Handbuch „Crowdfunding für große und kleine Bühnen“ erschienen – mit Vergleich der reward-based Crowdfunding Plattformen im deutschsprachigen Raum

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Für die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ haben wir im Sommer ein Handbuch für Crowdfunding-Kampagnen mit dem Titel „Crowdfunding für große und kleine Bühnen“ erarbeitet. Inhaltlich gibt das Handbuch auf rund 20 Seiten einen knappen, aber höchst informativen Überblick über Crowdfunding in der darstellenden Kunst.

crowdfunding-handbuch-2013-titelblattDabei streifen wir thematisch verschiedenste Bereiche und gehen unter anderem auf die Crowd beim Crowdfunding und die Crowd als Wissenslieferant ein, erklären die vier Arten von Crowdfunding, vergleichen unterschiedliche Plattformen miteinander, beantworten FAQs und geben zudem Tipps zur Vorbereitung der eigenen Crowdfunding-Kampagne. Illustriert wird das Handbuch mit zahlreichen Screenshots von erfolgreichen Kampagnen aus dem Bereich des Theater-Crowdfunding.

In dem Handbuch haben wir die verschiedenen Plattformen verglichen, deren Gebührenmodelle aufgezeigt und die unterschiedlichen Funktionen der Plattformen präsentiert. „Crowdfunding für große und kleine Bühnen“ kann über den ikosom-Shop als eBook oder Print on Demand bezogen werden oder mit einen Tweet heruntergeladen werden – weitere Informationen hier.

Listicles – Sind Seiten wie Buzzfeed, Cracked und StupidStation die Zukunft des Journalismus?

trendbloggerlogoAuf unserem Projekt „DieTrendblogger“ wurden in diesem Monat das Thema „Listicles“ diskutiert. Die Gründe dazu hatte ich hier schon mal erläutert. Die Trendblogger, die gerade in der ganzen Welt von Australien über Südamerika bis nach Kalifornien verteilt sind, haben spannende Artikel dazu geschrieben. Hier eine kleine Auswahl: Continue reading „Listicles – Sind Seiten wie Buzzfeed, Cracked und StupidStation die Zukunft des Journalismus?“

Crowdfunding Master Classes in Berlin und München: „Wie man eine Crowdfunding-Campaign organisiert und den Crowdfunding Canvas nutzt“

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Gijsbert Koren, Crowdfunding-Berater aus den Niederlanden, wird am 12. und 22. November 2013 in Berlin und München mit uns einen Workshop organisieren. Teilnehmen können alle, die eine Crowdfunding-Kampagne organisieren und sich über Erfolgsfaktoren informieren wollen. Verwendet wird dafür eine neu entwickelte Methode namens Crowdfunding-Canvas.

Crowdfunding Canvas EN

Crowdfunding is booming. In a few years time, hundreds of crowdfunding initiatives and platforms have been created. Some are extremely successful, while others are not. What is the key to crowdfunding success and how can you use crowdfunding for your project or company? That is what this workshop is all about.

Whether you are an artist, startup or growing company, crowdfunding can be used to raise capital. Next to raising capital,  there are many other reasons to use crowdfunding, like engaging your customers and getting more visibility. In this workshop, you will get a good picture about the opportunities and challenges of crowdfunding and how you can use it for your own project or company.

During this workshop, we will use proven tools to create the basis for your crowdfunding success. One of tools is the Crowdfunding Canvas, which you can use to structure campaign.

gijsbertGijsbert Koren ist Gründer von Douw&Koren, einer der führenden Crowdfunding-Beratungsfirmen in den Niederlanden. Douw&Koren führt Marktforschung durch, entwickelt Crowdfunding-Staregien und unterstützt Crowdfunding Kampagnen.

Hier kann man die Workshop-Tickets bestellen:

Dies sagen andere Leute über Gijsbert Koren:
WakaWakaKickstarter

“Douw&Koren’s advice resulted in 160% result on Kickstarter ($48,000) and reaching our Symbid target (€75,000) weeks ahead of time! They know what crowdfunding is, they know how to approach a campaign and they were very creative in thinking out of the box for last minute solutions.”
Camille van Gestel, WakaWaka Light.
“I enjoyed the crowdfunding workshop that Douw&Koren provide because it was a very useful introduction into the field of crowdfunding. Clearly Douw&Koren are experts on the subject and they enjoy sharing this information with others in a humorous yet professional manner.”
Marike Goossens, scientist.
“Douw&Koren gave us a lot of great input for our crowdfunding campaign. Through their advice, we were able to improve our pitch and make our campaign’s message much more succinct. The guys from Douw&Koren have a lot of good ideas and experience in the crowdfunding space.”
Ben El-Baz, Szceit.

Wenn Facebook die geheime Identität zerstört…

In der schwedischen Metro erschien ein spannender Artikel über die Folgen der Verbreitung einer Facebook-Suche:

The story on Facebook was very touching. A father published a photo of his missing children and asked for help finding them. And thousands helped sharing the post and finally one person recognized the children and let him know where to find them.

The missing information was that the woman was living under protection and with a new identity after leaving the man. Now he found out where she was. She was forced to move again – to a women’s shelter.

Die Frau hatte wohl ein legitimes Interesse, ihre Kinder zu schützen. Andererseits aber wäre es wohl für viele Eltern, deren Kinder entführt worden sind, ein sinnvolles Instrument, wenn die Gesichtserkennung auf Facebook helfen könnte, verschwundene Personen zu finden. Wie soll sich die Gesellschaft in solchen Dilemmata verhalten?

Interview im Neuen Deutschland zum Thema „Politisches Bloggen“

neuesdeutschland-politischesbloggenIch wurde vom Neuen Deutschland zum Thema Politisches Bloggen interviewt – hier das Interview zur Dokumentation:

Nd: Wie schätzen Sie die Blogger-Landschaft in Deutschland ein? Was ist das Spezifische an deutschen Bloggern?

Wenzlaff: Wenn man die USA mit Deutschland vergleicht, dann ist die Bloggerszene in den USA wesentlich stärker und sehr polarisierend, sowohl von links als auch von rechts. In Deutschland ist das noch nicht so. Aber es gibt eine sehr rege Politik-Blogger-Szene im progressiven bis konservativen Spektrum. Ein Indikator dafür ist, dass die Blogger zunehmend auf den Online-Seiten verschiedener Zeitungen als Kolumnisten auftreten.

Sie haben bei der Wahlkampagne von US-Präsident Barack Obama mitgemacht. Welche Rolle haben politische Blogger bei dieser der Kampagne gespielt und welchen Einfluss hatten sie auf die Meinungsbildung?

In Amerika brauchen Kandidaten eine große mediale Reichweite, weil sie nicht auf die Struktur der Parteien zurückgreifen können. In amerikanischen Wahlkampagnen sind Blogs daher stark meinungsbildende Medien. Dessen sind sich die Kandidaten auch bewusst, deshalb werden neben der Presse auch Blogger auf Wahlkampftouren und zu Vorträgen eingeladen. Diese Relevanz haben Blogger in Deutschland nicht.

Welche Rolle spielen Blogs für die politische Teilhabe und Meinungsbildung?

In Deutschland versuchen Politiker aufgrund des starken Parteiensystems Mehrheiten eher innerhalb der Parteien zu sammeln. Auch politische Willensbildung findet in Deutschland eher hinter den Kulissen und weniger im öffentlichen Diskurs statt. Aber Ausnahmen gibt es natürlich, zum Beispiel Halina Wawzyniak, Bundestagsabgeordnete der Linken für Berlin-Kreuzberg, die in ihrem Blog auch die Debatten aus dem Parteivorstand kommentiert, in dem sie sitzt. Blogger schaffen es aber, politische Themen auf die Tagesordnung zu setzen. Der #Aufschrei (Debatte über Sexismus nach der sexuellen Belästigung einer Journalistin durch den FDP-Politiker Brüderle, Anm. d. Red.) ist ein Bespiel dafür. Wesentlichen Einfluss auf politische Entscheidungen haben Blogger jedoch noch nicht.

Wie sehen Sie die Zukunft politischen Bloggens in Deutschland?
Ich glaube, dass das politische Bloggen in Deutschland bedeutender wird, weil meinungsstarke Medien eine höhere Resonanz haben. Persönlicher Journalismus, bei dem die Journalisten oder die Blogger sich nicht mehr hinter einer anonymen Marke oder einer Zeitschrift verstecken, sondern mit ihrer Person und ihrem Namen verknüpft politisch agieren, wird noch stärker zunehmen.

Journalisten haben schon immer politisch gehandelt, auch wenn sie beim Spiegel oder Stern Neutralität vorgeben. Journalisten haben massive Eigeninteressen und haben das in ihren Artikeln auch immer deutlich werden lassen. Ich finde es ehrlicher, wenn Journalisten ihre Meinung deutlich sagen und man als Leser ihre Berichterstattung vor diesem Kontext auch einordnen kann. Continue reading „Interview im Neuen Deutschland zum Thema „Politisches Bloggen““

Warum die @huffpostde eigentlich #Crowdfunding ermöglichen sollte

Ob der Deutschland-Start der Huffpost ein Übel oder eine Chance für den Journalismus ist, wurde viel diskutiert – aber viel weniger unter dem Aspekt, wie die HuffPost dem noch kleinem Pflänzchen des Crowdfunding für Journalismus helfen könnte, etwas größer zu werden.

Foto: Toban Black http://www.flickr.com/photos/tobanblack/  (CC BY-NC 2.0)

Crowdfunding ist ein altes Modell im Journalismus

Crowdfunding, Schwarmfinanzierung, Pre-Tail – im Journalismus gibt es das schon ziemlich lange. Noch bevor der anzeigenbasierte Printjournalismus sich im 20. Jahrhundert als dominantes Geschäftsmodell von Verlagen durchgesetzt hatte, waren Zeitschriftenverlage über Subskriptionsmodelle in der Lage, viele Printnischen zu besetzen. Die Leser bezahlten über Abos für die Infrastruktur der Zeitung und Zeitschriften und das Gehalt der Redakteure. Im 18. und 19. Jahrhundert gab es zahlreiche Verlage, die sich an das kulturell und finanziell aufstrebende Bürgertum wanden und über dieses Geschäftsmodell die Grundlage für die modernen Medienhäuser legten. Aber auch viele Tageszeitungen haben ihre Ursprünge in Genossenschaftsmodellen, die durch den Bildungshunger der Arbeiter Ende des 19. Jahrhunderts erst ermöglicht wurden. Crowdfunding ist also für Journalismus nichts Neues. Continue reading „Warum die @huffpostde eigentlich #Crowdfunding ermöglichen sollte“

@airbnb vs New York City – Welche Bedeutung hat die jüngste Entscheidung für die Share Economy?

In New York wurde eine Gebühr für einen Anbieter einer Wohnung auf airbnb verhängt, da vermutet wurde, dass er illegal ein Hotel betreibt. Diese Gebühr wurde nun für ungultig erklärt – airbnb hatte sich heftig in den Streit eingemischt. Welche Bedeutung hat das Urteil für die bommende Branche der Immobilienteilbranche?

Auf den Blog auf Airbnb schreibt David Hantman von Airbnb:

Yesterday, the New York City Environmental Control Board reversed Nigel’s fines, agreeing with our arguments and delivering a major victory for Nigel, New York and the Airbnb community.

In the appeal, we and Nigel argued—and the appeal board now agrees—that under New York law as long as a permanent occupant is present during a stay, the stay does not violate New York’s short term rental laws.

Es ging also um die Frage, ob jemand privaten Wohnraum vermieten dürfte, wenn er selber noch anwesend ist – ähnliche Gesetze der privaten Untervermietung für eine kurze Zeit gibt es auch in anderen Ländern zum Beispiel in Deutschland.

Worum es aber bei Airbnb in Wirklichkeit geht, ist die Frage der kommerziellen Vermietung von Wohnung. Hier zitiert die Business Week die Autorin des Gesetzes gegen illegale Hotels in New York, Liz Krueger:

“Airbnb may have scored a PR victory with the success of this appeal, but that’s all it is. The vast majority of Airbnb’s business in New York City—short-term rentals of apartments in residential buildings without any permanent residents present—remains unambiguously illegal,” she said in a statement.

Die Frage, ob airbnb eine Bereicherung für eine Stadt ist, müsste man eigentlich mal systematisch untersuchen. Ich sehe da sechs Fragen:

1) Hilft airbnb die Gentrifizierung in sich stark verteuernden Wohngegenden abzumildern? airbnb behauptet diesen Effekt immer wieder in ihrer Öffentlichkeitsarbeit, weil dank airbnb es Mietern ermöglicht würde, ihre Wohnungsmiete zu mindern, indem sie nicht-genutzte Zimmer schnell und einfach weitervermieten. Man müsste hier Gelegenheitsnutzer und regelmäßige Nutzer unterscheiden und herausfinden, inwiefern die Shareconomy zur Mietstabilisation beiträgt.

2) Erlaubt airbnb das Heranwachsen eines Gästewohnungssektors? Das Argument der Stadt New York scheint ja darauf abzuziehen, dass ein großer Teil der airbnb Anbieter nicht nur die Wohnung regelmäßig vermieten, sondern dies auch als Unternehmer tun.

3) Sorgt airbnb dafür, dass eigentlich wiederzuvermietende Wohnung entweder als private oder kommerzielle Gästewohnung genutzt werden und entzieht die Shareconomy dem Wohnungsmarkt freie Wohnungen, weil Leute ihre einmal angemieten oder gekauften Wohnungen nicht mehr normal weitervermieten?

4) Entzieht das airbnb-Geschäftsmodell den Hotels Kundschaft? In Berlin beispielsweise stagniert trotz steigender Besucherzahlen der Markt für Hotelbauten – ein Hinweis darauf, dass sich die Besucherströme andere Übernachtungen suchen.

5) Ist airbnb aus Sicht einer Stadt und deren Steuereinkommen positiv oder negativ? Wenn Hotelzimmer durch kommerzielle Gästewohnung ersetzt werden, beide aber die gleichen Abgaben bezahlen, ist dies eine normale Marktverschiebung. Wenn aber die Gästewohnung keine Steuern und Abgaben bezahlen, dann entsteht der Staat ein Ausfall.

6) Hat eine Ausbreitung der Shareconomy auch noch andere gesellschaftliche Effekte, zum Beispiel dass dadurch internationale Kontakte gestärkt werden, dass Ressourcen besser genutzt werden, dass eine Stadt tourismusfreundlicher wird?

Diese sechs Fragen sind eigentlich separat zu analysieren, bevor das Geschäftsmodell von airbnb einseitig gelobt oder beschimpft werden kann.

Das geraubte digitale Vermächtnis: Verstossen Rösler und Brüderle gegen das Bundesarchivgesetz?

Philip Rösler und Wolfgang Brüderle haben ihre Facebook-Profile gelöscht, so berichten verschiedene Medien die Erkenntnisse von unseren geschätzten Kollegen Jona und Martin von Pluragraph. Aber in der Regel schreiben die Medien nur darüber, dass sie das tun, weil die beiden FDP-Spitzenpolitiker Angst vor den negativen Kommentaren auf ihren Seiten haben.

In Wirklichkeit ist der Skandal viel größer. Ob Rösler oder Brüderle Angst vor den negativen Kommentaren haben, kann doch nicht entscheidend dafür sein, ob eine öffentliche Kommunikation von zwei derzeit noch aktiven Politikern einfach gelöscht werden kann? Denken die beiden, ihre öffentlichen Profile auf Facebook sind ihre Privatangelegenheit? Denkt ihre Partei, dass die Profile der Politiker nach dem Wahlkampf keine Relevanz mehr haben?

Das Bundesarchivgesetz regelt eigentlich sehr deutlich, dass alle Verfassungsorgane ihre Kommunikation zur Archivierung anbieten müssen:

Die Verfassungsorgane, Behörden und Gerichte des Bundes, die bundesunmittelbaren Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts und die sonstigen Stellen des Bundes haben alle Unterlagen, die sie zur Erfüllung ihrer öffentlichen Aufgaben einschließlich der Wahrung der Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland oder eines ihrer Länder nicht mehr benötigen, dem Bundesarchiv […] zur Übernahme anzubieten […].

Continue reading „Das geraubte digitale Vermächtnis: Verstossen Rösler und Brüderle gegen das Bundesarchivgesetz?“

#gehwählen #btw13 – Wer möchte Twitter-Wahlbeobachter werden? Die wichtigsten Twitter-Tools im Überblick

gehwaehlentweetexampleTwitter ruft unter dem Hashtag #gehwählen dazu auf, seinen persönlichen Demokratieschub zu kommunzieren. Wer neben der Twittersuche wissen will, was der Rest der politischen Republik so twittert, kann auf diese Twitter-Wahlbeboachtungs-Tools zurückgreifen.

Twitter sagt es so schön einfach und sendet an alle deutschsprachigen Twitterer eine Wahlbotschaft:

Am Sonntag ist Wahltag: Deutschland wählt einen neuen Bundestag und Du kannst Einfluss auf die Wahlentscheidung nehmen.
Jede Stimme zählt, Deine auch!
Geh wählen und motiviere Deine Follower, indem Du mit dem Hashtag #gehwählen twitterst. Erkläre am besten mit einem Tweet oder einem Vine-Video, warum Du wählen gehst

prosiebengehwaehlenSehr lustig ist allerdings, dass Twitter nicht mal sein eigenes System verstanden hat, denn es gab ja schon den Hashtag #gehwaehlen (mit ae). Außerdem gab es den von der Pro7Sat.1 MediaAG betreuten Account @gehwaehlen, dessen Hashtag #millionshouts und einem Lied von Gentleman, die als Anreiz dienen sollten, die jugendliche Zielgruppe zur Wahl zu bringen.

btw13exampleNeben diesen Hashtags gab es natürlich das schon bekannte #btw13, dass über alle Twittergrenzen hinweg zu funktionieren scheint.

Da einerseits die Twittersuche nicht besonders komfortabel erscheint, andererseits soviele unterschiedliche Hashtags verwendet werden, sind die Leser dieses Blogs dankbar für ein paar Tooltips. Bitte schön! Continue reading „#gehwählen #btw13 – Wer möchte Twitter-Wahlbeobachter werden? Die wichtigsten Twitter-Tools im Überblick“

#SMWBerlin #SMWBjobs – Get unstuck – advance your career with your social networks!

loveworknowAuf der Social Media Week werden wir auch einen Vortrag von Jana Schuberth hören, die Gründerin von LoveWorkNow ist. Jana und ich kennen uns schon seit mehr als 10 Jahren aus den Zeiten der guten alten Jugendpresse. Sie coacht kleinere und große Gruppen darin, wie man erfolgreich den eigenen Lebens- und Berufsweg geht. Wir freuen uns sehr!

Are you stuck in a job that you don’t love. Find the right one now and use your social network..

Hier der Link zur Session und zur Anmeldung: http://socialmediaweek.org/berlin/events/?id=100987#.UjgfH388LZU

Crowdfunding Manager (IHK Berlin)

Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit der IHK in Berlin einen Kurs anbieten können, der Unternehmensberater und -beraterinnen ausbilden soll, eigene Crowdfunding-Kampagnen zu begleiten.

Der Kurs wird folgende Elemente beinhalten:

  • Einführung in das Crowdfunding
  • Rechtliche Rahmenbedingungen
  • Kampagnenplanung
  • Kommunikation und Marketing
  • Auswahl der Plattformen

Die Details des Kurses finden sich auf den Seiten der IHK Berlin.

Sind Facebook und Twitter asozial?

Auf der Social Media Week Berlin wird ikosom mit einigen Vorträgen aufwarten, darunter auch mein Vortrag „Why Facebook and Twitter are anti-social – the social media revolution AGAINST the social networks“.

Bitte kommentieren Sie diesen Beitrag nicht. Kommentare nerven einfach nur, weil man darauf antworten muss. Also antwortet lieber nicht. Nein, ihr braucht den Artikel auch nicht zu sharen. Seid mal ein wenig anti-social. Ja, traut es Euch. Um genau zu sein: wer diesen Artikel auf Twitter, Facebook, Linkedinxingvkontakte oder Google-Minus teilt, ist doof. Seid gewarnt!

Als Entschädigung hier folgender Artikel „The 7 biggest social media lies„:

  1. „Ich wurde gebeten, mal über Sanskrit und andere tote Sprachen zu bloggen…
  2. „Wegen diesem Tweet habe ich unglaublich viele Follower verloren.
  3. „Oh, habe Deine DM auf Twitter jetzt erst gesehen.“
  4. „Beziehungsstatus: It’s complicated“
  5. „Mein Beruf: ich bin Chefredakteur bei meinem Blog.“
  6. „Ich bin so gut wie nie bei Facebook.“
  7. „Jetzt reicht es – ich steige aus Facebook aus.“

Followerpower – Was blieb hängen vom Social Media Wahlkampf 2013?

Liebe ikosom-Fans und ikosom-Freunde, wir brauchen Eure Hilfe. Nächsten Donnerstag machen wir einen Workshop zum Thema ePartizipation und Social Media Kampagnen für Jugendliche aus der Slovakei, Tschechien und Polen.

Wir wollen Euch fragen: was ist Euch besonders gut aufgefallen im Social Media Wahlkampf von Parteien, NGOs und Verbänden? Was hat Euch genervt? Wir freuen uns auf Eure Kommentare!

Hat das Amtsgericht Berlin-Mitte defacto @airbnb für Mieter verboten?

Airbnb spaltet das Internet. Die beliebte Plattform zur Vermietung von Zimmern oder ganzen Wohnungen ist für einen Teil der Gesellschaft eine tolle Innovation im Rahmen der Bewegung zu Collaborative Consumption, für die anderen eine Gefahr, weil aus Mietwohnungen Gästewohnungen werden, weniger Hotelzimmer gebucht werden und dem Staat Steuereinnahmen entgehen, die bei privat untervermieteten Wohnungen in der Regel nicht angegeben werden.

Auch die jeweilige Umgebung einer dauerhaft via Airbnb-vermieteten Wohnung ist oft gespalten – während die Restaurants, Geschäfte und Läden eines Kiez von den Touristen profitieren, so beklagen sich Anwohner zum Teil über die temporären Nutzer.

Die Reaktion der Politik steht noch aus – in New York denkt man offen darüber nach, Airbnb zu verbieten, in anderen Städten werden gewerbemäßig vermietete Wohnungen im Internet gesucht und die Vermieter mit Strafzahlungen belegt.

Schon 2009 hatte das Amtsgericht Berlin-Mitte entschieden, dass es ein Grund für eine fristlose Kündigung sein kann, wenn ein Vermieter seine Wohnung gewerblich als Ferienwohnung vermietet, wenn davon der Vermieter nicht in Kenntnis gesetzt wird oder dies im Mietvertrag explizit ausgeschlossen wird. Das Amtsgericht hatte dem Vermieter im wesentlichen Recht gegeben, die fristlose Kündigung und die verlangte Räumung nicht beanstandet und sogar der beklagten Mieterin die Kosten für die Detektei auferlegt, welche der Vermieter einsetzte, um zu erheben, ob die Mieterin tatsächlich in ihrer Wohnung wohnen blieb. Continue reading „Hat das Amtsgericht Berlin-Mitte defacto @airbnb für Mieter verboten?“

Kann man herausfinden, wieviele Nutzer Snapchat in Deutschland hat?

Der Trendblogger Lucas Rex schrieb kürzlich, dass Snapchat Instagram überholt, obwohl die App wesentlich jünger ist. Er verwies auf einen Techcrunch-Artikel, welcher behauptet, dass 200 Millionen Bilder private Fotos pro Tag, die sich angeblich nicht speichern lassen – Temporary Social Media.

In Deutschland nutzen noch relativ wenig Menschen die Application Snapchat, so die Vermutung von Lucas Rex. Dabei ist der Medientrends zum privaten Teilen von Bildern, Texten und Dateien ungebrochen, wie die MIT Techology Review berichtet:

While technology allowing us to send and receive expiring messages is not new, these apps offer a very simple way to exercise control over your data in a world where your so-called permanent record is now documented across the Web. If their appeal continues to climb, such ephemeral media could soon become more far-reaching, and will perhaps even extend to some of the social networks that now mine our every move in an effort to serve up targeted online ads.

Die Beratungs- und Anwaltsfirma KCBP hat in seiner Studie behauptet, dass mittlerweile mehr Bilder pro Tag bei Snapchat hochgeladen werden als bei Instagram:

Leider gibt es weder im Blog noch im Netz Daten zu den deutschen Download-Statistiken bei GooglePlay oder im iTunesStore. Anbieter wie App-Annie haben leider nur die historischen Daten der Ratings. Kennt jemand noch andere Seiten, die App-Download-Daten analysierbar machen?

Twiplomacy 2013 – Studie von Burson-Marsteller: Die twitter-aktivsten Regierungsmitglieder sitzen in Uganda, Ruanda, Schweden und Ecuador

Burson-Marsteller hat die Twitter-Aktivitäten von Regierungsmitgliedern untersucht. Die Studie hat einige methodische Mängel, u.a. Untersuchungszeitraum und Auswahl der untersuchten Accounts. Allerdings sind die Daten frei verfügbar, insofern kann auf der Analyse jeder aufsetzen.

Top5_infographic_finalDie PR-Agentur Burson Marsteller hat seine Studie Twiplomacy aktualisiert, in dem die Regierungsmitglieder, Staatschefs und offiziellen Twitter-Kanäle der Regierungen untersucht werden.

Twiplomacy is the leading global study of world leaders on Twitter. The governments of more than three-quarters (77.7%) of the 193 UN member countries have a presence on Twitter: Almost half of the 505 accounts analysed are personal accounts of heads of state, heads of government and ministers of foreign affairs; a third of these world leaders tweet themselves, but very few on a regular basis.

Swedish Foreign Minister @CarlBildt is the best connected world leader, mutually following 44 peers. Ugandan Prime Minister @AmamaMbabazi is the most conversational world leader with 96% of his tweets being @replies to other Twitter users.

Die Auswertungen können auch für die einzelnen Kontinente und Länder abgerufen werden. Sehr interessant ist zum einen, welche Accounts erfasst worden: Für Deutschland sind nur @regsprecher und @auswaertigesamt. Die zahlreichen Regierungsmitglieder, wie @peteraltmaier, die intensiv twittern, wurden überhaupt nicht ausgewertet.

Insofern ist die Aussagekraft der Studie nur sehr begrenzt aussagefähig, weil der Analysezeitraum (nur der Monat Juli 2013) sehr kurz ist und in den westlichen Ländern der Welt die Politik schon in der Sommerpause war, andererseits gar nicht alle Accounts von Regierungsmitgliedern erfasst worden sind.

In der Executive Summary wird auf viele weitere untersuchte Aspekte eingegangen, wie zum Beispiel die Nutzung von Twitterlisten und Vine. Auch sehr lobenswert ist, dass die Daten verfügbar gemacht wurden. Jetzt fehlt eigentlich nur eine kontinuierliche Beobachtung dieser Accounts.

Twittere nie bei „Breaking Bad“ – sagt @jenn_gidman

Bei einer TV-Show wie „Breaking Bad“ sollte man nicht live-twittern, so Salon.com-Autor Jenn Gidman. Man würde so seine soziale Empathie gegenüber der Hauptfigur verlieren.

Spoiler Alert – wer noch nicht Breaking Bad gesehen hat, sollte nicht auf den Original-Link klicken. Aber diesen Artikel lesen.

breakingbadtwitterscreenshot

Die Autorin argumentiert, dass der Erfolg der Serie darin liegt, dass man seine volle Aufmerksamkeit auf die Handlungen der Hauptdarsteller fokussiert:

However, in keeping with much of the research on multitasking in general, you might not be as engaged as you should be if you want to get anything meaningful out of either your Twitter feed or your favorite TV show. A Stanford study shows that “chronic media multitaskers” perform poorly on task-switching because they’re distracted by their multiple media streams. When their eyes are darting back and forth between their TV screens and their Twitter feeds, they may be “sacrificing performance on the primary task” — in this case, their undivided attention to Walt, Jesse and the rest of the motley New Mexican crew.

Complete engagement isn’t usually necessary with these forms of electronic escapism. Watching TV is a passive endeavor to begin with […]. But a show like “Breaking Bad” — baby, you’re different than the rest.

Unlike my other guilty pleasures on the small screen, “Breaking Bad” is all about feeling … the guilt. Guilt at understanding the motivation behind some of the terrible things these characters do. […]
You might share “moments” with characters on the other shows you watch. But with “Breaking Bad,” you know that you are just as much the danger as Walter White. You feel it. To undergo this rather inexpensive self-examination, you don’t want to be spending those critical 60 minutes trying to think up really awful “Breaking Bad” alternatives or clever names for the #BreakingBadBands hashtag.

