihr Publikum, ihre Unterstützer und ihre Kunden wenden.

Dadurch werden viele Intermediäre scheinbar überflüssig, wenn sie nicht merken, dass das Wissen um das Herstellen von Verbindungen keine Frage von Monopolen, Verwertungsrechten oder Einkaufslogistik ist, sondern Teil eines guten, nachhaltigen Geschäftsmodells. Musik- und Buchverlage, Banken, Museen und Galerien, PR-Agenturen und Venture Capital Fonds können das Wissen um Crowdfunding nutzen, um sich innovative neue Produkte und Dienstleistungen auszudenken. Und wenn sie es nicht machen, dann machen es die Produzenten selber.

Crowdfunding ist also vor allem ein Innovationstreiber! Wer das anerkennt, muss dafür sorgen, dass Crowdfunding bei offiziellen Förderanträgen, sei es bei der Wirtschafts-, bei der Forschungs- oder bei der Kulturförderung als Eigenmittel anerkannt wird, auch wenn es rechtlich das nicht immer ist. Continue reading „#Crowdfunding im Koalitionsvertrag – Was die #GroKo beschließen hätte können…“

ikosom needs a new desk – right meow!

DSC_0029
Das war unsere Aussicht vom Büro. *schnüff* Foto (C) John Piephans.

Wir müssen leider zum Ende des Jahres aus unserem Büro mit fabelhafter Dachterrasse ausziehen, weil ein neuer Vermieter sich entschieden hat, die Wände unseres Büros abzureißen. Obwohl wir darüber sehr traurig sind, freuen wir uns aber, auf diese Weise neue Perspektiven in Berlin zu entdecken.

Daher freuen wir uns über Hinweise von Euch, wenn ihr jemanden kennt, der 3-4 Arbeitsplätze plus Konferenzraum anbietet oder selber auf der Suche nach einem Büro ist und sich ein Gemeinschaftsbüro vorstellen kann. Sachdienliche Hinweise werden unter info@ikosom.de entgegen genommen.

Foto: jaimekop (cc-by-nd 2.0) http://www.flickr.com/photos/jaimekop/5728658692/lightbox/
Foto: jaimekop (cc-by-nd 2.0)

Crowdlounge #09: „Crowdfunding und Storytelling: Wie Crowdfunding Filmemachern und Journalisten helfen kann, ihr Publikum zu erreichen“

wetek.logoFür Journalisten und Filmproduzenten kann Crowdfunding ein Mittel sein, um schnell und unkompliziert eine Finanzierungslücke zu schließen. Darüber hinaus kann Crowdfunding auch genutzt werden, um das Netzwerk zu erweitern und neue Kontakte zu erschließen, zum Beispiel bei Dokumentarfilmen und investigativen Recherchen, die sich mit Themen befassen, für die es vielleicht keine Filmförderung gibt oder sich kein Verleih findet oder kein Verleger, der bereit ist eine Geschichte zu finanzieren. In der Crowdlounge werden Projektmacher sich vorstellen, die eigene Crowdfunding-Projekte durchgeführt haben und die aus dem Bereich Film und Journalismus kommen.

Wann: 2. Dezember, 17.30 Uhr – 18.30 Uhr (Einlass ab 17.00 Uhr)
Wo: Deutsche Kinemathek, Potsdamer Straße 2, Berlin

Gäste:

Samuel Perriard (http://wemakeit.ch/projects/schwarzer-panther)
Anke Schiemann (http://www.indiegogo.com/projects/i-heart-berlin-film)
Daniela Ramin (http://www.startnext.de/maulwurfn)
Peppa Meissner (http://www.inkubato.com/en/projekte/bar25)

Link zum Facebook-Event: http://www.facebook.com/events/267913690023756/

Link zum Meetup: http://www.meetup.com/Crowdfunding-Germany/events/152812202/

Link zur Anmeldung via Eventbrite: https://www.eventbrite.de/e/crowdlounge-09-crowdfunding-und-storytelling-tickets-9394981643?ref=estw

WeTeK / ARTWert und ikosom führen mit der Crowdlounge eine regelmäßige, interaktive Veranstaltungsreihe rund um das Thema Crowdfunding durch. Die Crowdlounge richtet sich an alle an Crowdfunding Interessierten sowie an konkrete Crowdfunding-Projekte, die Fragen haben oder ihr Projekt vorstellen möchten. Sie findet, oft auch mit weiteren Partnern wie der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung, in Berlin und Brandenburg statt und informiert anhand von individuellen Crowdfunding-Erfahrungsberichten und Expertengesprächen zu verschiedensten Fragestellungen rund um dieses Thema.

Im Anschluss daran findet der Zukunftsdialog der Senatsverwaltung Berlin statt:

Wann: 2. Dezember 2013, 18.30 Uhr
Wo: Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen

Crowdfunding: Die Masse macht´s? – Wenn Viele die Ideen von Einzelnen finanzieren

Unter diesem Titel lädt die Landesinitiative Projekt Zukunft und das Inforadio rbb erneut zum Zukunftsgespräch ein.

Alle für einen, das ist das Prinzip von Crowdfunding. Welche Chancen liegen in dieser neuen Finanzierungsform für Kunst und Kultur? Denn besonders für Künstler und Kreative ist Crowdfunding eine willkommene Möglichkeit, ihre Werke unabhängig von Labels, Verlagshäusern oder Produktionsfirmen zu veröffentlichen. Sichert Crowdfunding nun also die unabhängige Kulturproduktion? Und welche Chancen eröffnen sich für den Journalismus und kulturelle Projekte aus der Interaktion mit der eigenen Zielgruppe? Für den Journalismus hat sich bereits die Erkenntnis ergeben, dass die öffentliche Bereitschaft, Geld für gute Informationen auszugeben, durchaus vorhanden ist. Und auch in den Bereichen Film und Musik zeigt sich, dass viele besondere Projekte auf diesem Weg eine Chance haben, realisiert zu werden, die bei traditionellen Produktionsfirmen nicht finanziert wurden.

Man könnte annehmen, Crowdfunding sei die Lösung aller Probleme. Doch immer häufiger wird Crowdfunding auch als Marketinginstrument verwendet, um bereits im Vorfeld möglichst viel Aufmerksamkeit für die Produkte zu generieren und sich die Einbeziehung der potentiellen Käufer zu Nutze zu machen. So lautet zumindest der Vorwurf von Kritikern in Richtung prominenter Künstler.

Was hat es also mit Crowdfunding auf sich und wo liegen die Chancen und Perspektiven dieses neuen Finanzierungsmodells für den künstlerischen und kulturellen Bereich? Sichert es die unabhängige Kulturproduktion oder schafft es neue Abhängigkeiten?