Spannend an dem Artikel sind weniger die Hinweise auf Schuldgefühle gegenüber den Hauptdarstellern von Breaking Bad, sondern zwei Studien, die im Text erwähnt werden. Einerseits wird eine Studie von Nielsen erwähnt, die eine Korrelation von Twitter-Nutzung und Einschaltquoten sehen:

The recent Nielsen/SocialGuide study confirmed that increases in Twitter volume correlate to increases in TV ratings for varying age groups, revealing a stronger correlation for younger audiences. Specifically, the study found that for 18-34 year olds, an 8.5% increase in Twitter volume corresponds to a 1% increase in TV ratings for premiere episodes, and a 4.2% increase in Twitter volume corresponds with a 1% increase in ratings for midseason episodes. Additionally, a 14.0% increase in Twitter volume is associated with a 1% increase in TV program ratings for 35-49 year olds, reflecting a stronger relationship between Twitter and TV for younger audiences.

Interessant ist aber auch eine Studie der Stanford Universität „Cognitive control in media multitaskers“ von Eyal Ophir, Clifford Nass, und Anthony D. Wagner

Results showed that heavy media multitaskers are more susceptible to interference from irrelevant environmental stimuli and from irrelevant representations in memory. This led to the surprising result that heavy media multitaskers performed worse on a test of task-switching ability, likely due to reduced ability to filter out interference from the irrelevant task set. These results demonstrate that media multitasking, a rapidly growing societal trend, is associated with a distinct approach to fundamental information processing.

Wer also sich auf Breaking Bad konzentriert, tut damit auch etwas für seine Konzentrationsfähigkeit bei anderen Tätigkeiten. Manchmal kann Enthaltsamkeit von Social TV also auch gut sein.

Social Media Week - Crowdfunding für FilmÜber diese und weitere Nachteile der Nutzung von sozialen Netzwerken werde ich bei der Social Media Week reden.

Crowdlounge zur Finanzierung nach dem Crowdinvesting

2013-08-14-Crowdlounge goes IHK-v1.0Am 18.9.2013 wird es in der IHK Berlin wieder eine Crowdlounge geben. Diesmal geht es um die Frage, welche Auswirkung das Crowdinvesting auf Start-Ups hat, wenn sie in einer zweiten oder dritten Finanzierungsrunde sich Geld holen, zum Beispiel von Business Angeln, Venture Capital Fonds, Banken oder öffentlicher Förderung.

Am Mittwoch, den 18. September 2013, in der „Crowdlounge goes IHK Berlin!“ im Großen Vortragssaal des Ludwig-Erhard-Hauses um 17:30 stehen die Türen offen, ab 18 Uhr moderiert Karsten Wenzlaff von ikosom die Vorträge und Podiumsdikussion.

Mit dabei sind Martin Fröhlich (PaperC), Florian Ellsaesser (Frontrowsociety) und Frederik Fischer (tame). Ihre fachliche Expertise bringen Guido Wegner (Berliner Volksbank) und Florian Steger (hub:raum) ein. Wie schon bei der letzten Veranstaltung werden außerdem wieder Vertreter von diversen Crowdfundingplattformen anwesend sein.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Die Veranstaltung ist kostenfrei, man sollte sich aber über die Homepage der IHK Berlin anmelden.

17:30 Einlass
18:00 Begrüßung durch Karsten Wenzlaff (ikosom)
18:10 Vorstellung der Start-ups und hub:raum
18:10 – 18:30 Impulsvortrag von Guido Wegner (Berliner Volksbank): Die Banken und Mittel aus Crowdfunding
18:30 – 19:00 Paneldiskussion mit den Start-ups, hub:raum und der Berliner Volksbank (Moderation: Karsten Wenzlaff)
19:00 – 19:30 Q&A
anschließend Get-Together

From SmartPhone to SmartDrone

Smartphones sind nicht viel schlauer als Handys – echte mobile Technologie hat mehr mit Drohnen zu tun als uns vielleicht lieb ist. Was wir deshalb gründen sollten: Ein ThinkTank für smarte, mobile Technologie die nichts mit dem Handy zu tun hat.

Ich finde es fast schon bedrückend, dass alle Welt das kleine, batterie-getriebene Etwas in unseren Händen „smartphone“ nennt, nur weil es Internet, GPS und Foto hat. Es ist nicht viel smarter als die klobigen Telefone der ersten Handy-Generation, denn es klebt nach wie vor an der Hand oder steckt in der Hosentasche. Was ist smart daran, wenn ein von Ladekabeln und Funkmasten abhängiges Plastik-Chip-Metall-Ensemble lediglich mehr und mehr Funktionen akkumuliert und jeder Journalist das als Durchbruch „mobiler“ Technologie zelebriert?

Der Durchbruch mobiler Technologie wird dann kommen, wenn nicht jeder ein „iPhone“ mit sich herumträgt, sondern eine „iDrone“ – eine personalisierte, nicht hackbare Drohne, die einige Hundert Meter über einem schwebt. Kein Nokia Smartphone, sondern eine „Nokia Smartdrone“. Kein „Samsung Galaxy“ in der Jacke, sondern ein „Samsung Full Galaxy“ in der Luft.

flickrdrone

Für viele mag schon die Überlegung daran gruselig erscheinen: den blauen Sommerhimmel voll mit dem Gewirr von quadromotorigen fliegenden Einheiten. Schlimmer als „Chemtrails“ und alle Überwachungskameras der Welt. Aber wie ein sehr spannender Artikel namens „Drones: Not just for Killing anymore“ auf Salon.com beschreibt, gibt es schon jetzt viele, die aktiv über die  zivile Nutzung von Drohnen nachdenken:

 “The systems have evolved to the point where what used to seem like an RC toy can now be used as a tool for a variety of applications such as taking pictures of your child’s birthday party, monitoring the health of plant life at a community park or delivering a ring at a wedding.”

Das kann man noch weiterdenken. Man stelle sich vor, die eigene „Smartdrone“ könnte schnell zur Post fliegen und einen Brief abholen. Oder zum Supermarkt um etwas Milch zu holen. Oder könnte beim Autofahren schauen, wie sich der Verkehr voraus entwickelt und dann schlau das Auto steuern.

Der technische Durchbruch kommt dann, wenn die eigene Smartdrone mit sozialer Technologie ausgestattet wird, sich kombinieren kann mit anderen Smartdrones und selbständig senden. Man kann sich vorstellen, wie Konzertaufnahmen werden, wenn Hunderte von Drohnen gleichzeitig streamen. Oder wie man bei menschlichen und natürlichen Katastrophen die Smartdrones zur Aufklärung einsetzt.

Natürlich gibt es auch jede Menge offener Fragen. Wie geht man mit dem Schutz der Privatsphäre um, wenn jeder einem eine Drohne vor das Fenster setzen kann:

According to a woman there, a “stranger set an aerial drone into flight over [her] yard … the man insisted that it is legal for him to fly an aerial drone over our yard and adjacent to our windows. He noted that the drone has a camera, which transmits images he viewed through a set of glasses. He purported to be doing ‘research.’”

Der Einsatz von Drohnen ist keine rein militärische Frage. Die Debatte darum wird ja im Augenblick gerade vor allem im Hinblick auf das Töten von Menschen geführt – und das ist richtig, denn wenn man die militärische Anwendung und deren zivile Konsequenzen anschaut, dann möchte einem oft das Kotzen kommen. Am eindrucksvollsten hat das wohl das Daten-Visualisierungsprojekt „Out of Sight – out of Mind“ gezeigt.

dronestrike

Aber es hilft nichts, allein die militärische Komponente zu thematisieren, ohne die zivile Komponente zu analysieren. Carsten Sinns in seinem recht mutigen Blogpost diskutiert zum Beispiel, warum er im Zweifelsfall doch für den Einsatz von Drohnen im Krieg wäre. Er wirft die Frage auf, ob nicht doch militärische Überlegungen zugunsten dem Einsatz der Drohne überzeugen könnten. Aber die Frage ist viel weitgehender: wie können wir eigentlich als Gesellschaft die Vorteile und Nachteile echter, persönlicher, im wahrsten Sinne des Wortes „mobiler“ Technologie diskutieren, wenn wir Drohnen nur als Killerroboter wahrnehmen?

Meines Erachtens benötigen wir dazu einen ThinkTank, der über Technologie „Beyond mobile“ und ihren Einfluss auf die digitale Gesellschaft nachdenkt. Ich fand es erstaunlich, wie wenig bei der letzten re:publica die vier oder fünf Drohnen über dem Kopf der Versammelten eine Debatte auslösten, zumindest wesentlich weniger als das Herumtragen einer gefakten GoogleGlass-Brille. Es spricht viel dafür, dass die digitale Gesellschaft ihre mobile Technologie nicht versteht.

In spätestens einer Legislaturperiode werden wir uns intensiv damit beschäftigen müssen, was Technologie bedeutet, wenn man „mobil“ bis zum Ende konsequent durchdenkt. Es wäre Zeit, schon jetzt damit anzufangen.

#Followerpower: @Dawanda und @Etsy – Shopbetreiber gesucht

dawandaetsyAb nächsten Donnerstag findet der SommerCampus von Artwert statt – diesmal zum Thema „eCommerce„. Wichtige Plattformen für die Kreativwirtschaft sind natürlich Dawanda und Etsy, auf denenen Künstler, Kreative und Handwerker ihre Produkte vermarkten können.

Wir hatten bisher erfolglos probiert über die Plattformen versucht, an Shopbetreiber zu kommen, die Lust haben, während des Sommercampus in einem kurzen Vortrag ein bißchen über ihre Dawanda/Etsy-Strategie zu sprechen. Da die Plattformen aber den Kontakt nicht herstellen wollen, würden wir gerne unser Netzwerk in Gang setzen: Kennt ihr jemanden, der über etsy oder dawanda erfolgreich seine Produkte vermarktet?

Es gibt natürlich auch ein Honorar für den Vortragenden  und für das erfolgreiche Herstellen eines Kontaktes auch eine Überraschung von ikosom. Wenn ihr jemanden kennt, einfach kurze Email an wenzlaff@ikosom.de. Danke für Eure Hilfe!

Online-Communities und Depression – ein Internet-Paradox

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Photo by Pedro Figueiredo/Flickr, cc by-nc-nd 2.0

In der aktuellen Ausgabe des International Journal of Internet Science ist ein spannender Artikel erschienen, der sich mit Online-Communities zum Thema Depression beschäftigt und untersucht, inwiefern diese zum Wohlbefinden der Community-Teilnehmer beiträgt:

This cross-sectional study aimed to explore the association between the intensity of participation in online depression communities and the benefits users gain from participation. The study was based on an online survey of 631 users in 16 English language-based online depression communities. Results indicated that there were several differences between heavy, medium and light users with regard to their participation patterns, but they did not differ in their background characteristics and hardly varied in their interests. There were also no differences between the groups in their level of depression. However, there were many significant differences in perceived benefits gained, which demonstrated that heavy users reported receiving emotional support online and experiencing offline improvement more than medium and light users, and medium users reported these benefits more than light users. These findings suggest that contrary to some previous arguments regarding possible adverse consequences of intensive Internet use, heavy use of online depression communities is associated with positive results. Thus, it may even contribute to the general well-being of people with depression. Future research of the various associations between Internet use and psychological well-being should examine specific online activities, and explore diverse audiences including disadvantaged populations.

Wie schon im Abstract erwähnt, gibt es eine hohe Korrelation zwischen den Heavy-Community-Nutzern und der Verbesserung der Depression. Dies wird in der Zusammenfassung in der Studie nochmal herausgearbeitet:

The fact that the heavy users were not more depressed than medium and light users, but at the same time reported more improvement in their condition (e.g., more hope and better coping) suggests that had they not participated in the communities, they would have suffered a higher level of depression. This suggestion is in line with the findings of Houston and colleagues (2002), which demonstrated resolution of depression among heavy users. It may also find support in studies that indicated that social use of the Internet was associated with decreased depressive symptoms and anxiety (e.g., Morgan & Cotten, 2003; Selfhout et al., 2009). Moreover, the fact that the light users were more “veteran” than others but not less depressed and benefitted the least from participation, suggests that it is not the duration of use, but rather the intensity of it, that matters.

The current study demonstrates that for people with depression having frequent online communication with others in their condition may be very helpful, regardless of whether they receive help, provide it to others, or both. Such communication with others who are able to understand what they are going through may redeem users of the isolation that often accompanies depression, make them realize that they are not alone, and empower them.

Therefore, the current study may join previous research (e.g., Amichai – Hamburger & Furnham, 2007; Campbell et al., 2006, Shaw & Gant, 2002) that commended the Internet for its potential to contribute to increased well – being, arguing that the participation in online depression communities may be viewed as an effective complimentary means for coping with depression.

More generally, the findings of this study verify the need to examine the “Internet paradox” and the various associations between Internet use and psychological well-being among more diverse audiences and in a greater resolution than previous research did.

4. Branchentreffen Crowdfunding – 10. Juli 2013 – 10-16 Uhr

Am 10. Juli 2013 kommt es zum vierten Branchentreffen Crowdfunding, mit dem Schwerpunkt der Aktivitäten der Crowdfunding-Szene in Europa und der verschiedenen Regulierungsszenarien. Das Branchentreffen ist wie immer nicht-öffentlich und die Ergebnisse bleiben im Kreis  der Teilnehmenden, um eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre zu gewährleisten. Eingeladen sind in erster Linie die Crowdfunding-Plattformen, Mitglieder des Crowdsourcing-Verband und des European Crowdfunding Networks. Wer Interesse hat, kann hier das Interesse an der Teilnahme kurz bestätigen.

Im Anschluss an das Branchentreffen gibt es einen öffentlichen Workshop zur AIFM-Richtlinie mit einem Input von Dr. Oliver Glück (GSK)

Wieso ist es so schwierig, Europa auf virtuellem Wege näher zu kommen?

Heute war die letzte Online-Session des Projekts „Europe-So-Close„. Das Projekt ist eigentlich revolutionär: über 8 Sitzungen zu vier Oberthemen (Daseinsvorsorge, EU-Haushalt, Datenschutz, Jugendarbeitslosigkeit) wurden Mitglieder des Europäischen Parlaments mit Interessensvertretern an einen virtuellen Tisch gebeten, eine Stunde lang wurde sich ausgetauscht, Themen kontrovers diskutiert und die Bürger Europas konnten direkt an ihre Vertreter ihre Fragen und Ideen loswerden. Eigentlich eine tolle Idee, oder?

Wenn man sich die Liste der ReferentInnen anguckt, dann war das Projekt ein voller Erfolg, denn unser Projektteam hat es geschafft, zu allen Themen diejenigen auszuwählen, die direkt am Geschehen dran waren und diese kommentieren konnten. Wir haben als Team den Kontakt aufgenommen zu Hunderten von Blogs, Twitterern und Facebook-Gruppen und so die Sitzungen immer wieder angeteasert. Trotzdem lässt mich das Projekt aber auch etwas ratlos zurück, denn die Diskussionen in den virtuellen Webinaren fanden fast ausschließlich zwischen den Experten statt, die Bürger Europas haben eher passiv zugeschaut.

Am besten hat es eine unserer Mitarbeiterinnen heute auf den Punkt gebracht: „Ich wußte eigentlich gar nicht, was ich fragen soll.“ Sie ist jung, hat studiert, gehört zu den Europäerinnen, die wie selbstverständlich in anderen Ländern Europas arbeiten und leben wollen, sie ist politisch interessiert und macht sich sicherlich genauso wie die Abgeordneten viele Gedanken, wie man die Krise Europas lösen könnte. Aber doch baute sich in den Sessions eine seltsame Distanz auf, obwohl die MEPs alle sehr zugänglich waren und sich auf das Experiment der virtuellen Sitzungen eingelassen haben. MEPs wie Franziska Keller, Jutta Steinruck, Axel Voss, Jürgen Klute, Jens Geier, Othmar Karatas, Eva Lichtenberger, Sabine Verheyen, Josef Weidenholzer, Thomas Händel oder die Mitarbeiter von Amelia Andersdotter oder Evelyn Regner waren immer freundlich und zu Diskussionen bereit.

Woran lag es nun? Ich versuche mich mal an ein paar erklärenden Punkten:

Wer mit Europa ernsthaft diskutieren will, muss sich ernsthaft einarbeiten – und das kostet Zeit und Mühe, die europäische Bürger nicht aufbringen wollen.

Ich hatte das Vergnügen, selber eines der acht Sitzungen moderieren zu dürfen, zum Thema Datenschutz. Und obwohl ich mich eigentlich recht gut auskenne im Datenschutz, musste ich mich natürlich auch vorbereiten. Will man von plakativen Fragen à la „Bist Du für mehr oder weniger Datenschutz?“ absehen, dann muss man sich tief in die Materie der Gesetzesvorhaben einarbeiten, man muss die Positionen der Parteien und der Abgeordneten kennenlernen, die unterschiedlichen Rollen von Parlament, Rat und Kommission kennen, verstehen, wie der Gesetzgebungsprozess funktioniert.

Das ist auf nationaler Ebene schon nicht einfach, aber vermutlich den meisten politikinteressierten Menschen geläufig.Aber auf europäischer Ebene ist es schon für ein einziges Themenfeld sehr viel schwieriger, weil wesentlich mehr Akteure involviert sind, es im Parlament keine klare Trennung in Opposition und Regierung gibt und vieles mehr. Für die europäischen Bürger ist es wesentlich schwieriger, sich über europäische Politik zu informieren als über die Politik in den Hauptstädten der EU-Mitgliedsstaaten. Dabei liegt es nicht am fehlenden Informationen, sondern eher an der Tatsache, dass zu jedem Thema unzählige Informationsportale existieren. Es liegt also weniger an der Intransparenz Europas, sondern eher am Information-Overkill in Europa.

Dies wird durch die sozialen Medien noch verschärft. Das Europäische Parlament hat, wie soll das auch anders sein, einen Twitter-Account in fast jeder Amtssprache der Europäischen Union. Die Abgeordeten twittern. Die Kommissare twittern. Die Mitarbeiter der Kommission twittern. Die unzähligen EU-Institutionen, wie der Rat der Regionen twittern. Es ist also sehr einfach möglich, direkt den Draht zu den Mitarbeitern zu bekommen, die für die jeweilige Institut die Kommunikation verantworten. Die Mitarbeiter sind auch nach meiner Erfahrung alle sehr dialogbereit gewesen, haben gehelfen die Sessions bekannt zu machen. Aber wenn man die europäische Twittersphäre beobachtet, fällt es auf, dass dort wenige sind, die aktiv zuspitzen, Thesen vertreten. Die europäische Öffentlichkeit in den sozialen Netzwerken ist weitestgehend unter sich, so scheint es.

Nicht der Dialog, sondern der Protest bestimmt das Bild von Europa – dank Netzpolitik.org und Lobbyplag

Wenn über europäische Themen diskutiert wird, dann immer als Abwehrmaßnahme gegen Brüssel. Bestes Beispiel sind dafür die ACTA-Proteste und deren Mobilisierung auf Plattformen wie netzpolitik.org. Ein aktuelles Beispiel ist die EU-Richtlinie zur Vergabe von EU-Dienstleistungskonzessionen, die aufgrund einer Europäischen Bürgerinitiative entscheidend verändert worden ist.

Protest ist nicht falsches, aber sie ist ein Zeichen dafür, dass die (digitale) Zivilgesellschaft von der Komplexität Europas überfordert ist. Kaum jemand zum Beispiel berichtet darüber, dass das Europäische Parlament sich bei dem Streit um die digitale Überwachungspraxis der Amerikaner sich massiv in Position gebracht hat, viel stärker noch als sich die meisten Regierungsvertreter der Mitgliedsstaaten es sich trauen würden.

Leider ist es so, dass gerade die Initiativen sehr viel Aufmerksamkeit bekommen, die wie Lobbyplag noch anti-europäischen Ressentiment vertiefen, ohne selber einen konstruktiven Dialog zu führen. Ich halte es für sinnvoll, wenn man die Gesetzesvorhaben der Europäischen Union dahingehend transparenter macht, dass man wie zum Beispiel im Fall der Datenschutzrichtlinie die Vorschläge von Lobbyisten, NGOs und Unternehmen veröffentlicht. In einer Demokratie ist es wichtig und richtig, dass die Politik auf die Kritik von außen reagiert und das geht nur, wenn Interessen gleichberechtigt zu Wort kommen. Die Grünen-Fraktion im Europäischen Parlament hat ein solches System aber schon seit Jahren in Betrieb, es wäre daher sinnvoller gewesen zu überlegen, wie man ein solches System verbessern kann, die Daten besser visualisieren, den Zugang zu den MEPs zu gestalten, die Argumente die hinter den Änderungsvorschlägen sich versammeln, klarer zu machen. Das alles ist ziemlich harte Arbeit und führt sicherlich nicht zu Grimme-Nominierungen. Aber es würde sich lohnen.

Für mich war das einer der ernüchterndsten Erfahrungen bei Europe-So-Close: wenn man den Menschen, die lautstark für oder gegen ein politisches Vorhaben in Brüssel sind, die Möglichkeit bietet, direkt mit den jeweiligen MEPs über die Anliegen zu sprechen, dann machen sich einige still und heimlich davon. Je lauter eine Lobbygruppe öffentlich über „die da in Brüssel“ herziehen, desto weniger haben sie Argumente, um sie im direkten Gespräch auszutauschen.

Virtuelle Dialoge sind wichtig, aber der direkte Kontakt von Bürgern und Politikern lässt sich nicht virtualisieren

Wir hatten Mittwoch letzter Woche Hannes Swoboda bei uns im ikosom-Büro. Der Fraktionsvorsitzende der sozialdemokratischen Fraktion hatte sich Zeit genommen, um sich über Kreativwirtschaft in Berlin zu informieren. Er kam zu uns auf die Dachterasse, aß Pizza und trank ClubMate.

Es gab keinen Livestream, kein Chat, keine Tweets. Ich hatte aber den Eindruck, dass das Gespräch mindestens genauso tiefgehend war wie die Gespräche im virtuellen Raum. Die Frage, die sich mir stellt, ist: Wie kann der virtuelle Raum des Internets den politischen Dialog verbessern, partizipativer und transparenter machen. Vielleicht müssen nicht die Formate des analogen Raums auf den digitalen Raum übertragen, sondern eigene politische Formate entwickeln.

Tilo Jung ist das mit seiner Youtube-Serie „Jung&naiv“ auf bezaubernde Weise gelungen – vielleicht müsste man das ganze für Europa in diese Richtung denken. Fragen stellen und zwar so lange, bis man Antworten bekommt.

In diesem Sinne: danke ans gesamte Europe-So-Close-Team und an David Röthler als Projektleiter, dass er uns von ikosom miteinbezogen hat!

Self-Branding für Journalisten – zukünftige Finanzierungsformen für Journalisten zwischen Social Payments und Crowdfunding

Schon seit einigen Wochen erlaubt Flattr das Unterstützen von Inhalten, deren Urheber noch nicht bei Flattr sich angemeldet haben – sogenannte Unclaimed Flattrs. Zuvor hatte das Kachingle schon bei anderen Inhalten probiert und im Fall der New York Times sich eine derbe Abfuhr erhalten. Diese Unclaimed Flattrs ermöglichen es, zum Beispiel auf Youtube Videojournalisten oder Medienorganisationen zu unterstützen, ohne dass diese angemeldet sind. Stefan Mey hat heute auf Spiegel.de darüber berichtet.

Ursprünglich hatte ich gedacht, dass das wirklich super wäre – jeder Inhalt ist im Netz anhand seiner URL eindeutig identifizierbar und so könnte man für alle Inhalte im Netz schnell und problemlos ein paar Cents überweisen. Wenn ich jemandem Aufmerksamkeit gebe, dann durch einen Link bei Facebook oder Twitter – Flattr oder Kachingle könnten also meine Timeline scannen und dann  einfach die URL-Besitzer der jeweiligen Links entlohnen. Einfacher würde es nicht gehen.

Das Problem scheint mir zu sein, dass die Nutzer weder Flattr noch Kachingle richtig trauen, sie trauen aber den großen Medienorganisationen, deren Marken, sie trauen den bekannten Journalisten, die sich als Marken etabliert haben. Wie ist es aber für die vielen Journalisten, die als Freie für verschiedene Medienseiten im Netz schreiben, die ihre Artikel bei verschiedenen Blogs und Online-Portalen untergebracht haben? Für sie ist das System von Flattr oder Kachingle zu aufwendig und zu kompliziert.

Für die Leser ist es genau das gleiche. Gerne würde ich Journalisten, die ich gut finde, immer mal wieder etwas zu kommen lassen, wenn ich ihre Artikel gut finde. Wenn ich obigem Stefan Mey ein paar Cents zukommen lasse möchte, muss ich mir sein Flattr-Profil raussuchen oder sein Paypal-Profil, aber auf seinem Spiegel-Artikel ist sein Flattr-Account nicht eingetragen.

robsnowseemeMich macht es nachdenklich, dass Crowdfunding-Plattformen wie emphas.is oder Krautreporter so gut funktionieren. Ein Teil des Erfolgs liegt sicherlich darin, dass Journalisten über diese Plattformen dauerhafte Reputationen aufbauen können. Die Frage stellt sich, was passiert, wenn man das Thema Self-Branding weiterdenkt und mit einem Bezahlsystem kombiniert?

Die New Yorker-Plattform see.me hat das für den Künsterbereich sehr erfolgreich umgesetzt. Die Künstler können sich dort wie im alten MySpace eigene Profile anlegen, die sogar ziemlich schick aussehen. Der Clou kommt, wenn man auf den Button „Support me“ klickt: Dann können Kleinstbeträge überwiesen werden, aber auch Tickets oder CDs verkauft werden.

clippings.meIst das nun Crowdfunding oder Social Payments? Wir haben das immer abgegrenzt, dass wir sagten, dass Crowdfunding für noch nicht existierende Inhalte, aber Social Payments für schon existierende Inhalte genutzt werden. See.me ist ein ziemlich spannender Hybrid beider Welten, weil einfach die Persönlichkeit des Künstlers finanziert wird.

Da wo Flattr und Kachingle scheitern, weil sie nicht genügend an der Reputation des einzelnen Urhebers ansetzen, da wo die Paywalls scheitern, weil sie zu unvernetzt an einzelnen Medienangeboten kleben, da könnte ein See.me für Journalisten ansetzen. Plattformen wie http://clippings.me/ führen immerhin schon die Artikel eines Journalisten zusammen. Self-Branding plus Social Payment, also clippings.me oder see.me plus Flattr/Kachingle, das könnte wieder etwas Bewegung in die eingeschlafene Social Payment Debatte bringen.

 

Der vermeintliche Sieg der Verlage im Leistungsschutzrecht

Die Sektgläser klingeln, Google muss jetzt bei den Verlagen anfragen, wenn es die Inhalte der Online-Zeitungen für die Seite GoogleNews nutzen möchte. Aus Sicht der Verlage klingt das so:

Die Mitteilung von Google, Inhalte künftig nur noch bei Einwilligung in Google News aufzunehmen, ist für die Verlage ein erster Erfolg auf der Grundlage des Leistungsschutzrechts. Es gibt den Presseverlegern ein eigenes Exklusivrecht, sie können die Nutzung ihrer Inhalte in bestimmten Online-Diensten deshalb künftig von ihrer Einwilligung abhängig machen. Ab dem 1. August muss Google sich an diese neue Rechtslage halten. Und diese verpflichtet Google, genau jene Zustimmung einzuholen, um die das Unternehmen die Verlage jetzt bittet.

Für Google ist das ein Paradigmenwechsel. Kaum ein Unternehmen hat sein Geschäftsmodell so konsequent auf dem „Opt-out“-Prinzip aufgebaut wie Google – alles ist erlaubt, so lange niemand „nein“ sagt. Diesem Prinzip hat der Gesetzgeber mit der Schaffung des Leistungsschutzrechts eine klare Absage erteilt. Und mit seiner Entscheidung, die Nutzung von Presseerzeugnissen deutscher Verlage künftig von deren Zustimmung abhängig zu machen, erkennt Google dies ausdrücklich an und akzeptiert den urheberrechtlichen Grundsatz, dass vor der Nutzung von Inhalten die Zustimmung des Rechteinhabers eingeholt werden muss. Genau das ist der Zweck des neuen Leistungsschutzrechts. Genau dafür haben die Verlage gekämpft.

Google sieht das natürlich ganz anders, dort wird so getan, als ob es der Gnädigkeit von Google entspricht, die Verleger in dem Angebot von GoogleNews einzubeziehen und Google sich einfach aus Gründen der rechtlichen Absicherung jetzt die Einwilligung holt, die Inhalte kostenlos zu verwerten.