Diese und weitere Fragen sollen im 65. Zukunftsgespräch mit folgenden Gästen diskutiert werden:

Sebastian Esser ist Journalist und Gründer von Krautreporter.de, einer Crowdfunding-Plattform für Journalisten, die Anfang 2013 gelauncht wurde und auf der seitdem zahlreiche Projekte erfolgreich finanziert worden sind.

Barbara Fischer ist seit vielen Jahren Fundraiserin, Kulturmanagerin und seit April 2012 für Wikimedia Deutschland als Kuratorin für Kulturpartnerschaften tätig.

Tanja Dückers ist Autorin und Journalistin. Sie lebt in Berlin und schreibt regelmäßig Essays für Zeitonline und engagiert sich dabei für gesellschaftspolitische Themen.

Anke Schiemann ist Regisseurin des Films I (HEART) BERLIN, für dessen Postproduktion sie auf der Plattform Indiegogo Geld sammelte. Der Film begibt sich von Berlin nach den USA. Dorthin sind in den letzten 250 Jahren mehr als 7 Millionen Deutsche ausgewandert und gründeten an verschiedenen Orten ihr eigenes Berlin.

Karsten Wenzlaff ist Gründer und Geschäftsführer des Instituts für Kommunikation in sozialen Medien (Ikosom). Er ist Crowdfunding-Experte und Verfasser der ersten europäischen Crowdfunding-Studie und der ersten Studie, die sich mit Crowdfunding in Deutschland beschäftigt hat.

Moderation:

Harald Asel, Inforadio vom rbb
Publikumsfragen werden vor der Veranstaltung gesammelt, so dass die Zuschauer interaktiv in die Gestaltung der Diskussion einbezogen werden. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung unter projektzukunft@ariadne-an-der-spree.de wird gebeten.

Ablauf

ab 17:00 Uhr Einlass

17:30-18:30 Crowdlounge zum Thema Filmfinanzierung
(Veranstalter: Ikosom, WeTek / ArtWert)

18:30-18:45 Getränkepause

18:45-19:00 Vorstellung der neuen Crowdfunding-Plattform

19:00-20:30 Zukunftsgespräch

ab 20:30 Get Together

Eine Veranstaltung der Berliner Landesinitiative Projekt Zukunft bei der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung in Zusammenarbeit mit Inforadio (rbb).

Das Podiumsgespräch wird aufgezeichnet und am Sonntag, den 15.12. 2013 um 11.05 Uhr (Wdh 21:05 Uhr) im Rahmen der Sendereihe Forum im Programm von Inforadio (93,1 MHz) ausgestrahlt.

Crowdfunding im Koalitionsvertrag: was heißt das für die Crowdfunding-Branche in Deutschland?

KoalitionsvertragstitelCrowdfunding wird an vielen Stellen prominent im Koalitionsvertrag erwähnt, aber was heißt das für die Crowdfunding-Branche ingesamt in Deutschland? Welche Stellschrauben wird die Große Koalition, wenn sie denn zustande kommt, in den vier Kategorien des Crowdfundings drehen? Wo wird Crowdfunding erleichtert, wo erschwert werden und welche Plattformen werden ihr Geschäftsmodell überdenken müssen? Ein Ausblick.

Ich hatte das besondere Vergnügen, seit einigen Jahren im Kreativpakt eV. tätig zu sein. Dieser Zusammenschluss von unterschiedlichen Menschen aus der Kreativbranche, die vielfach zu den engsten Unterstützern von Frank-Walter Steinmeier gehören, wurde gebeten, in Zusammenarbeit mit der SPD-Bundestagsfraktion eine Art Arbeitsprogramm zu erstellen, welches die SPD nach der Bundestagswahl 2013 umsetzen wollte. Das hier nachlesbare Thesenpapier findet sich in Ausschnitten auch im geleakten Koalitionsvertrag vom 24.11.2013 wieder.

Equity-Based Crowdfunding (Crowdinvesting) im Koalitionsvertrag

Crowdfunding findet sich des öfteren wieder, aber nicht immer mit dem Begriff des Crowdfunding. Zum einen in der Zusammenfassung auf Seite 16 wird es im Bereich der Wirtschaftsförderung angesprochen:

Hierfür ist ein eigenständiges Regelwerk erforderlich. Auch neue Finanzierungsformen wie Crowdfunding („Schwarmfinanzierung“) brauchen einen verlässlichen Rechtsrahmen.

Auf Seite 134 wird ein neues Gründungsdarlehen eingeführt und mit Crowdfunding verknüpft:

Wir wollen ein neues Instrument in Form eines bedingt rückzahlbaren Gründungsdarlehens in Zusammenarbeit mit der KfW schaffen. Die Gewährung des Darlehens kann dabei an die Nutzung von Crowdfunding („Schwarmfinanzierung“) geknüpft werden.

Reward-Based Crowdfunding im Koalitionsvertrag

Wer dabei Crowdfunding nur auf den unternehmerischen Begriff des Crowdinvesting reduziert sieht, mag prima facie recht haben. Allerdings nicht ganz, denn Crowdfunding im Kultursektor ist an einigen Punkten „versteckt“ worden. Das hat in erster Linie damit zu tun, dass für die Kulturpolitik vor allem die Länder zuständig sind. Die neue Bundesregierung setzt dazu Schwerpunkte, benennt Lücken und versucht sich bei einer Reform der Künstlersozialkasse, die wohl mehr als überfällig ist. Wo kommen dann innovative Finanzierungswege vor?

In der Einführung heißt es auf Seite 10:

 So wird die Koalition die Unterstützung im Rahmen der „Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft“ der Bundesregierung fortsetzen und intensivieren. Programme der Wirtschaftsförderung sind stärker auch fü Kulturbetriebe zu öffnen. Gleichzeitig sollte der in den Förderprogrammen des Bundes zugrunde gelegte Innovationsbegriff für die Kultur- und Kreativwirtschaft geöfnet und erweitert werden. Neben besserer Beratung bedarf es neuer Modellprojekte und Förderung von Forschung, Entwicklung und Technologie. Fördermöglichkeiten für die Kultur- und Kreativwirtschaft sollten in einer Datenbank dargestellt werden. Die Beteiligung Deutschlands an EU-Förderprogrammen muss durch bessere Beratung erhöht werden.

Was hat das alles mit Crowdfunding zu tun? Zum einem ist zu nennen, dass die Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft ganz wesentlich dazu beigetragen hat, reward-based Crowdfunding als Finanzierungsinstrument bekannt zu machen. Wir haben selber auf zahlreichen Veranstaltung der Initiative und des von ihr getragenen Kompetenzzentrum Kreativwirtschaft das Thema Crowdfunding einem breiten Publikum vorzustellen. Das ist also ein gutes Signal der Kulturpolitiker in beiden Parteien.

Die Öffnung der Wirtschaftsförderung für Kulturbetriebe und die Ausweitung des Innovationsbegriffs für die Kultur- und Kreativwirtschaft wird mit hoher Wahrscheinlichkeit bedeuten, dass auch Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft um die oben erwähnte Unterstützung von Start-Ups und innovativen Produkten bewerben können – auch hier ist ein Bezug zum Crowdinvesting gegeben. Aber indirekt wird den staatlich betriebenen Kulturinstitutionen geraten, sich weniger als Kulturinstitutionen, sondern stärker als Kulturunternehmen zu verstehen, die sich eben auch über die Crowd finanzieren werden müssen.

Die Tatsache, dass die Fördermöglichkeiten für die Kultur- und Kreativwirtschaft in einer Datenbank dargestellt werden sollen, zeigt, dass es den Kulturpolitikern darum geht, die vielen Töpfe der Kulturförderung klarer zu strukturieren. Das Erfassen ist ein erster Schritt, sie öffentlich stärker zu legitimieren. Dazu wird auch gehören, dass man überlegt, wie man den Zugang der Crowd zu den Entscheidungswegen der Kulturförderung verbessert. Aber so klar das in einen Koalitionsvertrag reinzuschreiben, hätte bedeutet, sich den Ärger der Kulturpolitiker der Länder zu holen – und das wollen die Kulturpolitiker des Bundes sich wohl nicht erlauben.

Und auch beim Zugang zu EU-Förderung ist einiges im Argen. Das Problem ist nicht so stark die bessere Beratung, sondern dass EU-Mittel im Bereich der Kulturförderung kofinanziert werden müssen. Da die Länder das aber oft nicht auf die Reihe bekommen, verfallen ein großer Teil der Gelder. Auch hier wird Crowdfunding in Zukunft eine Rolle spielen, als Möglichkeit der Ergänzung von Kulturmitteln der Länder.

Wo wird also der Gesetzgeber aktiv werden? Die Top5:

Continue reading „Crowdfunding im Koalitionsvertrag: was heißt das für die Crowdfunding-Branche in Deutschland?“

My answer to this question: „I want to research the motivation behind Crowdfunding – can you help me?“

www.flickr.com/photos/philippeboukobza/2240996789/
www.flickr.com/photos/philippeboukobza/2240996789/

ikosom gets a lot of requests from students abour our Crowdfunding research. And we like to help because the cooperation with students provides lots of great insights. There is one topic, however, where we always get asked a similar question and to avoid writing the same email over and over, I try to answer via a blog post. The blog post is in English because I think that other Crowdfunding Researchers in Europe are also dealing with the same question and I want to invite them to comment.

This is the question:

„I am currently writing a thesis on Crowdfunding and I am researching the motivation for Crowdfunding. There is not much literature and I am conducting a survey – can you please help me?“

The question motivates people in all fields of Crowdfunding. We get art students, literature students, business students, law students, politics students and journalism students to ask us this question, in fact about twice per week. It seems asking „Why do people crowdfund?“ is really at the front of the brain of everyone who researches Crowdfunding for the first time.

Here is my answer:

First, the question is not „Why do people support Crowdfunding projects, but why not?“

There are hundreds, no thousands, of examples where Crowdfunding was used in the last centuries – and way before the Internet came and the arrival of Sellaband, Artistshare, Indiegogo and Kickstarter allowed Crowdfunding online. Humans have worked and cooperated for millenia. There is nothing new about Crowdfunding. Really, the question is: what keeps people from supporting each other? What are obstacles towards Crowdfunding.

It is very simple to tackle this question. You could look at it from a design perspective. You can look at it from a legal perspective. From a cultural perspective. Find the obstacles in Crowdfunding, then you find why people Crowdfund!

Secondly, if you want to get started with this question, then you need to learn about psychology.

I can really recommend reading the Master Thesis of Michel Harms on the Motivation of Crowdfunding. You can read it here: http://www.crowdfunding.de/research/ (Don’t be fooled, the website is not a good crowdfunding knowledge repository – but might be soon.) In a very nice way, he explains a small but also already quite complex model for analysing motivational factors behind Crowdfunding. His model provides a couple of dozen factors that can be an incentive for a financial support through crowdfunding – and that is a lot.

It is vital to understand that Crowdfunding is both a financial tool of fundraising and a social tool of communication. There is no easy answer to say why people use Crowdfunding and there is no easy answer to say why people respond to that.

Thirdly, there is lots of literature. Lots, and lots, and lots. Please explain to me: what can your thesis contribute?

Already in the German-speaking countries, there is a plethora of Crowdfunding literature, some of which can be found here: https://www.ikosom.de/2013/04/07/wir-crowdsourcen-eine-crowdfunding-literatur-liste/

Let’s start with only one motivation: the incentive to get a financial reward, such as interest on a loan. In order to assess that motivation, you need to dive deeply into the literature of financial services, economic theory and psychologic theories around rational behavior. And this is only the starting point why people should use crowdlending, for example.

So, instead of researching an almost unresearchable field, there are lots of topics that need to be researched around Crowdfunding and which are more feasible. We can help find a great research project which is new and interesting. The motivation behind Crowdfunding isn’t such a topic.

Fourthly, if you insist, then at least specify which Crowdfunding you want to research?

We get a lot of requests along the lines of „I want to research on Crowdfunding but I can’t find literature that is available.“ Again, there is lots of literature available, but if you ask us, then please specify which field of Crowdfunding are you interested.

Motivation behind funding a start-up on an equity-platform is hugely different from funding a creative project on a reward-based platform. You need to show that you have already understood that the research in that field is ongoing and that there are established structures, such as this: https://www.ikosom.de/2013/04/08/die-vier-arten-von-crowdfunding-infografik/

4crowdfundingarten

You can challenge all that – but imagine you are conducting research around nuclear physics and you approach someone and say: „I want to learn about these tiny spinning things“. The reply would be „Are you talking about molecules, neutrons, protons, atoms, the Higgs-Bosom-particle?“

Fifthly, if you want to do a survey, think first: how would you get the data?

Your study can be a purely theoretical one, that’s good. Your study can be a pure research of the existing literature. That’s great as well. But if you are trying to do some sort of empiricial research, think about how you get your data.

In order to find people which you ask about their motivation to crowdfund a project, you need to get to them. You need to contact them. Here is the problem:

  • The platforms can’t give you their user data because that is forbidden, at least if they take data securitiy seriously.
  • The projects might be hesitant to give you the emails of their supporters because they don’t want to spam their fans.
  • If you just put up a survey and then go around the internet and ask people to fill out the survey, you get a huge bias, because you will only get those people who have had a positive experience from Crowdfunding.

There is, in my opinion, only one way to approach this: in a controlled behavioural experiment with a representative group of people. That would give meaningful data.