 

Beides ist natürlich Unsinn. Die Verleger wären ehrlich, wenn sie sagen würden, dass das größte Hindernis nicht etwa Google ist, sondern die Uneinigkeit der Verleger selbst. Wenn sie erreichen wollen, dass Google wie in Frankreich „freiwillig“ einen größeren Anteil derWerbeerlöse mit den Verlegern teilt, dann müssten sie ein Anbieterkartell bilden und den defacto-Monopolisten Google dazu zwingen, auf ihre Preisvorstellungen einzugehen. Damit wird das Leistungsschutzrecht ein Fall für das Kartellamt. Continue reading „Der vermeintliche Sieg der Verlage im Leistungsschutzrecht“

Studierende, ihr wollt was von uns, aber was könnt ihr uns zurückgeben?

Bei ikosom bekommen wir pro Woche sicherlich ein gutes Dutzend Anfragen, als Experten für eine Bachelor-, Master- oder Hausarbeit zur Verfügung zu stehen, sei es beim Thema Crowdfunding oder beim Thema ePartizipation. Ich mache das eigentlich immer recht gerne, sei es in Skype-Sessions oder in persönlichen Interviews. Gleichzeitig bin ich aber dazu übergegangen zu sagen, dass eine halbe Stunde oder eine ganze Stunde meiner Arbeitszeit auch etwas wert ist und sich die Studierenden überlegen sollten, was sie uns als Gegenwert geben können. Das muss nicht immer Geld sein, daher hier ein paar Tipps:

1. Fragt schlaue Fragen

Nein, ich möchte nicht mehr zum tausendsten Mal gefragt werden, ob Crowdfunding sich für Startups eignet oder ob Crowdfunding alle anderen Formen der Finanzierung in der Kreativwirtschaft verdrängen wird. Ich möchte, dass die Studierenden sich Fragen überlegen, die mich zum Nachdenken bringen, bei denen ich neue Ansätze für unsere  Forschung bekomme.

Vielleicht müssen wir dazu übergehen, alle Fragen die  uns von Studierenden gestellt werden, ins Blog zu stellen und auf die Antworten dann im Zweifelsfall zu verweisen. Was denkt Ihr?

2. Fragt ob Euer Thema schon mal bearbeitet wurde

Es kann sein, dass Ihr für Euch ein tolles Thema gefunden habt, aber dazu es schon zig Arbeiten gibt. Ein gutes Beispiel ist die Motivation der Crowdfunder. Die Plattformen haben dazu kaum Daten, weswegen es recht schwierig ist, dazu etwas zu erforschen, ohne dass man sehr umfangreiche Studien macht.

Daher fragt uns, ob Euer Thema realistisch ist, bevor ihr anfangt mit der Forschung. Wir geben gerne Feedback an, wenn wir das Gefühl haben, so die Forschungslandschaft insgesamt zu bereichern.

3. Bestellt unsere Publikationen

So blöd es klingt, aber manche der Fragen, die Ihr beantwortet haben wollt, stehen ausführlich in unseren Publikationen. Ja, es gibt einen Studierendenrabatt, ja, Eure Unibibliotheken können die Publikationen für Euch bestellen.

4. Sorgt für Reichweite

Wir haben einen Twitter-Account, eine Facebook-Seite, wir sind als Einzelpersonen auf Google+ und in anderen sozialen Netzwerken. Streut unsere Artikel, Blogposts, veröffentlicht die in Euren Netzwerken. Sorgt dafür, dass wir verlinkt werden: von Euren Blogs, Euren Unis, Euren Organisationen.

5. Unterstützt unsere Projekte

Ja, jede kleine Unterstützung hilft – das ist beim Crowdfunding genau wie beim Thema ePartizipation. Wir machen im Augenblick eigene Crowdfunding-Projekte und ePartizipations-Projekte, wo ihr aktiv mitmachen wollt. Fragt einfach: Wie kann ich Euch bei Euren Projekten unterstützen?

6. Publiziert mit uns gemeinsam

Am schönsten ist es, wenn aus gemeinsamer Forschung eine gemeinsame Publikation wird. Sprecht uns an – wir freuen uns drauf.

Crowdfunding für Genossenschaften – Informations- und Diskussionveranstaltung

Am 3.5. lud die Crowdfunding-Plattform Startnext zur Diskussion rund um das Thema Crowdfunding und Crowdinvesting für Genossenschaften ein. Mit dabei waren die Gründer von Fairnopoly, einem sich gerade im Aufbau befindenden genossenschaftlich organisierten Onlinemarktplatz, die sowohl ihre Erfahrungen zum Crowdfunding weitergaben als auch von der Idee der Genossenschaft 2.0 berichteten.

 

Fairnopoly ist ein Onlinemarktplatz, dessen Schwerpunkt auf Fairness und verantwortungsvollem Konsum liegt. So können zwar grundsätzlich alle Artikel gehandelt werden, fair gehandelte Produkte und Gebrauchtwaren werden jedoch durch besondere Konditionen besonders gefördert. Zudem soll 1 % jeder Transaktion als Spende an Organisationen gehen, die sich der Korruptionsbekämpfung widmen.

Passend zu den Prinzipien Fairness und Transparenz ist Fairnopoly als Genossenschaft organisiert. Jedes Mitglied erhält genau eine Stimme, die es in den Entscheidungsprozess mit einbringen kann, unabhängig davon, ob es mit dem Mindestbetrag von 50 € oder dem Maximalbetrag von 10.000 € an der Genossenschaft beteiligt ist. Die Gewinne sind kein Selbstzweck, sondern werden zu je 1/4 auf gemeinnützige Organisationen, die Anteilseigner, am Aufbau der Plattform beteiligte Personen und den weiteren Ausbau des Marktplatzes verteilt. Durch die regelmäßige Online-Veröffentlichung aller zur wirtschaftlichen Lage der Genossenschaft relevanten Daten wird der Anspruch an eine hohe Transparenz erfüllt.

 

Finanziert wurde Fairnopoly über 2 Kampagnen: zunächst eine Kampagne zur Startfinanzierung über Indiegogo, anschließend eine (mit mehr als 400% der Zielsumme sehr erfolgreiche) Crowdinvesting-Kampagne über Startnext, bei der Interessierte direkt Genossenschaftsanteile zeichnen konnten.

 

Neben den ethischen Aspekten wurde auch die praktische Seite der Organisation als Genossenschaft diskutiert:  eine Genossenschaft hat den Vorteil, dass auch bei Summen über 100.000 € und/oder der Ausgabe einer hohen Anzahl von Anteilen keine Prospektpflicht besteht. Dafür muss jedoch eine Eintragung ins Genossenschaftsregister stattfinden. Ein Nachteil entsteht, wenn zusätzlich Bankkredite in Anspruch genommen werden sollen. Da niemand persönlich verantwortlich gemacht werden kann, gibt es hier unter Umständen Probleme mit der Bewilligung. Bei zusätzlichem Finanzierungsbedarf muss im Zweifelsfall also wieder Verlass auf die Crowd sein.

Wir crowdsourcen eine Liste aller Crowdfunding-Plattformen in Europa

conference_logoNachdem wir Anfang der Woche schon eine Crowdfundig-Literaturliste gecrowdsourced haben, eine Infografik zum Crowdfunding erstellt haben und die aktuellen Crowdfunding-Zahlen veröffentlicht haben, brauchen wir heute die Hilfe der Crowd, wenn es darum geht eine Liste der Plattformen zu erstellen. Fehlen noch welche? Und habt Ihr schon Eurer Ticket für die Crowdfunding-Konferenz gekauft?

Die Liste wurde erstellt von mir, Gijsbert Koren, Daniela Castrataro, Epirot Ludvik, Wolfgang Gumpelmaier und Nina Passarelli

 

Austria

DasErtragreich.At    Austria    Equity-based
Innovation.at    Austria    Equity-based
conda.at    Austria    Equity-based
1000×1000.at    Austria Equity-based
querk.at – Reward-based
respekt.net – Donation-based
Greenrocket.at Austria Equity-based

Belgium

CroFun    Belgium    Reward-Based
SonicAngel    Belgium    Reward-Based

Denmark

Booomerang    Denmark    Reward-based

Finland

Venturebonsai.com    Finland    Equity-based

France

Anaxago.com    France    Donation crowdfunding
Crowdfundingapp    France    crowdfunding platform for crowdfunding
FansNextdoor.com    France    Reward-based
Fondatio.com    France    Donation crowdfunding
Kisskissbankbank.com    France    Donation crowdfunding
Ulule.com    France    Reward-based
Wiseed.fr    France    Equity-based

Germany

betterplace.org – Germany – Donation based
Bergfürst    Germany    Equity-based
BerlinCrowd    Germany    Reward-based
Bettervest    Germany    Equity-based
Companisto    Germany    Equity-based
Deutsche Mikroinvest    Germany    Equity-based
Dresden Durchstarter Germany Equity-based
Fairplaid.org – Germany – Reward-based
FoundingCrowd    Germany    Equity-based
Friendfund    Germany    Reward-based
Inkubato    Germany    Reward-based
Innovestment    Germany    Equity-based
Nordstarter Germany Reward-based
LeihDeinerStadtGeld    Germany    Lending-based
rally Germany – Reward-based
Pling    Germany    Reward-based
Seedmatch    Germany    Equity-based
Sellaband    Germany    Reward-based
startnext Germany Reward-based
Sciencestarter Germany Reward-based
United Equity    Germany    Equity-based
Visionbakery    Germany    Reward-based

Greece

Groopio.com/en    Greece    Reward-based
Fundit.ie    Ireland    Donation crowdfunding
cineama.it    Italy    Reward-Based
Com-Unity    Italy    Reward-Based
eppela    Italy    Reward-Based
Kapipal    Italy    Reward-Based
Musicraiser    Italy    Reward-Based
Prestiamoci    Italy    Lending-based
produzioni dal basso    Italy    Reward-Based
ShinyNote    Italy    Donation-based
SiamoSoci    Italy    Equity-based
Smartika    Italy    Lending-based
Starteed.com    Italy    Reward-based
crowdfunding-italia.com    Italy    Reward-Based
retedeldono.it    Italy    Reward-Based

Netherlands

Gambitious    Netherlands    Donation and Investing crowdfunding
Symbid.com    Netherlands    Equity-based
Cinecrowd.nl    Netherlands    Donation crowdfunding

Portugal

Massivemov    Portugal    All kind of projects
Porto24    Portugal    Reward-based
PPL.com    Portugal    Donation crowdfunding

Romania

Multifinantare    Romania    Donation and Investing crowdfunding

Spain

Bandeed    Spain    Reward-based
Comproyecto.com    Spain    Reward-Based
Comunitae    Spain    Lending-based
DreamDoIt    Spain    Reward-based
Funding4Learning.com    Spain    Donation
Goteo.org    Spain    Reward-based
Injoinet.com    Spain    Donation crowdfunding
Kifund.com    Spain    Reward-Based
Kreandu.com    Spain    Reward-Based
Lanzanos.com    Spain    Donation crowdfunding
Libros.com    Spain    Reward-based
Megafounder.com    Spain
migranodearena.org    Spain    Donation
mynbest.com    Spain    Reward-Based
Nestarter.com    Spain    reward-Based
Partizipa    Spain    reward-Based
Projeggt    Spain    Reward-Based
sociosinversores.es/    Spain    Equity-based
thecrowdangel.com/    Spain    Equity-based
Totsuma.com    Spain    Reward-based
Ulule.com    Spain    Reward-based
Verkami.com    Spain    Reward-based

Sweden

Crowdculture    Sweden    Reward-based
Fundedbyme.com    Sweden    Equity-based

Switzerland

C-crowd.com    Switzerland    Donation and Investing crowdfunding
100-days.net Switzerland – Equity-based
wemakeit.ch – Switzerland – Reward-based

United Kingdom

BankTothefuture.com-beta    UK    Equity-based
Causes.com    UK    Donation crowdfunding
Crowdcube.co.uk    UK    Equity-based
Crowdfunder.co.uk    UK    Reward-based
Fundingcircle.com    UK    Peer-to-peer lending
Fundrazr.com    UK    Donation, Reward crowdfunding
FundtheGap.com    UK    Equity-based
Pleasefund.us    UK    Reward-based
Rebuildingsociety.com    UK    Peer-to-peer lending
Seedrs    UK    Equity-based
Somolend.com    UK    Lending-based
Sponsume.com    UK    Donation crowdfunding
Wefund.com    UK    Donation crowdfunding
Seedups.com    UK    Equity-based

Photo by marfis75

Crowdscience Teil 1: Wie lange sollte die Startphase gehen?

junge Deutsche 2012/2013 - ein Kooperationsprojekt von www.datajockey.eu und www.servicestelle-jugendbeteiligung.deikosom und junge Deutsche führen gemeinsam ein Crowdfunding-Projekt durch: Junge Deutsche 2013. Ziel ist, die Studie Junge Deutsche 2013 als OpenScience-Projekt durchzuführen und über Crowdfunding die Finanzierung dafür sicherzustellen.

In regelmäßigen virtuellen Treffen jeden Montag um 10.30 Uhr via AdobeConnect planen und diskutieren wir über das Projekt. Jeder ist dazu sehr herzlich eingeladen! Die Treffen werden auch immer aufgezeichnet und stehen auch danach zur Verfügung. Und wir erstellen gemeinsam ein Protokoll.

Heute gab es dazu die Auftaktsitzung, bei wir darüber diskutiert haben, wie lange die Startphase sein soll, die auf Sciencestarter verpflichtend ist (Sciencestarter nutzt die Plattform von startnext). Hier der Link zur Aufzeichnung und zum Protokoll. Wir haben uns am Ende entschieden, dass wir die vierwöchige Startphase nutzen wollen, um mit den Fans über die Stretch-Goals zu diskutieren und die Reihenfolge der Ziele zu bestimmen.

Der nächste Crowdscience-Connect ist am 8.4.2013 um 10.30 Uhr. Ihr seid herzlich willkommen!

Crowdsourcing als Marketing-Strategie – 12designer und die „Future of Crowdfunding“-Konferenz

Crowdsourcing kann nicht nur als Mittel genutzt werden, um sich Feedback und Anregungen von der Crowd zu holen, sondern es kann auch als Marketing-Instrument verwendet werden. Wir haben für die Logo-Auswahl der Konferenz „The Future of Crowdfunding“ die Plattform 12Designer verwendet und daraus ein paar spannende Erfahrngen abgeleitet.

Crowdsourcing ist leichter als gedacht!

Bei der Plattform 12Designer dauert das Erstellen eines Projekt-Briefings ca. 20 Minuten – Account anlegen, Briefingstext eingeben, Farbspezifikationen auswählen und das Projekt freischalten. Schon ist das Projekt online und kann verbreitet werden. Als Kosten fallen zwar die Einstellungsgebühren an, aber ansonsten ist das ganze ohne Risiko, denn falls die Vorschläge nicht gefallen, muss man auch kein Geld ausgeben.

Lass die Plattform die Arbeit machen!

12Designer bietet die Möglichkeit, das Projektbriefing an alle 27.000 angemeldeten Designer zu verschicken. Dazu ist ein kleiner Aufpreis notwendig, der aber nicht ins Gewicht fällt. Die Reaktion war sehr schnell – innerhalb weniger Stunden gab es die ersten Entwürfe.

Bis zum Ende der Projektzeit gab es 65 Entwürfe von 17 Designern. Ein Designer gab sogar 12 verschiedene Varianten als Vorschlag ab. Eine unglaubliche Resonanz innerhalb kürzester Zeit.

Crowdsourcing als Traffic-Generator

Wir hatten den Link zu der Konferenz im Projekt-Briefing integriert. Gebracht hat uns das knapp 1000 Pagevisits, denn die Designer wollten natürlich wissen, in welchem Umfeld ihr Logo platziert werden kann. Das ganze hat also ein nicht unerheblichen Marketing-Effekt.

Die Crowd als Fehlerkontrolleur

Ein Designer machte keine eigenen Vorschläge, sondern stellte einfach Cliparts rein. Die anderen Designer machten mich darauf aufmerksam und schickten mir einen Link zu der Clipart-Kollektion. Als Resultat sperrte ich alle Cliparts-Vorschläge des ersten Designers. Die Crowd funktioniert.

Das Team als interne Crowd

conference_logoAls die Projektzeit abgelaufen ist, haben wir im ikosom-Team über die Logos geredet. Na klar – jeder hat seinen eigenen Geschmack, aber es ist schon interessant, dass vor allem die Logos als schön empfunden werden, die ganz oben stehen, also als letztes eingereicht wurden. Meine eigenen Präferenzen sind eher bei den Logos, die am Anfang eingereicht wurden, vielleicht weil ich sie öfter gesehen habe und mitbekommen habe, wie sich entwickelten. Sehr schön ist aber die Möglichkeit, direkte Einladungslinks an ausgewählte Teilnehmer zu verschicken, die das Projekt bewerten.

Die Überraschung am Schluss

Nachdem das Gewinnerlogo ausgewählt wurde, laden die Designer die fertigen Dateien hoch, der Nutzungsvertrag wird ausgefertigt und der Gewinner erhält das Geld. Das ist auch zum ersten Mal der Moment, wo man den Namen des Designers erfährt – in unserem Fall war es eine Designerin aus Buenos Aires in Argentinien.

Open #rp13 – wie man einer Konferenz ihre Seele zurückgibt

CC by-sa - Flickr http://www.flickr.com/photos/mariesturges/5294604943/in/photostream/
CC by-sa – Flickr http://www.flickr.com/photos/mariesturges/5294604943/

Meine erste re:publica war 2007. In der Kalkscheune drängten sich die Blogger, die man sonst nur aus den RSS-Feeds kannte. Robert Basic, Sascha Lobo, Don Dahlmann standen mit Kaffee und Zigarette im Hof und das Programm war nur Nebensache. Junge Startups wie mymuesli kamen dazu, um sich über Social Media Kommunikation zu informieren. Man diskutierte die alten Konflikte zwischen Bloggern und Journalisten und ärgerte sich darüber, dass Don Alphonso seine Absage an die re:publica zwei Tage vor dem Ereignis in sein Blog gekotzt hatte.

Fast forward re:publica 2012 – die Konferenz findet zum ersten Mal in der Station in Berlin statt. Ausstellerzahl und Gästeanzahl und Sessionszahl sind immer größer geworden, das ganze ähnelt eher der CeBit als einem Barcamp. Man trifft zwar immer noch die gleichen Gesichter, aber jetzt mischen sich Werber, Journalisten und Politiker unter die Blogger.

Ich halte nichts davon, über Vergangenes zu trauern. Die re:publica begann als Klassentreffen der Blogger und ist heutzutage Aushängeschild einer über Deutschland hinausgehenden digitalen Szene. Sie wurde professioneller, kommerzieller, weniger authentischer, größer – sie kam öfter in die Tagesschau und in die W&V, dafür weniger in die kleinen und vielen Blogs.

Ich war auf der re:publica bis auf 2008 jedes Mal, sogar in den letzten Jahren immer mit eigenen Vorträgen und Podiumsdiskussionen. Ich werde auch diesmal hingehen, auch wenn ich weiß, dass mich nicht mehr viel Neues erwarten wird – aber einfach weil es so nett ist, in der Sonne im Mai das Digitale an mir vorbeirauschen zu lassen.

Als Agendasetter für die digitale Diskussion ist die re:publica seit dem Umzug in die Station nicht mehr aufgetreten. Man hat größere und bekanntere Namen als Keynote-Speaker werben können, aber mit der Professionalisierung wurde das Gespür für die Kernthemen aufgegeben. Mit der Professionalisierung und dem Verkauf der re:publica an die Sponsoren ging ein wichtiger Teil der „Seele“ dieser Konferenz verloren. Wer könnte das am besten widerspiegeln als Motto der Konferenz selbst: „In/Side/Out“. Continue reading „Open #rp13 – wie man einer Konferenz ihre Seele zurückgibt“

Wie man als Wissenschaftler zum Unternehmer wird…

scientist_entrepreneur

Letzten Sommer hatte ich das große Vergnügen, in Oxford über meine eigene Erfahrungen als Wissenschaftsunternehmer zu sprechen. Diesmal ergibt sich die Möglichkeit, dass ein Freund von mir aus Cuimbra bzw. Cambridge seine Perspektiven dazu erläutert:

The Scientist als Entrepreneur – kann man als Wissenschaftler erfolgreich ein Unternehmen gründen?

ikosom Büro Berlin, Markgrafenstr. 12-14, 10969 Berlin – Montag, 25.März 2013 – 19 Uhr – Eintritt frei

joao_pereiraDr. Joao Pereira wird darüber berichten, welche Erfahrungen er in der Gründung und Betreuung von Start-Ups gemacht hat. Er hat in Cambridge als Doktorand und Portugal als Professor forscht, viele Unternehmen und Start-Ups (darunter eine Modelagentur) gegründet und ein Buch über Erfolge und Mißerfolge als Wissenschaftsunternehmer geschrieben.

Wir haben in unserem neuen Büro einen schönen großen gemütlichen Vortragsraum, den wir dafür gerne nutzen könnten. Und wir zeigen Euch gleich mal den tollen Blick über Berlin, den wir aus unserem Büro genießen dürfen.

Dr. João Pereira is a research associate and biomathematics lecturer at the Faculty of Medicine of the University of Coimbra in Portugal. His undergraduate degree was in electrical and telecommunications engineering, graduated from the Lisbon Technical University, where he also lectured Statistics. After working as a business analyst for McKinsey & Company in 2005, he pursued a PhD degree in Brain Imaging in MRI systems at the University of Cambridge which he obtained in 2010. He co-founded and worked on four start-ups in Cambrigde: an internet based modelling agency, an ultra-small antenna company, a boutique business consultancy for SMEs, and an investment fund for rare string instruments, gathering investment from angels and public funds alike. He was considered by The Spectator magazine as one of the top 10 most promising young entrepreneurs in the UK in 2010, and won a number of business plan awards, notably in the London Business School
competition. Currently, in parallel with his academic interests, he is a founding partner of yet another company, in medtech, for the commercialization of a novel point-of-care diagnosis system.

Festivals 3.0 – Vor- und Nachteile des Crowdfundings für Kulturveranstaltung

Am 23. März um 14 Uhr sind wir in Heidelberg bei einer Podiumsdiskussion zur Finanzierung von Kulturveranstaltung im Rahmen von festival 3.0. Wir werden über Crowdfunding sprechen, auf dem Podium sitzen:

  • Prof. Dr. Oliver Scheytt,
Geschäftsführer KULTUREXPERTEN Dr. Oliver Scheytt GmbH, Präsident Kulturpolitische Gesellschaft
  • 
Peter Gartiser, Geschäftsführer METRUM Managementberatung GmbH

  • Dr. Stephan Muschick,
 Geschäftsführer RWE-Stiftung / Vorsitzender AKS im Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e.V.

  • Thorsten Schmidt, Intendant Heidelberger Frühling
  • Dr. Uwe Schroeder-Wildberg, Vorstandsvorsitzender MLP Finanzdienstleitungen AG
  • Best Practice: Karsten Wenzlaff, Geschäftsführer des Instituts für Kommunikation in sozialen Medien IKOSOM
  • Moderation: Pius Knüsel, ehemaliger Direktor Pro-Helvetia, Co-Autor »Der Kulturinfarkt«

Warum ist Crowdfunding für Festivals so ein kontroverses Thema?

In Deutschland gibt es pro Jahr einige tausende Kulturfestivals – manche mit einem kleinen Budget und viel ehrenamtlichem Engagement, manche mit sehr großem Budget und professionellen Strukturen.

Die Finanzierung durch die öffentliche Hand und durch Sponsoren ist nicht immer einfach, deswegen gibt es immer wieder auch Anfragen uns, ob nicht Teile des Festivalbudgets aus Crowdfunding finanziert werden kann.

visionbakery-theaterfestivalDie Ausgangslage ist nicht ganz so eindeutig: einerseits sind Festivals sehr konkret, jeder kann sich darunter vorstellen, was das Ergebnis des Crowdfunding-Projekts sein kann. Man hat auch die Möglichkeit, sehr spannende Gegenleistungen zu vergeben: Backstage-Erlebnisse, Treffen mit den Künstlern, Tickets, Logos von Sponsoren auf Werbemitteln.

Aber viel wichtiger: ein Festival hat viele Mitwirkende vor und hinter der Bühne, die dazu beitragen können, dass das Crowdfunding-Projekt verbreitet wird. Künstler können ihre Fans auffordern, dass Festival zu unterstützen. Mitarbeiter können in ihrem Freundeskreis auf das Projekt aufmerksam machen. Das Publikum kann einbezogen werden.

startnext klangwerktageEin Nachteil beim Crowdfunding für Festivals ist, dass die Summen, die in Deutschland dafür bereitstehen, kaum den finanziellen Aufwand von Festivals decken können. Es kann also nur eine Teilfinanzierung in Frage kommen.

Dies kann dann auch den Umstand verdecken, dass Festivals in der Regel auch dann stattfinden, wenn das Crowdfunding-Projekt an der Zielsumme scheitert. Die Crowd kann also nicht über Erfolg und Mißerfolg des Festivals bestimmen und damit ist der Anreiz, das Festival zu finanzieren, wieder kleiner.

pling-place2beEin drittes Problem ist die lokale Gebundenheit von Kulturveranstaltungen – sie sorgt dafür, dass nur Crowdfunder sich für das Projekt interessieren können, die tatsächlich eine Chance haben, das Festival auch zu besuchen.

Welche Empfehlungen gibt es also für Crowdfunding von Festivals?

Crowdfunding kann die Finanzierung von Teilen des Festivals ermöglichen, zum Beispiel die Kosten für ein Zusatzkonzert oder Marketing-Aktionen, die ohne das Geld der Crowd nicht möglich wären. Auf diese Weise kann man die Kommunikationsaspekte von Crowdfunding (Marketing, Mobilisierung von Unterstützern) kombinieren mit dem Finanzierungsaspekt von Crowdfunding.

kickstarterxoxoWichtig ist es, sich auch Gegenleistungen auszudenken, die unabhängig vom Ort des Festival sind – das könnten zum Beispiel T-Shirts oder CD-Aufnahmen.

Wichtig ist es aber beim Crowdfunding an die Zielgruppen zu denken – warum sollen sich die Zuschauer engagieren? Was bringt ihnen das Festival emotional? Welche gesellschaftliche Rolle spielt das Festival? Dann kann sogar Leute dazu bewegen, ein Festival zu unterstützen, welches auf einem anderen Kontinent stattfindet.

Europe So Close @eusoclose zur EU-Datenschutzgrundverordnung

ESC_Logo_278x16535In wenigen Minuten beginnt das erste Webinar von Europe So Close. Gäste sind diesmal:

  • Rechtsausschuss (JURI): MEP Eva Lichtenberger, Die Grünen – Österreich, Fraktion der Grünen/EFA im Europäischen Parlament.
  • Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie (ITRE): Julien Bencze für das Büro MEP Amelia Andersdotter, Piratpartiet – Schweden, Fraktion der Grünen/EFA im Europäischen Parlament.
  • Ausschusses für Beschäftigung und Soziale Angelegenheiten (EMPL): Thomas Stiegmaier für das Büro MEP Evelyn Regner, SPÖ – Österreich, Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialisten & Demokraten im Europäischen Parlament.

Das Webinar ist kostenlos, die Teilnahme erfolgt über AdobeConnect.

Weder Utopie noch Dystopie – Thesen zum Journalismus in der digitalen Moderne

Morgen findet eine Podiumsdiskussion anlässlich der Vorstellung des gleichnamigen Buches in der Bremer Vertretung in Berlin statt.

Heute hatte ich zudem das etwas einerseits schöne Erlebnis, den Intendanten des Bayerischen Rundfunks Ulrich Wilhelm etwas zum Thema „Digitalisierung und demokratischer Diskurs“ sagen zu hören, wobei ich eben andererseits mich wunderte, mit welcher Vehemenz der Intendant des Bayerischen Rundfunks die Geschäftsmodelle der Printzeitungen verteidigte, welche ihm im Dank dafür das Depublikationsgebot und das Leistungsschutzrecht servierten.

Da es nach der Veranstaltung in der Bayerischen Vertretung keine öffentliche Diskussion, sondern „nur“ einen Weinempfang gab und ich mich noch mit ein paar Thesen verstärkt auf die Diskussion morgen vorbereiten will, habe ich hier schon mal vorab zur Diskussion ein paar Sätze aufgeschrieben. Sie sind vage und bedürfen sicherlich einer weiteren Ausformulierung. Kommentare erfreuen aber.

1. Die Digitalisierung der Kommunikation ist begleitet vom irreversiblen Wandel von Praktiken, Kontexten und Geschäftsmodellen im Journalismus.

Kein Leistungsschutzrecht, keine Google-Steuer, kein Verbot der Tagesschau-App und keine Paywall werden den Prozess der Digitalisierung zurückdrehen können. Die digitale Moderne ist da, sie ist gewollt, sie bedeutet gesellschaftlicher Fortschritt – vor allem weil die Verbreitung von Informationen so ressourcensparsam wie noch nie ist. Die Menschheit ist zivilisierter, wenn Informationen schnell und einfach verfügbar sind. Digitalisierung bedeutet also vor allem Zivilisation.

2. Die durch die digitalen Moderne vorangebrachten Umwälzungen sind aber nicht nur eine Frage der Durchführung und Finanzierung von Journalismus, sondern der Funktionsfähigkeit von Öffentlichkeit.

Die grundlegende Frage, an der sich jeder technische Fortschritt messen lassen muss, ist inwiefern sie der Öffentlichkeit hilft. Öffentlichkeit, nur unvollständig mit Open oder Public im englischen beschrieben, ist beides: Zugang und Diskurs. Wer die digitale Moderne zum Vorwand nimmt, um einen erschwerten Zugangs oder einen eingeschränkten Diskurs durchsetzen zu wollen, stellt sich gegen den zivilisatorischen Fortschritt.

3. Die „Krise des Journalismus“ ist vor allem eine Krise der Massenmedien.

Zeitungssterben hin und her, aber kein Zeitalter zuvor sah soviele Massen an Medien und sowenig Relevanz der Massenmedien. Die schiere Anzahl verfügbarer Medien nimmt nach wie vor zu. Die Massenmedien verlieren an Einfluss, Aufmerksamkeit, Relevanz – und nicht zuletzt deswegen an Einnahmen.

4. Journalisten und Medienunternehmen sitzen nicht mehr im gleichen Boot.

Die wirtschaftliche Krise der Massenmedien ist nicht zuletzt Symptom einer Auflösung des institutionellen Rahmens von Journalismus und Medienorganisationen – Journalismus findet nicht mehr nur in den Medienorganisationen statt und Medienorganisationen beschäftigen sich nicht mehr in erster Linie mit Journalismus. Die Solidarität der Journalisten mit den Medienorganisationen sollte ein Ende dort haben, wo die Medienorganisationen keine Solidarität mit den Journalisten gezeigt haben. Continue reading „Weder Utopie noch Dystopie – Thesen zum Journalismus in der digitalen Moderne“

Journalismus in der digitalen Moderne – Buch veröffentlicht und Einladung zur Diskussion

Karsten Wenzlaff hat gemeinsam mit Dr. Leif Kramp, Dr. Leonard Novy und Dr. Dennis Ballwieser ein Buch über Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung im Journalismus herausgegeben, in dem zahlreiche bekannte Autoren und Journalisten einen Beitrag geleistet haben, welches Innovations- und Disruptionspotenzial die Digitalisierung des Journalismus aufweist.


Am Donnerstag den 21. März 2013 um 18.30 Uhr findet in der Vertretung der Hansestadt Bremen in Berlin eine Podiumsdiskussion statt, auf der das Buch vorgestellt wird. Außerdem diskutieren Journalisten über das Innovationspotenzial der Digitalisierung.

  • Mathias Müller von Blumencron
    Chefredakteur, DER SPIEGEL
  • Philip Grassmann
    Stellv. Chefredakteur, der Freitag
  • Jessica Binsch
    Digitaljournalistin, dpa
  • Nicolas Kayser-Bril
    CEO Journalism++

Unterstützt wird die Veranstaltung finanziell von der Vertretung der Hansestadt Bremen sowie als Sponsor das Journalismus-Tool „tame“.

Über das Buch

journalismusdigitalemoderneHerausgegeben von Leif Kramp, Leonard Novy, Dennis Ballwieser und Karsten Wenzlaff

Journalismus in der digitalen Moderne
Einsichten – Ansichten – Aussichten

2013. 244 S. Br. EUR 29,95 ISBN 978-3-658-01143-7

Das Internet, soziale Medien und Technologien mobiler Kommunikation stehen für grundlegende Umwälzungen, die etablierte Medienorganisationen unter massiven Anpassungsdruck setzen. Neue Strukturen entstehen, die Geschäftsmodelle und Denkweisen herausfordern.
Das Buch liefert eine facettenreiche Analyse der Veränderungen, die sich aus der Verbreitung
digitaler Medien für Nachrichtenorganisationen und den Journalismus als Kernelement moderner Demokratien ergeben. Es behandelt die Pressekrise und diskutiert innovative Ansätze der Finanzierung und Produktion von Journalismus, der sich an den gesellschaftlichen und technologischen Realitäten des 21. Jahrhunderts neu ausrichten muss.
Inhalt
Krise des Journalismus – Profession am Scheideweg – Vom Produkt zum Prozess – Wandel von
Rollenbildern – Community-Building – Hyperlokale Blogs – Open Newsroom – Wie Computer den
Journalismus verändern – Zentrale Herausforderungen für Deutschlands Medienhäuser – Neue
Geschäftsmodelle – Innovationen im Journalismus – Technologie als Chance . Philanthropie und
Journalismus – Stiftungsfinanzierte Medien
Herausgeber
Dr. Leif Kramp ist Kommunikations- und Medienwissenschaftler sowie Forschungskoordinator
des Zentrums für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung (ZeMKI) der Universität
Bremen.
Dr. Leonard Novy ist Politikwissenschaftler und Direktor am Institut für Medien- und Kommunikationspolitik (IfM) in Berlin.
Dr. Dennis André Ballwieser ist Arzt und arbeitet als Redakteur bei Spiegel Online in Hamburg.
Karsten Wenzlaff ist Gründer und Geschäftsführer des Instituts für Kommunikation in sozialen
Medien (ikosom).

Crowdinvesting goes viral

companisto-livekritikDas Unternehmen livekritik.de, die mit dem Gründer Rod Schmid auch Gast der letzten Crowdlounge war, hat drei Tage vor Abschluss des Crowdfundings eine wichtige Marke durchbrochen: mehr als 500 Gründer investierten etwas mehr als 80.000 Euro in das Unternehmen. Soweit wir das überblicken können, gibt es kein Unternehmen, dass auf den anderen Crowdinvesting-Plattformen in Deutschland diese hohe Anzahl an Investoren erreicht hat.

Es ist vermutlich sogar das Crowdinvesting-StartUpProjekt mit den meisten Investoren in Europa. In Europa gibt es bisher nur einige wenige Crowdinvesting-Plattformen wie GrowVC, Symbid oder Crowdcube. In den USA ist Crowdinvesting erst seit kurzem erlaubt und die Plattformen werden gerade gegründt. Im Rest der Welt gibt es daher kaum so viele Crowdinvesting-Plattformen wie im deutschsprachigen Raum.

Auf der holländischen Plattform Symbid, die auf einem Genossenschaftsmodell basierend bis zu 2,5 Millionen Euro, kamen ähnliche Investorenzahlen zusammen: dort hatte das Projekt Enviu 392 Investoren und erzielte 100.000 Euro. Auf Crowdcube wurde das Unternehmen The Rushmore Group mit 1 Million Pfund unterstützt, allerdings nur von 143 Investoren.

Companisto LogoAus Sicht des Crowdinvesting-Markts ist das interessante Ergebnis, dass die Plattform Companisto mit 5-Euro-Investitionen damit die Start-Up-Finanzierung einer breiten Masse ermöglicht. Zwar kam die Finanzierung nicht so schnell zustande wie bei anderen Projekten beispielsweise auf Seedmatch (Sugarshape), aber unter Marketing-Aspekten ist es sicherlich erfreulich für das Unternehmen livekritik.de, soviele potenzielle Werbebotschafter mobilisiert zu haben, die in den nächsten Monaten und Jahren für die Plattform sich einsetzen können.

Damit zeichnen sich drei Formen von Viralität ab, die durch Crowdinvesting ermöglicht wird. Einerseits die superschnelle Finanzierung, die auf Plattformen wie Seedmatch mit einem Investment ab 250 Euro eine entsprechende Aufmerksamkeit in den Medien generiert. Andererseits die hohe Investorenanzahl, die später in der Unternehmenskommunikation sehr hilfreich sein kann.

Sehr spannend ist aber auch, dass klassische Technologie-Unternehmen wie Sonnenrepublik eine Form des Crowdinvesting bevorzugen, welche eher weniger, dafür aber höhere Investitionen forciert. Auf Innovestment kann man erst ab 1000 Euro investieren, aber hat dafür die Möglichkeit, dass im Auktionsprozess vorab das Unternehmen eine deutliche Wertsteigerung erhält.

Diese Beispiele zeigen aber alle, wie vielfältig sich das Crowdinvesting in Deutschland entwickelt – von lückenschließender Seedfinanzierung hin zu einer spannenden Form der Wachstumsfinanzierung und damit einer viralen Unternehmenskommunikation. Dies wird auf der Crowdinvesting-Konferenz intensiv diskutiert.

Update: Wir wurden darauf aufmerksam gemacht, dass das startnext-Projekt fairnopoloy 861 Unterstützer hat. Fairnopoly ist ein Mischprojekt aus Crowdfunding und Crowdinvesting. Es wurde eine Genossenschaft gegründet und kein klassisches Start-Up. Daher wurde das Projekt nicht als reines Crowdinvesting-Projekt mitgezählt. 4900 Genossenschaftsanteile á 50 Euro wurden angeboten – es ist nicht ganz klar, ob 4209 Anteile verkauft wurden oder die Differenz zwischen 4209 und 4900 – also 691 Anteile. Die 861 Unterstützer, die Crowdfunding und Crowdinvesting nutzen, haben gemeinsam entweder 4209 oder 691 Anteile gezeichnet, aber es ist nicht klar, wieviele der 861 Unterstützer wieviele Anteile gezeichnet haben.

Ein Facebook-Event, mehrere Veranstalter – wie macht man das?

Die Funktion ist selbst Facebook-Experten wenig bekannt: Wie kann man ein Event so anlegen, dass es bei mehreren Facebook-Seiten in der Veranstaltungsliste auftaucht?

Über Facebook-Seiten kann man auch Termine (sogenannte Facebook-Events) anlegen und diese dann an die Fans verteilen. Ein Problem, welches sich aber oft stellt, ist dass man eventuell unterschiedliche Facebook-Seiten als Gastgeber eintragen möchte. Uns geht das zum Beispiel so, wenn wir die Crowdlounge organisieren, bei der wetek, Kompetenzzentrum für die Kreativwirtschaft und wir Veranstalter als sind.

Anhand eines ganz anderen Beispiels wollen wir aber mal zeigen, wie das geht. ikosom-Expertin Karin Blenskens hat ein kleines Theater namens „Theater Verlängertes Wohnzimmer„, in dem unter anderem Live-Hörspiele wie zum Beispiel „Der Hexer“ aufgeführt werden. Damit hat man gleich zwei Facebook-Fan-Seiten: das Theater und das Theaterstück. Wenn man jetzt einen Facebook-Termin anlegen möchte,  müsste man sich normalerweise für einer der beiden Fan-Seiten als Gastgeber entscheiden.

Ist man aber Admin bei beiden Seiten, kann man beide Fan-Seiten auch als Gastgeber beim Event eintragen. Man erstellt dazu erst einen Event über einen der beiden Gastgeber. Danach geht man in „Bearbeiten“ beim Event, dann auf die Administrationseinstellungen (kleines Zahnrädchen oben rechts) und klickt auf Gastgeber bearbeiten. Jetzt kann man natürliche  Personen  aus dem eigenen Freundeskreis, aber eben auch Fan-Seiten, deren Admin man ist,  hinzufügen.

Erster Schritt: Event anlegen  Zweiter Schritt: Gastgeber bearbeiten  Dritter Schritt: zweiten Gastgeber hinzufügen

Das geht beliebig oft und die Verknüpfung bleibt auch bestehen, wenn man danach als Admin wieder rausgetragen wird bei der zweiten Seite. Bei beiden Fan-Seiten erscheint das dann in der Veranstaltungstimeline.

„The Future of Crowdfunding“ – Internationale Konferenz mit der europäischen Crowdfunding-Branche

Am 17. April 2012 findet im Hauptgebäude der Berliner IHK die Konferenz „The Future of Crowdfunding“ (www.future-crowdfunding.de)statt.

Das Programm beinhaltet Vorträge und Diskussionen mit Crowdfunding-Experten und Crowdfunding-Plattformen. Die Referenten der deutschen und europäischen Crowdfunding- und Crowdinvesting-Plattformen werden die wichtigsten Zukunftstrends und die drängendsten Fragen der Branche besprechen, darunter u.a.:

  • Wie kann man Crowdinvesting in öffentliche Infrastruktur ermöglichen?
  • Welche Möglichkeiten bietet Crowdinvesting innovativen Start-Ups?
  • Wie kann der Anlegerschutz beim Crowdinvesting gewahrt bleiben?
  • Wie können Kofinanzierung und Crowdfunding sinnvoll kombiniert werden?
  • Wie verändert Crowdfunding die Kreativwirtschaft?
  • Ersetzt Crowdsourcing und Crowdfunding das traditionelle Unternehmensmarketing?

Als Partner haben die folgenden Crowdfunding-Plattformen zugesagt: 1000×1000, Bergfürst, BerlinCrowd, Conda, Crowdculture, Companisto, Booomerang, Inkubato, Innovestment, LeihDeinerStadtGeld, Pling, Seedrs, Sellaband, Seedmatch, United Equity, Visionbakery.

Tickets kann man hier erwerben: http://www.future-crowdfunding.de/tickets/
.

Die Veranstaltung ist Teil der Crowdsourcing Week 2012, die Anfang Juni in Singapur stattfindet. Weitere Partner sind die IHK Berlin, der Deutsche Crowdsourcing Verband, das European Crowdfunding Network und dem Deutschen IPTV-Verband.

Experten des Crowdfundings von diesen Firmen werden vor Ort sein: douwen&koren (Holland), ikosom (Deutschland), marketingsociety (Deutschland), Gumpelmedia (Österreich), twintangibles (Italien/Spanien), crowdfunding.pl (Polen), webclusive (Holland).

Hier geht es zum Facebook-Event.

Hier geht es zum Xing-Event.

Über die Reichweite der Crowdfunding-Plattformen auf Facebook – über welche Plattform wird eigentlich gesprochen?

Heute haben wir ein spannendes Tool kennengelernt: Fanpage Karma. Hier kann man analysieren, wie sich die Facebook-Fan-Seiten von eigenen, aber auch von fremden Fan-Seiten entwickeln und diese vergleichen. Sehr schön kann man das an diesem Ranking:

fanpagekarma_crowdfunding_20130314

  • Der erste Wert gibt an, wie oft auf Facebook über die Fan-Seite gesprochen wird, also wie oft die Beiträge geliked, geshared und kommentiert werden.
  • Der zweite Wert gibt die Anzahl der Fans insgesamt an.
  • Der dritte Wert gibt den Page Performance Index an – eine gewichtete Zahl aus dem Wachstum der Seite und ihrem Engagement (Seiten mit vielen Fans sollten auch ein hohes Engagement haben)
  • Spannend für den deutschen Raum ist, dass eine relativ neue Crowdinvesting-Plattform wie Greenvesting im PPI am besten darsteht, weil dort sehr viele Diskussionen angestossen werden.

    Generell aber kann das Tool eine ganze Menge – zum Beispiel kann man sich jeden morgen einen Report schicken lassen, der einem die Facebook-Updates aller Crowdfunding-Seiten des letzten Tags zukommen lässt.

    Die Ranking-Listen lassen sich auch kollaborativ verwalten, wer also Zugang zu diesem Ranking haben will, kann sich einfach melden.

Powered by Fanpage Karma

Crowdfunding für Museen – Wunschtraum oder schon Wirklichkeit?

kfmv-logoAm 7. März 2013 werde ich um 18 Uhr in der Gemäldegalerie Berlin bei den Jungen Kaisern über Crowdfunding für Museen sprechen. Die Jungen Kaiser sind die jungen Fördermitglieder des Kaiser-Friedrich-Museumsverein (mit Facebook-Seite). Einen ähnlichen Vortrag hatten Karin Janner und ich schon beim Treffen der Volontäre der staatlichen Museen in Berlin am 18. Oktober 2013 gehalten. Hier ein paar wichtige Thesen und Beispiele:

Crowdfunding für Museen ist eigentlich keine Erfindung des Web 2.0-Zeitalters. Schon 1922 hab es einen Entwurf für ein Museum von Alexander Graham Bell, der über Crowdfunding finanziert werden sollte:

1922-alexander-graham-bell-sm

In 1922, Hugo Gernsback hoped to build a monument and museum in New York dedicated to the inventor of the telephone, Alexander Graham Bell. Gernsback’s magazine, Science and Invention, was especially popular with amateur inventors so he brought his appeal directly to them in the October 1922 issue, just two months after Bell’s death in August.

“It is thought that if every inventor in the United States would subscribe only $1.00, the monument could be built,” Gernsback wrote. Readers of Science and Invention were encouraged to send in a coupon which could be clipped from the bottom of the page, expressing whether they’d support such a monument. Inventors weren’t asked to send money right away, but instead were asked to pledge support. If enough support was shown it’s assumed that Gernsback would then solicit donations in a future issue.
Continue reading „Crowdfunding für Museen – Wunschtraum oder schon Wirklichkeit?“

@dieTrendblogger Dossier im Februar 2013: Können Fernsehsender noch innovativ sein?

michael-praetoriusHeute findet die Redaktionskonferenz der Trendblogger statt. „Können Fernsehsender noch innovativ sein?“ war der Schwerpunkt des Monatsdossiers im Februar. Die Blattkritik der Trendblogger wird vom Journalisten Michael Praetorius geleitet.

isarrunde-screenshotMichael Praetorius lebt als Publizist und Medienberater in München und Berlin. Dort leitet er die Geschäfte der NOEO GmbH. Michael Praetorius ist langjähriger TV- und Hörfunkjournalist. Zudem ist er Dozent für Journalismus, Medienmanagement und Social Media. Privat agiert er als Video-Blogger in der Münchner Isarrunde und Berliner Spreerunde. Im Interview erzählt er auch, warum Formate wie die Isarrunde innovativer sein können als Fernsehsender.

Die Sender haben ihr Sendeprivileg fast vollständig verloren. Ich glaube nicht, dass es noch lange dauern wird, bis sich der Trend der senderunabhängigen Formate durchsetzt. Die ersten Produktionsfirmen arbeiten bereits an Formaten ohne feste Länge und primärer Ausstrahlung im Netz.

Die Artikel zum Thema „Innovative Fernsehformate“ sind sehr spannend geworden:

  • Mareike Schönherr berichte über Fernsehinnovationen in Frankreich:

    Immerhin trauen sich die öffentlich-rechtlichen Sender in Frankreich tatsächlich, ein wenig Bildung unters Volk zu streuen. Interessante Reportagen wie Les racines et des ailes (Die Wurzeln und Flügel) laufen mittwochs zur Prime-Time, die in Frankreich um 20:40 Uhr angesetzt ist. Doch echte Innovationen sucht man in Frankreich wie in Deutschland vergebens. Diese bedeuten schließlich Aufwand und kosten möglicherweise sogar Geld – beides scheuen die Fernsehanstalten.

  • Nastasja Rykaczewski berichtet über Keemotion – einem Startup, welches Sportberichterstattung von Zuschauern ermöglicht:

    Die visuelle Sportberichterstattung, die vor allem im Fernsehen zu finden ist, weist eine eingeschränkte Vielfalt auf und konzentriert sich stark auf den Spitzensport. Die Einseitigkeit der Berichterstattung ist ein Kennzeichen für die Kommerzialisierung des Sports und hängt zum einen mit der Publikumswirksamkeit einer bestimmten Disziplin zusammen. Fußball und Formel 1 weisen eine höhere Dramaturgie auf und verkaufen sich nun mal besser als Rudern oder Eishockey. Versuche von Randsportvereinen, die Medientauglichkeit zu verbessern, gehen dahin, dass man z.B. erwägt das Eis beim Eishockey blau zu färben, um die Puk-Sichtbarkeit zu erhöhen.
    Die Medien sehen das Problem vielmehr in der fehlenden Medienkompabilität von Randsportverbänden. Die bisher mangelnde, mediengerechte Inszenierung des Sports könnte mit der kostengünstigeren Produktion von Sportaufnahmen mit Keemotion überwunden werden.

    Außerdem interviewte sie Yves Thieran, den Chefredakteur Neue Medien beim Belgischen Sender RTBF

    Im Wettbewerb mit neuen Medien hat das Fernsehen hier überhaupt nicht zu leiden. Ganz im Gegenteil und zum Erstaunen aller: Die Leute schauen mehr und mehr Fernsehen. Die Konkurrenz der neuen Medien zeigt sich zwar sehr deutlich im Bereich der Printmedien und auch ein wenig im Radio, aber nicht beim Fernsehen.

  • Jessica Neymayer berichtet aus Spanien über Orbyt.tv – einem innovativen Fernsehprojekt einer spanischen Tageszeitung:

    Ein Anbieter dieser Geräte ist Orbyt Internet TV – ein Zusammenschluss der zweitgrößten Tageszeitung Spaniens „El Mundo” und der Plattform „Orbyt”. Vielleicht ist alleine schon die Zusammenarbeit von Print und Internet für TV ein fortschrittlicher Gedanke. Mit „Orbyt Internet TV” wird die Möglichkeit geboten, den Fernseher zu einem Allroundgerät zu machen.

  • Luise Hoffmann berichtet aus UK über ein ähnliches Projekt: London Live – ein Projekt des Evening Standards
  • Die Idee, die hinter „London Live“ steht, ist keine, die die Fernsehwelt komplett umkrempeln und revolutionieren wird. Doch das sich aus einer Zeitung ein Fernsehsender entwickelt, ist etwas Neues und könnte zu einem sehr erfolgreichen Projekt werden, zumal sich die Zeitung großer Beliebtheit erfreut. Das vorwiegend in der Underground gelesene Abendblatt zeichnet sich vor allem durch seine kompakten und prägnanten Artikel aus. Die Übertragung dieses Konzeptes auf die Inhalte des Senders und der Vorteil der lokalen Gebundenheit könnten Alleinstellungsmerkmal der TV Station werden und „London Live“ von der großen Anzahl anderer Fernsehsender abheben.

  • Niklas Wieczorek berichtet aus Schweden über den neuen IKEA-Fernseher und das SocialTV-Angebot des öffentlich-rechtlichen Fernsehens::

    Denn IKEA hat die Funktion Smart TV in sein Gerät integriert: Grundsätzlich geht es dabei einfach um eine Verknüpfung von Fernsehen und Internet in einem Gerät, teilweise wird die Technik daher auch als Hybrid Broadcast Broadband TV (HbbTV) bezeichnet. Fraglich in Deutschland ist, wie und in welchem Umfang sich die Fernsehsender entscheiden, diese Technik über ihre Mediatheken hinaus einzusetzen. Nur als besserer Videotext hätte der Smart TV sein Potential verschenkt.

    Richtig macht es dagegen SVT, Sveriges Television. Das öffentlich-rechtliche schwedische Fernsehen – an anderer Stelle in diesem Blog schon im Fokus – kündigte Ende letzten Jahres an, zusätzliche Sendungen ausschließlich auf ihrer Internetplattform svt play online zu zeigen. Und natürlich ist svt play über Smart TV empfangbar: Der Sender kann so neue Formate im Internet ausprobieren, die sonst im TV keine Chance auf Ausstrahlung hätten, betont Lena Glaser, Abteilungschefin bei SVTi gegenüber Dagens Nyheter.

  • Finn Pauls berichtet über den ersten Social TV Sender in Finnland:

    MTV Media nutzt nun Social TV? Wie aufregend!

    Ganz so aufregend ist es dann alledings nicht. Es geht weder um eine umfassende Strategie noch um den Hauptsender MTV3, sondern um den Spartensender AVA. Ursprünglich als Kanal mit Frauen als Zielgruppe gegründet, wird er nun unter dem neuen Motto “Luodaan yhdessä” (“Lasst uns zusamen etwas schaffen”) zum sozialen Sender umgewandelt wird, bei dem jeder und vor allem jede mitmachen können soll.

  • Annette Mehlhorn schreibt über die Qualität von Serien in den Deutschland, USA und UK:

    Im Gegensatz zu den deutschen öffentlich-rechtlichen Sendern hat die BBC schließlich einiges hervorgebracht, was durchaus in einer Reihe mit den umjubelten amerikanischen Serien genannt wird. Man denke nur an Sherlock oder Downton Abbey. Und das mit einem geringeren Budget als es ARD und ZDF zur Verfügung haben! Und auch im kleineren Rahmen zeigt sich das britische Fernsehen manchmal überraschend innovativ: so wird schon mal im daytime TV, inmitten von Game- und Talkshows, eine ambitionierte Dickens – Verfilmung gesendet – und zwar nicht verstaubt und verkrampft auf einen Bildungsauftrag schielend, sondern frisch in Scherlock-Manier.

  • Karin Kutter berichtet über verschiedene Ansätze des partizipativen Fernsehens

    „The Spiral“ zeigt: Wenn sich die Macher trauen, können innovative Formate produziert werden. Die Idee, die von der Online-Community geschaffenen Bilder wieder in die Serie einfließen zu lassen, genauso wie die Übergabe der Bilder an die Museen durch Mitspieler ist ein genialer Schachzug. Die Storyline lief vom Fernsehen übers Internet und Live-Events zurück ins Fernsehen. So verschmolz die Serie sämtliche Möglichkeiten, die Fernsehen und Internet bieten, zu einem neuen partizipativen Event.

  • Helena Wöhl Coelho berichtet über Nielsen-TV-Twitter-Ranking:

    Am 19. Februar kündigte Nielsen – das weltweit führende Unternehmen für Medienanalyse und – information – an, dass es seine Definition von “TV Viewing” modernisieren will. Seit Jahren beschwerten sich Rundfunkanstalten darüber, dass ihre Zuschauerschaft nicht von den traditionellen Analysen wahrgenommen werden konnte. Dieses neue Verständnis soll das Problem nun korrigieren: ab September 2013 sollen die neuen Messungen in den USA auch streaming, gaming systems und mobile Geräte in Betracht ziehen; Xbox und iPad darunter.

Crowdfunding und Crowdsourcing für Autoren: ikosom auf der Leipziger Buchmesse 2013

Im vergangenen Jahr hat ikosom erfolgreich den Crowdsourcing-Report 2012 publiziert. Damals haben wir uns entschieden, den Report über den Verlag epubli Print-on-Demand zu veröffentlichen: Ausgestattet mit einer ISBN ist es so im Verzeichnis lieferbarer Bücher gelistet und in gedruckter Form online sowie im stationären Buchhandel erhältlich.

Wichtig bei der Entstehung des Reports war es für uns, unsere Community schon bei der Entstehung einzubinden: So haben wir etwa Teile der Text vorab online gestellt und diskutiert und uns so von der Crowd Anregungen geholt. Was für uns persönlich damals noch ein recht neuer Prozess war, ist heute nichts Ungewöhnliches mehr. Einer der Vorreiter im Buch-Crowdsourcing war schon 2010 euryclia.de mit dem Buch „Universalcode“. Der Band wurde bereits während des Entstehens im Internet vorgestellt und den Lesern zur Subskription (Vorab-Bestellung) angeboten. Durch diesen Vorab-Verkauf war euryclia.de in der Lage, die Buchproduktion zu finanzieren.

Auch auf Crowdfunding-Plattformen finden sich inzwischen zahlreiche Buchprojekte. So sammelten die Autoren Paul und Hansen im Winter 2011/2012 auf der pling.de 9.000 Euro für das Projekt Berlin Shanghai. Mit der Summe finanzierten sie eine mehrmonatige Reise mit dem Fahrrad von Berlin nach Shanghai, das dazugehörige Buch wird voraussichtlich im Herbst 2013 erscheinen. Ob Bildbände, Comics oder Kochbücher: Crowdfunding hat sich zu einer ernstzunehmenden alternativen Finanzierungsmethode für Bücher entwickelt.

Wie können Autoren diese neuen Möglichkeiten nutzen? Wie kommuniziert man effektiv über die sog. Social Networks? Wie können Autoren ihre Arbeit zum Beispiel durch Crowdsourcing und –funding befruchten? Welche Schritte und Herausforderungen müssen dabei gemeistert werden und wie plant und steuert man am besten die Kommunikation im sozialen Netz? Zu diesem Themenbereich sprechen wir im Rahmen der Veranstaltungsreihe „epubli präsentiert Self-Publishing Erfolgsgeschichten“ auf der Leipziger Buchmesse:

am Donnerstag, 14. März 2013
15:00-16:00 Uhr
im Forum autoren@leipzig, Halle 5, Stand B600

Mehr Informationen im Programm von „Leipzig liest“. Die Veranstaltung ist für Besucher mit einem gültigen Buchmessen-Ticket kostenfrei.