Sixthly, if you write about it, then share the results.

There is no point if you just write about it and nobody can read it afterwards. Set up a blog. Include the Crowdfunding community in your thought process. Discuss with us. And maybe asks us and we can point you to an interesting questions that is maybe not so obvious, but still relevant and interesting.

Think about what you can do for us. Here are some examples (but in German): https://www.ikosom.de/2013/06/05/studierende-ihr-wollt-was-von-uns-aber-was-konnt-ihr-uns-zuruckgeben/

 

Question photo
Photo by Marco Bellucci

Mit Citizen Science zu mehr Relevanz und Legitimität für Wissenschaft

Auf dem 6. Forum Wissenschaftskommunikation hielt Dr. Aletta Bonn vom Heimholtz-Zentrum für Umweltforschung einen Vortrag über Citizen Science. Darin erläuterte sie die Chancen und Möglichkeiten, wie die Bevölkerung aktiv an wissenschaftlichen Projekten und Prozessen mitwirken kann.

Bei ikosom machen wir uns unter dem Stichwort Open Science immer wieder Gedanken, wie wir auch unsere Prozesse öffnen können. Lasst uns gemeinsam weiterdenken!

Leitfaden JugendBarCamp – aktualisiert und in englischer Sprache

BarCamps sind seit einigen Jahren eine beliebte Alternative zur klassischen Konferenz – inzwischen ist es möglich, (fast) jede Woche ein BarCamp irgendwo in Deutschland zu besuchen. Für Pädagoginnen und Pädagogen veröffentlichten wir im März dieses Jahres den Leitfaden Jugendbarcamp.

Dieser ist nun in einer aktualisierten Fassung auf deutsch erschienen. Ersmals liegt auch eine englische Fassung vor.

Bildcollage: Sebastian Jabbusch (cc-by)
Bildcollage: Sebastian Jabbusch (cc-by)

Fachtagung „Partizipation und Medien“

Am vergangenen Dienstag fand in Münster die Fachtagung „Partizipation und Medien – Das Social Web als Chance für mehr Jugendbeteiligung“ statt. Mit dabei waren auch Kristin Narr und Jörg Eisfeld-Reschke vom ikosom-Team.

Die Foliensätze ihrer beiden Vorträge stehen zur Ansicht zur Verfügung:

Wir danken den Veranstaltern Landschaftsverband Westfalen-Lippe – LWL-Landesjugendamt Westfalen, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW, Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), LWL-Medienzentrum für Westfalen und Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland herzlich für die Einladung und die guten Diskussionen.

Online-Fundraising und Social Media Fundraising

Egal, ob es um die Bindung von Unterstützern, die Gewinnung von Neuspendern für gemeinnütziger Organisationen oder einfach die Erfüllung der Erwartungshaltung digitale Erreichbarkeit geht – am Social Web führt auch im Fundraising kaum ein Weg vorbei.

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Weiterbildungsangeboten im Bereich Fundraising. Besonders anerkannt ist die zweijährige Ausbildung der Fundraising-Akademie in Frankfurt am Main. Im Rahmen des aktuellen Kurses habe ich wieder die Einführung zu Online- und Social Media-Fundraising angeboten und stellen den Foliensatz hier zur Verfügung und zur Diskussion.

Umgang mit dem Tod in der digitalen Welt #dwshift

todundtrauerDie Shift-Sendung der Deutschen Welle hat sich mit „Updates aus dem Jenseits“ beschäftigt, also dem Umgang mit dem Tod in der digitalen Welt. Anhand eines konkreten Falls werden die Schwierigkeiten für Angehörige und den digitalen Nachlass dargestellt. Hier geht es zur aktuellen Sendung.

Ein paar Sekunden Interview mit mir (aus einer früheren RBB-Sendung) wurden auch remixed. Hier geht es zur Blogparade „Tod und Trauer im Internet“.

Social Media for Global Good (@BillGates we got to reschedule #impatientoptimists)

Die Bill and Melinda Gates Foundation kündigte vor kurzem an, dass sie das Impatient Optimists Netzwerk nun um ein deutsches Chapter erweitern möchten. Hierzu werden insbesonder eDigitale Pioniere ihre (Reichweite und) Ideen zu teilen, wie man mit Social Media und Digitalen Instrumenten die Themen Globale Entwicklung und Gesundheit vorantreiben kann.

Deutschland müsse eine führende Rolle in der Entwicklungspolitik einnehmen, so Bill Gates. Ob wir das nicht grundsätzlich ohnehin schon tun, das sei dahingestellt, aber was digitale Innovationen in der Entwicklungszusammenarbeit angeht, da gibt es ohne Zweifel noch einiges zu tun.

Ad hoc fallen mir vier Ansätze ein, die sich für eine nähere Betrachtung lohnen:

  • Pandemie Mapping
    Seuchen und hochansteckende Krankheiten können sich angesichts der hohen interkontinentalen Mobilität schnell verbreiten. Die anonymisierten und aggregierten Daten (Auftreten bestimmter Krankheiten/Symptome) von Ärzten und Krankenhäusern weltweit könnte dazu beitragen Pandemien frühzeitig zu entdecken und einzudämmen.
  • Depression Detecting
    Einigen Studien zufolge zeigt das Mediennutzungsverhalten depressiver Menschen einige Auffälligkeiten, die sie innerhalb von großen Datenmengen identifizierbar und somit ansprechbar für etwaige Hilfsangebote machen. Hier gibt es noch einigen Forschungsbedarf zur Validierung und einiges an konzeptionellen Hürden, wie Hilfsmaßnahmen angemessen angeboten werden können.
  • Tools for Crisis Coping
    In Katastrophenfällen wir aktuell nach dem Taifun auf den Philippinen, können digitale Instrumente dabei helfen Informationen zu sammeln, aufzubereiten und somit den Notleidenden und den Hilfsorganisationen einen tatstächlichen Mehrwert schaffen. Einige Instrumente wie die Google Crisis Map sind relativ schnell einsatzbereit, jedoch verfügen sie in der Regel kaum über Angebote, wie Freiwillige weltweit bei der Überprüfung und Einordnung von digital vorliegenden Informationen unterstützen können. Dieses enorme Potential an Zeitspenden wird nicht abgerufen.
  • Diaspora Crowdfunding
    Zum Leben in der Diaspora gehört für viele Menschen, dass sie ihre Familien in der Heimat finanziell unterstützen. Für eine geordnete Entwicklungspolitik wäre es wünschenswert die privaten Mitteln mit staatlichen Fördermittel zu aggregieren, indem Elemente des Crowdfunding (zB Vorstellung von Projekten, Auswahl durch die Crowd, Matching mit staatlichen Fördermitteln) zum Tragen kommen.