 

 

Crowdlounge #05 – Crowdfunding für Unternehmen der Kreativwirtschaft – Mit kleinen und großen Summen erfolgreich

In der Kultur- und Kreativwirtschaft ist Crowdfunding für einzelne Projekte fest etabliert. Auch Crowdinvesting für Technologie-Startups ist mittlerweile sehr erfolgreich in Deutschland. Mit welchen Summen kann man aber rechnen, wenn man in der Kreativwirtschaft ein Unternehmen gründet? Und wie kann man auch Crowdfunding für Bestandteile der Unternehmensgründung benutzen?

companisto-livekritikRod Schmid hat für sein Unternehmen livekritik.de die Methode des Crowdinvesting gewählt – hier erhält die Crowd stille Beteiligungen am Unternehmen. Auf der Plattform Companisto wurden schon 72.000 Euro für das Unternehmen investiert – bis zu 100.000 Euro. Rod Schmid wird uns erzählen, was aus seiner Sicht für die Methode des Crowdinvesting spricht.

visionbakery-markenschutzPhilipp Leinenbach hat auf der Crowdfunding-Plattform Visionbakery versucht, eine relativ kleine Summe von 300 Euro für die Beantragung eines Markenschutzes für ein Getränk gesammelt. Der Schauspieler hat vor, sich damit ein zweites Standbein aufzubauen und nutze sein Netzwerk im Freundeskreis für die Finanzierung seiner Unternehmensidee. Philipp Leinenbach wird seine Erfahrungen rund um Crowdfunding wiedergeben.

Die Crowdlounge 05 findet statt

am 14. März 2013 von 18.30 Uhr bis 20 Uhr
im Haus Ungarn (ehemals .hbc)
Karl-Liebknecht-Str. 9, 10178 Berlin.

Davor und danach wird es die Möglichkeit geben, entspannt miteinander sich im Restaurant Goldneun auszutauschen und zu netzwerken. Co-Moderiert wird der Abend von Karin Janner von Timeline eV. Die Veranstaltung ist kostenlos, um Anmeldung unter diesem Link wird gebeten: http://de.amiando.com/crowdlounge05

 

Über Timeline eV
Timeline e.V. – der Weg durchs digitale Leben, gegründet von Hagen Kohn und Karin Janner.
Plattform für Information, Erfahrungsaustausch und Vernetzung zum Thema Social Media.
Veranstaltungen, Netzwerktreffen, Workshops, Publikationen und Web-Projekte.
http://timel-ne.de/

Philipp Leinenbach
Philipp Leinenbach ist 23 Jahre alt, hat 3 Jahre in Hamburg gelebt und arbeitet seit 2010 in Berlin als Schauspieler am Theater.
http://www.philipp-leinenbach.de/
http://www.visionbakery.com/vision/700

livekritik.de
livekritik.de hat sich aufgemacht, das führende unabhängige Bewertungs- und Kommunikationsportal für Theater, Konzerte, Shows, Ausstellungen und Lesungen im deutschsprachigen Raum zu schaffen. Was für Restaurants, Reisen und Digitalkameras längst Alltag ist, findet im Kulturbereich im Internet kaum statt: die Diskussion und die Bewertung der Zuschauer. livekritik.de schließt seit Juni 2012 diese Lücke und schafft neuen Raum für kulturellen Austausch. Damit bricht das Medium den etablierten Kulturmarkt auf, demokratisiert die Kulturkritik und gibt dem Zuschauer eine Stimme.
www.livekritik.de
https://www.companisto.de/startups/livekritik.de-startup-11/overview

Rod Schmid
Rod Georg Schmid (36) hat die Idee zu livekritik.de entwickelt und führt als Geschäftsführer das Unternehmen. Der Brandenburger studierte Philosophie, Publizistik und Psychologie in Münster und Berlin und bildete sich weiter zum geprüften PR-Berater (DAPR). Rod erhielt Stipendien der Begabtenförderwerke Friedrich-Ebert-Stiftung und e-fellows.net. Der Experte für Online- Kommunikation ist verheiratet und hat zwei Kinder im Alter von drei und vier Jahren.

hausungarn – Ein Treffpunkt für Kreative, Kulturliebhaber und Genießer.
Die geschichtsträchtigen Flächen des hausungarn am Alexanderplatz bieten Raum für ein internationales Kultur- und Musikprogramm. Seit September 2012 werden rund 800 der insgesamt 1.400 m2 großen Fläche im ersten Obergeschoss des ehemaligen Ungarischen Kulturinstituts als Gastronomie- und Veranstaltungsfläche genutzt. Um die Vision, einen Knotenpunkt für die Berliner Kreativwirtschaft zu etablieren, voranzutreiben, wird der Ausbau der weiteren Flächen noch in diesem Jahr starten und künftig auch Räume für mobile Arbeit und Besprechungen bieten.
http://www.hausungarn.de

 

BMWi-InitiativeKKW-logo4cwetek.logoDie Crowdlounge ist eine Veranstaltung von ikosom, Wetek/Artwert und dem Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes mit Unterstützung durch das Timel-ne Netzwerk, durch Creative City Berlin und dem hausungarn (ehemals hbc).

Die Veranstalter WeTeK / ARTWert, ikosom und das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes führen eine regelmäßige, interaktive Veranstaltungsreihe rund um das Thema Crowdfunding durch. Die Crowdlounge richtet sich an alle an Crowdfunding Interessierten sowie an konkrete Crowdfunding-Projekte, die Fragen haben oder ihr Projekt vorstellen möchten. Sie findet im monatlichen Wechsel in Berlin und Brandenburg statt und wird anhand von individuellen Crowdfunding-Erfahrungsberichten und Expertengesprächen zu verschiedensten Fragestellungen rund um dieses Thema informieren.

Truly Digital – Die Zukunft von Verwertungsgesellschaften und kollektiven Umlagesystemen

Gerade findet in Kopenhagen im Louisiana Museum of Modern Arts die Konferenz „Truly Digital“ Conference statt. Meine Aufgabe ist es, bei der Konferenz über die Zukunft von Verwertungsgesellschaften zu reden und kollektive Umlagesysteme zu bewerten.

Ich werde von der These ausgehen, dass Verwertungsgesellschaften ein Kind der Industrialisierung waren, die für die Künstler einerseits bedeutete, über die Massenmedien starke Verbereitung zu erhalten, aber alleine im Markt nicht ihren Preis durchsetzen konnten – und daher Verwertungsgesellschaften eine sehr sinnvolle Erfindung waren.

Der Grund, warum Verwertungsgesellschaften ihre Rolle nicht mehr ädaquat erfüllen, ist nicht so einfach zu erfassen. Eine Reihe von Symptomen lassen sich feststellen: massive Konflikte zwischen traditionellen Verwertungsmethoden und Creative Commons Lizensierung, als ungerecht wahrgenommene Redistributionssysteme, Konflikte rund um den Zugang zu lizensiertem Material (Youtube vs Gema, Media-Net-Generator), überkomplexe Lizensierungssysteme für digitale Medien und vieles mehr. Aber liegt es daran, dass die Institutionen intern zu wenig innovativ sind oder ihre innere Verfassung Innovationen verhindert? Oder liegt es daran, dass das Modell der Verwertungsgesellschaften komplett falsch ist?

Für ersteres sprechen neue Initiavien wie die C3S – die geplante Verwertungsgesellschaft für Creative Commons lizensierte Kulturgüter. Eine solche Verwertungsgesellschaft könnte die GEMA, die VG Wort, die VG Bildkunst und viele andere Verwertungsgesellschaften unter einen hohen Innovationsdruck setzen. Außerdem könnten dadurch Konflikte rund um alternative Finanzierungsmethoden wie Crowdfunding vermieden werden.

Für die zweitere These spricht, dass in den letzten Jahren viele Methoden entwickelt wurde: die Tauschlizenz, die Kulturwertmark, das Modell der AG Dok und die Content-Flatrate. Die Modelle umgehen in unterschiedlicher Weise die traditionellen Verwertungsgesellschaften.

Meine These ist, dass wir eine Art VG Liquid Creativity benötigen – eine Organisation, die nicht so sehr die Lizensierung von kreativen Inhalten im Kern hat, sondern die Beteiligung von Künstlern und Kreativen an der ordnungspolitischen Gestaltung digitaler Geschäftsmodelle. Was spricht dagegen, die vielen Alternativen kollektiver Umlagesysteme auszuprobieren und nebeneinander laufen zu lassen. Diese Verwertungsgesellschaft sollte sich sehr stark an neuen Methoden der ePartizipation orientieren – d.h. Informationen leicht zugänglich machen, Daten bereitstellen, formelle Entscheidungsverfahren öffnen. Eine dritte Aufgabe könnte sein, Daten über die Nutzung von Kreativgütern öffentlich zugänglich zu machen – unter einer OpenData-Lizenz.

Eines ist mir in der Recherche schon jetzt klar geworden – die skandinavischen Vewertungsgesellschaften sind in Bezug auf diese Agenda schon wesentlich weiter. Man könnte zumindest mehr von ihnen lernen. Es gibt wahrscheinlich einen starken Zusammenhang zwischen Innovationskultur allgemein und innovativer Vewertungsgesellschaften andererseits.

Digitale Marionetten: Was hinter der LSR Debatte steckt

Wer gewinnt eigentlich beim Leistungsschutzrecht? Überraschenderweise gewinnen alle – Verleger, Google, Blogosphäre. Nur die Wahrheit bleibt auf der Strecke. Und journalistische Innovationen, weil weder Google noch die Presseverleger glaubhaft sich für neue Geschäftsmodelle im Internet einsetzen, die wegkommen von der Dichotomie von Kostenloskultur vs. Paywall. Und auch das Parlament hat am Ende verloren – und zwar unabhängig von Regierungs- oder Oppositionszugehörigkeit, weil es sich von Google und den Verlegern als schmierige Projektionsfläche einer Kuchenaufteilung benutzen ließ.

Wer morgen in Jubel oder Trauer ausbricht, wenn das Leistungsschutzrecht für Presseverleger im Bundestag beschlossen wird, versteht nicht, dass weder für Google noch für die Presseverleger das Gesetzgebungsverfahren der Austragungsort der Konflikte ist. Sowohl Google als auch die Presseverleger haben ihre Ziele eigentlich schon längst erreicht. Deswegen ist es für beide Parteien auch vollkommen unerheblich, wie die Abgeordneten morgen im Parlament abstimmen.

Wenn man die Lobbyarbeit der Presseverleger in den letzten fünf Jahren verstehen will, muss man sich vor Augen halten, dass das Leistungsschutzrecht nicht Ziel der Verleger war, sondern nur Mittel zum Zweck. Zweck der Debatte um das Leistungsschutzrecht war es für die Verleger, sich als integraler Bestandteil der öffentlichen Meinungsbildung zu etablieren – die Presseverleger als wichtigstes Standbein der vierten Gewalt. Nicht mehr die Vielfalt der Presselandschaft, sondern die Erhaltung des Geschäftsmodells der Printzeitung ist mittlerweile Staatsräson. Kein Politiker würde sich trauen, die Veränderung des Marktes für Printzeitungen als Teil des Fortschritts anzusehen, der er ist – sondern die Verleger haben es eindrucksvoll geschafft, das Meme zu etablieren, dass jedes Mittel recht ist, um die Print-Zeitungen abzusichern, denn sonst droht der Untergang des Abendlandes oder noch mehr.

Dieses Argument stärkt die Presseverleger auch bei einem ganz anderen Thema – dem Depublikationsgebot für die öffentlich-rechtlichen Sender. Nur vor diesem Hintergrund ist es zu verstehen, dass die Politik trotz 8 Milliarden aus der Haushaltsabgabe bereit ist, das wirtschaftliche Interesse der Presseverleger über das Interesse am unbeschränkten Zugang zu öffentlich-finanzierten Medien zu stellen. Continue reading „Digitale Marionetten: Was hinter der LSR Debatte steckt“

@pontifex gehört nicht Benedikt XIV, @regsprecher gehört nicht Steffen Seibert

screenshot_twitter_pontifexAuf Stern.de, Huffingtonpost und Blogs wie Fastcompany wird berichtet, dass der Twitter-Account des Papst @pontifex geschlossen werden soll, wenn der Papst abdankt.

Das ist ziemlich schade, denn bisher ist die Runde der twitternden Kardinäle ziemlich klein (Quelle: Catholic News Service):

  • Cardinal Timothy M. Dolan of New York (@CardinalDolan) – 80,000 followers
  • Cardinal Sean P. O’Malley of Boston (@CardinalSean) – 9,200 followers
  • Cardinal Gianfranco Ravasi, (@CardRavasi) president of the Pontifical Council for Culture – 35,400 followers
  • Brazilian Cardinal Odilo Scherer of Sao Paulo (@DomOdiloScherer) – 22,700 followers
  • Italian Cardinal Angelo Scola of Milan (@angeloscola) – 16,800 followers
  • South African Cardinal Wilfrid Napier of Durban (@CardinalNapier) – 3,100 followers
  • Spanish Cardinal Lluis Martinez Sistach of Barcelona (@sistachcardenal) – 2,300 followers
  • Colombian Cardinal Ruben Salazar Gomez of Bogota (@cardenalruben) – 3300 followers

Auch wenn darunter Aspiranten auf den Papstsessel sind (wie zB. Angelo Scola), so kommt keine der twitternden Kardinäle an die knapp anderthalb Millionen Follower des Papstes heran. Es wäre also für alle eine große Reichweitensteigerung, den Papst des Accounts weiter zu nutzen.

Aber noch eine weitere Frage bleibt: wem gehören eigentlich die Accounts mit Bezug zu offiziellen Titeln, wie zum Beispiel der @regsprecher Account von Steffen Seibert? Oder der Account @mayorofLondon von Boris Johnson? Es ist klar, dass nicht nur die Amtszeit des Papstes, aber auch irgendwann die von Steffen Seibert oder Boris Johnson zu Ende gehen wird.

In der Frage muss man eigentlich drei Ebenen auseinanderhalten:

  1. Wem gehören die Tweets? Die öffentlichen Tweets müssten wie alle anderen öffentlichen Aussagen archiviert und für die Nachwelt zur Verfügung gestellt werden.
  2. Wem gehören die Follower? Wenn ein neuer Bürgermeister, Regierungssprecher oder Papst an die Macht kommt, werden nicht die alten Presse- und Adressenverteiler weggeschmissen, also könnte man argumentieren, dass die Twitter-Follower eigentlich eher dem Amt als der Person gehören. Andererseits hat die Person, die das Amt gefüllt hat, wesentlich dazu beigetragen, dass die Follower-Zahl so gewachsen ist. Tendenziell überwiegt aber glaube ich das öffentliche Interesse an der Weitergabe der Follower.
  3. Wem gehören die privaten Nachrichten? In erster Linie der Person, die den Twitter-Account angelegt und gepflegt hat – aber auch bei öffentlichen Personen muss private Kommunikation archiviert werden.

Die Tweets von Benedikt XIV und Steffen Seibert gehören also der Öffentlichkeit. Sie sollten eigentlich nicht ihren eigenen Account löschen dürfen, sondern Twitter müsste klar regeln, dass wer sich mit einem Titel anmeldet, eine Übergangsregelung für seinen Account festlegen muss.

Sind Carta, Vocer und die Netzpiloten Wettbewerber oder Verbündete?

Ich betreue seit September 2012 für ikosom die Redaktion der Trendblogger. Das sind Studierende aus Deutschland, die zur Zeit im Ausland leben und von dort über Medientrends berichten. Das Projekt wird finanziert von MIZ Babelsberg, welches aus den Gebührengeldern der Haushaltsabgabe finanziert wird.

Ein Ziel für die Trendblogger ist es, nicht nur im eigenen Saft zu bloggen, sondern auch in Kooperation mit anderen Medien die Artikel zu crossposten. Das ist schon ein paar mal gelungen, u.a. Vocer (Artikel 1, Artikel 2), auf mobile-zeitgeist (Artikel), die Carta-Herausgeberin Tatiana Brode war als Blattkritikerin in der Redaktionssitzung.

Daher hatte ich heute einen Tweet abgesetzt:

Die Antwort kam recht schnell von einer unserer Leserinnen: Ob es nicht unglücklich sei, per Twitter zum Teil konkurrierende Medien anzusprechen?

Ich hab mich dann gefragt: Sind Carta, Vocer, Netzpiloten und Co Konkurrenten? Wenn ja, dann wäre ja auch das durch GEZ-Gebühren finanzierte Trendblogger ein Konkurrent dieser Portale?

Einerseits könnte man das ja so denken – in der Ökonomie der Aufmerksamkeit versucht jede Plattform mehr Leser und mehr Reichweite zu erhalten. Da sind natürlich die Plattformen gewisse Konkurrenten, insbesondere wenn sie aus ähnlichen Töpfen sich finanzieren sollten. Sie sind natürlich auch Konkurrenten um Themen und Personen – die bekannte Medienjournalistin Ulrike Langer hatte bis Ende 2010 bei Carta viel geschrieben, jetzt schreibt sie eben bei Vocer.

Andererseits aber sind es doch alles Beispiele für Online-Portale, die sich ohne eigene Print-Kanäle etabliert haben. Sie sind eigentlich Verbündete für einen Medienwandel. Sie haben natürlich auch eigene Profile: Carta ist eher ein Portal für Medien- und Netzpolitik, Vocer eine Art Medienbeobachter, Meedia ist ein Branchendienst, Netzpiloten berichten über neue digitale Trends. Und es gibt sicherlich mehr und mehr Autoren, die neben ihren eigenen Blogs die Online-Portale nutzen, um auch ihre Reputation zu stärken.

Aus meiner Sicht sollten sich die Portale viel weniger als Konkurrenten verstehen, aktiv einander verlinken, gemeinsame Veranstaltungen machen. Warum das noch nicht so stark passiert, kann ich mir nur damit erklären, dass die Innenansicht eines Portals immer als erstes die anderen Online-Portale im Blick hat und sich mit ihnen vergleicht: Wer hat da schon wieder veröffentlicht? Welches Thema läuft bei denen? Wer hat mehr Follower?

IMHO sind die Konkurrenten von Vocer, Carta, Netzpiloten, Mobile-Zeitgeist und Meedia eher die großen Medienunternehmen, die sich ihre Inspiration bei den Online-Portalen holen ohne dann in ihren Artikel diese zu verlinken.

Was denkt Ihr – Konkurrenten oder Verbündete?

Update – die ersten Reaktionen trudeln ein:

Europe so close – Webinarreihe über die dringendesten Fragen Europas: Daseinsvorsorge, Datenschutz, EU-Haushalt, Jugendarbeitslosigkeit

Gemeinsam mit Projektkompetenz von David Röthler arbeiten wir zur Zeit an dem spannenden Projekt „Europe-So-Close„. Das Ziel ist, eine neue Form der politischen Diskussion in Form von Webinaren auszuprobieren – ePartizipation als Live-Debattenformat.

Entstanden ist dabei auch dieses Video, welches das Demokratiemodell der Europäischen Union vorstellt:

Hier kann man auch die Projektidee nochmal nachblättern:

Gemeinsam mit Abgeordneten verschiedener Parteien, Interessensvertretern sowohl von Unternehmen und als auch von Nicht-Regierungs-Organisationen werden wir vier brennende Themen diskutieren:

  • Welche Zukunft hat die kommunale Daseinsversorgung, insbesondere die Versorgung mit sauberem, preisgünstigerem Trinkwasser in Europa? Welche Privatisierungsbemühungen gibt es und welche Argumente gibt es dafür und dagegen?
  • Welche Richtung nimmt der Datenschutz in Europa? Wie lassen sich die Interessen von Nutzern und Start-Ups in Einklang bringen?
  • Wie kann man wirkungsvoll die Jugendarbeitslosigkeit in Europa bekämpfen?
  • Welchen Einfluss wird der nächste EU-Haushalt auf die Ziele Europas haben?

Diese Themen werden in 8 Webinaren diskutiert:

Themen und Termine

22. Februar/ 7. März 2013 jeweils 10-11.30 Uhr
Konzessionsvergabe von Dienstleistungen

22. März/ 12. April jeweils 10-11.30 Uhr
Personal Data Protection

26. April/ 17. Mai jeweils 10-11.30 Uhr
Mittelfristiger Finanzrahmen

24. Mai/ 14. Juni jeweils 16-17.30
Jugendarbeitslosigkeit (Youth Guarantee)

Jeder kann daran teilnehmen und ist herzlich eingeladen, die Termine weiterzutragen und zu verteilen.

Der Zugang zum Online-Raum befindet sich hier. Bitte „als Gast eintreten“. Es ist kein Username oder Passwort erforderlich.

Bei Amazon reagiert man auf den Shitstorm mit Fake-Facebook-Profilen

Nach einem Beitrag in der ARD zu dem Arbeitsbedingungen bei Amazon regten sich viele Menschen in Deutschland auf – die Presse berichtete (z.B. t3n). Auf der Facebook-Seite kam es dann zu vielen negativen Kommentaren, wie schon Thomas Hutter bemerkte.

amazon1Wie reagierte amazon oder die kritisierten Unternehmen aus der Zeitarbeits- und „Job Logistik-Branche? Anscheinend mit Facebook-Profilen, die offensichtlich keine echten Personen sind. Es kommentiert zum Beispiel eine Kirsten Wallon und es stellt sich heraus, dass ihr Profil erst vor wenigen Wochen angelegt worden ist und nur drei Bilder hochgeladen wurden. Das Profil hat auch keinerlei andere Freunde oder sonstige Aktivitäten – ein Fake-Profil.

amazon2Wer das Fake-Profil angelegt hat, kann letztendlich nur Facebook selber klären. Ob es jemand bei Amazon war oder bei den Subunternehmern, ist nicht klar. In der Regel kostet es aber sehr viel Geld, solche Facebook-Profile einzukaufen und diese einsetzen zu lassen, insbesondere in dieser Zahl:

Ob solche Maßnahmen irgendetwas bewirken, ist ja eher zu bezweifeln. Oder könnt Ihr Euch das erklären?

Update: Anscheinend wurde sogar mittlerweile auch reagiert – aber eben nicht auf Facebook, sondern nur auf Anfrage per Email.

amazon-reaktion-shitstormUpdate2: Auch gefakte Facebook-Konversationen tauchen auf, zu ungusten von Amazaon, aber eindeutig mit nicht-existierenden Amazon-Mitarbeitern – wie Torsten Kleinz auf Google+ erklärt

Update 3: Ob die Facebook-Profile von Amazon, einem Subunternehmer oder jemand von außen stammt, lässt sich so schnell nicht herausfinden, auch von uns nicht. Insofern sollte da kein falscher Zusammenhang unterstellt werden.

Lobbyplag und Krautreporter – eine gute Kombination?

Die beiden wichtigsten Ereignisse rund um die Zukunftsfähigkeit von Journalismus waren sicherlich der Launch von Krautreporter und der Launch von Lobbyplag. Beide Neubeginne haben entsprechende Aufmerksamkeit bekommen: Krautreporter als dringend benötigtes Finanzierungstool für Journalismus, Lobbyplag als Möglichkeit der Datenvisualisierung für Einflußnahme auf Gesetzestexte. Krautreporter ist phänomenal gestartet: nach knapp einer Woche schon 197 Unterstützer, 218 Unterstützungen, 8.193 € finanziert, 416 Benutzer, die sich auf 7 Aktive Projekte verteilen. Keines ist bisher erfolgreich abgeschlossen, aber die Projekte sind ja allesamt in der Finanzierungsphase.

Auf Krautreporter finden sich klassische Journalismusprojekte, wie zum Beispiel das Formosa!Buch. Spannende Prämien, guter Film, sinnvolles Projekt. Das Lobbyplag auf Krautreporter sticht da etwas heraus. Wie schon Andrea Kamphuis in den Kommentaren anmerkte:

Aber diese Kampagne erscheint mir doch etwas überstützt: keine Gesichter im Video, auch sonst keinerlei persönliche Infos über die drei Macher (oder bin ich gerade mit Blindheit geschlagen?), Prämie: „coming soon“. Wie sehr ihr das? Hätte es hier nicht ein klassischer Spendensaufruf getan, wenn man unbedingt den Medienrummel der letzen Tage mitnehmen will und deshalb keine Zeit für eine gute Crowdfundingkampagne hat?

Das Lobbyplag-Projekt will 7500 Euro haben für die Weiterentwicklung der Plattform.

  • — Untersuche Änderungsanträge von EU-Parlaments Ausschutzmitgliedern
  • – Datenimport von ParlTrack und möglicherweise anderen Quellen
  • – Crowdsourcing der Inhalte von Lobbypapieren
  • – Analyse der Übereinstimmung von Lobbyvorschlägen und EU-Dokumenten
  • – Zugängliche, mehrsprachige Nutzeroberfläche
  • – Integration von Socialmedia zur Zusammenarbeit und für „sharing“
  • – Der gesamte Code wird als freie Software veröffentlicht werden
  • – Die gesamten Daten werden alle unter ODBL veröffentlicht.

Das sind alles spannende Entwicklungsschritte. Ganz ungeachtet wie man über die Ziele und die Art, wie das Thema Datenschutz angegangen wird, urteilt, so zeigt doch das Experiment, wenn es denn glückt, dass es auch möglich ist, institutionelle Förderung für eine Journalismus-Plattform mittels Crowdfunding zu erlangen. Das ist sicherlich auch langfristig für Plattformen wie Vocer oder Carta interessant.

Auch interessant ist, dass Lobbyplag fast gar keine Prämien anbieten. Im Grunde genommen sind die Gegenleistungen nicht vorhanden. Das gesamte Experiment wird an der Reputation von OpenDataCity und Richard Gutjahr festgemacht – weil die Unterstützer vor allem Richard Gutjahr kennen und deren Projekte wertschätzen, werden sie auch Geld für das Crowdfunding-Projekt geben (oder nicht – wobei ich davon ausgehe, dass das Ziel von 7500 Euro machbar ist).

Für Krautreporter ist das insofern interessant, dass Lobbyplag dafür sorgen könnte, dass die Krautreporter-Plattform noch stärker bekannt wird. Die meisten Crowdfunding-Plattformen finanzieren sich ja eher über Vorträge, Kooperationen und Sonderaufträge und weniger über die Provision, aber sicherlich wird es die Macher von Krautreporter nicht stören, wenn das Projekt Lobbyplag auch etwas Provisionen einbringt.

Die langfristige Frage ist, ob Lobbyplag aber auch dazu beiträgt, die anderen Projekte zu pushen, die nicht von Promis auf die Plattform gestellt worden sind – in other words ob die Reichweite von Richard Gutjahr dafür sorgt, dass auch die anderen Projekte davon profitieren. Die Erfahrungen der anderen Crowdfunding-Plattformen zeigt, dass das in den wenigsten Fällen geschieht. Die Hoffnung ist also für Krautreporter, dass sich via Lobbyplag noch mehr Journalisten begeistern lassen, Crowdfunding mal auszuprobieren.

Links: Evernote-Sammlung von Artikeln über Lobbyplag

Artikel „Crowdfunding für Theaterprojekte“ auf nachtkritik.de

Esther Slevogt hat auf Nachtkritik.de einen längeren Artikel über Crowdfunding für Theaterprojekte geschrieben:

rotzdem sehen viele hier ein Zukunftsmodell. Und zwar nicht allein des Geldes wegen, sondern weil sich über Crowdfunding ein Projekt bereits im Vorfeld gut ins Gespräch bringen lässt: Bevor die Produktion überhaupt steht, hat sich im besten Fall um sie herum bereits eine Community gebildet, die sich auf dem Weg der Social-Media-Kommunikation, zu der man auch den Austausch auf Crowdfunding-Plattformen zählen muss, durch Partizipation an der Stückentwicklung beteiligt sieht. Eine so entstandene Community kann damit eine starke Lobby für eine Arbeit bedeuten, bevor diese überhaupt das Scheinwerferlicht einer Bühne erblickt.

Wir arbeiten gerade mit Hochdruck am Handbuch „Crowdfunding für Puppenspieler und Theaterprojekte“ und werden ihre Beispiele sicherlich miteinbeziehen.

Crowdlounge #04 „Erfolgreich crowdfunden in Brandenburg – Crowdfunding als alternative Finanzierungsmöglichkeit“

BMWi-InitiativeKKW-logo4cWenn es um die Finanzierung von Projekten geht, stellen Projektemacher, Kulturschaffende und kreative Existenzgründer derzeit keine Frage so häufig wie die nach dem Erfolg von Crowdfunding: Was genau ist dieses neuartige Finanzierungsmodell? Was braucht man, um erfolgreiches Crowdfunding auf die Beine zu stellen? Wie kann ich meine Zielsumme sicher erreichen? Welche Plattformen gibt es und welche ist die Geeignetste für mein Projekt? Wie viel Zeit muss ich einplanen?
Um diese und noch mehr Fragen zu beantworten, führen die Veranstalter ikosom und das Regionalbüro Berlin, Brandenburg des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes eine interaktive Veranstaltungsreihe zum Thema Crowdfunding in Berlin und Brandenburg durch.

kreatives-brandenburg-logoNach erfolgreichem Start in Berlin und Potsdam ist nun Cottbus an der Reihe.

Die Crowdlounge #04 ist am 20. Februar 2013 von 18:30 – 20:00 Uhr zu Gast im quasiMono, Erich-Weinert-Straße 2 in 03044 Cottbus und informiert in lockerer Atmosphäre über die verschiedenen Erfolgsfaktoren von Crowdfunding als alternative Finanzierungsform.

Karsten Wenzlaff (Geschäftsführer und Gründer von ikosom – Institut für Kommunikation in sozialen Medien) wird den Abend moderieren. Er ist Herausgeber der ersten deutschen Crowdfunding-Studie und Autor diverser Crowdfunding-Handbücher. Im quasiMono spricht er mit dem erfolgreichen Crowdfunder Erik Schiesko: Erik ist Cottbuser Projektinitiator, Nachwuchs-Regisseur und spätestens seit seinem Debüt-Film „Blaue Stunde“, welcher im Jahr 2011 seine Premiere feierte, den meisten in der Region bekannt. Momentan steht er mit seinem Team kurz vor der Premiere seines zweiten Kinospielfilms „Holger & Hanna [und der ganze kranke Rest]“. Die Finanzierung für die Produktion und die Präsentation des Vorhabens realisiert er u.a. erfolgreich durch ein Crowdfunding-Projekt auf startnext.de

Interessant ist die Veranstaltung nicht nur für Filmemacher sondern auch Architekten, Musiker, Fotografen, Designer, Veranstalter, Autoren, Erfinder, Künstler bzw. für all jene, die in der Region kreative, politische oder gemeinnützige Projekte umsetzen wollen und die sich über die individuelle Finanzierung fern von Sponsoring, Spendensammeln und öffentlicher Förderung informieren bzw. austauschen möchten. Das erste Album der Nachwuchsband, eine Fotoausstellung von Schülern oder Umsetzungsvorhaben für Bürgergärten – die Liste möglicher Projekte ist lang und vielfältig. Deshalb steht an diesem Abend in lockerer Lounge-Atmosphäre vor allem der persönliche Erfahrungs- und Informationsaustausch im Mittelpunkt. Wir würden uns sehr freuen Sie an diesem Abend persönlich als Gast begrüßen zur dürfen.

Der Eintritt ist frei. Wir bitten um Anmeldung bis zum 19.02.2013 bei Nelly Holjewilken:

Darf und sollte man einen fremden Text unter einer CC-Lizenz ungekürzt ins eigene Blog übernehmen?

Wir sind in unseren Projekten immer wieder mit der Frage von Crossposts konfrontiert – zum Beispiel bei unserem Projekt DieTrendblogger (www.dietrendblogger) als auch beim MediaCamp (http://www.digitalbuerger.de) war es unser Ziel, dass die Artikel der Autoren auch auf anderen Portalen veröffentlicht werden. Unsere eigenen Artikel stehen unter einer CC-Lizenz – genau genommen CC BY SA 2.0, d.h. die Artikel können unter Beibehaltung der Lizenz und bei Namensnennung wieder verwendet werden. Uns ist es schon öfter passiert, dass Content-Aggregatoren die Artikel ungekürzt in ihr Angebot übernommen haben, ohne dass aber die CC-Lizenz veröffentlicht wurde. Das ist ärgerlich, kriegt man aber in der Regel über eine kurze Email an den Betreiber erledigt.

Jetzt macht mich ein Blogartikel bei Krautfunding von Ansgar Warner stutzig – er hat ungekürzt einen meiner Artikel übernommen, zwar mit Hinweis auf die Lizenz und den Urheber, aber dennoch ohne zu fragen. Rein rechtlich muss er nicht fragen, denn Creative Commons Lizensen sind ja gerade darauf angelegt, dass man sich nicht die Erlaubnis einholen muss. Ansgar könnte auch unsere Artikel nehmen und diese in einem Buch verarbeiten, alles möglich. Nun ist es so, dass ich Ansgar sehr schätze und ihn als Mitstreiter im Bereich Crowdfunding und Social Payment kennengelernt habe. Ich schätze sein Fachwissen und sein Blog.

Daher wundere ich mich: gerade wenn man sich persönlich kennt, hätte ich erwartet, dass Ansgar Warner bei uns nachfragt, ob er den Artikel übernehmen darf. Ich empfinde das irgendwie als unhöflich, wenn man sich einen anderen Artikel einfach so nimmt, ohne dass man den Urheber kurz informiert hat. Eine Ausnahme wäre es gewesen, wenn Ansgar einen Gastartikel bei uns veröffentlicht hätte, dann kann er als Urheber seinen eigenen Artikel natürlich auch bei sich crossposten.

Bisher kenne ich es so aus dem Umgang von Bloggern, dass dieses kurze Anfragen, sei es via Twitter oder Email, zum Standard gehört, den ich erwarte. Jetzt weiß ich aber, dass Ansgar weder unhöflich ist noch fremde Inhalte für sich beanspruchen will, daher frage ich mich: Wie gültig ist diese soziale Norm unter Bloggern? Sollte man einen fremden Text unter CC-Lizenz ins Blog nehmen, auch wenn man es rein rechtlich darf? Eure Meinung würde mich interessieren.

Datenjournalismus-Dossier der Trendblogger

Die nächste Redaktionskonferenz der Trendblogger findet am 13.2.2013 um 16.00 Uhr statt. Wer Lust hat, dazu kommen, mag einfach einen Kommentar hier beim Artikel setzen, wir schicken dann die Adresse des virtuellen Raums per Email.

Unser Gast ist diesmal Frederik Fischer.frederikfischer

Frederik Fischer ist freier Journalist für sub-, pop- und netzkulturelle Themen und schreibt u.a. für das ZDF Hyperland Blog. Seit Juli 2012 ist er Geschäftsführer des Internet-Startups tazaldoo. Gemeinsam mit befreundeten Hacks und Hackern entwickelt er Softwarelösungen für die Kuratierung und Verifikation von Inhalten in sozialen Medien. Das erste Produkt heißt tame und ist eine kontextbasierte Suchmaschine für Twitter.

Er wird die Artikel des Datenjournalismus-Dossier sich genauer anschauen und ein paar Thesen zum sich verändernden Berufsbild des Journalisten mit den Trendbloggern diskutieren. Die Trendblogger haben sehr spannende Entwicklungen recherchiert:

  • Annette Mehlhorn berichtet aus dem Vereinigten Königreich und stellt fest:

    Datenjournalismus ist aber leider nicht gleich pure Faktenwiedergabe, sondern genauso abhängig von der subjektiven Selektion, Interpretation und Wiedergabe der Journalisten.

  • Luise Hoffmann stellt das Datajournalism Handbook vor:

    Das “Data Journalism Handbook” ist also wirklich ein sehr spannend und informativ und macht dem Namen Handbuch alle Ehre.Schade am ganzen Projekt ist nur, dass seit fast einem Jahr nichts mehr passiert ist. Die im Internet befindliche Version trägt immer noch den Name Beta 1.0 und das Versprechen der Herausgeber in der Einleitung des Buch; dass das Projekt immer noch im Arbeitsprozess ist und weiter geführt wird, wurde bis jetzt nicht erfüllt.

  • Karin Kutter stellt das Veritometre vor:

    In Deutschland ist dieses Jahr Bundestagswahlkampf. Der Einsatz einer deutschen Variante von „véritomètre“ wäre da durchaus spannend. Denn auch dieses Jahr sollen sich die Kandidaten wieder in einem Duell im Fernsehen gegenüberstehen – über die Form wird derzeit noch gestritten.

    Außerdem schreibt sie über die Einstellung von owni.fr

    Einen Monat später mussten die Macher der Website vorerst ihre Arbeit aufgeben. Der Grund: Zahlungsunfähigkeit. Das ist schade. Denn die Seite war über die Grenzen Frankreichs für ihre Innovationen und grafisch aufbereiteten Recherchen populär.

  • Finn Pauls schreibt über das Netzwerktreffen von Journalisten und Hackern:

    Meist finden sich Programmierer oder Jungunternehmer zusammen, jetzt haben auch Journalisten ihren Platz gefunden. Kooperationen zwischen den Gruppen gibt es auch: Einige der Mitglieder von Hacks/Hackers Helsinki besuchen im Februar ein Meetup-Gruppe von Programmierern, um dort mehr über Javascript zu lernen.

  • Niklas Wieczorek diskutiert die Frage, welcher Fortschritt von Datenjournalismus zu erwarten sei:

    Daten und deren (graphische) Auswertung dürfen und müssen also auch in Zukunft weiter in den Online-Journalismus eingebunden werden. Doch wichtig ist, sich nicht in ihnen zu verlieren, sondern den Überblick zu wahren und die Position des Zusammenfassenden einzunehmen. Was wäre die Bundesligatabelle ohne Spielberichte? Was wären die Börsenzahlen ohne Wirtschaftskommentare?

  • Mareike Schönherr stellt die Frage nach der ökonomischen Verwertbarkeit von Daten:

    Diese Art des Journalismus ist längst im Informationsalltag integriert. Allerdings ist der Arbeitsaufwand für die Artikel Visualisierungen für die Zeitungsredaktionen bisher noch zu hoch und wird daher an Projekte wie We Do Data oder Dataveyes abgegeben. Fraglich bleibt, ob man die benötigten Statistiker, Grafiker und Programmierer in Zukunft in die Redaktionen einbinden oder die Arbeit weiter outsourcen wird. Man wird sich Gedanken machen müssen, denn der Datenjournalismus ist keine zeitweilige Modererscheinung und es reicht nicht, alle halbe Jahre einen grafisch aufbereiteten Artikel zu veröffentlichen.

  • Johanna Kardel stellt den Zusammenhang von Transparenzgesetzen und Datenjournalismus her:

    Datenjournalismus ist immer nur so gut, wie die ihm zu Grunde liegenden Datensätze. In Lateinamerika könnten die neuen Transparenz-Gesetze und die damit geschaffenen Open-Data-Datenbanken langfristig entscheidend zur Qualität der neuen Journalismusform beitragen. Kurzfristig zeugen die Anwendungen jedoch von mangelnder Kreativität

Eine wichtige Debatte zum Thema Journalismus und Datenschutz wurde durch das Lobbyplag von Richard Gutjahr aufgeworfen. In einem Blogbeitrag auf ikosom.de habe ich die Frage des Ziels von Lobbyplag diskutiert und dazu zwei sehr gute Beiträge von Michael Seemann und Thomas Stadler verlinkt. Kann man also ergänzend lesen, wenn man mag.

Bis am Mittwoch zur Redaktionskonferenz!

Kollaborations-Dilemmata: Wie kann man Kollaboration erlernen?

ikosom ist ein kollaboratives Unternehmen. Darüber schreiben und erzählen wir oft. Dann werden wir auch manchmal gefragt, welche Bedingungen müssen gelten, damit Kollaboration funktioniert? Was können wir an unseren Arbeitsprozessen verändern, dass Kollaboration effektiver ist. Wir haben uns das bei unserer ikosom-Klausur sehr oft gefragt, vielleicht auch zu oft.

Simone Janson von Berufebilder.de hat mit einem Blogbeitrag auf imgriff.com das Thema aufgegriffen. Sie schreibt dazu:

Auch wenn asynchrone Kommunikation sehr praktisch sein mag, stellte ich dabei immer wieder fest, dass vor allem durch E-Mails Missverständnisse auftreten, die nur im persönlichen Gespräch bzw. telefonisch oder per Videokonferenz geklärt werden können.

Außerdem schreibt sie über ihre Erfahrungen als Projektleiterin für die ikosom-Aktivitäten auf der Social Media Week 2012:

Durch das Festlegen von Kommunikationsmethoden wurden Konflikte vermieden bzw. Lösungen für Konflikte gefunden. Ressourcen konnten priorisiert werden, Entscheidungen waren durchdachter, das Team wurde weniger durch ständiges Kommunizieren-Müssen abgelenkt und arbeitete effizienter.

Und sie fasst zusammen:

Ob kollaboratives Arbeiten gelingt, hängt abgesehen vom Willen aller Team-Mitglieder, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, auch von der Wahl der Kommunikationsmittel ab. Dabei sind synchrone Kommunikationsmittel wie Telefon, Videokonferenzen oder im Idealfall persönliche Treffen stets einer asynchronen Kommunikation wie E-Mail vorzuziehen, um Missverständnisse so weit wie möglich zu vermeiden.

Das ist alles sehr richtig. Deswegen nutzen wir im ikosom-Team den AdobeConnect als regelmäßigen Treffpunkt und dann asynchrone Tools wie GoogleDocs oder Dropbox, um alle auf einen Stand zu bringen. Echte Treffen sind auch wichtig: Konferenzen, Klausuren, Kaffeetrinken. Es ist wichtig, eine ausgewogene Balance zu finden. Das muss nicht immer perfekt sein, sondern immer jeden Tag perfektioniert werden.

Wichtig ist Vertrauen. Vertrauen darin, dass Informationen verfügbar sind, aktiv weitergegeben werden, aufgenommen und verarbeitet werden. Kollaboration wird gehemmt durch Schnellschüsse, durch Machtspiele, durch Hierarchien, durch fehlende Absprache, durch unklare Regeln, aber auch durch zu gefestigte Regeln. Kollaboration wird gehemmt, wenn zu hohe Erwartungen an Kollaboration gesetzt werden. Oder wenn die Teammitglieder ihre eigenen Stärken und Schwächen nicht wahrnehmen, sondern es auf den Prozess der Kollaboration schieben, wenn mal etwas nicht funktioniert.

Ich glaube auch, dass man über Kollaboration nicht schreiben kann, wenn man es nicht aktiv ausprobiert, evtl. scheitert, es dann wieder versucht, daraus lernt, es besser macht. Kollaboration kann man nicht theoretisch erlernen, man muss sich seinen Arbeitsalltag so einrichten, dass man Kollaboration erfährt. Das ist dann der wahre Erfolg, nicht das Produkt, die Konferenz oder der Blogartikel, der am Ende dabei herauskommt: man hat gelernt, zusammen zu arbeiten.

Der Erfolg von taz-zahl-ich – ein Vorbild für die gesamte Branche?

tzi_uebersicht_2013.pdf-Seite-1-von-2Die taz hat eine gute Nachricht:

Nach der Rekordsumme von 10.939,42 Euro im Dezember legten die NutzerInnen im Januar noch einmal etwas drauf und ließen der taz insgesamt 12.209,45 Euro zukommen – 1.270,03 Euro mehr als im Rekordmonat zuvor.

Interessant finde ich an den Grafiken:

  • Seit der Einführung der „freiwilligen“ Bezahlschranke sind alle Einnahmen nach oben gegangen, aber stagnieren zum Teil auf einem höheren Niveau.
  • Die Flattr-Einnahmen stagnieren auf dem Niveau bzw. gehen leicht zurück.
  • Vor allem Direktüberweisungen und taz-zahl-ich-Abos tragen zum Wachstum der Einnahmen insgesamt bei.

Aus historischer Sicht betrachtet, scheint damit die Frage, welches Social-Payment-Modell sich langfristig durchsetzt, entschieden: die inviduelle Bezahlung pro Artikel per flattr war eine spannende Lösung für die digital Natives. Aber das Gespür von kachingle, eine Abolösung einzuführen, war grundsätzlich richtig. Das Problem ist nur, dass die taz nie Kachingle als Anbieter eingesetzt hat, sondern lieber die Funktionalität selber programmiert hat, um die Daten der Nutzer behalten.

Was heißt das für den Rest der Zeitungsbranche? Continue reading „Der Erfolg von taz-zahl-ich – ein Vorbild für die gesamte Branche?“

Lobbyplags Stärken und Schwächen: Gute Visualisierung, tolle Idee, falsches Ziel, kein Crowdsourcing

Gestern abend ist Lobbyplag an den Start gegangen. Am Beispiel der EU-Datenschutzverordnung wird deutlich gemacht, welchen Einfluss Unternehmen und Unternehmensverbände auf die Ausarbeitung von EU-Direktiven haben können. Das Projekt hat Stärken und Schwächen, die wir hier kurz vorstellen werden.

Das Projekt von OpenDataCity, unterstützt von prominenter Seite durch den Blogger Richard Gutjahr, ist sicherlich eine spannende Plattform. Die Idee, direkte Kopien analog zu den Wikis von Guttenplag und Schavanplag zu visualisieren, ist sehr gut – hoffentlich findet die Plattform eine gute Resonanz.

Es scheint mir aber so, als ob Lobbyplag mit sehr heißer Nadel gestrickt worden ist.

Es gibt einen konzeptionellen Unterschied zwischen Lobbyplag und Guttenberg-Plag. Bei den Wikis zur Überführung von Plagiaten der Politikpromis war das Ziel, gemeinsam festzustellen, dass ein Verstoss gegen eine bekannte und sinnvolle Regel („Du sollst für Deine Doktorarbeit alle Quellen offenlegen.“) vorlag.

Ob es für die Beamten der EU-Kommission oder für die Mitarbeiter der EU-Parlamentarier eine solche Regel gibt, weiß ich gar nicht – aber erstes politisches Ziel sollte es doch sein, so eine Regel zu etablieren. Die Frage ist, wie jetzt die Reaktion der Beamten und Mitarbeiter auf Lobbyplag sein wird, werden sie weniger Texte kopieren oder einfach mehr Sorgfalt darauf verwenden, nicht 1:1 die Formulierungen zu übernehmen.

Letzteres wäre schade, denn eigentlich ist es ja grundsätzlich nichts Schlimmes, wenn Gesetzestexte in Kooperation mit den Betroffenen erarbeitet werden. Es ist auch nichts grundsätzlich Schlimmes, wenn Lobbygruppen Vorschläge machen für Gesetzesvorhaben (in der Politikwissenschaft nennt man so ein kooperatives System Korporatismus). Das Problem ist erst, wenn es keine Öffentlichkeit gibt, d.h. man nicht sehen kann, wer die Vorschläge gemacht hat.

Die EU ist da aber schon relativ weit, ganz im Gegensatz zum Beispiel zu Deutschland. Es gibt ein öffentlich einsehbares Lobbyregister, es gibt Transparenzregeln und es gibt eine eigene Behörde, die sich mit Korruption und falscher Einflussnahme beschäftigt. Das gesellschaftliche Ziel wäre es also nicht, das Kopieren von Gesetzesvorschlägen zu verhindern, sondern die Kopien deutlich in den Gesetzestexten zu machen. Das könnte man sehr einfach – indem in Gesetzesvorschlägen bei den entsprechenden Paragraphen der Hinweis auf die entsprechenden Vorschläge von außen verpflichtend gekennzeichnet werden. Wir sollten also nicht weniger Plagiarismus fordern, sondern mehr Plagiarismus, dafür aber transparent gemacht! Continue reading „Lobbyplags Stärken und Schwächen: Gute Visualisierung, tolle Idee, falsches Ziel, kein Crowdsourcing“

ikosom-Fortbildung: „Mobile Learning“

Auf der ikoklausur haben wir viele Themen besprochen – ein Thema auch der Mitarbeitergespräche war, dass wir gerne im Team uns öfter gegenseitig fortbilden wollen.

Die erste ikosom-Fortbildung findet am 15.2.2012 von 13-14 Uhr statt. Das Thema ist „Mobile Learning„. Alle aus dem ikosom-Team und alle ikosom-Alumni sind herzlich eingeladen.

Die Fortbildung findet via AdobeConnect statt. Wir möchten unser ikosom-Netzwerk einladen, an den Fortbildungen teilzunehmen und vergeben deswegen drei kostenlose Plätze für die Fortbildung. Wenn Ihr Interesse habt, dann schreibt doch einfach in das Kommentarfeld rein, worin Eure Motivation für „Mobile Learning“ liegt.

#ikoklausur-Rückblick – Gibt es keine Genies mehr?

Passend zu unserer Debatte auf der #ikoklausur erschien heute auf dem Technologieportal ArsTechnica eine Zusammenfassung eines Artikels von Dean Keith Simonton, Psychologie Professor an der University of California Davis, der letzte Woche in der Nature publiziert wurde:

The “scientific genius” Simonton refers to is a particular type of scientist; their contributions “are not just extensions of already-established, domain-specific expertise.“ Instead, “the scientific genius conceives of a novel expertise.” Simonton uses words like “groundbreaking” and “overthrow” to illustrate the work of these individuals, explaining that they each contributed to science in one of two major ways: either by founding an entirely new field or by revolutionizing an already-existing discipline.

Today, according to Simonton, there just isn’t room to create new disciplines or overthrow the old ones. “It is difficult to imagine that scientists have overlooked some phenomenon worthy of its own discipline,” he writes. Furthermore, most scientific fields aren’t in the type of crisis that would enable paradigm shifts, according to Thomas Kuhn’s classic view of scientific revolutions. Simonton argues that instead of finding big new ideas, scientists currently work on the details in increasingly specialized and precise ways.

And to some extent, this argument is demonstrably correct. Science is becoming more and more specialized. The largest scientific fields are currently being split into smaller sub-disciplines: microbiology, astrophysics, neuroscience, and paleogeography, to name a few. Furthermore, researchers have more tools and the knowledge to hone in on increasingly precise issues and questions than they did a century—or even a decade—ago.

Damit eng verbunden, auch wenn nicht auf dem ersten Blick erkennbar, ist die Debatte um die Doktorentitel der Schavans und Guttensbergs an der politischen Spitze in Deutschland. Nach wie vor geht das wissenschaftliche System davon aus, dass Abschlüsse, insbesondere Promotionen und Habilitationen individuelle Forschungsleistungen sein müssen. Wir erleben aber in allen Bereichen den Durchbruch kollektiver Forschung, die ironischerweise wie Guttenplag und Schavanplag die Plagiatoren zu Fall bringen.

Das wissenschaftliche Genie mag es daher nicht mehr geben, aber das geniale Wissenschaftskollektiv schon. Wir werden den Beweis antreten.

#ikoklausur-Rückblick – Was ist Wissenschaft?

Reflektionen aus unserer ikosom-Klausur – an unsere Contentpartner: bitte nicht 1:1 ins eigene Blog übernehmen!

Auf der ikosom-Klausur am letzten Wochenende haben wir oft diskutiert: Was ist OpenScience? Was ist unser wissenschaftlicher Anspruch an unsere Publikation? Wie ermöglicht man ePartizipation im Bereich Wissenschaft? Wie nutzt man die Crowd für wissenschaftliches Forschen? Aber die Kernfrage haben wir dabei nur gestreift: Was ist Wissenschaft?

Klar ist, dass es dabei nicht um den Versuch einer Neudefinition geht, sondern um die Frage Was ist Wissenschaft für uns, unsere Kunden, Partner und unser Netzwerk? Es geht um eine kontext- und zielgruppenbezogene Definition von Wissenschaft, die sich vielleicht radikal abhebt von der weithin verbreiteten Idee der Wissenschaft als intersubjektiv vergleichbar, objektiven, auf Hypothesen, Daten, Argumenten und Beweisen basierenden Vertiefung von Wissen.

Wissenschaft ist, was Wissen schafft. Einige aus unserem Team sind mindestens einmal pro Woche in einer Uni-Bibliothek und viele Wissenschaftler sind es täglich. Wer die Unibibliothek als Referenzobjekt nimmt, dessen Wissen „schafft sich“ u.a. aus der Auseinandersetzung mit dem dort vorhandenen, kategorisierten, peer-reviewten, in Journals und Büchern veröffentlichten Wissen.

Ich war vermutlich seit fünf Jahren in keiner Uni-Bibliothek mehr. Mein Wissen „schafft sich“ vor allem in Gesprächen im Café, bei Vorträgen in Konferenzen, beim Lesen von Artikeln und Studien im Netz, aber auch beim Twittern und Bloggen. Mein Wissen vertiefe ich weniger durch den Zugriff auf katalogisiertes, selektiertes Wissen als durch das Selektieren und Katalogisieren von Wissen.

Vermutlich würden viele traditionelle Wissenschaftler sagen, dass das Ansammeln von Wissen noch keine Wissenschaft ist, sondern erstmal nur den Prozess des Lernens charakterisiert. Erst das Publizieren von Wissen ist wissenschaftlich – und zwar insbesondere das Publizieren von Wissen in anerkannten Verlagen, Journals, der Review durch andere Wissenschaftler, die Reputation durch den Stempel etablierter Wissenschaftsinstitutionen.

Auch ich haben mich immer gefreut, wenn wir Artikel in Büchern veröffentlichen konnten, die von großen Wissenschaftsverlagen herausgegeben wurden. Aber eigentlich ist das nur eine Metrik von vielen – eine andere Metrik könnte sein, wie oft ein Wikipedia-Artikel editiert wird oder ein Blogartikel retweetet wird. Oder wieviele Kommentare es gibt oder welche Debatten ausgelöst wird.

Die Frage Was ist Wissenschaft? kann man also nicht losgelöst davon betrachten von der Frage Wie mißt man wissenschaftlichen Erfolg?. Aber Erfolgsmessung ist in der Regel nicht intersubjektiv vergleichbar, sondern Erfolg ist vor allem eine gesellschaftliche Konvention.

Insofern ist wissenschaftlicher Erfolg und damit auch die Definition von Wissenschaft nicht mehr als eine gesellschaftliche Konvention. Ein Aushandelungsprozess. Die Definition von Wissenschaft ist Teil des Dialogs über gesellschaftliche Institutionen, Teil des Infragestellens etablierter Hierarchiern. Oder?

Es geht also nicht darum, eine Definition von Wissenschaft zu erarbeiten und sich an dieser zu orientieren, sondern gerade in der sich formierenden digitalen Gesellschaft den Aushandelungsprozess um diese Definition zu beeinflussen.

Sollte sich Wissenschaft in der digitalen Gesellschaft an den Paradigmen der analogen Gesellschaft orientieren, davon lösen, oder radikal distanzieren? Wir werden dazu eine Antwort finden. Was meint ihr?

ikosom-Klausur 2013

Einmal im Jahr ziehen wir uns zurück, um die Strategien für 2013 gemeinsam zu beraten. Die erste ikosom-Klausur 2011 fand noch gemütlich im Wohnzimmer statt, für die zweite Klausur im Frühjahr 2012 waren wir im Hinterzimmer eines Cafés – und für diesjährige Klausur gehen wir ganz weit raus – nach Königs Wusterhausen ins Tagungshotel Commundo.

Bei der Klausurtagung im letzten Jahr hatten wir uns drei Ziele gesetzt: das Team aufbauen, unseren Umsatz in den sechsstelligen Bereich bringen und verstärkt uns als Open-Science-Institut zu positionieren. Die ersten beiden Ziele sind auf jeden Fall gelungen: viele neue Mitarbeiter und Kontakte in unserem Freelancer-Netzwerk sind hinzugekommen, außerdem konnten wir viele große und kleine Projekte durchführen. Beim Thema OpenScience müssen wir uns nochmal etwas Gedanken machen – wir haben dazu an einem Buch mitgearbeitet und Vorträge gehalten, aber noch nicht die Schlüsselformel für ikosom gefunden, wie wir transparent und umfassend über unsere wissenschaftliche Forschung berichten, unsere Daten offenlegen und vieles mehr.

Bei der ersten Klausurtagung waren wir zu viert, dann zu fünft, diesmal sind wir insgesamt neun Leute und wir haben intensiv überlegt, wie wir die unterschiedlichen Erwartungen zusammenbringen. Jörg und Karsten haben in Vorbesprechungen mit ikosomologen schon ein paar Ziele für die Klausurtagung festgehalten. Heute abend werden wir dann damit beginnen, persönliche Ziele festzulegen und diese mit den Zielen der Organisation übereinzufinden.

Morgen werden wir uns dann damit beschäftigen, unsere Projekte und Themen etwas zu ordnen. Nachmittags hatten wir dann die Idee, dass wir im Barcamp-Format die Projekte stärker planen. Abends treffen wir dann die ikosomologen, die im Laufe des Jahres 2012 neue Karrierewege eingeschlagen haben.

Und am Montag vormittag werden wir dann bei der Keksbank unsere Kommunikationswege untersuchen. Das wird sicherlich alles sehr spannend- mehr dazu bald im Blog.