Diesen Donnerstag trifft sich Bill Gates mit einer Auswahl “Digitaler Pioniere” in Berlin. Die oben genannten Themen würde ich gerne einbringen. Eingeladen hierzu war ich, habe allerdings die Frist zur Terminbestätigung verpasst… @BillGates we got to reschedule #impatientoptimist! And I’d like to bring a colleague, too… 🙂

Update 1: Okay, ich darf auch nach der Frist noch teilnehmen. Und der Kollege? Klärt sich noch…

Update 2: Alles klappt – wir kommen morgen mit reichlich Ideen und zu zweit. Vielen Dank an die Veranstalter!

Kann #Crowdsourcing zur Kontrolle des illegalen Drogenhandels besser geeignet sein als das Abschalten der anonymen Handelsplätze?

Silk Road war ein Marktplatz im Netz, wo unter anderem Drogen anonym gehandelt werden konnte. Vor einem Monat wurde die Handelsbörse geschlossen und ihr Betreiber verhaftet, wie damals schon Conor Friedersdorf auf TheAtlantic berichtet:

The Department of Justice’s version of events should never be assumed correct.  But if their claims are true, authorities had no choice but to shut down the enterprise: among other transgressions, Ulbricht is accused of paying $150,000 to bring about the murder of a hacker who threatened to compromise the anonymity of Silk Road users unless he was paid a substantial sum in blackmail money (the complaint gives us good reason to doubt that a murder in fact happened)

Friedersdorf schreibt aber, dass das Schließen eines Handelplatzes für illegale Waren nicht nur positive, sondern auch negative Konsequenzen haben könnte (Quelle Neunetz, Techdirt):

On many thousands of occasions, drug dealers in foreign countries decided that, rather than using armed truck drivers, bribed customs agents, desperate drug mules, thuggish regional distributors, and street level drug dealers who used guns to defend their territory, they’d just mail drugs directly to their far away customers. Of course, folks at the beginning of the supply chain were still often violent drug cartels who one hates to see profit. But from the perspective of the many innocents who suffer from the black market supply chains involved in traditional drug sales, narcotics via mail order would seem to be a vast improvement.

Ein wichtiger Aspekt der Seite war die Community: das gegenseitige Bewerten der anonymen Profile von Händlern und Käufern sorgte für ein gewisses Maß an Transparenz und Sicherheit; die Nutzung von Bitcoin sorgte für Anonymität und vermindertes Risiko, dass die Daten an Behörden ausgeliefert wurden; die Plattform agierte wie ebay oder andere eCommerce-Plattformen als Mittelhändler und sorgte dafür, dass die Transaktionen funktionieren.

Relativ schnell ergaben sich neue Silk Road Klone, deren größtes Manko aber die fehlende Community war, wie Joseph Cox bei Motherboard berichtet:

Diese Deep Web Marktplätze folgen der selben Logik und der selben Prozedur – wenn du einen abschaltest, dann wandert die Community einfach weiter. Dabei birgt schon das Abschalten eines Marktplatzes durchaus Gefahren, denn bei gewissermaßen regulierte – wenn auch illegale – Händler, kannst du immerhin die Bewertungen und Reviews checken, bevor du deine Drogen kaufst. Das gibt dir im Idealfall nicht nur reinere Ware, sondern auch größere Sicherheit beim Drogenkauf.

Wenn die Politik also einerseits harte Drogen nicht legalisieren möchte, andererseits aber den Handel mit Drogen de facto nicht verhindern kann, dann wäre eigentlich die schlauste Lösung, dass man Black Market Places wie Silk Road duldet, so lange bestimmte Regeln eingehalten werden.

Die Regeln könnten zum Beispiel dazu dienen, die Community-Effekte zu verstärken, zum Beispiel:

  • Jede Transaktion muss bewertet werden, selbst wenn sie anonym ist.
  • Die Bewertungen der Verkäufer muss jederzeit einsehbar sein.
  • Die Plattform macht aktives Community Management und löscht Accounts, welche die Plattform mißbrauchen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die DEA Community Guidelines für Black Market Places herausgibt, aber wenn man in Deutschland sich anschaut, wie die Polizei bestimmte Drogenmarktplätze in Berlin toleriert solange die Lage nicht eskaliert, so ist es nicht abwegig, dass die Drogenbehörden gewisse Toleranzschwellen für Black Market Places definieren.

 

 

Branchentreffen beim Crowddialog, Einladung zur Mitgliedsversammlung und Roadmap fürs Crowdfunding-Netzwerk

ikosom als Partner beim Crowddialog 2013

crowddialogscreenshotikosom ist Partner des Crowddialogs, der am 21. November stattfindet. Im Umfeld des Crowddialogs werden wir auch einen Intensiv-Master-Kurs zum Thema Crowdfunding durchführen. Wir freuen uns auf den spannenden Kongress und die vielen kompetenten Referenten!

Einladung zur Mitgliederversammlung des Deutschen Crowdsourcing-Verbands 2013

Unmittelbar vor dem Crowddialog wird die Mitgliederversammlung und ein Branchentreffen des Deutschen Crowdsourcing-Verbands stattfinden. Hier die Formalia: Continue reading „Branchentreffen beim Crowddialog, Einladung zur Mitgliedsversammlung und Roadmap fürs Crowdfunding-Netzwerk“

Hat Twitter ein Geschäftsmodell als Big-Data-Hub?

Mein Kollege Marcel Weiß hat eine sehr ausführliche Analyse des Twitter-Geschäftsmodells verfasst und dabei im wesentlichen die drei Erfolgsfaktoren von Twitter und ihre aktuelle Umsetzung überprüft:

1. Sie haben mit dem asymmetrischen Follower-Prinzip die robustere Vernetzungsart gegenüber dem vorher verbreiteten Sich-Gegenseitig-Befreunden eingeführt und populär gemacht.

2. Sie haben mit der Begrenzung auf Text und 140 Zeichen einen starken Fokus auf Einfachheit gelegt und damit sehr viel Kreativität und nicht vorhersehbare Nutzungsarten ermöglicht.

3. Sie haben mit einer sehr offenen Plattform-Politik frühzeitig gezeigt, welche Möglichkeiten in Webplattformen liegen. Ohne die die Clients ermöglichende Plattform würde es Twitter heute so nicht mehr geben.

Marcel argumentiert, dass zumindest beim Punkt 2 und Punkt 3 im Augenblick nicht mehr erfüllt sind und daher langfristig die Attraktivität der Plattform abnimmt. Er schlussfolgert daher:

Im Gegensatz zu Facebook, dem ich nach wie vor eine rosige Zukunft vorhersehe, bin ich bei Twitter verhalten pessimistisch. Das Nutzerwachstum von Twitter ist sehr langsam. Gleichzeitig ist Twitter mit 231,7 Millionen aktiven Nutzern nicht groß genug, um ohne Wachstum stabil bleiben zu können.

In vielen Punkten kann ich Marcel recht geben, aber ich würde gerne zwei Anmerkungen machen, die mich dazu führen, nicht ganz so pessimistisch zu sein.

Zum einen ist es so, dass gerade zahlreiche jüngere Internet-Nutzer wieder von Facebook abwandern, weil ihnen die Möglichkeiten, ihren eigenen Content und die Sichtbarkeit gegenüber Eltern, Lehrern, Fremden einzuschränken, bei Facebook nicht mehr gegeben waren. Dies erklärt meines Erachtens einen Teil des Erfolgs von Instagram und auch die Nutzung von Twitter als soziales Netzwerk.

Twitter hat nicht die Repuation, über kurz oder lang jede Privacy-Einstellung aufzulösen, Twitter sorgt nicht für eine Vorfilterung der Inhalte, Twitter ermöglicht die passive Nutzung des Mediums und das reine Beobachten – alles Dinge, welche die Facebook-Plattform nicht mehr kann.

Facebook wächst in andere Alterssegmente hinein, wird unhandlicher zu nutzen. Twitter ist im Kern immer noch ein reiner Push- und Pull-Mechanismus für Informationshappen. Damit ist es als Indikator für Relevanz viel mächtiger als Facebook. Und hier liegt meines Erachtens ein großer ökonomischer Vorteil: man kann mit Twitter-Suchmaschinen wie tame.it viel einfacher relevante Inhalte aufspüren als beispielsweise mit der Facebook-Suche.

Das bedeutet nicht, dass Twitter diesen Vorteil versteht und zu nutzen bereit ist. Ich teile den Eindruck, dass die Investoren von Twitter allein auf das Werbe-Geschäftsmodell setzen und wenig Innovationsfreunde zeigen. Das ist vermutlich ihr größtes Hindernis.

#PraiseFox – Stephen Colbert (@stephenathome) macht ein Mashup aus @foxnews und @RottenTomatoes‎

realhumanpraiseDie Mitarbeiter von FoxNews wurden bezahlt, besonders schöne, Fox lobenden Kommentare auf ihren eigenen Blogs zu hinterlassen, aber als anonyme Internet-Benutzer, berichtet mediamatters und salon.com:

On the blogs, the fight was particularly fierce. Fox PR staffers were expected to counter not just negative and even neutral blog postings but the anti-Fox comments beneath them. One former staffer recalled using twenty different aliases to post pro-Fox rants. Another had one hundred. Several employees had to acquire a cell phone thumb drive to provide a wireless broadband connection that could not be traced back to a Fox News or News Corp account. Another used an AOL dial-up connection, even in the age of widespread broadband access, on the rationale it would be harder to pinpoint its origins.

Der Comedian Stephen Colbert hat darauf hin einen eigenen Twitter-Account @realHumanPraise ins Leben gerufen, der Movie Reviews aus Rotten Tomatoes mit Fox News Moderatoren kombiniert und alle 2 Minuten ein Mashup twittert, mittlerweile an über 35000 Follower.

https://twitter.com/RealHumanPraise/statuses/399117920540033024

 

Der Mythos „Internetministerium“

D64, das Netzwerk der digitalen Unternehmenslobby innerhalb der SPD, hat ein Positionspapierchen herausgebracht, welches an prominenter Stelle ein Internetministerium fordert:

1. Ein Bundesministerium für Digitales, Kreativwirtschaft und Technologie als Querschnitts-Ressort, dass die wichtigsten Felder abdeckt.

Und auch Kai Biermann schreibt in seinem Abriss über den Stand der Koalitionsverhandlungen:

Nicht ganz so weit ist die Frage, ob es künftig einen Internetminister oder eine Internetministerin geben wird. Verhandelt wird zumindest darüber, wenn auch nicht gleich über ein ganzes Ministerium. Die Politiker beider Seiten scheinen sich einig zu sein, dass sie Netzpolitik ernster nehmen müssen. Als Ergebnis könnte die Position eines Staatsministers geschaffen werden, der ähnlich dem Kulturstaatsminister ein Staatssekretär mit schönerem Titel wäre.

Ich versteh nicht so ganz, warum diese Forderung in letzter Zeit solch eine Dynamik entwickelt und kann mir das nur damit erklären, dass in den Koalitionsverhandlungen im Bereich der digitalen Politik noch Posten geschaffen werden müssen. Ich habe aber noch immer das Mantra diverser Netzpolitiker in den Ohren, die forderten, dass Netzpolitik in allen Bereichen der Politik verankert werden soll und es daher besser sei, in allen Ministerien eine netzpolitische Agenda zu entwickeln.

Ein Internet-Ministerium, so die Hoffnung, könnte dafür sorgen, dass der digitalen Entwicklung in der Gesellschaft mehr Bedeutung beikommt, dass Forschungsgelder für digitale Zukunftsfragen gebündelt werden können, dass es gelingt, die großen Konfliktfelder wie beim Urheberrecht anzugehen. Beispielhaft hat das der von mir geschätzte Jan Moenikes aufgeschrieben:

Dass dem MINT-Bereich in Deutschland heute eine sehr große gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Bedeutung zukommt, wird hoffentlich niemand mehr bestreiten. Daher sei an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber kurz auf folgende Kennziffern verwiesen: Der Umsatz mit Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik steigt 2013 auf 153 Milliarden Euro. Mehr als 900.000 Jobs sind in Deutschland damit direkt verbunden. Damit aber erweist sich der MINT-Bereich ökonomisch nicht als weniger bedeutend wie beispielsweise die Landwirtschaft.

Die bessere Forderung: Bundesinternetamt

Ich halte die Idee der Schaffung eines progressiven „Internet-Ministerium“ für einen Mythos, der in absehbarer Zeit nicht umgesetzt wird. Progressive Veränderung in der Gesetzgebung forciert nicht ein eigenes Ministerium, sondern eher eine inhaltlich relevante, international vernetzte, nachgeordnete Behörde, die dem Thema Netzpolitik innerhalb der Ministerialbürokratie, in Verbund mit den relevanten Stellen in Brüssel und im Bund-Länder-Dialog helfen kann, aus der Nische des digitalen Aktivismus herauszukommen.