Crowdlounge #03 – Crowdfunding auf großen und kleinen Bühnen – Erfolgreiches Crowdfunding für Theater und die darstellenden Künste

Veranstalter WeTeK / ARTWert, ikosom und das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes führen eine regelmäßige, interaktive Veranstaltungsreihe rund um das Thema Crowdfunding durch. Die Crowdlounge richtet sich an alle an Crowdfunding Interessierten sowie an konkrete Crowdfunding-Projekte, die Fragen haben oder ihr Projekt vorstellen möchten. Sie findet im monatlichen Wechsel in Berlin und Brandenburg statt und wird anhand von individuellen Crowdfunding-Erfahrungsberichten und Expertengesprächen zu verschiedensten Fragestellungen rund um dieses Thema informieren.

Die Crowdlounge #03 ist am 30. Januar 2013 um 18.30 Uhr zu Gast bei der Ernst-Busch-Schauspielschule in Berlin (Fachbereich Zeitgenössische Puppenspielkunst), Parkaue 25, Studiobühne, S-Bahnhof Frankfurter Allee, neben dem Theater an der Parkaue.

Auf Einladung der Hochschule für Schauspielkunst Ernst-Busch, einer der renommiertesten Schauspielschulen in Deutschland, wird es diesmal um Crowdfunding für Theater-Projekte gehen.

Projekte der darstellenden Künste sind eigentlich wie geschaffen für Crowdfunding – konkret, vorstellbar, emotional und man kann mit den Prämien unmittelbar etwas zurückgeben. Andererseits sind Crowdfunding-Projekte für Theater, Bühnen und Puppenspiel immer an einen Ort gebunden und haben es manchmal schwer, eine hohe Reichweite zu erzielen.

In der Crowdlounge #03 werden zwei mögliche Ziele des Crowdfunding im Bereich Theater und darstellende Kunst vorgestellt: Zum einen die Finanzierung eines Theater-Projekts, zum anderen die Finanzierung von Theaterausstattung. Die Kulturmanagerin Eva-Maria Brück-Neufeld wird von ihren Erfahrungen bei ihrem Crowdfunding-Projekt „Spuk unterm Riesenrad“ erzählen, dass sie 2012 erfolgreich auf startnext finanzierte. Karin Blenskens wird vom Crowdfunding Projekt „Neue Bestuhlung für das großartigste kleine Theater Berlins“ berichten, dass erfolgreich auf Visionbakery finanziert worden ist. Zudem diskutiert Günter Jeschonnek, Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste die Seriosität und Kompatibilität von Crowdfunding mit existierenden Förderprogrammen.

Karin Blenskens arbeitet seit über 15 Jahren in der Kultur-PR. Als freie Mitarbeiterin bei ikosom bearbeitet sie u.a. das Themenfeld „Kultur-Crowdfunding“ Seit 2010 leitet sie als Vorstandsmitglied das kleine Berliner Privattheater „Theater Verlängertes Wohnzimmer e.V.“, das im Sommer 2012 über Crowdfunding eine neue Bestuhlung finanzierte.

Eva-Maria Brück-Neufeld ist Kulturmanagerin und arbeitet seit knapp zehn Jahren selbständig für die Berliner Kulturwelt. Sie ist Projektleiterin von „Spuk unterm Riesenrad“, das als Sommertheater im Spreepark Berlin auf die Bühne gebracht wurde.

Günter Jeschonnek ist Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste und Herausgeber zweier Standardbücher zum Freien Theater und Tanz in Deutschland. Außerdem war er Experte für die Enquetekommission „Kultur in Deutschland“.

Der Eintritt ist frei. Wir bitten um Anmeldung bis zum 28.1.2013 unter:

http://www.amiando.com/crowdlounge03

Update: Ein sehr erfolgreicher und spannender Arbeit mit fast 100 Teilnehmern und sehr guten Diskussionen rund um das Thema Crowdfunding. Sehr interessant waren auch die unterschiedlichen Erfahrungen mit startnext und visionbakery bzw. die Frage, wieviel die Projektintiatoren auch den Plattformen Feedback geben. Auch sehr interssant war, dass der Fonds für Darstellende Künste die Crowdfunding-Mittel als Eigenmittel akzeptiert, aber bisher noch nicht intern diskutiert wurde, ob ein erfolgreiches Crowdfunding-Projekt zeigt, das eine Theaterproduktion auch beim Publikum insgesamt Erfolg haben wird.

Crowdlounge #02- Erfolgreich Crowdfunden in Brandenburg

Die Crowdlounge #02 ist am 10. Dezember zu Gast in Potsdam beim Kreativ-Dialog – Eine Gesprächsreihe zu Themen der Kultur- und Kreativwirtschaft.

Unter dem Titel Erfolgreich crowdfunden in Brandenburg führen die Veranstalter ikosom, das Regionalbüro Berlin/ Brandenburg des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft sowie die Zukunftsagentur Brandenburg eine gemeinsame, interaktive Veranstaltung rund um das Thema Crowdfunding in Brandenburg durch.

Die Crowdlounge #02 startet am 10. Dezember 2012 (17:30 – 19:00 Uhr)
im Kunsthaus sans titre, Französische Straße 18, 14467 Potsdam und informiert über die verschiedenen Erfolgsfaktoren von Crowdfunding als alternative Finanzierungsform der Kultur- und Kreativwirtschaft in Brandenburg.

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Einladung zur ikosom Jahresfeier 2012 und Buchpreis-Party

Am Abend des 28. November ab 18 Uhr wollen wir, das Institut für Kommunikation in sozialen Medien, in Berlin das gelungene Jahr 2012 feiern. Wir feiern im Theater Verlängertes Wohnzimmer e.V. und wollen auf diesem Weg schon mal alle unsere Partner und Freunde von ikosom einladen, mit uns auf das Jahr 2012 zurückzublicken und neue Pläne für 2013 zu schmieden.

Und wenn wir schon in einem Theater feiern, wird es natürlich auch ein kleines Bühnenprogramm geben: Der Sprecher, Musiker und Ohrenblicker Jens Wenzel präsentiert im Rahmen einer „Uku-Lesung“ unterhaltsame Einblicke in seine Australienreise und stellt außerdem den Berliner Privatdetektiv Robert Slopinsky vor. Letzterer ist nicht nur Protagonist in Deutschlands erster Kalendersoap, sondern lebt auch auf diversen Social-Media-Plattformen sein virtuelles Dasein aus – eben ein echter (Anti-)Held des Web 2.0!

Insbesondere wollen wir dies als Anlass zum Feiern nehmen:

Wir möchten alle bitten, sich bei diesem Formular anzumelden – und freuen uns auf das Wiedersehen!

Crowdlounge #1 – „Internationales Crowdfunding“

„Crowdlounge goes international“ – unter diesem Titel führen wir gemeinsam mit WeTeK / ARTWert und dem Regionalbüro Berlin/ Brandenburg des Kompetenzzentrums Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes eine erste gemeinsame, interaktive Veranstaltung rund um das Thema Crowdfunding durch.

Die Crowdlounge richtet sich an alle an Crowdfunding Interessierten sowie an konkrete Crowdfunding-Projekte, die Fragen haben oder ihr Projekt vorstellen möchten. Geplant ist, die Veranstaltung im monatlichen Wechsel in
Berlin und Brandenburg durchzuführen und anhand von individuellen Erfahrungsberichten und Expertengesprächen zu verschiedenen Fragestellungen rund um dieses Thema zu informieren. Dabei steht immer der persönliche Erfahrungs- und Informationsaustausch am Abend im Mittelpunkt.

Crowdlounge #01 startet am Dienstag, den 30.10.2012 (17 – 20 Uhr), im Pfefferberg Haus 13 (Blueroom) und informiert über den Aufbau und die erfolgreiche Durch-führung von Crowdfunding-Projekten auf internationalen Plattformen.

Berlin ist in Europa zu einem Zentrum der Kultur- und Kreativwirtschaft geworden. Kreative aus vielen Ländern
sind in Berlin zu Hause, aber finanzieren ihr künstlerisches Schaffen durch Erlöse aus anderen Ländern und in anderen Sprachen.

Crowdfunding als Phänomen ist aber bisher relativ lokal geblieben – in Deutschland haben vor allem die Crowdfunding-Plattformen in deutscher Sprache starken Zuspruch. Crowdlounge goes international wird deshalb die Frage diskutieren, welche Plattformen sich für internationale Kampagnen eignen und was dabei beachtet werden muss.

Die australische Schauspielerin, Autorin und Musikerin Carrie Hampel wird über ihr internationales Crowdfunding-Projekt SAVE BOB berichten. Sie ist seit über 20 Jahren im Bereich der Kunst und Unterhaltung tätig und lebt in Berlin. SAVE BOB ist eine Kurzgeschichte über einen Durchschnittstypen, dessen geordnetes neuseeländisches Vorstadt-Leben durch die knapper werdenden Erdölreserven aus den Fugen gerät. SAVE BOB begleitet den Protagonisten bei seinen oft skurrilen und komischen Versuchen, sein Leben zu ändern um mit der globalen Energiekrise fertig zu werden.

Wir würden uns freuen, Sie als Gast an diesem Abend begrüßen zu dürfen, egal, ob Sie bereits Crowdfunding-Erfahrungen haben oder gerade ein konkretes Crowdfunding-Projekt planen – oder wenn Sie einfach nur mehr über dieses Thema erfahren möchten.

Der Eintritt ist frei. Wir bitten um Anmeldung unter: http://www.amiando.com/crowdlounge01

Call for Location: ikosom-Jahresempfang und Buchpreis-Party

Am 28. November abends will das ikosom-Team, der Crowdsourcing-Verband und das Crowdsourcing-Blog ordentlich feiern: Anlass ist einerseits der ikosom-Jahresempfang, andererseits der Gewinn des dnbp2012. Am nächsten Tag findet dann das Branchentreffen Crowdfunding und Crowdinvesting statt. Wir suchen daher eine Location für 50-100 Personen in Berlin, bei der wir ein gewisses Freigetränkekontingent verabreden können. Habt Ihr Ideen?

Was passiert mit virtuellen Trauerseiten, wenn sie abgeschaltet werden?

Jörg hat vor kurzem eine Blogparade zum Thema „Social Media und Tod“ gestartet, als Reaktion auf einen Vortrag zum gleichen Thema bei der Social Media Week.

Beim Suchen von virtuellen Trauerseiten im Netz bin ich auf die deutsche Übersetzung eines Artikels aus dem Jahr 2003 gestossen, welches von Dr. Albert Benschop im Journal „Social & Behavioral Sciences“ am Sociology & Anthropology Institut der Universität im Amsterdam veröffentlicht wurde.

Dr. Benschop listet in diesem Artikel die folgenden virtuellen Trauerseiten auf (neben einer langen Liste an Usenet-Mailinglisten):

Von diesen sechs Seiten gibt es heute nur noch eine einzige – den Virtual Memorial Garden. Eine relativ schlechte Bilanz, wenn man sich überlegt, dass reale Trauerstätten über Hunderte, Tausende, teilweise Millionen von Jahren erhalten bleiben.

Die Frage ist, wann heutige Trauerplattformen wie I-will-remember oder My-send-off abgeschaltet werden, weil die Betreiber die Serverkosten nicht mehr bezahlen können oder wollen? Wäre es eigentlich daher nicht eine öffentliche oder zumindest gemeinnützige Aufgabe, eine virtuelle Trauerseite zu betreiben? Denn Friedhöfe sind ja in der Regel auch nicht privat betrieben, sondern werden vom Staat bzw. von der Kirche verwaltet. Und daran anschließend – wenn sich die Kirche modernisieren will, müsste sie nicht auch zum besten Anbieter von virtueller Trauer werden?

Die wenigsten virtuellen Trauerwebseiten können schlüssig erklären, wie sie eigentlich ihr eigenes Überleben sichern können. Wenn man bedenkt, dass ein großer Teil der Webseiten, die sich je im Netz befanden, schon verloren sind, dann möchte man doch der Menschheit zurufen, ihr kulturelles Gedächtnis, und dazu gehört die Trauer, nicht allein dem Web zu überlassen.

Theatercamp – Barcamp zu Social Media in Theatern

Karin Janner, die Gründerin von Timel-ne, veranstaltet am 11.11.2012 ein Barcamp zur Social Media Nutzung in und um den Kulturbetrieb. Das Theatercamp findet in Hamburg statt:

Theatermacher treffen mit Bloggern und Web-Experten zusammen, um zu diskutieren, wie die Theater Social
Media nutzen könnten. Taugt Social Media „nur“ für die Kommunikation mit Besuchern, also für Marketing und
Audience Development, oder lassen sich diese neuen Medien gar als erweiterte Bühne künstlerisch-inhaltlich
nutzen und gestalten? Was halten wir von kreativen Schreibworkshops „im Schwarm“? (Wäre es z.B. Zeit für
„Die facebook-Dialoge“?) Und: Wie viel Einblick in unser Tagesgeschäft wollen wir eigentlich gewähren? Wäre
ein Livestream von den Bühnenproben tatsächlich ein Mittel, um mehr Menschen für „ihr“ Stadttheater zu
begeistern – oder entzaubern wir damit unser Metier? Wo beginnt und wo endet der Schutzraum der Künste?

Und wenn es um Marketing geht: Wie lassen sich zeitnah große Mengen an Tickets direkt über facebook,
twitter, instagram etc. verkaufen? Welche neuen Formen der so genannten „Sozialen Medien“ sind spannend für
Theater? Oder ist die Begeisterung aus den Gründerjahren der Kommunikation 2.0 bei den Praktikern des
Theaterbetriebs in pure Skepsis umgeschlagen? Wie beeinflusst Social Media die Websites der Theater?
In Vorträgen, Diskussionsrunden und Gesprächen werden Erfahrungen und Informationen ausgetauscht, neue
Ideen entwickelt und gemeinsame Aktionen gestartet.

VC Campus 2012 meets EduCamp#10 meets YERC

Die Technische Universität Ilmenau organisiert vom 18. bis 21. Oktober 2012 unter dem Motto gründen.lernen.wissen einen VC-Campus 2012, ein EduCamp #10 und ein Young Entrepreneuship Research Collogium (YERC).

Am 18. und 19. Oktober wird beim VC-Campus 2012 die Möglichkeit geboten, innovative Gründungsideen, technologieorientierte Unternehmen in der Wachstumsphase sowie Kapitalgeber kennenzulernen. Gründer, Unternehmer und Kapitalgeber werden bei einem Speed-Dating einander vorgestellt. U.a. ist eine Crowdinvesting-Pitching-Session geplant, bei der vier Plattformbetreiber ihr Unternehmen vorstellen können.

Im direkten Anschluss an den VC-Campus 2012 findet das EduCamp statt – mittlerweile zum 10. Mal. Unter dem Motto „Back to the roots – into the learning future” kehrt das EduCamp zurück an seinen Ursprung nach Ilmenau. Das EduCamp ist eine Mitmach-Konferenz, bei der medienpädagogische und praxisnahe Fragestellungen, die sich in Debatten über neue Formen und Methoden des Lehrens und Lernens ausdrücken, im Vordergrund stehen.

Der YERC (Young Entrepreneurship Research Colloquium) findet parallel zum EduCamp statt. Hier können junge Wissenschaftler ihre aktuellen Forschungsarbeiten präsentieren und zur Diskussion stellen, wertvolles Hintergrundwissen über Gründung und Unternehmertum aus wissenschaftlicher Sicht erfahren.

Crowdsourcing-Report gewinnt den Neuen Buchpreis 2012 und kommt zur Frankfurter Buchmesse

Wir freuen uns (und zwar wie Bolle!) zu verkünden, dass der Crowdsourcing Report 2012 bei derneuebuchpreis.de in der Kategorie Wissenschaft abgeräumt hat. Der Neue Buchpreis würdigt die besten Self-Publishing-Autoren und wird u.a. verliehen von Der Tagesspiegel, ZEIT ONLINE, Stiftung Lesen und epubli. Wer mit uns feiern möchte: Die Preisverleihung findet auf der Frankfurter Buchmesse am 10.10.2012 um 18:00 Uhr statt. Außerdem werden wir das ganze noch einmal gebührend mit allen Mitwirkenden, Kollegen und Freunden feiern. Datum und Ort werden noch bekannt gegeben.

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Das Trendblogger-Dossier im September: The Future of TV

Ab September 2012 betreuen wir von ikosom aus redaktionell die Community der Blogger und Bloggerinnen auf dietrendblogger.de. Studierende, die ein halbes oder ein ganzes Jahr ins Ausland gehen, berichten über Medientrends aus ihren Ländern.

Jeden Monat gibt es ein Schwerpunkt-Thema. Im September war es das Thema „Future of TV“. Sehr spannende Themen sind dabei schon zusammen gekommen:

  • Johanna Kardel schreibt über ARTE-ähnliches Fernsehen in Lateinamerika:

    Ähnliche zaghafte Versuche gibt es seit einiger Zeit in Lateinamerika. Der iberoamerikanische Kulturraum mit seinen fast 600 Millionen Einwohnern verspricht dabei eine größere Reichweite. Das Pilotprojekt Doctv erinnert stark an das Prinzip Arte.

    Die 14 lateinamerikanische Staaten Argentinien, Bolivien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Kolumbien, Kuba, Ecuador, Mexico, Panama, Peru, Puerto Rico, Uruguay und Venezuela verabschiedeten im Jahr 2005 das Pilotprojekt Doctv Latinoamérika.

  • Karin Kutter schreibt über ein Social TV Projekt der Serie „The Spiral“:

    In der Serie wird nach dem Kunstraub eine Website gestartet. Die gibt es auch in Wirklichkeit: www.thespiral.eu. In Aktionen kann der User Punkte sammeln, die wiederum bei der Suche nach den gestohlenen Werken helfen. Auf der Website wird der Nutzer beispielsweise aufgefordert, ein Foto von einem der Tatorte zu machen oder zu Hause ein rotes Stillleben zu kreieren. So wird aus alter Kunst neue Kunst.

  • Mareike Schönherr erklärt wie Social Media und Fernsehen in Frankreich zusammen kommen:

    Auf den Internetseiten des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Frankreich kann man Programme immerhin online abrufen – doch das war’s. Das Sehverhalten ihrer Nutzer haben die wenigsten auf dem Schirm. Ein Twitter- oder Google-Plus-Account und eine Facebook-Präsenz gehören immerhin zum Standard-Repertoire, doch erscheint dies in den meisten Fällen eher als lästige Pflichtübung. Dabei kann das Social-TV zu einer echten „Demokratisierung“ des Fernsehens beitragen. Der Zuschauer von heute will sich am Geschehen beteiligen. Produzenten können beispielsweise die Reaktionen der Zuschauer auf ihr Werk live mitverfolgen. Warum auf die Quoten am Morgen warten statt die Trendthemen des Abends auf Twitter zu begutachten?

  • Clara Kowarsch schreibt über Dual-Viewing, eine technische Innovation um auf einem Gerät zwei Serien zu sehen:
  • Was macht man also, wenn die Lieblungstelenovela der 15-jährigen Alejandra nun zur selben Zeit ausgestrahlt wird, wie die ihres Opas? Die neue streitarme Lösung dazu bieten Dual-View Fernseher, welche zwei Programme gleichzeitig senden:

  • Karsten Wenzlaff schreibt über 3D-Fernsehen auf dem Tablet:

    Auf dem Tablet kann man direkt 3D-Inhalte konsumieren und verändern. Die naheliegendsten Antwort für die Entwickler sind Architekten, aber wie wäre es denn, wenn man ein Fußballspiel in 3D direkt vor einem sehen könnte? Oder die Couch aus Wetten dass direkt auf dem Tablet fast anfassen könnte.

  • Annette Mehlhorn und Luise Hoffmann schreiben über On-Demand-TV. Annette Mehlhorn schreibt über Youview:

    Youview ist die Antwort der britischen Rundfunkgrößen BBC, ITV sowie Channel 4 und 5 auf diese Entwicklung. Die IPTV Plattform ermöglicht den NutzerInnen Live-Sendungen anzuhalten und zurück zu spulen sowie in der Zukunft liegende Sendungen zum Aufzeichnen vorzumerken. Bis hierhin noch nichts allzu besonderes. Was Youview wirklich interessant macht, ist die Welt sogenannter On-Demand und Catch-Up Angebote, die sich durch das einfache Drücken eines einzigen Knopfs auf der Youview-Fernbedienung eröffnet.

    Luise Hoffmann schreibt über Blinkbox:

    blinkbox bietet ein weiteres Konzept, dass sehr gut in unser heutiges TV-Rezeptionsverhalten passt. Pay-as-you-go-TV: man bezahlt nur für das was mach auch sieht. Alles was man braucht: einen Account bei blinkbox, Internet und ein Bildschirm.Dabei ist es völlig egal, ob man über seinen Komputer auf das Programm zu greifen will, über seine internetfähige Spielkonsole, sein Tablet oder einen internetfähigen Fernseher. Da alles über einen Internet-Account läuft, ist also das Rezeptionsmedium und der Ort egal, so lange Internet zur Verfügung steht

  • Niklas Wieczorek schreibt über Youtube und schwedisches Fernsehen:

    Bis in die 90er Jahre waren private Sender aus Schweden nicht erlaubt: Die Öffentlich-Rechtlichen mussten in keinen Wettstreit treten, machten Programm für traditionelle Zuschauer. Das Resultat ist ein enormer Rückstand, den sie im Hinblick auf die jungen Zielgruppen wett machen müssen. Williams Programm berichtet über das typische Teenagerleben: Liebe, Schule, Partys, erste Erfahrungen mit Alkohol – und die damit verbundenen Peinlichkeiten.

Am 2.10.2012 um 16 Uhr findet die erste Redaktionskonferenz statt, an der jeder gerne teilnehmen kann.

Hyper-Revolution und Open-Education

Die Webseite Open-Site hat unter Creative Commons Lizenz ein Video veröffentlicht, welches sehr eindrucksvoll die Bedeutung von sozialen Netzwerken schildert. Hier die Infos zu dem Video:

Today, a handful of users on Facebook, Twitter, and Youtube can launch a movement that can topple a regime. Just look at Tunisia. Just look at Egypt. It can organize the frustration of middle class Americans from the impotent complaints of individuals into a spontaneous, passionate and primal force. A wave doesn’t demand concessions, but you have no choice but to acknowledge it when it crashes down on you. We are the 99 percent.

Das Video ist natürlich ganz nach dem amerikanischen Geschmack gedreht, für Europäer vielleicht etwas zu pathetisch. Sehr spannend ist, dass die Webseite Open-Site eine Art Repository oder Archive für Open-Education-Materialien werden möchte:

Open courseware is free, quality educational materials in a broad range of academic areas. Choose a subject from the list below to access thousands of links to open courseware, including podcasts, videos, assignments and more, at no cost to you.

Via DieTrendblogger

Open the European Parliament – Workshop mit EurActiv.de

Am 27.9. 2012 findet in der Bundespressekonferenz ein Workshop mit EurActiv.de statt, bei dem es darum gehen soll, die Kommunikation des Europäischen Parlaments zu begutachten, d.h. insbesondere von unserer Seite die Social Media Kanäle des Europäischen Parlaments. Im Kern geht es darum, für die Europawahl im Jahr 2014 schon jetzt die Kommunikationsstragien zu besprechen. Anwesend sind eine Reihe von Mitarbeitern von Abgeordneten des Europaparlaments, Kommunikationsagenturen und auch Mitarbeiter der Öffentlichkeitsarbeit des Europäischen Parlaments.

Wenn man sich beispielsweise den Twitter-Kanal des Europäischen Parlaments anguckt, merkt man, dass die Social Media Kommunikation sich schwer tut, einen Dialog zu führen – weil Absender nicht ganz klar ist (welcher Mitarbeiter twittert gerade), weil mediumspezifische Kommunikationsstrukturen (Retweets, Replies, Follower-Fridays) nicht so stark genutzt werden wie bei einem normalen persönlichen Account beispielsweise eines Abgeordneten wie Matthias Groote. Die Frage ist natürlich, inwiefern das überhaupt von einer Institution wie dem Europäischen Parlament erwartet wird. Was sicherlich sinnvoll ist, dass die Social Media Kanäle verwoben werden – Linkedin, Facebook und Twitter werden miteinander verschränkt.

Was würdet Ihr gerne dem Europäischen Parlament sagen? Bitte gerne als Kommentar ins Blog?

Open Science, Open Education, Social Media in Schulen sowie Science-Blogs auf der Social Media Week

Auf der Social Media Week finden eine Reihe von Veranstaltungen statt, die sich mit der Kommunikation von Wissenschaft in den sozialen Netzwerken sowie mit Lernen in den sozialen Medien auseinandersetzen.

Den Auftakt macht am Mittwoch morgen um 11 Uhr ein Vortrag von Ulrich Herb (scinoptica) zur Finanzierung von Wissenschaft und insbesondere zur Wissenschaftsfinanzierung im Rahmen des Open Science Ansatzes.

Am Nachmittag folgt ein Vortrag von Kristin Narr und Christin Pautsch zum Thema OpenEducation um 15.45 Uhr  sowie ein Vortrag zu Social Media in Schools um 14.30 Uhr.

Am Abend wird Jens Best mit diversen Science-Bloggern über die Rolle von Wissenschaftsbloggern reden, unter dem schönen Titel „Space, Science and Social Media

 

Crowdinvesting-Workshops in Berlin und Frankfurt am Main

Auf der Social Media Week wird es am 28.9.2012 einen Crowdinvesting-Workshop geben, bei dem wir über die gesellschaftliche Aspekte von Crowdinvesting diskutieren werden. Gäste sind u.a. Dennis Bemmann von Bergfürst, Joel Kaczmarek von Gruenderszene.de und Beate Westphal von der April-Stiftung. Hier der Link zum Event – die Teilnahme ist kostenlos.

Zwei Wochen am 11.Oktober 2012 später veranstalten Oliver Schmidt von den Gründerhelden einen Workshop zum Thema Crowdinvesting im Rhein-Main-Gebiet. Der Workshop richtet sich an Start-Ups und Unternehmer mit Gründungsideen. Hier kann man sich für den Workshop anmelden.

Call for Questions – Crowdfunding-Panel @#a2n_werkstatt_2012

Wow – vor kurzem saßen wir noch im St. Oberholz am Rosenthaler Platz mit Andrea von der all2gethernow und Janine von VisionBakery zusammen und haben die Möglichkeiten für eine Crowdfunding Konferenz während der Berlin Music Week ausgelotet. Und jetzt sind es nur noch zwei Tage, bis sich die Türen der noisy Musicworld öffnen und dem Crowdfunding zum ersten Mal während der Berlin Musik Week ein ganzer Tag gewidmet wird. Das gab es bisher noch nie. Und es zeigt, dass die Musikbranche und auch die Stadt Berlin diesem Thema eine wachsende Bedeutung beimessen.

Wir freuen uns auf spannende Diskussionen in unseren Panels und hoffen, dass wir vielen kreativen Menschen wichtige Tipps für ihre eigenen Crowdfunding-Projekte mit auf den Weg geben können. Und da dies die erste Crowdfunding-Konferenz ist, die sich ganz auf den Aspekt der Wissensvermittlung konzentriert, möchten wir natürlich möglichst viele interessante Fragen in den Panels ansprechen.

Und hier seid ihr gefragt! Wir möchten gerne speziell unser zweites Vormittagspanel nutzen, um eure Fragen aufzunehmen und mit ihnen die Diskussion zu bereichern. Uns interessiert dabei z.B., ob die Bereiche Promotion, Vermarktung und Vertrieb ebenfalls erfolgreich über Crowdfunding finanziert werden können. Bisher ist das bekanntlich eines der Kerngeschäfte großer Labels. Gerade bekanntere Musiker und Bands, wie Ben Folds Five, Amanda Palmer oder die HBlockx haben über Crowdfunding so viel Geld eingesammelt, dass das weit über die Kosten für die reine Plattenproduktion hinaus geht. Wir nehmen an, dass sie das Geld auch für Promotion, Konzerte, etc. benutzen, um unabhängig von den großen Plattenfirmen ihre Musik erfolgreich zu vertreiben. Sind das nur besondere Ausnahmen, die sich nicht übertragen lassen, oder lässt sich daraus ein neuer Trend für die Musikindustrie ableiten? Und wie werden die Majorlabels darauf reagieren?

Schickt uns eure spannenden Fragen rund um das Thema Marketing und Vertrieb von Musikprojekten, damit wir sie in der Diskussion aufgreifen können. Oder seid dabei beim crowdfunding_special der #a2n_werkstatt_2012 und bereichert die Panels mit euren Gedanken!