Das historische Beispiel dafür ist das Umweltbundesamt. Mehr als 10 Jahre vor dem Umweltministerium gegründet, führten die Aktivitäten des UBA ab Mitte der 1970er in Westdeutschland zu einer kompletten Veränderung wichtiger Rechtsbereiche: im Strafrecht, im Verbraucherschutzrecht, im Bebauungsrecht, im Verkehrsrecht. Das parallel gegründete Ministerium für Umwelt in der DDR hatte kaum den gleichen Einfluss. Und auch das nach Tschernobyl gegründete Umweltministerium in der BRD brauchte selbst mit einem Politiker wie Töpfer eine ganze Weile, ehe es sich gegen die anderen Ministerien durchsetzen konnte. Continue reading „Der Mythos „Internetministerium““

Handbuch „Crowdfunding für große und kleine Bühnen“ erschienen – mit Vergleich der reward-based Crowdfunding Plattformen im deutschsprachigen Raum

CF-Theater-Publikation-01

Für die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ haben wir im Sommer ein Handbuch für Crowdfunding-Kampagnen mit dem Titel „Crowdfunding für große und kleine Bühnen“ erarbeitet. Inhaltlich gibt das Handbuch auf rund 20 Seiten einen knappen, aber höchst informativen Überblick über Crowdfunding in der darstellenden Kunst.

crowdfunding-handbuch-2013-titelblattDabei streifen wir thematisch verschiedenste Bereiche und gehen unter anderem auf die Crowd beim Crowdfunding und die Crowd als Wissenslieferant ein, erklären die vier Arten von Crowdfunding, vergleichen unterschiedliche Plattformen miteinander, beantworten FAQs und geben zudem Tipps zur Vorbereitung der eigenen Crowdfunding-Kampagne. Illustriert wird das Handbuch mit zahlreichen Screenshots von erfolgreichen Kampagnen aus dem Bereich des Theater-Crowdfunding.

In dem Handbuch haben wir die verschiedenen Plattformen verglichen, deren Gebührenmodelle aufgezeigt und die unterschiedlichen Funktionen der Plattformen präsentiert. „Crowdfunding für große und kleine Bühnen“ kann über den ikosom-Shop als eBook oder Print on Demand bezogen werden oder mit einen Tweet heruntergeladen werden – weitere Informationen hier.

Listicles – Sind Seiten wie Buzzfeed, Cracked und StupidStation die Zukunft des Journalismus?

trendbloggerlogoAuf unserem Projekt „DieTrendblogger“ wurden in diesem Monat das Thema „Listicles“ diskutiert. Die Gründe dazu hatte ich hier schon mal erläutert. Die Trendblogger, die gerade in der ganzen Welt von Australien über Südamerika bis nach Kalifornien verteilt sind, haben spannende Artikel dazu geschrieben. Hier eine kleine Auswahl: Continue reading „Listicles – Sind Seiten wie Buzzfeed, Cracked und StupidStation die Zukunft des Journalismus?“

Complicity-Konferenz von berlinergazette.de #bgcon13

Vom 7. bis 9. November 2013 organisiert berlinergazette.de die Complicity-Konferenz. Ausgehend von der Feststellung, dass der aktuelle gesellschaftliche und digitale Entwicklung unserer Tage herkömmliche Gesetze des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit aufgehoben und verändert werden. Für ikosom wird unter anderem Monika Wallhäuser teilnehmen, um mit unseren Erfahrungen und ihrer Expertise zum Thema Collaborative Consumption beizutragen.

Im Fokus der Veranstaltung stehen neue Formen der Kollaboration: Wie können Kapitalisten und Piraten, (Bürger-)Journalisten und Hackern, Profis und Amateuren zusammenarbeiten? Wie kann Zusammenarbeit zwischen diesen Akteuren aussehen? Was müssen sie voneinander lernen, um das volle Potenzial ihrer Zusammenarbeit auszuschöpfen? Gibt’s eine gemeinsame Sprache? Wer kann die Zusammenarbeit als Übersetzer oder Moderator anleiten? Welche unerwarteten Lösungen können dabei entstehen? Was können wir von Best-Practice-Fällen lernen – speziell mit Blick auf die Nachhaltigkeit von digitalen Gemeingütern? Inwiefern ist Komplizenschaft ein Modell für die ganze Gesellschaft und deren Erneuerung?

Am 9. November findet der öffentliche Teil der Complicity-Konferenz mit den Public Talks statt, die wir an dieser Stelle ankündigen möchten und uns freuen würde dort mit Ihnen die Diskussion rund um das Thema Kollaboration fortführen zu können:

AUFTAKT | 13:30

Begruessung: Thorsten Schilling [Bundeszentrale fuer politische Bildung/bpb], Krystian Woznicki [berlinergazette.de]

EROEFFNUNGSVORTRAG: Was ist Komplizenschaft? | 14:00

Occupy, Commons und andere soziale Experimente zeigen: Auf der ganzen Welt werden neue Formen der Zusammenarbeit erfunden und ausprobiert. In ihrem Einfuehrungsvortrag zeigt Gesa Ziemer, Professorin fuer Kulturtheorie und kulturelle Praxis, dass die Umdeutung alter Formen gemeinschaftlichen Handelns eine wesentliche Rolle spielen kann. Der Blick auf Komplizenschaften in Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft legt eine solche Form aktueller Kollektivierung frei. Basierend auf ihrem aktuellen Buch „Komplizenschaft. Neue Perspektiven auf Kollektivitaet“ schlaegt Ziemer ein neues Verstaendnis des Begriffs vor, der bisher vorrangig mit kriminellen Aktivitaeten in Verbindung gebracht wird: Man hat eine Idee, macht einen Plan und setzt die Sache dann mit einem Komplizen um. Ziemer begreift das Illegale weder als Endstation des Denkens, noch als moralische Grenze des Handelns. Stattdessen erkundet sie neue Potenziale kollektiver Handlungen – besonders in innovativen Umgebungen. Entstehen aus einer Komplizenschaft heraus unerwartete Loesungen fuer bestimmte Probleme? Hat Komplizenschaft damit einen Nutzen fuer die ganze Gesellschaft?

Input: Prof. Gesa Ziemer [HafenCity Universitaet, Hamburg]
Moderation: Ela Kagel [Gruenderin, SUPERMARKT, Berlin]

HACKER UND JOURNALISTEN: Die Welt informieren oder reformieren? | 15:15

Schaetzungsweise 20 bis 30 Billionen US-Dollar sind im Ausland versteckt. Das entspricht der Summe des wirtschaftlichen Aufkommens der USA und Japans. Das Recherche-Projekt „Offshore Leaks“ hat sich dieser Schieflage angenommen und im April 2013 Details ueber 130.000 Offshore-Konten aufgedeckt. Der Bericht wurde vom Internationalen Konsortium der Investigativen Journalisten [ICIJ] herausgegeben, die weltweit mit 86 Journalisten aus 46 Laendern waren kooperierten, um die Serie von investigativen Berichten zu erstellen. Die Untersuchung basiert auf 2,5 Millionen geheimen Berichten ueber die Offshore Assets von Menschen aus 170 Laendern und Gebieten. Kurz: Es ist eines der Investigativ-Projekte unserer Zeit, eine bahnbrechende Zusammenarbeit von Journalisten und Programmierern. Was koennen wir von diesem Fall ueber Komplizenschaft lernen? Welche Reformen loest sie in der Welt der traditionellen Medien aus? Zwei Insider dieses Projekts teilen ihre Einblicke und Ueberlegungen.

Vortrag: Stefan Candea [Journalist, thesponge.eu und crji.org, Bukarest]
Antwort: Sebastian Mondial [Daten-Journalist, NDR.de, Hamburg]
Moderation: Marlis Schaum [Koeln]

AMATEURE UND PROFIS: uebernehmen jetzt kreative User das Ruder? | 16:15

Eine Software, die ihren Nutzern ermoeglicht mit der kuenstlichen Gesangsstimme einer futuristischen Diva zu singen, begeistert ganze Menschenmassen in Asien. Sie heisst Hatsune Miku und wurde 2007 in Japan auf den Markt gebracht. Als singende Synthesizer-Applikation, humanoide Persona und Avatar zugleich ist sie inzwischen bekannter als menschliche Idole und ist dabei fast vollstaendig ein Produkt ihrer Nutzer und Fans: Die haben zwischen Singapur und Tokio mittlerweile ueber 100.000 Songs und ueber 400.000 Videos im Namen von Hatsune hervorgebracht. Diese Explosion von Kreativitaet wird durch freie Lizenzen, soziale Netzwerke befluegelt und einer hochproduktiven Fan-Kultur. Ist das ein Modell fuer die Zukunft der kreativen Arbeit, in der Amateure und Profis interagieren? Wo liegen die Grenzen dieses Modells?

Vortrag: Prof. Mitsuhiro Takemura [Gruender, SMAL.jp, Sapporo]
Antwort: Valie Djordjevic [Redakteurin, iRights.info, Berlin]
Moderation: Lilian Masuhr [Berlin]

KAFFEEPAUSE | 17:15

PIRATEN UND KAPITALISTEN: Einfach die Wirtschaft neu erfinden? | 17:45

Mit Technologien wie Internet und Verschluesselung wird Geldverkehr ohne Banken moeglich. Fuer die Durchfuehrung von finanziellen Transaktionen ohne Kommission gibt es inzwischen Bitcoin. Aber Bitcoin ist immer noch eine Blase, die darauf baut, dass andere sich darauf verlassen, dass Bitcoin noch lange verwendet wird. Ein Vorschlag zur Loesung dieses Problems ist Opentabs. Es ist ein „Ich schulde dir etwas“-System [IOU fuer engl. „I owe you“], das nur auf dem Vertrauen jener basiert, die an einer Transaktion beteiligt sind. Es ist kein Dritter zwischengeschaltet. Opentabs versteht sich als ein Buchhaltungswerkzeug, das bei der Abschreibung der IOUs hilft. Als Werteinheit fuer diese IOUs koennen Bitcoins, Euro oder andere Dinge wie Bier [im Sinne von „Ich schuld dir ein Bier“] genutzt werden. Wie veraendern sich soziale Beziehungen, wenn Vertrauen zur Basis alltaeglicher Austauschprozesse avanciert? Ist es sogar im Zuge dessen moeglich, die Wirtschaft zu transformieren? Bietet Graswurzel-Banking a la Opentabs ein nachhaltiges Modell fuer die Finanzierung von Graswurzel-Produktionen im Bereich von Kultur und Wissen?

Vortrag: Michiel de Jong [Programmierer, opentabs.net, Amsterdam]
Antwort: Eleanor Saitta [Forscherin, IMMI, Seattle]
Moderation: Marlis Schaum [Koeln]

ABSCHLUSSDISKUSSION: Welche Regeln braucht Komplizenschaft? | 18:45

Unsere Zeit wird von soziokulturellen Kaempfen gepraegt. So prallen immer haeufiger unterschiedliche Welten aufeinander und gehen miteinander teils ueberraschende Allianzen ein. Dabei verfuegen sie ueber ganz unterschiedliches Kapital: Kommerzielle Akteure und Unternehmensverbaende haben grosse finanzielle Mittel. Zivile Aktivisten haben sich einer „guten Sache“ verschrieben. Forscher hingegen erreichen ihren diskursiven Expertenstatus ueber die neutrale Einschaetzung von Fakten. Wenn diese drei Akteure Koalitionen bilden, um ein gemeinsames Ziel voranzubringen, kann das Resultat auch weniger als die Summe seiner Teile werden. Komplizenschaft zwischen diesen verschiedenen Akteuren kann die Glaubwuerdigkeit der Beteiligten untergraben. Was sind akzeptable, was sind notwendige Kompromisse einer grenzuebergreifenden Koalitionsbildung? Gibt es Alternativen zur Komplizenschaft? Was bedeutet Verantwortung in diesem Zusammenhang? Wie kann eine Ethik der Komplizenschaft aussehen? Welche Standards und welche Werte koennen Komplizenschaften tragfaehig machen?

Vortrag: Leonhard Dobusch [Wissenschaftler, Freie Universitaet Berlin]
Antwort: Janina Sombetzki [Philosophin, Universitaet Kiel]
Moderation: Lilian Masuhr [Berlin]

Complicity – Die 13. Berliner Gazette-Jahreskonferenz

Screenshot: Berliner Gazette
Screenshot: Berliner Gazette

Vom 7.11. bis 9.11. findet die 13. Jahreskonferenz der Berliner Gazette unter dem Motto „Complicity“ statt. Die Frage: „How can Pirates & Capitalists, Hackers & Journalists, Amateurs & Pros work together?“ Wir sind dabei und freuen uns darauf!

Die Frage, wie die Digitalisierung und gesellschaftlicher Wandel zu (neuen) Formen von Kollaborationen führen, wird in den drei Workshops „Amateurs & Pros“, „Hackers & Journalists“ und „ Pirates & Capitalists“ am 7.11. und 8.11. diskutiert. In den Public Talks am 9.11. ab 10 Uhr im Berliner Supermarkt, die allen Interessierten offen stehen, werden die Ergebnisse vorgestellt und es gibt Vorträge zu den verschiedenen Themenkomplexen.

Wir werden am Workshop „Amateurs & Pros“ teilnehmen, in dem es um das Verschwimmen der Grenzen zwischen Konsument_innen und Produzent_innen geht. Was sind die Gründe dafür, welche Chancen und Risiken birgt diese Entwicklung? Wir wollen im Rahmen der Workshops auch einige Ergebnisse unserer Studie zu Collaborative Consumption vorstellen. Diese und weitere spannende Fragen stehen zur Diskussion und versprechen ein paar interessante und sicher lehrreiche Tage.

Das Programm und nähere Informationen findet ihr hier . Der Eintritt zu den Public Talks am 9.11. ist frei.