Crowdfunding in der Wissenschaft

Wenn Musiker, Theaterkünstler und Filmemacher unsere Seminare besuchen, dann sagen wir immer, dass ein Crowdfunding-Projekt möglichst konkret sein soll, damit sich die Unterstützer das Ganze vorstellen können. Ein Crowdfunding-Projekt sollte authentisch sein: es muss erkennbar sein, wer hinter dem Projekt steht. Man sollte erstmal mit einem kleinen Budget anfangen, um sich eine Community aufzubauen. Institutionelle Förderung ist schwierig, weil die Community das Gefühl haben will, den Projektfortschritt verfolgen zu können. Es wird sicherlich nicht mehr lange dauern, bis es die ersten Crowdfunding-Plattformen für Wissenschaftler in Deutschland geben wird. In den USA ist mit Petridish eine solche Plattform bereits entstanden. Was würden wir aber einem Wissenschaftler antworten, der uns fragt, wie er ein Crowdfunding-Projekt umsetzen soll? Continue reading „Crowdfunding in der Wissenschaft“

Filmpremiere „Wir sind doch nicht arm“

Am Mittwoch, den 29.8. 2012 findet im Dr. Pong die Filmpremiere des Dokumentarfilms „Wir sind doch nicht arm“ statt. Der Film entstand im Rahmen des Projekts Büro für Qualifikation und Vermögen, wo wir u.a. bei einem Crowdfunding-Panel mitwirken durften. Im „freitag“ gab es eine Wochenbeilage, die ebenfalls das Projekt beleuchtet. Alle Infos finden sich hier auf der Seite der Berliner Gazette: http://berlinergazette.de/seminar/projekte/bqv/

Bericht vom Crowdfunding/Crowdinvesting-Branchentreffen in Frankfurt/Main

Die Teilnehmer des Crowdinvesting Branchentreffens in Frankfurt/M

Am 27. Juli 2012 trafen sich die Crowdinvesting Plattformen. Veranstaltet wurde das Treffen vom Deutschen Crowdsourcing Verband eV und ikosom mit Unterstützung durch das European Crowdfunding Network. Finanziell wurden wir unterstützt von der Kanzlei GSK Stockmann+Kollegen sowie der Innovationsberatung von Bernhard Jöckel.  Bei den Örtlichkeiten wurden wir unterstützt vom RKW (Rationalisierungszentraum der Deutschen Wirtschaft).

Anwesend waren die Plattformen Bergfürst, BestBC, Finmar, Foundingcrowd, Gründerplus, Nordstarter, Innovestment, 1000×1000, LeihDeinerStadtGeld, Meet&Seed und United Equity. Als Experten vor Ort waren neben den Mitarbeitern von ikosom und Deutschem Crowdsourcing-Verband auch ein Vertreter des IPTV-Verbandes sowie zwei Studierende (Institut für Journalistik in Hannover und dem Karlsruher Institut für Technologie), die uns beide bei der Dokumentation der Tagung halfen.

Die Gespräche waren sehr fruchtbar und spannend. Da wir Vertraulichkeit über die Inhalte der Gespräche und der geführten Diskussionen vereinbart haben, wollen wir hier im Blogpost zumindest die wichtigsten Ergebnisse festhalten:

  • Es wurden fünf Arbeitsgruppen gegründet, die sich eng an der Aufteilung im European Crowdfunding Network orientieren. Wer Interesse hat, in einer der Arbeitsgruppen zu arbeiten, kann sich gerne an uns wenden, wir stellen den Kontakt her:
    • Customer Protection (beinhaltet die Arbeit an gemeinsamen Maßnahmen zur plattformübergreifenden Sicherheit des Schutz des Investoren und der Startups)
    • Policy und Regulation (beinhaltet die Arbeit an an den rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen für Crowdfunding)
    • Stakeholder Education and Public Relations (beinhaltet die Arbeit an gemeinsamen Marketing-Maßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit)
    • Data & Research (beinhaltet die Arbeit an gemeinsamen Standards für Branchendaten)
    • Funding for Crowdfunding-Platforms and International Cooperation (beinhaltet die Arbeit an Möglichkeiten der interationalen Kooperation und der Finanzierung von Plattform durch nationale oder europäische Innovationsmittel)
  • Das nächste Treffen wird voraussichtlich Ende November in Potsdam stattfinden, im Rahmen der Verleihung des Crowdfunding-Awards. Bis dahin sollen die Arbeitsgruppen erste Ergebnisse vorlegen.
  • Eine weitere Arbeitssgruppe wird sich damit beschäftigen, wie wir mit dem RKW zusammenarbeiten können, auch hier werden Ideen gesammelt.
  • Intensiv wurde auch diskutiert, wie sich die Crowdinvesting-Plattformen im Europäischen Crowdfunding Network engagieren können.
  • Ebenso wurde diskutiert, welche Kommunikations- und Umgangsformen man in der Branche anstreben würde und wie man bei Konflikten reagiert.

Darüberhinaus wurde diskutiert, welche Kongresse und Veranstaltungen im zweiten Halbjahr anstehen und wie die Crowdinvesting-Branche dort präsent sein könnte. Und abschließend wurde bei Pizza, Pasta und Wein beim einzigen Italiener in Eschborn, der bei dem heißen Wetter geöffnet war, die gute Atmosphäre des Treffens gefeiert.

Wer Interesse hat, beim nächsten Crowdinvesting-Branchentreffen dabei zu sein, kann uns kontaktieren.

Update #1: Für alle Crowdfunding-Unternehmen und Experten gibt es eine eigene Mailingliste, administriert vom Deutschen Crowdsourcing-Blog mit Unterstützung durch das European Crowdfunding Network: https://groups.google.com/forum/?fromgroups#!forum/crowdfunding-germany

Update #2: Für die Social Media Week suchen wir noch einen Sponsoring-Partner für die Session zum Thema Crowdinvesting.

Update #3: Eine Europäische Diskussionsgruppe namens „Crowdfunding for Europe“ wurde mit Unterstützung des European Crowdfunding Netzwerks gegründung. Hier wird gerade an einem Komentar zur Prospectus-Richtlinie gearbeitet. Die Mailing-Gruppe kann man hier finden: https://groups.google.com/forum/?fromgroups#!forum/crowdfunding-for-europe

 

Crowdsourcing-Report-2012 bei derneuebuchpreis.de – danke für Eure Unterstützung, weiter so!

Unser Crowdsourcing Report ist in der Kategorie Wissenschaft für derneuebuchpreis.de nominiert, der u.a. von ZEIT-ONLINE und der Stiftung Lesen verliehen wird. Hier könnt Ihr für uns abstimmen.

Dank Eures Votings sind wir zur Zeit Spitzenreiter in der Kategorie Wissenschaft und danken Euch sehr für diese Anerkennung unserer Arbeit. Da bis zum Ende der Abstimmung am 5. September noch alles möglich ist, bitten wir Euch, weiter für uns abzustimmem. Aus den Top-5 wird dann eine hochkarätige Jury den Gewinner bestimmen.

Der Crowdsourcing-Report als neues Beispiel für wissenschaftliche Zusammenarbeit und Finanzierung von Wissenschaft

Wir hatten den Crowdsourcing-Report bei ePubli veröffentlicht, weil selber testen wollen, wie sich wissenschaftliche Publikationen im Netz vermarkten lassen. ePubli bietet die Möglichkeiten des Print-On-Demands, des PDF-Verkaufs und des Verkaufs der eBooks auf den üblichen eBook-Portalen. Im Augenblick werten wir die monatlichen Verkäufe aus und werden die Ergebnisse wahrscheinlich kurz vor der Frankfurter Buchmesse veröffentlichen.

Der Crowdsourcing-Report ist aber auch ein Beispiel dafür, wie man dezentral zusammenarbeiten kann. Die Autoren und Herausgeber haben sich kein einziges Mal alle miteinander getroffen, die Kommunikation lief über Emails und Skype, die kollaborative Zusammenarbeit über Dropbox und GoogleDocs, die Recherche über Diigo. Teil des Textes wurden vorab zum Lesen gegeben, d.h. wir haben Crowdsourcing auch für die Erstellung des Reports genutzt. Continue reading „Crowdsourcing-Report-2012 bei derneuebuchpreis.de – danke für Eure Unterstützung, weiter so!“

Open IHK – Was Kreativwirtschaft und IHK voneinander erwarten

Gemeinsam mit dem den ARTWert-Foren und in Zusammenarbeit mit dem Bereich Kreativwirtschaft der IHK Berlin laden wir ein zum Panel

Open IHK – Was Kreativwirtschaft und IHK voneinander erwarten
Montag, 3. September 2012 ab 17.00 Uhr
Pfefferberg Haus 13 (Blueroom)

Im Mai 2012 fanden die Wahlen zur IHK-Vollversammlung statt, die Anfang September zum ersten Mal tagt. Dabei wurden in die Wahlgruppe „Medien-, Kultur- und Kreativwirtschaft” sieben Vertreter gewählt. Für sie, aber auch für die wählenden Unternehmen war die Stimmabgabe verbunden mit einer Reflektion über die Rolle der IHK in den „creative industries“. Gerade dieser Sektor wird zunehmend geprägt von interaktiven und kollaborativen Arbeitsweisen. Diese Arbeitsweisen sind auch ein wesentlicher Grund für die Attraktivität der Stadt Berlin als Standort für start-ups und Gründungen im Medienbereich – ergänzt von einer kreativen Stadtentwicklung und der Relevanz entsprechender Wertschöpfungsketten.

Analog zum sich manifestierenden Bewusstsein der “Openness” von Parteien, Parlamenten und Politik konzentriert sich die Veranstaltung auf die Aktivitäten der IHK im Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft, um gemeinsam zu diskutieren, welche Erwartungen die Unternehmen haben, welche Herausforderungen auf die IHK zu kommen und wo konkreter Handlungsbedarf besteht. Continue reading „Open IHK – Was Kreativwirtschaft und IHK voneinander erwarten“

Crowdsourcing-Report 2012 als eBook bei Amazon, Google und Apple erhältlich

Seit Mitte Juli ist der Crowdsourcing Report 2012 auch als eBook-Version verfügbar, u.a. bei Apple, Amazon und bei Google.

Unser Ziel der Zusammenarbeit mit ePubli war es, herauszufinden, welche der verschiedenen Publikationsarten den meisten Absatz im Sachbuchbereich bringen würden – also Verkauf als Print-on-Demand, PDF oder eben über die eBook-Verkaufsplattformen. Bislang scheint es so, dass der PDF-Verkauf direkt auf ePubli am besten funktioniert.

mediaCamp2012: „Digitale Bürger und die gläserne Gesellschaft“ Jetzt bewerben!

Vom 10. September bis 5. Oktober 2012 werden bis zu 15 Teilnehmer in dem kostenlosen, vierwöchigen Workshop das Thema „Digitale Bürger und die gläserne Gesellschaft“ diskutieren, medial bearbeiten und ein interaktives eBook erstellen. Professionell unterstützt werden sie dabei von Experten aus den Bereichen Journalismus, Internet-Aktivismus und Politik. Veranstalter ist das Medieninnovationszentrum Babelsberg.

Wir suchen Teilnehmer, die in einem höheren Semester studieren oder ihr Studium bereits erfolgreich abgeschlossen haben, bevorzugt aus den Fachbereichen Medienproduktion, Medienwissenschaften, Philosophie, BWL/VWL und Politik.

Das Ziel des mediaCamp2012 ist, in einem Umfeld größtmöglicher Freiheiten und ausgestattet mit moderner Technik in vier Wochen distributions- und publikationsfähige Inhalte entstehen zu lassen. Ob Mobile, Radio, Internet oder TV, alle Plattformen sollen eingebunden werden. Im Rahmen des mediaCamps werden auch das Politcamp.org und die SocialMediaWeek besucht.Das mediaCamp2012 ist ein kostenloser Workshop und findet vom 10. September bis 5. Oktober 2012 im MIZ-Babelsberg statt. Weitere Informationen…

Hier geht es zum Bewerbungsformular

„Fundraising lernen!“ Marktstudie Fundraising-Ausbildungen 2012

Heute veröffentlicht ikosom die „Fundraising lernen! Marktstudie Fundraising-Ausbildungen“. Dabei handelt es sich um die erste Vollerfassung der Ausbildungsgänge für Fundraising in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die vergleichende Analyse stellt Inhalte und Rahmenbedingungen gegenüber und dient somit Nonprofit-Organisationen, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie weiteren interessierten Personen als Vergleichs- und Orientierungsgrundlage. Zudem erfasst die Studie das Marktpotential für Fundraising-Ausbildungen und ihre möglichen Entwicklungsperspektiven.

Die Studie ist ab sofort als PDF im ikosom-Shop für 29,90€ (inkl. 7% MwSt) verfügbar. Die Druckversion der Studie ist für 29,90€ bei epubli erhältlich.

Bis zum 15. Oktober 15. August 2012 gewähren wir 50% Rabatt 100% Rabatt, wenn der Link zur Studie auf Facebook oder Twitter weiterverbreitet wird. Der Rabatt ist nur für die PDF-Version im ikosom-Shop gültig. Bitte dafür das folgende „Pay with a tweet or share“ verwenden:

Buchvorschau

Eine vorläufige Liste der untersuchten Fundraising-Ausbildungen haben wir Mitte April auf sozialmarketing.de veröffentlich und daraufhin noch gutes Feedback und Ergänzungen erhalten. Vielen Dank allen Beteiligten dafür.

Branchentreffen Crowdfunding und Crowdinvesting am 27. Juli 2012 in Frankfurt

Der Crowdsourcing-Verband und das Institut für Kommunikation in sozialen Medien laden in Kooperation mit dem European Crowdfunding Network ein zum

2. Branchentreffen „Crowdfunding und Crowdinvesting“ am 27. Juli 2012 in Frankfurt/M.

Eingeladen sind vor allem die Betreiber von Crowdfunding-Plattformen, insbesondere die Betreiber von Crowdinvesting-Plattformen. Interessierte am Thema Crowdinvesting (Wissenschaftler, Experten, Start-Ups, Juristen) können sich bewerben, die Veranstalter behalten sich aber vor, die Teilnahme im Einzelfall zuzusagen.

Ort und Logistisches
Das Branchentreffen findet statt im RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V. in Franfurt/Eschborn. Eine Anfahrtsskizze wird auf Anfrage bereitgestellt.

Agenda
Das Branchentreffen beginnt mit einem informellen Get-Together um 10 Uhr. Der offizielle Teil beginnt dann um 11 Uhr und endet voraussichtlich gegen 17 Uhr. In einem Vorab-Gespräch haben die Crowdinvesting-Plattformen die folgenden Prioritäten bestimmt:

  1. Überblick und Abstimmung über Europäische Aktivitäten (in Kooperation mit dem European Crowdfunding Network)
  2. Standards für die Plattformen
  3. Umgang mit BaFin, KWG, WpHG, BörsG, Finanzämter
  4. Daten und Statistiken über die Entwicklungen von Crowdinvesting im deutschsprachigen Raum
  5. Gemeinsame Aktivitäten zum Verbraucherschutz
  6. Gemeinsame Konferenzen zum Thema Crowdinvesting
  7. Umgang mit Start-Ups aus dem Ausland
  8. Aktivitäten des Crowdsourcing-Verbands
  9. Koordination der Lobbyarbeit gegenüber der Politik

Die Themen werden in dieser Reihenfolge auf dem Branchentreffen angesprochen, soweit es die Zeit zulässt.

Anmeldung

Für das Branchentreffen kann man sich unter diesem Link anmelden.

Weitere Links

Update (20.7.2012):

Bisher haben sich die folgenden Plattformen angekündigt: 1000×1000, Innovestment, BestBC, Gruenderplus, Devexo, Bergfürst, Zukunftsdesigner, LeihDeinerStadtGeld, Meet-Seed, United-Equity, MySherpas, Mutopo, FoundingCrowd und Nordstarter.

From Academic to Entrepreneur – using the Lean-Startup-Technology to create something out of your wildest idea

Observers House and the Radcliffe Observatory from the McAlpine Quad, Green Templeton College, Oxford. Photo by cwawebber. Licensed unter CC BY-SA 3.0

On July 17th at 6 pm, I have the honour to talk about the secret to creating a start-up as a scientist. The talk is at the Green Templeton College at Oxford University. GTC, as it is called locally, is known for bringing together people with some really wild ideas and I am very thankful to be invited there. I want to encourage the young scientists to think beyond the obvious path in academics – PhD, Post-Grad, Professor:

Before graduation, many academics are thinking about their next career step. For people in technology classes, such as IT or Engineering, starting a company is often quite easy, but how about if you are a student of social science or political science, you might wonder if creating a startup is really that easy. But if you have a great idea, and maybe already a few friends that share your idea, it is actually not too difficult: with crowdfunding and the lean-startup-method it is possible to make a start with your project without burning too many ressources.

I think I will talk heavily about OpenScience as a mind-frame and a method, also about crowdfunding, but most importantly how it feels like to be an academic entrepreneur.

The event is mainly aimed at students from Green Templeton College, but all other attendees are welcome as well. Just drop us a quick note if you are interested.

Concept Reengineering Exercise: rethinking public spaces in the digital transition

The Berlin-based multi-stakeholder think tank and ideation platform Internet & Society Co:llaboratory (collaboratory.de) and the EU Commission’s Onlife Initiative (ec.europa.eu…), invite to a special open space workshop in Berlin to explore impacts of global ICT developments within the policy context of the Digital Agenda for Europe and debate how the digital transition shakes established reference frameworks, which impact the public space, politics itself, and societal expectations toward policy-making. Invited are experts from academia, civil society, the private sector to think broadly on Europe’s digital agora within a one-day workshop in Germany’s capital. Continue reading „Concept Reengineering Exercise: rethinking public spaces in the digital transition“

Crowdshow zum Thema Crowdinvesting: Planung des Branchentreffens

Nächsten Montag von 9.30 Uhr bis 11.30 Uhr findet wie gewohnt die Crowdshow statt. Diesmal mit einen besonderen Thema: Crowdinvesting – Planung des Branchentreffen Ende Juli.

Im Crowdsourcing-Verband gibt es einen Arbeitskreis der Crowdfunding-Plattformen. Um die Zusammenarbeit der Crowdfunding-Plattformen im Bereich Crowdinvesting voranzutreiben, wird es Ende Juli in Frankfurt ein Branchentreffen der Crowdinvesting-Plattformen geben. Eingeladen sind natürlich die Plattform-Betreiber, aber auch alle Interessierte. Das Branchentreffen ist keine öffentliche Veranstaltung, sondern dient dem Austausch und der Planung der weitere Aktivitäten im Bereich Crowdfunding, zum Beispiel dem Erarbeiten gemeinsamer Standards.

Bei der Crowdshow am 9. Juli 2012 werden wir ab ca. 10 Uhr damit beginnen, eine ungefähre Agenda für das Treffen Ende Juli zu verabreden. An der Crowdshow kann man über den Link http://proj.adobeconnect.com/ikosom teilnehmen.

Wichtiger Aspekt ist auch die Einbeziehung der Aktivitäten auf europäischer Ebene. Daher wird der ECN-Ambassador Clas Beese von Finmar an der Crowdshow teilnehmen. Weitere Teilnehmer sind: Claudia Pelzer (Crowdsourcing-Verband), Torsten Schreiber (BestBc), Robert Wraclav (bestBC Polen), Robert Sibiski (bestBC Polen), Steffen Boller (Leihdeinerstadtgeld.de), Philipp Steinberger (c-Crowd.ch), Tim Arlt (Gründerplus), Kristin Lieder (Gründerplus), Waldemar Gala (unternehmerhelden.de), Daniel Appelhoff (Innovestment), Dr. Reinhard Willfort-Zitz (1000×1000 – Crowdinvesting), Karsten Wenzlaff (ikosom), Wolfgang Gumpelmaier (ikosom).

Ab 9.30 Uhr beginnen wir mit dem Technik-Check, ab 10 Uhr geht es dann los. Alle diejenigen, die noch nie mit AdobeConnect gearbeitet haben, sollten sich ab 9.30 Uhr zum Mikro-Test mal einloggen.

„ZUSAMMEN. MACHEN.“ – Podiumsdiskussion in Moskau als Livestream

Das Goethe-Institut Moskau, das Institut für Medien, Architektur und Design „Strelka“ und der Spezialist für Online-Übertragung COMDI veranstalten am Freitag den 6. Juli 2012, ab 17.00 Uhr (MEZ*) unter dem Titel „Zusammen. Machen.“ eine Podiumsdiskussion mit Online- Übertragung.ikosom unterstützt diese Veranstaltung zum Thema CoWorking und Campaigning als Medienpartner. Continue reading „„ZUSAMMEN. MACHEN.“ – Podiumsdiskussion in Moskau als Livestream“

OpenInnovation und das Land Berlin

Morgen haben wir einen sehr spannenden Termin: wir tauschen uns mit Staatssekretär Nicolas Zimmer (CDU) zum Thema OpenInnovation aus. Nicolas Zimmer ist seit der letzten Wahl Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung und leitete viele Jahre die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus. Nach einem Gespräch bei den Berliner Wirtschaftsgesprächen, bei dem wir kurz unseren Crowdsourcing-Report erwähnten, gab es das Interesse, sich zu fünf Fragen zu unterhalten:

  1. Welche Rolle spielt Crowdsourcing in der Berliner Startup-Szene?
  2. Was können klassische Industrien und größere Unternehmen von den Crowdsourcing-Aktivitäten der Start-Ups lernen?
  3. Welche Rolle kann Crowdsourcing und OpenInnovation in der Wirtschaftsförderung haben?
  4. Welche Rolle kann Crowdsourcing und OpenInnovation bei der öffentlichen Ausschreibung von Infrastrukturmaßnahmen haben?
  5. Welche Rolle kann Crowdsourcing und OpenInnovation für die öffentliche Verwaltung haben?

An dem Gespräch, das wir gemeinsam mit dem Crowdsourcing-Blog organisieren, nehmen eine kleine Gruppe Berliner StartUps teil, die sich mit Crowdsourcing beschäftigen, u.a. Yutongo, Worklink und Testcloud.

Crowdfunding-Film-Seminar in der Webinar-Variante und als Angebot für Filmfestivals

Am 6. Juli findet unser Seminar zum Thema Crowdfunding im Film statt. Wir haben dazu trotz der kurzen Vorlaufzeit viele positive Rückmeldungen erhalten – danke dafür!

Allerdings kam auch das Feedback, dass die Film-Produzenten bzw. deren Mitarbeiter eher ein Webinar als ein Präsenzseminar buchen möchten. Außerdem wurden wir gebeten, sehr konkret auf einzelne Projektideen einzugehen. Wir haben uns daher entschieden, das Seminar am Freitag als Webinar anzubieten, das wie folgt strukturiert ist:

  • 10-12 Uhr: Hintergründe zum Film-Crowdfunding
  • 12-13 Uhr: Pause
  • 13-15 Uhr: Beratungsgespräche (in der Gruppe)

Die Kosten für das Webinar betragen insgesamt 150 Euro (netto), der erste oder der zweite Teil kann für 100 Euro (netto) auch einzeln gebucht werden. Die Buchung muss bis Mittwoch, den 4. Juli 2012 über das Formular unten erfolgen.

Desweiteren wurden wir von einigen Film-Festivals angefragt, den Film-Crowdfunding-Workshop speziell für Festival-Teilnehmer anzubieten. Gerne kommen wir diesem Bedarf nach und schicken Ihnen auf Anfrage ein unverbindliches Angebot. Einen Überblick über unsere bisherigen Workshops oder Podiumsdiskussionen zum Thema finden Sie hier: FMX (Stuttgart), digitalfilmcamp (Berlin), International Festival of Computer Arts (Maribor), Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest, DOK Leipzig, Greenscreen Festival Eckernförde, Dokville Ludwigsburg, Civil Media Salzburg, Diagonale Branchentreff, Filmfestival Sevilla, Filmfest-Hamburg, Filmfestival Ethocineca, Filmfestival Wien, Unerhört! Musikfilmkongress. Für etwaige Fragen stehen wir jederzeit via E-Mail zur Verfügung: Wolfgang Gumpelmaier und Karsten Wenzlaff .

UPDATE 3. Juli:

Um am Webinar teilnehmen zu können, benötigen Sie ein Headset und eine stabile Internet-Verbindung, optional Webcam. Vor dem Webinar am Freitag erhalten Sie (nach bestätigter Anmeldung) von uns via E-Mail einen Link zum Online-Seminarraum, den Sie via Browser öffnen können.

 

[contact-form-7 id=“3643″ title=“Bestellung Crowdfunding Film Workshop“]

Buch „OpenScience“ – Finanzierung von Wissenschaft

Wir wurden von Ulrich Herb (Scinoptica, http://twitter.com/#!/scinoptica) gefragt, ob wir gemeinsam einen Artikel zur Finanzierung von Wissenschaft schreiben wollen. Das ganze ist gedacht für einen Buch mit dem Arbeitstitel: Opening up – How Science 2.0 is changing research, scientific collaboration and communication“. Dieses Buch wird herausgegeben von Dr. Sönke Bartling vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, und Dr. Sascha Friesike, Forscher am Alexander von Humboldt Institut in Berlin. Das Buch wird im Springer-Verlag erscheinen. Wir möchten gerne den Artikel kollaborativ schreiben, d.h. erste Ideen und Artikel hier im Blog diskutieren.

Hier eine kurze Beschreibung, wohin es mit dem Artikel hingehen soll:

The advent of Open Science paradigms leads to new interdependences between Research Funding and Open Science. On one hand Research Funders require projects to make more than just text publications available according to the Open Access principles, on the other hand it is to be discussed how Researching Funding itself could be more open (or reach the next level as Research Funding 2.0). This contribution focusses on the both aspects: How Research Funding is promoting Open Science and how an innovative and open Research Funding could look like. The second aspect raises questions like these:

  • Can crowdfunding be a mechanism for funding?
  • Could virtual currencies like BitCoins be used within funding processes?
  • Could there be an opportunity to include Social Payment in funding?
  • Could there be a chance to integrate Social Media into Impact Scores (e.g. Blog Posts on projects or publication) and into funding processes?

Wer hat Interesse, einen Gastbeitrag zu einem dieser Themen für dieses Blog zu schreiben?

Blogparade und Twitterparade zum Fiskalpakt – Wie politisch sind 140 Zeichen?

Wir wollen ein Experiment starten – angesichts der europaweiten Diskussion um die sogenannte Schuldenkrise in Griechenland, Spanien, Italien und anderen Ländern und die Rolle von Deutschland innerhalb dieser Krise, und angesichts der innenpolitischen Diskussion um die Angemessenheit des ESM fragen wir uns, wie die Twitterer und Blogger in Deutschland darüber diskutieren.

Wir rufen daher zu einer Blogparade und einer Twitterparade auf, mit dem Ziel herauszufinden, ob sich auf Twitter in 140 Zeichen eine Debatte zu diesem doch recht hochkomplexen Thema entspannen. Das gemeinsame Hashtag ist #newropeans, mit dem wir Eure Debattenbeiträge bünden wollen.

Warum dieser Hashtag? Am 30. Juni findet von 9.30-17 Uhr in der Kulturbrauerei Berlin eine Debatte mit dem Titel „Vom Fiskalpakt zu einem Euroland-Bürger-Pakt!“ statt.  Die Debatte wird veranstaltet unter www.forum-democratisation-euroland.eu. Sie wird unterstützt von der Euroland-Bürgerbewegung www.newropeans.eu
und von Promete-NewropMag: www.newropmag.eu.

Es wird vier Foren geben und genau dazu wollen wir auch Eure Kommentare via Twitter und Blogs.

  • 1. DIE ZUKUNFT DER DEMOKRATIE IN EUROLAND (1)
    Der Erfolg von Rechts- und Linkspopulisten und die Suche nach neuen Wegen des politischen Ausdrucks – mit Margit Reiser-Schober (Newropeans), Massimiliano Gambardella (Freunde von Beppe Grillo), Jan Umsonst (Occupy Frankfurt), David Nadasi (Parti Pirates, Democracia Real Ya)
  • 2. DIE ZUKUNFT DER JUGEND EUROLANDS (2)
    Die Krise, ihre politischen, sozialen und ökonomischen Aspekte:Die Wiederkehr der Solidarität – mit Veronique Swinkels (Newropeans), David Nadasi (Parti Pirates, Democracia Real Ya), Thijs de Wolff (Newropeans und ehemaliges AEGEE Mitglied)
  • 3. DIE ZUKUNFT EUROLANDS IN DER WELT (3)
    Die internationale Politik Eurolands, das neue globale Gleichgewicht:Auf die BRICS zugehen – Vortrag von Franck Biancheri (LEAP 2020)
  • 4. DIE ZUKUNFT DER DEMOKRATIE IN EUROLAND (4)
    Institutionen und Instrumente: für eine gemeinsame Wirtschaftsregierung Eurolands – vom Fiskalpakt zu einem Euroland-Bürger-Pakt – mit Anna-Maria Hetze, Ralf Pichler (Newropeans), Manuel Rodriguez-Girones

Es wird einen Livestream geben und auf Facebook kann man sich anmelden. Wir freuen uns über Eure Kommentare und Tweets.

Hier schon ein paar spannende Tweets zum Fiskalpakt: